EP2054552B1 | 2014-01-08 | |||
AT513248A4 | 2014-03-15 | |||
EP0640719A2 | 1995-03-01 | |||
DE202006019143U1 | 2008-04-30 |
P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Verfahren zum Stabilisieren eines Erdplanums (19) eines Gleises, wobei das nach Entfernen des Gleises und Schotters freigelegte Erdplanum (19) mit Zuschlagstoffen vermischt sowie unter Bildung einer Schutzschichte (21) eingeebnet und verdichtet wird, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) in einem ersten Arbeitsdurchgang erfolgt - in einem bezüglich einer Arbeitsrichtung (4) an ein hinteres Raupenfahrwerk (6) anschließenden Arbeitsabschnitt (20) - parallel zur Entfernung des Schotters (9) eine Auflockerung des Erdplanums (19), eine Einbringung von Zuschlagstoffen (30) sowie eine Planierung, b) in einem zweiten Arbeitsdurchgang wird das mit Zuschlagstoffen (30) versetzte Erdplanum (19) durch Aufnahme mittels einer Räumkette (8) und Weitertransport zu einer hinter dem hinteren Raupenfahrwerk (6) gelegenen Abwurfstelle (24) durchmischt und wiederum auf das freigelegte Erdplanum (19) abgeworfen, wonach unter Planierung und Verdichtung des abgeworfenen Erdplanums (19) eine Sanierungsschichte (26) gebildet wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der im ersten Arbeitsdurchgang aufgenommene Schotter (9) gereinigt und dabei als Abraum ausgeschiedener Kies (27) zwischengespeichert wird, der im zweiten Arbeitsdurchgang auf die Sanierungsschichte (26) abgeworfen und zur Bildung einer Schutzschichte (28) planiert wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Abwurf von Kies (27) eine Folie (29) auf die Sanierungsschichte (26) abgelegt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Räumkette (8) aufgenommene Schotter (9) gereinigt und nach Zwischenspeiche- rung zur Bildung einer Schotterbettung auf die Sanierungsschichte (26) abgeworfen wird. 5. Maschine mit Raupenfahrwerken, einer Räumkette (8) zur Aufnahme von Schotter (9), einer Siebanlage (10) sowie mit einer zur Einbringung von Schüttgut vorgesehenen Abwurfvorrichtung (22), zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) - bezüglich einer Arbeitsrichtung (4) der Maschine (1) - nach dem hinteren Raupenfahrwerk (6) ist ein eine Auslassöffnung (14) aufweisender Schüttgutspeicher (13) als Abwurfvorrichtung (22) angeordnet, b) vor dem Schüttgutspeicher (13) sind in einer Maschinenquerrichtung voneinander distanzierte, durch Antriebe höhenverstellbare Aufreißzähne (18) für eine Auflockerung eines Erdplanums (19) angeordnet, c) bezüglich der Arbeitsrichtung (4) hinter dem Schüttgutspeicher (13) ist eine Planier- und Verdichtvorrichtung (15) vorgesehen. |
[01] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren eines Erdplanums eines Gleises, wobei das nach Entfernen des Gleises und Schotters freigelegte Erdplanum mit Zuschlagstoffen vermischt sowie unter Bildung einer Schutzschichte eingeebnet und verdichtet wird. Die Erfindung betrifft außerdem eine Maschine zur Durchführung des Verfahrens.
[02] Gemäß AT 513 248 ist ein Verfahren zur Reinigung bzw. Erneuerung von Schotter eines Gleises bekannt. Die dabei eingesetzte Gleisbaumaschine ist in der gleislosen Baustelle über zwei Raupenfahrwerke abgestützt. Der durch eine Räumvorrichtung aufgenommene Schotter wird in einer Siebanlage gereinigt und in Arbeitsrichtung vor dem vorderen Raupenfahrwerk in einer ersten Teilmenge zur Bildung einer Schotterlage abgeworfen, auf der die beiden Raupenfahrwerke unter Schonung des Erdplanums verfahren werden. Hinter dem zweiten Fahrwerk erfolgt die Einbringung und Planierung der restlichen Schottermenge zur Herstellung eines exakten Schotterplanums.
[03] EP 2 054 552 beschreibt ebenfalls eine auf Raupenfahrwerken verfahrbare Maschine zum Erneuern einer Schotterbettung. Auf ein - durch Schotterentfernung hinter dem vorderen, auf dem alten Schotterbett abrollenden Fahrwerk freigelegtes - Planum wird zuerst eine Unterlage aus Geotextil oder Geogitter verlegt, auf welche sodann eine Sandschichte und auf diese eine Neuschotterschichte aufgebracht und verdichtet werden. Das zweite Raupenfahrwerk der Maschine fährt auf dem dadurch hergestellten neuen Schotterbett.
[04] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens bzw. einer Maschine der eingangs genannten Art, mit dem bzw. der eine verbesserte Untergrundsanierung möglich ist.
[05] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren und einer
Maschine der gattungsgemäßen Art durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches bzw. des Anspruchs 5 angeführten Merkmale gelöst.
[06] Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass die Bildung einer Sanierungsschichte möglich ist, ohne dass diese vor der Fertigstellung noch mit einem - zu einer ungleichmäßigen Verdichtung führenden - Fahrwerk befahren werden muss. Damit kann mit relativ geringem Verfahrensaufwand eine optimale Qualität der Sanierungsschichte sichergestellt werden.
[07] Eine gemäß den Merkmalen von Anspruch 5 ausgebildete Maschine hat den Vorteil, dass der für die Sanierung des Erdplanums erforderliche konstruktive Aufwand relativ gering ist. Außerdem können bereits im Einsatz befindliche und durch den zitierten Stand der Technik bekannte, für eine Schotterreinigung vorgesehene Maschinen für eine zusätzliche Einsatzvariante in einfacher Weise nachträglich umgebaut (bzw. auch einfach wieder rückgebaut) werden.
[08] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen und der Zeichnungsbeschreibung.
[09] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 und 2 jeweils eine Seitenansicht einer - während zweier unterschiedlicher Arbeitsdurchgänge abgebildeten - Maschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[10] Eine in der Zeichnung ersichtliche, zur Untergrundsanierung eines Gleises dienende Maschine 1 weist einen Maschinenrahmen 2 auf, der mit zwei endseitig angeordneten Schienenfahrwerken 3 ausgestattet ist. Zwischen diesen sind ein - bezüglich einer Arbeitsrichtung 4 - vorderes Raupenfahrwerk 5 und ein hinteres Raupenfahrwerk 6 über Antriebe 7 höhenverstellbar mit dem Maschinenrahmen 2 verbunden, an dem außerdem noch eine Räumkette 8 zur Aufnahme von Schotter 9, eine Siebanlage 10, eine Arbeitskabine 11 und ein Motor 12 vorgesehen sind.
[11] Am hinteren Ende des Maschinenrahmens 2 ist eine Abwurfvorrichtung
22 in Form eines eine Auslassöffnung 14 aufweisenden Schüttgutspeichers 13 angeordnet, dem eine Planier- und Verdichtvorrichtung 15 bezüglich der Arbeitsrichtung 4 nachgeordnet ist. Vor dem Schüttgutspeicher 13 befindet sich eine durch Antriebe 16 höhenverstellbare Aufreiß- Vorrichtung 17 mit in einer Maschinenquerrichtung voneinander distanzierten Aufreißzähnen 18.
[12] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Stabilisieren eines Erdplanums
19 des Gleises beginnt - nach erfolgtem Abbau der Schienen und Schwellen des Gleises - mit der Entfernung des Schotters 9 anhand der Räumkette 8 in einem in Fig. 1 dargestellten ersten Arbeitsdurchgang. Die Maschine 1 wird dabei mittels der abgesenkten Raupenfahrwerke 5 und 6 kontinuierlich auf dem durch die vorgeordnete Räumkette 8 freigelegten Erdplanum 19 verfahren. Der in der Siebanlage 10 gereinigte Schotter und der dabei anfallende Abraum wird über Förderbänder 23 in (nicht dargestellte) auf dem Nebengleis befindliche Materialwagen zur Zwischenspeicherung verladen.
[13] Parallel dazu erfolgt in einem bezüglich der Arbeitsrichtung 4 an das hintere Raupenfahrwerk 6 anschließenden Arbeitsabschnitt 20 eine Auflockerung des Erdplanums 19 durch die Aufreißzähne 18 und eine Vermischung mit Zuschlagstoffen 30 (wie z.B. einem Kalk-Zement- Gemisch), die über die Auslassöffnung 14 des Schüttgutspeichers 13 eingebracht werden. Unmittelbar danach wird das Erdplanum 19 mittels der Planier- und Verdichtvorrichtung 15 eingeebnet und unter Bildung einer Schutzschichte 21 verdichtet.
[14] In einem in Fig. 2 dargestellten zweiten Arbeitsdurchgang wird nun das mit den Zuschlagstoffen 30 versetzte Erdplanum 19 durch die Räum- kette 8 aufgenommen und über die Siebanlage 10 zu einer hinter dem hinteren Raupenfahrwerk 6 gelegenen Abwurfstelle 24 weitertransportiert. Dabei tritt ein vorteilhafter Mischeffekt auf, der noch verstärkt wird durch das vibrierende Sieb der Siebanlage 10, über das das Material mit Hilfe eines Abdeckblechs geleitet wird. Das auf das freigelegte Erdpla- num 19 abgeworfene Planumsmaterial wird anhand einer Verdichteinrichtung 25 planiert und verdichtet und dadurch eine Sanierungsschichte
26 gebildet.
[15] Auf diese Sanierungsschichte 26 kann in weiterer Folge Kies 27 abgeworfen werden, der bei der Schotterreinigung als noch brauchbarer Abraum abgeschieden und zwischengelagert wurde und der nun zur Bildung einer Schutzschichte 28 planiert wird, wie ganz rechts in Fig. 2 zu sehen. Ebenso kann wahlweise der durch die Räumkette 8 aufgenommene und in der Siebanlage 10 gereinigte Schotter 9 nach der Zwi- schenspeicherung zur Bildung einer Schotterbettung auf die Sanierungsschichte 26 abgeworfen werden.
[16] Zusätzlich besteht auch noch die Möglichkeit, vor dem Abwurf von Kies
27 eine Folie 29 auf die Sanierungsschichte 26 abzulegen.