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Title:
METHOD FOR STERILIZING THE SURFACE OF A PREFILLED SYRINGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/187779
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a protein injection syringe in a sterilization barrier system for a sterilization process using a gas, to the sterilization of the surface of a protein injection syringe using hydrogen peroxide or ethylene oxide, and to measurement methods for controlling a surface sterilization process (of a blister-packed syringe) using hydrogen peroxide or ethylene oxide.

Inventors:
KALITZKI ANDREAS (DE)
KRANZ HEIKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/060248
Publication Date:
November 27, 2014
Filing Date:
May 19, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BAYER PHARMA AG (DE)
International Classes:
A61L2/00; A61L2/20; A61M5/00; B65B55/10
Domestic Patent References:
WO2008077155A12008-06-26
Foreign References:
JP2010057597A2010-03-18
US20070084144A12007-04-19
EP1864909A12007-12-12
US20050268573A12005-12-08
US20120114524A12012-05-10
EP0302420A21989-02-08
US6228324B12001-05-08
Attorney, Agent or Firm:
BIP PATENTS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Oberflächensterilisation mit dampfförmigen Wasserstoffperoxid oder Ethylenoxid eines ein Arzneimittel enthaltenden Primärbehälters, wobei der Primärbehälter in ein funktionales Packmittel eingebracht worden ist, das aus einem oder mehreren Materialien aufgebaut ist, wovon mindestens eines der Materialien für Gase durchlässig ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren bei niedrigen Temperaturen von 15-40 °C durchgeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Arzneimittel Aflibercept oder

Ranibizumab ist.

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei das Arzneimittel Aflibercept ist. Verfahren nach Ansprüchen 1 -3, wobei die Temperatur 17-30 °C beträgt. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Temperatur 20-25 °C beträgt.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das für Gase durchlässige Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus,

Polyethylen-Fließ (z.B. Handelsmarke Tyvek) oder Papier, bzw.

Abwandlungen von den zuvor genannten Materialien.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Primärbehälter eine Fertigspritze ist.

Verfahren zum Nachweis des Sterilisationserfolges erzielt durch ein Verfahren gemäß der vorhergehenden Ansprüche, wobei biologische Indikatoren, die mit Sporen beschichtete Träger sind, vor dem Sterilisationsprozess in den funktionalen Sekundärbehälter eingebracht werden.

Verfahren gemäß Anspruch 8, wobei es sich bei den Sporen um Geobacillus stearothermophilusis oder Bacillus subtilis handelt.

10. Verfahren gemäß Ansprüchen 8 oder 9, wobei die Bioindikatoren eine Beladung mit einer Sporenpopulation von mindestens 1 x 106 haben.

1 1 .Verfahren gemäß Anspruch 1 , wobei es sich bei den verwendeten Gasen um Ethylenoxid oder Wasserstoffperoxid handelt.

12. Funktionales Packmittel, dass

a. aus einem oder mehreren Materialien aufgebaut ist, wovon mindestens eines der Materialien für Gase durchlässig ist und die gegeneinander fest verbunden bzw. verschlossen sind und dass

b. einen mit einem Arzneimittel gefüllten Primärbehälter enthält und

diesen vollständig umschließt,

dadurch gekennzeichnet, dass das funktionale Packmittel eine

Oberflächensterilisation des Primärbehälters bei niedrigen Temperaturen von 15-40 °C ermöglicht.

13. Funktionales Packmittel gemäß Anspruch 12, wobei es sich bei den

verwendeten Gasen um Ethylenoxid oder Wasserstoffperoxid handelt.

14. Funktionales Packmittel nach Anspruch 12, wobei das Arzneimittel Aflibercept oder Ranibizumab ist

15. Funktionales Packmittel nach Anspruch 12, wobei das Arzneimittel Aflibercept ist.

16. Funktionales Packmittel nach Ansprüchen 12-15, wobei die Temperatur 17-30 °C beträgt.

17. Funktionales Packmittel nach Anspruch 16, wobei die Temperatur 20-25 °C beträgt.

18. Funktionales Packmittel nach einem der Ansprüche 12 - 17, wobei das für Gase durchlässige Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyethylen-Fließ (z.B. Handelsmarke Tyvek) oder Papier, bzw. Abwandlungen von den zuvor genannten Materialien.

19. Funktionales Packmittel nach einem der Ansprüche 12 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Primärbehälter eine Fertigspritze ist.

Description:
Verfahren zur Oberflächensterilisation einer Fertigspritze

Die Erfindung betrifft eine Proteinspritze in einem Sterilbarrieresystem zur Sterilisation mit einem Gas, weiterhin die Oberflächensterilisation einer Proteinspritze mit Wasserstoffperoxid oder Ethylenoxid, sowie eine Messmethode zur Prozesskontrolle einer Oberflächensterilisation (einer verblisterten Spritze) mit Wasserstoffperoxid oder Ethylenoxid.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Oberflächensterilisation eines Primärbehälters incl. der Wahrung dieser Sterilität mindestens über die Lebensdauer. Hierbei wird der Primärbehälter in ein funktionales Packmittel eingebracht.

Das funktionale Packmittel ermöglicht eine Sterilisation und wahrt die Sterilität mindestens über die Lebensdauer des Produktes. Das funktionale Packmittel wird gemäß ISO 1 1607-1 und -2 entwickelt. Das funktionale Packmittel umschließt den Primärbehälter vollständig und kann aus ein oder zwei oder mehreren Materialien bestehen, die gegeneinander fest verbunden bzw. verschlossen werden, z.B. gesiegelt sind. Mindestens eines der Materialien ist durchlässig für Gase, insbesondere Sterilisationsgase (wie Wasserstoffperoxid oder Ethylenoxid). Andererseits ist dieses Material keimundurchlässig. Ein solches gasdurchlässiges aber keimundurchlässiges Material kann z.B.: Polyethylen-Fließ (PE-Fließ z.B. Handelsmarke Tyvek) oder Papier bzw. Abwandlungen von zuvor genannten Materialien sein. In das funktionale Packmittel können biologische Indikatoren eingebracht werden, die mit Sporen beschichtete Träger sind. Als Sporen können z.B. Sporen von Geobacillus stearothermophilusis oder Bacillus subtilis mit einer Beladungspopulation von mindestens 1 x 10 6 Sporen verwendet werden. Das funktionale Packmittel kann eine flexible Verpackung (Pouch) oder eine steife Verpackung (Blister) darstellen. Der Primärbehälter befindet sich in einem funktionalen Packmittel (wie oben beschrieben), das eine äußerliche Sterilisation des Primärbehälters ermöglicht und die Sterilität mindestens über die Lebensdauer sicherstellt. Beim Primärbehälter kann es sich z.B. um Fertigspritzen (Glas oder Kunststoff, siehe ISO 1 1040-4, ISO 1 1040-6) oder Karpulen (siehe ISO 13926-1 ) handeln, die anschließend in der funktionalen Verpackung sekundär verpackt wird. Der Primärbehälter ist geeignet für Arzneimittel, auch biologische Arzneimittel (z.B. Aflibercept (Eylea) oder Ranibizumab (Lucentis)) und Medizinprodukte.

Die Oberflächensterilisation des Primärbehälters im funktionalen Packmittel erfolgt mit einer geeigneten Sterilisationsmethode, typischerweise mittels dampfförmigem Wasserstoffperoxid oder Ethylenoxid. Verglichen mit alternativen Sterilisationsverfahren (wie Hitze oder Strahlung), ermöglicht die Sterilisation mit dampfförmigem Wasserstoffperoxid oder Ethlylenoxid auch die äußerliche Sterilisation von Primärpackmitteln (z.B. vorgefüllten Spritzen) mit temperatursensiblen Arzneimitteln, wie z.B. biologischen Wirkstoffmolekülen (insbesondere Aflibercept (Eylea) und Ranibizumab (Lucentis)), unter Anwendung von schonenden Sterilisationsbedingungen, da die Verfahren bei niedrigen Temperaturen von 15- 40°C, insbesondere bei 17°C-30°C, vorzugsweise bei 20-25°C und geringen Drücken durchgeführt werden können.

Das funktionale Packmittel kann eine Form haben, die sicherstellt, dass der Primärbehälter in seiner Position verbleibt und die auch verhindert, dass bei Druckschwankungen, z. B. während des Transportes mit dem Flugzeug oder bei der Sterilisationen, flexible Komponenten, wie z. B. der Stopfen der Spritze, sich verschieben.

Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zur Oberflächensterilisation mit dampfförmigen Wasserstoffperoxid oder Ethylenoxid eines Primärbehälters, welcher

(a) ein Arzneimittel enthält und

(b) in ein funktionales Packmittel eingebracht worden ist, das aus einem oder mehreren Materialien aufgebaut ist, wovon mindestens eines der Materialien für Gase durchlässig ist. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass es bei niedrigen Temperaturen von 15-40 °C durchgeführt wird.

Fertigspritzen, die mittels Ethylenoxid oder Wasserstoffperoxid sterilisiert wurden, weisen eine keimfreie äußere Oberfläche auf. Mit dem Prozess kann ein Sterility Assurance Level (SAL) von mindestens 10 "6 erreicht werden, insbesondere 10 "9 vorzugsweisel O "12 oder höher.

Von den bisher bekannten Primärbehältnissen (z.B. vorgefüllten Fertigspritzen) grenzen sich die beschriebenen Behälter (Primärbehälter in einem funktionalen Packmittel, äußerlich sterilisiert) in dieser Erfindung durch eine sterile äußere Oberfläche des Primärbehältnisses ab.

Der Sterilität des Primärbehältnisses wird über einen validierten Sterilisationsprozess mit einer 12-log Keimreduktion gewährleistet.

Bedingt durch die keimfreie Außenoberfläche des Primärbehälters bieten selbige eine erhöhte Sicherheit zur Vermeidung von Infektionen, insbesondere für die Injektion von Arzneimitteln ins Auge (ophthalmologische Anwendungen). Während einer Injektion des Arzneimittels ist die Gefahr einer bakteriellen Kontamination reduziert.

Der Sterilisationserfolg wird im Prozess zweifelsfrei durch biologische Indikatoren nachgewiesen, die z.B. vor dem Sterilisationsprozesses in die Sterilisationskammer oder die funktionale Verpackung eingebracht werden. Bei den biologischen Indikatoren handelt es sich um Sporen beschichtete Träger wie z.B. Geobacillus stearothermophilusis oder bacillus subtilis, die nachweislich für die Sterilisation mit Gasen wie z.B. Ethylenoxid und Wasserstoffperoxid geeignet sind. Die verwendeten Bioindikatoren (z.B. Ausführung als Disk oder Ribbon Type der Fa. Mesa Labs oder Bioindikatoren der Fa. Skan) haben eine Beladung mit einer Sporenpopulation von mindestens 1 x 10 6 . Im beschriebenen Prozess werden die Bioindikatoren derart in die Sekundärverpackung eingebracht, dass der sporenbeladene Teil während der Sterilisation frei und von allen Seiten vom Gas erreichbar in die funktionale Verpackung eingebracht wird. Beispielsweise können die Bioindikatoren dabei am funktionalen Packmittel fixiert werden.

Die funktionale Verpackung in Zusammenhang mit den angewandten Sterilisationsverfahren (wie Ethylenoxid oder Wasserstoffperoxid) und der Nachweismethode bezüglich des Sterilisationserfolges ermöglichen:

• eine Oberflächensterilisation eines Primärbehälters, insbesondere Fertigspritzen, mit einen SAL Level von 10 "6 und somit eine erhöhte Sicherheit insbesondere für die Injektion von Arzneimitteln ins Auge (ophthalmologische Anwendungen).

• schonende Sterilisationsbedingungen und somit die Sterilisation von Behältern mit biologischen Wirkstoffmolekülen.

• eine zweifelsfreie Prozesskontrolle und ein Nachweis des Sterilisationserfolges durch die Nutzung von Bioindikatoren mit der beschriebenen Gebrauchsweise.

Aufbau der Spritze:

• Der Primärbehälter besteht aus einem zylindrischen Körper, welcher aus Glas oder Kunststoff (z.B. Cycloolefin oder Polypropylen) besteht.

o Der zylindrische Körper hat ein Innenvolumen von 0,3 ml bis 1 ml.

o Der zylindrische Teil kann am vorderen Ende als Luer Konus ausgeformt sein.

o Der zylindrische Teil kann am hinteren Ende mit einem Flansch versehen sein.

o Der zylindrische Teil kann mit einem Gleitmittel beschichtet sein.

o Der zylindrische Teil kann mit einer Skalierung oder einer Dosismarkierung bedruckt sein.

• Der Primärbehälter ist am vorderen Ende (zum Medikamentenaustritt) mit einem Verschluss abgedichtet, der (zur Abdichtung aber nicht zwangsläufing komplett) aus einem Elastomer (wie Butyl- oder Polyisopren) oder einem

Thermoplastischen Elastomer besteht.

o Dieser Verschluss kann weitere Funktionen beinhalten, wie einem Sicherheitsverschluss oder einen Luer-Lock-Adapter. • Der Primärbehälter ist am hinteren Ende mit einem Verschluss abgedichtet, der (zur Abdichtung aber nicht zwangsläufig komplett) aus einem Elastomer (wie Butyl-, Polyisopren oder Polyisobutylen) oder einem Thermoplastischen Elastomer besteht.

o Diese hintere Abdichtung kann ganz oder teils beschichtet sein, z.B. mit

Polytetrafluorethylen oder Silikonöl, um die Eigenschaften zu optimieren.

o Die Abdichtung am hinteren Ende kann aus mehreren Materialien aufgebaut sein, wie z.B. einem Kunststoff kern mit Gewinde und einer weicheren Hülle.

• In die Abdichtung am hinteren Ende kann ein Gestänge angebracht sein (z.B über ein Gewinde oder eine andere Passverbindung). Das Gestänge kann aber auch ohne feste Verbindung zur Abdichtung am hinteren Ende eingebracht sein. Mittels dieses Gestänges kann die Abdichtung bewegt und die Spritze über das vordere Ende entleert werden.

• Am hinteren Ende kann ein zusätzlicher Flansch aufgesetzt werden, der eine bessere Handhabung ermöglicht. Dieser Flansch kann aus Kunststoff bestehen. Figuren

Figur 1 a zeigt ein Beispiel für einen Primärbehälter.

Figur 1 b zeigt ein Beispiel für einen Primärbehälter in einer funktionalen

Verpackung.

Figur 1 c zeigt einen in die funktionale Verpackung eingebrachten biologischen Indikator.