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Title:
METHOD FOR SHUTTING OFF A FUEL CELL SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045048
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for shutting off a fuel cell system (1) including an anode recirculation loop that comprises a gas jet pump (10) for taking in an anode exhaust gas (A), the gas jet pump (10) being driven by a fuel gas stream (H2) which flows into the gas jet pump (10) via a valve (9) and a nozzle (13). The invention is characterized in that during cooling of the fuel cell system (1), the pressure (p1) in the region between the valve (9) and the nozzle (13) is maintained at the same level as or a higher level than the pressure in the region of the anode recirculation loop.

Inventors:
BAUR THOMAS (DE)
JESSE MATTHIAS (DE)
MAZZOTTA COSIMO (DE)
RICHTER HOLGER (DE)
SCHMALZRIEDT SVEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/003933
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 20, 2012
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER AG (DE)
BAUR THOMAS (DE)
JESSE MATTHIAS (DE)
MAZZOTTA COSIMO (DE)
RICHTER HOLGER (DE)
SCHMALZRIEDT SVEN (DE)
International Classes:
H01M8/04; F04F5/00; F04F5/46
Domestic Patent References:
WO2003019707A12003-03-06
Foreign References:
DE102010053628A12011-06-30
DE102008003034A12009-07-30
DE112005001210B42010-07-22
DE102006019077A12006-11-16
DE102008003034A12009-07-30
Attorney, Agent or Firm:
DAIMLER AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Abschalten eines Brennstoffzellensystems (1) mit einer

Anodenrezirkulation, welche eine Gasstrahlpumpe (10) zum Ansaugen eines Anodenabgases (A) umfasst, wobei die Gasstrahlpumpe (10) von einem

Brennstoffgasstrom (H2) angetrieben wird, welcher über ein Ventil (9) und eine Düse (13), in die Gasstrahlpumpe (10) strömt,

dadurch gekennzeichnet, dass

während des Abkühlens des Brennstoffzellensystems (1) im Bereich zwischen dem Ventil (9) und der Düse (13) ein gleicher oder ein höherer Druck (p^

aufrechterhalten wird, als im Bereich der Anodenrezirkulation vorliegt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

zum Aufrechterhalten des Drucks (p^ im Bereich zwischen dem Ventil (9) und der Düse (13) dieser Bereich beim Abkühlen auf höherer Temperatur gehalten wird, als der Bereich der Anodenrezirkulation.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

zwischen einem Druckgasspeicher (7) für den Brennstoff (H2) und dem Ventil (9) eine Absperrvorrichtung (8) angeordnet ist, wobei der Druck (p3) im Bereich zwischen der Absperrvorrichtung (8) und dem Ventil (9) über dem Druck (p2) im Bereich der Anodenrezirkulation gehalten wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass der Druck (p3) zwischen der Absperrvorrichtung (8) und dem Ventil (9) durch ein kurzzeitiges Öffnen der Absperrvorrichtung (8) erhöht wird, wenn eine

Druckdifferenz zwischen dem Druck (p3) zwischen der Absperrvorrichtung (8) und dem Ventil (9) und dem Druck (p2) im Bereich der Anodenrezirkulation unter einen vorgegebenen Wert fällt.

5. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

zum Abstellen eines Brennstoffzellensystems (1), welches in einem Fahrzeug (2) angeordnet ist und elektrische Antriebsleistung für das Fahrzeug (2) bereitstellt.

Description:
Verfahren zum Abschalten eines Brennstoffzellensystems

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschalten eines Brennstoffzellensystems nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung eines solchen Verfahrens.

Brennstoffzellensysteme sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Sie können beispielsweise zur stationären elektrischen Energieerzeugung eingesetzt werden oder vorzugweise zur Erzeugung von elektrischer Antriebsenergie in Brennstoffzellen- Fahrzeugen. Bei solchen Brennstoffzellensystemen ist es bekannt, einen Anodenraum der Brennstoffzelle mit Brennstoff aus einer Brennstoffquelle zu versorgen. Um die gesamte aktive Fläche des Anodenraums ausnutzen zu können, wird dem Anodenraum typischerweise mehr Brennstoff zugeführt, als in diesem umgesetzt werden kann. Der unverbrauchte Brennstoff und das Abgas aus dem Anodenraum werden dann über eine sogenannte Anodenrezirkulation zurückgeführt und zusammen mit frischem Brennstoff dem Anodenraum wieder zugeführt. Im Bereich dieser Rezirkulation ist eine

Fördereinrichtung notwendig, um Druckverluste in der Rezirkulationsleitung und dem Anodenraum auszugleichen. Hierfür kann beispielsweise eine Gasstrahlpumpe eingesetzt werden.

Eine solche Gasstrahlpumpe weist typischerweise eine Düse für den Brennstoffstrom als primären Gasstrom auf und saugt das Abgas aus der Anodenrezirkulation in einem Ansaugbereich an. Um neben der Pumpwirkung der Gasstrahlpumpe zur Förderung des Anodenabgases auch den benötigten Brennstoff in die Anode dosieren zu können, ist in Strömungsrichtung vor der Düse der Gasstrahlpumpe ein Ventil angeordnet, welches als Dosierventil für den Brennstoff verwendet wird. Typischerweise weist das

Brennstoffzellensystem für den Brennstoff dabei einen Druckgastank auf, welcher über eine Absperrvorrichtung zum gänzlichen Absperren des Druckgastanks beim Stillstand des Brennstoffzellensystems mit dem erwähnten Ventil zur Dosierung des Brennstoffs über die Gasstrahlpumpe in den Anodenraum verbunden ist.

Im Bereich der Gasstrahlpumpe kann es nun zur Auskondensation kommen.

Problematisch ist dabei die Düse beziehungsweise eine Düsenöffnung in der Düse, durch welche der Brennstoff strömt. Je nach Aufbau der Gasstrahlpumpe kann hier eine Düsenöffnung vorgesehen sein oder auch mehrere jeweils in Gruppen oder einzeln getrennt ansteuerbare Düsenöffnungen, um die Wirkung der Gasstrahlpumpe

vergleichsweise unabhängig vom dosierten Brennstoffstrom aufrechterhalten zu können. Da die Düsenöffnungen typischerweise vergleichsweise kleine Durchmesser von weniger als 3 mm aufweisen, kann Feuchtigkeit, welche mit dem Abgasstrom aus dem

Anodenraum zur Gasstrahlpumpe gelangt, in nicht verwendete Düsenöffnungen eindringen und sich durch die Kapillarwirkung dort festsetzen. Wird das

Brennstoffzellensystem nun abgestellt und es kommt zu Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts, dann können die Düsenöffnungen zufrieren und ein Wiederstart des Brennstoffzellensystems ist erst möglich, wenn die Gasstrahlpumpe wieder aufgetaut ist.

Aus der DE 10 2008 003 034 A1 ist eine solche Gasstrahlpumpe für den beschriebenen Einsatz in einem Brennstoffzellensystem bekannt. Dabei wird die Gasstrahlpumpe beheizbar ausgebildet, um einem Einfrieren der Dosieröffnungen entgegenzuwirken. Die Düse kann so zum Auftauen im Falle eines Gefrierstarts, also eines Starts bei

Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts, bei dem Wasser im Bereich der Düse eingefroren sein kann, aufgetaut werden. Auch dies ist jedoch sehr zeit- und

energieintensiv.

Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zum Abstellen eines Brennstoffzellensystems anzugeben, welches ohne Heizenergie für die Düse auskommt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den hiervon abhängigen Unteransprüchen angegeben. Ferner ist die Verwendung eines solchen Verfahrens im Anspruch 5 angegeben. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht es vor, dass während des Abkühlens des

Brennstoffzellensystems im Bereich zwischen dem Ventil und der Düse ein gleicher oder ein höherer Druck aufrechterhalten wird, als im Bereich der Anodenrezirkulation vorliegt. Dadurch, dass während des Abkühlens des Brennstoffzellensystems ein solcher

Druckunterschied aufrechterhalten wird oder zumindest ein Unterdruck im Bereich zwischen dem Ventil und der Düse gegenüber dem Bereich der Anodenrezirkulation verhindert wird, kommt es nicht zu einer Strömung aus dem Bereich der

Anodenrezirkulation in Richtung des Ventils, welche in den Gasen in der

Anodenrezirkulation enthaltene Feuchtigkeit in den Bereich der Düse beziehungsweise einer Düsenöffnung eintragen könnte. Dadurch kann der Bereich der Düsenöffnung auch nicht durch hier eventuell gefrierendes Wasser später verstopft werden, da das

Eindringen von Wasser in diesen Bereich durch den gleichen oder höheren Druck im Bereich zwischen dem Ventil und der Düse verhindert wird. Es entsteht damit ein sehr einfacher und sicherer Aufbau einer Gasstrahlpumpe, welcher durch die geeignete Verfahrensführung beim Abstellen des Brennstoffzellensystems ohne zusätzliche

Maßnahmen vor einem Zufrieren geschützt werden kann. Energie und zeitaufwändige Maßnahmen zum Auftauen der Gasstrahlpumpe vor einer Wiederinbetriebnahme des Systems können somit unterbleiben.

In einer sehr günstigen und vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen

Verfahrens ist es dabei vorgesehen, dass zur Aufrechterhaltung des Drucks im Bereich zwischen dem Ventil und der Düse dieser Bereich beim Abkühlen auf höherer Temperatur gehalten wird, als der Bereich der Anodenrezirkulation. Der benötigte Druckunterschied kann also beispielsweise durch eine unterschiedlich schnelle Abkühlung und/oder Beheizung der einzelnen Bereiche erfolgen. Eine unterschiedliche Abkühlung kann beispielsweise durch die thermische Anbindung des Bereichs zwischen Düsen und Ventil an eine große thermische Masse, beispielsweise den Brennstoffzellenstapel, oder an einen Kühlkreislauf realisiert werden, welcher sich entsprechend langsamer abkühlt, als der Bereich der Anodenrezirkulation. Ergänzend oder alternativ hierzu ist es

selbstverständlich auch möglich, aktiv durch ein Beheizen und/oder Abkühlen in diesen Vorgang einzugreifen. Außerdem wäre auch das Anbringen einer unterschiedlich dicken thermischen Isolationsschicht möglich, um ein unterschiedlich schnelles Abkühlen und damit eine höhere Temperatur im Bereich zwischen dem Ventil und der Düse zu realisieren, als im Bereich der Anodenrezirkulation. Ergänzend oder alternativ hierzu kann in einer sehr günstigen und vorteilhaften

Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ein Aufbau vorgesehen sein, bei dem zwischen einem Druckgasspeicher für den Brennstoff und dem Ventil eine

Absperrvorrichtung angeordnet ist, wobei der Druck im Bereich zwischen der

Absperrvorrichtung und dem Ventil über dem Druck in der Anodenrezirkulation gehalten wird. Der Bereich zwischen einer Absperrvorrichtung, beispielsweise einem

Systemabsperrventil, einem sogenannten System Isolation Valve, und dem Ventil zur Dosierung des Brennstoffs in die Düse kann ebenfalls auf einem höheren Druck gehalten werden. Dies kann beispielsweise durch eine gezielte Nachdosierung von Brennstoff aus dem Druckgasspeicher von Zeit zu Zeit, und/oder wenn der Druck unter eine kritische Druckdifferenz abzufallen droht, erzielt werden. Aufgrund der, insbesondere beim Einsatz von Wasserstoff als Brennstoff, unvermeidlichen Leckage im Bereich des Ventils, welches typischerweise als Magnetventil ausgebildet sein wird und zur Dosierung des Brennstoffs gepulst betrieben wird, kommt es dann immer zu einer gewissen Strömung über das Ventil, auch wenn dieses geschlossen ist. Durch diese Leckage, welche bei Bedarf auch konstruktiv eingeplant werden kann, kommt es beim beschriebenen

Verfahren dann auch zu einer Erhöhung des Drucks aufgrund der Leckage im Bereich zwischen dem Ventil und der Düse. Durch eine entsprechende Druckanpassung über die Absperrvorrichtung kann so der erfindungsgemäße Druckunterschied während des Abkühlens des Brennstoffzellensystems aufrechterhalten werden. Somit wird das Eindringen von Wasser, welches später gefrieren könnte, in den Bereich der Düse sicher und effizient vermieden.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders gut geeignet, um in

Brennstoffzellensystemen eingesetzt werden, welche häufig Bedingungen ausgesetzt werden, bei denen sie bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts abgestellt werden oder nach dem Abstellen bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts bis zu einem Wiederstart ausharren müssen. In diesen Fällen könnte es bei den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik zu einem Zufrieren der Düse der Gasstrahlpumpe kommen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Abstellen des Brennstoffzellensystems wird dies effizient und zuverlässig verhindert. Der Aufwand hinsichtlich Bauteilen und der benötigte Energie- und Zeitaufwand bis zum Wiederstart der Gasstrahlpumpe des Brennstoffzellensystems lässt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren minimieren. Es ist daher besonders gut geeignet, um bei Brennstoffzellensystemen mit zu erwartenden hohen Stückzahlen eingesetzt zu werden, insbesondere bei Brennstoffzellensystemen, welche in einem Fahrzeug angeordnet sind, um das Fahrzeug mit elektrischer Antriebsleistung zu versorgen. Außerdem sind Fahrzeuge häufig bei Bedingungen unterwegs, welche ein Abstellen und einen Wiederstart bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts erforderlich machen. Insbesondere dann ist das

erfindungsgemäße Verfahren von besonderem Vorteil und kann, anders als die

Ausgestaltung gemäß dem Stand der Technik, sehr zeit- und energieoptimiert den Wiederstart des Brennstoffzellensystems beziehungsweise der Gasstrahlpumpe in dem Brennstoffzellensystem auch bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts

gewährleisten.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den restlichen abhängigen Ansprüchen und werden anhand des

Ausführungsbeispiels deutlich, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben wird.

Dabei zeigen:

Fig. 1 ein beispielhaftes Brennstoffzellensystem in einem Fahrzeug;

Fig. 2 eine Darstellung durch eine Gasstrahlpumpe in einer möglichen Ausführungsform gemäß der Erfindung.

In der Darstellung der Figur 1 ist rein beispielhaft und sehr stark schematisiert ein Brennstoffzellensystem 1 in einem angedeuteten Fahrzeug 2 zu erkennen. Das

Brennstoffzellensystem 1 weist im Wesentlichen eine Brennstoffzelle 3 auf, welche ihrerseits einen Anodenraum 4 und einen Kathodenraum 5 zeigt. Die Brennstoffzelle 3 soll als Stapel von PEM-Brennstoffzellen ausgebildet sein. Der Kathodenraum 5 der Brennstoffzelle 3 wird über eine Luftfördereinrichtung 6 mit Luft als Sauerstofflieferant versorgt. Die Abluft aus dem Kathodenraum 5 gelangt in dem hier dargestellten

Ausführungsbeispiel an die Umgebung. Hier könnte prinzipiell auch eine Nachbereitung, beispielsweise eine Nachverbrennung, eine Turbine oder dergleichen angeordnet sein. Dies ist für die vorliegende Erfindung jedoch nicht von Interesse, sodass auf eine Darstellung verzichtet worden ist.

Der Anodenraum 4 der Brennstoffzelle 3 wird mit Wasserstoff H 2 versorgt, welcher aus einem Druckgasspeicher 7 stammt. Er gelangt über eine Absperrvorrichtung 8, eine Druckregeleinrichtung 9 und eine später noch näher erläuterte Gasstrahlpumpe 10 in den Anodenraum 4. Aus dem Bereich des Anodenraums 4 gelangt Abgas A über eine Rezirkulationsleitung 11 zurück in den Bereich der Gasstrahlpumpe 10, und wird von dieser als sekundärer Gasstrom angesaugt und zurück in den Anodenraum 4 gefördert. Dieses Prinzip einer Anodenrezirkulation ist dabei aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt. Es dient dazu, den Anodenraum 4 mit einem Überschuss an

Wasserstoff H 2 zu versorgen, um seine aktive Fläche bestmöglichst auszunutzen. Der im Abgas aus dem Anodenraum 4 verbleibende Restwasserstoff wird dann zusammen mit inerten Gasen, welche durch die Membranen aus dem Kathodenraum 5 in den

Anodenraum 4 diffundiert sind und einem kleinen Teil des Produktwasser, welcher im Anodenraum 4 entsteht, über die Rezirkulationsleitung 11 zurückgefördert und dem Anodenraum 4 vermischt mit dem frischen Wasserstoff H 2 erneut zugeführt. Da sich in einer solchen Anodenrezirkulation mit der Zeit inerte Gase und Wasser anreichern und dadurch die Wasserstoffkonzentration sinkt, muss, beispielsweise von Zeit zu Zeit, Wasser und Gas aus der Anodenrezirkulation abgelassen werden. Hierfür ist in der Darstellung der Figur 1 ein Ablassventil 12 prinzipmäßig angedeutet.

Um nun die Druckverluste im Bereich des Anodenraums 4 und im Bereich der

Rezirkulationsleitung 11 ausgleichen zu können, ist es notwendig, eine

Rezirkulationsfördereinrichtung für das rezirkulierte Abgas aus dem Anodenraum 4 vorzusehen. Als Rezirkulationsfördereinrichtung ist in dem hier dargestellten

Ausführungsbeispiel der Figur 1 die bereits erwähnte Gasstrahlpumpe 10 vorgesehen.

Die oben beschriebene Gasstrahlpumpe 10 ist dabei in der Darstellung der Figur 2 näher zu erkennen. Die Schnittdarstellung durch die Gasstrahlpumpe 10 zeigt eine Düse 13, welcher über ein Leitungselement 14 und eine Düsenöffnung 15 der Wasserstoff H 2 als primärer Gasstrom zugeführt wird. Aus dem Bereich der Düse 13 gelangt der primäre Gasstrom in einen Ansaugbereich I, in welchen sich der primäre Gasstrom A aus der Rezirkulationsleitung 10 ansaugt. Die beiden Gase gelangen dann in einen Mischbereich II, bevor sie die Gasstrahlpumpe 10 über einen Diffusor wieder verlassen. Bei der typischen Auslegung des Brennstoffzellensystems 1 für einen Personenkraftwagen als Fahrzeug 2 ist es nun so, dass die Düsenöffnung 15 in etwa einen Durchmesser von 2 bis 3 mm aufweisen muss. Diese Baugröße ist jedoch besonders kritisch hinsichtlich des Einfrierens, da mit dem Abgas ankommendes Wasser aus einer solch dünnen Düsenöffnung 15 nicht automatisch abläuft, sondern durch den Kapillareffekt im Bereich der Düsenöffnung 15 gehalten wird.

Um dies zu verhindern ist es nun vorgesehen, dass beim Abstellen des

Brennstoffzellensystems 1 und dem daraufhin erfolgenden Abkühlen desselben in dem Bereich zwischen dem Ventil 9 und der Düse 13 ein Druck p^ aufrechterhalten wird.

Dieser Druck p ! ist dabei gleich oder vorzugsweise größer als ein Druck p 2 , welcher im Bereich der Anodenrezirkulation vorliegt und sich in der Darstellung der Figur 2 auf der gegenüberliegenden Seite der Düse 13 ausbreitet. Durch dieses leichte Druckgefälle oder falls die Drücke p und p 2 gleich sind durch das Fehlen eines Unterdrucks zwischen dem Ventil 9 und der Düse 13, wird das Eindringen von über das Abgas A transportierter Feuchtigkeit in den Bereich der Düsenöffnung 15 der Düse 13 verhindert. Im bevorzugten Fall eines Druckgefälles mit einem Druck p 1 größer als p 2 wird eventuell eingedrungenes Wasser sogar ausgeblasen, sodass, wenn dieses Druckverhältnis während der gesamten Abkühlphase des Brennstoffzellensystems aufrechterhalten wird, am Schluss eine trockene Düse 13 beziehungsweise eine trockene Düsenöffnung 15 vorliegt. Diese kann dann, auch wenn sie auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts abkühlt, nicht mehr zufrieren.

Die für das Verfahren zum Abstellen benötigten Druckdifferenzen lassen sich auf verschiedene Arten einstellen. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, den Bereich zwischen dem Ventil 9 und der Düse 13 beim Abkühlen durch geeignete Maßnahmen langsamer abkühlen zu lassen, als den Bereich der Anodenrezirkulation. Damit stellt sich der gewünschte Unterschied zwischen den Drücken p^ und p 2 ein. Eine solche

Verzögerung in der Abkühlung kann beispielsweise durch die thermische Anbindung der Düse 13 an ein Bauteil, welches aufgrund seiner großen Masse beziehungsweise

Wärmekapazität sehr langsam abkühlt, realisiert werden. Auch wäre es denkbar, durch unterschiedlich ausgeführte thermische Isolationen im Bereich zwischen dem Ventil 9 und der Düse 13 für eine langsamere Abkühlung zu sorgen als im Bereich der

Anodenrezirkulation. Ferner wäre es auch denkbar, einen der beiden Bereiche aktiv zu beheizen beziehungsweise zu kühlen, beispielsweise durch geeignete elektrische

Bauteile wie Heizwiderstände oder Pelltierelemente.

Ergänzend oder alternativ dazu ist es auch denkbar, den Druck ^ auf einen Wert oberhalb des Werts des Drucks p 2 einzustellen, indem im Bereich zwischen der Absperrvorrichtung 8 und dem Ventil 9 ein Druck p 3 eingestellt wird, welcher in jedem Fall über dem Druck p 2 im Bereich der Anodenrezirkulation liegt. Da bei der Verwendung von Wasserstoff die als Dosierventile eingesetzten Ventile 9 typischerweise nicht vollkommen dicht schließen, kommt es unweigerlich immer zu einer im Prinzip ungewollten Leckage über das Ventil 9. Eine solche Leckage kann nun aber genutzt werden, um Wasserstoff H 2 aus dem Bereich zwischen der Absperrvorrichtung 8 und dem Ventil 9, welches dort beim Druck p 3 vorliegt, in den Bereich zwischen dem Ventil 9 und der Düse 13 strömen zu lassen. Dort wird sich dann ein Druck p- einstellen, welcher typischerweise etwas geringer als der Druck p 3 ist. Bei geeigneter Wahl des Drucks p 3 lässt sich so ein Druck Pi einstellen, welcher gleich oder insbesondere größer als der Druck p 2 im Bereich der Anodenrezirkulation ist. Falls das Abkühlen des Brennstoffzellensystems 1 eine vergleichsweise lange Zeit andauert, dann kann durch ein kurzzeitiges Öffnen der Absperrvorrichtung 8 der Druck p 3 bei Bedarf wieder angehoben werden. Dies kann insbesondere dann erfolgen, wenn eine Druckdifferenz zwischen dem Druck p 3 und dem Druck p 2 in der Anodenrezirkulation unter einen vorgegebenen Grenzwert fällt. In diesem Fall wird der Bereich zwischen der Absperrvorrichtung 8 und dem Ventil 9 erneut „aufgepumpt". Über die Leckage im Bereich des Ventils 9 wird dann der Druck p^ wieder erhöht, sodass die beim Abkühlen gewünschte Druckdifferenz (pi - p 2 > 0) auch weiterhin sicher und zuverlässig vorliegt.

Neben der Nutzung einer ohnehin vorhandenen Leckage im Bereich des Ventils 9 könnte dieses selbstverständlich auch aktiv angesteuert werden, um einen entsprechenden Anstieg des Drucks p zu erreichen.

Die Darstellung der Gasstrahlpumpe 10 in Figur 2 ist dabei rein beispielhaft zu verstehen. Selbstverständlich wäre es denkbar, eine Gasstrahlpumpe 10 mit mehreren

Düsenöffnungen 15 im Bereich eines Ventils 13 oder mehrerer paralleler Ventile 13 entsprechend auszubilden. Die Düsenöffnungen 15 könnten dann über ein Ventil 9 gemeinsam oder über mehrere Ventile 9 Einzeln oder in Gruppen selektiv angesteuert werden. Die ideale Ausbildung würde für jede der Düsenöffnungen 15 jeweils ein Ventil 9 vorsehen. Die dann in mehrere Teilleitungen aufgeteilte Leitung 14 würde typischerweise zu einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst, welche dann im Bereich der

Absperrvorrichtung 8 mündet, welche typischerweise nur einmal vorhanden ist. Auch ein solcher Aufbau könnte in der beschriebenen Art und Weise betrieben werden. Dies gilt ebenso für einen Aufbau mit mehreren parallelen Gasstrahlpumpen 10, welche jeweils selektiv zu- oder abgeschaltet werden. In diesem Fall, ähnlich wie in dem oben beschriebenen Fall, wäre es dann entscheidend, dass im Bereich jeder der

Gasstrahlpumpen beziehungsweise jeder der Düsenöffnungen 15 die erfindungsgemäße Druckdifferenz (pi - p 2 s 0) beim Abstellen des Brennstoffzellensystems 1 anliegt.