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Title:
METHOD FOR SYNCHRONIZING AN ADDITIONAL SIGNAL TO A PRIMARY SIGNAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/121904
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for synchronizing an additional signal to a primary signal. Synchronization information for a primary signal is generated in that at least one signal feature sequence of the primary signal is extracted and compared to DB feature sequences stored in a database. In the case of consistency of the signal feature sequence with one of the database feature sequences to a predetermined degree, synchronization information of the consistent database feature sequences is associated with the primary signal at a position specified by the signal feature sequence. The synchronization information is transferred to a playback device, which emits an additional signal to the primary signal based on the synchronization information.

Inventors:
HASLAUER CHRISTOF (AT)
DUMBÖCK OLIVER (AT)
Application Number:
PCT/EP2018/085831
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
December 19, 2018
Export Citation:
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Assignee:
NATIVEWAVES GMBH (AT)
International Classes:
H04N21/43; H04N21/44
Domestic Patent References:
WO2011069035A12011-06-09
WO2007072326A22007-06-28
WO2012049223A22012-04-19
WO2014178796A12014-11-06
Foreign References:
US20140201769A12014-07-17
US20110135283A12011-06-09
US20150189347A12015-07-02
US20110137976A12011-06-09
EP1729173A22006-12-06
Other References:
ANONYMOUS: "Accurately synchronizing companion devices with TV programs", INTERNET CITATION, 10 January 2012 (2012-01-10), pages 1 - 2, XP007920064, Retrieved from the Internet [retrieved on 20120110]
Attorney, Agent or Firm:
PATRONUS IP PATENT- UND RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal umfassend die Schritte:

- Erzeugen von Synchronisationsinformationen zu einem Hauptsignal, indem zumindest eine Signalmerkmalsfolge des Hauptsignals extrahiert und mit in einer Datenbank gespeicherten DB-Merkmalsfolgen verglichen wird, wobei bei einer Übereinstimmung der Signalmerkmals- folge mit einer der DB-Merkmalsfolgen zu einem vorbestimmten Grad Synchronisationsinfor- mationen der übereinstimmenden DB-Merkmalsfolge dem Hauptsignal an einer durch die Signalmerkmalsfolge vorgegebene Position zugeordnet wird,

- Übertragen der Synchronisationsinformationen zu einem Abspielgerät, das anhand der Syn- chronisationsinformationen ein Zusatzsignal synchron zum Hauptsignal ausgibt,

- Erzeugen von DB-Merkmalsfolgen für eine Datenbank von einem Hauptsignal, während das Hauptsignal von einer Sendestation zu einem Abspielgerät übertragen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Zeitpunkt der Signalmerkmalsfolge im Hauptsignal bestimmt wird, welche mit der DB-Merkmalsfolge übereinstimmt, und dieser Zeitpunkt wird als Extraktionszeitpunkt zur Er- zeugung der Synchronisationsinformation verwendet.

3. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass der DB-Merkmalsfolge eine Zeitinformation zugeordnet ist, welche einen bestimmten DB-Zeitpunkt relativ zur DB-Merkmalsfolge definiert, der zur Erzeugung der Synchronisati- onsinformationen verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass dem Zusatzsignal Synchronisationsinformationen zugeordnet werden, indem eine Signalmerkmalsfolge des Zusatzsignals extrahiert und mit in einer Datenbank gespei- cherten DB-Merkmalsfolgen verglichen wird, wobei bei einer Übereinstimmung zu einem vor- bestimmten Grad der Signalmerkmalsfolge mit einer der DB-Merkmalsfolgen Synchronisati- onsinformationen dem Zusatzsignal an einer durch die Signalmerkmalsfolge vorgegebene Position zugeordnet wird, oder

manuell Synchronisationsinformationen dem Zusatzsignal zugeordnet werden, oder ein Zusatzsignal verwendet wird, welchem bereits vorab Synchronisationsinformationen zug- ordnet sind.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Synchronisationsinformationen ein oder mehrere der folgende Daten umfasst

- eine Zeitinformation, welche einen Zeitpunkt des Haupt- und/oder Zusatzsignals relativ zu einer detektierten Signalmerkmalsfolge beschreibt,

- einen oder mehrere Identifikationsmarker, welche den Inhalt des Haupt- und/oder Zusatz- signals beschreiben,

- einen Zeitstempel, welcher einen bestimmten Zeitpunkt im Haupt- und/oder Zusatzsignal beschreibt,

- einen zeitlichen Offset, der das notwendige Zeitintervall zum Weiterleiten eines Haupt- und/oder Zusatzsignals von einer bestimmten Stelle eines Übertragungsweges bis zur tat- sächlichen Ausgabe des Haupt- und/oder Zusatzsignals an dem Abspielgerät beschreibt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Synchronisationsinformationen an einem Synchronisationsserver erzeugt werden, welcher unabhängig von einem Abspielgerät ausgebildet ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass am Abspielgerät das Zusatzsignal zum Hauptsignal synchronisiert wird, indem

- am Abspielgerät das Hauptsignal und das Zusatzsignal ausgegeben werden, welche jeweils als Synchronisationsinformationen einen oder mehrere Zeitmarker enthalten, anhand welcher das Abspielgerät das Zusatzsignal dem Hauptsignal synchron zuordnet, oder

- anhand einer am Abspielgerät mittels einer Uhr gemessenen Abspielzeit, zu der das Zusatz- Signal mittels der Synchronisationsinformationen derart zugeordnet wird, dass das Zusatzsig- nal synchron zum Hauptsignal ausgegeben wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass wenn mehrere Signalmerkmalsfolgen zu einem vorbestimmten Grad mit entsprechen- den DB-Merkmalsfolgen übereinstimmen, die mehreren Signalmerkmalsfolgen nach vorbe- stimmten Regeln bewertet werden, und dass die Signalmerkmalsfolge mit der besten Bewer- tung ausgewählt wird, um dem Hauptsignal an einer durch die Signalmerkmalsfolge vorge- gebenen Position die Synchronisationsinformationen zuzuordnen.

9. Verfahren nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die vorbestimmten Regeln eine oder mehrere der folgenden Regeln umfassen:

- Je größer die Anzahl der übereinstimmenden Merkmale einer Merkmalsfolge ist, desto bes- ser ist die Bewertung.

- Je größer die Anzahl der übereinstimmenden Merkmale einer Merkmalsfolge im Verhältnis zu der Anzahl der in der Merkmalsfolge enthaltenen Merkmale ist, desto besser ist die Be- wertung.

- Die Übereinstimmung der einzelnen Merkmale wird klassifiziert, wobei je geringer der Ab- stand der übereinstimmenden Merkmale ist, desto besser wird die entsprechende Überein- stimmung klassifiziert und diese Klassifizierung wird bei der Gesamtbewertung der Überein- stimmung einer Merkmalsfolge berücksichtigt.

10. Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal, insbeson- dere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend die Schritte:

- Extrahieren von Signalmerkmalsfolgen aus dem Hauptsignal und Speichern der Signal- merkmalsfolgen in einer Datenbank zusammen mit Zeitinformationen,

- Synchronisieren eines Zusatzsignales unter Verwendung dieser Datenbank, wobei insbe- sondere aus dem Zusatzsignal extrahierte Merkmalsfolgen mit denen in der Datenbank ge- speicherten Merkmalsfolgen verglichen werden und/oder Zeitinformationen aus dem Zusatz- signal mit entsprechenden Zeitinformationen der Datenbank verglichen werden.

11. Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal, insbeson- dere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,

dass zum Kalibrieren einer Übertragungsstrecke von einem Server zu einem Abspielgerät und/oder der Latenz an einem Abspielgerät zum Ausgeben eines Mediensignals auf dem Ab- spielgerät ein Referenzsignal ausgegeben wird,

welches gleichzeitig von einem entsprechenden Sensor aufgenommen wird, wobei das aus- gegebene Referenzsignal und das empfangene Referenzsignal miteinander verglichen wer- den, um ein zur Weiterleitung des Referenzsignales und der tatsächlichen Ausgabe am Ab- spielgerät notwendige Zeitintervall zu bestimmen, und

dieses Zeitintervall wird als zeitlicher Offset genutzt, um eine Ausgabezeit zu bestimmen, mit welcher ein Signal am Medienabspielgerät ausgegeben wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Referenzsignal ein Audiosignal umfasst und der Sensor ein Mikrofon ist und/oder dass das Referenzsignal ein Videosignal umfasst und der Sensor eine Kamera ist.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Zeitintervall bestimmt wird, indem der Zeitpunkt des Absendens und der Zeitpunkt des Empfangens des Referenzsignales bestimmt werden, wobei aus der Zeitdifferenz dieser beiden Zeitpunkte das Zeitintervall abgeleitet wird, und das Messen zumindest eines der bei- den Zeitpunkte durch einen Vergleich einer extrahierten Referenzsignalmerkmalsfolge mit einer oder mehreren vorab gespeicherten Referenzsignalmerkmalsfolgen ausgeführt wird.

14. Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal, insbeson- dere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei

ein Zusatzsignal von einem von einem Abspielgerät unabhängig ausgebildeten Synchronisati- onsserver an das Abspielgerät übermittelt wird und am Synchronisationsserver Synchronisa- tionsinformationen erzeugt werden, welche auf eine Serverzeit des Synchronisationsservers bezogen sind, die am Synchronisationsserver mit einer dort angeordneten Uhr gemessen wird, wobei am Abspielgerät eine Abspielgeräteuhr zum Messen der Abspielzeit vorgesehen ist, welche zumindest einmal mit der Serverzeit synchronisiert wird, und

ein Zeitdrift der Abspielzeit zur Serverzeit gemessen wird und dieser Zeitdrift bei der Syn- chronisierung des Zusatzsignals zum Hauptsignal mit berücksichtigt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Zeitdrift durch mehrmaliges Übertragen eines Zeitsignals der Serverzeit an das Ab- spielgerät oder der Abspielzeit an den Synchronisationsserver und Vergleichen des übertra- genen Zeitsignals mit dem vor Ort vorhandenen Zeitsignal, um jeweils eine Zeitdifferenz zu berechnen, wobei anhand der Abweichungen der Zeitdifferenzen der Zeitdrift bestimmt wird.

16. Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal, insbeson- dere nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei

Synchronisationsinformationen erzeugt werden, welche beschreiben, wie ein Zusatzsignal zu einem Hauptsignal zu synchronisieren ist, wobei

anhand der Synchronisationsinformationen bestimmt wird, wie viel Zeit zum Übermitteln des Zusatzsignales von einem vorbestimmten Server zu einem Abspielgerät zur Verfügung steht, und anhand dieser Zeit entweder eines von mehreren Codierungsverfahren automatisch aus- gewählt oder eingestellt und/oder eine von mehreren Übertragungsstrecken ausgewählt wird.

17. Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal, insbeson- dere nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei

in einem ersten Schritt die Zeitstempel der zu Verfügung stehenden Zusatzsignale zu einem Abspielgerät übertragen werden und dadurch die zur Verfügung stehenden Bufferzeit ausge- rechnet wird und

in einem zweiten Schritt das Zusatzsignal von einem Zusatzsignalserver zu einem Abspielge- rät übertragen wird, wobei die Qualität des Zusatzsignals abhängig von der Bufferzeit und der zur Verfügung stehenden Bitrate ist.

18. Verfahren nach Anspruch 17,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Zusatzsignal von dem Zusatzsignalserver zu dem Abspielgerät in Chunks mit zeitli chen Längen von maximal 10 Frames, das in etwa 400 ms entspricht, insbesondere maximal 5 Frames, das in etwa 200 ms entspricht, und vorzugsweise maximal 1 Frame, das in etwa 40 ms entspricht, übertragen werden und am Abspielgerät das Zusatzsignal mit einem loka- len Webserver empfangen wird.

Description:
Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsianal zu einem Hauptsianal

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal und eine Vorrichtung zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal.

Die Signale sind„kontinuierliche Signale", wobei unter kontinuierlichen Signalen Signale ver- standen werden, welche durch eine Merkmalsfolge von zeitlich aufeinanderfolgenden Merk- malen beschrieben werden können. Typische kontinuierliche Signale sind Audiosignale und Videosignale, welche zur Erzeugung entsprechender Merkmale in regelmäßigen Abständen abgetastet werden können. Kontinuierliche Signale können jedoch auch Signale sein, mit welchen digital kodierter Text übertragen wird.

Die US 9,609,034 B2 offenbart ein Verfahren zum identifizieren von Mediendaten durch Me- tadaten.

Die WO 2016/085414 Al beschreibt ein Verfahren, wobei eine mobile Plattform den Sender auf einem Fernseher erkennt und in Werbepausen dazu passende Informationen empfängt.

Die EP 2 507 790 Bl beschreibt ein Verfahren und ein System für ka na I -invariantes robustes Audio-Hashing mit anschließendem Vergleich von zwei Audio-Hashes. Die Audiosignale wer- den zunächst in Fragmente mit einer typischen Länge von 2 Sekunden unterteilt. Anschlie- ßend werden diese Fragmente weiter in Frames mit einer typischen Länge von 0.36 Sekun- den unterteilt. Die Frames werden fourier-transformiert und die entstehenden Daten danach normalisiert. Die Hash-Werte werden durch Quantisieren dieser Daten gewonnen. Die WO 2012/049223 A2 beschreibt ein Verfahren, um zu einem kombinierten Video- und Audiosignal ein alternatives Audiosignal zu synchronisieren. Dafür werden zwei Möglichkeiten genannt. Zum einen wird eine Wasserzeichenmethode beschrieben, welches zu dem Video- und Audiosignal ein, dem Menschen nicht wahrnehmbares, Zusatzsignal darstellt und zum Beispiel als Modulation des primären Audiosignales dargestellt werden kann. Die andere Me- thode beschreibt die Fingerprint-Methode.

Das Hauptaudiosignal wird anhand der Amplitude, Frequenz, Nulldurchgangsrate, Geschwin- digkeit, spektrale Ebenheit, Bandbreite und/oder Audio-Fingerprints charakterisiert und mit den entsprechenden Charakteristiken vom zweiten Signal verglichen. Wurde die Stelle im zweiten Signal erkannt, kann diese dem Hauptsignal zeitlich angepasst werden.

Die WO 2014/018652 A2 beschreibt wie die WO 2012/049223 A2 ein Verfahren zur Synchro- nisierung eines alternativen Audiosignales zu einem kombinierten Video- und Audiosignal. Als Methode wird wieder ein Fingerprint-Verfahren genutzt. Die Fingerprints des Hauptaudiosig- nal sind hierbei in voller Länge mit dem zweiten Signal gekoppelt. Das zweite Signal und die Fingerprints des ersten Signals werden vorab auf das zu synchronisierende Gerät überspielt, sodass bei der Synchronisierung nur das erste Signal analysiert und mit den Fingerprints auf dem Gerät verglichen werden muss.

Aus der WO 03003743 A2 geht ein Verfahren und Vorrichtung hervor, die Synchronisations- Signalen zum Synchronisieren von parallelen Medien bereitstellt. Ein Synchronisationsserver ist mit einem Kommunikationsnetzwerk gekoppelt und mit einer Übertragungs-medien- Startzeitdatenbank verbunden. Der Synchronisationsserver empfängt von einem Benutzer- Client über das Kommunikationsnetzwerk eine Synchronisationsanforderung. Der Synchroni- sationsserver erzeugt Synchronisationsdaten unter Verwendung der Synchronisationsanfor- derung und der Übertragungsmedien-Startzeitdatenbank.

In der WO 2014209179 Al sind Verfahren und Transceiver für Netzwerk-Diversitäten in Fernkommunikation beschrieben. Das Verfahren in einem Hauptknoten umfasst zur Kommu- nikation mit einem Zielknoten über große Entfernungen die Schritte:

• Synchronisieren der Verwendung von mindestens einer Kommunikationsressource mit ei- nem Hilfsknoten,

• Erzeugen eines Hauptsignals und eines Hilfssignals aus einer Informationsmenge, • Übertragen des Hauptsignals an den Zielknoten durch die mindestens eine synchronisierte Kommunikationsressource,

• Übertragen des Hilfssignals zu dem Hilfsknoten durch die mindestens eine synchronisierte Kommunikationsressource.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein schnelles, robustes und genaues Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung bereitzustellen, mit welchen ein Zusatzsignal synchron zu einem beliebigen, auch kontinuierlichen Hauptsignal ausgegeben werden kann.

Eine weitere Aufgabe liegt darin, ein Streaming-Verfahren mit kurzer Latenz bereit zu stellen.

Eine weitere Aufgabe liegt darin, ein schnelles, robustes und genaues Verfahren bereitzustel- len, mit der die Verzögerung zwischen Aufnahme und Ausgabe eines Medienabspielgerätes gemessen und kalibriert werden kann.

Eine weitere Aufgabe liegt darin, ein Verfahren zum Synchronisieren eines Zusatzsignals zu einem Hauptsignal bereitzustellen, das den Zeitversatz zwischen diesen beiden Signalen misst und mindestens eines dieser Signale dementsprechend anpasst, dass der Zeitversatz möglichst klein ist.

Die Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen bilden den Gegenstand der Unteran- sprüche.

Nach einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Synchronisieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal mit folgenden Schritten vorgesehen:

- Erzeugen von Synchronisationsinformationen zu einem Hauptsignal, indem zumindest eine Signal-Merkmalsfolge des Hauptsignals extrahiert und mit in einer Datenbank gespeicherten DB-Merkmalsfolgen verglichen wird, wobei bei einer Übereinstimmung der Signal- Merkmalsfolge mit einer der DB-Merkmalsfolgen zu einem vorbestimmten Grad Synchronisa- tionsinformationen der übereinstimmenden DB-Merkmalsfolge dem Hauptsignal an einer durch die Signal-Merkmalsfolge vorgegebene Position zugeordnet wird, und

- Übertragen der Synchronisationsinformationen zu einem Abspielgerät, das anhand der Syn- chronisationsinformationen ein Zusatzsignal synchron zum Hauptsignal ausgibt. Da bei diesem Verfahren eine oder mehrere Signalmerkmalsfolgen des Hauptsignals extra- hiert werden und diese mit entsprechenden vorgespeicherten DB-Merkmalsfolgen einer Da- tenbank verglichen werden, ist es nicht notwendig, dass das Hauptsignal von Haus aus mit einer bestimmten Zeitinformation, wie zum Beispiel einem Startpunkt, versehen ist. Das Hauptsignal kann beispielsweise ein kontinuierlich übermitteltes Fernsehsignal sein, das kei- nen Startpunkt besitzt. Durch das Vergleichen der Merkmalsfolgen kann im Hauptsignal eine der Signalmerkmalsfolgen durch eine Übereinstimmung mit einer entsprechenden DB- Merkmalsfolge identifiziert werden. Hierdurch kann dem Hauptsignal zu einer vorgegebenen Position, welche in Beziehung zu der identifizierten Signal-Merkmalsfolge steht, Synchronisa- tionsinformationen zugeordnet werden. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Syn- chronisationsinformationen zu dem Ort bzw. der Position der identifizierten Signal- Merkmalsfolge im Hauptsignal bezogen sind. Diese Synchronisationsinformationen sind bei- spielsweise zusammen mit den DB-Merkmalsfolgen in der Datenbank gespeichert. Diese Syn- chronisationsinformationen können jedoch auch eine Zeit, insbesondere eine Serverzeit eines Synchronisationsservers, auf dem dieses Verfahren ausgeführt wird, umfassen, die erfasst wird, wenn beispielsweise das Zusatzsignal mit dieser Signal-Merkmalsfolge von dem Syn- chronisationsserver empfangen, die Signal-Merkmalsfolge extrahiert oder das Zusatzsignal mit dieser Signal-Merkmalsfolge vom Synchronisationsserver zum Abspielgerät gesendet wird. Diese Signal-Merkmalsfolge bildet somit einen bestimmten Ort im Hauptsignal, dem dann eine bestimmte Zeit, insbesondere Serverzeit zugeordnet wird. Diese bestimmte Zeit kann auch aus einer im Signal enthaltenen Zeitinformation extrahiert und der jeweiligen Sig- nal-Merkmalsfolge zugeordnet werden.

Selbstverständlich kann dieses Verfahren auch bei einem Hauptsignal verwendet werden, das einen bestimmten Startpunkt aufweist. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich flexibler als herkömmliche Verfahren, wie sie beispielsweise aus der EP 1 307 833 Bl bekannt sind, welche ein Hauptsignal mit einer festen Zeitreferenz benötigen. Diese Zeit- referenz wird beim erfindungsgemäßen Verfahren beim Durchgang des Hauptsignals (eng- lisch: on the fly) beispielsweise durch einen Synchronisationsserver geschaffen, indem durch den Vergleich mit den DB-Merkmalsfolgen zumindest eine Signal-Merkmalsfolge des Haupt- signals identifiziert wird, welcher dann entsprechende Synchronisationsinformationen zuge- ordnet werden können.

Weiterhin kann der Zeitpunkt der Signalmerkmalsfolge im Hauptsignal bestimmt werden, welche mit der DB-Merkmalsfolge übereinstimmt und dieser Zeitpunkt kann dieser extrahier- ten Signalmerkmalsfolge als Extraktionszeitpunkt zur Erzeugung der Synchronisationsinfor- mationen zugeordnet werden.

Mit einem solchen Extraktionszeitpunkt wird eine dem Hauptsignal zugordnete Zeitinformati- on erzeugt, welche einen Ort bzw. Punkt im Hautsignal mit einer Zeit verknüpft. Eine solche Zuordnung einer Zeitinformation zum Hauptsignal kann auch Sinn machen, wenn das Haupt- signal bereits eine Zeitinformation z.B. in Form von Zeitmarker aufweist. Hierdurch schafft man ggfs, eine zweite Referenz, welche mit weiterer Information verknüpft sein kann.

Weiterhin kann der DB-Merkmalsfolge eine Zeitinformation zugeordnet sein, welche einen bestimmten DB-Zeitpunkt relativ zur DB-Merkmalsfolge definiert, der zur Erzeugung der Syn- chronisationsinformationen verwendet wird. Diese Zeitinformation ist typischerweise zusam- men mit der DB-Merkmalsfolge in der Datenbank gespeichert. Sie gibt beispielsweise einen bestimmten Zeitpunkt an, wann eine Signal-Merkmalsfolge, welche mit dieser DB- Merkmalsfolge übereinstimmt, an einer bestimmten Stelle in einem größeren Signalabschnitt, wie zum Beispiel einem Film, auftritt. Die Zusatzsignale können dann bezüglich diesem DB- Zeitpunkt am Abspielgerät synchronisiert werden.

Auch dem Zusatzsignal können Synchronisationsinformationen zugeordnet werden, indem eine Signal-Merkmalsfolge des Zusatzsignals extrahiert und mit in einer Datenbank gespei- cherten DB-Merkmalsfolge verglichen wird, wobei bei einer Übereinstimmung zu einem vor- bestimmten Grad der Signal-Merkmalsfolge mit einer der DB-Merkmalsfolgen Synchronisati- onsinformationen dem Zusatzsignal an einer durch die Signal-Merkmalsfolge vorliegenden Position zugeordnet wird.

Dem Zusatzsignal können auch manuell Synchronisationsinformationen zugeordnet werden. Beispielsweise kann ein Operator dem Zusatzsignal eine Zeitinformation zuordnen, wann es bezüglich eines Hauptsignals auszustrahlen ist.

Es kann jedoch auch ein Zusatzsignal verwendet werden, welchem bereits vorab Synchroni- sationsinformationen zugeordnet sind.

Die Synchronisationsinformationen können ein oder mehrere der folgenden Daten umfassen: - eine Zeitinformation, welche einen Zeitpunkt des Haupt- und/oder Zusatzsignals identifi- ziert, wobei insbesondere ein Zeitpunkt relativ zu einer detektierten Signal-Merkmalsfolge hierdurch beschrieben wird.

- Einen oder mehrere Identifikationsmarker, welche den Inhalt des Haupt- und/oder Zusatz- signals beschreiben. Diese Identifikationsmarker können beispielsweise alleine den Typ des Zusatzsignals, wie zum Beispiel Untertitel einer bestimmten Sprache, Audio- Synchronisationssignale in einer bestimmten Sprache, Erläuterung über den Typ von META- Informationen, welche mit dem Zusatzsignal übermittelt werden, beschreiben. Die Identifika tionsmarken können jedoch auch das Zusatzsignal detaillierter beschreiben und Strukturen des Zusatzsignales wiedergeben. Ist das Zusatzsignal beispielsweise ein Liedtext, dann kön- nen die Identifikationsmarker die jeweiligen Strophen des Liedtextes identifizieren. Es kön- nen jedoch auch andere Strukturen, wie zum Beispiel Kapitel, Akte einer Oper, Lieder eines Konzertes, Folgen einer Fernsehserie oder dergleichen mit den Identifikationsmarkern be- schrieben werden

- Einen Zeitstempel, welcher einen bestimmten Zeitpunkt im Haupt- und/oder Zusatzsignal beschreibt. Dieser Zeitpunkt ist unabhängig von einer der detektierten Signalmerkmalsfolgen und beschreibt beispielsweise einen bestimmten Zeitpunkt in einem Film bezüglich eines Re- ferenzpunktes, welcher nicht in Bezug zu einer detektierten Signalmerkmalsfolgen steht. Die- ser Referenzpunkt ist in der Regel ein Startpunkt des Hauptsignals, des Zusatzsignals oder eines bestimmten Abschnittes des entsprechenden Signals.

- Einen zeitlichen Offset, der das Zeitintervall beschreibt, das zum Weiterleiten eines Haupt- und/oder Zusatzsignals von einer bestimmten Stelle eines Übertragungsweges bis zur tat- sächlichen Ausgabe des Haupt- und/oder Zusatzsignals an dem Abspielgerät notwendig ist. Diese Synchronisationsinformation ist somit keine Synchronisationsinformation, welche eine Eigenschaft des Haupt- oder Zusatzsignals beschreibt, sondern eine Eigenschaft der Vorrich- tung, mit welcher das Verfahren ausgeführt wird.

Die Synchronisationsinformationen können je nach Anwendungsfall sehr unterschiedlich zu- sammengesetzt sein.

Bei dem oben erläuterten Aspekt der Erfindung werden die Synchronisationsinformationen der übereinstimmenden DB-Merkmalsfolgen dem Hauptsignal an einer durch die Signal- merkmalsfolge vorgegebenen Position zugeordnet. Den DB-Merkmalsfolgen sind bestimmte Informationen in der Datenbank zugeordnet. Diese Informationen müssen jedoch nicht un- bedingt eine Zeitinformation umfassen. Sie können z. B. Metadaten sein, die die Bedeutung (z.B. Titel eines Musikstücks, Akt einer Oper, etc.) der DB-Merkmalsfolge oder eines Ab- schnittes des Signals, in dem sich diese DB-Merkmalsfolge befindet, beschreibt. Die Synchro- nisationsinformationen können beispielsweise dann anhand einer im Hauptsignal enthaltenen Zeitinformation, welche zusammen mit der Signalmerkmalsfolge extrahiert wird oder anhand des Extraktionszeitpunktes erzeugt werden, welche beispielsweise mit diesen Metainformati- onen kombiniert werden und so eine Synchronisationsinformation ergibt, anhand welcher ein Zusatzsignal mit der gleichen Metainformation zugeordnet werden kann, wobei der Zeitpunkt der Zuordnung bzw. der Synchronisation anhand der extrahierten Zeitinformation bzw. an- hand dem Extraktionszeitpunktes abgeleitet wird.

Mit anderen Worten bedeutet dies, dass dem Hauptsignal Synchronisationsinformationen zugeordnet werden und ein zeitlicher Bezug der Synchronisationsinformationen zum Haupt- signal besteht.

Der Erfindung liegt weiterhin die Erkenntnis zugrunde, dass Mediensignale aus unterschiedli- chen Signalquellen oftmals ähnliche Abschnitte von Merkmalen aufweisen. Diese Merkmals- abschnitte müssen nicht exakt gleich sein. Ist ein Hauptsignal bspw. ein hoch qualitatives Tonsignal eines Konzertes und ein Zusatzsignal ein Videosignal mit einem Tonsignal geringer Qualität, dann kann das Zusatzsignal auf Grundlage des Tonsignals mit geringer Qualität, z.B. beim Begrüßungsapplaus der Musiker, sehr exakt synchronisiert werden, da die Audio- merkmale hier sehr ähnlich sind, auch wenn sich die Qualität der beiden Tonsignale erheb- lich unterscheidet. Dies ist gleichermaßen mit Videosignalen möglich, welche mit professio- nellen Kameras aufgenommen werden und welchen die bspw. mit einem Mobiltelefon aufge- nommen werden.

Die Erfinder haben erkannt, dass anhand dieser Merkmalsabschnitte eine automatische Iden- tifizierung eines oder mehrerer bestimmter Signalmerkmalsfolgen zur Synchronisierung der unterschiedlichen Signale möglich ist.

Die Synchronisationsinformationen können an einem Synchronisationsserver erzeugt werden, welcher unabhängig von einem Abspielgerät ausgebildet ist. Diese müssen dann an das Ab- spielgerät übermittelt werden, auf welchen das Zusatzsignal synchron zum Hauptsignal aus- gegeben wird. In diesem Fall könnte auch eine Synchronisation des Abspielgerätes und des Synchronisationsservers ausgeführt werden, beispielsweise indem ein Zeitintervall bestimmt wird, das zum Übertragen des entsprechenden Signals von einer vorbestimmten Stelle, ins besondere vom Synchronisationsserver, zum Abspielgerät benötigt wird. Der Synchronisati- onsserver kann jedoch auch im Abspielgerät selbst ausgebildet sein. Wird eine digitale Über- tragung der Daten zwischen dem Synchronisationsserver und dem Abspielgerät verwendet, ist es in der Regel nicht möglich dieses Zeitintervall zu bestimmen, da es variiert.

Am Abspielgerät kann das Zusatzsignal zum Hauptsignal synchronisiert werden, indem am Abspielgerät das Hauptsignal und das Zusatzsignal ausgegeben werden, welche jeweils als Synchronisationsinformationen einen oder mehrere Zeitmarker enthalten. Anhand der Zeit- marker kann das Abspielgerät das Zusatzsignal dem Hauptsignal synchron zuordnen und diese synchron ausgeben.

Weiterhin kann am Abspielgerät anhand einer am Abspielgerät mittels einer Uhr gemessenen Abspielzeit das Zusatzsignal mittels der Synchronisationsinformationen dieser Abspielzeit derart zugeordnet werden, dass das Zusatzsignal synchron zum Hauptsignal ausgegeben wird.

Im ersten Fall werden das Hauptsignal und das Zusatzsignal mit demselben Abspielgerät ausgegeben, so dass die Zeitmarker in beiden Signalen genügen, um die Signale synchron auszugeben. Will man jedoch im Hauptsignal keine Zeitmarker einfügen, da man das Haupt- signal beispielsweise ohne zeitliche Verzögerung möglichst schnell zu einem Abspielgerät übermitteln möchte, oder wird das Hauptsignal an einem anderen Abspielgerät als das Zu- satzsignal ausgegeben, dann ist es zweckmäßig, dass das Zusatzsignal mittels der Synchro- nisationsinformationen einer am Abspielgerät mittels einer Uhr gemessenen Abspielzeit zu- geordnet wird. Die Synchronisationsinformationen enthalten die entsprechenden Informatio- nen, um das Zusatzsignal der Abspielzeit derart zuzuordnen, dass das Zusatzsignal synchron zum Hauptsignal ausgegeben wird.

Wenn das Hauptsignal und das Zusatzsignal über unterschiedliche Abspielgeräte ausgegeben werden, dann ist es zweckmäßig, eine erste Uhrzeit zu verwenden, der die Ausgabe des Hauptsignals zugeordnet ist. Mit dieser Uhrzeit werden somit die Zeitpunkte der einzelnen Merkmale bzw. Merkmalsfolgen im Hauptsignal beschrieben. Hierfür könnte man grundsätz- lich die Uhr des Abspielgerätes verwenden, mit welchem das Hauptsignal ausgegeben wird. Ist jedoch ein Synchronisationsserver vorgesehen, der unabhängig von diesem Abspielgerät für das Hauptsignal ist, dann kann man auch, die Uhr des Synchronisationsservers verwen- den, insbesondere wenn das Hauptsignal kontinuierlich vom Synchronisationsserver zu dem Abspielgerät übermittelt wird. Dann ist lediglich den Synchronisationsinformationen ein ent- sprechender zeitlicher Offset hinzuzufügen, der das Zeitintervall angibt, um welches das Hauptsignal an dem Abspielgerät bezüglich des Durchganges am Synchronisationsserver verzögert ausgegeben wird. Für das Abspielgerät des Zusatzsignals wird eine Synchronisati- onsinformation vorgesehen, welche die Beziehung der Abspielzeit am Abspielgerät zur Ser- verzeit am Synchronisationsserver beschreibt. Hierdurch kann anhand der Abspielzeit ein Bezug zur Serverzeit des Synchronisationsservers hergestellt werden, da zu dieser Serverzeit auch die Ausgabe des Hauptsignales synchronisiert ist. Werden sowohl die Serverzeit als auch die Abspielzeit mit einer unabhängigen Uhrzeit bzw. Referenzzeit (z.B. NTP etwork time protocol) regelmäßig synchronisiert, dann müssen die Synchronisationsinformationen keine Information über die Beziehung dieser beiden Zeiten enthalten, da beide Zeiten im Rahmen der vorliegenden Messgenauigkeiten als identisch zu beurteilen sind.

Beim Vergleich der Signalmerkmalsfolgen mit dem DB-Merkmalsfolgen kann es sein, dass mehrere Signalmerkmalsfolgen mit dem vorbestimmten Grad übereinstimmen. Es können dann grundsätzlich die mehreren Signalmerkmalsfolgen zum Erzeugen von Synchronisati- onsinformationen verwendet werden. Zweckmäßigerweise wird jedoch die Übereinstimmung aller Signalmerkmalsfolgen, welche innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls den vorbe- stimmten Grad an Übereinstimmung erfüllen, bewertet, und es wird die Signal-Merkmalsfolge mit der besten Bewertung ausgewählt, um dem Hauptsignal an einer durch die Signal- Merkmalsfolge vorgegebenen Position die Synchronisationsinformationen zuzuordnen. Man möchte grundsätzlich eine eindeutige Zuordnung der Synchronisationsinformationen zum Hauptsignal. Bei Verwendung von mehreren Signalmerkmalsfolgen ist dies nicht immer si- chergestellt. Bei der Verwendung der am besten mit einer DB-Merkmalsfolge übereinstim- menden Signal-Merkmalsfolge erzielt man auch die beste Synchronisation.

Die vorbestimmten Regeln zum Bewerten des Grades der Übereinstimmung der Signal- Merkmalsfolge mit der DB-Merkmalsfolge umfassen eine oder mehrere der folgenden Re- geln:

- Je größer die Anzahl der übereinstimmenden Merkmale einer Merkmalsfolge ist, desto bes- ser ist die Bewertung.

- Je größer die Anzahl der übereinstimmenden Merkmale einer Merkmalsfolge im Verhältnis zu der Anzahl der in der Merkmalsfolge enthaltenen Merkmale ist, desto besser ist die Be- wertung.

- Die Übereinstimmung der einzelnen Merkmale wird klassifiziert, wobei je geringer der Ab- stand der übereinstimmenden Merkmale ist, desto besser wird die entsprechende Überein- Stimmung klassifiziert und diese Klassifizierung wird dann bei der Gesamtbewertung der Übereinstimmung einer Merkmalsfolge berücksichtigt.

Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Synchroni- sieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal, vorgesehen, das folgende Schritte um- fasst:

- Extrahieren von Signalmerkmalsfolgen aus dem Hauptsignal und Speichern der Signal- merkmalsfolgen in einer Datenbank zusammen mit Zeitinformationen,

- Synchronisieren eines Zusatzsignales unter Verwendung dieser Datenbank, wobei insbe- sondere aus dem Zusatzsignal extrahierte Merkmalsfolgen mit denen in der Datenbank ge- speicherten Merkmalsfolgen verglichen werden und/oder Zeitinformationen aus dem Zusatz- signal mit entsprechenden Zeitinformationen der Datenbank verglichen werden.

Mit diesem Verfahren kann eine Datenbank für ein Hauptsignal erstellt werden, während das Hauptsignal von einer Sendestation zu einem Abspielgerät übertragen wird, wobei diese Da- tenbank sofort zum Synchronisieren eines Zusatzsignals zu diesem Hauptsignal zur Verfü- gung steht. Hiermit kann somit ein Live-Signal analysiert und synchronisiert werden. Deshalb wird eine derart erstellte Datenbank auch als Live-Datenbank bezeichnet.

Die Zeitinformationen können mittels einer an einem entsprechenden Server vorgesehenen Uhr und/oder anhand von im Hautsignal enthaltenen Zeitinformationen erstellt bzw. extra- hiert werden.

Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Synchroni- sieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal geschaffen, wobei zum Kalibrieren eine Übertragungsstrecke von einem Server zu einem Abspielgerät und/oder zum Kalibrieren der Latenz an einem Abspielgerät zum Ausgeben eines Mediensignals auf dem Abspielgerät ein Referenzsignal ausgegeben wird, welches gleichzeitig von einem entsprechenden Sensor aufgenommen wird, wobei das ausgegebene Referenzsignal und das vom Sensor empfange- ne Referenzsignal miteinander verglichen werden, um das zur Weiterleitung des Referenz- Signals und/oder der tatsächlichen Ausgabe zum Abspielgerät notwendige Zeitintervall zu bestimmen und dieses Zeitintervall wird als zeitlicher Offset genutzt, um eine Ausgabezeit anhand einer mit der Uhr des Servers und/oder des Abspielgerätes in Bezug stehenden Zeitinformation zu bestimmen, mit welcher ein Signal an dem Medienabspielgerät ausgege- ben wird. Mit diesem Verfahren können Übertragungsstrecken oder Abspielgeräte selbsttätig kalibriert werden. Die Latenz kann sich bei einem Abspielgerät erheblich unterscheiden in Abhängig- keit davon, ob beispielsweise ein Audio-Signal über einen kabelgebundenen Lautsprecher, über einen mittels Bluetooth gekoppelten Lautsprecher oder über ein nachgeordnetes Audio- System ausgegeben wird. Auch kann sich das notwendige Zeitintervall zum Übertragen von Signalen erheblich vom jeweiligen Übertragungsweg unterscheiden. Mit diesem Verfahren kann vor oder auch während des Abspielens des Mediensignals der Übertragungsweg und/oder die Latenz des Ausgabegerätes einmal oder mehrmals kalibriert werden, so dass der korrekte Offset jeweils vorliegt, mit welchem die Signale ausgegeben werden.

Das Referenzsignal kann ein Audio-Signal umfassen, wobei dann der Sensor ein Mikrofon ist. Das Referenzsignal kann auch ein Video-Signal umfassen. Als Sensor wird dann eine Kamera verwendet.

Das Zeitintervall kann bestimmt werden, indem der Zeitpunkt des Absendens und der Zeit- punkt des Empfangens des Referenzsignals bestimmt werden, wobei aus der Zeitdifferenz dieser beiden Zeitpunkte das Zeitintervall abgeleitet wird. Wenn der Zeitpunkt des Absen- dens und der Zeitpunkt des Empfangens des Referenzsignals an der gleichen Stelle gemes- sen werden, dann ist das zu bestimmende Zeitintervall die halbe Zeitdifferenz zwischen die sen beiden Zeitpunkten. Wenn der Zeitpunkt des Sendens des Referenzsignals am Beginn des Übertragungsweges und der Zeitpunkt des Empfangens des Referenzsignals unmittelbar am Sensor gemessen wird, dann ist das zu bestimmende Zeitintervall diese Zeitdifferenz. Ein oder beide Zeitpunkte können durch einen Vergleich einer extrahierten Referenz- Merkmalsfolge mit einer oder mehreren vorab gespeicherten Referenz-Merkmalsfolgen aus- geführt werden. Dieses Verfahren entspricht dem oben erläuterten Verfahren zum Identifi zieren der Signalmerkmalsfolgen anhand der DB-Merkmalsfolgen. Durch einen solchen Ver- gleich von Merkmalsfolgen kann somit ein Zeitpunkt bestimmt werden. Die Genauigkeit eines solchen Zeitpunktes ist durch die Länge des Merkmals in der Merkmalsfolge beschränkt, wel- ches zum Bestimmen des Zeitpunktes verwendet wird. Eine typische Länge eines solchen Merkmals liegt im Bereich von ±8 ms.

Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Synchroni- sieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal vorgesehen, bei dem ein Zusatzsignal von einem von einem Abspielgerät unabhängig ausgebildeten Synchronisationsserver an das Abspielgerät übermittelt wird und am Synchronisationsserver werden Synchronisationsinfor- mationen erzeugt, welche auf eine Serverzeit des Synchronisationsservers bezogen sind, die am Synchronisationsserver mit einer dort angeordneten Uhr gemessen wird, wobei am Ab- spielgerät eine Abspielgeräteuhr zum Messen einer Abspielzeit vorgesehen ist, welche zu- mindest einmal mit der Serverzeit synchronisiert wird, und ein Zeitdrift der Abspielzeit zur Serverzeit gemessen wird und dieser Zeitdrift bei der Synchronisierung des Zusatzsignals zum Hauptsignal mit berücksichtigt wird. Das Zusatzsignal kann am Abspielgerät durch die vom Abspielgerät vorliegende Abspielzeit gesteuert ausgegeben werden.

Der Zeitdrift kann unterschiedliche Ursachen haben. Einerseits kann die Uhr des Abspielgerä- tes nicht immer genau gleich schnell wie die Uhr des Servers oder die Uhren unterschiedli- cher Abspielgeräte unterschiedlich schnell laufen. Andererseits kann das Zusatzsignal im Vergleich zum Hauptsignal eine zeitliche Streckung oder Stauchung aufweisen, sodass ein Zusatzsignal, das zu einem bestimmten Zeitpunkt exakt mit dem Hauptsignal synchronisiert ist, mit zunehmender Abspielzeit stärker vom Hauptsignal abweicht. Eine solche zeitliche Streckung oder Stauchung entsteht bspw. bei der Umwandlung von Analog- in Digitalsignale mit einem entsprechenden Analog-Digitalwandler. Das Hauptsignal und das oder die Zusatz- signale werden meistens über unterschiedliche Strecken übertragen und deshalb an unter- schiedlichen Orten mit unterschiedlichen Analog-Digitalwandlern umgesetzt. Jeder Analog- Digitalwandler weist einen Taktgeber (Uhr) auf, mit welchen dem Digitalsignal Zeitinformati- onen in Form von Zeitmarkern hinzugefügt werden. Der Takt unterschiedlicher Taktgeber kann geringfügig abweichen. Dies führt dazu, dass selbst wenn ein Hauptsignal und ein Zu- satzsignal im analogen Zustand identisch sind, sie im digitalen Zustand etwas abweichende Zeitinformationen aufweisen. Werden sie gleichzeitig an einem Abspielgerät abgespielt, dann kann sich mit zunehmender Abspieldauer ein zeitlicher Versatz zwischen den beiden Signalen ergeben.

Der Zeitdrift aufgrund unterschiedlich schnell laufender Uhren bzw. Taktgeber auf unter- schiedlichen Abspielgeräten kann durch einen regelmäßigen Abgleich mit einer Referenzuhr (z. B. Atomuhr bzw. TMP) beseitigt werden. In Abspielgeräten hat oft die Ausgabeeinheit ein eigenes Taktsignal und das Abspielgerät eine Steuereinrichtung mit einer eigenen Uhr. In einem solchen Fall ist es zweckmäßig, wenn das Taktsignal der Abspieleinheit regelmäßig mit der Uhr der Steuereinrichtung des Abspielgerätes synchronisiert wird und die Uhr der Steu- ereinrichtung des Abspielgerätes in regelmäßigen Abständen mit der Referenzuhr synchroni- siert wird. Der Zeitdrift aufgrund der Stauchung oder Streckung der Signale kann gemessen werden. Hierbei ist es möglich, die Stauchung oder Streckung mit der Extraktion von Merkmalsfolgen zu bestimmen. Ist der Zeitdrift einmal bestimmt, dann kann das Zusatzsignal auf Dauer syn- chron zum Hauptsignal abgespielt werden, ohne dass in regelmäßigen Zeitabständen eine neue Synchronisierung zwischen Zusatzsignal und Hauptsignal erfolgen muss.

Ist der Teil des Signales des Hauptsignales verfügbar, zu welchem das Zusatzsignal synchro- nisiert wird, dann kann auch wiederholt eine Synchronisierung der beiden Signale zueinander ausgeführt werden, ohne dass ein Zeitdrift hierzu berechnet werden muss. Es kann z. B. zweckmäßig sein, das Hauptsignal und das Zusatzsignal durch einen gemeinsamen Synchro- nisationsserver zu führen, bevor sie am Abspielgerät ausgegeben werden, so dass am Syn- chronisationsserver das vollständige Hauptsignal und Zusatzsignal vorhanden ist und jeder- zeit eine neue Synchronisation des Zusatzsignals zum Hauptsignal erfolgen kann. Dann kann am Abspielgerät das Hauptsignal auch ohne den Anteil ausgegeben werden, der für die Syn- chronisation beider Signale notwendig ist und dennoch eine regelmäßige Neusynchronisie- rung zwischen beiden Signalen erfolgen.

Der Zeitdrift kann durch mehrmaliges Vergleichen mit einer Referenzzeit erfolgen, um jeweils eine Zeitdifferenz zu berechnen, wobei anhand der Abweichungen der Zeitdifferenz der Zeit- drift bestimmt wird. Je größer die Abstände zwischen dem ersten und letzten Vergleich sind, desto präziser kann der Zeitdrift bestimmt werden.

Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Synchroni- sieren von einem Zusatzsignal zu einem Hauptsignal geschaffen, wobei in einem ersten Schritt die Zeitstempel der zu Verfügung stehenden Zusatzsignale zu einem Abspielgerät übertragen werden. Dadurch lässt sich die zur Verfügung stehende Bufferzeit ausrechnen.

Die Bufferzeit beschreibt dabei die Zeit, die dem Zusatzsignal noch zur Verfügung steht, be- vor es abgespielt werden muss, um synchron mit dem Hauptsignal zu sein. Zugleich kann in dieser ersten Übertagung die zur Verfügung stehende Bandbreite ermittelt werden. In dem zweiten Schritt wird die Bufferzeit dafür genutzt, um das Zusatzsignal zu codieren, vom Zu- satzsignalserver zum Abspielgerät zu übertragen und das Zusatzsignal dann wieder zu deco- dieren. Die Qualität des Zusatzsignals hängt dabei von der zur Verfügung stehenden Buffer- zeit und der zur Verfügung stehenden Bitrate ab. Bei gleicher Bufferzeit kann eine hohe Sig- nalqualität dadurch erzeugt werden, dass entweder die Codierung/Dekodierungszeit mög- liehst kurz gewählt wird, wodurch aber hohe Datenmengen entstehen, die entsprechend lan- ge Übertragungsdauern benötigen, oder eine hohe Codierung/Dekodierungszeit, wodurch die Bitrate verringert wird und die Übertragung beschleunigt wird. Bei sich verändernden Buffer- zeiten, Hardware-Voraussetzungen, und zur Verfügung stehenden Bandbreiten muss die Codierung/Dekodierungszeit neu bestimmt werden.

In der Praxis kann dieses Verfahren derart ausgeführt werden, dass an dem oder den Ser- vern die Signale (Hauptsignal und/oder Zusatzsignal) unterschiedlich mit bspw. unterschied- lichen Codecs codiert werden, so dass die Signale in unterschiedlichen Qualitäten vorliegen. Am Abspielgerät wird dann entschieden, welches Signal verwendet und vom Server abgeru- fen wird.

Des Weiteren wird das Zusatzsignal von dem Zusatzsignalserver zu dem Abspielgerät in Chunks mit zeitlichen Längen von 10 Frames, das in etwa 400 ms entspricht, insbesondere maximal 5 Frames, das in etwa 200 ms entspricht, und vorzugsweise maximal 1 Frame, das in etwa 40 ms entspricht, übertragen und am Abspielgerät das Zusatzsignal mit einem loka- len Web-Server empfangen. Durch das Vorsehen des lokalen Web-Servers mit einer Direkt- verbindung über ein Websocket kann das Zusatzsignal im Wesentlichen verzögerungsfrei empfangen werden. Eine Direktverbindung ist eine Verbindung, die nach einem Übertra- gungsvorgang aufrecht erhalten bleibt. Der lokale Web-Server ist vorzugsweise kompatibel zu dem vom Abspielgerät benutzten Übertragungsprotokoll (in der Regel: http), so dass das Abspielgerät selbst nicht verändert werden muss, bis aus das, dass der lokale Web-Server hinzuzufügen ist.

Dies erlaubt auch die Verwendung sehr kurzer Chunks. Bei den herkömmlichen Übertra- gungsverfahren verursachen derart kurze Chunks eine erhebliche Verzögerung beim wieder- holten Aufbau der Datenverbindung, da durch das sequentielle Polling-Verhalten und den einzelnen File-Abfragen, welche jeweils einen Overhead verursachen, eine erhebliche Verzö- gerung entstehen würde. Grundsätzlich bestünde die Möglichkeit, eine Direktverbindung herzustellen, welche die Übertragung der Chunks fast verzögerungsfrei erlaubt. Jedoch hat diese den Nachteil, dass sie nur zwischen zwei bestimmten Partnern erstellt werden kann und kein Streaming zu mehreren Empfängern gleichzeitig ermöglicht.

Anstelle einer Direktverbindung kann der lokale Web-Server so ausgebildet sein, dass er mehrere Chunks gleichzeitig oder in kurzer Folge angefordert ohne auf den Empfang der vorher angeforderten Chunks zu warten. Bei herkömmlichen Verfahren werden die Chunks einzeln abgefragt und ein weiterer Chunk wird erst angefordert, wenn der vorher angefor- derte Chunk bereits empfangen ist. Hierdurch können auch sehr kleine Chunks in schneller Folge übertragen werden. Hierzu können beispielsweise herkömmliche Streaming-Techniken, wie HLS oder Dash verwendet werden.

Hierdurch kann die notwendige Übertragungszeit gering gehalten werden und daher mehr Zeit für das Encoding zur Verfügung stehen. Dies kann dann mit einer hohen Datenrate durchgeführt werde, was die Qualität des Signals erhöht.

Mit diesem Übertragungsverfahren kann das Zusatzsignal in der Regel innerhalb von zwei bis drei Sekunden beim Empfänger ankommen.

Die oben erläuterten Aspekte können einzeln oder in beliebigen Kombinationen realisiert werden.

Im Rahmen der Erfindung kann ein Zusatzsignal zu einem Hauptsignal synchronisiert wer- den. Es ist jedoch auch möglich, dass mehrere Zusatzsignale zu einem Hauptsignal synchro- nisiert werden.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft näher anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:

Figur 1 ein System zum synchronen Wiedergeben mehrerer Kamerasignale zu einem

Hauptsignal,

Figur 2 ein System zum Einspielen von externen Zusatzinformationen zu einer Live- Übertragung,

Figur 3 ein System zum Einspielen von externen Zusatzinformationen zu einer Fern- seh-Übertragung,

Figur 4 ein System zum Einspielen von externen Zusatzinformationen zu einer Fern- seh-Übertragung mit lokalem Server.

Ein erstes Ausführungsbeispiel betrifft ein System zum Übertragen einer Live-Veranstaltung auf einer Bühne 1 mit mehreren Kameras 2, einem Sendestudio 3, in dem die Kamerasignale der einzelnen Kameras 2 zusammenlaufen, um von der Regie in ein Hauptsignal umgesetzt zu werden. Das Sendestudio 3 ist mit einem Synchronisationsserver 5 verbunden, an wel- chen das Hauptsignal 4 übermittelt wird.

Der Synchronisationsserver 5 leitet das Hauptsignal 4 als Datenstream an ein oder mehrere Abspielgeräte 6. In Figur 1 ist lediglich ein einziges Abspielgerät dargestellt. In der Realität wird das Hauptsignal 4 z.B. in einem Broadcasting-Verfahren an viele Abspielgeräte übermit- telt.

Vom Sendestudio werden die Signale der einzelnen Kameras als Zusatzsignale zu einem Zu- satzsignalsynchronisationsserver 7 geleitet. Der Zusatzsignalsynchronisationsserver 7 ist mit einem Web-Server 8 verbunden, von dem nach einem Internetprotokoll die einzelnen Zu- satzsignale aufgerufen und den jeweiligen Abspielgeräten 6 über das Internet 18 zugeführt werden können. Zwischen den Abspielgeräten und dem Web-Server 8 besteht eine bidirekti onale Datenverbindung, so dass an den Abspielgeräten eine individuelle Auswahl über die abzurufenden Zusatzsignale erfolgen kann.

Im Sendestudio wird das Hauptsignal vorverarbeitet und optimiert. Die einzelnen Zusatzsig- nale werden mit oder ohne weitere Vorverarbeitung ausgegeben.

Die beiden Synchronisationsserver 5, 7 sind jeweils mit einem Datenbankserver 9 verbunden auf dem eine Datenbank vorgehalten ist, in welcher bestimmte Merkmalsfolgen mit den Merkmalsfolgen zugeordneten Synchronisationsinformationen gespeichert sind. Im vorlie- genden Ausführungsbeispiel ist lediglich eine einzige Datenbank vorgesehen, auf welche beide Synchronisationsserver 5, 7 zugreifen. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, jeweils eine Kopie der Datenbank in unmittelbarer Nähe des jeweiligen Synchronisationsservers 5, 7 vorzusehen, so dass ein schneller Zugriff möglich ist oder auch zwei Datenbanken mit sich etwas unterscheidenden Dateninhalten.

Mit dieser Vorrichtung soll das Hauptsignal 4 am Abspielgerät 6 ausgegeben werden können und der Bediener des Abspielgerätes soll jedoch auch die Möglichkeit haben, zumindest eines der Zusatzsignale synchron am Abspielgerät 6 auszugeben.

Sowohl das Hauptsignal 4 als auch die Zusatzsignale weisen jeweils eine Video-Spur und eine Ton-Spur auf. Die Ton-Spuren der Zusatzsignale werden mittels jeweils einem, an der jewei- ligen Kamera angeordneten Mikrofon aufgenommen. Das Ton-Signal des Hauptsignals wird mittels einer an der Bühne 1 installierten Mikrofonanlage aufgenommen und ist dementspre- chend qualitativ wesentlich besser.

Nachfolgend wird erläutert, wie das Hauptsignal und die Zusatzsignale verarbeitet werden, um vom Abspielgerät einfach, präzise und zuverlässig synchronisiert werden zu können.

Im Synchronisationsserver 5 werden von der Ton-Spur aufeinanderfolgend Abschnitte vorbe- stimmter Länge ausgelesen und hieraus bestimmte Merkmale extrahiert. Hierzu werden die se Abschnitte mittels einer Fast-Fourier-Transformation in den Frequenzraum bzw. Fourier- Raum transformiert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Länge der einzelnen Ab- schnitte 16 ms. Sie sollen jedenfalls nicht länger als 50 ms und insbesondere nicht länger als 32 ms sein, da kurze Abschnitte eine dementsprechende präzise Synchronisierung erlauben. Je kürzer die Abschnitte bzw. Zeitfenster sind, desto stärker werden tiefe Frequenzen nicht mehr berücksichtigt. Es hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt, dass bei Zeitfenstern bis zu einer maximalen Länge von 8-10 ms ausreichend viele hochfrequente Signale vorhan- den sind, um die Synchronisation durchzuführen.

Die ausgelesenen und transformierten Zeitfenster sind vorzugsweise zueinander überlappt. Bei einer Überlappung von z.B. 50% kann bei einer Zeitfensterlänge von 32 ms bzw. von 16 ms eine Auflösung von 16 ms bzw. von 8 ms erzielt werden.

Im Frequenzraum werden als Merkmale alle Frequenzspitzen betrachtet, welche über einen bestimmten Schwellenwert liegen. Das heißt, dass die Merkmale Intensitätswerte bestimmter Frequenzen sind, die über den vorbestimmten Schwellenwert liegen.

In den einzelnen Zeitfenstern werden diese Merkmale erfasst und bilden eine Merkmalsfolge. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Folge keine zeitliche Folge, sondern eine Auflis- tung von Merkmalen in der Reihenfolge ihrer Frequenz.

Die aus der Ton-Spur abgeleiteten Merkmalsfolgen werden im Folgenden als Signalmerk- malsfolgen bezeichnet. Diese Signalmerkmalsfolgen werden mit DB-Merkmalsfolgen vergli chen, welche in der Datenbank gespeichert sind.

Die Datenbank 9 umfasst eine Vielzahl solcher DB-Merkmalsfolgen, welche vorab erstellt worden sind. Wird auf der Bühne 1 ein Popkonzert veranstaltet, dann wird eine Datenbank 9 verwendet, in welcher alle Lieder der entsprechenden Musik-Band in DB-Merkmalsfolgen umgesetzt sind und möglichst auch Lieder von anderen Interpreten, welche jedoch oftmals Live gespielt werden.

Die Merkmalsfolgen sind derart charakteristisch, auch wenn die Signale, aus welchen die DB- Merkmalsfolgen erzeugt worden sind, und die Live-Signale nicht identisch sind, dass sie trotzdem eine Ähnlichkeit besitzen, um einander zugeordnet werden zu können.

Wird beim Vergleichen der Signalmerkmalsfolgen mit den DB-Merkmalsfolgen eine Überein- stimmung zu einem vorbestimmten Grad festgestellt, dann wird dies als Zuordnung bewer- tet.

Beim Extrahieren der jeweiligen Signal-Merkmalsfolge wird mittels der Synchronisationsser- veruhr 11 der Extraktionszeitpunkt erfasst und der jeweiligen Merkmalsfolge zugeordnet.

Dieser Extraktionszeitpunkt dient zur Beschreibung des Zeitpunktes einer bestimmten Merk- malsfolge im entsprechenden Signal. Somit kann durch die Extraktionszeitpunkte die relative zeitliche Zuordnung mehrerer Signal-Merkmalsfolgen innerhalb eines Signals eindeutig be- schrieben werden. Es kann jedoch sein, dass der Prozess des Extrahierens selbst zeitlichen Schwankungen unterliegt. In diesem Fall sind die Extraktionszeitpunkte mit einem durch die zeitlichen Schwankungen verursachten Fehler behaftet. Deshalb kann es zweckmäßig sein, an Stelle der mit der Synchronisationsserveruhr 11 gemessenen Uhrzeit eine im Hauptsignal enthaltene Zeitinformation zu verwenden, welche den Zeitpunkt eines bestimmten Punktes im Hauptsignal beschreibt. Eine solche Zeitinformation ist im Hauptsignal immanent enthal- ten und sie wird im Folgenden als Signalzeitinformation bezeichnet. Ist das Hauptsignal bspw. ein Videosignal, dann weist es eine bestimmte Bildfrequenz auf, mit welcher einzelne Bilder (= frames) aufgenommen und wiedergegeben werden. Werden die Bilder aufeinan- derfolgend gezählt, dann ist das zeitliche Intervall zwischen zwei bestimmten Bildern dieses Signals die Anzahl der Bilder in dem Signal zwischen diesen Bildern multipliziert mit dem Kehrwert der Bildfrequenz. Die Nummer eines Bildes eines Videosignals stellt somit eine sol che Signalzeitinformation dar. In der Regel ist eine solche Signalzeitinformation im Hauptsig- nal explizit kodiert. Sie kann jedoch auch implizit enthalten sein, indem bspw. die Anzahl der Bilder eines Videosignals gezählt werden. Bei der Extraktion kann somit die Merkmalsfolge zusammen mit der Signalzeitinformation, die den Zeitpunkt dieser Merkmalsfolge im Hauptsignal angibt, extrahiert werden. Hierdurch wird ein Extraktionszeitpunkt erhalten, der unabhängig vom zeitlichen Ablauf des Prozesses des Extrahierens ist.

Der Signalzeitinformation kann bspw. mittels der Synchronisationsserveruhr 11 eine absolute Zeit zugeordnet werden. Diese Zuordnung erfolgt einmal und wird dann aufrechterhalten.

Den identifizierten Signalmerkmalsfolgen werden zusammen mit der entsprechenden DB- Merkmalsfolge in der Datenbank gespeicherten Synchronisationsinformationen zugeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthalten die Synchronisationsinformationen Identifika- tionsmarker, welche das jeweilige Lied beschreiben und die Stelle im Lied definieren. Weiter- hin enthalten die Synchronisationsinformationen die Extraktionszeit der entsprechenden Sig- nalmerkmalsfolgen.

Am Zusatzsignalsynchronisationsserver 7 wird das gleiche Verfahren mit den jeweiligen Zu- satzsignalen 10 ausgeführt, wobei auch hier aus der Ton-Spur die Signalmerkmalsfolgen extrahiert und mit den DB-Merkmalsfolgen der Datenbank verglichen werden. Die Extrakti- onszeitpunkte können mit der Zusatzsignal-Synchronisationsserveruhr 12 erfasst oder aus der entsprechenden Signalzeitinformation extrahiert werden und die Extraktionszeitpunkte werden zusammen mit den aus der Datenbank abgeleiteten Synchronisationsinformationen mit einer Zuordnung zu den jeweiligen Zusatzsignalen an das Abspielgerät übermittelt.

Hierdurch sind sowohl dem Hauptsignal als auch dem Zusatzsignal Zeitinformationen zuge- ordnet, die den jeweiligen Zeitpunkt der extrahierten Merkmalsfolgen im jeweiligen Signal beschreiben. Diese Zeitinformationen können bereits vorab durch Vergleich der extrahierten Merkmalsfolgen mit den in der Datenbank 9 gespeicherten DB-Merkmalsfolgen synchronisiert werden, indem bei einer Übereinstimmung zu einem vorbestimmten Grad zwischen der extrahierten Merkmalsfolge und einer der DB-Merkmalsfolgen die Synchronisationsinformati- on bzw. Zeitinformation dieser DB-Merkmalsfolge der extrahierten Merkmalsfolge zugeordnet wird bzw. eine Zeitdifferenz berechnet wird und diese dem Hauptsignal bzw. dem Zusatzsig- nal zugeordnet wird, wobei die Zeitdifferenz zu allen Extraktionszeitpunkten des Hauptsignals bzw. des Zusatzsignals hinzugefügt wird, wodurch den gleichen Merkmalsfolgen im Haupt- Signal und im Zusatzsignal die gleiche Synchronisationsinformation bzw. die gleiche Zeitin- formation zugeordnet ist.

Gemäß einer ersten Variante werden die Synchronisationsinformationen an die jeweiligen Signale gekoppelt. Das heißt, dass die am Synchronisationsserver 5 erzeugten Synchronisati- onsinformationen zum Hauptsignal 4 an das Hauptsignal gekoppelt werden und die am Zu- satzsignal-Synchronisationsserver 7 erzeugten Synchronisationsinformationen an die ent- sprechenden Zusatzsignale gekoppelt werden. Die Synchronisationsinformationen werden zusammen mit den entsprechenden Signalen von dem jeweiligen Server 5, 7 zum Abspielge- rät 6 übertragen. Zusatzsignale werden nur vom Web-Server 8 an das Abspielgerät 6 über- mittelt, wenn die entsprechenden Zusatzsignale vom Abspielgerät 6 angefordert worden sind.

Am Abspielgerät 6 wird dann das Hauptsignal 4 und das angeforderte Zusatzsignal ausgege- ben. Diese beiden Signale werden anhand der mit übertragenen Synchronisationsinformatio- nen synchronisiert, wobei die Synchronisationsinformationen Zeitmarker (z. B. die synchroni- sierten Extraktionszeitpunkte) enthalten, anhand welcher das Abspielgerät erkennen kann, wann das Zusatzsignal synchron zum Hauptsignal auszugeben ist. Die Synchronisationsin- formationen werden bei dieser Variante in einer Art Wasserzeichen den entsprechenden Sig- nalen eingeprägt.

An dieser Variante ist vorteilhaft,

- dass die Synchronisierung am Abspielgerät einfach ist, da die beiden Signale, das Haupt- signal und das Zusatzsignal, lediglich anhand ihrer Zeitmarker zueinander synchron auszuge- ben sind, und

- dass zum Übertragen der Synchronisationsinformationen zwischen den Synchronisations- servern 5, 7 und dem Abspielgerät keine zusätzlichen Übertragungswege notwendig sind.

Nachteilig an dieser Variante ist,

- dass das Hauptsignal und das Zusatzsignal an einem gemeinsamen Abspielgerät auszuge- ben sind, und

- dass das Hauptsignal und das Zusatzsignal durch das Einfügen der Synchronisationsinfor- mationen verändert werden müssen. Diese Zusatzinformationen können bei Empfängern der entsprechenden Signale, die diese Informationen nicht nutzen, stören. Das Integrieren der Synchronisationsinformationen in die zu übertragenden Signale verzögert die Übertragung. Bei einer weiten Variante dieses Ausführungsbeispiels werden die Synchronisationsinformati- onen nicht an das Hauptsignal und die Zusatzsignale gekoppelt, sondern separat an das Ab- spielgerät 6 übertragen. Die Synchronisationsinformationen enthalten jeweils eine Zeitinfor- mation, welche an ein bestimmtes Kennzeichen des jeweiligen Signales gekoppelt ist. Ist das Signal ein definierter Abschnitt mit einem definierten Anfang, dann kann das Zeitsignal auf diesen Anfangspunkt bzw. Startpunkt Bezug nehmen. Dies kann insbesondere bei Zusatzsig- nalen zweckmäßig sein, welche jeweils nur eine kurze Zusatzinformation, welche beispiels- weise einige 10 Sekunden bis zu einigen Minuten dauert und zusätzlich zum Hauptsignal ausgegeben werden kann. Dann kann das Abspielgerät anhand des Startpunktes und der jeweiligen Zeitinformation das Zusatzsignals zum Hauptsignal synchronisieren. Ist ein solcher Startpunkt in dem jeweiligen Signal nicht vorhanden, dann muss die Zeitinformation in Bezug zu einem anderen Bezugspunkt stehen. Dieser Bezugspunkt kann beispielsweise eine Merk- malsfolge im jeweiligen Signal sein. Diese Merkmalsfolge kann an einer beliebigen Stelle im Signal auftreten. Am Abspielgerät ist dann ein Modul vorzusehen, das die Merkmalsfolge aus dem jeweiligen Hauptsignal und/oder Zusatzsignal extrahieren kann und mit der mit den Synchronisationsinformationen mitgelieferten Merkmalsfolge vergleichen kann. Hierdurch ist es möglich, ohne einen eindeutig im Hauptsignal oder Zusatzsignal definierten Startpunkt einen eindeutigen Bezug der Zeitinformation zu dem jeweiligen Hauptsignal bzw. Zusatzsig- nal zu erhalten. Nachteilig an dieser Variante ist, dass am Abspielgerät ein Modul zum Extra- hieren der Merkmalsfolge und zum Vergleichen der extrahierten Merkmalsfolge mit dem in den Synchronisationsinformationen enthaltenen Merkmalsfolgen vorhanden sein muss. Vor- teilhaft ist hingegen, dass bei dieser Variante das Zusatzsignal und/oder das Hauptsignal nicht verändert werden müssen und in der ursprünglichen Form übertragen werden können.

Gemäß einer dritten Variante des ersten Ausführungsbeispiels werden an dem Abspielgerät 6 vorhandene Abspielgeräteuhr 13, die Synchronisationsserveruhr 11 und die Zusatzsignal- Synchronisationsserveruhr 12 synchronisiert. Hierbei wird die Abspielgeräteuhr 13 jeweils paarweise mit der Synchronisationsserveruhr 11 bzw. der Zusatzsignal- Synchronisationsserveruhr 12 synchronisiert.

Weiterhin sind die Übertragungszeiten des Hauptsignals vom Synchronisationsserver 5 zum Abspielgerät 6 als auch die Übertragungszeit vom Zusatzsignal-Synchronisationsserver 7 zum Abspielgerät 6 bekannt. Die Übertragungswege sind hierbei derart ausgebildet, dass die Übertragungszeiten konstant bleiben. Bei kurzen Übertragungswegen, wie z. B. Bluethooth- Strecken sind die Übertragungszeiten in der Regel konstant. Bei längeren Übertragungswe- gen, insbesondere wenn Daten über das Internet übertragen werden, variieren die Übertra- gungszeiten oft stark, sodass dann diese Variante nicht funktioniert.

Die in den Synchronisationsinformationen enthaltene Zeitinformation steht in Bezug zu einem bestimmten Ereignis am Synchronisationsserver 5 bzw. am Zusatz-Synchronisationsserver 7. Dieses Ereignis ist typischerweise der Zeitpunkt des Extrahierens einer bestimmten Signal- Merkmalsfolge, welche anhand der DB-Merkmalsfolgen identifiziert werden konnte. Hierdurch ist bekannt, wann das Hauptsignal bzw. das Zusatzsignal mit der entsprechenden Signal- Merkmalsfolge an den entsprechenden Synchronisationsserver 5, 7 durchgeleitet worden ist. Da auch die Übertragungszeit von dem jeweiligen Synchronisationsserver 5, 7 bis zum Ab- spielgerät 6 bekannt ist, kann daraus bestimmt werden, wann die Signalmerkmalsfolgen am Abspielgerät 6 eintreffen. Da diese Signalmerkmalsfolgen des Hauptsignals und des entspre- chenden Zusatzsignals identifiziert worden sind, kann das Zusatzsignal zum Hauptsignal zeit- lich in Bezug gesetzt werden, das heißt, dass das Zusatzsignal zum Hauptsignal synchroni- siert werden kann. Der entsprechende zeitliche Bezug ist in den Synchronisationsinformatio- nen enthalten.

Bei dieser Variante ist die Abspielgeräteuhr 13 jeweils mit der Synchronisationsserveruhr 11 und der Zusatzsignal-Synchronisationsserveruhr 12 zu Synchronisieren und die Übertra- gungszeiten von den einzelnen Synchronisationsservern 5, 7 zum Abspielgerät muss bekannt und stabil sein. Hierbei ist jedoch von Vorteil, dass weder das Hauptsignal noch das Syn- chronisationssignal verändert werden müssen. Weiterhin muss am Abspielgerät kein Modul zum Extrahieren von Merkmalsfolgen integriert sein. Dies ist eine sehr einfache Lösung, wel- che eine zuverlässige Synchronisation erlaubt.

Ein weiterer Vorteil der dritten Variante liegt darin, dass diese dritte Variante einfach auch mit zwei unterschiedlichen Abspielgeräten ausführbar ist, wobei ein Abspielgerät zum Abspie- len des Hauptsignals und ein zweites Abspielgerät zum Abspielen des Zusatzsignales vorge- sehen ist. Eine Abspielgeräteuhr des Hauptsignalabspielgerätes ist mit der Synchronisations- serveruhr 11 des Synchronisationsservers 5 und eine Zusatzsignal-Abspielgeräteuhr ist mit der Zusatzsignal-Synchronisationsserveruhr 12 zu synchronisieren. Weiterhin sind die beiden Abspielgeräteuhren zueinander zu synchronisieren. Das Hauptsignal-Abspielgerät kann beispielsweise ein Fernseher sein und das Zusatzsignal- Abspielgerät ein Mobiltelefon. Das Hauptsignal und das Zusatzsignal werden synchron zuei- nander ausgegeben.

Allen drei oben erläuterten Varianten ist gemeinsam, dass als Hauptsignal ein vom Sende- studio 3 ausgegebenes Hauptsignal am Abspielgerät ausgegeben werden kann und zusätz- lich als Zusatzsignal ein Signal einer Kamera 2, welche nicht die Kamera sein muss, mit wel- cher das Hauptsignal ausgegeben wird. Ein Benutzer kann somit frei die Kamera wählen, mit welcher er die Vorführung auf der Bühne 1 betrachten möchte. Da all diese Signale eine ähn- liche Ton-Spur besitzen, können sie einfach und zuverlässig mittels der Ton-Spuren zueinan- der synchronisiert werden.

Weiterhin können die oben erläuterten Varianten miteinander kombiniert werden, indem beispielsweise das Zusatzsignal mit dem Abspielgerät gemäß einem der drei Varianten und das Zusatzsignal gemäß einer der anderen Varianten an das Abspielgerät übertragen und mit dem Zusatzsignal synchronisiert werden.

Zur Übertragung des Hauptsignals wird grundsätzlich die dritte Variante bevorzugt, wohinge- gen zum Übertragen der Zusatzsignale alle drei Varianten gleichwertig sind.

Nachfolgend wird ein zweites Ausführungsbeispiel (Figur 2) erläutert, wobei gleiche Elemente wie beim ersten Ausführungsbeispiel mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Für gleiche Elemente gelten die oben angeführten Erläuterungen, sofern nachfolgend nichts an- deres hierzu ausgeführt ist.

Beim zweiten Ausführungsbeispiel ist wiederum eine Bühne 1 vorgesehen, welche mit meh- reren Kameras 2 abgetastet wird. Die Signale der Kameras 2 werden in einem Sendestudio 3 in ein Hauptsignal 4 umgesetzt. Das Sendestudio 3 ist mit einem Synchronisationsserver 5 verbunden. Der Synchronisationsserver 5 ist an einen Datenbankserver 9 gekoppelt, welcher eine Datenbank mit DB-Merkmalsfolgen und den zugehörigen Synchronisationsinformationen enthält.

Ein HS-Abspielgerät 6/1 ist mit dem Synchronisationsserver 5 verbunden, um das Hauptsig- nal zu empfangen und abzuspielen. Es können wiederum mehrere HS-Abspielgeräte 6/1 vor- gesehen sein. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel darin, dass eine unabhängige Quelle für Zusatzinformationen vorgesehen ist. Diese Quelle ist bei spielsweise ein Zusatzinformationen-Datenbankserver 15. Wird auf der Bühne 1 ein Konzert mit mehreren Liedern gegeben, dann kann es zweckmäßig sein, im Zusatzinformation- Datenbankserver 15 die entsprechenden Liedtexte vorzusehen. Der Zusatzinformation- Datenbankserver 15 kann jedoch auch fremdsprachige Übersetzungen der entsprechenden Liedtexte als Ton-Spuren enthalten. Es gibt Lieder, welche in vielen Sprachen bekannt sind, wie zum Beispiel das Kinder-Schlaflied„Bruder Jakob".

Vorzugsweise sind die am Zusatzinformation-Datenbankserver 15 gespeicherten Zusatzin- formationen bereits mit entsprechenden Synchronisationsinformationen versehen. Bei Lie dern kann dies der Anfangszeitpunkt und weitere Zeitmarker während des Liedes sein.

Der Zusatzinformation-Datenbankserver 15 ist mit einem Web-Server 8 verbunden. Über das Internet 18 können die Zusatzinformationen vom Web-Server 8 abgerufen werden. Ein ZS- Abspielgerät 6/2 zum Abspielen eines Zusatzsignals ist mit dem Internet 14 verbunden. Der Synchronisationsserver 5 weist auch eine Verbindung zum Internet 14 auf, so dass am Syn- chronisationsserver 5 erzeugte Synchronisationsinformationen über das Internet 14 dem ZS- Abspielgerät 6/2 zugeleitet werden können.

Am Synchronisationsserver 5 ist wiederum eine Synchronisationsuhr 11 vorgesehen, welche mit einer Abspielgeräteuhr 13/1 des HS-Abspielgerätes und mit einer Abspielgeräteuhr 13/2 des ZS-Abspielgerätes 6/2 jeweils synchronisiert ist. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Synchronisationsuhr 11 des Synchronisationsservers 5 die Hauptuhr, wohingegen beim ersten Ausführungsbeispiel die Abspielgeräteuhr 13 die Hauptuhr war, zu der alle weiteren Uhren synchronisiert sind.

Am Synchronisationsserver 5 werden Synchronisationsinformationen durch Extrahieren von Signalmerkmalsfolgen aus dem Hauptsignal und Vergleichen mit entsprechenden DB- Merkmalsfolgen des Datenbankservers 9 erzeugt. Die Erzeugung der Synchronisationsinfor- mationen entspricht im Wesentlichen dem des ersten Ausführungsbeispiels.

Weiterhin ist die Übertragungszeit zum Übertragen des Hauptsignals vom Synchronisations- server 5 zum HS-Abspielgerät 6/1 bekannt, so dass bei Kenntnis des Zeitpunktes, wann ein bestimmter Abschnitt des Hauptsignals am Synchronisationsserver 5 durchgeleitet wird, auch bekannt ist, wann dieser Abschnitt am HS-Abspielgerät 6/1 ausgegeben wird.

Die Synchronisationsinformationen, welche vom Synchronisationsserver 5 an das ZS- Abspielgerät 6/2 übermittelt werden, enthalten somit Zeitinformationen, welche jeweils einen Zeitpunkt des Hauptsignals relativ zu einer detektierten Signal-Merkmalsfolge beschreiben und Identifikationsmarker, welche den Inhalt des Hauptsignals beschreiben. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel geben die Identifikationsmarker an, welches Lied mit dem Hauptsignal wiedergegeben wird. Die Identifikationsmarker können optional noch weitere Angaben, wie Strophe, Zeile oder Textausschnitte des Liedes enthalten. Diese Textausschnitte sind vor- zugsweise Textausschnitte an der Stelle, an welcher eine der Signalmerkmalsfolgen detek- tiert worden ist. Die Zeitinformation enthält vorzugsweise eine Angabe, wann die entspre- chende Signal-Merkmalsfolge am Synchronisationsserver 5 extrahiert worden ist.

Anhand dieser Synchronisationsinformationen weist das ZS-Abspielgerät 6/2, wann welches Lied am HS-Abspielgerät 6/1 ausgegeben wird. Dementsprechend kann das ZS-Abspielgerät die vom Zusatzinformations-Datenbankserver 15 bzw. vom Web-Server 8 erhaltenen und bereits vorab mit Synchronisationsinformationen versehenen Zusatzsignale synchron zur Ausgabe des Hauptsignals am HS-Abspielgerät 6/1 das Zusatzsignal am ZS-Abspielgerät 6/2 ausgeben.

Optional kann zwischen dem Zusatzinformations-Datenbankserver 15 und dem Web-Server 8 ein Zusatzsignal-Synchronisationsserver 7 vorgesehen sein, der ähnlich wie im ersten Aus- führungsbeispiel ausgebildet ist. Sind die Zusatzinformationen Liedtext, welche beispielswei- se in ASCII codiert sind, dann enthalten die Zusatzinformationen keine Audio-Signale. Jedoch können aus den im Text enthaltenen Wörtern Audio-Signal-ähnliche Merkmalsfolgen erzeugt werden, wie es von der Sprachsynthese bekannt ist. Diese Merkmalsfolgen können dann wiederum mit DB-Merkmalsfolgen verglichen werden, die in einem weiteren Datenbankserver 16 vorgehalten werden. Hierdurch ist es auch möglich, Textabschnitte der Lieder unmittelbar mit entsprechenden, im Datenbankserver 16 gespeicherten Textabschnitten zu vergleichen. Hierbei bilden die einzelnen Buchstaben der Textabschnitte die entsprechenden Merkmale. Den im Datenbankserver 16 gespeicherten Merkmalsfolgen sind jeweils Synchronisationsin- formationen zugeordnet, welche den Zusatzinformationen bzw. Zusatzsignalen hinzugefügt werden können. Alternativ können auch gesprochene oder gesungene Texte durch Spracherkennung in Text- form gebracht werden. Die Merkmale sind dann Text- und/oder Buchstabenfolgen, die eben- falls in der Datenbank vorrätig sind.

Am ZS-Abspielgerät 6/2 kann somit synchron zu der Bild- und Ton-Wiedergabe des auf der Bühne 1 stattfindenden Musikkonzertes, welche am HS-Abspielgerät 6/1 ausgegeben wird, der entsprechende Liedtext angezeigt werden.

Ein drittes Ausführungsbeispiel (Figur 3) entspricht im Wesentlichen dem zweiten Ausfüh- rungsbeispiel und unterscheidet sich von diesem dadurch, dass der Synchronisationsserver 5 unabhängig von der Verbindung zwischen der Sendestation 3 und den HS-Abspielgeräten 6/1 zum Abspielen des Hauptsignals ausgebildet ist. Weiterhin weist das ZS-Abspielgerät 6/2 einen Sensor 17 zum Detektieren zumindest eines Teils des durch das HS-Abspielgerät 6/1 ausgegebenen Hauptsignals auf. Dieser Sensor 17 kann ein Mikrofon zum Erfassen des Ton- Signals des Hauptsignals 4 oder eine Kamera zum Erfassen der Bildausgabe des Hauptsignals 4 sein.

Das ZS-Abspielgerät 6/2 ist mit einem Modul zum Extrahieren der Signalmerkmalsfolgen des Hauptsignals 4 ausgebildet, wobei diese Signalmerkmalsfolgen aus dem mittels des Sensors 17 abgetasteten Hauptsignal 4 extrahiert werden. Der Extraktionszeitpunkt kann mittels der ZS-Abspielgeräteuhr 13/2 erfasst werden. Da, wie es oben bereits erläutert ist, der Prozess des Extrahierens selbst zeitlichen Schwankungen unterliegen kann, kann es zweckmäßig sein, die Signalzeitinformation zur Bestimmung des Extraktionszeitpunktes zu verwenden. Bei dieser Ausführungsform kann auch an Stelle einer immanent im Hauptsignal enthaltenen Signalzeitinformation eine bei der Aufnahme mit dem Sensor 17 (Mikrofon) hinzugefügte Signalzeitinformation zu verwenden, mit welcher der Aufnahmezeitpunkt des Signals be- schrieben wird. Eine solche Signalzeitinformation ist unabhängig von zeitlichen Schwankun- gen des Extraktionsprozesses und ermöglicht eine eindeutige zeitlich relative Anordnung der extrahierten Signalmerkmalsfolgen.

Die Signalmerkmalsfolgen werden an den Synchronisationsserver 5 übermittelt und dort wie beim ersten und zweiten Ausführungsbeispiel anhand der DB-Merkmalsfolgen aus dem Da- tenbankserver 9 analysiert und identifiziert. Am Synchronisationsserver 5 werden wiederum Synchronisationsinformationen erzeugt, wobei sich die Synchronisationsinformationen des dritten Ausführungsbeispiels von den Synchronisationsinformationen der vorhergehenden Ausführungsbeispiele dadurch unterscheiden, dass für sie ausschließlich die Zeit der ZS- Abspielgeräteuhr 13/2 gilt. Die Synchronisationsinformationen werden vom Synchronisati- onsserver über das Internet 14 zum ZS-Abspielgerät 6/2 übermittelt. Dort wird das Zusatz- signal 10 anhand der Synchronisationsinformationen wie bei den vorherigen Ausführungsbei- spielen zum Hauptsignal 4 synchronisiert, wobei hierbei jedoch die Synchronisation alleine anhand der mit der ZS-Abspielgeräteuhr 13/2 erfassten Abspielzeit ausgeführt wird. Es be- steht keine Notwendigkeit, unterschiedliche Uhrzeiten zwischen dem ZS-Abspielgerät 6/2, dem HS-Abspielgerät 6/1 oder dem Synchronisationsserver 5 zu synchronisieren.

Alternativ kann anstatt der Signalmerkmalsfolgen auch kurze Signalsequenzen, wie z.B. Mu- sik-Snippets, an den Synchronisationsserver 5 übermittelt werden, welche als Zusatzsignal auszugeben sind. Dieser identifiziert dort die Signalmerkmalsfolgen der Signalsequenzen und analysiert und identifiziert sie anhand der DB-Merkmalsfolgen aus dem Datenbankserver 9. Die Signalsequenzen sind in der Regel nicht länger als 60 s und insbesondere nicht länger als 30 s bzw. nicht länger als 15 s.

Das dritte Ausführungsbeispiel kann auch derart abgewandelt werden, dass das einem Modul zum Extrahieren der Signalmerkmalsfolgen am Synchronisationsserver 5 an Stelle am ZS- Abspielgerät 6/2 angeordnet ist.

Das dritte Ausführungsbeispiel ist eine sehr elegante Lösung zum Ausgeben von Zusatzsigna- len an ein separates ZS-Abspielgerät 6/2. Bei diesem dritten Ausführungsbeispiel kann das Zusatzsignal zu einem Hauptsignal synchronisiert werden, wobei die Übertragungsdauer bei- spielsweise zwischen der Sendestation 3 und dem HS-Abspielgerät 6/1 in einem vorbestimm- ten Rahmen frei variieren kann.

Ein viertes Ausführungsbeispiel (Figur 4) entspricht im Wesentlichen dem dritten Ausfüh- rungsbeispiel und unterscheidet sich von diesem dadurch, dass der Synchronisationsserver 5 den Sensor 17 aufweist. Der Synchronisationsserver 5 wird auf einer lokalen Recheneinheit, z. B. ein Computer, ein Minicomputer oder auch eine Spielekonsole ausgeführt. Wie im vo- rangegangenen Ausführungsbeispiel kann der Sensor 17 ein Mikrofon zum Erfassen des Ton- signales des Hauptsignals 4 oder eine Kamera zum Erfassen der Bildausgabe des Hauptsig- nals 4 sein. Der Synchronisationsserver 5 ist mit einem Modul zum Extrahieren der Signalmerkmalsfolgen des Hauptsignals 4 ausgebildet, wobei diese Signalmerkmalsfolgen aus dem mittels des Sen- sors 17 abgetasteten Hauptsignal 4 extrahiert werden.

Der Zeitpunkt der Extraktion wird mittels der Synchronisationsuhr 11 erfasst. Die Signal- merkmalsfolgen werden am Synchronisationsserver 5 wie beim ersten, zweiten und dritten Ausführungsbeispiel anhand der DB-Merkmalsfolgen aus dem Datenbankserver 9 analysiert und identifiziert. Am Synchronisationsserver 5 werden wiederum Synchronisationsinformatio- nen erzeugt, wobei für die Synchronisationsinformationen ausschließlich die Synchronisati- onsuhr 11 gilt. Die Synchronisationsinformationen werden vom Synchronisationsserver 5 über ein Intranet 14 oder eine andere Datenverbindung wie z. B. Bluetooth zum ZS- Abspielgerät 6/2 übermittelt. Dort wird das Zusatzsignal 10 anhand der Synchronisationsin- formation wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen zum Hauptsignal 4 synchronisiert. Dabei wird die Uhrzeit der Synchronisationsuhr 11 mit der ZS-Abspielgeräteuhr 13/2 syn- chronisiert.

Der Hauptunterschied des vierten Ausführungsbeispiels zu den vorherigen liegt darin, dass der Synchronisationsserver 5 nicht über das Internet angesteuert wird, sondern sich lokal bei einem Nutzer befindet. Dies hat den Vorteil, dass die Synchronisation immer funktioniert, selbst wenn das Internet ausgefallen ist, da sie nicht vom Internet abhängig ist.

Der Datenbankserver 9 kann jedoch über das Internet angesteuert werden oder er befindet sich ebenfalls auf derselben Recheneinheit wie der Synchronisationsserver 5.

Bei dem oben erläuterten dritten oder vierten Ausführungsbeispiel kann der Synchronisati- onsserver 5, der Datenbankserver 9 und das ZS-Abspielgerät 6/2 auf einem einzigen Gerät, wie z.B. einem Computer (Desktop, Laptop, etc.) oder einem Mobiltelefon ausgebildet sein.

Grundsätzlich kann jedoch auch der Synchronisationsserver 5 auf einer vom Abspielgerät 6/2 separat ausgebildeten Hardware vorgesehen sein. Der Synchronisationsserver 5 kann mit dem Abspielgerät 6/2 über das Internet verbunden sein. Die zwischen dem Synchronisati- onsserver 5 auf dem Abspielgerät ausgetauschte Datenmenge ist gering.

Allen oben erläuterten Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass Synchronisationsinforma- tionen anhand einer oder mehrerer Signalmerkmalsfolgen, welche aus dem Hauptsignal ex- trahiert werden, erzeugt werden. Hierdurch ist es möglich, Zusatzsignale zu einem Hauptsig- nal zu synchronisieren (on the fly), von dem vorab keine bestimmten Zeitpunkte, wie zum Beispiel ein Startzeitpunkt, bekannt sind. Selbstverständlich können diese Verfahren auch angewandt werden, wenn ein vorab bestimmter Zeitpunkt im jeweiligen Signal ausgewiesen ist, an dem man sich orientieren kann.

Anhand dieser Synchronisationsinformationen kann die Synchronisation der Zusatzsignale zum Hauptsignal auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen. Oben sind einige Beispiele erläutert. Im Rahmen der Erfindung sind jedoch noch unzählige Abwandlungen möglich, die für die jeweilige Anwendung entsprechend angepasst und ausgebildet sein können.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, die Qualität des Zusatzsignal-Streamings neben der zur Verfügung stehenden Bandbreite auch anhand der zur Verfügung stehenden Bufferzeit einzustellen. Das Zusatzsignal-Abspielgerät 6/2 empfängt dabei die Synchronisationsinforma- tionen und sendet eine Anfrage an den Zusatzinformationen-Datenbankserver 14, welche Zusatzsignale zu welcher Zeit zur Verfügung stehen. Wird ein entsprechendes Zusatzsignal 10 gefunden, ist auch die Bufferzeit bekannt. Die Bufferzeit beschreibt dabei die Zeit, die dem Zusatzsignal noch zur Verfügung steht, bevor es abgespielt werden muss, um synchron mit dem Hauptsignal zu sein. Bei dieser Abfrage kann auch grob die zur Verfügung stehende Bandbreite des Netzwerkes überprüft werden. Je nach Bandbreite und Bufferzeit wird auto- matisch eine andere Encodierungs-Stufe gewählt. Während der Bufferzeit wird das Zusatz- signal codiert, vom Zusatzsignalserver zum Abspielgerät übertragen und dann wieder deco- diert. Je nach Encodierungs-Stufe ist die zu übertragende Datei, beziehungsweise der Datei- Teil unterschiedlich groß und benötigt unterschiedlich lange für die Übertragung. Es muss daher ein Gleichgewicht aus Encodierungszeit und Übertragungszeit gefunden werden, so- dass die Bufferzeit möglichst gut ausgenutzt wird und die Qualität des Zusatzsignals mög- lichst hoch ist.

Dieses Verfahren kann auch so ausgeführt sein, dass der oder die Server die Signale in un- terschiedlichen Qualitäten bzw. unterschiedlichen Encodierungs-Stufen codieren und zum gleichzeitig zum Abruf zur Verfügung stellen und das Abspielgerät, das das Signal abspielen soll, das Signal in der geeigneten Qualität bzw. Encodierungs-Stufe auswählt bzw. abruft.

Ist die Bufferzeit sehr kurz, zum Beispiel bei Live-Übertragungen, so ist es vorteilhaft, wenn die Chunk-Länge des zu übertragenen Zusatzsignals möglichst kurz gewählt wird. Das Signal kann in mehreren Chunks unterteilt übertragen werden, wobei die Chunks zunächst generiert werden müssen. Je kürzer die Chunks sind, desto aufwendiger ist die Handhabung der Chunks, denn sie werden einzeln übertragen. Jedoch muss man beim Abrufen eines Chunks mindestens so lange warten, wie das jeweilige Chunk lang ist. Daher kann man umso schnel- ler reagieren, je kürzer die Chunks sind. Die Chunk-Länge kann dabei soweit reduziert wer- den, dass sie einem einzelnen Frame entsprechen. Bei 25 Bildern pro Sekunde entspricht dies 40 ms. Dadurch sind sehr schnelle Übertragungen möglich. Bei gewissen Codecs, wie zum Beispiel dem h265-Codec, sind auch„Zero Latency"-Einstellungen möglich. Das bedeu- tet, dass die Zeit zum Encodieren und anschließendem wieder Decodieren sehr kurz ist und bspw. unter 1 s liegt. Eine gewisse Latenz ist nicht zu vermeiden. Jedoch wird bei einer Ein stellung„Zero Latency" durch das entsprechende Codec-Verfahren keine zusätzliche Latenz verursacht. Die Bufferzeit wird somit nahezu ausschließlich für die eigentliche Übertragung des Signals benötigt, die bei entsprechend hoher Bandbreite auch sehr reduziert werden kann. Zum Beispiel kann bei einem Live-Konzert, bei dem der Veranstalter eine Kameraan- sicht über einen Webserver an die Besucher mit Smartphones zur Verfügung stellt auch eine entsprechende WLAN Infrastruktur bereit stellen, sodass das Videosignal nahezu verzöge- rungsfrei übertragen werden kann

Bei diesem Aspekt kann somit die Codierung des Zusatzsignales und/oder der Übertra- gungsweg zum Übertragen des Zusatzsignales zum Zusatzsignal-Abspielgerät 6/2 in Abhän- gigkeit von den ermittelten Synchronisationsinformationen automatisch ausgewählt werden. Enthalten die Synchronisationsinformationen eine Information, dass wenig Zeit zur Übermitt- lung des Zusatzsignales zur Verfügung steht, dann ist es zweckmäßig, den Datenumfang des Zusatzsignales durch eine entsprechend komprimierende Codierung zu verringern und einen schnellen Übertragungsweg auszuwählen. Weiterhin sollte die Codierung sehr schnell erfol- gen. Eine starke Reduzierung des Datenumfanges und eine schnelle Komprimierung bein- trächtigen oft die Qualität des Zusatzsignals. Steht hingegen mehr Zeit zur Verfügung, dann kann eine aufwendigere Codierung eingesetzt werden und/oder eine geringe Komprimie- rungsrate verwendet werden, wodurch eine höhere Qualität des Zusatzsignales erhalten wird.

Bei allen oben erläuterten Ausführungsbeispielen wird ein Datenbankserver 9 mit einer vorab vorbereiteten Datenbank mit DB-Merkmalsfolgen und Synchronisationsinformationen vorge- sehen. Im Rahmen der Erfindung kann die Datenbank am Datenbankserver 9 auch während des Betriebes erzeugt werden (Live- Daten bank). Dies ist vor allem dann zweckmäßig, wenn ein Hauptsignal vorhanden ist, zu dem Zusatzsignale synchron ausgegeben werden sollen, wobei das Hauptsignal bisher noch nicht bekannt war. In einem solchen Fall werden aus dem Hauptsignal Merkmalsfolgen extrahiert und jeweils die beim Extrahieren vorliegende Zeit erfasst. Diese extrahierten Merkmalsfolgen werden zusammen mit dem Extraktionszeitpunkt in der Datenbank hinterlegt. Anstelle des Extraktionszeitpunktes oder zusätzlich kann auch eine im Hauptsignal enthaltene Zeitinformation extrahiert werden und zusammen mit den Merkmalsfolgen am Datenbankserver 9 gespeichert werden.

Die Zeitinformationen bilden hierbei die oder einen Teil der Synchronisationsinformationen. Die so während des Betriebs des Systems erzeugte Datenbank kann mit einer weiteren Da- tenbank abgeglichen werden, in welcher unterschiedliche Signale bereits vorab in Merkmals- folgen zerlegt gespeichert sind, wobei diese Datenbank auch Metainformationen umfassen kann, die den Inhalt, die Zeitpunkte und die Bedeutung dieser Merkmalsfolgen bzw. dieses Signals beschreiben. In dieser Datenbank können unterschiedlichste Medienströme als Merkmalsfolgen hinterlegt sein. Durch einen Vergleich mit dieser weiteren Datenbank können die Merkmalsfolgen der„online" bzw.„on-the-fly" erzeugten Datenbank Meta Informationen insbesondere semantische Informationen bzw. Bedeutungsgehalte zugeordnet werden.

Eine derartige online-Erzeugung der Datenbank am Datenbankserver 9 ist bei allen oben erläuterten Ausführungsbeispielen möglich. Ein Nutzer kann eine solche Live-Datenbank auch vor Ort an seinem Endgerät (Computer, Mobiltelefon, etc.) lokal erstellen.

Bezuaszeichenliste

1 Bühne 10 Zusatzsignal

2 Kamera 11 Synchronisationsuhr

3 Sendestudio 15 12 Zusatzsignal-Synchronisationsuhr

4 Hauptsignal 13 Abspielgeräteuhr

5 Synchronisationsserver 14 Zusatzinformationen-

6 Abspielgerät Datenbankserver

7 Zusatzsignal- 16 Datenbankserver

Synchronisationsserver 20 17 Sensor

8 Web-Server 18 Internet

9 Datenbankserver