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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR SPREADING AND SEPARATING A FILAMENT BUNDLE, AND MELT SPINNING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/172077
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for spreading and separating a filament bundle in a melt spinning process, and to a melt spinning device. During the melt spinning, a plurality of filaments are produced using multiple spinning nozzles and guided through multiple collecting filament guides downstream of the spinning nozzles. In order to withdraw the filaments as a filament bundle via multiple godet rollers, the filaments are jointly taken up and guided by a suction injector and spread according to a predetermined filament separation in a separating filament guide arranged upstream of the godet rollers. In order to thereby obtain a reliable and reproducible transfer the invention provides for the filament bundle to be introduced into a bundling filament guide in order to bring about a filament convergence, and then to be transferred to the separating filament guide at a predetermined vertical distance from one another via a relative movement between the bundling filament guide and the separating filament guide or the bundling filament guide and an auxiliary separating filament guide. For this purpose, the bundling filament guide can be switched between a neutral position without filament guiding and a spreading position for creating a filament convergence point.

Inventors:
MEISE HANSJÖRG (DE)
EVERTZ MATTHIAS (DE)
BAUER DENIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/055609
Publication Date:
September 27, 2018
Filing Date:
March 07, 2018
Export Citation:
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Assignee:
OERLIKON TEXTILE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D01D13/00; D01D13/02
Domestic Patent References:
WO2015024817A12015-02-26
WO2006000429A12006-01-05
Foreign References:
DE102009021118A12009-12-17
Attorney, Agent or Firm:
NEUMANN, Ditmar (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess, bei welchem eine Mehrzahl von Fäden durch mehrere Spinndüsen erzeugt und durch mehrere Sammelfadenführer unterhalb der Spinndüsen geführt werden, bei welchem die Fäden als eine Fadenschar durch einen Sauginjektor aufgenommen und geführt werden und bei welchem die Fäden mit einer vorbestimmten Fadenteilung in einen Separierfadenführer mit mehreren Führungsmitteln und an mehreren Galetten angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden mit dem Sauginjektor zuvor in einen Bündelfadenführer zur Bildung eines Fadenkonvergenz eingelegt werden und dass zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer oder dem Bündelfadenführer und einem Hilfsseparierfadenführer in einem vorbestimmten Höhenabstand zueinander eine Relativbewegung quer zur Fadenlaufrichtung ausgeführt wird, um die Fäden den Führungsmitteln des Separierfadenführers zu zuführen.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer durch eine Bewegung des Bündelfadenführers ausgeführt wird, bei welcher die Fäden mit der Fadenteilung zwischen sich dem Separierfadenführers übergeben werden.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer durch eine Bewegung des Separierfadenführers ausgeführt wird, bei welcher die Fäden mit der Fadenteilung zwischen sich durch den Separierfadenführer erfasst werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativ- bewegung zwischen dem Bündelfadenführer und dem Hilfsseparierfa- denführer durch eine Bewegung des Hilfsseparierfadenführers ausgeführt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsse- parierfadenführer die Fadenschar mit einer konstanten Fadenteilung zwischen den Fäden aus dem Bündelfadenführer in eine Zwischenposition überführt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsse- parierfadenführer die Fadenschar mit einer entgegen gerichteten Bewegung den Führungsmitteln des Separierfadenführers zuführt.

7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bündelfadenführer vor einem Prozessbeginn aus ei- ner Ruheposition in eine Anlegeposition geführt wird.

8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauginjektor durch einen Operator oder durch einen Bedienautomaten geführt wird.

9. Schmelzspinnvorrichtung zur Erzeugung mehrerer Fäden mit mehreren Spinndüsen (2.1 - 2.4) zum Extrudieren mehrerer Filamentbündel (3.1 - 3.4), mit mehreren unterhalb der Spinndüsen (2.1 - 2.4) in einer Reihe angeordneten Sammelfadenführern (5.1 - 5.4) zum jeweiligen Zu- sammenführen der Filamentbündel (3.1 - 3.4) zu den Fäden (6.1 - 6.4), mit einem unterhalb der Sammelfadenführer (5.1 - 5.4) angeordneten Separierfadenführer (7), welcher pro Sammelfadenführer (5.1 - 5.4) einen von mehreren Führungsmitteln (8.1 - 8.4) enthält, und mit mehreren den Separierfadenführer (7) nachgeordneten Galetten (1 1.1, 1 1.2) zum Abziehen der Fäden, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Be- reich zwischen dem Separierfadenführer (7) und den Galetten (1 1.,

1 1.2) ein Bündelfadenführer (9) angeordnet ist, der zwischen einer Ruheposition ohne Fadenführung und einer Anlegeposition verstellbar ist und in der Anlegeposition einen Fadenkonvergenzpunkt zum Zusammenführen aller Fäden bildet.

10. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bündelfadenführer (9) in der Anlegeposition mittig zu der Reihe von Sammelfadenführern (5.1 - 5.4) in einem vorbestimmten Höhenabstand (H) zu dem Separierfadenführer (7) oder einem Hilfssepa- rierfadenführer (18) gehalten ist.

1 1. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Bündelfadenführer (9) in der Anlegeposition mit einem Sauginjektor (13) zusammenwirkt, wobei der Sauginjektor (13) zum Anlegen der Fäden in den Bündelfadenführer (9) manuell oder automatisch führbar ist.

12. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bündelfadenführer (9) mit einem Bewegungs- aktor (10) gekoppelt ist, durch welchen der Bündelfadenführer (9) in verschiedene Positionen führbar ist.

13. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Separierfadenführer (7) mit einem Bewe- gungsaktor (17) gekoppelt ist, durch welchen der Separierfadenführer (7) in verschiedene Positionen führbar ist.

14. Schmelzspinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Bündelfadenführer (9) in der Anlageposition mit dem Hilfsseparierfadenführer zusammenwirkt, der in einem Bereich zwischen den Sammelfadenführern (5.1 - 5.4) und dem Bündelfadenführer (9) angeordnet ist. 15. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsseparierfadenführer (18) mit einem Bewegungsaktor (22) gekoppelt ist, durch welchen der Hilfsseparierfadenführer (18) in verschiedene Positionen insbesondere quer zur Fadenlaufrichtung führbar ist.

16. Schmelzspinnvorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsseparierfadenführer (18) und der Bündelfadenführer (9) auf einer gemeinsamen Seite zum Fadenlauf der Fadenschar (6) angeordnet sind.

Description:
Verfahren zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar sowie eine

Schmelzspinnvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schmelzspinnvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

Beim Schmelzspinnen von synthetischen Fäden ist es üblich, dass die Fäden durch Zusammenfassen einer Vielzahl von frisch gesponnenen Filamenten gebildet werden. Die Filamente werden durch nebeneinander angeordnete Spinndüsen extrudiert, die an einer Unterseite eines Spinnbalkens angeordnet sind. Nach Abkühlung der Filamente werden die pro Spinndüse erzeugten Filamentbündel durch jeweils einen Sammelfadenführer zu einem Fa- den zusammengeführt. Die Sammelfadenführer sind hierzu bevorzugt mittig zu den Spinndüsen angeordnet. Um die parallel nebeneinander erzeugten Fäden gemeinsam als eine Fadenschar von den Spinndüsen abzuziehen, ist es nun weiterhin üblich, die Fäden mit einem geringen Fadenabstand zueinander am Umfang mehrerer Galetten zu führen. Hierzu müssen die Fäden zusammengerafft werden. So sind die Sammelfadenführer mit einer durch die Spinndüsen definierten Spinnteilung angeordnet. Die zum Abziehen und Behandeln der Fäden gewünschte Fadenteilung ist jedoch wesentlich kleiner als die Spinnteilung. Zur Einstellung der Fadenteilung ist es daher üblich, einen Separierfadenführer einzusetzen, der unmittelbar den Galetten vorgeordnet ist. Eine derartige Schmelzspinnvorrichtung ist beispielsweise aus der WO 2006/000429 AI bekannt. Bei der bekannten Schmelzspinnvorrichtung müssen bei einem Prozessstart oder einer Prozessunterbrechung die Fäden in den Separierfadenführer eingefädelt werden, um die vorbestimmten Fadenabstände zur Führung der Fadenschar an den Galetten zu erhalten. Das Anlegen und Separieren der Fäden wird mit Hilfe eines Sauginjektors ausgeführt, der die frisch extru- dierten Fäden einsaugt und während des Anlege Vorganges kontinuierlich einem Garnabfallbehälter zuführt. Bei dem bekannten Verfahren zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar wird ein Hilfsseparierfadenführer genutzt, der dem Separierfadenführer ortsfest zugeordnet ist. Dabei bildet der Hilfsseparierfadenführer eine hervorragende Anlegekante, in welcher mehrere schlitzförmige Öffnungen nebeneinander ausgebildet sind. Die Öffnungen sind mit einem relativ kleinen Fadenabstand nebeneinander ausgebildet, wobei die Schlitze in dem Hilfsseparierfadenführer in mehrere Führungsmittel des Separierfadenführers münden. Die Führungsmittel des Se- parierfadenführers weisen einen zur Führung an der Galette erforderlichen Fadenabstand zueinander auf. Somit können die in dem Sauginjektor geführten Fäden mit relativ kurzem Abstand zur Saugdüse des Sauginjektors über die Anlegekante des Hilfsseparierfadenführers angelegt werden. Durch die Führungsschlitze im Hilfsseparierfadenführer gleiten die Fäden selbst- ständig in die Führungsmittel des Separierfadenführers.

Bei der Fadenführung mit einem Sauginjektor ist grundsätzlich zu beachten, dass die Fäden aufgrund der Saugströmung keinen stabilen Fadenlauf zeigen und in Abhängigkeit vom Abstand zur Saugdüse eine mehr oder weni- ger große Schwingbewegung ausführen. Bei dem bekannten Verfahren und bei der bekannten Schmelzspinnvorrichtung muss daher der Abstand zwischen der Saugdüse und dem Hilfsseparierfadenführer möglichst kurz gehalten werden. Jedoch bei einer großen Anzahl von Fäden tritt das Problem auf, dass einzelne Einlegeschlitze des Hilfsseparierfadenführers gleich meh- rere Fäden erfassen. Zudem werden derartige Sauginjektoren in der Regel durch einen Operator geführt, der je nach Tagesform unterschiedliche Positioniergenauigkeiten mit der Saugdüse des Sauginjektors erreicht. Es ist nun Aufgabe der Erfindung ein Verfahren der gattungsgemäßen Art zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar und eine Schmelzspinnvorrichtung der gattungsgemäßen Art bereitzustellen, bei welchem bzw. bei welcher die Fadenschar mit hoher Sicherheit und Reproduzierbarkeit zum Anlegen und Separieren führbar ist.

Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, ein gattungsgemäßes Verfahren zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar und eine Schmelzspinnvorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die insbesondere zum Schmelzspinnen einer größeren Anzahl von Fäden geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch eine Schmelzspinnvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass beim Zusammenlaufen von Linien zu einem Konvergenzpunkt aufgrund der Strahlengeometrie Längen- und Abstandsverhältnisse bestimmbar sind. Insoweit macht sich die Erfindung eine Linienkonvergenz von Fäden zu Nutze, um das Anlegen und Separieren einer Schar von Fäden auszuprobieren. Das erfindungsgemäße Verfahren basiert somit darauf, dass die Fäden mit dem Sauginjektor zuvor in einen Bündelfadenführer zur Bildung einer Fadenkonvergenz eingelegt werden. Dann lässt sich zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer oder dem Bündelfadenführer und einem Hilfsseparierfaden- führer in einem vorbestimmten Höhenabstand zueinander eine Relativbewegung quer zur Fadenlaufrichtung ausführen, um die Fäden in die Füh- rungsmittel des Separierfadenführers zu führen. Die Fäden sind hierbei zwischen den Sammelfadenführern und den Bündelfadenführer eingespannt und bilden einen stabilen Fadenlauf innerhalb der Fadenkonvergenz. Damit sind die Abstände zwischen den Fäden in den parallel zu den Sammelfadenführern aufgespannten Führungsebenen konstant zueinander. Somit kann die Fadenschar durch eine einfache Relativbewegung quer zur Fadenschar in die Führungsmittel der Separierfadenführer überführt werden.

Das Separieren und Übergeben der Fadenschar lässt sich bevorzugt in einfacher Weise mit einer Verfahrensvariante derart ausführen, bei welcher die Relativbewegung zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer durch eine Bewegung des Bündelfadenführers ausgeführt wird, so dass die Fäden mit der Fadenteilung zwischen sich dem Separierfadenführer übergeben werden. Hierzu ist ein vorbestimmter Höhenabstand zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer eingestellt.

Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, durch eine Bewegung des Separierfadenführers die Fäden mit der Fadenteilung zu übernehmen. Wesentlich hierbei ist, dass der vorbestimmte Höhenabstand zwischen dem Bündelfadenführer und dem Separierfadenführer eingehalten wird.

Für den Fall, dass die Fäden an den Galetten mit einem geringen Fadenabstand und somit mit einer engen Fadenteilung geführt werden, ist die Verfahrensvariante besonders vorteilhaft, bei welcher die Separierung der Fäden durch den Hilfsseparierfadenführer ausgeführt wird. Dabei wird die Relativbewegung zwischen dem Bündelfadenführer und dem Hilfsseparier- fadenführer bevorzugt durch eine Bewegung des Hilfsseparierfadenführers ausgeführt. In diesem Fall ist der vorgegebene Höhenabstand zwischen dem Hilfsseparierfadenführer und dem Bündelfadenführer eingehalten.

So lässt sich der Hilfsseparierfadenführer bevorzugt in eine Zwischenposition führen, in welcher die Fadenschar erfasst und separiert ist und aus dem Bündelfadenführer herausgeführt ist. Der Einsatz der Hilfsseparierfadenführer hat zudem den Vorteil, dass eine extrudierte Fadenschar mit ungleich- mäßiger Spinnteilung erfasst und separierbar ist.

Zur Übergabe der Fadenschar vor dem Hilfsseparierfadenführer zu dem Separierfadenführer wird der Hilfsseparierfadenführer bevorzugt mit einer entgegengesetzten gerichteten Bewegung geführt.

Da der Bündelfadenführer nur kurzzeitig zum Anlegen und Separieren der Fadenschar bei einem Prozessbeginn oder einer Prozessunterbrechung benötigt wird, ist die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Bündelfadenführer vor einem Prozessbeginn aus einer Ruheposition in eine Anlegeposition geführt wird. So kann der Bündelfadenführer während des normalen Betriebes des Schmelzspinnprozesses in einer den Fadenlauf nicht störenden Ruheposition gehalten werden. Erst für den Fall, dass ein Neuanlegen und Separieren der Fadenschar erforderlich ist, wird der Bündelfadenführer in seine Anlegeposition geführt.

Aufgrund geometrisch vorbestimmten Bedingungen und der damit einhergehenden Reproduzierbarkeit des Anlege Vorganges ist das erfindungsgemäße Verfahren unabhängig von der Führung des Sauginjektors. Insoweit kann der Sauginjektor durch einen Operator oder auch durch einen Bedien- automaten geführt werden. Wesentlich hierbei ist, dass die Fadenschar durch den Sauginjektor gebündelt in dem Bündelfadenführer angelegt wird.

Die Schmelzspinnvorrichtung weist erfindungsgemäß hierzu in einem Be- reich zwischen dem Separierfadenführer und den Galetten einen Bündelfadenführer auf, der zwischen einer Ruheposition ohne Fadenführung und eine Anlegeposition verstellbar ist, wobei in der Anlegeposition ein Fadenkonvergenzpunkt zum Zusammenführen aller Fäden gebildet ist. Insoweit benötigt die Schmelzspinnvorrichtung im wesentlichen nur einen bewegli- chen Bündelfadenführer, um zu einem Prozessbeginn oder nach einer Prozessunterbrechung das Anlegen und Separieren möglichst schnell und präzise ausführen zu können.

Um möglichst bei einer großen Schar von Fäden keine überhöhten Auslen- kungen und somit keine zu großen Fadenspannungsunterschiede in den Fäden zu erzeugen, ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Bündelfadenführer in der Anlegeposition mittig zu der Reihe von Sammelfadenführern in einem vorbestimmten Höhenabstand zu dem Separierfadenführer oder einem Hilfsseparierfadenführer gehalten ist. Damit lässt sich eine im wesentlichen symmetrische Fadenkonvergenz zwischen dem Sammelfadenführer und dem Bündelfadenführer realisieren, wobei die sich innerhalb der Fadenkon- vergenz ändernden Fadenabstände auf die Fadenübergaben abgestimmt sind.

Damit der Anlegeprozess in kurzen Zeiten ausführbar ist, wirkt der Bündelfadenführer in der Anlegeposition mit einem Sauginjektor zusammen, wobei der Sauginjektor zum Anlegen der Fäden den Bündelfadenführer manu- eil oder automatisch führbar ist. So können Prozessunterbrechungen vorteilhaft automatisiert über einen Bedienautomaten ausgeführt werden.

Zur Verstellung des Bündelfadenführers ist desweiteren vorgesehen, dass der Bündelfadenführer mit einem Bewegungsaktor gekoppelt ist, durch welchen der Bündelfadenführer in verschiedene Positionen führbar ist. Grundsätzlich sein an dieser Stelle auch erwähnt, dass die Bewegung des Bündelfadenführers zwischen den Anlegeposition und der Ruheposition durch eine manuelle Verstellung erfolgen kann.

Zur Führung der Fadenschar oder zum Anlegen der Fadenschar ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung auch vorteilhaft einsetzbar, bei welcher der Separierfadenführer mit einem Bewegungsaktor gekoppelt ist, durch welchen der Separierfadenführer in verschiedene Positionen führbar ist. So lassen sich derartige Separierfadenführer bevorzugt dazu nutzen, um bei einer Prozessunterbrechung die Fadenschar zu einer Absaugeinrichtung zu führen. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Separierfadenführer zur Übernahme der Fadenschar relativ zu dem Bündelfadenführer zu bewegen.

Für den Fall, dass die Fäden zur Führung an den Galetten einen relativ kleinen Fadenabstand aufweisen müssen, ist die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Bündelfadenführer in der Anlegeposition mit dem Hilfsseparierfadenführer zusammenwirkt, der in einem Bereich zwischen den Sammelfadenführern und dem Bündelfadenführern auf einem vorbestimmten Höhenniveau angeordnet ist. Damit besteht die Möglichkeit, die Übernahme der Fadenschar in einen Bereich der Fadenkonvergenz zu verlegen, in welchem ein relativ großer Fadenabstand zwischen den Fäden vorherrscht. So ist es auch mög- lieh, durch besondere Gestaltung des Hilfsseparierfadenführers eine Fadenschar mit unterschiedlicher Spinnteilung, wie sie beispielsweise beim Schmelzspinnen mit Doppelspinndüsen entstehen, zu erfassen. Zur Übergabe und Separierung der Fadenschar ist desweiteren vorgesehen, dass der Hilfsseparierfadenführer mit einem Bewegungsaktor gekoppelt ist, durch welchen der Hilfsseparierfadenführer in verschiedene Positionen insbesondere quer zur Fadenlaufrichtung führbar ist. Dabei werden der Hilfsseparierfadenführer und der Bündelfadenführer bevorzugt auf einer gemeinsamen Seite zum Fadenlauf der Fadenschar angeordnet. Dies ermöglicht eine problemlose Übergabe der Fadenschar zwischen dem Bündelfadenführer und dem Hilfsseparierfadenfürer durch einfache Relativbewegungen quer zur Fadenlaufrichtung.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anlegen und Separieren einer Fadenschar in einem Schmelzspinnprozess wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.

Es stellen dar:

Fig. 1.1

und

Fig. 1.2 schematisch eine Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung in verschiedenen Betriebssituationen

Fig. 2.1

und Fig. 2.2 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1.1 und 1.2

Fig. 3.1

und

Fig. 3.2 schematisch eine Teildraufsicht des Ausführungsbeispiels aus

Fig. 1.1 und 1.2

Fig. 4.1

bis

Fig. 4.3 schematisch eine Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbei- spiels der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung in verschiedenen Betriebssituationen

Fig. 5.1

bis

Fig. 5.3 schematisch eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus den

Fig. 4.1 bis 4.3

Fig. 6.1

bis

Fig. 6.2 schematisch eine Teildraufsicht des Ausführungsbeispiels aus den Fig. 4.1 bis 4.3

In den Fig. 1.1 und 1.2, in Fig. 2.1 und 2.2 sowie in den Fig. 3.1 und 3.3 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung in verschiedenen Betriebssituationen dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt zunächst für alle Figuren insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.

In den Fig. 1.1 und 1.2 ist eine Vorderansicht, in den Fig. 2.1 und 2.2 eine Seitenansicht und in den Fig. 3.1 und 3.2 eine Teildraufsicht des Ausfüh- rungsbeispiels dargestellt. Hierbei sind nur die für die Erfindung relevanten Bauteile der Schmelzspinnvorrichtung schematisch gezeigt.

So weist das Ausführungsbeispiel einen Spinnbalken 1 auf, an dessen Un- terseite mehrere Spinndüsen 2.1 bis 2.4 in einer reihenförmigen Anordnung gehalten sind. Der Spinnbalken 1 ist beheizbar ausgeführt und weist im Innern ein Schmelzeverteilersystem sowie eine Schmelzepumpe auf, um die über einen Schmelzezulauf 4 zugeführte Polymerschmelze den Spinndüsen 2.1 bis 2.4 zuzuführen. Die Anzahl der an dem Spinnbalken 1 gehaltenen Spinndüsen 2.1 bis 2.4 ist hier beispielhaft mit vier Spinndüsen gezeigt. Derartige Spinnbalken können eine Mehrzahl von Spinndüsen in einreihiger oder mehrreihiger Anordnung halten. So ist es bekannt, pro Spinnposition mit einem Spinnbalken mehr als zwanzig Fäden zu extrudieren. Jede der Spinndüsen 2.1 und 2.4 extrudiert eine Vielzahl von Filamenten, die als Filamentbündel 3.1 bis 3.4 ausgesponnen werden. Die durch Düsenöffnungen der Spinndüsen 2.1 bis 2.4 extrudierten Filamentstränge werden unterhalb des Spinnbalkens 1 durch eine hier nicht dargestellte Kühleinrichtung abgekühlt. Nach Abkühlung der Filamente werden die Filamentbündel 3.1 bis 3.4 zu jeweils einem Faden 6.1 bis 6.4 zusammengeführt. Hierzu sind unterhalb der Spinndüsen 2.1 und 2.4 vorzugsweise mittig zu den Spinndüsen 2.1 bis 2.4 jeweils ein Sammelfadenführer 5.1 bis 5.4 angeordnet. So wird das Filamentbündel 3.1 in dem Sammelfadenführer 5.1 zu dem Faden 6.1 gebündelt. Dabei kann zur Unterstützung des Zusammenhalts der Filamente innerhalb des Fadens das Filamentbündel benetzt oder durch einen Luftstrom verwirbelt werden.

Die Fäden 6.1 bis 6.4 werden nach dem Spinnen durch mehrere Galetten 1 1.1 und 1 1.2 als eine Fadenschar 6 abgezogen. Hierzu sind die Galetten 1 1.1 und 1 1.2 jeweils über einen Galettenantrieb 12.1 und 12.2 angetrieben und mit einem Abstand zu den Sammelfadenführern 5.1 bis 5.4 angeordnet. Damit die Fadenschar 6 der Fäden 6.1 bis 6.4 mit einer möglichst geringen Fadenteilung am Umfang der Galetten 1 1.1 und 1 1.2 geführt werden kann, ist der Galetten 1 1.1 ein Separierfadenführer 7 vorgeordnet, der mehrere Führungsmittel 8.1 bis 8.4 aufweist. Die Führungsmittel 8.1 bis 8.4 bilden hierbei eine zur Führung der Fadenschar 6 der Fäden 6.1 bis 6.4 erforderlichen Fadenteilungen. Insoweit ist es erforderlich, dass die Fäden 6.1 bis 6.4 von einer durch die extrusionsbedingte große Spinnteilung zu einer kleinen Fadenteilung zusammengeführt werden müssen. Unter Berücksichtigung, dass an jedem der Fäden 6.1 bis 6.4 identische physikalische Eigenschaften erzeugt werden, sind bei dem Zusammenführen der Fadenschar 6 jedoch maximale Auslenkwinkel zu beachten, die im Bereich von unter 10° liegen. Daher ist zwischen den Sammelfadenführern 5.1 bis 5.4 und dem Separier- fadenführer 7 eine sogenannte Fallstrecke gebildet.

In den Fig. 1.2, 2.2 und 3.2 ist eine Betriebsstellung der Schmelzspinnvorrichtung gezeigt, bei welcher die Fäden nach einer Separierung parallel nebeneinander dem Umfang der Galetten 1 1.1 und 1 1.2 geführt werden. Dabei werden die Fäden durch die Führungsmittel 8.1 bis 8.4 des Separierfadenführers 7 in die gewünschte Fadenteilung geführt. Der Separierfadenführer 7 ist in diesem Ausführungsbeispiel kammförmig ausgeführt, so dass die Führungsmittel 8.1 bis 8.4 jeweils durch Führungsnuten zur Aufnahme und Separierung der Fäden gebildet sind.

Bei einem Prozessbeginn oder nach einer Prozessunterbrechung ist es erforderlich, die Fäden 6.1 bis 6.4 als eine Fadenschar nach dem Spinnen in den Separierfadenführer 7 und am Umfang der Galetten 1 1.1 und 1 1.2 angelegt werden. Hierzu weist das Ausführungsbeispiel einen Bündelfaden- führer 9 im Bereich zwischen dem Separierfadenführer 7 und der Galette 1 1.1 auf. Der Bündelfadenführer 9 ist mit einem Bewegungsaktor 10 verbunden und lässt sich in verschiedene Positionen führen. So ist der Bündelfadenführer 9 in den Fig. 1.1, 2.1 und 3.1 in einer Anlegeposition und in den Fig. 1.2, 2.2 und 3.2 in einer Ruheposition dargestellt. Der Bündelfadenführer 9 und der Separierfadenführer 7 bilden zwischen sich einen vorbestimmten Höhenabstand, der in den Fig. 1.1 und 2.1 mit dem Kennbuchstaben H eingetragen ist. Zum Anlegen und Separieren der Fadenschar der Fäden 6.1 bis 6.4 werden die Fäden durch einen Sauginjektor 13 geführt. Der Sauginjektor 13 weist eine Saugöffnung 14 auf, in welcher die Fäden 6.1 bis 6.4 kontinuierlich gemeinsam eingezogen und zu einem hier nicht dargestellten Garnabfallbehälter geführt werden. Der Sauginjektor 13 ist mobil und kann beispielswei- se durch einen Operator oder durch einen Bedienautomaten geführt werden, um die Fadenschar 6 anzulegen. Hier wird zunächst die Fadenschar 6 in den Bündelfadenführer 9 eingelegt und anschließend am Umfang der Galetten 1 1.1 und 1 1.2 geführt. Der Bündelfadenführer 9 bildet eine Fadenkonvergenz, bei welcher die Fäden strahlenförmig zwischen den Sammelfadenfüh- rem 5.1 bis 5.4 und dem Bündelfadenführer 9 verlaufen. Der Bündelfadenführer 9 bildet somit einen Fadenkonvergenzpunkt. Hierzu ist der Bündelfadenführer 9 bevorzugt mittig zu der in einer Reihe gehaltenen Sammelfa- denführern 5.1 und 5.4 angeordnet. Aufgrund der Strahlengeometrie ist zwischen dem Separierfadenführer 7 und dem Bündelfadenführer 9 ein der- artiger Höhenabstand gewählt, dass die Fäden 6.1 bis 6.4 im Bereich der Führungsmittel 8.1 bis 8.4 mit der gewünschten Fadenteilung geführt sind. Der Höhenabstand H zwischen dem Bündelfadenführer 9 und dem Separierfadenführer 7 ist in der Fig. 1.1 und der Fig. 2.1 dargestellt. Wie aus der Darstellung in Fig. 2.1 hervorgeht, ist die Anlegestellung des Bündelfadenführers 9 derart versetzt zu dem Separierfadenführer 7 gehalten, so dass die Fadenschar der Fäden 6.1 bis 6.4 mit Abstand zu dem Separierfadenführer 7 geführt sind.

Das Anlegen und Separieren der Fadenschar 6 lässt sich nun durch eine einfache Relativbewegung zwischen dem Bündelfadenführer 9 und dem Separierfadenführer 7 quer zur Fadenlaufrichtung ausführen. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Bündelfadenführer 9 durch den Bewegungsaktor 10 quer zur Fadenlaufrichtung der Fadenschar 6 geführt. Der Bündelfadenführer 9 verlässt somit die Anlegeposition und wird in die Ruheposition zurückversetzt. Dabei werden die Fäden 6.1 bis 6.4 der Fadenschar 6 selbsttätig durch die Führungsmittel 8.1 bis 8.4 des Separierfadenführers 7 erfasst, so dass die gewünschte Fadenteilung zum Einlaufen in die Galetten 1 1.1 und 1 1.2 erzeugt ist. Diese geänderte Betriebssituation ist in den Fig. 1.1, 2.2 und 3.2 dargestellt.

Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Anordnung und Führung des Bündelfadenführers 9 sowie des Separierfadenführers 7 bespiel- haft. So besteht auch die Möglichkeit, den Bündelfadenführer 9 zwischen der Ruheposition und der Anlegeposition schwenkbar auszuführen, wobei der Schwenkarm des Bündelfadenführers durch eine manuelle Betätigung ausgeführt wird. Ebenso ist es möglich, dass der Separierfadenführer 7 beweglich gehalten ist und durch einen Bewegungsaktor geführt wird.

In den Fig. 4.1 bis 4.3, den Fig. 5.1 bis 5.3 und den Fig. 6.1 bis 6.3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung dargestellt, wobei das Ausführungsbeispiel in mehreren Betriebssituationen während eines Anlege- und Separiervorganges gezeigt ist. Das Ausführungsbeispiel ist im Wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.

Wie aus den Darstellungen der Fig. 4.1, 5.1 und 6.1 hervorgeht, ist der Separierfadenführer 7 mit einem Bewegungsaktor 17 gekoppelt und lässt sich zwischen einer Betriebsstellung und einer in den genannten Figuren darge- stellten Sammelstellung führen. In der Sammelstellung wirkt der Separierfadenführer 7 mit einer Absaugeinrichtung 15 und mit einer Schneideinrichtung 16 zusammen. So lässt sich der Separierfadenführer 7 dazu nutzen, um im Fall einer nachgeordneten Betriebsstörung beispielsweise in der Aufwickeleinrichtung die Fadenschar in der Schneideinrichtung 16 zu durchtren- nen und über die Absaugeinrichtung 15 abzuführen.

Zum Anlegen und Separieren weist das Ausführungsbeispiel neben dem Bündelfadenführer 9 einen zusätzlichen Hilfsseparierfadenführer 18 auf, der in einem Bereich zwischen den Sammelfadenführern 5.1 bis 5.4 und dem Separierfadenführer 7 angeordnet ist. Insoweit wird der Hilfsseparierfadenführer 18 in einem Bereich gehalten, in welchem die strahlenförmig geführten Fäden 6.1 bis 6.4 zwischen sich einen größeren Fadenabstand bilden als die gewünschte Fadenteilung am Umfang der Galetten 1 1.1 und 1 1.2. Derartige Hilfsseparierfadenführer 18 werden insbesondere bei Schmelzspinnvorrichtungen eingesetzt, bei welchem eine Vielzahl von Fäden insbesondere durch sogenannte Doppelspinndüsen erzeugt werden. So ist es üblich, pro Spinndüse zwei Fäden zu erzeugen. Insoweit ist die Spinnteilung zwischen benachbarten Fäden ungleichmäßig. Durch die Gestaltung des Hilfsseparierfadenführers können die Fäden einer Fadenschar mit iden- tischen Fadenabstand zueinander oder auch mit ungleichmäßigen Fadenabständen zueinander nach dem Extrudieren erfasst und auf eine gewünschte Fadenteilung gebracht werden. Hierzu ist der Hilfsseparierfadenführer 18 vorzugsweise durch ein Führungsblech 23 gebildet. In den Fig. 6.1 ist eine Draufsicht des Führungsbleches 23 dargestellt. Innerhalb des Führungsbleches 23 sind mehrere Führungsschlitze 19.1 bis 19.4 eingebracht, die an einer Führungskante 21 münden und jeweils eine Fadenöffnung bilden. Die Führungsschlitze 19.1 bis 19.4 enden jeweils in einer Führungsnut 20.1 bis 20.4. Die Führungsnuten 20.1 bis 20.4 sind in einer Fadenteilung zueinander angeordnet, die identisch zu der Fadenteilung der Führungsmittel 8.1 bis 8.4 des Separierfadenführers 7 sind. Insoweit ist der Hilfsseparierfadenführer 18 geeignet, um eine Fadenschar zusammenzuraffen. Hierbei können die Öffnungen der Führungsschlitze 19.1 bis 19.4 an der Führungskante 21 jeweils einen gleichgroßen Abstand oder verschiedene Abstände zuein-ander aufweisen.

Der Hilfsseparierfadenführer 18 ist mit einem Bewegungsaktor 22 gekoppelt, um das Führungsblech 23 in verschiedene Positionen quer zum Faden- lauf der Fadenschar 6 führen zu können. Insoweit wirken der Bündelfadenführer 9 und der Hilfsseparierfadenführer 18 zusammen, um die Fadenschar 6 der Fäden 6.1 und 6.4 an den Separierfadenführer 7 anzulegen und zu separieren. Zwischen dem Bündelfadenführer 9 und dem Hilfsseparierfadenführer 18 ist hierzu ein vorbestimmter Höhenabstand H eingestellt, um eine Separierung der Fadenschar 6 vorzunehmen.

Wie in den Fig. 4.1, 5.1 und 6.1 dargestellt ist, wird die Fadenschar 6 zunächst von dem Sauginjektor 13 aufgenommen und geführt. Dabei wird die Fadenschar 6 in dem Bündelfadenführer 9 eingelegt und bündeiförmig um die Galette 1 1.1 und 1 1.2 geführt. In dieser Situation ist der Bündelfadenführer 9 durch den Bewegungsaktor 10 in seiner Anlegeposition gehalten. Der Hilfsseparierfadenführer 18 ist in einer Ruhestellung. Der Separierfadenführer 7 befindet sich in der Sammelposition seitlich neben dem Bün- delfadenführer 9.

Im nächsten Schritt wird der Bewegungsaktor 22 des Hilfsseparierfadenfüh- rers 19 aktiviert, um in eine Fangstellung geführt zu werden. In den Fig. 4.2, 5.2 und 6.2 ist diese Situation dargestellt. Hierbei wird die Fadenschar 6 der Fäden 6.1 bis 6.4 oberhalb des Bündelfadenführers 9 mit dem Höhenabstand H durch den Hilfsseparierfadenführer 18 erfasst und über die Führungsschlitze 19.1 bis 19.2 in die Führungsnuten 20.1 bis 20.4 am Führungsblech 23 geführt. Der Höhenabstand H zwischen dem Bündelfadenführer 9 und dem Hilfsseparierfadenführer 18 ist in den Fig. 4.2 und 5.2 dargestellt.

Im nächsten Schritt wird nun der Separierfadenführer 7 durch den Bewegungsaktor 17 aus seiner Sammelstellung in die Betriebsstellung geführt, um die Fadenschar 6 zu übernehmen. Diese Situation ist in den Fig. 4.3, 5.3 und 6.3 dargestellt. Das Anlegen und Separieren der Fadenschar 6 wird dabei durch eine Relativbewegung zwischen dem Hilfsseparierfadenführer 18 und dem Separierfadenführer 7 ausgeführt. Der Hilfsseparierfadenführer 18 wird durch den Bewegungsaktor 22 in entgegengesetzter Richtung aus der Fangstellung in die Ruhestellung zurückgeführt. Dabei werden die Fäden durch die Führungsmittel 8.1 bis 8.4 des Separierfadenführers 7 erfasst. Bei fortschreitender Bewegung des Hilfsseparierfadenführers 18 gleiten die Fäden über die Führungsschlitze 19.1 bis 19.4 heraus, so dass der Anlege- und Separiervorgang abgeschlossen ist. Bei dem erfmdungsgemäßen Verfahren sowie bei der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung sind insbesondere die geometrischen Verhältnisse zur Anordnung des Bündelfadenführers in Relation zu dem Separierfadenführer oder des Hilfsseparierfadenführers maßgeblich, um die Fadenkon- vergenz der Fadenschar beim Anlegen und Separieren zu nutzen. So ist das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Schmelzspinnvorrichtung grundsätzlich geeignet, um das Separieren der Fäden unterhalb des Sammelfadenführers durch einen Operator oder durch einen Bedienautomaten durchzuführen. So lässt sich beispielsweise bei dem zuletzt genannten Ausführungsbeispiel der Hilfsseparierfadenführer auch durch eine manuelle Bewegung steuern. Wesentlich hierbei ist eine Führung des Hilfsseparierfadenführers auf einem bestimmten Höhenniveau in Relation zu dem Bündelfadenführer.