JUNGER JOHANNES (DE)
WO2001012113A1 | 2001-02-22 |
US5196027A | 1993-03-23 | |||
US5941874A | 1999-08-24 | |||
US5777719A | 1998-07-07 | |||
US5423801A | 1995-06-13 | |||
DE19727573C1 | 1998-05-20 |
1. | Verfahren zur Oberflächenbearbeitung einer Kontaktlinse, die unmittelbar auf ein durch die Kontaktlinse optisch zu korrigierendes Auge aufgesetzt wird, mit einer mit dem Auge weitgehend ganzflächig in Kontakt tretenden Kontaktlinsenoberflache und einer dem Auge gegenüberliegenden zu bearbeitenden Kontaktlinsenoberflache, dadurch gekennzeichnet, dass eine refraktive Messung am Auge durchgeführt wird, wobei für das Auge typische optische Korrekturdaten gewonnen werden und die refraktive Messung mit aufsitzender Kontaktlinse durchgeführt wird, und dass ein, mittels Laserstrahl unterstütztes Materialabtrageverfahren an der unmittelbar auf dem Auge aufsitzenden Kontaktlinse angewendet wird, durch das die zu bearbeitende Oberfläche mittels Laserunterstützes Materialabtragung eine Oberflachenform annimmt, durch die eine Flächenbrechkraft in der Kontaktlinse gewonnen wird, die durch die optischen Korrekturdaten bestimmt wird. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Materialabtrageverfahren mittels refraktiver Messung und/oder Augentopologieerfassung überwacht wird. |
3. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die refraktive Messung unter Verwendung einer Wavefront Detection Messung durchgeführt wird. |
4. | Verfahren zur Oberflachenbearbeitung einer Kontaktlinse, unter Berücksichtigung von am optisch zu korrigierenden Auge vermessenen Topologie und Refraktionswerten, dadurch gekennzeichnet, dass eine refraktive Messung am Auge durchgeführt wird, wobei für das Auge typische optischeKorrekturdaten sowie Informationen über die Augenoberflachentopologie gewonnen werden und die refraktive und topologische Messung mit aufsitzender Kontaktlinse durchgeführt wird, und dass ein, mittels Laserstrahl unterstütztes Materialabtrageverfahren an der vom Auge getrennten Kontaktlinse angewendet wird, durch das die zu bearbeitende Oberflache mittels Laserunterstützes Materialabtragung eine Oberflächenform annimmt, durch die eine Flächenbrechkraft in der Kontaktlinse gewonnen wird, die durch die optischen Korrekturdaten bestimmt wird, wobei die Informationen über die Augenoberflachentopologie berücksichtigt werden. |
5. | Verfahren nach einem der Ansrüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur photoablativen Materialabtragung Laserpulse verwendet werden, die zu einen bestimmten Energieeintrag in das Kontaklinsenmaterial führen wodurch eine definierte Menge an Kontaktlinsenmaterial photoablativ abgetragen wird. |
6. | Verfahren nach einem der Ansrüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Photoablation erforderliche Laserlicht, vorzugsweise UVLicht vollständig in der Kontaktlinse absorbiert wird. |
7. | Verfahren nach einem der Ansrüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktlinse aus weichem Kontaktlinsenmaterial gewähit wird, sodass ein bündiges Anschmiegen der Kontaktlinse mit der Augenoberfläche erfolgt. |
8. | Verfahren nach einem der Ansrüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbearbeitung photodisruptiv beziehungsweise thermisch erfolgt statt photoablativ, z. B. bei Picound Femtosekundenlasern beziehungsweise Erbiumlasern. |
Stand der Technik Sehkorrekturen an optisch fehisichtigen Augen können in an sich bekannter Weise mittels gängiger Kontaktlinsen durchgeführt werden, die als transparente optische Elemente unmittelbar auf der Augenoberflache aufsetzbar sind. Die optische Wirkung von Kontaktlinsen ist nahezu identisch wie bei Brillengläsern und durch die Relativkrümmung der sich gegenüberliegenden Kontaktlinsenoberflächen bedingt.
Handelsübliche Kontaktlinsen werden in Formgussverfahren hergestellt, jedoch sind auf diese Weise lediglich Kontaktlinsen in einer ausreichenden Qualität zu erhalten, die der Korrektur sphärischer Sehfehler dienen. Sollen mit Kontaktlinsen jedoch Augen mit Astigmatismen korrigiert werden, so sind komplizierte KontaktEinsenoberflächen-Bearbeitungstechniken nötig, die die Kontaktlinsenoberfläche mit einer entsprechenden optisch wirksamen Oberflachentopologie versehen. Individuelle Unregelmäßigkeiten im System Auge können bislang nicht ausreichend in Herstellungsverfahren berücksichtigt werden.
Bisher bekannte Oberflachenbearbeitungsverfahren sehen vor, die Kontaktlinsen getrennt vom Auge zu bearbeiten. Dies hat jedoch den Nachteil, dass die zum Teil sehr flexibel ausgebildeten Kontaktlinsen während ihrer Oberflächenbearbeitung eine andere Grundform einnehmen als es der Fall ist, wenn die Kontaktlinsen unmittelbar auf dem optisch zu korrigierenden Auge aufliegen. Da die Augenoberflache zum Teil sehr starke Deformationen aufweist, wodurch die Augenoberfläche von einer idealen sphärischen Oberfläche stark abweichen kann, kann eine individuell bearbeitete Kontaktlinse auf der Augenoberfläche in entscheidendem Maße anders gekrümmt sein, als im Falle ihrer Herstellung. Dies führt unwilikürlich zu optischen Fehlanpassungen, die es gilt, zu vermeiden.
Aus der US 5,196,027 ist demgegenüber ein Verfahren zu entnehmen, mit dem die dem Auge abgewandte Oberfläche einer, auf dem Auge aufsitzenden Kontaktlinse mit Hilfe eines Laserstrahls bearbeitet werden kann. Während der Laserbearbeitung der Kontaktlinse wird über ein Gestell, das in unmittelbarer Nähe zur Kontaktlinse auf der Augenoberfläche angebracht ist, dafür gesorgt, dass sich das Auge relativ zum Bearbeitungslaserstrahl nicht bewegen kann.
Aus der DE 40 02 029 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kontaktlinsen und Kontaktlinsenfertigungssystem zu entnehmen, bei dem die Topographie der Augenoberfläche am bloßen Auge gemessen wird und mit Hilfe dieser Messwerte die Form einer Kontaktlinse berechnet und entsprechend hergestellt wird.
Ein weiteres Verfahren zur Formkorrektur einer Kontaktlinse ist aus der DE 42 32 690 C1 zu entnehmen, bei dem ein Laserstrahl puisförmig nacheinander unterschiedliche Bereiche der Oberfläche der zu bearbeitenden Linse trifft und hier mittels Photoablation Material abträgt. Das Maß der Abtragungstiefe wird jedoch nicht aktiv überwacht sondern stützt sich lediglich auf empirische Werte.
Schließlich wird in der EP 663 179 A1 ein Verfahren beschrieben, mit dem refraktive Messungen auch am, mit einer Kontaktlinse versehenen Auge vorgenommen werden können, wobei an verschiedenen Stellen des Systems Linse-Auge Messungen vorgenommen werden.
Alle vorstehend bekannten Verfahren, insbesondere unter Hinweis der drei erstgenannten Quellenangaben dienen der Formgebung von Kontaktlinsen, sie weisen jedoch allesamt den Nachteil auf, dass sie einerseits mit kompliziert zu treffenden Maßnahmen verbunden sind, wie beispielsweise das Verfahren gemäß der US 5,196,027, oder aber nur ungenaue Korrekturmaßnahmen hinsichtlich der Augentopologie vornehmen können.
Darstellung der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Hersteliverfahren für Kontaktlinsen anzugeben, das die vorstehend beschriebenen Fehlanpassungen weitgehend ausschließt. Insbesondere soll ein Weg gefunden werden, der die Herstellung von Kontaktlinsen individuell auf den zu korrigierenden Augenkörper abstimmt, wobei das Verfahren möglichst einfach und kostengünstig durchführbar sein soll.
Die Lösung der der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgabe ist Gegenstand des Anspruchs 1 und 4. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der im Anspruch 1 formulierte Lösungsgedanke sieht vor, dass eine vorzugsweise weiche Kontaktlinse auf das optisch zu korrigierende Auge aufgebracht wird, sodass die Kontaktlinse und der Augenkörper weitgehend eine einzige optische Einheit bilden. Damit ist gemeint, dass die Kontaktlinse mit ihrer, dem Auge zugewandten Oberfläche möglichst ganzflächig auf dem Augenkörper aufliegt, sodass die Kontaktlinse passgenau an die Oberflächentopologie des Augenkörpers angepasst ist.
Mit Hilfe eines refraktiven Messverfahrens, z. B. dem sogenannten Wavefront Detection Verfahren wird nun die optische Fehisichtigkeit des Auges bestimmt, sodass optische Korrekturwerte ermittelt werden, die der nachfolgenden Oberflächenbehandlung für die Kontaktlinse zugrundegelegt werden.
In einem weiteren Schritt wird die auf dem Auge unmittelbar aufsitzende Kontaktlinse mit Hilfe eines z. B. photoablativen, thermischen oder photodisruptiven Materialabtrageverfahrens derart bearbeitet, sodass Laserstrahlen gezielt auf die dem Auge abgewandten Kontaktlinsenoberflache gerichtet werden, die einen definierten lokalen Materialabtrag bewirken. Der Energieeintrag und die Wellenlänge der hierfür verwendeten Laserpulse sind derart zu wahlen, dass der größte Teil des Energieeintrags im Kontaktlinsenmaterial deponiert wird. Vorzugsweise eignen sich hierzu Wellenlängen im ultravioletten Spektralbereich, die von den verwendeten Kontaktlinsenmaterialien absorbiert werden. Durch die gezielte Wahl der Wellen- und/oder Pulslänge und des Energieeintrages sowie geeignete Fokussierung können die durch jeden einzelnen Laserpuls abtragbaren Materialmengen in der Kontaktlinse definiert werden. Das photoablative, thermische oder photodisruptive Materialabtrageverfahren erfolgt über die gesamte Oberfläche der Kontaktlinse solange, bis eine gewünschte Oberflachentopologie erreicht ist, die einer Flächenbrechkraft entspricht, die den durch das vorangegangene refraktive Messverfahren ermittelten optischen Korrekturwerten entsprechen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es zudem möglich, während des Materialabtragens die sich ändernden Brechkraftverhältnisse mit Hilfe refraktiver Messverfahren oder des vorstehend genannten Wavefront Detection- Messverfahrens zu erfassen, sodass eine unmittelbare Einflußnahme auf das Materialabtrageverfahren genommen werden kann. Die refraktiven Messungen können dabei global über das gesamte Auge oder an einer Vielzahl von lokalen Stellen am Auge durchgeführt werden.
Um zu gewährleisten, dass die Kontaktlinse während der Behandlung auf der Augenoberfläche möglichst positionsstabil verbleibt, finden vorzugsweise an sich bekannte, selbststabilisierende Kontaktlinsen Verwendung, die an einer oder mehreren Stelle durch asymmetrische Gewichtsverteilung nach unten gezogen werden oder durch Kerben o. a. in der Hornhaut sowie durch entsprechende Formgebung in der Kontaktlinse selbstzentrierend auf dem Auge aufsitzen. In diesem Fall ist die Kontaktlinse aus einem Material gefertigt oder weist zumindest ein Material auf, das UV-Licht einer Wellenlänge von 308 nm absorbiert. Diese Strahlung durchstrahlt durch den Tränenfilm nahezu verlustfrei und ablatiert die darunter befindliche Kontaktlinse.
Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass es gestattet, dass die Kontaktlinse eine individuelle Brechkraftanpassung für eine optimale optische Korrektur des Systems Auge erfährt.
In einer alternativen Ausführungsweise sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass eine refraktive Messung am Auge durchgeführt wird, wobei für das Auge typische optische Korrekturdaten sowie Informationen über die Augenoberflachentopologie gewonnen werden und die refraktive Messung mit aufsitzender Kontaktlinse durchgeführt wird, und dass ein, mittels Laserstrahl unterstütztes Materialabtrageverfahren an der vom Auge getrennten Kontaktlinse angewendet wird, durch das die zu bearbeitende Oberfläche mittels Laser- unterstützes Materialabtragung eine Oberflachenform annimmt, durch die eine Flächenbrechkraft in der Kontaktlinse gewonnen wird, die durch die optischen Korrekturdaten bestimmt wird, wobei die Informationen über die Augenoberflachentopologie berücksichtigt werden.
Unter Verwendung des Wavefront Detection Verfahrens wird die Deformation einer Weltenfront auf das System Auge gemessen, wodurch sich die optischen Abbildungseigenschaften des Systems Auge ergeben. Somit kann eine flächige Verteilung lokaler Brechkräfte bzw. Aberrationswerte auf der gesamten Cornea bezogen auf das System Auge erfasst werden.
Nimmt man nach volizogener optischer refraktiver Vermessung des Auges die Kontaktlinse vom Augenkörper ab, so können neben den optischen Korrekturwerten auch die Informationen über die Augenoberflächentopologie während der Kontaktlinsenoberflächenbearbeitung mitberücksichtigt werden, die mit Hilfe geeigneter Topololgiemessverfahren gewonnen werden können. Der Materialabtrag von der Kontaktlinsenoberfläche erfolgt Prozessrechnergesteuert, wobei die Laserenergie ortsabhängig variiert wird um entsprechende Deformationserscheinungen in der Kontaktflächengeometrie zu berücksichtigen.