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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR THE ADDITIVE MANUFACTURING OF A THREE-DIMENSIONAL COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/072954
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the additive manufacturing of a three-dimensional component from a bulk material (9). In order to simplify and/or improve the additive manufacturing of three-dimensional components, a number of small pieces (21, 22), which have a similar shape and/or size, is sorted out or sorted in the bulk material (9) and/or is classified.

Inventors:
STREICHER MARKUS (DE)
BEIERMEISTER BERND (DE)
LUNG NORMAN (DE)
JAHNLE HENDRIK (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/073762
Publication Date:
April 26, 2018
Filing Date:
September 20, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B29C64/106; B29C64/209; B29C64/314; B29C64/321; B29C64/35; B29C48/475
Domestic Patent References:
WO2016086912A22016-06-09
WO2011092269A22011-08-04
WO2004011177A22004-02-05
Foreign References:
FR3032637A12016-08-19
DE102013217825A12015-03-12
DE202015103932U12015-09-24
DE69634921T22005-12-01
EP1270184B12005-07-06
DE102014011230A12016-01-28
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus

einem Schüttgut (9), dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl kleiner Stücke (21,22;51,52), die eine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, aus beziehungsweise in dem Schüttgut (9) sortiert und/oder geordnet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sortierten und/oder geordneten Stücke (21,22;51,52) in einer Reihe angeordnet werden, bevor Sie einem Druckkopf (6) zum dreidimensionalen Drucken zugeführt werden.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Schüttgut (9) und die sortierten und/oder geordneten Stücke (21,22;51,52) rieselfähig sind und rieselfähig gehalten werden, bis sie dem Druckkopf (6) zum dreidimensionalen Drucken zugeführt werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das Schüttgut (9) als ungeordnetes Granulat zugeführt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass Verunreinigungen (14;47) und/oder Stücke, die eine unerwünschte Größe und/oder Gestalt aufweisen, aus dem Schüttgut (9) entfernt werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die sortierten und/oder geordneten Stücke

(21,22;51,52) in einem rohrartigen oder schlauchartigen Sammelbehälter (30) angeordnet werden, bevor sie einer Plastifiziereinheit und/oder einem

Druckkopf (6) zugeführt werden.

7. Anlage (1) zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus

einem Schüttgut (9), gemäß einem Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrartige oder schlauchartige Sammelbehälter (30) einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als zehn Millimeter ist.

8. Anlage (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrartige oder schlauchartige Sammelbehälter (30) einen Innendurchmesser aufweist, der zwischen einem und drei Millimeter groß ist.

9. Anlage (1) zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus einem Schüttgut (9), insbesondere gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, insbesondere nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) eine Rüttel- und/oder

Schüttelvorrichtung (16;46) umfasst.

10. Anlage (1) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9, insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) ein Handlingsystem umfasst, mit dem die Stücke, die eine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, aus beziehungsweise in dem Schüttgut (9) sortiert und/oder geordnet werden.

Description:
Beschreibung Titel

Verfahren und Anlage zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus einem Schüttgut.

Offenbarung der Erfindung

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2013 217 825 AI sind

verschiedene Verfahren zur raschen Herstellung von Protopypen (Rapid- Prototyping) oder der Herstellung von Kleinserien beziehungsweise

Einzelstücken eines Bauteils bekannt, die den Einsatz sogenannter 3 D- Drucker, mit denen mit geringem Aufwand beliebige Kunststoffteile gedruckt werden können, umfassen. Dabei unterscheidet man folgende Techniken:

Stereolithografie /SLA), Selective Laser Sintering (SLS), Fused Deposition Modeling (FDM), Laminated Object Manufactoring (LOM) und 3-Dimensional- Printing (3DP). 3D-Drucker sind zum Beispiel von der Firma Makerbot Industries, LLC (Brooklyn, NY USA) oder von der Firma Stratasys, Incorporated (USA) erhältlich. In diesen 3D-Druckern wird Strangkunststoff in einem Extruder aufgeschmolzen und durch eine Düse gepresst. Dabei verlässt der Kunststoff die Düse in Form eines dünnen Kunststofffadens und wird auf einer Basisplatte platziert. Nach einer gewissen Zeit kühlt das so aufgebrachte Material wieder ab und erstarrt. Durch entsprechendes Verfahren des Extruders relativ zur

Basisplatte kann so mit dem entstandenen dünnen Kunststofffaden Schicht für Schicht eine beliebige Form aufgebaut werden. Der Extruder wird dazu nach einem Muster relativ zur Basisplatte bewegt, welches von einem Computer anhand einer Objektvorlage generiert wird. Verfahren und Vorrichtungen zum dreidimensionalen Drucken sind zum Beispiel aus der deutschen

Gebrauchsmusterschrift DE 20 2015 103 932 Ul, aus der deutschen

Übersetzung DE 696 34 921 T2 der europäischen Patentschrift EP 1 270 184 Bl und der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2014 011 230 AI bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, die additive Fertigung von dreidimensionalen Bauteilen aus einem Schüttgut zu vereinfachen und/oder zu verbessern.

Die Aufgabe ist bei einem Verfahren zum additiven Fertigen eines

dreidimensionalen Bauteils aus einem Schüttgut, dadurch gelöst, dass eine

Anzahl kleiner Stücke, die eine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, aus beziehungsweise in dem Schüttgut sortiert und/oder geordnet werden. Die sortierten und/oder geordneten Stücke können aus dem Schüttgut entfernt werden. Es können aber auch Stücke, die keine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, sowie Verunreinigungen aus dem Schüttgut entfernt werden, so dass nur die sortierten und/oder geordneten Stücke übrigbleiben. Die sortierten und/oder geordneten kleinen Stücke lassen sich besser verarbeiten, um aus dem Schüttgut ein dreidimensionales Bauteil additiv zu fertigen. Bei dem Schüttgut kann es sich zum Beispiel um ein Granulat aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial handeln. Bei dem Schüttgut kann es sich aber auch um ein

Granulat aus einem biologischen Material, zum Beispiel Gelatine, handeln. Die sortierten und/oder geordneten Stücke werden beim additiven Fertigen zum Beispiel aufgeschmolzen und vorteilhaft schichtweise aufgetragen. Nach dem Abkühlen und Verfestigen einer aufgetragenen Materialschicht kann dann sukzessive die nächste aufgeschmolzene Materialschicht aufgetragen werden.

Im Unterschied zu herkömmlichen Verfahren wird das Ausgangsmaterial nicht in Form von Filamenten oder Kunststoffdraht zugeführt, sondern als ungeordnetes Schüttgut, insbesondere Granulat. Durch das Sortieren und/oder das Ordnen des Schüttguts, insbesondere des Granulats, wird eine direkte Verwendung von einzelnen Stücken, insbesondere Granulatpartikeln oder Granulatkörnern, ermöglicht. Das ungeordnete Schüttgut, insbesondere Granulat, ist deutlich, zum Beispiel um einen Faktor fünf bis einhundert, günstiger im Hinblick auf die Anschaffungskosten, insbesondere im Vergleich zur Verwendung von

Kunststoffdraht oder Filament. Darüber hinaus ist das Schüttgut, insbesondere in Form von Granulat, in weit mehr Varianten verfügbar als in Drahtform. Das Sortieren und/oder Ordnen des Schüttguts, insbesondere des Granulats, liefert gegenüber der Verwendung einer losen Schüttung, insbesondere Granulat- Schüttung, unter anderem den Vorteil, dass die Baugröße einer zum

Aufschmelzen des Materials verwendeten Plastifiziereinheit stark verringert werden kann. Dadurch wiederum können die Prozesskräfte, die Kosten, die

Schadeinflüsse sowie die Komplexität einer Anlage zum additiven Fertigen von dreidimensionalen Bauteilen aus Schüttgut, insbesondere aus einem

thermoplastischen Kunststoff material oder der Gelatine, reduziert werden. Beim Sortieren und/oder Ordnen werden die kleinen Stücke, die eine ähnliche

Gestalt oder Größe aufweisen, vorteilhaft voneinander getrennt und/oder ausgerichtet. Das Trennen und Ausrichten der einzelnen Stücke ermöglicht vorteilhaft, dass kleinste Mengen des Materials bedarfsgerecht so plastifiziert oder aufgeschmolzen werden können, dass eine optimale Verarbeitung sichergestellt werden kann. Eine unerwünschte Schädigung des Materials, insbesondere des thermoplastischen Kunststoffmaterials oder zum Beispiel der Gelatine, durch längere Wartezeiten in der Plastifiziereinheit kann so vermieden werden. Des Weiteren kann das Ausgangsmaterial in Form der sortierten und/oder geordneten, insbesondere getrennten und/oder ausgerichteten Stücke, insbesondere Granulatkörner, ideal so dosiert werden, dass kein unnötiges

Material aufgeschmolzen wird. Durch die besonders schonende Aufbereitung der sortierten und/oder geordneten kleinen Stücke können beim dreidimensionalen Drucken eine hohe Qualität und Genauigkeit des additiv gefertigten

dreidimensionalen Bauteils erreicht werden.

Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die sortierten und/oder geordneten Stücke in einer Reihe angeordnet werden, bevor Sie einem Druckkopf zum dreidimensionalen Drucken zugeführt werden. Dabei werden die sortierten und/oder geordneten Stücke vorteilhaft in ähnlicher Art und Weise wie auf einer Perlenschnur aufgereiht.

Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut und die sortierten und/oder geordneten Stücke rieselfähig sind und rieselfähig gehalten werden, bis sie dem Druckkopf zum dreidimensionalen Drucken zugeführt werden. Zu diesem Zweck werden die sortierten und/oder geordneten Stücke in einer geeigneten Atmosphäre aufbewahrt. Die geeignete Atmosphäre wird zum Beispiel durch kontinuierliches Trocknen erreicht. Beim Trocknen wird zum Beispiel trockene Luft mit einem geeigneten Gebläse zugeführt.

Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut als ungeordnetes Granulat zugeführt wird. Bei dem ungeordneten Granulat handelt es sich zum Beispiel um ein

thermoplastisches Kunststoffmaterial. Das ungeordnete Granulat ist viel billiger als speziell geordnetes oder aufbereitetes Granulat.

Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass Verunreinigungen und/oder Stücke, die eine unerwünschte Größe und/oder Gestalt aufweisen, aus dem Schüttgut entfernt werden. Das Entfernen der Verunreinigungen und/oder von Stücken, die eine unerwünschte

Größe und/oder Gestalt aufweisen, kann im einfachsten Fall zum Beispiel händisch erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann das Entfernen der

Verunreinigungen und/oder der Stücke, die eine unerwünschte Größe und/oder Gestalt aufweisen, mit Hilfe eines geeigneten Handlingsystems erfolgen. Das Handlingsystem umfasst zum Beispiel einen Roboter mit einem geeigneten

Greifer. Durch das Entfernen der Verunreinigungen und/oder der Stücke, die eine unerwünschte Größe und/oder Gestalt aufweisen, wird die Qualität des als Ausgangsmaterial verwendeten Schüttguts erheblich verbessert. Das wirkt sich sowohl bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere bei einem Aufschmelzen, als auch beim additiven Fertigen des dreidimensionalen Bauteils positiv aus. Das

Handlingsystem ist besonders vorteilhaft mit einem bildverarbeitenden System kombiniert. Mit dem bildverarbeitenden System kann die Größe und/oder die Gestalt der Stücke auf einfache Art und Weise erfasst werden. Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die sortierten und/oder geordneten Stücke in einem rohrartigen oder schlauchartigen Sammelbehälter angeordnet werden, bevor sie einer Plastifiziereinheit und/oder einem Druckkopf zugeführt werden. Der rohrartige oder schlauchartige Sammelbehälter stellt zum Beispiel ein Magazin dar, das mindestens einen Aufnahmeraum für die sortierten und/oder geordneten Stücke aufweist. Der Aufnahmeraum ist vorteilhaft an die Gestalt der sortierten und/oder geordneten Stücke angepasst. Zu diesem Zweck hat der

Aufnahmeraum zum Beispiel im Wesentlichen die Gestalt eines geraden

Kreiszylindermantels, in welchem eine Vielzahl von den sortierten und/oder geordneten Stücken in Längsrichtung hintereinander aufgenommen ist. Aus dem

Magazin können die geordneten Stücke, insbesondere Granulatkörner, dann auf einfache Art und Weise dosiert an die Plastifiziereinheit und/oder den Druckkopf abgegeben werden. Bei einer Anlage zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus einem Schüttgut gemäß einem vorab beschriebenen Verfahrens ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass der rohrartige oder schlauchartige Sammelbehälter einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als zehn Millimeter ist. Mit dieser Größe wurden bei im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchgeführten Versuchen und

Untersuchungen gute Ergebnisse erzielt.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass der rohrartige oder schlauchartige Sammelbehälter einen

Innendurchmesser aufweist, der zwischen einem und drei Millimeter groß ist. Mit dieser Größe konnte bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung

durchgeführten Versuchen und Untersuchungen noch einmal eine deutliche Qualitätssteigerung beim additiven Fertigen von dreidimensionalen Bauteilen aus dem Schüttgut erreicht werden.

Bei einer Anlage zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus einem Schüttgut, insbesondere gemäß einem vorab beschriebenen Verfahren, ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass die Anlage eine Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung umfasst. Die Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung eignet sich besonders gut, um eine Anzahl kleiner

Stücke, die eine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, in beziehungsweise aus einem Schüttgut zu sortieren und/oder zu ordnen. Die Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung umfasst zum Beispiel einen Rütteltopf oder eine

Schüttelplatte. Die Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung ist besonders vorteilhaft mit einem Auffangbehälter, insbesondere einem vorab beschriebenen Sammelbehälter, kombiniert. Die Ruttel- und/oder Schüttelvorrichtung ist vorteilhaft mit einem Auffangbehälter für aus dem ungeordneten Schüttgut, insbesondere Granulat, entfernte Verunreinigungen und/oder unerwünschte Stücke, insbesondere Granulatkörner, kombiniert.

Bei einer vorab beschriebenen Anlage, ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass die Anlage ein Handlingsystem umfasst, mit dem die Stücke, die eine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, aus beziehungsweise in dem Schüttgut sortiert und/oder geordnet werden. Das Handlingsystem umfasst zum Beispiel eine geeignete

Greifvorrichtung, die mit einem Roboter kombiniert sein kann, um die kleinen Stücke, die eine ähnliche Gestalt und/oder Größe aufweisen, zu sortieren und/oder zu ordnen. Das Handlingsystem kann auch eine Düse umfassen und ist besonders vorteilhaft mit einer Bilderfassung kombiniert.

Die Erfindung betrifft gegebenenfalls auch eine Rüttel- und/oder

Schüttelvorrichtung beziehungsweise ein Handlingsystem für eine vorab beschriebene Anlage. Die genannten Teile sind separat handelbar.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Es zeigen:

Figur 1 ein Blockschaltbild zur Veranschaulichung einer Anlage zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial;

Figur 2 eine ähnliche Darstellung wie in Figur 1 zur Veranschaulichung einer

Variante der in Figur 1 dargestellten Anlage;

Figur 3 eine vereinfachte Darstellung einer Plastifiziereinheit mit einem

Granulatmagazin; Figur 4 eine vereinfachte Darstellung einer Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung, oberhalb der eine Kamera angeordnet ist, die mit einem Roboter zum Sortieren und/oder Ordnen von Granulatkörnern kombiniert ist;

Figur 5 eine vereinfachte Darstellung zur Veranschaulichung, dass das

Sortieren und/oder Ordnen der Granulatkörner auch händisch erfolgen kann, und

Figur 6 eine ähnliche Darstellung wie in Figur 4 mit der schräg angeordneten Schüttelplatte.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In Figur 1 ist eine Anlage 1 zum additiven Fertigen eines dreidimensionalen Bauteils aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial, das in einem geschmolzenen Zustand aufgetragen wird, vereinfacht in Form eines

Blockschaltbilds dargestellt. Durch ein Rechteck 3 ist ein Trocknungsbereich angedeutet, in welchem das thermoplastische Kunststoff material als Schüttgut, insbesondere ungeordnetes Granulat 9, zunächst geordnet und dann, vorzugsweise getrocknet, einer Plastifiziereinheit 6 zugeführt wird.

Die Plastifiziereinheit 6 umfasst zum Beispiel einen Extruder mit einem

Einfüllstutzen 7, über den geordnetes und getrocknetes Granulat eingeführt wird. Die Plastifiziereinheit 6 umfasst vorteilhaft an ihrem in Figur 1 unteren, spitzen Ende einen Druckkopf zum dreidimensionalen Drucken.

Das geordnete Granulat wird in der Plastifiziereinheit 6 aufgeschmolzen. Über den Druckkopf am unteren, spitzen Ende der Plastifiziereinheit 6 kann das aufgeschmolzene thermoplastische Kunststoffmaterial dosiert, vorzugsweise schichtweise, abgegeben werden, um in an sich bekannter Art und Weise additiv ein gewünschtes dreidimensionales Bauteil zu fertigen oder zu drucken.

Das ungeordnete Granulat 9 wird einem Behälter 8 entnommen. Zu diesem Zweck ist eine Fördereinheit 10 an den Behälter 8 mit dem ungeordneten Granulat 9 angeschlossen. Die Fördereinheit 10 umfasst ein Förderrohr 11, das, in Figur 1 oben, an den Behälter 8 angeschlossen ist. An einem dem Behälter 8 abgewandten Ende des Förderrohrs 11 ist ein Förderkopf 12 angeordnet. Die Fördereinheit 10 kann vorteilhaft mit einem Metallabscheider kombiniert werden. Mit dem Metallabscheider (nicht dargestellt) können Verunreinigungen aus Metall abgeschieden werden.

Über den Förderkopf 12 wird das ungeordnete Granulat 9 aus dem Behälter 8 einer Ruttel- und/oder Schüttelvorrichtung 16 zugeführt. Durch ein Symbol 14 oberhalb des Förderkopfs 12 ist angedeutet, dass das ungeordnete Granulat 9 aus dem Behälter 8, zum Beispiel mit Hilfe einer Vakuumpumpe, in einen Rütteltopf 18 der Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung 16 gesaugt wird.

In dem Rütteltopf 18 wird das ungeordnete Granulat 9 so gerüttelt und/oder geschüttelt, dass Verunreinigungen 17 und/oder Granulatkörner, die eine unerwünschte Größe und/oder Gestalt aufweisen, aus dem ungeordneten Granulat in dem Rütteltopf 18 entfernt werden. Die entfernte Verunreinigungen 17 und/oder unerwünschten Granulatkörner 9 werden in einem Auffangbehälter 19 gesammelt, der in Figur 1 unterhalb des Rütteltopfs 18 angeordnet ist.

Die Anlage 1 umfasst in dem Trocknungsbereich 3 des Weiteren eine

Dosiereinheit 20. Die Dosiereinheit 20 ist zwischen der Rüttel- und/oder

Schüttelvorrichtung 16 und der Plastifiziereinheit 6 angeordnet. In der

Dosiereinheit 20 werden einzelne Stücke oder Granulatkörner 21, 22 aus der Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung 16 gesammelt und ausgerichtet.

Zu diesem Zweck umfasst die Dosiereinheit 20 ein Dosierrohr 23, dessen Gestalt an die Gestalt der einzelnen Granulatkörner 21, 22 angepasst ist. Das Dosierrohr 23 erstreckt sich in einer horizontalen Richtung, also parallel zu einem Boden, auf dem die Anlage 1 steht. Mit seinem in Figur 1 rechten Ende ist das

Dosierrohr 23 oben an den Rütteltopf 18 angeschlossen.

An seinem in Figur 1 linken Ende weist das Dosierrohr 23 einen Dosierkopf 24 auf, über welchen die geordneten und ausgerichteten Granulatkörner 21, 22 dosiert an die Plastifiziereinheit 6 abgegeben werden können. Oberhalb des Dosierkopfs 24 deutet ein Symbol 25 an, dass die Granulatkörner 21, 22, zum Beispiel mit Hilfe einer Vakuumpumpe, aus dem Rütteltopf 18 beziehungsweise aus dem Dosierrohr 23 in Richtung des Einfüllstutzens 7 der Plastifiziereinheit 6 gesaugt werden können.

In Figur 2 ist der Trocknungsbereich 3 aus Figur 1 alleine, das heißt ohne Plastifiziereinheit dargestellt. Dadurch wird veranschaulicht, dass an den Rütteltopf 18 anstelle der Dosiereinheit (20 in Figur 1) auch ein Granulatmagazin 28 angeschlossen sein kann. Das Granulatmagazin 28 umfasst in der gleichen Art und Weise wie die Dosiereinheit (20 in Figur 1) einen rohrartigen

Sammelbehälter oder Aufnahmebehälter 30 für die sortierten und ausgerichteten Granulatkörner 21, 22 aus dem Rütteltopf 18.

Im Betrieb der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Anlage 1 wird zunächst ungeordnetes Granulat 9 aus dem Behälter 8 in den Rütteltopf 18 gefördert, insbesondere gesaugt oder geblasen. Für die symbolisch angedeutete

Ansaugeinrichtung 14, die gegebenenfalls mit einem Abscheider kombiniert ist, darf nur Trockenluft verwendet werden. In dem Bereich 3 soll das Granulat getrocknet und/oder trocken gehalten werden.

Im Rütteltopf 18 wird das ungeordnete Granulat 9 von Staub und kleineren, unförmigen Partikeln befreit, die in dem Auffangbehälter 19 gesammelt werden. Die regelmäßigen, vorzugsweise zylinderförmigen, Granulatkörner 21, 22 werden in der Dosiereinheit 20 beziehungsweise dem Granulatmagazin 28 so ausgerichtet, dass sie horizontal in die Plastifiziereinheit 6 gefördert werden. Die

Förderung kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Das Material kann zum Beispiel entweder durch eine Vakuumpumpe oder einen Abscheider in einen Extruder der Plastifiziereinheit 6 gesaugt werden. Alternativ kann das Material durch warme, trockene Luft in Richtung Plastifiziereinheit 6 geblasen werden.

In Figur 3 ist angedeutet, dass die geordneten Granulatkörner 21, 22 auch direkt aus dem vertikal angeordneten Granulatmagazin 28 in den Einfüllstutzen 7 der Plastifiziereinheit 6 gefüllt werden können. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stücke oder Granulatkörner 21, 22 in dem Granulatmagazin 28 in einer definierten Atmosphäre gelagert werden. Je nach Bedarf kann dann ein gefülltes Granulatmagazin 28 in oder an den Einfüllstützen 7 der vorzugsweise einen Extruder umfassenden Plastifiziereinheit 6 gesteckt werden.

Das Granulatmagazin 28 kann dem Sammelbehälter 30 aus Figur 2 entsprechen. Zum Zuführen der sortierten und/oder geordneten Granulatkörner 21, 22 kann der Sammelbehälter 30 einfach an den Einfüllstutzen 7 des Druckkopfs 6 beziehungsweise der Plastifiziereinheit 6 angesetzt werden.

Oberhalb des Einfüllstutzens 7 ist in Figur 3 ein Kolben 32 angedeutet. Durch einen Pfeil 33 ist angedeutet, dass der Kolben 32 in Figur 3 nach oben und nach unten bewegbar ist, um das in den Einfüllstutzen 7 eingeführte Granulat zu plastifizieren und/oder dosiert aus dem Druckkopf 6 auszustoßen, um ein dreidimensionales Bauteil additiv zu fertigen.

In den Figuren 4 und 6 ist angedeutet, dass eine Rüttel- und/oder

Schüttelvorrichtung 46 im Unterschied zu dem in den Figuren 1 und 2

dargestellten Rütteltopf 18 auch eine Schüttelplatte 48 umfassen kann. Die Schüttelplatte 48 ist, zum Beispiel durch Federn 53, 54, in geeigneter Art und Weise bewegbar gelagert, um Verunreinigungen 47 und/oder unerwünschte Granulatkörner aus dem ungeordneten Granulat zu entfernen. Zum Sammeln der Verunreinigungen 47 und der unerwünschten Granulatkörner ist unterhalb der Schüttelplatte 48 vorteilhaft ein Aufnahmebehälter 49 angeordnet.

In Figur 4 ist rechts neben der Rüttel- und/oder Schüttelvorrichtung 46 ein Roboter 40 mit einem Roboterarm 42 angedeutet. An einem freien Ende des Roboterarms 42 ist ein Greifer 44 angedeutet. Oberhalb der Schüttelplatte 48 ist eine Kamera 45 angeordnet.

Mit der Kamera 45 werden Granulatkörner, die auf der Schüttelplatte 48 vorzugsweise liegend ausgerichtet werden, erfasst. Signale mit

Lageinformationen über in gewünschter Art und Weise ausgerichtete

Granulatkörner werden über eine (nicht dargestellte) Steuerungseinrichtung an den Roboter 40 übermittelt. Mit den entsprechenden Informationen über die genaue Position und Ausrichtung der Granulatkörner auf der Schüttelplatte 48 kann der Roboter 40 mit dem Greifer 44 Stücke oder Granulatkörner 51, 52 greifen und ausgerichtet in einer Dosiereinheit 50 ablegen. Die Dosiereinheit 50 kann der Dosiereinheit 20 in Figur 1 entsprechen. Bei der Dosiereinheit 50 kann es sich aber auch um ein

Granulatmagazin handeln, wie es in den Figuren 2 und 3 mit 28 bezeichnet ist.

In Figur 5 ist Granulat in Form von einzelnen Granulatkörnern in einem

Aufnahmebehälter 55 angeordnet. Durch ein Symbol 56 ist angedeutet, dass das Ordnen der Granulatkörner auch durch einen Mitarbeiter erfolgen kann. Der

Mitarbeiter 56 entnimmt zum Beispiel einzelne Granulatkörner 51, 52 aus dem Aufnahmebehälter 55 und legt sie einzeln und ausgerichtet in der Dosiereinheit 50 ab.

In Figur 6 ist angedeutet, dass das Ordnen der Granulatkörner auch durch eine geneigte Schüttelplatte 48 mit Rillen und Löchern 59 durchgeführt werden kann. Durch ein entsprechendes Gefälle und das Schütteln im Betrieb der

Schüttelplatte 48 wandern die Granulatkörner die (nicht dargestellten) Rillen entlang und richten sich aus. Verunreinigungen, insbesondere Staub, wird durch die Löcher 59 entfernt und in dem unterhalb der Schüttelplatte 48 angeordneten Auffangbehälter 49 gesammelt.

Die oberhalb der Schüttelplatte 48 angeordnete Kamera 45 überwacht den Vorgang und detektiert, wenn ein Granulatkorn nicht horizontal in der

entsprechenden Rille liegt. Die detektierte Position des Granulatkorns wird dann an eine geeignete (nicht dargestellte) Steuereinrichtung weitergeleitet. Mit der Steuereinrichtung wird dann eine Düse 60 so angesteuert, dass sie das falschliegende Granulatkorn aus der Rille bläst.

Von der Schüttelplatte 48 können die gerichteten Granulatkörner 51, 52 dann dem Granulatmagazin 50 zugeführt werden. Je nach Ausführung der Anlage können die ausgerichteten Granulatkörner 51, 52 aber auch direkt einer (in Figur 6 nicht dargestellten) Plastifiziereinheit zugeführt werden.