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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR THE CALIBRATION OF DEVICES FOR IDENTIFYING BLOOD OR BLOOD CONSTITUENTS IN A FLUID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/149921
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a system for the calibration of devices (11) for identifying blood or blood constituents in a fluid, especially dialysis fluid, which devices comprise a light emitter (17) and a light receiver (18) and an evaluation unit (20) which receives the signal of the light receiver (18) and which is designed such that blood or blood constituents in the fluid are identified on the basis of the attenuation of a radiation passing through the fluid. The method according to the invention is based on the fact that the devices (11) for identifying blood or blood constituents are calibrated without the use of blood. The calibration is done with an absorption normal (30) which has optical properties predefined with respect to the absorption of the light in blood, wherein the absorption normal (30) is arranged in the beam path (19) between the light emitter (17) and the light receiver (18). The absorption normal (30) makes it possible to detect a defined spectral attenuation of the light depending on the constituents of the blood, especially hemoglobin. However, since the absorption normal (30) does not, in contrast to blood, bring about scattering, this causing the beam path to be influenced differently from blood, the calibration is also done with a scattering normal (36) which has optical properties predefined with respect to the scattering of the light in blood. The system also comprises a beam deflector unit (22) to couple out light for a spectral measurement of the light emitter (17) with a spectrometer (27).

Inventors:
RÖSE ANDREAS (DE)
HEINITZ SYLVIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/053797
Publication Date:
August 23, 2018
Filing Date:
February 15, 2018
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
G01N21/27; A61M1/16; G01N21/93
Foreign References:
US6470279B12002-10-22
US20120154789A12012-06-21
US6174728B12001-01-16
US5601080A1997-02-11
DE202013011936U12014-11-17
DE3726524A11989-02-23
Attorney, Agent or Firm:
OPPERMANN, Frank (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Kalibrieren von Vorrichtungen (11) zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit, insbesondere Dialysierflüssigkeit, die einen Lichtsender (17) und einen Lichtempfänger (18) und eine das Signal des

Lichtempfängers empfangende Auswerteeinheit (20) aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass Blut oder Blutbestandteile in der Flüssigkeit auf der Grundlage der Abschwächung einer durch die Flüssigkeit hindurchtretenden Strahlung erkannt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierung der Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen ohne die Verwendung von Blut mit einem Absorptionsnormal (30) erfolgt, das in Bezug auf die Absorption des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat, wobei das

Absorptionsnormal in den Strahlengang (19) zwischen Lichtsender (17) und Lichtempfänger (18) angeordnet wird, und mit einem Streunormal (36) erfolgt, das das in Bezug auf die Streuung des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat, wobei das Streunormal in den Strahlengang (19) zwischen Lichtsender (17) und Lichtempfänger (18) angeordnet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die spektrale Verteilung des Lichts des Lichtsenders (17) gemessen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein die

charakteristischen Eigenschaften der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen beschreibender Kalibrier-Datensatz ermittelt wird, wobei der Kalibrier-Datensatz Daten zur Identifikation der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen enthält.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalibrier-Datensatz in einem Speicher (20A) der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder

Blutbestandteilen oder einer zentralen Speichereinrichtung gespeichert wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorptionsnormal (30) einen zwei parallele Flächen aufweisenden

Absorptionskörper (32) aus einer transparenten Vergussmasse (33) aufweist, in die ein Farbstoff eingebettet ist.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente

Vergussmasse (33) zwischen zwei parallelen Glasplatten (34, 35) eingegossen ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorptionsnormal (30) eine mit einer Flüssigkeit, insbesondere RO- Wasser oder Dialysierflüssigkeit, befüllte Küvette (31) aufweist, wobei der Absorptionskörper (32) in der Küvette angeordnet ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionsspektrum des Farbstoffs für zumindest zwei Wellenlängenbereiche dem Transmissionsspektrum von Blut entspricht, wobei der eine

Wellenlängenbereich zwischen 550 nm und 575 nm und der andere

Wellenlängenbereich zwischen 630 bis 780 nm liegt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff MACROLEX© Rotviolett R ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (36) einen Streukörper (38) aufweist, der eine Scheibe (39) aufweist, die an einer Seite mattiert oder aufgeraut ist.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mattierte Seite der Scheibe mit einer Versiegelung aus einem transparenten Lack oder einer transparenten Beschichtung versehen ist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (36) einen Streukörper (38) aufweist, der zwei Scheiben (41, 42) aufweist, von denen eine Scheibe an einer Seite mattiert ist, wobei beide Scheiben derart aufeinander angeordnet sind, dass die mattierte Seite der einen Scheibe innen liegt, oder das Streunormal (36) einen Streukörper (38) aufweist, der zwei Scheiben (41, 42) aufweist, die an einer Seite mattiert sind, wobei beide Scheiben derart aufeinander angeordnet sind, dass die mattierten Seiten der beiden Scheiben innen liegen.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

Streunormal (36) einen Streukörper (38) aus einer transparenten Vergussmasse aufweist, in die Streupartikel, insbesondere unlösliche Salze, Polystyrol-Partikel, Titandioxid oder Gips, eingebettet sind.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (36) eine mit einer Flüssigkeit, insbesondere RO- Wasser oder Dialysierflüssigkeit, befüllte Küvette (37) aufweist, wobei der Streukörper (38) in der Küvette angeordnet ist.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

Streunormal (43) eine Küvette (45) aufweist, die mit einer Streupartikel enthaltenden Flüssigkeit (44) befüllt ist, insbesondere mit in einer Flüssigkeit gelösten Lipiden befüllt ist.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung der spektralen Verteilung des Lichts in den Strahlengang (19) zwischen Lichtsender (17) und Lichtempfänger (18) eine Strahlenumlenkeinheit (22), insbesondere ein Umlenkspiegel (24), angeordnet wird, wobei das mit der Strahlenumlenkeinheit umgelenkte Licht in ein Spektrometer (27) eingekoppelt wird.

17. Anordnung zum Kalibrieren von Vorrichtungen (11) zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit, insbesondere Dialysierflüssigkeit, die einen Lichtsender (17) und einen Lichtempfänger (18) und eine das Signal des

Lichtempfängers empfangende Auswerteeinheit (20) aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass Blut oder Blutbestandteile in der Flüssigkeit auf der Grundlage der Abschwächung einer durch die Flüssigkeit hindurchtretenden Strahlung erkannt werden, wobei die Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eine Aufnahme (13) für eine Küvette aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass eine in die Aufnahme eingesetzte Küvette in dem Strahlengang (19) zwischen Lichtsender (17) und Lichtempfänger (18) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung umfasst: ein in die Aufnahme (13) für die Küvette einsetzbares Absorptionsnormal (30), das in Bezug auf die Absorption des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat, und ein in die Aufnahme (13) für die Küvette einsetzbares Streunormal (36), das in Bezug auf die Streuung des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat, und eine Auswerteeinheit (21) zur Ermittlung eines charakteristische Eigenschaften der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen beschreibenden Kalibrier-Datensatzes, wobei der Kalibrier-Datensatz Daten zur Identifikation der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen enthält.

18. Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung ein Spektrometer (27) zur Messung der spektralen Verteilung des Lichts des

Lichtsenders (17) der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen umfasst.

19. Anordnung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das

Absorptionsnormal (30) einen zwei parallele Flächen aufweisenden

Absorptionskörper (32) aus einer transparenten Vergussmasse (33) aufweist, in die ein Farbstoff eingebettet ist.

20. Anordnung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die transparente

Vergussmasse (33) zwischen zwei parallelen Glasplatten (34, 35) eingegossen ist.

21. Anordnung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass das

Transmissionsspektrum des Farbstoffs für zumindest zwei Wellenlängenbereiche dem Transmissionsspektrum von Blut entspricht, wobei der eine

Wellenlängenbereich zwischen 550 nm und 575 nm und der andere

Wellenlängenbereich zwischen 630 bis 780 nm liegt.

22. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorptionsnormal (30) eine mit einer Flüssigkeit, insbesondere RO- Wasser oder Dialysierflüssigkeit, befüllte Küvette (31) aufweist, die in die Aufnahme (13) einsetzbar ist, wobei der Absorptionskörper (32) in der Küvette (31) angeordnet ist.

23. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (36) einen Streukörper (38) aufweist, der eine Scheibe (39) aufweist, die an einer Seite mattiert ist.

24. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (36) einen Streukörper (38) aufweist, der zwei Scheiben (41, 42) aufweist, von denen eine Scheibe an einer Seite mattiert ist, wobei beide Scheiben derart aufeinander angeordnet sind, dass die mattierte Seite der einen Scheibe innen liegt, oder das Streunormal (36) einen Streukörper (38) aufweist, der zwei Scheiben (41, 42) aufweist, die an einer Seite mattiert sind, wobei beide Scheiben derart aufeinander angeordnet sind, dass die mattierten Seiten der beiden Scheiben innen liegen.

25. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass Streunormal (36) einen Streukörper (38) aus einer transparenten Vergussmasse aufweist, in die Streupartikel, insbesondere unlösliche Salze, Polystyrol-Partikel oder Gips, eingebettet sind.

26. Anordnung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (36) eine mit einer Flüssigkeit, insbesondere RO- Wasser oder Dialysierflüssigkeit, befüllte Küvette (37) aufweist, die in die Aufnahme (13) einsetzbar ist, wobei der Streukörper (38) in der Küvette (37) angeordnet ist.

27. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Streunormal (43) eine Küvette (45) aufweist, die mit einer Streupartikel enthaltenden Flüssigkeit (44) befüllt ist, insbesondere mit in einer Flüssigkeit gelösten Lipiden befüllt ist.

28. Anordnung nach einem der Ansprüche 17 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung der spektralen Verteilung des Lichts in dem Strahlengang (19) zwischen Lichtsender (17) und Lichtempfänger (18) eine Strahlumlenkeinheit (22), insbesondere ein Umlenkspiegel (24), angeordnet ist.

Description:
Verfahren und Anordnung zum Kalibrieren von Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Kalibrieren von

Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit, insbesondere Dialysierflüssigkeit, die einen Lichtsender und einen Lichtempfänger und eine das Signal des Lichtempfängers empfangende Auswerteeinheit aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass Blut oder Blutbestandteile in der Flüssigkeit auf der Grundlage der Abschwächung einer durch die Flüssigkeit hindurchtretenden Strahlung erkannt werden.

In der Dialyse werden zum Schutz des Patienten Vorrichtungen eingesetzt, mit denen der im Fall einer Ruptur der Membran des Dialysators nicht auszuschließende Eintritt von Blut in die Dialysierflüssigkeit sicher erkannt werden kann. Diese Vorrichtungen werden auch als Blutleckdetektoren bezeichnet.

Die DE 20 2013 011 936 Ul beschreibt eine Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Dialysierflüssigkeit, die über einen Lichtsender zum Senden von Licht in einem ersten Wellenlängenbereich und zum Senden von Licht in einem zweiten Wellenlängenbereich verfügt, wobei die Wellenlänge des Lichts in dem ersten und zweiten Wellenlängenbereich derart auf die wellenlängenabhängigen Absorptionseigenschaften des Bluts oder Blutbestandteils abgestimmt sind, dass das durch die Flüssigkeit

hindurchtretende Licht in dem ersten Wellenlängenbereich stärker als das durch die Flüssigkeit hindurchtretende Licht in dem zweiten Wellenlängenbereich absorbiert wird. Darüber hinaus weist die Vorrichtung einen Lichtempfänger zum Empfangen des durch die Flüssigkeit hindurchtretenden Lichts und eine Auswerteeinheit auf, die derart konfiguriert ist, dass auf der Grundlage der unterschiedlichen Absorption des Lichts in den beiden Wellenlängenbereichen auf das Vorliegen von Blut oder eines Blutbestandteils in der Flüssigkeit geschlossen wird. Die bekannten Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen müssen nach der Fertigung kalibriert werden. Zunächst findet ein Null- Abgleich mit einer

Dialysierflüssigkeit oder RO-Wasser statt. Hierzu wird eine mit Dialysierflüssigkeit oder RO-Wasser befüllte Küvette in den Strahlengang des Blutleckdetektors zwischen

Lichtsender und Lichtempfänger eingesetzt. Anschließend findet eine Kalibrierung mit einer Kalibrierlösung statt, die aus Rinderblut gewonnen wird. Das Rinderblut wird bei der erstmaligen Verwendung auf seinen Hämatokrit vermessen und mit Dialysierflüssigkeit in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis verdünnt. Die Verwendung von Rinderblut erweist sich aber in der Praxis als problematisch. Neben aufwendigen

Beschaffungsmaßnahmen ist die zeitliche Instabilität der Blutlösung ein wesentlicher Nachteil. Aufgrund von Temperaturschwankungen, Lichteinstrahlung und physiologischen (Abbau-)Prozessen können sich die optischen Eigenschaften der Blutlösung schon an einem Arbeitstag verändern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren zum Kalibrieren von Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit, insbesondere Dialysierflüssigkeit, anzugeben. Darüber hinaus ist eine Aufgabe der Erfindung eine Anordnung zum Kalibrieren von Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit, insbesondere Dialysierflüssigkeit,

bereitzustellen, die eine einfache Kalibrierung erlaubt.

Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der

unabhängigen Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte

Ausführungsformen der Erfindung.

Das erfindungsgemäße Verfahren beruht darauf, dass die Kalibrierung der Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen ohne die Verwendung von Blut beruht, wodurch sich das Verfahren stark vereinfacht. Die Kalibrierung erfolgt nicht mit einer Blut enthaltenden Kalibrierlösung, sondern mit zwei unterschiedlichen Kalibriernormalen, die den besonderen optischen Eigenschaften von Blut Rechnung tragen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Kalibrierung mit einem Absorptionsnormal, das in Bezug auf die Absorption des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat, wobei das Absorptionsnormal im Strahlengang zwischen Lichtsender und Lichtempfänger angeordnet wird.

Das Absorptionsnormal erlaubt die Erfassung einer definierten spektralen Abschwächung des Lichts in Abhängigkeit von den Bestandteilen des Bluts, insbesondere Hämoglobin. Mit dem Absorptionsnormal kann der Strahlengang der Vorrichtung zur Erkennung von Blut gezielt beeinflusst werden, um überprüfen zu können, ob der Lichtempfänger bzw. die Auswerteeinheit in der Lage ist, die spektrale Abschwächung zu erkennen und korrekt zu interpretieren. Das Absorptionsnormal bewirkt aber im Gegensatz zu Blut keine Streuung, wodurch eine von Blut unterschiedliche Beeinflussung des Strahlengangs hervorgerufen wird. Folglich kann das Absorptionsnormal nicht als Blutersatz angesehen werden.

Aufgrund fertigungstechnischer Toleranzen können Streuungen des Lichts im Blut, insbesondere an den Erythrozyten, die Erkennung von Blut negativ beeinflussen. Die streuende Wirkung der Erythrozyten führt zu einer Homogenisierung des Strahlengangs. Wenn der Strahlengang aber infolge von nicht eingehaltenen Bauteil- oder

Montagetoleranzen mit den Vorgaben nicht übereinstimmt, kann eine homogenisierende Wirkung durch Lichtstreuung Messfehler hervorrufen. In diesen Fall wäre eine

ausreichende Sensitivität der Vorrichtung zur Erkennung von Blut nicht gewährleistet. Daher erfolgt die Kalibrierung nicht nur mit einem Absorptionsnormal, sondern auch mit einem Streunormal, das in Bezug auf die Streuung des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat. Das Streunormal wird wie das Absorptionsnormal im Strahlengang zwischen Lichtsender und Lichtempfänger angeordnet.

Da das Absorptionsnormal und das Streunormal kein Blut enthalten, stellt sich nicht das Problem aufwendiger Beschaffungsmaßnahmen und einer zeitlichen Instabilität. Die Kalibrierung kann jederzeit mit dem blutfreien Absorptionsnormal und Streunormal erfolgen, die einfach zu handhaben sind.

Die vorgegebenen optischen Eigenschaften des Absorptionsnormals und Streunormals sollten den optischen Eigenschaften des Bluts, insbesondere Humanbluts, im Hinblick auf die Absorption von Licht bzw. im Hinblick auf die Streuung von Licht entsprechen. Für die Kalibrierung ist aber nicht erforderlich, dass die optischen Eigenschaften des

Absorptionsnormals und Streunormals mit denen des Bluts identisch sind, sondern in der Praxis ist ausreichend, wenn das Absorptionsnormal und Streunormal ähnliche optische Eigenschaften haben. Wenn die zu kalibrierenden Vorrichtungen zur Erkennung von Blut auf der Auswertung der unterschiedlichen Absorption von Licht verschiedener

Wellenlängenbereiche beruhen, sollten die optischen Eigenschaften des

Absorptionsnormals und des Streunormals den optischen Eigenschaften von Blut zumindest in den betreffenden Wellenlängenbereichen entsprechen. Beispielsweise sollte das Transmissionsspektrum des Absorptionsnormals für zumindest zwei

Wellenlängenbereiche dem Transmissionsspektrum von Blut entsprechen, wobei der eine Wellenlängenbereich zwischen 550 nm und 575 nm und der andere Wellenlängenbereich zwischen 630 bis 780 nm liegt. In diesem Zusammenhang werden unter den vorgegebenen optischen Eigenschaften in Bezug auf Absorption und Streuung die optischen

Eigenschaften von Blut verstanden. Die betreffenden optischen Eigenschaften des verwendeten Absorptionsnormals und Streunormals können mit den bekannten

Messverfahren bestimmt werden und daraufhin überprüft werden, ob diese mit denen des Bluts hinreichend übereinstimmen.

Bei einer Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen übt auch die spektrale Verteilung des Lichts des Lichtsenders einen Einfluss auf die Genauigkeit der Erkennung von Blut aus. Das erfindungsgemäße Verfahren sieht daher eine Messung der spektralen Verteilung des Lichts des Lichtsenders vor. Insbesondere sieht das

erfindungsgemäße Verfahren eine Messung des Spektrums in den verwendeten

Wellenlängenbereichen vor.

Während der Kalibrierung wird vorzugsweise ein die charakteristischen Eigenschaften der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen beschreibender Kalibrier- Datensatz ermittelt. Der Kalibrier-Datensatz kann beispielsweise Korrekturdaten enthalten, die bei der Auswertung des Signals des Lichtempfängers Berücksichtigung finden. Die Korrekturdaten können beispielsweise Korrekturfaktoren sein. Der Kalibrier-Datensatz kann auch die spektrale Verteilung des Lichts des Lichtsenders beschreibende Daten erhalten. Darüber hinaus enthält der Kalibrier-Datensatz weitere Daten zur Identifikation der kalibrierten Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen, so dass die ermittelten Kalibrier-Datensätze den einzelnen Vorrichtungen zur Erkennung von Blut zugeordnet werden können.

Die ermittelten Kalibrier-Datensätze werden vorzugsweise in einem Speicher der

Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen oder in einem Speicher einer zentralen Speichereinrichtung, beispielsweise in dem Speicher eines Severs, gespeichert. Wenn die Kalibrier-Datensätze in dem Speicher eines Servers am Prüfstand gespeichert werden, können die Daten später über eine geeignete Schnittstelle ausgelesen werden. Die Identifikationsdaten können beispielsweise eine Seriennummer oder eine MAC-Adresse sein.

Das Absorptionsnormal weist einen Absorptionskörper auf, der vorzugsweise zwei parallele Flächen hat, so dass das Licht in die eine Fläche eintreten und aus der anderen Fläche austreten kann. Die Verwendung eines planparallelen Farbfilters erfordert eine exakte Positionierung und Ausrichtung im Strahlengang, die durch geeignete konstruktive Maßnahmen erreicht werden kann, beispielsweise durch eine geeignete Filterhalterung.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Absorptionsnormals sieht vor, dass der

Absorptionskörper eine transparente Vergussmasse ist, in die ein Farbstoff eingebettet ist. Da die Farbpartikel in einer Vergussmasse eingeschlossen sind, kann eine stabile und homogene Verteilung der Farbpartikel erreicht werden. Die Einbettung des Farbstoffs in die Vergussmasse erlaubt die reproduzierbare Herstellung eines Absorptionskörpers mit vorgegebenen optischen Eigenschaften, der sich durch eine hohe Langzeitstabilität auszeichnet.

In Versuchen hat sich als Vergussmasse Polymethylmethacrylat (PMMA) als besonders vorteilhaft erwiesen. Zur Herstellung des planparallelen Farbfilters wird der Farbstoff in einer flüssigen Vergussmasse, insbesondere PMMA, gelöst und die Lösung in der Form eines Körpers mit zwei parallelen Flächen ausgehärtet, beispielsweise in Form einer flachen runden oder rechteckförmigen Scheibe. Es ist aber auch möglich, aus einem ausgehärteten Block einen Körper mit zwei parallelen Flächen auszuschneiden. Die Oberflächen des Absorptionskörpers können mit geeigneten Verfahren behandelt, beispielsweise geschliffen oder poliert werden, um glatte Oberflächen zu erzielen.

Die optischen Eigenschaften des Farbstoffs sollten im Wesentlichen den optischen Eigenschaften des Bluts entsprechen. Das Transmissionsspektrum des Farbstoffs sollte zumindest für die verwendeten Wellenbereiche, insbesondere zwei Wellenlängenbereiche, dem Transmissionsspektrum von Blut entsprechen, wobei der eine Wellenlängenbereich zwischen 550 nm und 575 nm und der andere Wellenlängenbereich zwischen 630bis 780 nm liegt.

Versuche haben gezeigt, dass der unter dem Handelsnamen MACROLEX©

ROTVIOLETT R bekannte Farbstoff der Firma Lanxess Deutschland GmbH besonders geeignet ist. Das Transmissionsspektrum dieses Farbstoffs ist zwar nicht mit dem

Transmissionsspektrum von Blut identisch. Allerdings stimmen die optischen

Eigenschaften in den hier relevanten Wellenlängenbereichen soweit mit den optischen Eigenschaften von Blut überein, dass der Farbstoff für die spektrale Abschwächung verwendet werden kann.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Absorptionsnormals sieht vor, dass die transparente Vergussmasse zwischen zwei parallelen Glasplatten eingegossen ist, wodurch ein optisch homogener Lichtweg durch die Glasplatten und die Vergussmasse entsteht.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Absorptionsnormals weist eine mit einer Flüssigkeit befüllte Küvette auf, in der der Absorptionskörper angeordnet ist. Die Küvette ist vorzugsweise eine Glasküvette, insbesondere eine zylindrische Glasküvette.

Die Küvette kann mit Dialysierflüssigkeit befüllt werden, die sich durch optische

Transparenz und Farblosigkeit auszeichnet. Allerdings ist die Dialysierflüssigkeit nicht langzeitstabil. Daher sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform eine Befüllung mit Wasser vor, das mit einem umgekehrt osmotischen Reinigungsverfahren aufbereitet wurde (RO- Wasser). Durch die Zugabe von Polyethylenglycol (PEG) kann die Gefahr der Bildung von Keimen in dem RO-Wasser zusätzlich verringert werden, wodurch die Langzeitstabilität weiter erhöht wird. Die Befüllung der Küvette mit RO-Wasser hat auch den Vorteil, dass der Brechungsindex zwischen dem Übergang von der Küvette zu dem Absorptionskörper des Absorptionsnormals an das Kalibriernormal für den Null- Abgleich der Vorrichtung zur Erkennung von Blut angeglichen wird, die ebenfalls vorzugsweise mit RO-Wasser befüllt ist, aber nicht den Absorptionskörper enthält.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Streunormals sieht einen Streukörper vor, der an einer Seite mattiert oder aufgeraut ist. Der Streukörper kann beispielsweise eine rechteckförmige oder runde Scheibe sein. Die Scheibe ist vorzugsweise eine Glasscheibe. Die Mattierung der Scheibe kann durch geeignete Bearbeitungsverfahren erfolgen.

Beispielsweise kann die Oberfläche der Scheibe sandgestrahlt oder geätzt werden. Die mattierte Seite der Scheibe kann mit einer Versiegelung aus einem transparenten Lack oder einer transparenten Beschichtung versehen werden, so dass sich die optischen Eigenschaften nicht durch eine Flüssigkeit, in die die Scheibe eingebracht werden kann, verändern können. Die Beschichtung ist vorzugsweise eine Schicht aus Epoxidharz.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Streunormals, die sich durch einen verbesserten Messeffekt auszeichnet, sieht vor, dass das Streunormal einen Streukörper aufweist, der zwei Scheiben aufweist, von denen eine Scheibe an einer Seite mattiert oder aufgeraut ist, wobei beide Scheiben derart aufeinander angeordnet sind, dass die mattierte oder aufgeraute Seite der einen Scheibe innen liegt. Eine alternative besonders bevorzugte Ausführungsform sieht einen Streukörper vor, der zwei Scheiben aufweist, die an einer Seite mattiert oder aufgeraut sind, wobei beide Scheiben derart aufeinander angeordnet sind, dass die mattierten Seiten der beiden Scheiben innen liegen. Die beiden Scheiben können miteinander verklebt werden. Auch bei diesen Ausführungsformen kann die mattierte oder aufgeraute Seite der einen Scheibe bzw. die mattierten oder aufgerauten Seiten der beiden Scheiben nicht mit einer Flüssigkeit in Kontakt kommen.

Das Streunormal kann auch einen Streukörper aus einer transparenten Vergussmasse aufweisen, in die Streupartikel, insbesondere unlösliche Salze, Polystyrol-Partikel oder Gips, eingebettet sind. Das Streunormal weist wie das Absorptionsnormal eine mit einer Flüssigkeit,

vorzugsweise Dialysierflüssigkeit oder RO-Wasser, befüllte Küvette auf, in der der Streukörper angeordnet ist. Die Küvette des Streunormals wird wie die Küvette des Absorptionsnormals in den Strahlengang zwischen Lichtsender und Lichtempfänger der Vorrichtung zur Erkennung von Blut eingebracht.

Bei einer alternativen Ausführungsform, die einen festen Streukörper nicht vorsieht, weist das Streunormal eine Küvette auf, die mit einer Streupartikel enthaltenden Flüssigkeit befüllt ist. Die Küvette ist vorzugsweise mit in einer Flüssigkeit gelösten Lipiden befüllt. Die Küvette kann beispielsweise mit den unter dem Handelsnamen Smoflipid oder Intralipid bekannten parenteralen Ernährungslösungen der Fresenius Kabi AG befüllt werden.

Es ist aber auch möglich, einen Streukörper dadurch zu schaffen, dass eine Streupartikel enthaltende Flüssigkeiten in einen Zwischenraum zwischen zwei transparenten Scheiben, insbesondere Glasscheiben, eingebracht wird, wobei der Zwischenraum nach außen abgedichtet wird. Dieser Streukörper kann wiederum in einer mit einer Flüssigkeit, insbesondere Dialysierflüssigkeit oder RO-Wasser, befüllten Küvette in den Strahlengang der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eingebracht werden.

Zur Messung der spektralen Verteilung des Lichts wird im Strahlengang zwischen Lichtsender und Lichtempfänger vorzugsweise eine Strahlenumlenkeinheit, insbesondere ein Umlenkspiegel, angeordnet. Der Umlenkspiegel kann das Licht um 45° umlenken, so dass sich das Licht einfach in ein Spektrometer einkoppeln lässt. Der Reflexionsgrad des Spiegels sollte im relevanten Wellenlängenbereich von ca. 350 nm bis 800 nm

idealerweise gleichmäßig und möglichst hoch sein, so dass wenig Licht durch Reflexion verloren geht.

Die erfindungsgemäße Anordnung ist zum Kalibrieren von Vorrichtungen zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen in einer Flüssigkeit bestimmt, die eine Aufnahme für eine Küvette aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass eine in die Aufnahme eingesetzte Küvette in dem Strahlengang zwischen Lichtsender und Lichtempfänger angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst ein in die Aufnahme der Küvette einsetzbares Absorptionsnormal, das in Bezug auf die Absorption des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat, und ein in die Aufnahme der Küvette einsetzbares

Streunormal, das in Bezug auf die Streuung des Lichts in Blut vorgegebene optische Eigenschaften hat. Darüber hinaus umfasst die Anordnung eine Auswerteeinheit zur Ermittlung eines charakteristische Eigenschaften der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen beschreibenden Kalibrier-Datensatzes, der Daten zur Identifikation der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen enthält. Die Anordnung kann auch ein Spektrometer zur Messung der spektralen Verteilung des Lichts des Lichtsenders der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen umfassen.

Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung einer Vorrichtung zur

extrakorporalen Blutbehandlung, die eine Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder eines Blutbestandteils in der Dialysierflüssigkeit aufweist,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder eines

Blutbestandteils, wobei in den Strahlengang eine Küvette eingesetzt ist,

Fig. 3 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder eines

Blutbestandteils, wobei in den Strahlengang eine Strahlenumlenkeinheit eingesetzt ist,

Fig. 4 eine vereinfachte Darstellung einer Küvette für einen Null- Abgleich,

Fig. 5 eine vereinfachte Darstellung einer Absorptionsnormale, Fig. 5A eine vereinfachte Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Absorptionskörpers der Absorptionsnormale,

Fig. 5B eine vereinfachte Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines

Absorptionskörpers der Absorptionsnormale,

Fig. 6 eine vereinfachte Darstellung einer Streunormale,

Fig. 6A eine vereinfachte Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines

Streukörpers der Streunormale,

Fig. 6B eine vereinfachte Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines

Streukörpers der Streunormale und

Fig. 7 eine weiteres Ausführungsbeispiel einer Streunormale in vereinfachter

Darstellung.

Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur extrakorporalen Blutbehandlung, beispielsweise eine Dialysevorrichtung. Die

extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung verfügt über einen Dialysator oder Filter 1, der durch eine semipermeable Membran 2 in eine Blutkammer 3 und eine

Dialysierflüssigkeitskammer 4 unterteilt ist. Von dem Patienten führt eine arterielle Blutleitung 5 zu der Blutkammer 3, während von der Blutkammer 3 eine venöse

Blutleitung 6 abgeht, die zu dem Patienten führt. Eine in der arteriellen Blutleitung 5 angeordnete Blutpumpe 7 fördert das Blut im extrakorporalen Blutkreislauf I. Der

Dialysierflüssigkeitszweig II der Dialysevorrichtung ist nur andeutungsweise dargestellt. Der Dialysierflüssigkeitszweig II umfasst eine zu der Dialysierflüssigkeitskammer 4 führende Dialysierflüssigkeitszuführleitung 8 und eine von der

Dialysierflüssigkeitskammer 4 abgehende Dialysierflüssigkeitsabführleitung 9. Darüber hinaus weist die Blutbehandlungsvorrichtung eine zentrale Steuereinheit 10 auf, mit der die einzelnen Komponenten, beispielsweise die Blutpumpe 7, gesteuert werden. Für den Fall einer Ruptur der Membran 2 des Dialysators 1 kann Blut des Patienten in die Dialysierfiüssigkeit gelangen. Daher verfügt die Blutbehandlungsvorrichtung über eine Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder eines Blutbestandteils, insbesondere

Hämoglobin, in der Dialysierfiüssigkeit.

Fig. 2 zeigt die wesentlichen Komponenten der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder eines Blutbestandteils. Die Vorrichtung weist einen Gehäusekörper 12 mit einer Aufnahme 13 auf, in die eine Küvette 14 passend eingesetzt werden kann.

Die Aufnahme 13 für die Küvette 14 hat eine erste Lochblende 15 und eine zweite Lochblende 16. Vor einer der beiden Lochblenden 16 ist ein Lichtsender 17 und vor der anderen Lochblende 17 ein Lichtempfänger 18 angeordnet, so dass der Strahlengang 19 die eine Lochblende 16 durchquert, in die Küvette 14 eintritt, aus der Küvette austritt, die andere Lochblende 15 durchquert und auf den Lichtempfänger 18 trifft. Die Küvette ist Bestandteil der Dialysierflüssigkeitsabführleitung 9, so dass durch die Küvette

Dialysierfiüssigkeit strömt.

Der Lichtsender 17, beispielsweis eine Bicolor-LED, sendet alternierend grünes Licht mit einer Wellenlänge aus, die zwischen 550 nm und 575 nm, vorzugsweise zwischen 555 nm und 570 nm, besonders bevorzugt zwischen 560 nm und 565 nm liegt, und rotes Licht oder in den nahen Infrarotbreich (NIR) reichendes Licht mit einer Wellenlänge aus, die zwischen 630 nm und 780 nm, vorzugsweise zwischen 630 nm und 675 nm, besonders bevorzugt zwischen 640 nm und 660 nm liegt. Der Lichtempfänger 18 erzeugt ein

Ausgangssignal, das proportional der Intensität des empfangenden Lichts ist. Zur

Auswertung des Signals des Lichtempfängers ist eine Auswerteeinheit 20 vorgesehen, die in Fig. 2 nur schematisch dargestellt ist.

Der Zusammenhang zwischen der Intentsität Io, Ii des eingestrahlten und transmittierten Lichts beschreibt die nachfolgende Gleichung (Lambert-Beersches Gesetz): lg(Ii/I 0 ) = - α c d, wobei

α der Absorptionskoeffizient,

c die Konzentration der Flüssigkeit und

d der Innendurchmesser der Küvette ist

Die Auswerteeinheit 20 empfängt die mit der Intensität des Lichts proportionalen

Ausgangssignale des Lichtempfängers 18, und vergleicht die Intensität des Lichts in dem ersten Wellenlängenbereich und die Intensität des Lichts in dem zweiten

Wellenlängenbereich miteinander. Auf der Grundlage des Vergleichs der gemessenen Intensitäten des Lichts wird auf den Eintritt von Blut oder eines Blutbestandteils, insbesondere Hämoglobin, in die Dialysierflüssigkeit geschlossen. Für die Auswertung der Messsignale können charakteristische Grenzwerte vorgegeben werden. Die Auswertung kann beispielsweise mit einem Verfahren erfolgen, das in der DE 37 26 524 AI beschrieben ist.

Bei der Auswertung der Messwerte berücksichtigt die Auswerteeinheit 20 in einem

Kalibrier-Datensatz enthaltende Daten, zu denen beispielsweise die spektrale Verteilung des Lichts des Lichtsenders 17 oder bei der Kalibrierung ermittelte Korrekturfaktoren zählen können. Der Kalibrier-Datensatz ist in einem Speicher 20A der Auswerteeinheit 20 gespeichert.

Nachfolgend wird die Anordnung zur blutfreien Kalibrierung der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen beschrieben.

Für die Kalibrierung werden verschiedene Messungen durchgeführt, wobei die Messwerte mit einer Auswerteeinheit 21 ausgewertet werden, die einen Kalibrier-Datensatz ermittelt, der die bei der Kalibrierung ermittelten charakteristischen Eigenschaften der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen beschreibt. Zur Identifikation der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen enthält der Kalibrier- Datensatz weitere Daten, beispielsweise eine Seriennummer oder MAC-Adresse. Der Kalibrier-Datensatz kann über eine nicht dargestellte Datenleitung in den Speicher 20A der Auswerteeinheit 20 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eingelesen werden, so dass die Auswertung der Messwerte zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen auf der Grundlage des Kalibrier-Datensatzes erfolgen kann. Alternativ kann der Kalibrier-D atensatz auch in den Speicher einer nicht dargestellten zentralen Speichervorrichtung (Server) gespeichert werden, aus dem die Daten dann in die

Auswerteeinheit 20 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen oder einen Speicher der zentralen Steuereinheit 10 der Blutbehandlungsvorrichtung eingelesen werden kann, so dass die Auswerteeinheit 20 auf die Daten zugreifen kann.

Für die Kalibrierung finden vorbereitete Küvetten Verwendung, die in die Aufnahme 13 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eingesetzt werden, um verschiedene Messungen durchführen zu können. Die Kalibrierung erfolgt in einzelnen Kalibrierzonen, die nacheinander durchlaufen werden. In den Kalibrierzonen werden die einzelnen Messungen durchgeführt, wobei die Messwerte in der Auswerteeinheit 21 der Kalibrierstandes ausgewertet werden.

In der ersten Kalibrierzone wird das Spektrum des Lichtsenders 17 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen gemessen, insbesondere das Spektrum des grünen und roten Lichts. Für die Messung wird anstelle einer Küvette eine

Strahlenumlenkeinheit 22 passend in die Aufnahme 13 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eingesetzt. Fig. 3 zeigt die Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen zusammen mit der Strahlenumlenkeinheit 22.

Die Strahlenumlenkeinheit 22 weist einen Gehäusekörper 23 auf, in dem ein

Umlenkspiegel 24 angeordnet ist, der mit dem Strahlengang 19 einen Winkel von 45° einschließt. Anstelle eines Spiegels kann aber auch ein Prisma im Strahlengang angeordnet werden. Im Strahlengang 19 vor dem Spiegel 24 befindet sich eine Lochblende 25 und in einer Ausführungsform hinter dem Spiegel ein Kosinus-Korrektor 26, über den das Licht in ein Spektrometer 27 eingekoppelt wird, das über eine Datenleitung 28A an die

Auswerteeinheit 22 angeschlossen ist. Die spektrale Vermessung dient der Beurteilung der Lage der Spektren in Bezug auf die Absorption von Hämoglobin. In der zweiten Kalibrierzone findet ein NuUabgleich auf RO-Wasser statt, dem vorzugsweise PEG zugemischt wird (1%-ige PEG-Lösung). In diesem Schritt kann auch die Intensität des Lichts des Lichtsenders 17 gemessen werden. Für den NuUabgleich wird eine Küvette in den Strahlengang der Vorrichtung zur Erkennung von Blut oder

Blutbestandteilen zwischen Lichtsender 17 und Lichtempfänger 18 eingesetzt, die mit RO- Wasser befüllt ist, so dass das Licht des Lichtsenders durch die Küvette hindurchtreten und auf den Lichtempfänger auftreffen kann. Das Ausgangssignal des Lichtempfängers 18 wird mit der Auswerteeinheit 21 des Kalibrierstandes ausgewertet. Die Auswerteeinheit empfängt das Signal des Lichtempfängers 18 über eine Datenleitung 28B.

Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht und Draufsicht der zylindrischen Glasküvette 29 für den Null- Abgleich, die an der Oberseite und Unterseite mit einem Verschlussteil 29A, 29B dicht verschlossen ist.

In der dritten Kalibrierzone erfolgt die Messung der Absorption mit einem

Absorptionsnormal, um zu prüfen, ob auf eine vorgegebene spektrale Abschwächung ein definiertes Ausgangssignal erzeugt wird. Für die Absorptionsmessung wird das

Absorptionsnormal in die Aufnahme 13 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eingesetzt, so dass das Licht des Lichtsenders 17 durch das

Absorptionsnormal hindurchtreten und auf den Lichtempfänger 18 auftreffen kann. Das Ausgangssignal des Lichtempfängers 18 wird in der Auswerteeinheit 21 ausgewertet.

Fig. 5 zeigt das Absorptionsnormal 30, das eine zylindrische Glasküvette 31 aufweist, die an der Oberseite und Unterseite mit einem Verschlussteil 31A, 31B dicht verschlossen ist. Die Glasküvette 31 ist mit RO-Wasser oder einer Lösung aus RO-Wasser und PEG befüllt. In der Küvette ist ein Absorptionskörper 32 angeordnet. Die beiden Verschlussteile 31A, 31B sind als Halterung für den Absorptionskörper 32 ausgebildet.

Fig. 5A zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des Absorptionskörpers 32. Bei dieser Ausführungsform ist der Absorptionskörper eine an den Oberflächen polierte Scheibe 33 aus einer Vergussmasse, die den Farbstoff MACROLEX© Rotviolett R in einer homogenen Verteilung enthält. Die Vergussmasse ist Polymethylmethacrylat (PMMA). Die Scheibe kann aus einem Block herausgeschnitten oder die Vergussmasse in

Scheibenform gegossen sein. Fig. 5B zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem die Scheibe 33 zwischen zwei parallelen Glasplatten 34, 35 eingefasst ist.

In der vierten Kalibrierzone wird die streuende Wirkung von Blut mit einer Streunormale imitiert, die anstelle der Absorptionsnormale 30 in die Aufnahme 13 der Vorrichtung 11 zur Erkennung von Blut oder Blutbestandteilen eingesetzt wird. Das Ausgangssignal des Lichtempfängers 18 wird wieder mit der Auswerteeinheit 21 ausgewertet.

Fig. 6 zeigt das Streunormal 36, das eine an der Ober- und Unterseite mit einem

Verschlussteil 37A, 37B dicht verschlossene zylindrische Glasküvette 37 aufweist, in der ein Streukörper 38 angeordnet ist. Die beiden Verschlussteile 37A, 37B sind als Halterung für den Streukörper 38 ausgebildet. Die Küvette 37 ist mit RO- Wasser oder einer Lösung aus RO-Wasser und PEG befüllt.

Fig. 6A zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des Streukörpers 38. Bei dieser

Ausführungsform ist der Streukörper 38 eine Glasscheibe 39, die an einer Seite 40 mattiert oder aufgeraut ist. Fig. 6B zeigt eine alternative Ausführungsform des Streukörpers 38, der zwei Glasscheiben 41, 42 aufweist, die miteinander verklebt sind. Die beiden Glasscheiben 41, 42 sind an den Innenseiten 41A, 42B mattiert oder aufgeraut. Es ist aber auch möglich, dass die Innenseite nur einer der beiden Glasscheiben mattiert oder aufgeraut ist.

Der Streukörper kann aber auch wie der Absorptionskörper aus einer transparenten Vergussmasse hergestellt werden, der anstelle eines Farbstoffes Streupartikel in homogener Verteilung zugegeben werden. Die Streupartikel können unlösliche Salze, Polystyrol-Partikel, Titandioxid oder Gips sein.

Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform eines Streunormals 43, das anstelle eines Streukörpers eine streuende Flüssigkeit 44 enthält. Die streuende Flüssigkeit ist beispielsweise eine Lipide enthaltende Lösung. Beispielsweise können die unter dem Handelsnamen

Smoflipid und Intralipid bekannten parenteralen Ernährungslösungen der Firma Fresenius Kabi AG verwendet werden. Das Streunormal 44 weist eine Küvette 45 auf, die mit der streuenden Flüssigkeit 44 befüllt ist.