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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR OPERATING AT LEAST ONE DISPLAY DEVICE OF A MOTOR VEHICLE, AND MOTOR VEHICLE HAVING A SYSTEM FOR OPERATING AT LEAST ONE DISPLAY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/036118
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating at least one display device (14) of a motor vehicle (10), comprising the steps of: detecting a viewing direction (20) of a driver (22) of the motor vehicle (10); using the detected viewing direction to check whether the driver (20) has been looking at a display region (24) of the display device (14) for at least a prespecified attention period; if he has been looking at the display region (24) of the display device (14) for at least the prespecified attention period: activating an interaction mode in which an operator control device (30) for controlling the display device (14) is activated, wherein the activated interaction mode is maintained even if it is subsequently detected that the driver (22) has diverted his attention away from the display region (24) of the display device (14). The invention further relates to a system (12) for operating at least one display device (14) of a motor vehicle (10), and also to a motor vehicle (10) having a system (12) of this kind.

Inventors:
KÜHNE MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/002457
Publication Date:
March 19, 2015
Filing Date:
September 11, 2014
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G06F3/01; B60K35/00; B60K37/02
Domestic Patent References:
WO2012162060A22012-11-29
Foreign References:
DE102012006966A12012-11-08
DE102007061537A12009-07-02
DE102007026120A12008-12-11
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung (14) eines Kraftwagens (10), mit den Schritten:

- Erfassen einer Blickrichtung (20) eines Fahrers (22) des Kraftwagens (10);

- Überprüfen anhand der erfassten Blickrichtung, ob der Fahrer (22) seinen Blick für zumindest eine vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf einen Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (14) gerichtet hat;

- falls der Blick für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf den Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (24) gerichtet worden ist: Aktivieren eines Interaktionsmodus, bei welchem eine Bedieneinrichtung (30) zum Steuern der Anzeigeeinrichtung (14) aktiviert ist;

dadurch gekennzeichnet, dass

der aktivierte Interaktionsmodus auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers (22) von dem Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (14) aufrechterhalten wird.

Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

der aktivierte Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten wird, bis erfasst wird, dass die Blickrichtung (20) des Fahrers (22) auf einen Anzeigebereich (26) von einer weiteren Anzeigeeinrichtung (16) für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist.

Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

sobald erfasst worden ist, dass die Blickrichtung (20) des Fahrers (22) auf den Anzeigebereich (26) der weiteren Anzeigeeinrichtung (16) für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist, ein weiterer Interaktionsmodus, bei welchem die Bedieneinrichtung (30) oder eine andere Bedieneinrichtung zum Steuern der weiteren Anzeigeeinrichtung (16) aktiviert ist, aktiviert wird.

Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass der aktivierte weitere Interaktionsmodus auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers (22) von dem Anzeigebereich (26) der weiteren Anzeigeeinrichtung (16) aufrechterhalten wird.

Verfahren nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

der aktivierte weitere Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten wird, bis erfasst wird, dass die Blickrichtung (20) des Fahrers (22) auf den Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (14) für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der aktivierte Interaktionsmodus oder der weitere aktivierte Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten wird, bis eine durchgehende Blickabwendung von dem Anzeigebereich (24, 26) der betreffenden Anzeigeeinrichtung (14, 16) für eine vorgegebene Dauer erfasst worden ist.

System (12) zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung (14) eines Kraftwagens (10), mit:

- einer Blickerfassungseinrichtung (18), welche dazu ausgelegt ist, eine Blickrichtung (20) eines Fahrers (22) des Kraftwagens (10) zu erfassen und anhand der erfassten Blickrichtung (20) zu überprüfen, ob der Fahrer (22) seinen Blick für zumindest eine vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf einen Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (14) gerichtet hat;

einer Steuereinrichtung (28), welche dazu ausgelegt ist, bei einer festgestellten Blickzuwendung des Fahrers (22) für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf den Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (14) einen Interaktionsmodus zu aktiveren, bei welchem eine Bedieneinrichtung (30) des Systems (12) zum Steuern der Anzeigeeinrichtung (14) aktiviert ist;

dadurch gekennzeichnet, dass

die Steuereinrichtung (28) dazu ausgelegt ist, den aktivierten Interaktionsmodus auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers (22) von dem Anzeigebereich (24) der Anzeigeeinrichtung (14) aufrecht zu erhalten.

8. Kraftwagen (10) mit einem System (12) nach Anspruch 7.

Description:
VERFAHREN UND SYSTEM ZUM BETREIBEN WENIGSTENS EINER ANZEIGEEINRICHTUNG EINES KRAFTWAGENS SOWIE KRAFTWAGEN MIT EINEM SYSTEM ZUM BETREIBEN WENIGSTENS EINER ANZEIGEEINRICHTUNG

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und System zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung eines Kraftwagens der in dem Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Kraftwagen mit einem System zum Betreiben mit wenigstens einer Anzeigeeinrichtung.

Die DE 10 2012 006 966 A1 zeigt ein Verfahren zum Auslösen einer fahr- zeugseitig ausführbaren Funktion mittels blickgesteuerten Bedienens durch einen Fahrer des Kraftfahrzeugs. Mittels einer Blickerfassungseinrichtung wird überprüft, ob der Fahrer seinen Blick auf einen bestimmten Bereich einer Anzeigefläche eines Bedienfelds gerichtet hat. Falls eine derartige Blickzuwendung ermittelt worden ist, wird eine zu dem Bedienfeld gehörende fahrzeugseitig ausführbare Funktion ausgeführt. Die Anzeigefläche kann da- bei deaktiviert werden, sobald eine Blickabwendung von der entsprechenden Anzeigefläche erfasst worden ist.

Die EP 1 562 102 A2 zeigt ein Kraftfahrzeug mit einer Funktionsauslösung durch eine Blickauswahl. Ein Bedienelement kann aktiviert werden, sobald eine Blickzuwendung eines Fahrzeuginsassen zu dem Bedienelement erfasst worden ist.

Die DE 10 2009 046 451 A1 zeigt ein Verfahren und ein Gerät zur Erfassung einer Blickzuwendung auf einen Anordnungsbereich einer Infotainment- Einrichtung eines Fahrzeugs. Dabei kann eine Fahrzeugfunktion in Abhängigkeit eines Blickzuwendungssignals aktiviert werden.

Die DE 101 21-392 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Steuerung von Geräten mittels Blickrichtung. In Abhängigkeit einer erfassten Blickrichtung kann eine Steuerfunktion ausgewählt werden, welche mittels eines Bedienelements, das vorzugsweise an einem Lenkrad angeordnet ist, ausgeführt werden kann. Die DE 10 2007 025 531 A1 zeigt ein blickrichtungsgesteuertes Arizeigesys- tem und blickrichtungsgesteuertes Anzeigeverfahren für ein Kraftfahrzeug. In Abhängigkeit von einer erfassten Blickrichtungsdauer können dabei jeweils angezeigte Informationen verändert werden. Die EP 1 997 667 A1 zeigt eine Informationsvermittlungsvorrichtung und ein Verfahren zur Vermittlung von Informationen. Jeweils dargestellte Informationen können dabei in Abhängigkeit einer mittels einer Blickerfassungseinrichtung erfassten Blickrichtung angepasst werden. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bedienbarkeit zumindest einer blickrichtungsabhängig steuerbaren Anzeigeeinrichtung zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und System zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung eines Kraftwagens mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche sowie durch einen Kraftwagen mit einem derartigen System zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung eines Kraftwagens wird eine Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens erfasst. Anhand der erfassten Blickrichtung wird überprüft, ob der Fahrer seinen Blick für zumindest eine vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf einen Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung gerichtet hat. Falls der Blick für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf den Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung gerichtet worden ist, wird ein Interaktionsmodus aktiviert, bei welchem eine Bedieneinrichtung zum Steuern der Anzeigeeinrichtung aktiviert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dabei dadurch aus, dass der aktivierte Interaktionsmodus auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers von dem Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung aufrechterhalten wird. Dadurch ist es möglich, dass der Fahrer zunächst durch eine Blickzuwendung zu dem Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung den besagten Interaktionsmodus aktivieren kann, wobei der Fahrer anschließend seinen Blick auch von dem An- zeigebereich abwenden kann, beispielsweise um seinen Blick auf das Verkehrsgeschehen zu richten, wobei er nach wie vor noch die Anzeigeeinrichtung trotz erfolgten Blickabwendung von dem Anzeigebereich steuern kann. Dadurch kann der Fahrer trotz der blickrichtungsabhängigen Steuerbarkeit der Anzeigeeinrichtung diese auch nach einer Blickabwendung noch weiterhin steuern, wobei der Fahrer gleichzeitig beispielsweise das Verkehrsgeschehen beobachten kann. Mit anderen Worten kann der Fahrer also die betreffende Anzeigeeinrichtung quasi blind steuern, da diese auch nach einer erfassten Blickabkehr von dem betreffenden Anzeigebereich noch in dem Interaktionsmodus betrieben wird.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nicht alleine die Anzeigeeinrichtung selbst gesteuert. Die Anzeigeeinrichtung dient als Benutzerschnitte für eine oder mehrere unterschiedliche Funktionen des Kraftwagens, beispiels- weise in Form eines Bordcomputers, einer Navigationseinrichtung, eines Radios oder dergleichen. Der Fahrer kann also in dem Interaktionsmodus, sofern er aktiviert ist, die Bedieneinrichtung zum Steuern jeweiliger Fahrzeugfunktionen über die Anzeigeeinrichtung verwenden, wobei die Anzeigeeinrichtung die Steuermöglichkeiten und die gegebenenfalls durchgeführten Steuerungen visualisiert.

In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der aktivierte Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten wird, bis erfasst wird, dass die Blickrichtung des Fahrers auf einen Anzeigebereich von einer weite- ren Anzeigeeinrichtung für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist. Beispielsweise kann der Fahrer zunächst seinen Blick auf einen entsprechenden Anzeigebereich eines Kombiinstruments des Kraftwagens gerichtet haben, um beispielsweise einen Bordcomputer, ein Radio oder dergleichen anschließend anzusteuern, wobei der Fahrer an- schließend seinen Blick beispielsweise auf einen entsprechenden Anzeigebereich eines Head-up-Displays des Kraftwagens gerichtet hat, da der Fahrer wünscht, einen entsprechenden Interaktionsmodus zu aktivieren, bei welchem er über die Bedieneinrichtung oder eine andere Bedieneinrichtung das Head-up-Display und die damit verbundenen Funktionen des Kraftwagens steuern kann. Dadurch, dass der zuvor aktivierte Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten wird, bis erfasst wird, dass die Blickrichtung des Fahrers auf den Anzeigebereich der weiteren Anzeigeeinrichtung, beispielsweise in Form des Head-up-Displays, für die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist, kann der Betrieb der Anzeigeeinrichtung bzw. der Anzeigeeinrich- tungen besonders fehlerfrei und robust im Sinne der jeweiligen Intension des Fahrers betrieben werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass sobald erfasst worden ist, dass die Blickrichtung des Fahrers auf den Anzeigebereich von der weiteren Anzeigeeinrichtung für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist, ein weiterer Interaktionsmodus, bei welchem die Bedieneinrichtung oder eine andere Bedieneinrichtung zum Steuern der weiteren Anzeigeeinrichtung aktiviert ist, aktiviert wird. Durch eine entsprechende Blickzuwendung auf den weiteren Anzeigebereich der weiteren Anzeigeeinrichtung kann der Fahrer somit auf besondere einfache Weise den weiteren Interaktionsmodus aktivieren, bei welchem er die weitere Anzeigeeinrichtung und entsprechende mit der Anzeigeeinrichtung verknüpfte Funktionen des Kraftwagens steuern kann.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es dabei vorgesehen, dass der aktivierte weitere Interaktionsmodus auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers von dem Anzeigebereich der weiteren Anzeigeeinrichtung aufrechterhalten wird. Somit kann der Fahrer nach der Aktivierung des weiteren Interaktionsmodus auch nach einer Blickabwendung die weitere Anzeigeeinrichtung und entsprechend damit verknüpfte Fahrzeugfunktionen ansteuern.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der aktivierte weitere Interaktionsmodus solange aufrechterhalten wird, bis erfasst wird, dass die Blickrichtung des Fahrers auf den Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist. Dadurch wird sichergestellt, dass der Fahrer die weitere Anzeigeeinrichtung so lange steuern kann, bis durch eine entsprechend an- derweitig erfasste Blickzuwendung des Fahrers auf einen der anderen Anzeigebereiche ermittelt worden ist, dass der Fahrer eine Interaktion mit einem der anderen Anzeigeeinrichtungen wünscht.

Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der aktivierte Interaktionsmodus oder der weitere aktivierte Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten wird, bis eine durchgehende Blickabwendung von dem Anzeigebereich der betreffenden Anzeigeeinrichtung für eine vorgegebene Dauer erfasst worden ist. Mit anderen Worten werden die entsprechenden Interaktionsmodi also nicht unendlich lange aufrechterhalten, falls keine Blickzuwendung zu einem der anderen Anzeigebereiche der Anzeigeeinrichtung des Kraftwagens erfasst worden ist. Vielmehr wird der entsprechend aktivierte Interaktionsmodus nach einer vorgegebenen Dauer, während welcher eine durchgehende Blickabwendung von dem entsprechenden Anzei- gebereich der betreffenden Anzeigeinrichtung erfasst worden ist, deaktiviert, da nach Verstreichen der Dauer davon auszugehen ist, dass der Fahrer keine weitere Interaktion mit der betreffenden Anzeigeeinrichtung wünscht. Eine erneute Aktivierung des betreffenden Interaktionsmodus für die entsprechende Anzeigeeinrichtung kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, dass der Fahrer seinen Blick wieder entsprechend auf den betreffenden Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung richtet.

Das erfindungsgemäße System zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung eines Kraftwagens umfasst eine Blickerfassungseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, eine Blickrichtung eines Fahrers des Kraftwagens zu erfassen und im Nachhinein der erfassten Blickrichtung zu überprüfen, ob der Fahrer seinen Blick für zumindest eine vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf einen Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung gerichtet hat. Das erfindungsgemäße System umfasst des Weiteren eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, bei einer festgestellten Blickzuwendung des Fahrers für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf den Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung einen Interaktionsmodus zu aktivieren, bei welchem eine Bedieneinrichtung des Systems zum Steuern der Anzeigeeinrichtung aktiviert ist. Das erfindungsgemäße System zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, den aktivierten Interaktionsmodus auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers von dem Anzeigebereich der Anzeigeeinrichtung aufrecht zu erhalten. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems anzusehen, wobei das System insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte umfasst.

Der erfindungsgemäße Kraftwagen umfasst das erfindungsgemäße System zum Betreiben wenigstens einer Anzeigeeinrichtung.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figu- renbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftwagens mit einem System zum blickrichtungsabhängigen Betreiben zweier Anzeigeeinrichtun- gen; und in

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein teilweise dargestelltes Cockpit des Kraftwagens, wobei die Anzeigeinrichtungen als Kombiinstrument und als Head-up-Display des Kraftwagens ausgebildet sind.

Ein Kraftwagen 10 mit einem System 12 zum Betreiben zweier Anzeigeeinrichtungen 14, 16 ist in einer schematischen Darstellung in Fig. 1 gezeigt. Das System 12 umfasst eine Blickerfassungseinrichtung 18, welche dazu ausgelegt ist, eine mit der gestrichelten Linie gekennzeichnete Blickrichtung 20 eines Fahrers 22 des Kraftwagens 10 zu erfassen und anhand der erfass- ten Blickrichtung 20 zu überprüfen, ob der Fahrer 22 seinen Blick für zumindest eine vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf einen der Anzeigebereiche 24, 26 der jeweiligen Anzeigeeinrichtungen 14, 16 gerichtet hat. Die Blickerfassungseinrichtung 18 kann beispielsweise als Kamerasystem aus- gebildet sein, welches eine oder mehrere Kameras im Innenraum des Kraftwagens 10 umfasst, mittels welchen die Blickrichtung 20 des Fahrers 22 er- fasst werden kann.

Das System 12 umfasst des Weiteren eine Steuereinrichtung 28, welche da- zu ausgelegt ist, bei einer festgestellten Blickzuwendung des Fahrers 22 für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf einen der Anzeigebereiche 24, 26 der Anzeigeeinrichtungen 14, 16 einen Interaktionsmodus zu aktivieren, bei welchem eine Bedieneinrichtung 30 des Systems 12 zum Steuern der betreffenden Anzeigeeinrichtung 14, 16 aktiviert ist. Die Steuer- einrichtung 28 ist dabei mit der Blickerfassungseinrichtung 18 gekoppelt, so dass ein entsprechender Informationsfluss von der Blickerfassungseinrichtung 18 zu der Steuereinrichtung 28 gewährleistet ist, wodurch entsprechende Informationen bezüglich einer Blickzuwendung des Fahrers 22 auf eine der Anzeigebereiche 24, 26 an die Steuereinrichtung 28 übermittelt werden können.

In Fig. 2 ist ein Cockpit 32 des Kraftwagens 10 ausschnittsweise dargestellt. Im vorliegend gezeigten Fall handelt es sich bei der Anzeigeeinrichtung 14 um ein Kombiinstrument des Kraftwagens 10 und bei der Anzeigeeinrichtung 16 um ein Head-up-Display des Kraftwagens 10. Die Bedieneinrichtung 30 ist im vorliegenden Fall an einem Lenkrad 34 des Kraftwagens 10 vorgesehen, wobei die Bedieneinrichtung 30 als walzenförmige Bedieneinrichtung ausgebildet ist, welche durch entsprechende Dreh- und Drückbewegungen je nach aktiviertem Interaktionsmodus zur Ansteuerung der Anzeigeeinrichtungen 14 bzw. 16 dient.

Nachfolgend wird ein Verfahren zum Betreiben der Anzeigeeinrichtungen 14, 16 erläutert. Mittels der Blickerfassungseinrichtung 18 wird die Blickrichtung 20 des Fahrers 22 erfasst. Anhand der erfassten Blickrichtung 20 wird überprüft, ob der Fahrer 22 seinen Blick für zumindest eine vorgegebene Blickzuwendungsdauer, beispielsweise 1 Sekunde, 2 Sekunden oder dergleichen, auf einen der Anzeigebereiche 24, 26 der Anzeigeeinrichtung 14, 16 gerich- tet hat. Im vorliegenden Fall sei es nun so, dass mittels der Blickerfassungseinrichtung 18 erfasst worden ist, dass der Fahrer 22 seinen Blick gerade für die vorgegebene Blickzuwendungsdauer auf den Anzeigebereich 24 gerichtet hat. Infolgedessen wird der Interaktionsmodus aktiviert, bei welchem die Bedieneinrichtung 30 zum Steuern der Anzeigeinrichtung 14, also des Kom- biinstruments, aktiviert ist.

Beispielsweise können in dem Anzeigebereich 24 eine Radiosenderliste, Informationen eines Bordcomputers des Kraftwagens 10, Navigationsinformationen oder auch weitere andere Informationen angezeigt werden. So lange der Interaktionsmodus aktiviert ist, kann der Fahrer 22 durch eine entsprechende Betätigung der Bedieneinrichtung 30 die als Kombiinstrument ausgebildete Anzeigeeinrichtung 14 steuern, wodurch zum einen die dargestellten Inhalte in dem Anzeigebereich 24 verändert und entsprechende Funktionen des Kraftwagens 10, wie beispielsweise das Radio, der Bordcomputer, die Navigationseinheit oder dergleichen entsprechend angesteuert werden.

Der aktivierte Interaktionsmodus wird auch bei einer nachfolgend erfassten Blickabwendung des Fahrers 22 von dem Anzeigebereich 24 der Anzeigeeinrichtung 14 zunächst einmal aufrechterhalten. Der aktivierte Interaktionsmodus, in welchem der Fahrer 22 durch eine entsprechende Betätigung der Bedieneinrichtung 30 die Anzeigeeinrichtung 14 steuern kann, wird so lange aufrechterhalten, bis erfasst wird, dass die Blick- richtung 20 des Fahrers 22 auf den Anzeigebereich 26 für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet worden ist.

Sobald erfasst worden ist, dass der Fahrer 22 seinen Blick auf den Anzeigebereich 26 der als Head-up-Display ausgebildeten Anzeigeeinrichtung 16 für zumindest die vorgegebene Blickzuwendungsdauer gerichtet hat, wird ein weiterer anderer Interaktionsmodus, bei welchem die Bedieneinrichtung 30" zum Steuern der weiteren als Head-up-Display ausgebildeten Anzeigeeinrichtung 16 aktiviert ist, aktiviert. Mit der Aktivierung des weiteren Interaktionsmodus zur Steuerung der als Head-up-Display ausgebildeten Anzeige- einrichtung 16 wird der zuvor aktivierte Interaktionsmodus zur Steuerung der als Kombiinstrument ausgebildeten Anzeigeeinrichtung 14 deaktiviert. Der Fahrer 22 kann nunmehr durch eine entsprechende Betätigung der Bedieneinrichtung 30 die als Head-up-Display ausgebildete Anzeigeeinrichtung 16 ansteuern, so dass entsprechend innerhalb des Anzeigebereichs 26 dargstellte Inhalte verändert und entsprechende mit der als Benutzerschnittstelle dienenden Anzeigeeinrichtung 16 verknüpfte Funktionen des Kraftwagens verändert bzw. gesteuert werden können.

Der Interaktionsmodus, in welchem der Fahrer 22 die als Head-up-Display ausgebildete Anzeigeeinrichtung 16 mittels der Bedieneinrichtung 30 steuern kann, bleibt ebenfalls auch bei einer erfassten Blickabkehr von dem Anzeigebereich 26 zunächst einmal aktiviert. Der Interaktionsmodus zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung 16 bleibt dabei so lange aufrechterhalten, bis wiederum von der Blickerfassungseinrichtung 18 erfasst wird, dass die Blickrich- tung 20 des Fahrers 22 wieder auf den Anzeigebereich 24 der Anzeigeeinrichtung 14 gerichtet worden ist.

Nach Aktivierung des betreffenden Interaktionsmodus, in welchem entweder die Anzeigeeinrichtung 14 oder die Anzeigeeinrichtung 16 durch eine ent- sprechende Betätigung der Bedieneinrichtung 30 steuerbar ist, wird der betreffende Interaktionsmodus so lange aufrechterhalten, bis eine durchgehende Blickabwendung des Fahrers 22 von den betreffenden Anzeigebereichen 24, 26 für eine vorgegebene Dauer erfasst worden ist, falls zuvor keine Blickzuwendung zu dem Anzeigebereich 24, 26 der Anzeigeeinrichtung 14, 16 für die vorgegebene Blickzuwendungsdauer erfasst worden ist.

Diese vorgegebene Dauer kann beispielsweise 10 Sekunden, 15 Sekunden oder dergleichen betragen. Wird also mittels der Blickerfassungseinrichtung 18 erfasst, dass nach einer Aktivierung der betreffenden Interaktionsmodi der Fahrer 22 seinen Blick durchgehend von den betreffenden Anzeigebereichen 24, 26 abgewendet haben sollte, wird der betreffende Interaktionsmodus dann automatisch deaktiviert.

Dadurch, dass die betreffenden Interaktionsmodi nicht unmittelbar dann deaktiviert werden, wenn der Fahrer 22 seinen Blick von den betreffenden Anzeigebereichen 24, 26 abgewendet hat, kann der Fahrer 22 die Anzeigeeinrichtung 14, 16 auch ohne eine durchgehende Blickzuwendung auf die Anzeigebereiche 24, 26 noch ansteuern. Insbesondere wenn der Fahrer 22 die als Kombiinstrument ausgebildete Anzeigeeinrichtung 14 blickrichtungsgesteuert zunächst aktivieren und anschließend mittels der Bedieneinrichtung 30 steuern möchte, ist dies von erheblichem Vorteil, da der Fahrer 22 üblicherweise während des Fahrgeschehens seinen Blick durchaus von der Anzeigeeinrichtung 14 abwenden wird, obwohl er die Anzeigeeinrichtung 14 nach wie vor ansteuern möchte. Insgesamt wird durch das erläuterte Verfahren und das erläuterte System 10 eine wesentlich robustere blickrichtungsgesteuerte Bedienbarkeit unterschiedlichster Anzeigeeinrichtungen innerhalb eines Kraftwagens 10 ermöglicht.