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Title:
METHOD FOR STARTING UP A WEB-FED ROTARY PRINTING PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/040742
Kind Code:
A2
Abstract:
Method for starting up a web-fed rotary printing press, in which a) a web (B) which is to be printed is guided through at least one press nip which is formed by an impression cylinder (3) and a back-pressure cylinder (3) of the web-fed rotary printing press, b) the impression cylinder (3) is accelerated to a thrown-on speed (NDruck-An) in a position, in which it is thrown off from the web (B), and is then thrown onto the web (B), c) the web (B) is stationary at least during a part phase of the acceleration of the impression cylinder (3) or is conveyed at an initial speed (NEin) which is slower than the current speed of the impression cylinder (3).

Inventors:
BURRI DANIEL (CH)
ZEHNDER THOMAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2007/060478
Publication Date:
April 10, 2008
Filing Date:
October 02, 2007
Export Citation:
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Assignee:
WIFAG MASCHF AG (CH)
BURRI DANIEL (CH)
ZEHNDER THOMAS (CH)
International Classes:
B41F33/16
Foreign References:
EP1232862A12002-08-21
DE102004051635A12006-05-18
DE10057051A12001-06-07
EP0830943A21998-03-25
DE102006021312A12006-11-30
DE10311219A12004-09-30
DE10014535A12001-09-27
EP0644048A21995-03-22
Attorney, Agent or Firm:
SCHWABE, H.-G. et al. (Stuntzstrasse 16, München, DE)
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Claims:

Anwaltsakte: 56 278 XI WIFAG Maschinenfabrik AG

Ansprüche

1. Verfahren zum Anfahren einer Rollenrotationsdruckmaschine, bei dem a) eine zu bedruckende Bahn (B) durch wenigstens einen Druckspalt geführt wird, den ein Druckzylinder (3) und ein Gegendruckzylinder (3) der Rollenrotationsdruckmaschine bilden, b) der Druckzylinder (3) in einer von der Bahn (B) abgestellten Position auf eine Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) beschleunigt und an die Bahn (B) angestellt wird, c) die Bahn (B) zumindest während einer Teilphase der Beschleunigung des Druckzylinders (3) stillsteht oder mit einer im Vergleich zu der momentanen Geschwindigkeit des Druckzylinders (3) geringeren Anfangsgeschwindigkeit (NEIπ) gefördert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Bahn (B) mit noch in der abgestellten Position befindlichem Druckzylinder (3) bis auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) beschleunigt und der Druckzylinder (3) an die Bahn (B) erst angestellt wird, nachdem die Bahn (B) die Druck-An-Geschwindigkeit (Noruck-An) erreicht hat.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Druckzylinder (3) auf eine Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) beschleunigt wird, die der Druck- AnGeschwindigkeit (Nomck-An) zumindest im Wesentlichen entspricht, und die Bahn (B) aus dem Stillstand oder von der Anfangsgeschwindigkeit (N EIπ ) aus erst beschleunigt wird, nachdem der Druckzylinder (3) die Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) erreicht hat.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Druckzylinder (3) nur anhand eines vorgegebenen Geschwindigkeitsprofils bis auf eine Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) beschleunigt wird, die der Druck-AnGeschwindigkeit (Noruck-An) zumindest im Wesentlichen entspricht.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine Position der Bahn (B) und eine Drehwinkelposition des Druckzylinders (3) mittels einer Sensoreinrichtung detektiert werden und die Drehwinkelposition des Druckzylinders (3) in Abhängigkeit von der detektierten Position der Bahn (B) eingestellt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem

- der Druckzylinder (3) auf eine Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) beschleunigt wird, die der Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) zumindest im Wesentlichen entspricht, die Bahn (B) auf die Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) beschleunigt wird, die Bahn (B) und der Druckzylinder (3) von der Synchronisiergeschwindigkeit (Nsynch) auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) gemeinsam beschleunigt werden, eine Drehwinkelposition des Druckzylinders (3) während der gemeinsamen Beschleunigung relativ zu einer Position der Bahn (B) eingestellt wird, wobei die Drehwinkelposition und die Position der Bahn (B) vorzugsweise detektiert werden, und der in seiner Drehwinkelposition eingestellte Druckzylinder (3) bei Druck- AnGeschwindigkeit (Noruck-An) an die Bahn (B) angestellt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem

- der Druckzylinder (3) auf eine Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) beschleunigt wird, die der Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) zumindest im Wesentlichen entspricht, der Druckzylinder (3) vor dem Anstellen an die Bahn (B) von der Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) auf eine Aufholgeschwindigkeit (NAufhoi) und die Bahn (B) auf eine erhöhte Bahngeschwindigkeit (Ns ync h), vorzugsweise die Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h), beschleunigt werden,

der Druckzylinder (3) von der Aufholgeschwindigkeit (NAufhoi) auf die erhöhte Bahngeschwindigkeit (Ns ync h) verzögert wird und eine Drehwinkelposition des Druckzylinders (3) während der Phase der Beschleunigung auf die Aufholgeschwindigkeit (NAufhoi) und Verzögerung auf die erhöhte Bahngeschwindigkeit (Ns ync h) relativ zu einer Position der Bahn (B) eingestellt wird, wobei die Drehwinkelposition und die Position der Bahn (B) vorzugsweise detektiert werden.

8. Verfahren nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Drehwinkelposition bei Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) des Druckzylinders (3) und die Position der Bahn (B) vorzugsweise während der Beschleunigung der Bahn (B) auf die Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) detektiert werden, vorzugsweise gleichzeitig.

9. Verfahren nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Synchronisiergeschwindigkeit (Ns ync h) wenigstens 80% der Druck-An-Geschwindigkeit (Noruck-An) beträgt.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Anfangsgeschwindigkeit (N EIπ ) der Bahn (B) zumindest im Wesentlichen einer Einziehgeschwindigkeit für einen automatischen Einzug der Bahn (B) oder einer Einrichtgeschwindigkeit zum Synchronisieren von für den Druck erforderlichen Zylindern (3, 4) und Walzen (5, 6) der Rollenrotationsdruckmaschine entspricht.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Druck- AnGeschwindigkeit (Noruck-An) wenigstens fünfmal, vorzugsweise wenigstens zehnmal so groß wie die Anfangsgeschwindigkeit (N O ist.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Druck- AnGeschwindigkeit (Noruck-An) wenigstens einer Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders (3) entspricht, die der Druckzylinder (3) an seinem die Bahn (B)

während des Drückens kontaktierenden äußeren Umfang bei 5000 Umdrehungen pro Stunde aufweist.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Gegendruckzylinder (3) in einer von der Bahn (B) abgestellten Position auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) beschleunigt und erst bei Erreichen der Druck- An-Geschwindigkeit (Nomck-An) an die Bahn (B) angestellt wird und die Bahn (B) zumindest während einer Teilphase der Beschleunigung des Gegendruckzylinders (3) stillsteht oder mit der Anfangsgeschwindigkeit (N EIπ ) durch den Druckspalt gefördert wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem vor dem Anstellen an die Bahn (B) eine dem Druckzylinder (3) zugeordnete Farbauftragswalze (6) beschleunigt und erst nach der Beschleunigung, vorzugsweise nach Beschleunigung auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An), an den Druckzylinder (3) oder vorzugsweise an einen dem Druckzylinder (3) zugeordneten Druckformzylinder (4) angestellt wird.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem vor dem Anstellen an die Bahn (B) eine dem Druckzylinder (3) zugeordnete Feuchtauftragswalze (5) beschleunigt und erst nach der Beschleunigung, vorzugsweise nach Beschleunigung auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An), an den Druckzylinder (3) oder vorzugsweise an einen dem Druckzylinder (3) zugeordneten Druckformzylinder (4) angestellt wird.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem vor dem Anstellen an die Bahn (B) Farbe und vorzugsweise auch Feuchte auf den Druckzylinder (3) übertragen wird und der Druckzylinder (3) vorzugsweise erst an die Bahn (B) angestellt wird, wenn sich hinsichtlich der Farbübertragung zwischen dem Druckzylinder (3) und einem zugeordneten Farbwerk (6) ein Gleichgewichtszustand aus Farbannahme und Farbabgabe eingestellt hat.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bahn (B) nacheinander durch mehrere Druckspalte geführt wird, die je ein Druckzylinder (3) und

ein Gegendruckzylinder (3) bilden, und die Druckzylinder (3) und vorzugsweise auch die Gegendruckzylinder (3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche betrieben werden.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem mehrere Bahnen (B) durch je wenigstens einen Druckspalt geführt werden, den pro Bahn (B) ein der jeweiligen Bahn (B) zugeordnetes Paar eines Druckzylinders

(3) und eines Gegendruckzylinders (3) bilden, die Druckzylinder (3) je in einer von der zugeordneten Bahn (B) abgestellten

Position auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) beschleunigt und zum

Drucken an die zugeordnete Bahn (B) angestellt werden und bei dem jede der Bahnen (B) zumindest während einer Teilphase der

Beschleunigung des zugeordneten Druckzylinders (3) stillsteht oder mit einer im

Vergleich zu der momentanen Geschwindigkeit des zugeordneten Druckzylinders

(3) geringeren Anfangsgeschwindigkeit (N EIπ ) gefördert wird.

19. Rollenrotationsdruckmaschine, umfassend a) einen Druckzylinder (3) und einen Gegendruckzylinder (3), der mit dem Druckzylinder (3) einen Druckspalt zum Bedrucken einer Bahn (B) bildet, b) eine Stelleinrichtung, mittels der zumindest der Druckzylinder (3) an die Bahn (B) anstellbar und von der Bahn (B) abstellbar ist, c) einen Zylinderantrieb für den Druckzylinder (3) und den Gegendruckzylinder (3), d) wenigstens ein Zugmittel (2, 7) für die Bahn (B), e) einen Zugmittelantrieb für das wenigstens eine Zugmittel (2, 7) f) und eine Steuerungseinrichtung für die Stelleinrichtung, den Zylinderantrieb und den Zugmittelantrieb, g) wobei die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist, dass sie bei einem Anfahren der Rollenrotationsdruckmaschine die Stelleinrichtung mit einem Stellsignal und den Zylinderantrieb und den Zugmittelantrieb je mit solch einer Soll-Geschwindigkeit als Führungsgröße ansteuert, dass der Druckzylinder (3) in einer von der Bahn (B) abgestellten Position auf eine Druck-An-Geschwindigkeit (Noruck-An) beschleunigt wird, und die Bahn (B) zumindest während einer

Teilphase der Beschleunigung des Druckzylinders (3) stillsteht oder mit einer im Vergleich zu der momentanen Geschwindigkeit des Druckzylinders (3) geringeren Anfangsgeschwindigkeit (N EIπ ) gefördert wird.

20. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschine einen Falzapparat (10) mit einem eigenen Antrieb umfasst und die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist, dass sie den Antrieb des Falzapparats (10) bei dem Anfahren mit einer Soll-Geschwindigkeit als Führungsgröße ansteuert, die der Geschwindigkeit der Bahn (B) entspricht.

21. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschine ein dem Druckzylinder (3) zugeordnetes Farbwerk (6) mit einer Farbauftragswalze, eine Stelleinrichtung für die Farbauftragswalze und einen Antrieb für das Farbwerk (6) umfasst, wobei der Zylinderantrieb den Antrieb für das Farbwerk (6) bilden kann und die Farbauftragswalze mittels der Stelleinrichtung an den Druckzylinder (3) oder einen dem Druckzylinder (3) zugeordneten Druckformzylinder (4) anstellbar und von dem Druckzylinder (3) oder dem zugeordneten Druckformzylinder (4) abstellbar ist, und die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist, dass sie bei einem Anfahren der Rollenrotationsdruckmaschine die Stelleinrichtung für die Farbauftragswalze mit einem Stellsignal und den Antrieb für das Farbwerk (6) mit solch einer Soll- Geschwindigkeit als Führungsgröße ansteuert, dass das Farbwerk (6) bei noch von der Bahn (B) abgestelltem Druckzylinder (3) auf die Synchrongeschwindigkeit (Nsynch) beschleunigt und die Farbauftragswalze vorzugsweise erst nach der Beschleunigung des Farbwerks (6) auf die Druck- An-Geschwindigkeit (Nomck-An) an den Druckzylinder (3) oder den zugeordneten Druckformzylinder (4) angestellt wird.

22. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Druckmaschine ein dem Druckzylinder (3) zugeordnetes Feuchtwerk (5) mit einer Feuchtauftragswalze, eine Stelleinrichtung für die Feuchtauftragswalze und einen Antrieb für das Feuchtwerk (5) umfasst, wobei der Zylinderantrieb den Antrieb für das Feuchtwerk (5) bilden kann und die Feuchtauftragswalze mittels der Stelleinrichtung an den Druckzylinder (3) oder einen dem Druckzylinder (3) zugeordneten Druckformzylinder (4) anstellbar und von dem Druckzylinder (3) oder dem zugeordneten Druckformzylinder (4) abstellbar ist, und die Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist, dass sie bei einem Anfahren der Rollenrotationsdruckmaschine die Stelleinrichtung für die Feuchtauftragswalze mit einem Stellsignal und den Antrieb für das Feuchtwerk (5) mit solch einer Soll-Geschwindigkeit als Führungsgröße ansteuert, dass das Feuchtwerk (5) bei noch von der Bahn (B) abgestelltem Druckzylinder (3) auf die Druck-An-Geschwindigkeit (Nomck-An) beschleunigt und die Feuchtauftragswalze vorzugsweise erst nach der Beschleunigung des Feuchtwerks (5) auf die Druck- An-Geschwindigkeit (Noruck-An) an den Druckzylinder (3) oder den zugeordneten Druckformzylinder (4) angestellt wird.

23. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung für die Ausführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet ist.

Description:

Verfahren zum Anfahren einer Rollenrotationsdruckmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren einer Rollenrotationsdruckmaschine und eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einer für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichteten Steuerungseinrichtung. Bevorzugt findet die Erfindung im Offsetdruck Verwendung, entweder im Trockenoffset oder bevorzugter im Nassoffset. Bei der Druckmaschine kann es sich insbesondere um eine Zeitungsdruckmaschine und hier im Besonderen für den Druck großer Zeitungsauflagen handeln.

Das Anfahren einer Rollenrotationsdruckmaschine zu Beginn einer neuen Produktion verursacht Makulatur, insbesondere in Phasen, in denen die Maschine beschleunigt. Zu Beginn der neuen Produktion wird die neue Bahn eingezogen, indem sie mittels einer Einzieheinrichtung von einem Rollenwechsler abgezogen, über ein oder mehrere Zugmittel und durch ein oder mehrere zugeordnete Druckwerke sowie durch eine Wendeeinrichtung und eine Längsfalzeinrichtung bis zu einem Falzapparat geführt wird. Das Einziehen erfolgt zumindest bis zur Wendeeinrichtung automatisch. Nach dem Einziehen der Bahn werden die angetriebenen Komponenten der Maschine, nämlich der Rollenwechsler, die Zugorgane für die Bahn, die Zylinder und Walzen der Druckwerke und der Falzapparat, synchron beschleunigt. Solange noch keine Farbe auf die Bahn übertragen wird, entsteht bei dem Anfahren sogenannte Weiß -Makulatur, danach meist auch noch Farb-Makulatur.

Um die Makulatur zu verringern, schlägt die EP 1 232 862 Al vor, ein speziell auf das Anfahren abgestimmtes Fahrprofil einzustellen. Die DE 10 2004 051 635 Al verringert die Makulatur durch eine gezielte Kompensation des durch Beschleunigungsvorgänge hervorgerufenen Schnittregisterfehlers. Die DE 100 57 051 Al schlägt für den Bogendruck vor, dass zum Anfahren der Druckmaschine nach Waschen eines Gummituchs das

Gummituch voreingefärbt wird. Die EP 0 830 943 A2 hat ein Verfahren zum Anfahren oder Wiederanfahren des Fortdrucks ebenfalls bei einer Bogendruckmaschine zum Gegenstand, bei dem der Zeitpunkt zum Starten des Hochfahrens der Druckmaschine von einer Grunddrehzahl auf die für den Fortdruck vorgesehene Produktionsdrehzahl in Abhängigkeit von der Anzahl der zum Fördern eines ersten Bogens von einem Anlegerstapel bis zu einem vorbestimmten Punkt nötigen Maschinenumdrehungen derart gelegt wird, dass nach Zuschalten des Bogenlaufs ein erster Bogen erst bei oder nach Erreichen der Produktionsgeschwindigkeit die vorbestimmte Position innerhalb der Maschine erreicht.

Aus der DE 10 2006 021 312 Al ist ein Verfahren zur Vermeidung von Makulatur bekannt, das bei allen Offsetdruckmaschinen und allen indirekten Druckverfahren anwendbar ist. In Paragraph 0008 ist beschrieben, dass zumindest ein Druckwerk vor dem Beginn des Druckbetriebs ohne den Transport des Bedruckstoffes gestartet wird. Erst wenn ein stationärer Zustand der Farbe im Druckwerk erreicht ist, wird der Bedruckstofftransport eingeschaltet und der Gummituchzylinder wird an die sich jetzt bewegende Bedruckstoffbahn angestellt. Dies ist für eine Bogenoffsetmaschine problemlos zu verwirklichen, während es bei Rollenrotationsmaschinen schwieriger ist, da hier die Papierbahn vor dem Druckbeginn durch die einzelnen Druckwerke durchgefädelt werden muss. Die DE 103 11 219 Al (D2) beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken einer Bahn. Dabei wird die Druckstoffbahn 12 durch einen Druckspalt geführt, der von einem Gummituchzylinder 22 und einem Druckzylinder 26 gebildet wird. Der Gummituchzylinder 22 ist in Umfangsrichtung nur teilweise mit einem Gummituch belegt, das heißt zwischen zwei vom Gummituchzylinder 22 auf die Bahn 12 übertragenen Bildern wäre ein relativ großer unbedruckter Bereich. Um dies zu vermeiden, wird die Bahngeschwindigkeit 12 vor ihrem Einlauf manipuliert. Dies führt dazu, dass der Gummizylinder 22 und die Bahn 12 alternierend gleiche oder differierende Geschwindigkeiten aufweisen, wobei bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Bahngeschwindigkeit stets kleiner ist als die konstante Umdrehungsgeschwindigkeit des Gummituchzylinders 22. Aus der DE 100 14 535 Al ist ein Verfahren zum Betreiben einer Rollenrotationsmaschine bekannt. Dabei wird zunächst die weiße unbedruckte Bahn bei abgestellten Druckwerken mit niedriger Geschwindigkeit durch die Druckmaschine geführt. Wenn die Druckbahn mit der gewünschten Bahnspannung läuft, werden die Druckwerke in Druck- An geschaltet.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem die Makulatur verringert werden kann, die bei einem Anfahren einer Rollenrotationsdruckmaschine entsteht, sowie eine Rollenrotationsdruckmaschine zu schaffen, auf der dieses Verfahren angewendet werden kann.

Die Erfindung hat ein Verfahren zum Anfahren einer Rollenrotationsdruckmaschine zum Gegenstand, bei dem eine zu bedruckende Bahn durch wenigstens einen Druckspalt geführt wird, den ein Druckzylinder und ein Gegendruckzylinder der Rollenrotationsdruckmaschine bilden. Bei dem Anfahren wird der Druckzylinder in einer von der Bahn abgestellten Position auf eine Druck-An-Geschwindigkeit beschleunigt und mit Druck-An-Geschwindigkeit drehend an die Bahn angestellt. Während der Beschleunigung ist der Druckzylinder somit noch nicht in Kontakt mit der Bahn. Der Druckzylinder ist vorzugsweise ein Drucktuchzylinder und kann insbesondere ein Gummituchzylinder sein. Der Gegendruckzylinder kann ein ebensolcher Drucktuchzylinder sein, um die Bahn im Druckbetrieb beidseitig bedrucken zu können. In derartigen Ausführungen wird auch der Gegendruckzylinder in einer von der Bahn abgestellten Position auf die Druck-AnGeschwindigkeit beschleunigt und erst mit Druck-An-Geschwindigkeit drehend an die Bahn angestellt. Der Gegendruckzylinder kann jedoch auch ein nicht druckender Zylinder sein, beispielsweise ein Stahlzylinder, und kann insbesondere ein Zentralzylinder eines Satelliten- Druckwerks, beispielsweise einer Neunzylinder- oder Zehnzylinder-Druckeinheit, mit mehreren zugeordneten Druckzylindern, vorzugsweise Drucktuchzylindern, sein. Dient der Gegendruckzylinder nicht der Farbübertragung, kann er bereits während des Beschleunigens auf die Druck-An-Geschwindigkeit in Kontakt mit der Bahn sein, wie dies insbesondere der Fall sein wird, wenn der Gegendruckzylinder ein Zentralzylinder für mehrere Farbe übertragende Druckzylinder ist. Vorzugsweise wird bereits bei der Druck-AnGeschwindigkeit gedruckt, grundsätzlich kann die Farbübertragung aber bis zum Erreichen einer noch höheren Geschwindigkeit zurückgestellt werden.

Nach der Erfindung wird die Bahn bei dem Anfahren nicht synchron mit dem noch abgestellten Druckzylinder beschleunigt, sondern erst mit einer Verzögerung. In einer ersten Variante des Verfahrens steht die Bahn still und wird erst dann beschleunigt, wenn der

Druckzylinder die Druck-An-Geschwindigkeit oder eine niedrigere Geschwindigkeit erreicht hat, die vorzugsweise wenigstens 50%, bevorzugter wenigstens 80% der Druck-AnGeschwindigkeit beträgt. In einer zweiten Variante wird die Bahn mit einer im Vergleich zu der Druck-An-Geschwindigkeit deutlich geringeren Anfangsgeschwindigkeit, vorzugsweise einer konstanten Anfangsgeschwindigkeit, durch den noch offenen Druckspalt gefördert, während der Druckzylinder bereits beschleunigt wird. Dabei kann der Druckzylinder in einer Anfangsphase mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, die der Anfangsgeschwindigkeit der Bahn entspricht. Nach Ablauf der Anfangsphase solch eines synchronen Laufs wird der Druckzylinder bis auf die Druck-An-Geschwindigkeit hochgefahren, während die Bahn vorzugsweise noch mit der Anfangsgeschwindigkeit weiter gefördert oder ebenfalls bereits kontinuierlich oder in Stufen, jedenfalls aber langsamer als der Druckzylinder beschleunigt wird. Die Anfangsgeschwindigkeit kann insbesondere einer Einziehgeschwindigkeit entsprechen, mit der die Bahn mittels einer Einzieheinrichtung automatisch bis wenigstens zu einem auf dem Bahnweg dem Druckzylinder nachgeordneten Bahnzugmittel in die Druckmaschine eingezogen wird. Eine Bahngeschwindigkeit, die der Druck-An-Geschwindigkeit zumindest soweit entspricht, dass bei dem Anstellen des Druckzylinders keine Bahnschäden zu befürchten sind, wird für die Bahn in beiden Varianten ebenfalls noch als Druck-An-Geschwindigkeit verstanden.

Dem Druckzylinder ist in bevorzugten Ausführungen ein Druckformzylinder zugeordnet. Der zugeordnete Druckformzylinder dient der bildgemäßen übertragung von Farbe auf den Druckzylinder. Falls der Gegendruckzylinder ebenfalls der Farbübertragung auf die Bahn dient, ist dem Gegendruckzylinder in gleicher Weise ebenfalls ein Druckformzylinder für die bildgemäße übertragung von Farbe zugeordnet.

Dem Druckzylinder ist ein Farbwerk zugeordnet, mittels dem die Farbe auf den Druckzylinder aufgebracht wird. Falls die Druckmaschine wie bevorzugt eine Nassoffset- Druckmaschine ist, ist dem Druckzylinder ferner auch ein Feuchtwerk für die übertragung von Feuchte zugeordnet. Ist dem Druckzylinder wie bevorzugt ein Druckformzylinder zugeordnet, wird die Farbe oder werden die Farbe und die Feuchte zunächst auf den Druckformzylinder und von diesem auf den Druckzylinder übertragen. Dient der Gegendruckzylinder ebenfalls der Farbübertragung, ist diesem oder bevorzugt dessen

Druckformzylinder auf der anderen Seite der Bahn ebenfalls ein Farbwerk und bevorzugt auch ein Feuchtwerk zugeordnet. Das jeweilige Farbwerk umfasst vorzugsweise wenigstens eine Farbauftragswalze, die an den zugeordneten Druckformzylinder oder direkt den Druckzylinder an- und von diesem abstellbar ist. Falls dem Druckzylinder auch ein Feuchtwerk zugeordnet ist, umfasst dieses vorzugsweise wenigstens eine Feuchtauftragswalze, die an den zugeordneten Druckformzylinder oder direkt den Druckzylinder an- und von diesem abstellbar ist. In einer Anfangsphase des Anfahrens ist die Farbauftragswalze und ist die optionale Feuchtauftragswalze vorteilhafterweise von dem zugeordneten Druckformzylinder oder Druckzylinder abgestellt. Die Walzen des Farbwerks und des optionalen Feuchtwerks können daher separat von dem Druckzylinder und dem optionalen Druckformzylinder beschleunigt und zu einem geeignet wählbaren Moment an den betreffenden Zylinder angestellt werden. Vorzugsweise wird das optionale Feuchtwerk angestellt, bevor das Farbwerk bzw. die Farbauftragswalze angestellt wird.

Aufgrund der erfmdungsgemäßen Anfahrsequenz kann die Staffelung, d.h. die Reihenfolge beim Beschleunigen und Anstellen von Druckwerkskomponenten an die jeweils zugeordnete und näher zur Bahn angeordnete Komponente frei definiert werden. Insbesondere kann die Anfahrphase verlängert, aber dennoch die Weiß-Makulatur gegenüber den üblichen Verfahren des Anfahrens deutlich verringert werden.

Die Bahn ist vorzugsweise vor dem Start des Verfahrens bereits eingezogen, zumindest so weit, dass sie mittels eines Zugmittels oder mehrerer Zugmittel der Druckmaschine durch den noch offenen Druckspalt gefördert werden kann. Bevorzugter noch ist die Bahn bereits vollständig und somit auch in einen Falzapparat der Druckmaschine eingezogen, bevor die erfmdungsgemäße Anfahrsequenz von einer Maschinensteuerung abgefahren wird. Nach dem Einziehen stehen die der Bahnförderung dienenden Komponenten der Druckmaschine in der ersten Verfahrensvariante still, und werden in der zweiten Verfahrensvariante entsprechend der Anfangsgeschwindigkeit der Bahn angetrieben. Bevorzugterweise ist die Anfangsgeschwindigkeit konstant, solange der Druckzylinder und vorzugsweise auch die weiteren Komponenten des Druckwerks auf die Druck-An-Geschwindigkeit beschleunigt werden. Für den Gegendruckzylinder, falls dieser während des Anfahrens ebenfalls von der Bahn abgestellt ist, gilt das Gleiche. Die der Bahnförderung dienenden Komponenten bilden

eine Bahnfördereinrichtung. Es kann sich bei diesen Komponenten insbesondere um eine oder mehrere Zugwalzen oder vergleichbare Zugmittel sowie den genannten Falzapparat und einen angetriebenen Rollenwechsler handeln. Die Druckmaschine verfügt über eine Steuerungseinrichtung, die so eingerichtet ist, dass sie die Antriebe für die der Bahnförderung dienenden Komponenten so ansteuert, dass diese Komponenten bei dem Anfahren entweder stillstehen oder abgestimmt auf die Anfangsgeschwindigkeit angetrieben werden. Die Steuerungseinrichtung ist ferner so eingerichtet, dass sie währenddessen den Druckzylinder und weitere angetriebene Komponenten des Druckwerks bis auf die Druck-AnGeschwindigkeit beschleunigt. Die der Bahnförderung dienenden Komponenten werden ferner so angesteuert, dass sie die Bahn auf die Druck-An-Geschwindigkeit beschleunigen bevor der Druckzylinder angestellt wird. Die Bahn kann bereits während der Beschleunigung der Druckwerkskomponenten beschleunigt werden, vorzugsweise wird sie jedoch erst dann beschleunigt, wenn die Druckwerkskomponenten bereits die Druck-An-Geschwindigkeit erreicht haben. Falls der Gegendruckzylinder im Druckbetrieb ebenfalls auf die Bahn druckt, gilt für diesen und die weiteren Komponenten, die zum gleichen Druckwerk wie der Gegendruckzylinder gehören, vorzugsweise das zum Druckzylinder und dessen zugeordneten Komponenten Gesagte in gleicher Weise.

Bevorzugt kann dazu der Bediener über eine Maske die Anstell- / Abstellsequenz der einzelnen Elemente parametrieren. Dabei kann er üblicherweise eine Umdrehungsgeschwindigkeit definieren, bei der sich das oder die Elemente, zum Beispiel Feuchtwerk, Farbauftragswalze, Rillenwalze und/oder Feuchtauftragswalze, beginnt/beginnen in Richtung Druck-An zu bewegen. Die Anstellung der einzelnen Elemente, das heißt, die Anstellgeschwindigkeit und/oder den Anstellzeitpunkt selbst kann er nach Länge, wahlweise Meter oder Umdrehungen, definieren.

Jedes der Elemente hat eine individuelle Verfahrzeit, das heißt, zwischen der Ansteuerung und dem gewollten Endzustand vergeht eine reale Zeitspanne, die bis zu 6 Sekunden und mehr betragen kann. Daher ist es besonders bevorzugt, wenn die Steuerung so ausgelegt ist, dass sie anhand der bekannten Zeitspanne zwischen Ansteuerung und Anstellung, die beispielsweise aus einem Speicherelement der Steuerung abrufbar ist, den vorgegebenen Anstellzeitpunkt für das Element ausrechnet und den Anstellungsvorgang so steuert, dass die

Anstellung exakt zum vorgegebenen Zeitpunkt X erfolgt. Das heißt, wenn zum Beispiel eines der Elemente eine Verfahrzeit von 2 Sekunden benötigt, so steuert die Steuerung dieses Element zum Zeitpunkt X-2sek an, damit die Anstellung exakt zum Zeitpunkt X passiert.

Die Druck-An-Geschwindigkeit, bei welcher der Druckzylinder an die Bahn angestellt wird, kann die Fortdruckgeschwindigkeit der Druckmaschine sein. Bevorzugter ist die Druck-AnGeschwindigkeit des Anstellens jedoch geringer als die Fortdruckgeschwindigkeit. Liegt die Fortdruckgeschwindigkeit beispielsweise im Bereich zwischen 40.000 und 50.000 U/h oder sogar noch darüber, kann die Druck-An-Geschwindigkeit des Anstellens beispielsweise aus dem Bereich von 5.000 bis 20.000 U/h, bevorzugt aus dem Bereich von 5000 bis 15000 U/h, gewählt werden. Falls der Druckzylinder wie bevorzugt bereits vor dem Anstellen an die Bahn bildgemäß mit Farbe belegt ist und bis zum Beginn der Farbübertragung nicht mehr weiter beschleunigt wird, startet mit dem Anstellen auch gleich der Druck. Falls die Bahn in den Anfangsphasen des Anfahrens des oder der ihr zugeordneten Druckzylinder(s) nicht stillsteht, sondern selbst mit der genannten, vorzugsweise konstanten Anfangsgeschwindigkeit gefördert wird, liegt diese Anfangsgeschwindigkeit vorzugsweise im Bereich zwischen 200 U/h und 2.000 U/h, bevorzugt höchstens 1000 U/h. Sämtliche Geschwindigkeitsangaben sind auf die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders bei der angegebenen Drehzahl bezogen.

In einer Weiterbildung wird die Bahn durch mehrere Druckspalten geführt, die je von einem Paar aus einem Druckzylinder und einem Gegendruckzylinder gebildet werden. Handelt es sich bei den Gegendruckzylindern um farbübertragende Zylinder, können die jeweils einen Druckspalt miteinander bildenden Zylinderpaare in einem Druckturm übereinander angeordnet sein und je mit einem zugeordneten Farbwerk und optional einem zugeordneten Feuchtwerk Druckbrücken bilden, beispielsweise Druckbrücken in der Form eines "V" oder eines auf den Kopf stehenden "V". In diesem Fall wird üblicherweise hintereinander Druck- An gemacht, das heißt, bei vier übereinander angeordneten Druckwerken wird zuerst die oberste Brücke angestellt, zwei Umdrehungen später die darunter liegende Brücke, wiederum zwei Umdrehungen später die von oben gesehen dritte Brücke und nachmals zwei Umdrehungen später die unterste Brücke, oder vice versa. Wichtiger Parameter für das passgenaue Anstellen der Druckwerke nacheinander ist die Bahnspannung, die es zu berücksichtigen gilt. Das Ergebnis einer solchen Anstellfrequenz kann dann wie folgt

aussehen: die ersten vier bedruckten vier Seiten sind nur mit schwarz bedruckt, die nächsten vier Seiten mit schwarz und yellow und so weiter. Dabei beginnt der Druck an einer beliebigen Stelle auf der Druckbahn, die allein durch das Erreichen der Druck- An- Stellung des Zylinders bestimmt wird. Im Regelfall handelt es sich dabei nicht um den Seitenanfang.

Für mehrere Druckzylinder kann jedoch wie bereits erwähnt auch ein gemeinsamer Gegendruckzylinder vorgesehen sein, der einen Zentralzylinder bildet, beispielsweise einer Neun- oder Zehnzylinder-Satellitendruckeinheit. Grundsätzlich kann auch für jeden der Druckzylinder ein nicht farbübertragender Gegendruckzylinder vorgesehen sein. Schließlich können auch zwei farbübertragende Druckzylinder einem gemeinsamen Gegendruckzylinder zugeordnet sein, der in diesem Fall vorzugsweise ebenfalls Farbe überträgt, wobei die beiden zugeordneten Druckzylinder im Wechsel an den gemeinsamen Gegendruckzylinder anstellbar sind. In den mehreren Druckspalten kann die Bahn insbesondere mehrfarbig bedruckt werden. Nach der Erfindung gilt das vorstehend nur zu einem Paar aus Druckzylinder und Gegendruckzylinder Gesagte gleichermaßen auch für die weiteren, je einen Druckspalt für die Bahn bildenden Zylinderpaare und die jeweils zugeordneten Komponenten für die übertragung von Farbe und optional von Feuchte. In noch einer Weiterbildung verfügt die Druckmaschine über Druckzylinder und Gegendruckzylinder für mehrere Bahnen, vorzugsweise zur Bildung von je mehreren Druckspalten pro Bahn. Auch für diese weiteren Druckzylinder und Gegendruckzylinder sowie deren zugeordnete Komponenten für die übertragung von Farbe und optional Feuchte gilt das vorstehend nur zu einem Zylinderpaar Gesagte hinsichtlich des erfmdungsgemäßen Anfahrens. Die Steuerungseinrichtung ist in derartigen Weiterbildungen so eingerichtet, dass alle für die jeweilige Druckproduktion erforderlichen Komponenten der Druckmaschine in der erfindungsgemäßen Anfahrsequenz hochgefahren werden können. Die Beschleunigung sämtlicher Druckwerkskomponenten kann beispielsweise synchron vorgenommen werden. Alternativ können beispielsweise auch je nur die Druckzylinder und die vorzugsweise zugeordneten Druckformzylinder als eine erste Gruppe, die Komponenten der Farbwerke als eine zweite Gruppe und die Komponenten der optionalen Feuchtwerke als eine dritte Gruppe je untereinander synchron beschleunigt werden, wobei eine synchrone Beschleunigung von Gruppe zu Gruppe, d.h. der Gruppe untereinander, nicht erfolgen muss. Grundsätzlich gewährt die erfindungsgemäße

Anfahrsequenz jedoch völlige Freiheit in der Art und Weise, insbesondere der Reihenfolge, des Hochfahrens oder Anstellens der Druckwerkskomponenten.

Die Drehwinkelposition(en) des oder der Druckzylinder(s) wird oder werden auf ein Schnittregister eingestellt. Druckt oder drucken auch der oder die Gegendruckzylinder, wird oder werden die Drehwinkelposition(en) des oder der Gegendruckzylinder(s) ebenfalls auf das Schnittregister eingestellt. Wird auf wenigstens eine Seite der Bahn oder einer von mehreren Bahnen in mehreren Farben gedruckt, werden die auf die betreffende Bahnseite druckenden Druck- oder Gegendruckzylinder relativ zueinander im Farbregister eingestellt, d. h. die Drehwinkelpositionen der betreffenden Zylinder müssen nicht nur auf das gemeinsame Schnittregister, sondern auch relativ zueinander auf registerhalt igen Druck eingestellt werden. Der oder die Druck- und Gegendruckzylinder und die Bahn werden bei dem Anfahren bis zum Zeitpunkt des Anstellens deshalb auf die gemeinsame Druck-An-Geschwindigkeit gebracht, und die Drehwinkelpositionen des oder der Druck- und Gegendruckzylinder(s) werden bis zu diesem Zeitpunkt im Sinne eines registerhalt igen Schnitts und vorzugsweise mehrfarbigen Drucks relativ zueinander eingestellt.

In bevorzugten Ausführungen wird die Drehwinkelposition des Druckzylinders eingestellt, indem der Druckzylinder bis auf eine unter der Druck-An-Geschwindigkeit liegende Synchronisiergeschwindigkeit beschleunigt wird, die vorzugsweise nahe bei der Druck-AnGeschwindigkeit, jedenfalls aber näher bei der Druck-An-Geschwindigkeit als bei der Anfangsgeschwindigkeit der Bahn liegt. Die Synchronisiergeschwindigkeit beträgt vorzugsweise wenigstens 80%, bevorzugter wenigstens 90% der Druck- An- Geschwindigkeit. Innerhalb einer Synchronisierphase wird der Druckzylinder von der Synchronisiergeschwindigkeit auf die Druck-An-Geschwindigkeit beschleunigt. Die Bahn wird innerhalb der Synchronisierphase ebenfalls auf die Druck-An-Geschwindigkeit beschleunigt. Vorzugsweise wird sie bereits vor der Synchronisierphase beschleunigt, und die Beschleunigung wird während der Synchronisierphase fortgesetzt, bevorzugt kontinuierlich. Der Druckzylinder wird in einer ersten Teilphase der Synchronisierphase über die Synchronisiergeschwindigkeit, vorzugsweise auch über die Druck-An-Geschwindigkeit, beschleunigt und in einer sich anschließenden zweiten Teilphase wieder unter die Druck- AnGeschwindigkeit bis auf eine Geschwindigkeit verzögert, die zu diesem Zeitpunkt die Bahn

aufweist. Diese Geschwindigkeit kann insbesondere wieder die Synchronisiergeschwindigkeit sein. An die zweite Teilphase schließt sich eine dritte Teilphase an, innerhalb der die Bahn und der Druckzylinder gemeinsam auf die Druck- An-Geschwindigkeit beschleunigt werden.

Vorzugsweise wird die Anfahrsequenz, nämlich die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und der jeweilige Start- und Endzeitpunkt einer Beschleunigung der Bahn und des oder der Druckzylinder(s) und Gegendruckzylinder(s), bis zu der Synchronisierphase in Abhängigkeit von vorgegebenen und vorzugsweise auch gemessenen Geschwindigkeitswerten abgefahren. Vorteilhafterweise werden die Start- und Endzeitpunkte von Beschleunigungen von der Steuerung nur in Abhängigkeit von den Geschwindigkeitswerten berechnet.

Die Einstellung der Drehwinkelpositionen wird in bevorzugten Ausführungen mittels Detektion der Drehwinkelposition jedes Druck- oder Gegendruckzylinders und Vergleich mit einer detektierten Position der Bahn vorgenommen. Die Detektion erfolgt vorzugsweise bei der genannten Synchronisiergeschwindigkeit des oder der Druck- und Gegendruckzylinder(s). An die Detektion schließt sich in bevorzugten Ausführungen die erläuterte Synchronisierphase an, innerhalb der anhand der detektierten Drehwinkelposition(en) und der detektierten Bahnposition die Drehwinkelposition jedes einzustellenden Druck- und Gegendruckzylinders eingestellt wird.

Ist die Position eines Druckzylinders und dessen individuelle Anstellzeiten bekannt, kann mittels der Steuerung der Zeitpunkt der Anstellung so berechnet werden, dass der erste Kontakt des Druckzylinders mit der Druckbahn am Seitenanfang liegt, das heißt, das Papier wird erstmals genau am Seitenanfang bedruckt. Weiter können mittels der Steuerung alle Druckstellen so angesteuert werden, dass das Papier am selben Ort von allen Druckstellen erstmals bedruckt wird, das heißt, bereits die erste gedruckte Seite weist alle Farben auf, es gibt keine Seiten mit nur schwarz, nur schwarz und yellow und so weiter. Da in diesem Fall die Bahnspannung eine wichtige Rolle spielt und mitberücksichtigt werde muss, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Steuerung auch die Erfassung von Daten zur Bestimmung der Bahnspannung übernimmt. Zumindest sollten ihr diese Werte bei der Berechnung des Druck- An zur Verfügung stehen. In einer Weiterbildung werden die Druck- An-Zeitpunkte mehrerer innerhalb einer Druckmaschine laufenden Druckbahnen von der Steuerung so bestimmt, dass

das Papier am selben Ort von allen Druckstellen auf aller Druckbahnen gleichzeitig bedruckt wird, so dass aus der Falzanlage am Ende der Druckmaschine zuerst weiße Exemplare herauskommen und anschließend übergangslos vollständig bedruckte Exemplare, sofern das der Einzug im Wendeturm zulässt.

Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombination beschrieben.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren erläutert. An dem Ausführungsbeispiel offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen des Verfahrens und der Druckmaschine vorteilhaft weiter. Es zeigen:

Figur 1 eine Rollenrotationsdruckmaschine,

Figur 2 ein erfmdungsgemäßes Verfahren in einem Geschwindigkeits-Zeit-

Diagramm und Figur 3 eine Weiterentwicklung des erfmdungsgemäßen Verfahrens.

Figur 1 zeigt eine Offset-Rollenrotationsdruckmaschine mit mehreren Drucktürmen, in denen je eine Bahn B eines Bedruckmaterials, vorzugsweise Papier, beidseitig je vierfarbig bedruckt wird. Die Bahnen wickeln von Rollenwechslern 1 ab. Die Drucktürme, die Wege der Bahnen B durch den jeweiligen Druckturm und der jeweils zugeordnete Rollenwechsler 1 sind gleich, so dass stellvertretend für die anderen im Folgenden nur auf eine der Bahnen B Bezug genommen wird. Die Bahn B wickelt von einer Rolle ab, die in dem Rollenwechsler 1 für die Bahn B aufgenommen ist. Der Rollenwechsler 1 nimmt zwei Rollen gleichzeitig auf, nämlich die in der laufenden Produktion gerade abwickelnde Rolle und eine weitere Rolle für einen automatischen Wechsel nach Verbrauch der abwickelnden Rolle. Die Bahn B wird über ein an einem Einlass des Druckturms angeordnetes Zugmittel 2 und ein an einem Auslass des Druckturms angeordnetes Zugmittel 7 nacheinander durch vier auf dem Weg der Bahn B zwischen den Zugmitteln 2 und 7 im Druckturm übereinander angeordnete Druckspalte gefördert und dabei bedruckt.

Im Druckturm sind auf beiden Seiten der Bahn B je vier Druckwerke übereinander angeordnet. Je zwei der Druckwerke bilden eine Druckwerksbrücke. Die Druckwerke umfassen je einen Druckzylinder 3, einen Druckformzylinder 4, ein Feuchtwerk 5 und ein Farbwerk 6. Die Feuchtwerke 5 und Farbwerke 6 umfassen je mehrere Walzen, die für den Transport von Feuchte oder Farbe aneinander angestellt sind. Eine im Feuchtmittelfluss stromaufwärtigste Feuchtauftragswalze und eine in Farbfluss stromaufwärtigste Farbauftragswalze sind an den jeweils zugeordneten Druckformzylinder 4 anstellbar und von dem Druckformzylinder 4 abstellbar. Von dem Kontaktspalt zwischen dem Druckformzylinder 4 und dem Druckzylinder 3 aus gesehen, kontaktiert die Feuchtauftragswalze des jeweiligen Druckwerks den Druckformzylinder 4 in dessen Drehrichtung gesehen vor der Farbauftragswalze des gleichen Druckwerks, so dass die Feuchte bei jeder Umdrehung des Druckformzylinders 4 vor der Farbe auf den Druckformzylinder 4 gelangt. Die Feuchtauftragswalzen und die Farbauftragswalzen sind vorzugsweise unabhängig voneinander an den jeweils zugeordneten Druckformzylinder 4 anstellbar und von diesem Druckformzylinder 4 abstellbar. Die Feuchtwerke 5 und die Farbwerke 6 können hierfür je mit einer eigenen, von der jeweils anderen unabhängig betätigbaren Stelleinrichtung ausgestattet sein, so dass die Sequenz des An- und Abstellens rein signaltechnisch gesteuert werden kann. Alternativ kann für die Feuchtwerke 5 und Farbwerke 6 jedoch auch ein gemeinsames Stellorgan pro Druckwerk vorgesehen sein, wobei die Feuchtauftragswalze und die Farbauftragswalze des gleichen Druckwerks mechanisch so miteinander gekoppelt sind, dass bei Ansteuerung des Stellorgans der Stelleinrichtung das Stellorgan über die mechanische Kopplung sowohl die Feuchtauftragswalze als auch die Farbauftragswalze in einer durch die mechanische Kopplung vorgegebene Reihenfolge an- und abstellt.

Die Druckzylinder 3 der gleichen Druckwerksbrücke bilden je einen der Druckspalte für die Bahn B. In einer an die Bahn B angestellten Position rollen sie an der Bahn B und über die Bahn B aufeinander ab. Die Druckzylinder 3 bilden somit je einen Gegendruckzylinder für den anderen Druckzylinder 3 der gleichen Druckwerksbrücke. Für das An- und Abstellen der Druckzylinder 3 verfügt jedes der Druckwerke über eine eigene Stelleinrichtung mit einem Stellorgan, vorzugsweise einem Elektromotor, dass über eine mechanische Kopplung den

jeweils zugeordneten Druckzylinder 3 an- und abstellt. In der abgestellten Position kann die Bahn B frei von dem jeweils abgestellten Druckzylinder 3 durch den dann offenen Druckspalt gefördert werden. Vorzugsweise kann bei jedem der Druckwerke der Druckzylinder 3 mechanisch unabhängig von dem Feuchtwerk 5 und dem Farbwerk 6 an seinen Gegendruckzylinder 3 angestellt und von diesem abgestellt werden. Alternativ ist es jedoch durchaus möglich, pro Druckwerk den Druckzylinder 3 und die zugeordnete Feuchtauftragswalze und die zugeordnete Farbauftragswalze für das An- und Abstellen mechanisch mit dem gleichen Stellorgan zu koppeln und die gewünschte Reihenfolge des An- und Abstellens über die mechanische Kopplung vorzugeben. In einer bevorzugten Anstellsequenz werden pro Druckwerk in einem ersten Schritt die Feuchtauftragswalze und in einem darauf folgenden zweiten Schritt die Farbauftragswalze an den Druckformzylinder 4 angestellt, bevor in einem dritten Schritt der Druckzylinder 3 an den Gegendruckzylinder 3 der Druckwerksbrücke angestellt wird.

Für den Drehantrieb der Zylinder 3 und 4 während des Drückens ist ein Zylinderantrieb mit mehreren nicht mechanisch, sondern nur signaltechnisch miteinander gekoppelten Motoren vorgesehen, wobei je einer dieser Motoren nur einen der Druckzylinder 3 antreibt. Vorzugsweise treibt der betreffende Motor auch den Druckformzylinder 4 des gleichen Druckwerks an. Bevorzugte Antriebskonzepte werden in der EP 0 644 048 A2 beschrieben. In derartigen Ausführungen sind der Druckzylinder 3 und der Druckformzylinder 4 jedes Druckwerks mechanisch miteinander gekoppelt. Die Feuchtwerke 5 und die Farbwerke 6 können mechanisch mit dem Motor des zugeordneten Druckzylinders 3 gekoppelt und im Schlepp eines der Zylinder 3 und 4 des jeweiligen Druckwerks angetrieben werden, vorzugsweise im Schlepp des Druckformzylinders 4. Alternativ kann für die Feuchtwerke 5 und die Farbwerke 6 pro Druckwerk auch ein gemeinsamer Motor für den Drehantrieb während des Drückens vorgesehen sein.

Nach dem Bedrucken in den Druckspalten des Druckturms wird die Bahn B über das Zugmittel 7 aus dem Druckturm und in Richtung auf eine Wendeeinrichtung 8 gefördert. Auf dem Bahnweg zwischen dem Druckturm und der Wendeeinrichtung 8 ist eine Schneideinrichtung angeordnet, mittels der die Bahn B in mehrere Teilbahnen längs geschnitten wird. Alternativ oder zusätzlich zu einer zwischen dem Druckturm und der

Wendeeinrichtung 8 angeordneten Schneideinrichtung kann eine Schneideinrichtung zum Längs schneiden auch zwischen dem Rollenwechsler 1 und der auf den Bahnweg nächst folgenden Druckwerksbrücke angeordnet sein, so dass die Bahn B bereits in Teilbahnen längs geschnitten bedruckt wird. Dies kann vorteilhaft insbesondere für breite Druckmaschinen sein, beispielsweise sechsseitenbreite Druckmaschinen. Wenn im Folgenden hinsichtlich des Drückens nur von der Bahn B die Rede ist, soll der Fall des Drückens auf zuvor gebildete Teilbahnen eingeschlossen sein.

Die durch den Längsschnitt erhaltenen Teilbahnen werden in der Wendeeinrichtung 8 gewendet oder gekehrt, zu einem Strang zusammengeführt und durch eine Längsfalzeinrichtung 9 gefördert, wo der Strang längs gefalzt wird. Die Längsfalzeinrichtung 9 kann insbesondere ein Längsfalztrichter sein. Falls die Druckmaschinen wie bevorzugt über mehrere Rollenwechsler 1 und nachgeordnete Drucktürme in der Art des beschriebenen Druckturms verfügt, um gleichzeitig mehrere Bahnen zu bedrucken, werden die aus den mehreren Bahnen durch Längsschnitt erhaltenen Teilbahnen mittels der Wendeeinrichtung 8 gewendet oder gekehrt und in Richtung auf die nachfolgende Längsfalzeinrichtung 9 zusammengeführt. Die Längsfalzeinrichtung 9 kann mehrere Falzorgane umfassen, vorzugsweise Falztrichter, um aus den Teilbahnen mehrere längs gefalzte Heftstränge bilden zu können. Dabei können Teilbahnen, die in einem der Drucktürme bedruckt wurden, mit Teilbahnen aus einem anderen Druckturm zusammengeführt werden. Die längs gefalzten Heftstränge werden in einen auf die Längsfalzeinrichtung 9 folgenden Falzapparat 10 gefördert, im Falzapparat 10 quer geschnitten und anschließend zu einzelnen Druckexemplaren quer gefalzt. Der Falzapparat 10 legt die Druckexemplare auf einer Exemplarauslage 11 aus, welche die ausgelegten Druckexemplare abfördert.

Um eine neue Produktion zu starten, beispielsweise eine neue Tagesproduktion einer täglich erscheinenden Zeitung, wird ein Bahnanfang einer neuen Bahn B von dem Rollenwechsler 1 abgewickelt über das Zugmittel 2 und zwischen den beiden Druckzylindern 3 der Druckwerksbrücken hindurch und über das Zugmittel 7 in Richtung auf die Wendeeinrichtung 8 eingezogen. Nach dem Längsschneiden der Bahn B, was zwischen der Zugwalze 7 und der Wendeeinrichtung 8 oder vor dem Druckturm oder gegebenenfalls auch zum Teil vor dem Druckturm und zum Teil erst nach dem Druckturm vorgenommen werden

kann, falls eine entsprechende Längsschneideinrichtung vorhanden ist, werden die Teilbahnen um die Wendestangen der Wendeeinrichtung 8 weiter eingezogen, zu einem Strang oder mehreren Strängen zusammengeführt und als Strang über die Längsfalzeinrichtung 9 bis in den Falzapparat 10 gezogen. Die Bahn B oder hieraus bereits vor dem jeweiligen Druckturm gebildete Teilbahnen werden zumindest bis über das Zugmittel 7 mittels einer Einzieheinrichtung automatisch eingezogen. Bei dem Einzug nehmen die Druckzylinder 3 je ihre von der Bahn B abgestellte Position ein, d.h. die Bahn wird durch die zu diesem Zeitpunkt noch offenen Druckspalte geführt. Falls eine Längsschneideinrichtung hinter dem Druckturm, aber vor der Wendeeinrichtung angeordnet ist, wird die Bahn B vorzugsweise auch noch mittels der Einzieheinrichtung automatisch durch die Längsschneideinrichtung einzogen. Der Einzug im und durch die Wendeeinrichtung 8 kann ebenfalls automatisch durchgeführt werden, falls für jede der Teilbahnen einer Einzieheinrichtung vorgesehen ist, oder es werden die Teilbahnen per Hand durch die Wendeeinrichtung 8 eingezogen. Der oder die aus den Teilbahnen sowie gegebenenfalls den Teilbahnen weiterer Drucktürme gebildete(n) Strang oder Stränge wird oder werden durch die Längsfalzeinrichtung 9 bis zum Falzapparat 10 und in diesen eingezogen.

Während oder vorzugsweise nach dem vollständigen Einzug der Bahn B oder der daraus gebildeten Teilbahnen werden die bis zu diesem Zeitpunkt vorzugsweise noch still stehenden Zylinder 3 und 4 sowie die Feuchtwerke 5 und Farbwerke 6 beschleunigt. Die Bahn wird mittels der speziell für den Bahntransport vorgesehenen Fördermittel gefördert, insbesondere mittels der Zugmittel 2 und 7. Zu den Bahnfördermitteln gehören ferner noch der Rollenwechsler 1 und der Falzapparat 10. Diese Bahnfördermittel 1, 2, 7 und 10 sowie gegebenenfalls weitere auf den Bahnweg angeordnete Bahnfördermittel werden synchron angetrieben, wobei die Bahnfördermittel, beispielsweise die Zugmittel 2 und 7 am Einlass und am Auslass des Druckturms, vorteilhafterweise mit geringfügig voneinander differierender Geschwindigkeit angetrieben werden, um eine gewünschte Bahnspannung einzustellen. Bei diesem Anfahren der Druckmaschine werden die Druckzylinder 3 gegen die Bahn B und die Feuchtauftragswalzen und Farbauftragswalzen gegen den jeweils zugeordneten Druckformzylinder 4 in einer vorgegebenen Anfahrsequenz angestellt.

Figur 2 zeigt eine Anfahrsequenz in einem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm. Die Geschwindigkeit ist als Drehzahl N der Druckzylinder 3 aufgetragen. Zu Beginn der Anfahrsequenz werden bis zu einem Zeitpunkt ti die Bahnfördermittel 1, 2, 7 und 10, die Zylinder 3 und 4 und die Walzen der Feuchtwerke 5 und Farbwerke 6 bis auf eine Einziehgeschwindigkeit N EIπ beschleunigt. Anschließend wird die Bahn B, falls sie bereits vollständig eingezogen wurde, weiterhin mit der Einziehgeschwindigkeit N EIπ gefördert oder erst noch vollständig eingezogen. Dabei werden die angetriebenen Komponenten der Druckmaschine mit einer der Geschwindigkeit N EIπ der Druckzylinder 3 entsprechenden Geschwindigkeit angetrieben. Nach dieser ersten Phase eines synchronen Laufs mit der konstanten Geschwindigkeit N EIπ werden die noch abgestellten Druckzylinder 3, die Druckformzylinder 4 und die Walzen der Feuchtwerke 5 und Farbwerke 6 ab einem Zeitpunkt t 2 bis zu einem Zeitpunkt t 3 auf eine Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An beschleunigt, vorzugsweise mit konstanter Beschleunigung. Während der Beschleunigung der Druckwerke wird die Bahn B im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren des Anfahrens mit einer im Vergleich zu der Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An deutlich geringeren Anfangsgeschwindigkeit N EIπ gefördert. Die Anfangsgeschwindigkeit N EIπ entspricht vorteilhafterweise einer Geschwindigkeit, welche die Druckzylinder 3 bei einigen hundert Umdrehungen pro Stunde an ihrem Umfang aufweisen, beispielsweise einer Umfangsgeschwindigkeit bei 300 U/h bis etwa 1000 U/h, höchstens 2000 U/h und vorzugsweise bei etwa 500 U/h. Im Ausführungsbeispiel entspricht sie der Einziehgeschwindigkeit. Die Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An liegt hingegen bei vorzugsweise wenigstens 5000 U/h der Druckzylinder 3, andererseits aber deutlich unter der Geschwindigkeit des Fortdrucks. Typischerweise beträgt die Druck-An-Geschwindigkeit etwa 10.000 U/h. Sie sollte 20.000 U/h nicht übersteigen.

Die Bahn B wird im Vergleich zu den Druckwerken 3, 4, 5, 6 nur mit einer Verzögerung beschleunigt. Nachdem die angetriebenen Komponenten der Druckwerke die Druck-AnGeschwindigkeit N EIπ ZU dem Zeitpunkt t 3 erreicht haben, werden sie mit der konstanten Druck-An-Geschwindigkeit Noruck-An weiter angetrieben, die Bahn B und die daraus gebildeten Teilbahnen läuft oder laufen hingegen weiterhin mit der niedrigen Anfangsgeschwindigkeit N EIπ durch die Maschine. Die angetriebenen Komponenten der Druckwerke laufen während dieser Zeit frei, d.h. die Lager und Getriebe sind nach dem

Freilaufen gleichmäßig geschmiert, und die Geschwindigkeit der betreffenden Komponenten hat sich auf den konstanten Geschwindigkeitswert Nomck-An eingestellt. Solange die Druckzylinder 3 noch von der Bahn B abgestellt sind, werden die synchron zu den Zylindern 3 und 4 angetriebenen Feuchtauftragswalzen und Farbauftragswalzen an den jeweils zugeordneten Druckformzylinder 4 angestellt. Die Anstellsequenz ist grundsätzlich beliebig, vorzugsweise werden jedoch zuerst die Feuchtauftragswalzen und dann erst die Farbauftragswalzen angestellt. Zu einem Zeitpunkt ts jedenfalls laufen die angetriebenen Komponenten pro Druckwerk und ferner die Druckwerke untereinander synchron mit der Geschwindigkeit Noruck-An-

Die Bahn B wird bis zum einem Zeitpunkt t 4 , der vor dem Zeitpunkt ts liegt, weiterhin mit der Anfangsgeschwindigkeit N EIπ angetrieben. Sobald der Zeitpunkt t 4 erreicht ist, wird die Bahn B beschleunigt, d.h. es werden die Bahnfördermittel 1, 2, 7 und 10 beschleunigt, vorzugsweise mit einer konstanten Beschleunigung, die wie im Ausführungsbeispiel genauso groß wie die Beschleunigung der Druckwerke im Zeitintervall von t 2 bis t 3 sein kann. Die Bahn B wird bis auf die Druck- An-Geschwindigkeit Nomck-An beschleunigt. Sobald die Bahn B die Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An erreicht hat, gegebenenfalls wird eine Stabilisierung der Bahngeschwindigkeit Nomck-An abgewartet, werden die nach wie vor mit der Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An laufenden Druckzylinder 3 an die Bahn B angestellt. Das Anstellen erfolgt zum Zeitpunkt ts und ist im Diagramm mit "Druck- An" gekennzeichnet.

Vorzugsweise laufen die Druckwerke in dem Zeitintervall zwischen dem Beginn der Beschleunigung und dem Zeitpunkt "Druck- An", d.h. im Zeitintervall von t 2 bis t 5 und insbesondere im Zeitintervall von t 3 bis t 5 nicht nur frei, sondern werden auch bereits mit Feuchte und Farbe versorgt, vorzugsweise so, dass sich hinsichtlich des Transports von Feuchte und Farbe ein Gleichgewichtszustand zwischen dem Feuchtereservoir und dem Druckzylinder 3 und dem Farbreservoir und dem Druckzylinder 3 jeweils des gleichen Druckwerks eingestellt hat.

Die Anfahrsequenz ist in einer Steuerungseinrichtung der Druckmaschine in Form von Geschwindigkeits-Sollwerten und Beschleunigungs-Sollwerten abgelegt. Die Steuerungseinrichtung errechnet die Start- und Endzeitpunkte der Beschleunigungsphasen aus

gemessenen Geschwindigkeiten. Da die Beschleunigung der Druckwerke jedoch nicht sprungartig geändert werden kann, beispielsweise von Null auf einen bestimmten Wert, entsteht in den übergangsphasen ein „Verschliff, wie er für die änderung der Beschleunigung bei t 2 qualitativ dargestellt ist. Infolge des Verschliffs entstehen Ungenauigkeiten in den Drehwinkelpositionen der Druck- und Gegendruckzylinder 3.

Figur 3 zeigt eine weiterentwickelte Anfahrsequenz, in der die Drehwinkelpositionen in einer Synchronisierphase eingestellt werden. Die weiterentwickelte Anfahrsequenz entspricht der beschriebenen Anfahrsequenz bis zum Zeitpunkt t 2 und auch noch während des größten Teils der Beschleunigungsphase von t 2 bis t3. Die Druckwerke werden jedoch in dieser Beschleunigungsphase nicht auf die Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An, sondern nur auf eine geringfügig niedrigere Synchronisiergeschwindigkeit Ns ync h beschleunigt und bei der Synchronisiergeschwindigkeit Ns ync h gehalten, während die Bahn B mit der Anfangsgeschwindigkeit N EIπ weitergefördert und ab dem Zeitpunkt t 4 mit vorzugsweise konstanter Beschleunigung auf die Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An beschleunigt wird. Hinsichtlich der Bahn B entspricht die Anfahrsequenz der Figur 3 der Anfahrsequenz der Figur 2.

Um die Drehwinkelpositionen der Druck- und Gegendruckzylinder 3 hinsichtlich des Schnittregisters und des Farbregisters einzustellen, werden zu einem Zeitpunkt to kurz nach dem Beschleunigen der Bahn B, d. h. kurz nach dem Zeitpunkt t 4 , die Position der Bahn B und die Drehwinkelpositionen der Druck- und Gegendruckzylinder 3 oder der Druckformzylinder 4 detektiert und miteinander verglichen. Die Zylinder 3 und 4 drehen im Zeitpunkt to mit der konstanten Synchronisiergeschwindigkeit Nsynch- Die Drehwinkelpositionen werden anhand des Vergleichs in der sich an den Zeitpunkt to anschließenden Synchronisierphase eingestellt. Die Bahn B übernimmt die Funktion einer Leitachse für die ihr zugeordneten Druck- und Gegendruckzylinder 3. Die Synchronisierphase ist in mehrere Teilphasen unterteilt. In einer ersten Teilphase werden die Zylinder 3 auf eine Aufholgeschwindigkeit NAufhoi beschleunigt, die vorzugsweise größer als die Druck-AnGeschwindigkeit Noruck-An ist. Haben die Zylinder 3 die Aufholgeschwindigkeit NAufhoi erreicht, werden sie ab einem Zeitpunkt t 5 in einer zweiten Teilphase auf die momentane Geschwindigkeit der Bahn B verzögert, vorzugsweise wieder auf die

Synchronisiergeschwindigkeit Nsynch- Zu einem Zeitpunkt t 6 haben sie die gleiche Geschwindigkeit wie die Bahn B erreicht und werden nun in einer dritten Teilphase im Wesentlichen synchron mit der Bahn B auf die Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An beschleunigt. Zu einem Zeitpunkt t 7 haben die Bahn B und die Druckwerke die Druck- AnGeschwindigkeit Noruck-An erreicht und werden bei dieser Geschwindigkeit stabilisiert, bevor die Druckmaschine insgesamt weiter beschleunigt, bis schließlich die Geschwindigkeit des Fortdrucks erreicht ist.

In den beiden Teilphasen von to bis t 6 werden die durch die änderungen der Beschleunigung bis zum Zeitpunkt to hervorgerufenen Ungenauigkeiten der Drehwinkelpositionen der Zylinder 3 korrigiert. In der dritten Teilphase von t 6 bis t 7 werden weitere, feine Korrekturen der Drehwinkelpositionen vorgenommen, die durch den Verschliff der Bahn B bei Erreichen der Druck-An-Geschwindigkeit Nomck-An entstehen.

In bevorzugter Ausführung berechnet die Steuerungseinrichtung den Zeitpunkt t 6 , zu dem die Bahn B die Synchronisiergeschwindigkeit erreicht. Die Berechnung erfolgt in der Phase, in der die Bahn B von der Anfangsgeschwindigkeit N EIπ ausgehend beschleunigt wird, entweder noch vor oder unmittelbar nach der Detektion der tatsächlichen Positionen der Bahn B und der Zylinder 3. Vorzugsweise berechnet die Steuerungseinrichtung ferner auf der Basis der zum Zeitpunkt to detektierten Positionen der Bahn B und der Zylinder 3 die Drehwinkel- Istpositionen, die die Zylinder 3 zum Zeitpunkt t 6 einnähmen, wenn sie weiter konstant mit der Synchronisiergeschwindigkeit Ns ynch drehen würden. Aus der detektierten Position der Bahn B ergibt sich für jeden der Zylinder 3 für den Zeitpunkt t 7 eine Drehwinkel-Sollposition. Die pro Zylinder 3 individuelle Abweichung der Drehwinkel-Istposition von der Drehwinkel- Sollposition wird durch „Aufholen" ausgeglichen, indem die Zylinder 3 und die jeweils zugeordneten Komponenten 4, 5 und 6 in den beiden Teilphasen von t D bis t 5 und von t 5 bis t 6 von der Synchronisiergeschwindigkeit Ns ync h auf die Aufholgeschwindigkeit NAufhoi beschleunigt und wieder auf die Synchronisiergeschwindigkeit Ns ync h verzögert werden. Bevorzugt sind die erste und die zweite Teilphase gleich lang.

Die Steuerungseinrichtung ist signaltechnisch mit den Stelleinrichtungen der Druckwerke, insbesondere mit der Stelleinrichtung zum An- und Abstellen der Druckzylinder 3, und den

Antriebseinrichtungen, nämlich den Zylinderantrieben und den gegebenenfalls weiteren Antrieben der Druckwerke sowie den Antrieben der Bahnfördermittel, insbesondere mit einem Zugmittelantrieb für das Zugmittel 2 und mit einem Zugmittelantrieb für das Zugmittel 3, einem Antrieb für die Falzapparat 10 und einem Antrieb für den Rollenwechsler 1 verbunden, um die Stelleinrichtungen und Antriebe entsprechend der Anfahrsequenz mit je einer Führungsgröße anzusteuern. Die Anfahrsequenz wird wie beispielhaft erläutert vorzugsweise in Geschwindigkeitsstufen durchfahren. In einem Speicher der Steuerungseinrichtung sind pro Beschleunigungsphase die jeweilige Startgeschwindigkeit und die jeweilige Endgeschwindigkeit abgelegt. In der einfachen Anfahrsequenz der Figur 2 sind insbesondere die Geschwindigkeiten N EIπ und Nomck-An gespeichert. Im weiterentwickelten Ausführungsbeispiel sind zusätzlich die Geschwindigkeiten Ns ync h und NAufhoi gespeichert. Ferner sind in beiden Ausführungsbeispielen die Beschleunigungen für die einzelnen Beschleunigungsphasen als Sollwerte vorgegeben, vorzugsweise je als ein fester Sollwert pro Phase. Die Zeitpunkte U und im weiterentwickelten Ausführungsbeispiel auch der Zeitpunkt to werden vorzugsweise in Abhängigkeit von repräsentativen Messwerten, d. h. detektierten Geschwindigkeiten und Positionen, berechnet. In der Weiterentwicklung wird die Einstellung der Drehwinkelpositionen durch Vergleich mit der detektierten Bahnposition vorgenommen. Alternativ können die Drehwinkelpositionen der Druckzylinder 3 oder Druckformzylinder 4 aber auch anhand eines Vergleichs mit einer detektierten Drehwinkelposition einer Leitachse der Druckmaschine, beispielsweise der Achse eines Zylinders des Falzapparats 10, eingestellt werden.

Bezueszeichen:

1 Rollenwechsler

2 Zugmittel

3 Druckzylinder, Gegendruckzylinder

4 Druckformzylinder

5 Feuchtwerk

6 Farbwerk

7 Zugmittel

8 Wendeeinrichtung

9 Längsfalzeinrichtung

10 Falzapparat

11 Exemplarauslage

B Bahn

N Drehzahl Druckzylinder

N Em Anfangsgeschwindigkeit, Einziehgeschwindigkeit

Nsynch Synchronisiergeschwindigkeit

NAufhol Aufholgeschwindigkeit

Nüruck-An Druck- An-Geschwindigkeit, Geschwindigkeit beim Anstellen t Zeit ti Start- oder Endzeitpunkt einer Beschleunigung t D Detektionszeitpunkt