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US7508640B2 | 2009-03-24 | |||
EP2779345A1 | 2014-09-17 |
DANIEL ANDLER ET AL: "Experimental Investigation of the Commutations of a 3L-ANPC Phase Leg Using 4.5-kV 5.5-kA IGCTs", IEEE TRANSACTIONS ON INDUSTRIAL ELECTRONICS, IEEE SERVICE CENTER, PISCATAWAY, NJ, USA, vol. 60, no. 11, 1 November 2013 (2013-11-01), pages 4820 - 4830, XP011514276, ISSN: 0278-0046, DOI: 10.1109/TIE.2012.2227903
Patentansprüche: 1 . Verfahren zum Ausschalten von Leistungshalbleiterschaltern einer Brückenschaltung (1 ), bei der ein erster Gleichspannungsanschluss (2) der Brückenschaltung (1 ) über einen ersten Leistungshalbleiterschalter (T1 ) mit einem ersten Zwischenpunkt (3), der erste Zwischenpunkt (3) über einen zweiten Leistungshalbleiterschalter (T2) mit einem Wechselstromanschluss (4) der Brückenschaltung (1 ), der Wechselstromanschluss (4) über einen dritten Leistungshalbleiterschalter (T3) mit einem zweiten Zwischenpunkt (5) und der zweite Zwischenpunkt (5) über einen vierten Leistungshalbleiterschalter (T4) mit einem zweiten Gleichspannungsanschluss (6) der Brückenschaltung (1 ) verbunden ist und bei der ein Neutralanschluss (7) der Brückenschaltung (1 ) über einen fünften Leistungshalbleiterschalter (T5) mit dem ersten Zwischenpunkt (3) und über einen sechsten Leistungshalbleiterschalter (T6) mit dem zweiten Zwischenpunkt (5) verbunden ist, wobei das Verfahren einen Abschaltvorgang umfasst, bei dem eine Konstellation (K-O) hergestellt wird, in der alle Leistungshalbleiterschalter (T1 - T6) der Brückenschaltung (1 ) sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, dadurch gekennzeichnet, dass im Verlauf des Abschaltvorgangs gezielt eine Konstellation (K- 3, K-5, K-9) hergestellt wird, in der der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, während der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ) und der vierte Leistungshalbleiterschalter (T4) sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei ausgehend von einer zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation (K-A, K-B), in der der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ), der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) und entweder der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter (T2, T3, T4, T5) sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) in einen eingeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. 3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. 4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. 5. Verfahren nach Anspruch 2, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) und der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ) gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden. 6. Verfahren nach Anspruch 2, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) in einen eingeschalteten Zustand überführt wurde. 7. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei ausgehend von einer zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation, in der der vierte Leistungshalbleiterschalter (T4), der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und entweder der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter (T 1 , T2, T3, T6) sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, im Verlauf des Abschaltvorgangs der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) in einen eingeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter (T4) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. 8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter (T4) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. 9. Verfahren nach Anspruch 7, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter (T4) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. 10. Verfahren nach Anspruch 7, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) und der vierte Leistungshalbleiterschalter (T4) gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden. 1 1. Verfahren nach Anspruch 7, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) oder der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) in einen eingeschalteten Zustand überführt wurde. 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs eine Konstellation hergestellt wurde, in der der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter (T 1 , T2, T3, T4) sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. 13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei ein gegenüber einem Potential am Neutralanschluss (7) positives Potential am ersten Gleichspannungsanschluss (2) und ein gegenüber dem Potential am Neutralanschluss (7) negatives Potential am zweiten Gleichspannungsanschluss (6) anliegt, und wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs nach Herstellen der Konstellation, in der der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter (T1 , T2, T3, T4) sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, ausgehend von dieser Konstellation der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) in einen eingeschalteten Zustand überführt wird, wenn ein positiver Strom am Wechselstromanschluss (4) vorliegt, und der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) in einen eingeschalteten Zustand überführt wird, wenn ein negativer Strom am Wechselstromanschluss (4) vorliegt, und wobei der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) bzw. der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) wieder in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem zuvor im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurden. 14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei im Verlauf des Abschaltvorgangs der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) bzw. der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird, nachdem seit einem Zeitpunkt, zu dem der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurden, eine vorgebbare Zeit vergangen ist und/oder ein Nulldurchgang des Stromes am Wechselstromanschluss (4) stattgefunden hat. 15. Brückenschaltung (1 ) aufweisend einen ersten Leistungshalbleiterschalter (T1 ), einen zweiten Leistungshalbleiterschalter (T2), einen dritten Leistungshalbleiterschalter (T3), einen vierten Leistungshalbleiterschalter (T4), einen fünften Leistungshalbleiterschalter (T5) und einen sechsten Leistungshalbleiterschalter (T6), wobei ein erster Gleichspannungsanschluss (2) der Brückenschaltung (1 ) über den ersten Leistungshalbleiterschalter (T1 ) mit einem ersten Zwischenpunkt (3), der erste Zwischenpunkt (3) über den zweiten Leistungshalbleiterschalter (T2) mit einem Wechselstromanschluss (4) der Brückenschaltung (1 ), der Wechselstromanschluss (4) über den dritten Leistungshalbleiterschalter (T3) mit einem zweiten Zwischenpunkt (5) und der zweite Zwischenpunkt (5) über den vierten Leistungshalbleiterschalter (T4) mit einem zweiten Gleichspannungsanschluss (6) der Brückenschaltung (1 ) verbunden ist und weiterhin ein Neutralanschluss (7) der Brückenschaltung (1 ) über den fünften Leistungshalbleiterschalter (T5) mit dem ersten Zwischenpunkt (3) und über den sechsten Leistungshalbleiterschalter (T6) mit dem zweiten Zwischenpunkt (5) verbunden ist, sowie ferner aufweisend eine Steuereinheit (8) zum Ansteuern der Leistungshalbleiterschalter (T1 - T6) der Brückenschaltung (1 ) zur Überführung von einem ausgeschalteten Zustand in einen eingeschalteten Zustand und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (8) zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 14 eingerichtet ist. 16. Brückenschaltung (1 ) nach Anspruch 15, wobei die Leistungshalbleiterschalter (T1 - T6) derart ausgerichtet sind, dass der erste Leistungshalbleiterschalter (T1 ) im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Gleichspannungsanschluss (2) zu dem ersten Zwischenpunkt (3), der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Zwischenpunkt (3) zu dem Wechselstromanschluss (4), der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem Wechselstromanschluss (4) zu dem zweiten Zwischenpunkt (5), der vierte , Leistungshalbleiterschalter (T4) im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem zweiten Zwischenpunkt (5) zu dem zweiten Gleichspannungsanschluss (6), der fünfte Leistungshalbleiterschalter (T5) im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Zwischenpunkt (3) zu dem Neutralanschluss (7) und der sechste Leistungshalbleiterschalter (T6) im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem Neutralanschluss (7) zu dem zweiten Zwischenpunkt (5) ermöglicht, und wobei zu jedem Leistungshalbleiterschalter (T1 - T6) jeweils eine antiparallele Diode (D1 - D6) angeordnet ist, die jeweils derart ausgerichtet ist, dass sie einen Stromfluss entgegen der im eingeschalteten Zustand des jeweiligen Leistungshalbleiterschalters (T1 - T6) ermöglichten Stromflussrichtung ermöglicht. 17. Brückenschaltung (1 ) nach Anspruch 15 oder 16, wobei der zweite Leistungshalbleiterschalter (T2) und der dritte Leistungshalbleiterschalter (T3) als Feldeffekttransistoren und die anderen Leistungshalbleiterschalter (T1 , T4, T5, T6) als Bipolartransistoren ausgeführt sind. 18. Wechselrichter (9) umfassend mindestens eine Brückenschaltung (1 ) nach einem der Ansprüche 15 - 17. |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausschalten von Leistungshalbleiterschaltern einer Brückenschaltung. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Brückenschaltung mit einer
Steuereinheit, die zur Ausführung eines solchen Verfahrens eingerichtet ist, sowie einen Wechselrichter umfassend eine solche Brückenschaltung.
Brückenschaltungen finden Anwendung in leistungselektronischen Wandlerschaltungen zum Umwandeln von einer Stromform in eine andere, beispielsweise bei Wechselrichtern zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom. Brückenschaltungen bestehen
üblicherweise aus einer Anordnung mehrerer in Reihe und/oder parallel geschalteter Leistungshalbleiterschalter, wobei Verknüpfungspunkte zwischen den
Leistungshalbleiterschaltern Anschlüsse der Brückenschaltung bilden. Durch verschiedene Anordnung unterschiedlicher Anzahlen von Leistungshalbleiterschaltern ergibt sich eine Vielzahl unterschiedlicher dem Fachmann bekannter Topologien von Brückenschaltungen.
Zum Umwandeln von einer Stromform in eine andere werden die Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltungen im Betrieb nach bestimmten Schaltmustern ein- und ausgeschaltet. Insbesondere im Fehlerfall, beispielsweise bei Auftreten von Überströmen oder
Überspannungen, aber auch bei der regulären Außerbetriebnahme der Wandlerschaltung ist es notwendig, alle Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung in einen
ausgeschalteten Zustand zu überführen, im Fehlerfall sogar möglichst schnell. Dabei ist es naheliegend und nach dem Stand der Technik weit verbreitet, die Ansteuersignale aller Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung unmittelbar und gleichzeitig in einen Signalzustand zu versetzen, der die Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung in einen ausgeschalteten Zustand überführt.
Aufgrund von Bauteiltoleranzen, insbesondere jedoch, wenn innerhalb einer
Brückenschaltung Leistungshalbleiterschalter unterschiedlicher Technologien, beispielsweise Feldeffekttransistoren und Bipolartransistoren, verwendet werden, kann es Vorkommen, dass einzelne Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung nach einer Ansteuerung zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand schneller in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden als andere.
Bei Brückenschaltungen in Multilevel-Topologien werden prinzipbedingt mit verschiedenen Potentialen an Eingangsanschlüssen der Brückenschaltung verknüpfte Spannungspegel an Ausgangsanschlüsse der Brückenschaltung angelegt. Dadurch kann es bei gleichzeitiger Ansteuerung aller Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung passieren, dass aufgrund der zuvor genannten unterschiedlich schnellen Überführung verschiedener Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand, in Verbindung mit dann auftretenden Strömen durch in der Brückenschaltung zusätzlich vorhandene Freilaufdioden, an einzelnen Leistungshalbleiterschaltern der Brückenschaltung kurzzeitig höhere
Spannungen anliegen als während des normalen Betriebs der Wandlerschaltung. Diese höheren Spannungen können gegebenenfalls zur Zerstörung der einzelnen
Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung führen.
Beispielsweise aus der Druckschrift EP2779345A1 ist eine Brückenschaltung in Dreipunkt- Topologie bekannt, bei der ein erster Gleichspannungsanschluss über eine Reihenschaltung von vier Leistungshalbleiterschaltern mit einem zweiten Gleichspannungsanschluss verbunden ist und bei der der Verknüpfungspunkt zwischen dem zweiten und dritten Leistungshalbleiterschalter der Reihenschaltung einen Wechselstromanschluss bildet. Die Verknüpfungspunkte zwischen dem ersten und zweiten Leistungshalbleiterschalter der Reihenschaltung und dem dritten und vierten Leistungshalbleiterschalter der
Reihenschaltung sind jeweils über einen weiteren Leistungshalbleiterschalter mit einem Neutralanschluss verbunden, der somit auch einen Verknüpfungspunkt der beiden weiteren Leistungshalbleiterschalter bildet. Eine solche Brückentopologie wird auch als ANPC- Brückenschaltung (Active-Neutral-Point-Clamped-Brückenschaltung) bezeichnet.
Bei einer ANPC-Brückenschaltung wird üblicherweise ein geteilter
Gleichspannungszwischenkreis mit den Gleichspannungsanschlüssen der Brückenschaltung verbunden, wobei der Mittelpunkt des geteilten Gleichspannungszwischenkreises mit dem Neutralanschluss der Brückenschaltung verbunden ist. Im regulären Betrieb einer ANPC- Brückenschaltung liegt dann an jedem der Leistungshalbleiterschalter maximal die halbe Zwischenkreisspannung an. Hingegen kann es bei gleichzeitiger Ansteuerung aller
Leistungshalbleiterschalter zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand passieren, dass an einzelnen Leistungshalbleiterschaltern die volle Zwischenkreisspannung anliegt, also der doppelte Wert der im Betrieb auftretenden Spannung.
In der vorgenannten Druckschrift EP2779345A1 werden daher verschiedene Formen von Abschaltvorgängen beschrieben, bei denen die Leistungshalbleiterschalter einer ANPC- Brückenschaltung in einer bestimmten Reihenfolge, und nicht gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden. Sofern sich dabei zu Beginn des Abschaltvorgangs der erste oder der vierte Leistungshalbleiterschalter der Reihenschaltung in einem eingeschalteten Zustand befinden, werden diese im Verlauf der in der
vorgenannten Druckschrift EP2779345A1 beschriebenen Abschaltvorgänge immer vor allen anderen Leistungshalbleiterschaltern, also als erste in einen ausgeschalteten Zustand überführt.
Im Hinblick auf eine möglichst schnelle Herstellung eines sicheren Zustandes im Fehlerfall kann es bei Verwendung von Leistungshalbleiterschaltern unterschiedlicher Technologien innerhalb der Brückenschaltung vorteilhaft sein, zuerst den zweiten oder dritten
Leistungshalbleiterschalter der Reihenschaltung vor allen anderen
Leistungshalbleiterschaltern zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand anzusteuern und nicht, wie in der vorgenannten Druckschrift EP2779345A1 , den ersten bzw. vierten Leistungshalbleiterschalter der Reihenschaltung.
Bei den in der vorgenannten Druckschrift EP2779345A1 beschriebenen Abschaltvorgängen wird insbesondere auch nicht berücksichtigt, dass die Potentiale an den
Verknüpfungspunkten zwischen dem ersten und zweiten Leistungshalbleiterschalter der Reihenschaltung und dem dritten und vierten Leistungshalbleiterschalter der
Reihenschaltung schweben können und dadurch im Verlauf des Abschaltvorgangs
Spannungen von mehr als der halben Zwischenkreisspannung an einzelnen
Leistungshalbleiterschaltern anliegen können.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Ausschalten von Leistungshalbleiterschaltern einer Brückenschaltung bzw. eine entsprechende
Brückenschaltung bereitzustellen, bei denen eine Herstellung einer Konstellation, in der alle Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, ermöglicht wird, ohne dass dabei im Verlauf des Abschaltvorgangs an einzelnen Leistungshalbleiterschaltern höhere Spannungen auftreten als im regulären Betrieb der Brückenschaltung.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 , durch eine Brückenschaltung gemäß dem unabhängigen Anspruch 15 sowie durch einen Wechselrichter gemäß dem unabhängigen Anspruch 18, der eine solche Brückenschaltung umfasst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ausschalten von Leistungshalbleiterschaltern einer Brückenschaltung, bei der ein erster Gleichspannungsanschluss der Brückenschaltung über einen ersten Leistungshalbleiterschalter mit einem ersten Zwischenpunkt, der erste
Zwischenpunkt über einen zweiten Leistungshalbleiterschalter mit einem
Wechselstromanschluss der Brückenschaltung, der Wechselstromanschluss über einen dritten Leistungshalbleiterschalter mit einem zweiten Zwischenpunkt und der zweite Zwischenpunkt über einen vierten Leistungshalbleiterschalter mit einem zweiten Gleichspannungsanschluss der Brückenschaltung verbunden ist und bei der ein
Neutralanschluss der Brückenschaltung über einen fünften Leistungshalbleiterschalter mit dem ersten Zwischenpunkt und über einen sechsten Leistungshalbleiterschalter mit dem zweiten Zwischenpunkt verbunden ist, umfasst einen Abschaltvorgang, bei dem eine Konstellation hergestellt wird, in der alle Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Im Verlauf des Abschaltvorgangs wird dabei gezielt eine Konstellation hergestellt, in der der fünfte Leistungshalbleiterschalter und der sechste Leistungshalbleiterschalter sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, während der erste Leistungshalbleiterschalter und der vierte
Leistungshalbleiterschalter sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden.
Dadurch, dass der fünfte Leistungshalbleiterschalter und der sechste
Leistungshalbleiterschalter sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, wird bei dieser Konstellation bewirkt, dass sowohl das Potential an dem ersten Zwischenpunkt zwischen dem ersten Leistungshalbleiterschalter und dem zweiten
Leistungshalbleiterschalter als auch das Potential an dem zweiten Zwischenpunkt zwischen dem dritten Leistungshalbleiterschalter und dem vierten Leistungshalbleiterschalter fest auf das an dem Neutralanschluss der Brückenschaltung vorliegende Potential geklemmt wird und infolgedessen nicht mehr schweben kann. Dadurch kann an jedem der
Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung maximal die zwischen dem ersten Gleichspannungsanschluss und dem Neutralanschluss bzw. die zwischen dem zweiten Gleichspannungsanschluss und dem Neutralanschluss anliegende Spannung anliegen. Der ausgeschaltete Zustand des ersten Leistungshalbleiterschalters und des vierten
Leistungshalbleiterschalters verhindert dabei einen Kurzschluss zwischen dem ersten Gleichspannungsanschluss und dem Neutralanschluss und zwischen dem zweiten
Gleichspannungsanschluss und dem Neutralanschluss.
Im regulären Betrieb der Brückenschaltung tritt beispielsweise eine Konstellation auf, in der der erste Leistungshalbleiterschalter, der sechste Leistungshalbleiterschalter und entweder der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Ausgehend von einer solchen Konstellation zu Beginn des Abschaltvorgangs kann dann in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. Dabei kann im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde.
Es kann aber auch im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde.
Alternativ können im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter und der erste Leistungshalbleiterschalter auch gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden. Die zeitliche Relation der Überführung in einen ausgeschalteten Zustand ergibt sich dann aus der jeweiligen Schaltgeschwindigkeit der Leistungshalbleiterschalter.
In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte
Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt wurde. In Verbindung mit der Bedingung, dass im Verlauf des
Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste
Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde, wird bei dieser Ausführungsform implizit auch im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite
Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen
ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der erste Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde.
Im regulären Betrieb der Brückenschaltung tritt beispielsweise auch eine Konstellation auf, in der der vierte Leistungshalbleiterschalter, der fünfte Leistungshalbleiterschalter und entweder der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Ausgehend von einer solchen Konstellation zu Beginn des Abschaltvorgangs kann dann in einer weiteren Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens im Verlauf des Abschaltvorgangs der sechste
Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. Dabei kann im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde.
Es kann aber auch im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde.
Alternativ können im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter und der vierte Leistungshalbleiterschalter auch gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden. Die zeitliche Relation der Überführung in einen ausgeschalteten Zustand ergibt sich dann aus der jeweiligen Schaltgeschwindigkeit der Leistungshalbleiterschalter.
In einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite Leistungshalbleiterschalter oder der dritte
Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der sechste Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt wurde. In Verbindung mit der Bedingung, dass im Verlauf des
Abschaltvorgangs der sechste Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt wird, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte
Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde, wird bei dieser Ausführungsform implizit auch im Verlauf des Abschaltvorgangs der zweite
Leistungshalbleiterschalter oder der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen
ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der vierte Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde.
Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im Verlauf des
Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter und der sechste
Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs eine Konstellation hergestellt wurde, in der der fünfte
Leistungshalbleiterschalter und der sechste Leistungshalbleiterschalter sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden.
Dabei kann im Verlauf des Abschaltvorgangs ausgehend von der Konstellation, in der der fünfte Leistungshalbleiterschalter und der sechste Leistungshalbleiterschalter sich in einem eingeschalteten Zustand und alle anderen Leistungshalbleiterschalter sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, zunächst der dritte Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt werden, wenn ein positiver Strom am
Wechselstromanschluss vorliegt, und der zweite Leistungshalbleiterschalter in einen eingeschalteten Zustand überführt werden, wenn ein negativer Strom am
Wechselstromanschluss vorliegt. Der dritte Leistungshalbleiterschalter bzw. der zweite Leistungshalbleiterschalter werden dann wieder in einen ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem zuvor im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter und der sechste Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurden. Eine Stromrichtung als positiver Strom oder negativer Strom ergibt sich dabei daraus, dass ein gegenüber einem Potential am Neutralanschluss positives Potential am ersten
Gleichspannungsanschluss und ein gegenüber dem Potential am Neutralanschluss negatives Potential am zweiten Gleichspannungsanschluss anliegt und ein Stromfluss von einem positiven Potential zu einem negativen Potential oder zu einem Potential an einem Neutralanschluss als positiver Strom bezeichnet wird, bzw. umgekehrt ein Stromfluss von einem negativen Potential zu einem positiven Potential oder zu einem Potential an einem Neutralanschluss als negativer Strom.
Bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform kann im Verlauf des Abschaltvorgangs der dritte Leistungshalbleiterschalter bzw. der zweite Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, nachdem seit einem Zeitpunkt, zu dem der fünfte Leistungshalbleiterschalter und der sechste Leistungshalbleiterschalter in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurden, eine vorgebbare Zeit vergangen ist und/oder ein Nulldurchgang des Stromes am Wechselstromanschluss stattgefunden hat.
Eine erfindungsgemäße Brückenschaltung weist einen ersten Leistungshalbleiterschalter, einen zweiten Leistungshalbleiterschalter, einen dritten Leistungshalbleiterschalter, einen vierten Leistungshalbleiterschalter, einen fünften Leistungshalbleiterschalter und einen sechsten Leistungshalbleiterschalter auf, wobei ein erster Gleichspannungsanschluss der Brückenschaltung über den ersten Leistungshalbleiterschalter mit einem ersten
Zwischenpunkt, der erste Zwischenpunkt über den zweiten Leistungshalbleiterschalter mit einem Wechselstromanschluss der Brückenschaltung, der Wechselstromanschluss über den dritten Leistungshalbleiterschalter mit einem zweiten Zwischenpunkt und der zweite
Zwischenpunkt über den vierten Leistungshalbleiterschalter mit einem zweiten
Gleichspannungsanschluss der Brückenschaltung verbunden ist und weiterhin ein
Neutralanschluss der Brückenschaltung über den fünften Leistungshalbleiterschalter mit dem ersten Zwischenpunkt und über den sechsten Leistungshalbleiterschalter mit dem zweiten Zwischenpunkt verbunden ist. Eine erfindungsgemäße Brückenschaltung weist ferner eine Steuereinheit zum Ansteuern der Leistungshalbleiterschalter der Brückenschaltung zur Überführung von einem ausgeschalteten Zustand in einen eingeschalteten Zustand und umgekehrt auf und kennzeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist.
In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brückenschaltung sind die
Leistungshalbleiterschalter derart ausgerichtet, dass der erste Leistungshalbleiterschalter im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Gleichspannungsanschluss zu dem ersten Zwischenpunkt, der zweite Leistungshalbleiterschalter im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Zwischenpunkt zu dem Wechselstromanschluss, der dritte Leistungshalbleiterschalter im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem Wechselstromanschluss zu dem zweiten Zwischenpunkt, der vierte
Leistungshalbleiterschalter im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem zweiten Zwischenpunkt zu dem zweiten Gleichspannungsanschluss, der fünfte
Leistungshalbleiterschalter im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Zwischenpunkt zu dem Neutralanschluss und der sechste Leistungshalbleiterschalter im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem Neutralanschluss zu dem zweiten Zwischenpunkt ermöglicht. Zu jedem Leistungshalbleiterschalter ist dabei jeweils eine antiparallele Diode angeordnet, die jeweils derart ausgerichtet ist, dass sie einen Stromfluss entgegen der im eingeschalteten Zustand des jeweiligen Leistungshalbleiterschalters ermöglichten Stromflussrichtung ermöglicht.
Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brückenschaltung sind der zweite Leistungshalbleiterschalter und der dritte Leistungshalbleiterschalter als
Feldeffekttransistoren, insbesondere als SiC-MOSFETs, und die anderen
Leistungshalbleiterschalter als Bipolartransistoren, insbesondere als IGBTs in Si- Technologie, ausgeführt.
Eine Anordnung von Leistungshalbleiterschaltern wie bei einer erfindungsgemäßen Brückenschaltung findet sich beispielsweise bei einer sogenannten ANPC- Brückenschaltung, welche als Dreipunkttopologie drei Spannungspegel an den
Wechselspannungsanschluss der Brückenschaltung anlegt. Die Anordnung kann aber auch Bestandteil einer Multilevel-Topologie mit noch mehr als drei Spannungspegeln sein. In dem Fall sind an dem ersten Gleichspannungsanschluss und dem zweiten
Gleichspannungsanschluss weitere Leistungshalbleiterschalter zu dem ersten bis vierten Leistungshalbleiterschalter in Reihe geschaltet, deren Verknüpfungspunkte weitere
Zwischen punkte bilden, die wiederum über Dioden oder weitere Leistungshalbleiterschalter mit dem Neutralanschluss der Brückenschaltung oder weiteren Neutralanschlüssen der Brückenschaltung verbunden sein können. Aus der Lehre der vorliegenden Erfindung lässt sich in dem Fall leicht eine Lehre zur Ansteuerung der weiteren Leistungshalbleiterschalter ableiten, wonach im Verlauf eines Abschaltvorgangs gezielt eine Konstellation hergestellt wird, in der die mit einem der gegebenenfalls mehreren Neutralanschlüsse verbundenen Leistungshalbleiterschalter sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden.
Ein erfindungsgemäßer Wechselrichter umfasst mindestens eine erfindungsgemäße Brückenschaltung. Ein solcher erfindungsgemäßer Wechselrichter kann beispielsweise ein einphasiger Wechselrichter sein, bei dem beispielsweise auch zwei erfindungsgemäße Brückenschaltungen versetzt getaktet werden, es kann aber beispielsweise auch ein dreiphasiger Wechselrichter sein, bei dem mindestens drei erfindungsgemäße
Brückenschaltungen versetzt getaktet werden.
Die genannten zeitlichen Relationen von Überführungen in Zustände beziehen sich in der vorliegenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens immer auf den Abschluss einer Überführung in einen ein- oder ausgeschalteten Zustand, das heißt, die Vorgänge zum Überführen in einen ein- oder ausgeschalteten Zustand können durchaus auch zeitlich überlappen, sofern die Abschlüsse der Vorgänge den genannten Relationen genügen. Es kann aber auch eine Ansteuerung zur Überführung eines Leistungshalbleiterschalters in einen ein- oder ausgeschalteten Zustand erst dann erfolgen, wenn eine als vorhergehend geforderte Überführung eines anderen Leistungshalbleiterschalters in einen ein- oder ausgeschalteten Zustand abgeschlossen ist.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Die Figuren dienen hierbei der Veranschaulichung von Ausführungsformen der Erfindung, beschränken die Erfindung aber nicht auf die gezeigten Merkmale.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Brückenschaltung,
Fig. 2 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 3 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 4 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 5 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 6 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 7 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 8 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 9 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 10 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von
Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 1 1 zeigt eine Tabelle mit Konstellationen von Zuständen von
Leistungshalbleiterschaltern bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens, und
Fig. 12 zeigt einen erfindungsgemäßen Wechselrichter.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Brückenschaltung 1 , bei der ein erster
Gleichspannungsanschluss 2 der Brückenschaltung 1 über eine Reihenschaltung eines ersten Leistungshalbleiterschalters T1 , eines zweiten Leistungshalbleiterschalters T2, eines dritten Leistungshalbleiterschalters T3 und eines vierten Leistungshalbleiterschalters T4 mit einem zweiten Gleichspannungsanschluss 6 der Brückenschaltung 1 verbunden ist. Ein Verknüpfungspunkt zwischen dem ersten Leistungshalbleiterschalter T1 und dem zweiten Leistungshalbleiterschalter T2 bildet einen ersten Zwischenpunkt 3 und ein
Verknüpfungspunkt zwischen dem dritten Leistungshalbleiterschalter T3 und dem vierten Leistungshalbleiterschalters T4 bildet einen zweiten Zwischenpunkt 5. Ein
Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 wird durch einen Verknüpfungspunkt zwischen dem zweiten Leistungshalbleiterschalter T2 und dem dritten
Leistungshalbleiterschalter T3 gebildet.
Die Leistungshalbleiterschalter T1 bis T4 sind so ausgerichtet, dass der erste
Leistungshalbleiterschalter T1 im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Gleichspannungsanschluss 2 zu dem ersten Zwischenpunkt 3, der zweite
Leistungshalbleiterschalter T2 im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Zwischenpunkt 3 zu dem Wechselstromanschluss 4, der dritte Leistungshalbleiterschalter T3 im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem Wechselstromanschluss 4 zu dem zweiten Zwischenpunkt 5, der vierte Leistungshalbleiterschalter T4 im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem zweiten Zwischenpunkt 5 zu dem zweiten
Gleichspannungsanschluss 6 ermöglicht. Zu jedem der Leistungshalbleiterschalter T 1 bis T4 ist jeweils eine antiparallele Diode D1 bis D4 angeordnet, die jeweils einen Stromfluss entgegen der Stromflussrichtung ermöglicht, die bei dem jeweiligen
Leistungshalbleiterschalter T1 bis T4 im eingeschalteten Zustand möglich ist.
Zwischen dem ersten Zwischenpunkt 3 und dem zweiten Zwischenpunkt 5 ist eine
Reihenschaltung eines fünften Leistungshalbleiterschalters T5 und eines sechsten
Leistungshalbleiterschalters T6 angeordnet, deren Verknüpfungspunkt einen
Neutralanschluss 7 der Brückenschaltung 1 bildet. Die Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 sind so ausgerichtet, dass der fünfte Leistungshalbleiterschalter T5 im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem ersten Zwischenpunkt 3 zu dem Neutralanschluss 7 und der sechste Leistungshalbleiterschalter T6 im eingeschalteten Zustand einen Stromfluss von dem Neutralanschluss 7 zu dem zweiten Zwischenpunkt 5 ermöglicht. Zu jedem der Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 ist jeweils eine antiparallele Diode D5 bzw. D6 so angeordnet, dass durch die Dioden D5 bzw. D6 ein Stromfluss entgegen der im
eingeschalteten Zustand des jeweiligen Leistungshalbleiterschalters T5 bzw. T6
ermöglichten Stromflussrichtung möglich ist.
Eine erfindungsgemäße Brückenschaltung 1 weist eine Steuereinheit 8 auf, die den
Leistungshalbleiterschaltern T1 bis T6 über Steuereingänge Ansteuersignale G1 bis G6 zuführt, mit denen die Leistungshalbleiterschalter T 1 bis T6 zur Überführung von einem ausgeschalteten Zustand in einen eingeschalteten Zustand und umgekehrt angesteuert werden. Die Steuereinheit 8 ist dazu eingerichtet, die Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 im regulären Betrieb unter Verwendung eines Ansteuerverfahrens ein- und auszuschalten. Hierzu sind dem Fachmann verschiedene Ansteuerverfahren bekannt. Insbesondere ist die Steuereinheit 8 jedoch zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet, um unter Anwendung eines Abschaltvorgangs eine Konstellation herzustellen, in der die Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 sich alle in einem ausgeschalteten Zustand befinden.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 sind der zweite Leistungshalbleiterschalter T2 und der dritte Leistungshalbleiterschalter T3 als Feldeffekttransistoren, beispielsweise als SiC- MOSFETs, und die Leistungshalbleiterschalter T1 , T4, T5 und T6 als Bipolartransistoren, beispielsweise als IGBTs in Si-Technologie, ausgeführt. Eine solche Auswahl der
Technologien der Leistungshalbleiterschalter T 1 bis T6 ermöglicht beispielsweise eine Optimierung der Brückenschaltung im Hinblick auf Schaltverluste und Durchlassverluste der Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 bei Wahl eines Ansteuerverfahrens, bei dem beispielsweise im regulären Betrieb die Leistungshalbleiterschalter T1 , T4, T5 und T6 mit der Frequenz eines am Wechselstromanschluss 4 vorliegenden Wechselstroms ein- und ausgeschaltet werden und die Leistungshalbleiterschalter T2 und T3 unter Verwendung eines demgegenüber hochfrequenten pulsweitenmodulierten Signals (PWM-Signal) komplementär zueinander ein- und ausgeschaltet werden.
Bei Anwendung eines anderen Ansteuerverfahrens, bei dem beispielsweise je nach
Vorzeichen der am Wechselstromanschluss 4 auszugebenden Spannung der erste und dritte Leistungshalbleiterschalter T1 und T3 oder der vierte und zweite Leistungshalbleiterschalter T4 und T2 unter Verwendung eines hochfrequenten PWM-Signals komplementär zueinander ein- und ausgeschaltet werden, während die jeweils anderen der Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 mit der Frequenz des am Wechselstromanschluss 4 vorliegenden Wechselstroms ein- und ausgeschaltet werden, aber auch vollkommen unabhängig von dem verwendeten Ansteuerverfahren, können auch andere der Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6, beispielsweise die Leistungshalbleiterschalter T1 und T4 oder die Leistungshalbleiterschalter T1 bis T4 als Feldeffekttransistoren und die jeweils anderen als Bipolartransistoren ausgeführt sein. Es können auch alle Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 als
Feldeffekttransistoren ausgeführt sein oder alle Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 als Bipolartransistoren.
In Fig. 2 ist in Tabellenform eine mögliche Ausführungsform eines Abschaltvorgangs gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren dargestellt, bei dem ausgehend von einer zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-A, bei der der erste, zweite und sechste Leistungshalbleiterschalter T1 , T2 und T6 sich in einem eingeschalteten Zustand und der dritte, vierte und fünfte Leistungshalbleiterschalter T3, T4 und T5 sich in einem
ausgeschalteten Zustand befinden, eine Konstellation K-0 hergestellt wird, in der alle Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Dazu wird zunächst eine Konstellation K-1 hergestellt, bei der der zweite
Leistungshalbleiterschalter T2 in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. In einem nächsten Schritt wird der Leistungshalbleiterschalter T1 in einen ausgeschalteten Zustand überführt, woraus sich eine Konstellation K-2 ergibt. In einem dritten Schritt wird der fünfte Leistungshalbleiterschalter T5 in einen eingeschalteten Zustand überführt. Hieraus ergibt sich eine Konstellation K-3, bei der, wie es für das erfindungsgemäße Verfahren
kennzeichnend ist, der fünfte Leistungshalbleiterschalter T5 und der sechste
Leistungshalbleiterschalter T6 sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, während der erste Leistungshalbleiterschalter T1 und der vierte Leistungshalbleiterschalter T4 sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Anschließend werden der fünfte und der sechste Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 zur Herstellung der Konstellation K-0 in einen ausgeschalteten Zustand überführt. Die Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 können dabei, wie im vorliegenden Beispiel dargestellt, gleichzeitig zur Überführung in den ausgeschalteten Zustand angesteuert werden, sie können aber auch in beliebiger Reihenfolge nacheinander zur Überführung in den ausgeschalteten Zustand angesteuert werden.
In Fig. 3 ist in Tabellenform eine weitere Möglichkeit von Konstellationen im Verlauf eines Abschaltvorgangs bei einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt. Hier wird die Konstellation K-0 ausgehend von einer zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-B, bei der der erste, dritte und sechste
Leistungshalbleiterschalter T1 , T3 und T6 sich in einem eingeschalteten Zustand und der zweite, vierte und fünfte Leistungshalbleiterschalter T2, T4 und T5 sich in einem
ausgeschalteten Zustand befinden, hergestellt, indem zunächst eine Konstellation K-4 hergestellt wird, bei der der erste Leistungshalbleiterschalter T 1 in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. Durch anschließendes Überführen des dritten
Leistungshalbleiterschalters T3 in einen ausgeschalteten Zustand gelangt man zu der Konstellation K-2, von der ausgehend durch Überführen des fünften
Leistungshalbleiterschalters T5 in einen eingeschalteten Zustand die Konstellation K-3 hergestellt wird. Anschließend werden zur Herstellung der Konstellation K-0 der fünfte und der sechste Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 durch gleichzeitige Ansteuerung in einen ausgeschalteten Zustand überführt. Alternativ können die Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 auch derart angesteuert werden, dass sie in beliebiger Reihenfolge nacheinander in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Konstellationen von Zuständen von
Leistungshalbleiterschaltern bei einem erfindungsgemäßen Verfahren. Hier wird ausgehend von der zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-A die Konstellation K-0 hergestellt, indem in einem ersten Schritt zur Herstellung der Konstellation K-2 der erste und zweite Leistungshalbleiterschalter T1 und T2 nicht wie in den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen nacheinander in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, sondern gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden. Ausgehend hiervon wird dann die Konstellation K-3 durch Überführen des fünften
Leistungshalbleiterschalters T5 in einen eingeschalteten Zustand hergestellt. Zur
Konstellation K-0 gelangt man dann im vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht, wie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, durch gleichzeitiges Ansteuern des fünften und sechsten Leistungshalbleiterschalters T5 und T6 zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand, sondern indem hier zunächst durch Überführen des fünften
Leistungshalbleiterschalters T5 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-2 und dann in einem weiteren Schritt durch Überführen des sechsten Leistungshalbleiterschalters T6 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-0 hergestellt wird. Ebenso gut ist es natürlich möglich, zuerst den sechsten Leistungshalbleiterschalter T6 und dann den fünften Leistungshalbleiterschalter T5 in einen ausgeschalteten Zustand zu überführen, um die Konstellation K-0 herzustellen.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel von Konstellationen im Verlauf eines Abschaltvorgangs bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ausgehend von der zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-B die Konstellation K-0 hergestellt, indem zunächst durch Überführen des ersten Leistungshalbleiterschalters T1 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-4 hergestellt wird. In einem nächsten Schritt wird dann eine Konstellation K-5 hergestellt, indem der fünfte
Leistungshalbleiterschalter T5 in einen eingeschalteten Zustand überführt wird und in einem weiteren Schritt die Konstellation K-3, indem der dritte Leistungshalbleiterschalter T3 in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird also der dritte Leistungshalbleiterschalter T3 in einen ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem im Verlauf des Abschaltvorgangs der fünfte Leistungshalbleiterschalter T5 in einen eingeschalteten Zustand überführt wurde. Dadurch ergeben sich bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form der Konstellationen K-5 und K-3 zwei Konstellationen, bei denen, wie es für das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnend ist, der fünfte
Leistungshalbleiterschalter T5 und der sechste Leistungshalbleiterschalter T6 sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, während der erste
Leistungshalbleiterschalter T1 und der vierte Leistungshalbleiterschalter T4 sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Die Konstellation K-0 wird schließlich hergestellt, indem der fünfte und sechste Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden, im vorliegenden Fall beispielsweise durch gleichzeitige
Ansteuerung.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 6 zeigt in Tabellenform einen Abschaltvorgang gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die Konstellation K-0 ausgehend von einer zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-C, bei der der dritte, vierte und fünfte Leistungshalbleiterschalter T3, T4 und T5 sich in einem eingeschalteten Zustand und der erste, zweite und sechste Leistungshalbleiterschalter T1 , T2 und T6 sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden, hergestellt wird. Dazu wird zunächst durch Überführen des dritten Leistungshalbleiterschalters T3 in einen ausgeschalteten Zustand eine
Konstellation K-6 hergestellt und in einem nächsten Schritt eine Konstellation K-7, bei der der vierte Leistungshalbleiterschalter T4 in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde. Durch Überführen des sechsten Leistungshalbleiterschalters T6 in einen eingeschalteten Zustand ergibt sich dann die Konstellation K-3, von der ausgehend durch Überführen des fünften und sechsten Leistungshalbleiterschalters T5 und T6 in einen ausgeschalteten Zustand, hier beispielsweise durch gleichzeitige Ansteuerung, die Konstellation K-0 hergestellt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 7 wird ausgehend von einer zu Beginn des
Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-D, bei der der zweite, vierte und fünfte Leistungshalbleiterschalter T2, T4 und T5 sich in einem eingeschalteten Zustand und der erste, dritte und sechste Leistungshalbleiterschalter T1 , T3 und T6 sich in einem
ausgeschalteten Zustand befinden, die Konstellation K-0 hergestellt, indem zunächst eine Konstellation K-8 hergestellt wird, bei der der vierte Leistungshalbleiterschalter T4 in einen ausgeschalteten Zustand überführt wurde, dann durch Überführen des zweiten
Leistungshalbleiterschalters T2 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-7, durch Überführen des sechsten Leistungshalbleiterschalters T6 in einen eingeschalteten Zustand die Konstellation K-3 und schließlich durch Überführen des fünften und sechsten Leistungshalbleiterschalters T5 und T6 in einen ausgeschalteten Zustand, im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch gleichzeitige Ansteuerung von T5 und T6, die Konstellation K-0.
In Fig. 8 ist in Tabellenform ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Konstellationen von Zuständen von Leistungshalbleiterschaltern bei einem erfindungsgemäßen Verfahren dargestellt. Ausgehend von der zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-C wird hier die Konstellation K-0 hergestellt, indem in einem ersten Schritt der dritte und vierte Leistungshalbleiterschalter T3 und T4 gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand angesteuert werden, was dann zur Konstellation K-7 führt.
Ausgehend hiervon wird dann die Konstellation K-3 durch Überführen des sechsten Leistungshalbleiterschalters T6 in einen eingeschalteten Zustand hergestellt. Zur
Konstellation K-0 gelangt man dann, indem zunächst durch Überführen des fünften Leistungshalbleiterschalters T5 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-2 hergestellt wird und dann in einem weiteren Schritt durch Überführen des sechsten
Leistungshalbleiterschalters T6 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-0. Alternativ ist es natürlich auch möglich, zuerst den sechsten Leistungshalbleiterschalter T6 und dann den fünften Leistungshalbleiterschalter T5 in einen ausgeschalteten Zustand zu überführen, um die Konstellation K-0 herzustellen, bzw. alternativ auch beide
Leistungshalbleiterschalter T5 und T6 gleichzeitig zur Überführung in einen ausgeschalteten Zustand anzusteuern, wie beispielsweise bei den Ausführungsformen in den Fig. 2, 3, 5, 6 und 7.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 9 zeigt Konstellationen im Verlauf eines Abschaltvorgangs bei einem erfindungsgemäßen Verfahren bei dem ausgehend von der zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-D die Konstellation K-0 hergestellt, indem zunächst durch Überführen des vierten Leistungshalbleiterschalters T4 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-8 hergestellt wird. In einem nächsten Schritt wird dann durch Überführen des sechsten Leistungshalbleiterschalter T6 in einen
eingeschalteten Zustand eine Konstellation K-9 hergestellt und in einem weiteren Schritt durch Überführen des zweiten Leistungshalbleiterschalters T2 in einen ausgeschalteten Zustand die Konstellation K-3. Im Verlauf dieses beispielhaften Abschaltvorgangs wird also der zweite Leistungshalbleiterschalter T2 in einen ausgeschalteten Zustand überführt, nachdem der sechste Leistungshalbleiterschalter T6 in einen eingeschalteten Zustand überführt wurde. Dadurch ergeben sich bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Form der Konstellationen K-9 und K-3 zwei Konstellationen, bei denen, wie es für das
erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnend ist, der fünfte Leistungshalbleiterschalter T5 und der sechste Leistungshalbleiterschalter T6 sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, während der erste Leistungshalbleiterschalter T1 und der vierte
Leistungshalbleiterschalter T4 sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden. Die
Konstellation K-0 wird schließlich hergestellt, indem der fünfte und sechste
Leistungshalbleiterschalter T5 und T6, im vorliegenden Fall beispielsweise durch
gleichzeitige Ansteuerung, in einen ausgeschalteten Zustand überführt werden.
In Fig. 10 ist weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, bei dem beispielsweise ausgehend von der zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-A im Verlauf des Abschaltvorgangs über die Konstellationen K-1 und K-2 die Konstellation K-3 hergestellt wird. Ausgehend hiervon wird dann, aufgrund des Vorliegens eines positiven Stroms l ac am Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 die
Konstellation K-5 hergestellt, indem der dritte Leistungshalbleiterschalter T3 in einen eingeschalteten Zustand überführt wird. Durch Überführen des fünften und sechsten
Leistungshalbleiterschalters T5 und T6 in einen ausgeschalteten Zustand, im vorliegenden Fall durch gleichzeitige Ansteuerung, wird dann eine Konstellation K-10 hergestellt und schließlich, nachdem eine vorgegebene Zeitdauer Ti nach dem Fierstellen der Konstellation K-10 vergangen ist, der dritte Leistungshalbleiterschalter T3 wieder in einen ausgeschalteten Zustand überführt und dadurch die Konstellation K-0 hergestellt. Alternativ oder zusätzlich zu einer vorgegebenen Zeitdauer Ti kann auch ein Nulldurchgang des Stroms l ac am
Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 nach dem Fierstellen der Konstellation K-10 als Kriterium zum Übergang von der Konstellation K-10 zur Konstellation K-0 verwendet werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens in Fig. 1 1 wird zunächst beispielsweise ausgehend von der zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden
Konstellation K-C im Verlauf des Abschaltvorgangs über die Konstellationen K-6 und K-7 die Konstellation K-3 hergestellt. Aufgrund des Vorliegens eines negativen Stroms l ac am
Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 wird dann durch Überführen des zweiten Leistungshalbleiterschalters T2 in einen eingeschalteten Zustand die Konstellation K-9 hergestellt. Durch Überführen des fünften und sechsten Leistungshalbleiterschalters T5 und T6 in einen ausgeschalteten Zustand, im vorliegenden Fall durch gleichzeitige Ansteuerung, wird dann eine Konstellation K-1 1 hergestellt und nachdem nach dem Herstellen der Konstellation K-1 1 ein Nulldurchgang des Stroms l ac am Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 stattgefunden hat, die Konstellation K-0 hergestellt, indem der zweite Leistungshalbleiterschalter T2 wieder in einen ausgeschalteten Zustand überführt wird.
Alternativ oder zusätzlich zu einem Nulldurchgang des Stroms l ac am
Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 kann auch ein Verstreichen einer vorgegebenen Zeitdauer Ti nach dem Herstellen der Konstellation K-10 als Kriterium zum Übergang von der Konstellation K-10 zur Konstellation K-0 verwendet werden.
Zusätzlich zu den in den Fig. 2 bis 1 1 dargestellten Ausführungsformen lassen sich noch eine Vielzahl weiterer Varianten von Abschaltvorgängen ableiten, mit denen bei einem erfindungsgemäßen Verfahren ausgehend von einer zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellation K-A, K-B, K-C oder K-D, sowie je nach im regulären Betrieb der erfindungsgemäßen Brückenschaltung 1 verwendetem Ansteuerverfahren auch anderen zu Beginn des Abschaltvorgangs vorliegenden Konstellationen, die Konstellation K-0 hergestellt wird, wobei diese Abschaltvorgänge mindestens eine der Konstellationen K-3, K-5 oder K-9 umfassen, bei denen, wie es für das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnend ist, der fünfte Leistungshalbleiterschalter T5 und der sechste Leistungshalbleiterschalter T6 sich gleichzeitig in einem eingeschalteten Zustand befinden, während der erste
Leistungshalbleiterschalter T1 und der vierte Leistungshalbleiterschalter T4 sich in einem ausgeschalteten Zustand befinden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorteilhaft, wenn nach jedem Übergang von einer Konstellation zur nächsten abgewartet wird, bis transiente Vorgänge bei den Strömen und Potentialen innerhalb der Brückenschaltung 1 abgeschlossen sind, bevor eine
Ansteuerung der Leistungshalbleiterschalter T1 bis T6 zum Übergang zur jeweils nächsten Konstellation erfolgt. Dies ist insbesondere bei den Konstellationen K-3, K-5 und K-9 vorteilhaft, um definierte Werte der Potentiale an den Zwischenpunkten 3 und 5 zu gewährleisten.
In Fig. 12 ist ein erfindungsgemäßer Wechselrichter 9 dargestellt. Dieser weist zunächst eine erfindungsgemäße Brückenschaltung 1 auf. Zwischen dem ersten
Gleichspannungsanschluss 2 der Brückenschaltung 1 , der mit einem ersten
Eingangsanschluss 10 des Wechselrichters 9 verbunden ist, und dem zweiten Gleichspannungsanschluss 6 der Brückenschaltung 1 , der mit einem zweiten Eingangsanschluss 1 1 des Wechselrichters 9 verbunden ist, ist ein geteilter
Gleichspannungszwischenkreis 12 angeordnet. Der Neutralanschluss 7 der
Brückenschaltung 1 ist mit einem Mittelpunkt 13 des geteilten
Gleichspannungszwischenkreises 12 verbunden. Über eine Drossel 14 ist der
Wechselstromanschluss 4 der Brückenschaltung 1 mit einem ersten Ausgangsanschluss 16 des Wechselrichters 9 verbunden. Zwischen dem ersten Ausgangsanschluss 16 und einem zweiten Ausgangsanschluss 17 des Wechselrichters 9, der mit dem Neutralanschluss 7 der Brückenschaltung 1 verbunden ist, ist ein Kondensator 15 angeordnet. Der Kondensator 15 und die Drossel 14 bilden zusammen ein Netzfilter 18 des Wechselrichters 9.
Bei dem dargestellten Wechselrichter 9 in Fig. 12 liegt am Neutralanschluss 7 der
Brückenschaltung 1 ein sogenanntes Neutralpotential N vor und demgegenüber ein positives Potential DC+ am ersten Gleichspannungsanschluss 2 der Brückenschaltung 1 und ein negatives Potential DC- am zweiten Gleichspannungsanschluss 6 der Brückenschaltung 1.
Der Wechselrichter 9 in Fig. 12 ist im vorliegenden Beispiel als einphasiger Wechselrichter ausgeführt, welcher eine erfindungsgemäße Brückenschaltung 1 umfasst. Ein
erfindungsgemäßer Wechselrichter kann aber als einphasiger Wechselrichter auch zwei erfindungsgemäße Brückenschaltungen 1 aufweisen, die versetzt angesteuert werden und deren erste Gleichspannungsanschlüsse 2 und zweite Gleichspannungsanschlüsse 6 verbunden sind. Ein erfindungsgemäßer Wechselrichter kann auch als dreiphasiger
Wechselrichter ausgeführt sein, der dann mindestens drei erfindungsgemäße
Brückenschaltungen 1 aufweist, die versetzt angesteuert werden und deren erste
Gleichspannungsanschlüsse 2 und zweite Gleichspannungsanschlüsse 6 verbunden sind.
Die Erfindung ist nicht auf die explizit gezeigten Ausführungsformen beschränkt, sondern kann in vielfacher Art und Weise abgewandelt, insbesondere mit anderen gezeigten oder dem Fachmann bekannten Ausführungsformen kombiniert werden.
Bezugszeichenliste
1 Brückenschaltung
2 Gleichspannungsanschluss
3 Zwischenpunkt
4 Wechselstromanschluss
5 Zwischenpunkt
6 Gleichspannungsanschluss
7 Neutralanschluss
8 Steuereinheit
9 Wechselrichter
10 Eingangsanschluss
1 1 Eingangsanschluss
12 Gleichspannungszwischenkreis
13 Mittelpunkt
14 Drossel
15 Kondensator
16 Ausgangsanschluss
17 Ausgangsanschluss
18 Netzfilter
T1 Leistungshalbleiterschalter
T2 Leistungshalbleiterschalter
T3 Leistungshalbleiterschalter
T4 Leistungshalbleiterschalter
T5 Leistungshalbleiterschalter
T6 Leistungshalbleiterschalter
D1 Diode
D2 Diode
D3 Diode
D4 Diode
D5 Diode
D6 Diode
G1 Ansteuersignal
G2 Ansteuersignal
G3 Ansteuersignal G4 Ansteuersignal
G5 Ansteuersignal
G6 Ansteuersignal
K-A Konstellation
K-B Konstellation
K-C Konstellation
K-D Konstellation
K-1 Konstellation
K-2 Konstellation
K-3 Konstellation
K-4 Konstellation
K-5 Konstellation
K-6 Konstellation
K-7 Konstellation
K-8 Konstellation
K-9 Konstellation
K-10 Konstellation
K-1 1 Konstellation
K-0 Konstellation
DC+ Potential
DC- Potential
N Potential