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Title:
METHOD FOR STARTING A MACHINE GROUP COMPRISING A PUMP TURBINE AND A MOTOR GENERATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/039458
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for starting a machine group comprising a pump turbine and a motor generator. The inventive method has the following characteristics: the flow in the pressure pipe of the turbine is delayed in order to increase the pressure in said pressure pipe; the machine group is synchronised, i.e. the generator voltage and mains voltage phases are matched; and the machine group is subjected to a load in the form of the supply of electrical energy to the network or in another form (e.g., through the generator brake).

Inventors:
KOPF EBERHARD (DE)
MEIER LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/010268
Publication Date:
July 06, 2000
Filing Date:
December 22, 1999
Export Citation:
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Assignee:
VOITH HYDRO GMBH & CO KG (DE)
KOPF EBERHARD (DE)
MEIER LARS (DE)
International Classes:
F03B15/00; (IPC1-7): F03B15/00
Foreign References:
US3403888A1968-10-01
DE2935480A11981-03-12
US4267459A1981-05-12
DE2935480A11981-03-12
Attorney, Agent or Firm:
DR. WEITZEL & PARTNER (Friedenstrasse 10 Heidenheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Anfahren eines Maschinensatzes, umfassend eine Pumpturbine und einen Motorgenerator, mit den folgenden Merkmalen : 1.1 die Strömung im Druckrohr der Turbine wird verzögert, um einen Druckanstieg im Druckrohr zu erzeugen ; 1.2 der Maschinensatz wird synchronisiert, das heißt es werden die Phasen von Generatorund Netzspannung in Übereinstimmung gebracht ; 1.3 der Maschinensatz wird durch Einspeisen von elektrischer Energie ins Netz oder anderweitig (z. B. mittels Generatorbremse) belastet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einzelne oder alle Leitschaufeln zum Zwecke der Druckerhöhung wenigstens teilweise geschlossen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Maschinensätze vorgesehen sind, die von ein und demselben Druckrohr gespeist werden, und daß zwei oder mehrere Maschinensätze zum Unterstützen des Anfahrens des anderen Maschinensatzes herangezogen werden.
4. Verfahren zum Anfahren eines Maschinensatzes, umfassend eine Pumpturbine und einen Motorgenerator, mit den folgenden Merkmalen : 4.1 es wird ein (regulierbares) Moment mit Hilfe der Generatorbremse aufgebracht ; 4.2 der Maschinensatz wird synchronisiert, d. h. es werden die Phasen von Generatorund Netzspannung in Übereinstimmung gebracht ; 4.3 der Maschinensatz wird durch Einspeisen elektrischer Energie ins Netz belastet.
5. Verfahren zum Anfahren eines Maschinensatzes, umfassend eine Pumpturbine und einen Motorgenerator, mit den folgenden Merkmalen : 5.1 der Drehzahiverlauf und die Phase der Generatorspannung werden über eine Vorwärtssimulation im voraus berechnet ; 5.2 die Maschine wird zunächst bis auf eine Drehzahl unterhalb der Nenndrehzahl beschleunigt ; 5.3 der Zeitpunkt des Beginns der weiteren Beschleunigung wird derart festgelegt, daß die Spannungssysteme des elektrischen Verbundnetzes sowie des Generators dann in Phase sind, wenn der Generator die Nenndrehzahl erreicht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl, auf welche die Maschine beschleunigt wird, so nahe wie möglich bei der Nenndrehzahl liegt, daß sich aber der Leerlaufpunkt außerhalb des kritischen Kennfeldbereiches befindet.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer Vorwärtssimulation von Drehzahlverlauf und Phase der Generatorspannung der Zeitpunkt des Anfahrens so gewäh ! t wird, daß nach der Beschleunigung des Maschinensatzes beim Erreichen der Nenndrehzahl die Spannungssysteme des elektrischen Verbundnetzes sowie des Generators in Phase sind und somit ein Synchronisieren mit direkt anschließendem Belasten möglich ist, wobei die Leitschaufelöffnung ständig als Ergebnis der Vorwärtssimulation angepaßt wird.
Description:
Verfahren zum Anfahren eines Maschinensatzes, umfassend eine Pumpturbine und einen Motorgenerator Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Merkmal 1 von Anspruch 1.

Das Kennfeld einer solchen Turbine wird meist in einem Diagramm dargestellt, bei dem der Einheitsdurchfluß Q1'über der Einheitsdrehzahl n1' aufgetragen wird. Bei vielen Pumpturbinen sind die KennFinien, d. h. die Linien der Leitschaufelöffnungen, S-förmig gekrümmt. Diese S-förmige Krümmung ist besonders stark im Leerlaufbereich des Kennfeldes sowie im extremen Teillastbereich, außerdem beim Übergang vom Phasenschieben zum Turbinenbetrieb. Dies führt dazu, daß in diesen Bereichen bei großen Werten von n1'-d. h. bei kleiner Fallhöhe-ein stabiler stationärer Betrieb nicht möglich ist. Dies kann in Extremfällen sogar zu Folgendem führen : Will man den aus Turbine und Motorgenerator bestehenden Maschinensatz synchronisieren und belasten, so ist dies nicht möglich, weil namlich die Turbine in den Bremsbetrieb oder sogar in den Rückwärtspumpbetrieb gelant.

Als Abhilfe hat man versucht, die instabilen Kennfeldbereiche zu meiden. Dies kann dadurch geschehen, daß man das Absperrorgan nur teilweise öffnet, was bereits im Leerlauf größere Leitschaufelöffnungen notwendig macht.

Damit ist ein erhöhter Verschleiß am Absperrorgang verbunden. Auch hat man schon versucht, durch asymmetrische Einstellung der einzelnen Leitschaufeln das Maschinenkennfeld selbst temporär zu verändern. Diese Lösung setzt voraus, daß die Leitschaufeln asymmetrisch einstellbar sind. Bei Maschinen, die nur einen Leitradring haben, aber keine Leitrad- Einzelservomotorsteuerung, ist diese Lösung nur mit großem Aufwand verwirklichbar.

DE 29 35 480 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betrieb einer Pumpenturbine zwischen Teillast-und Rückwärtspumpenbetrieb. Dabei geht es darum, die Kennlinien der Pumpenturbine beim Anfahren auf eine stabile Charakteristik zu bringen. Die Lösung besteht darin, daß wenigstens vorübergehend wenigstens eine Leitschaufel aus dem synchronen Verband herausgenommen und vorgeöffnet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem ein Maschinensatz, umfassend eine Pumpturbine und einen Motorgenerator, problemlos angefahren werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Turbine in den Bremsbetrieb oder in den Rückwärtspumpbetrieb übergeht, ferner ohne erhöhte Verschleißgefahr sowie ohne besonderen mechanischen oder elektrischen Aufwand.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelost.

Die Erfinder haben folgendes erkannt : Die genannte S-Charakteristik der Linien konstanter Leitschaufelöffnungen ist bei großer Netto-Fallhöhe nur schwach ausgeprägt oder überhaupt nicht vorhanden. Es muß somit dafür gesorgt werden, die Turbine wenigstens vorübergehend in diesen Kennfeldbereich zu bringen. Gemäß der Erfindung geschieht dies dadurch, daß die Netto-Fallhöhe vorübergehend zu einem scharfen Anstieg gebracht wird. Dies kann durch plötzliches Verzögern der im Druckrohr strömenden Wassermassen geschehen. Die Verzögerung der Strömung führt zwangsläufig zu einem plötzlichen Druckanstieg oberhalb der Maschine, und damit zu einem Erhöhen der Netto-Fallhöhe.

Gemäß der Erfindung wird dieser Zustand sodann unverzüglich ausgenutzt, in dem der Maschinensatz synchronisiert wird.

Anschließend wird der Maschinensatz durch Öffnen des Leitapparates belastet. Dies hat zur Folge, daß der Durchfluß vergrößert und Energie in das Netz eingespeist wird. Der Arbeitspunkt muß dabei soweit verschoben werden, daß nach Abklingen des Druckstoßes, d. h. nach Rückkehr zur ursprünglichen Falihöhe, der kritische Kennfeldbereich verlassen wurde.

Die Zeitspanne zum Durchführen des Synchronisierens und Belastens ist nicht sehr groß. Sie beträgt in der Regel eins bis zwei Sekunden. Die Vorgänge müssen demgemäß schnell erfolgen. Deshalb ist es zweckmäßig, das Synchronisiergerät in den Turbinenregler zu integrieren.

Ferner ist es zweckmäßig, den genannten Druckstoß durch Verstellen der Leitschaufeln zu erzeugen. Demgemäß wird der Anstellwinkel der Leitschaufeln kurzzeitig verringert und damit die Strömung im Druckrohr verzögert.

Umfaßt eine Anlage zwei oder mehrere Maschinensätze, so kann man die Netto-Fallhöhe auch dadurch temporär verändern, das man den Arbeitspunkt eines benachbarten Maschinensatzes, der an dieselbe Druckrohrleitung angeschlossen ist, verändert.

Beim Synchronisieren nach dem Erzeugen des Druckstoßes ist folgendes zu beachten : Die erzeugte Druckwelle breitet sich mit Schallgeschwindigkeit, (das heißt mit einer Geschwindigkeit von rund 1200 m/s) in der Druckrohrleitung aus, ausgehend von den Leitschaufeln. Die Druckwelle wird an Unstetigkeitsstellen (Querschnittsänderungen, Behältern usw.) reflektiert und kehrt mit negativer Amplitude zurück. Dies führt nach der sogenannten Reflexionszeit zu einer Absenkung der Netto-Fallhöhe gegenüber dem ursprünglichen Wert führen. Dies bedeutet, daß für den gesamten Vorgang (Synchronisieren und Belasten) maximal die halbe Reflexionszeit zur

Verfügung steht. Es ist somit bezüglich des Synchronisierens und Belastens Eile geboten.

Auch bei der Auswahl des Synchronisiergerätes ist auf diesen Sachverhalt Bedacht zu nehmen. Heute übliche Synchronisiergeräte arbeiten meist mit sehr geringen Phasen-Änderungsgeschwindigkeiten zwischen den Spannungssystemen von Motorgenerator und Netz. Es vergeht somit eine relativ große Zeitspanne, bis Generatorspannung und Netzspannung in Phase sind und bis der Leistungsschalter geschlossen werden kann. Deshalb muß ein leistungsfähiges Synchronisiergerät verwendet werden, das-wie oben erwähnt-in den Turbinenregler integriert wird.

Wichtige Maßnahmen, die entweder für sich allein oder in Kombination angewandt werden können, sind die folgenden : * Vorausberechnung von Druck-, Drehzahl-und Phasenverlauf * gleichzeitige Überwachung sämtlicher relevanter hydraulischer und elektrischer Größen * Steuern der Leitschaufelstellung in einer Weise, daß die Vergrößerung der Netto-Fallhöhe und die Synchronisierung gleichzeitig erfolgen können * Einsetzen der Generatorbremse a ! s unterstützendes Element, um ein Gegenmoment und damit ein Verschieben des Arbeitspunktes im Kennfeld zu erreichen ; * Einflußnahme auf die Form der Druckwelle mittels des Steuergesetzes zum Verändern der Leitschaufelstellung. Dabei wird das Steuergesetz derart optimiert, daß die Druckerhöhung an der Maschine so lang wie möglich erhalten bleibt.

Es gibt insgesamt drei grundlegende erfindungsgemäße Lösungen. Die erste Lösung ist in den Ansprüchen 1 und 3 festgehalten. Man könnte sie "Druckstoß-Lösung"nennen.

Die zweite Lösung ist in Anspruch 4 definiert. Man könnte sie "Generatorbremsen-Lösung"nennen.

Unabhängig hiervon gibt es eine dritte Lösung. Diese ist in den Ansprüchen 5 bis 7 definiert.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert, und zwar für die Druckstoß-und die Generatorbremsen-Lösung. Darin ist ein Kennfeld einer Turbine dargestellt. Auf der Ordinate ist der Einheitsdurchfluß Q1'aufgetragen und auf der Abszisse die Einheitsdrehzahl n1'.

Die Kurven 1 bis 6 sind Kurven konstanter Leitschaufelöffnung. Die beiden Kurven 10,20 sind Kurven konstanter Netto-Fallhöhe. Zwischen diesen beiden Kurven liegt der normale Betriebsbereich.

Die Kurve 30 zeigt die Leerlauf-Kurve.

Die Kurve 40 ist eine Kurve, die gemäß der Erfindung durchfahren werden kann.

Kurve 50 ist die mit Hilfe der Generatorbremse verschobene Leerlaufkurve.

Diese liegt für alle Leitschaufelöffnungen außerhalb des kritischen Bereiches.

Hierbei ist ein konventionelles Synchronisieren und Belasten möglich.