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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR PRODUCING A VECTOR MAP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/110195
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for producing a vector map of a prescribed area (G) having the following steps: production (S1) of orthophotographs by a first camera (2-1) that is oriented at right angles to the earth's surface and that is fitted to an unmanned, automated air vehicle (1) that overflies the prescribed area (G) at a high altitude (FHH); evaluation (S2) of the orthophotographs in order to ascertain at least one infrastructure network located in the area (G); computation (S3) of a flight route for the unmanned autonomous air vehicle (1) along the ascertained infrastructure network located in the area (G); production (S4) of detail aerial photographs of the infrastructure network along the computed flight route by a second camera (2-2) that is oriented obliquely with respect to the earth's surface and that is fitted to the unmanned automated air vehicle (1) that overflies the infrastructure network located in the area (G) at at least one low altitude (FHL), and computation (S5) of the vector map of the area (G) on the basis of the orthophotographs produced and the detail aerial photographs produced.

Inventors:
HILLIER GERNOT (DE)
MAIER RUPERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/074138
Publication Date:
July 30, 2015
Filing Date:
November 10, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B64C39/02; G01C11/02; G01C21/32
Foreign References:
US20100020074A12010-01-28
ES2390441A12012-11-13
US20080059065A12008-03-06
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes (G) mit den folgenden Schritten:

Erzeugen (Sl) von Ortho-Luftaufnahmen durch eine senkrecht zur Erdoberfläche ausgerichtete erste Kamera (2-1), die an ein unbemanntes, automatisiertes Fluggerät (1) an¬ gebracht ist, das das vorgegebene Gebiet (G) in einer ho¬ hen Flughöhe (FHH) überfliegt;

Auswerten (S2) der Ortho-Luftaufnahmen zur Ermittlung mindestens eines in dem Gebiet (G) befindlichen Infra¬ strukturnetzes ;

Berechnen (S3) einer Flugroute für das unbemannte autono¬ me Fluggerät (1) entlang des in dem Gebiet (G) befindli- chen ermittelten Infrastrukturnetzes;

Erzeugen (S4) von Detail-Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes entlang der berechneten Flugroute durch eine schräg zu der Erdoberfläche ausgerichtete zweite Kamera (2-2), die an dem unbemannten automatisierten Fluggerät (1) angebracht ist, welches das in dem Gebiet (G) befind¬ liche Infrastrukturnetz in mindestens einer niedrigen Flughöhe (FHL) überfliegt, und

Berechnen (S5) der Vektorkarte des Gebietes (G) auf Basis der erzeugten Ortho-Luftaufnahmen und der erzeugten De- tail-Luftaufnahmen .

2. Verfahren nach Anspruch 1,

wobei Attributdaten aus den erzeugten Detail- Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes extrahiert und geo- referenziert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

wobei Knoten und/oder Kanten des in den Ortho- Luftaufnahmen dargestellten Infrastrukturnetzes mit den georeferenzierten Attributdaten versehen werden. Verfahren nach Anspruch 3,

wobei die mit Attributdaten versehenen Knoten und Kanten zu der Vektorkarte des Gebietes zusammengesetzt werden.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4 wobei die in der hohen Flughöhe (FHH) erzeugten Ortho- Luftaufnahmen entzerrt und georeferenziert werden.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5 wobei die Ortho-Luftaufnahmen und/oder die Detail- Luftaufnahmen jeweils in unterschiedlichen spektralen Frequenzbereichen erzeugt werden.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6 wobei das Infrastrukturnetz, ein Verkehrsnetz, insbesondere Straßen- oder Schienennetz, oder ein Versorgungsnetz, insbesondere Stromversorgungsnetz oder Wasserversorgungsnetz, ist.

Unbemanntes autonomes Fluggerät (1) zur Bereitstellung von Luftaufnahmen für die Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes (G) mit:

einer im Wesentlichen senkrecht zu der Erdoberfläche aus gerichteten ersten Kamera (2-1), welche Ortho- Luftaufnahmen des vorgegebenen Gebietes in einer hohen Flughöhe (FHH) des Fluggerätes (1) liefert; und mit einer schräg zu der Erdoberfläche ausgerichteten zweiten Kamera (2-2), welche Detail-Luftaufnahmen eines in dem vorgegebenen Gebiet (G) befindlichen Infrastrukturnetzes entlang einer berechneten Flugroute in einer niedrigen Flughöhe (FHL) liefert;

wobei die Flugroute des unbemannten automatisierten Flug gerätes (1) entlang des Infrastrukturnetzes automatisch auf Basis der durch die erste Kamera (2-1) gelieferten Ortho-Luftaufnahmen berechnet wird.

9. Fluggerät nach Anspruch 8,

wobei das unbemannte automatisierte Fluggerät (1) eine Berechnungseinheit (4) aufweist, welche die Flugroute entlang des in dem Gebiet befindlichen Infrastrukturnet¬ zes auf Basis der durch die erste Kamera (2-1) geliefer¬ ten Ortho-Luftaufnahmen berechnet.

Fluggerät nach Anspruch 8 oder 9,

wobei das unbemannte automatisierte Fluggerät (1) eine Kommunikationsschnittstelle (5) aufweist, über welche das unbemannte automatisierte Fluggerät (1) drahtlos mit ei¬ ner Basisstation (3) bidirektional kommuniziert.

Fluggerät nach Anspruch 10,

wobei die Basisstation (3) eine Berechnungseinheit auf¬ weist, welche die über die Kommunikationsschnittstelle (5) des unbemannten automatisierten Fluggerätes (1) empfangenen Ortho-Luftaufnahmen zur Berechnung einer Flugroute entlang des Infrastrukturnetzes auswertet und die berechnete Flugroute an das unbemannte automatisierte Fluggerät (1) überträgt.

Fluggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 11,

wobei das unbemannte automatisierte Fluggerät (1) eine GPS-Einheit (7) zur Erfassung einer aktuellen Position des Fluggerätes (1) über dem Gebiet (G) und zur

Georeferenzierung der von den beiden Kameras (2-1), (2-2) gelieferten Ortho- und Detail-Luftaufnahmen und eine Höhenmesseinheit (8) zur Erfassung der Flughöhe des Flug¬ gerätes (1) aufweist.

Fluggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis 12,

wobei das unbemannte automatisierte Fluggerät (1) eine Flugsteuerungseinheit (9), welche das unbemannte automa¬ tisierte Fluggerät (1) entlang der berechneten Flugroute über das Gebiet (G) lenkt und eine Rotorantriebseinheit (10) aufweist, welche durch die Flugsteuerungseinheit (9) angesteuert wird. Fluggerät nach einem der vorangehenden Ansprüche 9 bis 13,

wobei die Berechnungseinheit (4) des unbemannten automa¬ tisierten Fluggerätes (1) oder der über die Kommunikati¬ onsschnittstelle (5) des unbemannten automatisierten Fluggerätes (1) verbundenen Basisstation (3) aus den in der niedrigen Flughöhe (FHL) durch die zweite Kamera (2-2) gelieferten Detail-Luftaufnahmen Attributdaten extrahiert und georeferenziert .

Fluggerät nach Anspruch 14,

wobei die Berechnungseinheit (4) des unbemannten automa¬ tisierten Fluggerätes (1) oder der über die Kommunikati¬ onsschnittstelle (5) des unbemannten automatisierten Fluggerätes (1) verbundenen Basisstation (3) die in den Ortho-Luftaufnahmen dargestellten Knoten und/oder Kanten des Infrastrukturnetzes mit den aus den Detail- Luftaufnahmen extrahierten und georeferenzierten Attributdaten versieht und die mit den Attributdaten versehe¬ nen Knoten und/oder Kanten zu der Vektorkarte des Gebietes (G) zusammensetzt.

System zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebe¬ nen Gebietes mit:

einer Erzeugungseinheit zur Erzeugung von Ortho- Luftaufnahmen durch eine senkrecht zur Erdoberfläche aus gerichtete erste Kamera (2-1), die an ein unbemanntes, automatisiertes Fluggerät (1) angebracht ist, das das vorgegebene Gebiet (G) in einer hohen Flughöhe (FHH) überfliegt ;

einer Auswerteeinheit zur Auswertung der Ortho- Luftaufnahmen zur Ermittlung mindestens eines in dem Gebiet (G) befindlichen Infrastrukturnetzes;

einer ersten Berechnungseinheit zur Berechnung einer Flugroute für das unbemannte autonome Fluggerät (1) ent¬ lang des in dem Gebiet (G) befindlichen ermittelten Infrastrukturnetzes; einer Erzeugungseinheit zur Erzeugung von Detail- Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes entlang der berechneten Flugroute durch eine schräg zu der Erdoberfläche ausgerichtete zweite Kamera (2-2),

die an dem unbemannten automatisierten Fluggerät (1) angebracht ist, welches das in dem Gebiet (G) befindliche Infrastrukturnetz in mindestens einer niedrigen Flughöhe (FHL) überfliegt; und

einer zweiten Berechnungseinheit zur Berechnung der Vek- torkarte des Gebietes auf Basis der erzeugten Ortho-

Luftaufnahmen und der erzeugten Detail-Luftaufnahmen.

Description:
Beschreibung

Verfahren und System zur Erstellung einer Vektorkarte Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes mit ¬ hilfe eines unbemannten automatisierten Fluggerätes.

Für die Routenführung von Fahrzeugen werden digitale Karten- daten benötigt. Diese Kartendaten können in einem Vektordatenformat vorliegen. Vektordaten in entsprechenden Vektormodellen beschreiben raumbezogene Objekte anhand von Punkten bzw. Knoten sowie Linien bzw. Kanten. Vektordaten werden somit über Koordinaten und Verbindungen angegeben. Diese Ver- bindungen können die Topologie eines Infrastrukturnetzes, insbesondere eines Straßennetzes bzw. Verkehrsnetzes, wieder ¬ geben. Die Vektordaten werden dabei herkömmlicherweise mit relevanten Zusatzdaten bzw. Attributdaten angereichert, die für die Routenführung relevant sind. Beispiele für derartige Zusatzdaten sind Straßennamen, Straßentypen,

Abbiegebeschränkungen, Beschilderungen sowie eine auf einer Straße zugelassene Höchstgeschwindigkeit. Anhand der Vektor ¬ daten kann eine Route eines Fahrzeuges berechnet werden, wo ¬ bei mittels Ortung des Fahrzeuges, beispielsweise mittels ei- nes GPS-Systems, die aktuelle Position des Fahrzeuges erkannt werden kann. Durch Vergleich der aktuell erfassten Position des Fahrzeuges und der berechneten Route kann eine Abweichung des Fahrzeuges von der vordefinierten Route bestimmt und das Fahrzeug direkt oder indirekt über den Nutzer entsprechend geleitet bzw. gelenkt werden. Für eine sinnvolle Navigation eines Fahrzeuges, insbesondere in einem Verkehrsnetz, sind relativ genaue Daten sowie eine ausreichende Menge an Zusatz ¬ bzw. Attributdaten erforderlich. Neben der Navigation für einzelne Fahrzeuge können die digi ¬ talen Kartendaten auch für die Routenplanung eines aus vielen Fahrzeugen bestehenden Fuhrparks verwendet werden. Weiterhin können die digitalen Kartendaten auch zur direkten Steuerung von autonom fahrenden Fahrzeugen benutzt werden. Ferner können derartige digitale Kartendaten auch zur Koordination von Hilfsmaßnahmen in Notfallgebieten eingesetzt werden. Bei herkömmlichen Verfahren zur Erstellung von Vektordaten, die digitale Kartendaten umfassen, werden die Daten aus

Ortho-Fotos bzw. Ortho-Luftaufnahmen gewonnen und aktualisiert. Ortho-Luftaufnahmen sind verzerrungsfreie und maß ¬ stabsgetreue Abbildungen der Erdoberfläche, die aus Luft- oder Satellitenbildern abgeleitet werden können. Die für die digitalen Kartendaten bzw. die Vektorkarte erforderlichen Attribut- bzw. Zusatzdaten werden herkömmlicherweise durch Ab ¬ fahren der verschiedenen möglichen Routen bzw. Strecken ermittelt, d.h., es erfolgt eine Vor-Ort-Erfassung der Attri- butdaten durch am Projekt beteiligte Personen. Beim Abfahren der Routen bzw. Strecken werden üblicherweise Videoaufnahmen mittels einer Kamera aufgenommen, die anschließend gesichtet und manuell ausgewertet werden, um die notwendigen Attribut ¬ bzw. Zusatzdaten zu gewinnen. Die Erfassung der Zusatz- bzw. Attributdaten über die Vektorkarte ist daher äußerst mühsam und zeitaufwendig. Darüber hinaus können bei der manuellen Auswertung der Videoaufnahmen bzw. der direkten Vor-Ort- Erfassung leicht Fehler oder Ungenauigkeiten auftreten. Ein Grund hierfür liegt in der Nutzung unterschiedlicher Kameras mit unterschiedlichen Kameraperspektiven sowie der ungenauen Ordnung bzw. Zuordnung der Daten aufgrund der Messung zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Um die Aktualität des Kartenmaterials aufrechtzuerhalten, sind regelmäßige Kontrollen und Korrekturen erforderlich, die wiederum einen hohen Bearbei- tungsaufwand mit sich führen.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Erstellung einer Vektorkarte zu schaffen, welches die oben genannten Nachteile vermeidet und insbesondere eine Vektorkarte mit einer hohen Genauigkeit bei gleichzeitig geringem manuellen Bearbeitungsaufwand liefert. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Die Erfindung schafft demnach ein Verfahren zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes mit den Schrit ¬ ten :

Erzeugen von Ortho-Luftaufnahmen durch eine im Wesentlichen senkrecht zur Erdoberfläche ausgerichtete erste Kamera, die an ein unbemanntes, automatisiertes Fluggerät angebracht ist, das das vorgegebene Gebiet in einer hohen Flughöhe über ¬ fliegt,

Auswerten der Ortho-Luftaufnahmen zur Ermittlung mindestens eines in dem Gebiet befindlichen Infrastrukturnetzes,

Berechnen einer Flugroute für das unbemannte autonome Flugge- rät entlang des in dem Gebiet befindlichen ermittelten Infrastrukturnetzes,

Erzeugen von Detail-Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes entlang der berechneten Flugroute durch eine schräg zu der Erdoberfläche ausgerichtete zweite Kamera, die an dem unbe- mannten automatisierten Fluggerät angebracht ist, welches das in dem Gebiet befindliche Infrastrukturnetz in mindestens ei ¬ ner niedrigen Flughöhe überfliegt, und

Berechnen der Vektorkarte des Gebietes auf Basis der erzeug ¬ ten Ortho-Luftaufnahmen und der erzeugten Detail-Luftauf- nahmen.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet als einen Vorteil, dass eine Erstellung und manuelle Auswertung der Detail- Luftaufnahmen weitgehend überflüssig wird.

Die Erfindung bietet als weiteren Vorteil, dass die Erstel ¬ lung einer Vektorkarte in sehr kurzer Zeit weitgehend automa ¬ tisiert erfolgen kann. Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Attributdaten aus den erzeugten Detail- Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes extrahiert und georefe- renziert . Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Knoten und/oder Kanten des in den Luftaufnahmen dargestellten Infrastrukturnetzes mit den georeferen- zierten Attributdaten versehen.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die mit Attributdaten versehenen Knoten und/oder Kanten zu der Vektorkarte des Gebietes zusammengesetzt .

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die in der hohen Flughöhe erzeugten Ortho-Luftaufnahmen entzerrt und georeferenziert .

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Ortho-Luftaufnahmen und/oder die Detail-Luftaufnahmen jeweils in unterschiedlichen spektralen Frequenzbereichen erzeugt.

Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich bei dem ermittelten Infrastrukturnetz um ein Verkehrsnetz, insbesondere um ein Straßen- oder Schienenverkehrsnetz .

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich bei dem ermittelten Infra ¬ strukturnetz um ein Versorgungsnetz, insbesondere um ein Stromversorgungsnetz oder Wasserversorgungsnetz.

Die Erfindung schafft ferner ein unbemanntes autonomes Flug ¬ gerät mit den in Patentanspruch 8 angegebenen Merkmalen.

Die Erfindung schafft demnach ein unbemanntes autonomes Flug ¬ gerät zur Bereitstellung von Luftaufnahmen für die Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes mit:

einer im Wesentlichen senkrecht zu der Erdoberfläche ausge ¬ richteten ersten Kamera, welche Ortho-Luftaufnahmen des vor- gegebenen Gebietes in einer hohen Flughöhe des Fluggerätes liefert, und mit

einer schräg zu der Erdoberfläche ausgerichteten zweiten Kamera, welche Detail-Luftaufnahmen eines in dem vorgegebenen Gebiet befindlichen Infrastrukturnetzes entlang einer berechneten Flugroute in einer niedrigen Flughöhe liefert,

wobei die Flugroute des unbemannten automatisierten Fluggerä ¬ tes entlang des Infrastrukturnetzes automatisch auf Basis der durch die erste Kamera gelieferten Ortho-Luftaufnahmen berechnet wird.

Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes weist das unbemannte automatisierte Fluggerät ei ¬ ne Berechnungseinheit auf, welche die Flugroute entlang des in dem Gebiet befindlichen Infrastrukturnetzes auf Basis der durch die erste Kamera gelieferten Ortho-Luftaufnahmen be- rechnet .

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes weist das unbemannte automatisierte Flug ¬ gerät eine Kommunikationsschnittstelle auf, über welche das unbemannte automatisierte Fluggerät drahtlos mit einer Basis ¬ station bidirektional kommuniziert.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes weist die Basisstation eine Berechnungs ¬ einheit auf, welche die über die Kommunikationsschnittstelle des unbemannten automatisierten Fluggerätes empfangenen

Ortho-Luftaufnahmen zur Berechnung einer Flugroute entlang des Infrastrukturnetzes auswertet und die berechnete Flugrou ¬ te anschließend an das unbemannte automatisierte Fluggerät überträgt .

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes weist das unbemannte automatisierte Flug ¬ gerät eine GPS-Einheit zur Erfassung einer aktuellen Position des Fluggerätes über dem Gebiet und zur Georeferenzierung der von den beiden Kameras gelieferten Ortho- und Detail- Luftaufnahmen auf.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes weist das unbemannte automatisierte Flug ¬ gerät ferner eine Höhenmesseinheit zur Erfassung der Flughöhe des Fluggerätes auf.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes weist das unbemannte automatisierte Flug ¬ gerät eine Flugsteuerungseinheit auf , welche das unbemannte automatisierte Fluggerät entlang der berechneten Flugroute in der niedrigen Flughöhe über das Gebiet lenkt.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes enthält dieses eine Rotorantriebseinheit, welche durch die Flugsteuerungseinheit des Fluggerätes ange ¬ steuert wird.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes extrahiert die Berechnungseinheit des un ¬ bemannten automatisierten Fluggerätes aus den in der niedrigen Flughöhe durch die zweite Kamera gelieferten Detail- Luftaufnahmen Attributdaten, welche anschließend georeferen- ziert werden.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes extrahiert die Berechnungseinheit der über die Kommunikationsschnittstelle des unbemannten automa ¬ tisierten Fluggerätes angebundenen Basisstation aus den in der niedrigen Flughöhe durch die zweite Kamera gelieferten Detail-Luftaufnahmen Attributdaten, welche anschließend geo- referenziert werden.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes versieht die Berechnungseinheit des unbe ¬ mannten automatisierten Fluggerätes oder der über die Kommunikationsschnittstelle des unbemannten automatisierten Flug- gerätes angebundenen Basisstation die in den Ortho- Luftaufnahmen dargestellten Knoten und/oder Kanten des Infrastrukturnetzes mit den aus den Detail-Luftaufnahmen extra ¬ hierten und georeferenzierten Attributdaten und setzt die mit den Attributdaten versehenen Knoten und/oder Kanten zu der Vektorkarte des Gebietes zusammen.

Die Erfindung schafft ferner ein System zur Erstellung einer Vektorkarte mit den in Patentanspruch 16 angegebenen Merkma- len.

Die Erfindung schafft demnach ein System zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes mit:

einer Einrichtung zum Erzeugen von Ortho-Luftaufnahmen durch eine senkrecht zur Erdoberfläche ausgerichtete erste Kamera, die an ein unbemanntes, automatisiertes Fluggerät angebracht ist, das das vorgegebene Gebiet in einer hohen Flughöhe über ¬ fliegt ;

einer Auswerteeinheit zum Auswerten der Ortho-Luftaufnahmen zur Ermittlung mindestens eines in dem Gebiet befindlichen Infrastrukturnetzes ;

einer ersten Berechnungseinheit zur Berechnung einer Flugroute für das unbemannte autonome Fluggerät entlang des in dem Gebiet befindlichen ermittelten Infrastrukturnetzes;

einer Erzeugungseinheit zur Erzeugung von Detail- Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes entlang der berechneten Flugroute durch eine schräg zu der Erdoberfläche ausgerichte ¬ te zweite Kamera, die an dem unbemannten automatisierten Fluggerät angebracht ist, welches das in dem Gebiet befindli- che Infrastrukturnetz in mindestens einer niedrigen Flughöhe überfliegt; und

einer zweiten Berechnungseinheit zur Berechnung der Vektorkarte des Gebietes auf Basis der erzeugten Ortho- Luftaufnahmen und der erzeugten Detail-Luftaufnahmen.

Im Weiteren werden mögliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Systems zur Er- Stellung einer Vektorkarte unter Bezugnahme auf die beigefüg ¬ ten Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung zur Darstellung eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sys ¬ tems zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorge ¬ gebenen Gebietes;

Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels ei ¬ nes bei dem erfindungsgemäßen System und dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten unbemannten automatisierten Fluggerätes;

Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erstellung einer Vektorkarte. Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfin ¬ dungsgemäßen Systems zur Erstellung einer Vektorkarte, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wird. Das er ¬ findungsgemäße Verfahren wird zur Erstellung einer Vektorkarte eines vorgegebenen Gebietes benutzt. Bei dem Gebiet kann es sich um ein beliebiges Gebiet der Erde oder eines anderen Planeten handeln. In dem Gebiet können sich verschiedenartigste Objekte eines Infrastrukturnetzes befinden.

Bei dem Infrastrukturnetz handelt es sich beispielsweise um ein Verkehrsnetz oder ein Versorgungsnetz. Das Verkehrsnetz ist beispielsweise ein Straßen- oder Schienenverkehrsnetz. Bei dem Versorgungsnetz kann es sich beispielsweise um ein Wasserversorgungsnetz oder ein Stromversorgungsnetz handeln. Die Infrastrukturnetze umfassen Knoten und/oder Kanten. Bei- spielsweise enthält ein Straßenverkehrsnetz Knoten, beispielsweise Kreuzungen, sowie Kanten, insbesondere Straßen oder Wege. Die Objekte des Infrastrukturnetzes sind teilweise mit Schildern, beispielsweise Verkehrsschildern, versehen. Bei diesen Verkehrsschildern kann es sich um Verkehrsschildsymbole, die beispielsweise Sackgassen oder Vorfahrtsstraßen kennzeichnen, oder um Namensschilder handeln. Die Namensschilder geben beispielsweise an Ortseinfahrten den Namen des jeweiligen Ortes an. Weiterhin geben Straßenverkehrsschilder an Fahrzeugkreuzungen Straßennamen an. Entlang der Kanten des Infrastrukturnetzes können sich verschiedene Objekte befin ¬ den, beispielsweise Verkehrsschilder, Verkehrsleiteinrichtungen, insbesondere Ampeln oder dergleichen, sowie Wohn- und Arbeitsgebäude. Die entlang der Kante bzw. Straße errichteten Gebäude verfügen über Hausnummern, wobei typischerweise Ge ¬ bäude an einer ersten Straßenseite mit geraden Hausnummern und Gebäude auf der gegenüberliegenden zweiten Straßenseite mit ungeraden Hausnummern versehen sind. Die Haustürnummern sind in der Regel entlang der Kante bzw. Straße linear ansteigend. Die in dem Verkehr befindlichen Objekte des Infra ¬ strukturnetzes sowie der daran angrenzenden bzw. anliegenden Objekte befinden sich auf dem Boden bzw. der Erdoberfläche und weisen unterschiedliche Höhen bzw. Bauhöhen auf. So wei- sen Verkehrsleiteinrichtungen, beispielsweise Ampeln oder

Verkehrsschilder, in der Regel eine Höhe von weniger als 10 m auf. Die an der Straße befindlichen Gebäude können unterschiedliche Höhen aufweisen, wobei Wohnhäuser in der Regel eine Höhe von weniger als 20 m besitzen, während Hochhäuser auch Höhen über 100 m aufweisen können. Weiterhin können sich an und in dem Infrastrukturnetz auch bewegliche Objekte befinden, insbesondere Straßenfahrzeuge oder Schienenfahrzeuge.

Fig. 1 zeigt stark vereinfacht und exemplarisch ein bei dem erfindungsgemäßen System eingesetztes unbemanntes automati ¬ siertes Fluggerät 1, welches in einer hohen Flughöhe FH H ein vorgegebenes Gebiet G überfliegt, in dem sich verschiedene Objekte mindestens eines Infrastrukturnetzes befinden können. Diese Objekte befinden sich auf der Erd- bzw. Planetenober- fläche in einem vorgegebenen Gebiet G. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel fährt ein Fahrzeug F als bewegliches Fahrzeug auf einer ersten Straße S, die zu einer Kreuzung führt, an der ein Verkehrsschild VI angebracht ist und den Fahrer des Fahrzeuges F dazu anweist, in eine Richtung abzu ¬ biegen. Darüber hinaus befindet sich an der Kreuzung bzw. Knoten als Objekt eine Verkehrsampel A. Ein weiteres Ver ¬ kehrsschild V2 mit dem Namen einer Ortschaft befindet sich an einer weiteren Straße S. Als weitere Objekte entlang der

Straße sind ein Privathaus Hl dargestellt sowie ein Hochhaus oder Mehrfamilienhaus H2. Die in Fig. 1 dargestellten Straßen S bilden jeweils eine Kante innerhalb eines Verkehrsinfra ¬ strukturnetzes und verbinden zwei Knoten des Verkehrsinfra- Strukturnetzes, beispielsweise zwei Kreuzungen, miteinander. Auf Basis der an der Straße bzw. Kante vorhandenen Objekten, insbesondere den Verkehrsschildern VI, V2, können Attributbzw. Zusatzdaten gewonnen werden. Weiterhin ist es möglich, aus den an den Straßen S bzw. Kanten vorhandenen weiteren Ob- jekten, beispielsweise Gebäuden oder Verkehrsampeln bzw. Verkehrsleiteinrichtungen, weitere Attributdaten zu gewinnen. Buchstaben bzw. Zeichen, die sich auf Verkehrsschildern, Namensschildern oder dergleichen befinden, können automatisch erkannt werden, um entsprechende Attributdaten zu erzeugen.

Wie in Fig. 1 dargestellt, verfügt das unbemannte automati ¬ sierte Fluggerät 1 über zwei Kameras 2-1, 2-2. Die erste Ka ¬ mera 2-1 ist vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Erdoberfläche ausgerichtet. Bei einer möglichen Ausführungs- form handelt es sich bei der ersten Kamera 2-1 um eine Weit ¬ winkelkamera. Diese erste Kamera 2-1 ist geeignet, Ortho- Luftaufnahmen des Gebietes aus einer hohen Flughöhe FH H zu machen. Das unbemannte autonome Fluggerät 1 verfügt ferner über eine zweite Kamera 2-2, die schräg zu der Erdoberfläche ausgerichtet ist. Die zweite Kamera 2-2 ist geeignet, Detail- Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes aus mindestens einer relativ niedrigen Flughöhe FH L zu liefern.

Die hohe Flughöhe FH H liegt bei einer möglichen Ausführungs- form in einem Bereich von 300 bis 2000 m. Die niedrige Flug ¬ höhe FH L liegt je nach Anwendungsfall in einem Bereich von 0 bis zu einem einstellbaren Maximalwert von beispielsweise 250 m. Bei einer möglichen Ausführungsform wird die niedrige Flughöhe FH L derart gewählt, dass sie über der Höhe des sich innerhalb des Gebietes G befindlichen höchsten Objektes liegt. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel beträgt die Flughöhe FH L mindestens die Höhe des hohen Bürogebäudes H2. Bei einer alternativen bevorzugten Ausführungsform wird die Flughöhe FH L unabhängig von der Höhe der in dem Gebiet G befindlichen Objekte derart gewählt, dass die Detail-Luftauf ¬ nahmen, welche durch die zweite Kamera 2-2 geliefert werden, eine derart hohe Auflösung bieten, dass Attributdaten des Infrastrukturnetzes einfach extrahiert werden können.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. System werden zunächst Ortho-Luftaufnahmen durch die senkrecht zu der Erdoberfläche ausgerichtete erste Kamera 2-1 erzeugt, wobei die Kamera 2-1 an dem unbemannten automatisierten Fluggerät 1 angebracht ist, welches das vorgegebene Gebiet G in der hohen Flughöhe FH H überfliegt. Die erzeugten Ortho-Luftaufnahmen werden zunächst zur Ermittlung mindestens eines in dem Gebiet G befindlichen Infrastrukturnetzes ausgewertet. Bei diesem Infrastrukturnetz handelt es sich beispielsweise um ein Verkehrsnetz, insbesondere ein Straßenverkehrsnetz oder ein Schienenverkehrsnetz. Weiterhin kann es sich bei dem Infrastrukturnetz um ein Versorgungsnetz, beispielsweise ein

Stromversorgungsnetz oder ein Wasserversorgungsnetz, handeln.

Nach Auswertung der Ortho-Luftaufnahmen wird eine Flugroute für das unbemannte autonome Fluggerät 1 entlang des in dem Gebiet G befindlichen ermittelten Infrastrukturnetzes berechnet. Sobald die Flugroute entlang des ermittelten Infrastruk- turnetzes errechnet worden ist, vermindert das unbemannte au ¬ tomatisierte Fluggerät 1 seine Flughöhe und überfliegt das Gebiet G entlang der berechneten Flugroute in mindestens ei ¬ ner niedrigen Flughöhe FH L . Dabei liefert die zweite schräg zu der Erdoberfläche ausgerichtete Kamera 2-2 Detail- Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes entlang der berechneten Flugroute. Auf Basis der durch die erste Kamera 2-1 erzeugten Ortho-Luftaufnahmen und der durch die zweite Kamera 2-2 erzeugten Detail-Luftaufnahmen wird schließlich die Vektorkarte des Gebietes G berechnet. Dabei werden Attributdaten aus den von der zweiten Kamera 2-2 gelieferten Detail-Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes extrahiert und georeferenziert . Kno ¬ ten und/oder Kanten des in den Ortho-Luftaufnahmen dargestellten Infrastrukturnetzes werden mit den georeferenzierten Attributdaten versehen. Die mit den Attributdaten versehenen Ortho-Luftaufnahmen werden anschließend zu der Vektorkarte des Gebietes G zusammengesetzt. Bei einer möglichen Ausfüh ¬ rungsform werden die in der hohen Flughöhe FH H erzeugten Ortho-Luftaufnahmen zunächst entzerrt und anschließend geore- ferenziert. Die bei den Ortho-Luftaufnahmen entstehenden Verzerrungen einer fotografischen Zentralprojektion sowie Verzerrungen durch die Höhenunterschiede des Geländes bzw. auf ¬ grund der Erdkrümmung werden durch optische Projektionsmetho ¬ den vorzugsweise orthoreferenziert . Bei einer möglichen Aus ¬ führungsform werden Digitalaufnahmen anhand von digitalen Geländemodellen umgerechnet und anhand von Punkten mit bekannten Koordinaten georeferenziert . Bei den aus Ortho-Luftauf- nahmen bzw. Senkrecht-Aufnahmen erzeugten Fotos bzw. Ortho- Bildern werden vorzugsweise die dem Bildzentrum nahen Bereiche verwendet, da sie weniger verzerrt werden als weiter vom Projektionszentrum entfernt liegende Punkte. Die Verzerrung wird dabei umso geringer, je höher sich die Kamera 2-1 über dem Gelände G befindet. Die übrigen Bilder werden vorzugswei ¬ se derart entzerrt, dass die Geometrie überall dem in einer Karte vorgegebenen Maßstab in orthogonaler Grundrissprojekti ¬ on entspricht. Die Kamera 2-1 wird vorzugsweise lotrecht nach unten ausgerichtet. Weiterhin wird das unbemannte autonome Fluggerät 1 vorzugsweise derart gesteuert, dass es während der Erzeugung der Ortho-Luftaufnahmen keine Kippbewegungen macht. Weiterhin werden vorzugsweise Verzerrungen, die durch Geländehöhenunterschiede entstehen, beseitigt. Dies kann mit- hilfe eines für das Gelände vorhandenen Höhen-Datenmodells geschehen .

Bei einer möglichen Ausführungsform werden die Ortho-Luftauf- nahmen der ersten Kamera 2-1 und die Detail-Luftaufnahmen der zweiten Kamera 2-2 im gleichen spektralen Frequenzbereich er- zeugt, beispielsweise im sichtbaren Bereich. Bei einer alternativen Ausführungsform werden die Ortho-Luftaufnahmen und die Detail-Luftaufnahmen in unterschiedlichen spektralen Frequenzbereichen erzeugt, beispielsweise im sichtbaren und im Infrarotbereich.

Die Berechnung der ersten Flugroute des unbemannten automatisierten Fluggerätes 1 in der hohen Flughöhe FH H zur Erzeugung der Ortho-Luftaufnahmen erfolgt bei einer möglichen Ausfüh- rungsform durch eine Berechnungseinheit des Fluggerätes 1.

Alternativ kann die erste Flugroute zur Erzeugung der Ortho- Luftaufnahmen durch einen Server einer Basisstation 3 berechnet und über eine drahtlose Schnittstelle an das Fluggerät 1 übertragen werden. Weiterhin kann die zweite Flugroute des unbemannten autonomen Fluggerätes 1 in der niedrigen Flughöhe FH L zur Erzeugung der Detail-Luftaufnahmen bei einer möglichen Ausführungsform durch eine Berechnungseinheit des unbe ¬ mannten automatisierten Fluggerätes 1 erfolgen. Alternativ erfolgt die Berechnung der Flugroute zur Erzeugung der De- tail-Luftaufnahmen durch einen Server bzw. eine Berechnungs ¬ einheit der Basisstation 3, welche die berechnete Flugroute zur Erzeugung der Detail-Luftaufnahmen über eine drahtlose Funkschnittstelle an das Fluggerät 1 überträgt. Bei einer möglichen Ausführungsform verfügt das unbemannte automati- sierte Fluggerät über eine Mobilfunkschnittstelle, um Daten mit der Basisstation 3 bidirektional auszutauschen.

Bei einer möglichen Ausführungsform wird zunächst das Gebiet G festgelegt, für welches eine Vektorkarte erstellt werden soll. Anschließend wird bestimmt bzw. festgelegt, welches bzw. welche Infrastrukturnetze erfasst werden sollen. Bei ¬ spielsweise wird festgelegt, dass die Vektorkarte ein Stra ¬ ßenverkehrsnetz innerhalb des Gebietes G wiedergeben soll. Bei einer möglichen Ausführungsform kann die Vektorkarte auch mehrere verschiedene Infrastrukturnetze wiedergeben, bei ¬ spielsweise ein Straßenverkehrsnetz und ein Energieversorgungsnetz. Sobald das Gebiet G sowie das Infrastrukturnetz festgelegt worden sind, kann auf Basis von bereits vorhande- nem Kartenmaterial eine erste Flugroute zur Erzeugung von Ortho-Luftaufnahmen berechnet werden. Die berechnete erste Flugroute kann in einem Datenspeicher abgelegt werden, auf den eine Flugsteuerung des Fluggerätes 1 Zugriff hat. An- schließend steigt das unbemannte autonome Fluggerät 1 vom Bo ¬ den auf und überfliegt das Gebiet G in der hohen Flughöhe FH H entlang der berechneten ersten Flugroute zur Erzeugung von Ortho-Luftaufnahmen aus großer Höhe mithilfe der im Wesentlichen senkrecht zur Erdoberfläche ausgerichteten ersten Kamera 2-1. Die Ortho-Luftaufnahmen werden entzerrt und zu einem Gesamtbild zusammengesetzt, wobei fortlaufend die aktuelle Po ¬ sition des Fluggerätes 1 erfasst und die Ortho-Luftaufnahmen automatisch georeferenziert werden. Anschließend erfolgt eine Auswertung der Ortho-Luftaufnahmen entweder direkt durch eine Berechnungseinheit des unbemannten automatisierten Fluggerä ¬ tes 1 oder durch einen zentralen Server, der sich beispielsweise in einer Basisstation 3 befindet. Mithilfe einer Bild ¬ analyse können wesentliche Strukturen, insbesondere Bewuchs, Bebauung oder im Gebiet verlaufende Straßen, identifiziert und das Infrastrukturnetz in Vektordaten überführt werden. Teilbereiche können erkannt und entsprechende Begrenzungen, beispielsweise eine Stadtgrenze, ermittelt werden.

In einem weiteren Schritt wird aus dem erkannten Infrastruk- turnetz, beispielsweise einem Straßennetz, eine weitere Flug ¬ route mithilfe einer Berechnungseinheit berechnet, die alle notwendigen Knoten und Kanten des Infrastrukturnetzes ent ¬ hält. Beispielsweise umfasst die zweite Flugroute alle Stra ¬ ßen und Kreuzungspunkte eines Straßenverkehrsnetzes innerhalb des Gebietes G. Sobald die zweite Flugroute berechnet worden ist, wechselt das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 von der hohen Flughöhe FH H zu der niedrigen Flughöhe FH L und überfliegt das Gebiet G in mindestens einer niedrigen Flug ¬ höhe. Dabei erfasst die zweite Kamera 2-2 entlang der berech- neten niedrigen Flugroute Details von Objekten des Infra ¬ strukturnetzes aus einer Vogelperspektive. Die erzeugten De ¬ tail-Luftaufnahmen werden bei einer möglichen Ausführungsform über eine drahtlose Schnittstelle des Fluggerätes 1 an einen Server einer Basisstation 3 übertragen und dort ausgewertet. Alternativ erfolgt die Auswertung der Detail-Luftaufnahmen direkt durch eine Berechnungseinheit innerhalb des Fluggerä ¬ tes 1, vorzugsweise in Echtzeit. Bei der Auswertung der De- tail-Luftaufnahmen werden Attributdaten aus den Detail- Luftauf-nahmen des Infrastrukturnetzes extrahiert und geore- ferenziert. Bei einer möglichen Ausführungsform werden die zeitlichen Abstände zwischen dem Zeitpunkt der Erstellung der Ortho-Luftaufnahmen und der Detail-Luftaufnahmen minimiert bzw. geringgehalten, um Fehler bzw. Abweichungen zu reduzieren. Bei einer möglichen Ausführungsform wird das Gebiet G zunächst in Teilflächen unterteilt und das Verfahren für jede Teilfläche durchgeführt, wobei das Fluggerät 1 zwischen der hohen Flughöhe FH H und der niedrigen Flughöhe FH L für jede Teilfläche wechselt.

Zur Korrektur bekannter Vektordaten kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erzeugten Ortho-Luftaufnahmen zunächst eine Übereinstimmung bezüglich der bestehenden Vektor- daten geprüft und bei bestehenden Abweichungen eine Korrektur vorgenommen werden. Basierend auf diesen Daten oder den bereits vorhandenen Daten kann die Flugroute berechnet und die Datenerfassung durchgeführt werden. Bei einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen

Verfahrens bzw. Systems können lokal eingesetzte Fluggeräte an ein zentrales Planungs- und Datenerfassungssystem angebunden sein. Bei dieser Ausführungsform können verschiedene Fluggeräte 1 für verschiedene Gebiete eingesetzt werden. Das zentrale Planungs- und Datenerfassungssystem erfasst die Po ¬ sitionen für die in verschiedenen Gebieten eingesetzten unbemannten automatisierten Fluggeräte 1 und berechnet bei einer möglichen Ausführungsform die Flugrouten der Fluggeräte 1. Weiterhin kann das zentrale Planungs- und Datenerfassungssys- tem die erfassten Geodäten der verschiedenen Fluggeräte 1 empfangen, welche bei einer möglichen Ausführungsform hinsichtlich ihrer Plausibilität überprüft werden. Die hinsicht ¬ lich ihrer Plausibilität erfolgreich geprüften Daten werden anschließend als gültige Daten in den globalen Kartenbestand des Planungs- und Datenerfassungssystems transferiert bzw. übertragen . Bei einer möglichen Ausführungsform wird die Position des

Fluggerätes 1 und ein Datum eines letzten Kontrollfluges zur Berechnung der abzufliegenden Flugrouten berücksichtigt. Bei einer möglichen Ausführungsform hat das zentrale Planungsund Datenerfassungssystem auch Zugriff zu Einsatzplanungsda- ten, beispielsweise auf Einsatzplanungsdaten von Straßenbau ¬ ämtern oder ähnlichen Stellen. Von diesen Datenquellen kann das Planungs- und Datenerfassungssystem Informationen bzw. Daten erhalten, an welchen Stellen innerhalb des Gebietes G aktuell Veränderungen im Infrastrukturnetz, beispielsweise dem Straßennetz, vorgenommen werden bzw. an welchen Stellen Straßenbaumaßnahmen bereits abgeschlossen wurden. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform können zur Verifikation der erfassten Daten sowie zur Aktualitätsprüfung der Daten Testflugrouten berechnet werden, die mittels des unbemannten autonomen Fluggerätes 1 abgeflogen werden, wobei die dabei erzeugten Luftaufnahmen an einen zentralen Server der Basisstation 3 übertragen werden können. Im Gegensatz zur Verifikation mittels herkömmlicher Fahrzeuge und Testfahrern erfordert dies keine manuelle Steuerung. Abweichungen der Daten von der erfassten Realität wirken sich nicht auf die Sicherheit aus, da das Fluggerät 1 nicht an Straßen oder die Ein ¬ haltung von Straßenverkehrsregeln gebunden ist.

Bei einer möglichen Ausführungsform kann das bei dem erfin- dungsgemäßen System verwendete unbemannte autonome Fluggerät 1 weitere Aufgaben bzw. Dienste erfüllen, insbesondere wenn eine Erstellung von Vektorkarten zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig ist bzw. eine geringere Priorität aufweist. Bei ¬ spielsweise kann das unbemannte autonome Fluggerät 1 aus ei- nem Betriebsmodus zur Erstellung einer Vektorkarte in einen anderen Betriebsmodus umgeschaltet werden, in dem es eine an ¬ dere Funktion erfüllt. Das Umschalten des unbemannten autonomen Fluggerätes 1 zwischen verschiedenen Betriebsmodi kann durch ein Steuersignal erfolgen, das beispielsweise von der Basisstation 3 über eine drahtlose Schnittstelle an das unbe ¬ mannte autonome Fluggerät 1 ausgesendet wird. Wird beispiels ¬ weise innerhalb des Gebietes in einem Verkehrsnetz ein Stau erkannt, kann das unbemannte Fluggerät 1, welches gerade Da ¬ ten für eine Vektorkarte erfasst, in einen anderen Betriebs ¬ modus umgeschaltet werden, bei dem es hilft, die Stauursache zu erkennen oder den Verkehrsfluss innerhalb des Infrastruk ¬ turnetzes zu optimieren. Weiterhin kann das unbemannte Flug- gerät 1 ferner in einen Betriebsmodus umgeschaltet werden, bei dem es ein Objekt innerhalb des Gebietes G, beispielswei ¬ se einen Schwertransporter, entlang des Infrastrukturnetzes in einer niedrigen Flughöhe FH L begleitet. Während das unbe ¬ mannte autonome Fluggerät 1 das Objekt, beispielsweise ein Fahrzeug F, das sich auf einer Straße S innerhalb des Gebie ¬ tes G bewegt, begleitet, kann es zusätzlich Luftaufnahmen bzw. Daten an eine Basisstation 3 übertragen, welche dahingehend ausgewertet werden können, die Sicherheit bei der Bewe ¬ gung des Fahrzeuges F entlang der Straße S zu erhöhen. Wäh- rend das unbemannte autonome Fluggerät 1 das bewegliche Ob ¬ jekt, beispielsweise das Fahrzeug F, innerhalb des Gebietes G begleitet, kann es zusätzlich Luftaufnahmen zur Erstellung bzw. Verifizierung einer Vektorkarte mithilfe seiner Kameras 2-1, 2-2 erzeugen.

Weitere mögliche Dienste, die das Fluggerät 1 leistet, sind die Sicherung von Beweismaterial bei Unfällen oder die Erkennung von Kältebrücken und Schwachstellen an Gebäuden mittels einer Wärmebildkamera. Die verschiedenen Aufgaben bzw. Diens- te können verschiedene Prioritäten aufweisen. Bei einer möglichen Ausführungsform erfolgt eine Priorisierung der von dem Fluggerät 1 durchgeführten Aufgaben in Abhängigkeit der den Aufgaben bzw. Diensten zugewiesenen Prioritäten und der aktuellen Position des Fluggerätes 1.

Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild eines möglichen Ausführungs ¬ beispiels eines bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren eingesetzten unbemannten autonomen Fluggerätes 1. Das Fluggerät 1 weist eine erste Kamera 2-1 auf, welche Ortho- Luftaufnahmen des vorgegebenen Gebietes G in einer hohen Flughöhe FH H liefert. Bei der ersten Kamera 2-1 kann es sich beispielsweise um eine Weitwinkelkamera handeln. Die Kamera 2-1 wird vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Erd ¬ oberfläche ausgerichtet. Das unbemannte autonome Fluggerät 1 verfügt ferner über eine zweite Kamera 2-2, welche Detail- Luftaufnahmen eines in dem vorgegebenen Gebiet G befindlichen Infrastrukturnetzes entlang einer berechneten zweiten Flug- route in niedriger Flughöhe liefert. Bei einer bevorzugten

Ausführungsform kann die schräge Ausrichtung der zweiten Kamera 2-2 relativ zu der Erdoberfläche während des Betriebes des Fluggerätes 1 eingestellt werden. Beispielsweise kann der Winkel zwischen dem in horizontaler Richtung fliegenden Flug- gerät 1 und einem am Boden befindlichen Objekt des Infra ¬ strukturnetzes durch Bewegung der zweiten Kamera 2-2 während des Fluges eingestellt werden. Die Flugroute des unbemannten automatisierten Fluggerätes 1 entlang des Infrastrukturnet ¬ zes, beispielsweise des Straßennetzes, wird automatisch auf Basis der durch die erste Kamera 2-1 gelieferten Ortho-

Luftaufnahmen berechnet. Bei einer möglichen Ausführungsform des Fluggerätes 1 weist dieses eine Berechnungseinheit 4 auf, welche die Flugroute entlang des in dem Gebiet G befindlichen Infrastrukturnetzes auf Basis der durch die erste Kamera 2-1 gelieferten Ortho-Luftaufnahmen berechnet. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform weist das Fluggerät 1 ferner eine Kommunikationsschnittstelle 5 auf, über welche das unbe ¬ mannte automatisierte Fluggerät 1 drahtlos mit der Basissta ¬ tion 3 bidirektional kommuniziert. Bei einer möglichen Aus- führungsform handelt es sich bei der Kommunikationsschnitt ¬ stelle 5 um eine Mobilfunkschnittstelle.

Bei einer möglichen Ausführungsform weist die Basisstation 3 eine Berechnungseinheit bzw. einen Server auf, der die über die Kommunikationsschnittstelle 5 des unbemannten automati ¬ sierten Fluggerätes 1 empfangenen Ortho-Luftaufnahmen zur Berechnung einer Flugroute entlang des Infrastrukturnetzes aus ¬ wertet und die berechnete Flugroute an das unbemannte automa- tisierte Fluggerät 1 zurücküberträgt. Die beiden Flugrouten, nämlich die erste Flugroute zur Erzeugung der Ortho- Luftaufnahmen und die zweite Flugroute zur Erzeugung der De ¬ tail-Luftaufnahmen, sind bei einer bevorzugten Ausführungs- form in einem Datenspeicher 6 gespeichert. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt das Fluggerät 1 ferner über eine GPS-Einheit 7 zur Erfassung einer aktuellen Position des Fluggerätes 1 über dem Gebiet G und zur

Georeferenzierung der von den beiden Kameras 2-1, 2-2 gelie- ferten Ortho- und Detail-Luftaufnahmen. Ferner verfügt das Fluggerät 1 bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbei ¬ spiel über eine Höhenmesseinheit 8 zur Erfassung der aktuel ¬ len Flughöhe des Fluggerätes 1 über dem Gebiet G. Das Fluggerät 1 enthält ferner eine Flugsteuerungseinheit 9, welche das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 entlang der berechneten Flugroute in der hohen und/oder niedrigen Flughöhe über das Gebiet G lenkt, indem es eine Rotorantriebsein ¬ heit 10 des Fluggerätes 1 entsprechend der Flugroute ansteu- ert . Die Rotorantriebseinheit 10 enthält einen Elektromotor, welcher einen Rotor mit mehreren Rotorblättern antreibt. Bei einer möglichen Ausführungsform steuert die Flugsteuerungseinheit 9 auch Fluglenkeinrichtungen an, beispielsweise

Aktoren, welche die Flugrichtung des Fluggerätes 1 entspre- chend der Flugroute ändern. In alternativen Ausführungsformen weist das Fluggerät 1 andere Flugantriebe auf, beispielsweise Triebwerke. Raketentriebwerke werden eingesetzt, falls keine Luftatmosphäre vorhanden ist. Die Fluggeräte 1 können zentral oder verteilt gewartet und aufgeladen werden.

Bei einer möglichen Ausführungsform extrahiert die in Fig. 2 dargestellte Berechnungseinheit 4 des unbemannten automati ¬ sierten Fluggerätes 1 aus den in der niedrigen Flughöhe durch die zweite Kamera 2-2 gelieferten Detail-Luftaufnahmen Attri- butdaten und georeferenziert diese beispielsweise mittels de ¬ ren von der GPS-Einheit 7 oder einer anderen Einheit gelieferten Positionsdaten. Bei einer alternativen Ausführungsform werden die von der zweiten Kamera 2-2 gelieferten Detail- Luftaufnahmen zunächst über die Kommunikationsschnittstelle 5 an einen Server der Basisstation 3 übertragen und dort ausgewertet, um die Attributdaten zu extrahieren und zu georefe- renzieren. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fluggerätes 1 versieht die Berechnungseinheit 4 des unbemannten automatisierten Fluggerätes 1 die in den Ortho-Luftaufnahmen dargestellten Knoten oder Kanten des Infrastrukturnetzes mit den aus den Detail-Luftaufnahmen ex ¬ trahierten und georeferenzierten Attributdaten und setzt die mit den Attributdaten versehenen Knoten und Kanten zu der

Vektorkarte des Gebietes G zusammen. Bei einer alternativen Ausführungsform werden die in den Ortho-Luftaufnahmen dargestellten Knoten oder Kanten des Infrastrukturnetzes durch eine Berechnungseinheit 4 der Basisstation 3 mit den aus den Detail-Luftaufnahmen extrahierten und georeferenzierten Attributdaten versehen und anschließend werden die mit den Attributdaten versehenen Knoten und Kanten durch den Server bzw. die Berechnungseinheit 4 der Basisstation 3 zu der Vektorkarte des Gebietes G zusammengesetzt.

Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erstel ¬ lung einer Vektorkarte. In einem Schritt Sl werden zunächst Ortho-Luftaufnahmen durch eine im Wesentlichen senkrecht zu der Erdoberfläche ausge ¬ richtete erste Kamera 2-1 erzeugt, die an ein unbemanntes au ¬ tomatisiertes Fluggerät 1 angebracht ist, welches das vorge ¬ gebene Gebiet G in einer hohen Flughöhe FH H gemäß einer ers- ten Flugroute überfliegt.

In einem weiteren Schritt S2 werden die Ortho-Luftaufnahmen zur Ermittlung mindestens eines in dem Gebiet G befindlichen Infrastrukturnetzes ausgewertet.

In einem weiteren Schritt S3 wird eine zweite Flugroute für das unbemannte autonome Fluggerät 1 entlang des in dem Gebiet G befindlichen ermittelten Infrastrukturnetzes berechnet. In einem weiteren Schritt S4 werden Detail-Luftaufnahmen des Infrastrukturnetzes entlang der berechneten zweiten Flugroute durch eine schräg zu der Erdoberfläche ausgerichtete zweite Kamera 2-2 erzeugt, die ebenfalls an dem unbemannten automa ¬ tisierten Fluggerät 1 angebracht ist, welches das in dem Ge ¬ biet G befindliche Infrastrukturnetz in mindestens einer niedrigen Flughöhe FH L überfliegt.

In einem weiteren Schritt S5 wird die Vektorkarte des Gebie ¬ tes G auf Basis der erzeugten Ortho-Luftaufnahmen und der erzeugten Detail-Luftaufnahmen berechnet.

Bei einer möglichen Ausführungsform wird das in Fig. 3 dargestellte Verfahren mit den Schritten Sl bis S5 durch das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 autonom durchgeführt. Bei einer möglichen Ausführungsform weist die Berechnungseinheit 4 des unbemannten autonomen Fluggerätes 1 einen oder mehrere Mikroprozessoren auf, die ein entsprechendes Steuerprogramm ausführen, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Dieses Programm kann sich in einem Programmspeicher des Fluggerätes 1 befinden.

Der Einsatz des unbemannten automatisierten Fluggerätes 1 bietet den besonderen Vorteil, dass die Erfassung der Ortho- Luftaufnahmen und der Detail-Luftaufnahmen zusammengefasst werden können. Dadurch können die Luftaufnahmen automatisiert und ohne manuelle Bearbeitungsschritte zueinander korreliert bzw. zueinander in Beziehung gesetzt werden, da die Abweichungen zwischen den Luftaufnahmen der ersten Kamera 2-1 und der zweiten Kamera 2-2 vorab bekannt sind. Durch Kombination der auf diese Weise zusammengefassten Daten bzw. Luftaufnahmen wird eine automatisierte Auswertung der Daten erleichtert .

Weitere Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Verfahrens und Systems sind möglich. So können bei einer möglichen Ausführungsform mehrere unbemannte automatisierte Fluggeräte 1 eingesetzt werden, welche verschiedene Teilflächen des Gebie ¬ tes G zur Erzeugung von Luftaufnahmen abfliegen. Weiterhin können auch ein erstes und ein zweites unbemanntes automati ¬ siertes Fluggerät eingesetzt werden, wobei das erste unbe- mannte automatisierte Fluggerät das Gebiet G in einer hohen Flughöhe FH H überfliegt, um die Ortho-Luftaufnahmen zu erzeu ¬ gen, und das andere unbemannte automatisierte Fluggerät das Gebiet G in einer niedrigen Flughöhe FH L überfliegt, um die zugehörigen Detail-Luftaufnahmen zu erzeugen. Die erzeugten Ortho-Luftaufnahmen und die Detail-Luftaufnahmen können von den beiden in unterschiedlicher Höhe fliegenden unbemannten automatisierten Fluggeräten 1 an eine gemeinsame Basisstation 3 übertragen werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform können die beiden unbemannten automatisierten Fluggeräte 1 miteinander über eine Kommunikationsschnittstelle kommunizie ¬ ren, sodass die beiden Flugrouten der beiden Fluggeräte 1 aufeinander abgestimmt werden können. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Ortho-Luftaufnahmen und die De ¬ tail-Luftaufnahmen nahezu zeitgleich erzeugt werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die unbemannten autonomen Fluggeräte 1 sich im Wesentlichen in einer konstanten Flughöhe bewegen können, da kein Flughöhenwechsel notwendig ist . Bei einer möglichen Ausführungsform überfliegt das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 das Gebiet G entsprechend der be ¬ rechneten Flugroute mit einer nahezu konstanten Geschwindig ¬ keit. Bei einer möglichen Ausführungsform überfliegt das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 das Gebiet G in der nied- rigen Flughöhe FH L mit einer variablen Geschwindigkeit, die sich in Abhängigkeit von der in dem Gebiet G befindlichen Objekte ändern kann. Nähert sich beispielsweise das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 einem relevanten Objekt entlang des Infrastrukturnetzes, beispielsweise einem Verkehrsschild V2, kann es seine Geschwindigkeit zur Erfassung der Detail- Luftaufnahme verlangsamen, beispielsweise um einen auf dem Verkehrsschild V2 befindlichen Schriftzug genau zu erfassen. Zeichen, insbesondere Buchstaben oder Zahlen, werden Vorzugs- weise automatisch erkannt. Ferner kann eine Plausibilitäts- prüfung der erkannten Zeichen erfolgen.

Bei einer möglichen Ausführungsform befindet sich die Basis- Station 3 an einer festen Position, beispielsweise in einem Gebäude. Bei einer alternativen Ausführungsform befindet sich die Basisstation in einem Fahrzeug, welches am Rand des zu erfassenden Gebietes bzw. innerhalb des Gebietes G positio ¬ niert wird. Hierdurch wird die bidirektionale Signalübertra- gung zwischen der Kommunikationsschnittstelle 5 des unbemann ¬ ten automatisierten Fluggerätes 1 der Berechnungseinheit 4 bzw. dem Server der Basisstation 3 erleichtert.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform wird bei der Be- rechnung der Flugroute des unbemannten automatisierten Fluggerätes 1 zusätzlich auf Wetterdaten eines Wetterdienstes zu ¬ gegriffen. Beispielsweise wird die hohe Flughöhe FH H in Ab ¬ hängigkeit von zu erwartenden Wolkenbildungen in dem Gebiet G eingestellt. Dabei bewegt sich das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 vorzugsweise unterhalb der in dem Gebiet G be ¬ findlichen Wolkendecke. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform überträgt das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 die Daten der Luftaufnahmen und sonstige Daten nicht direkt zu der Basisstation 3, sondern über eine Relaisstation, bei- spielsweise über eine Satellitenverbindung.

Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform bewegt sich das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 in der niedrigen Flug ¬ höhe FH L zwischen den in dem Gebiet G befindlichen Objekten, beispielsweise Gebäuden, entlang der berechneten Flugroute, wobei eine Kollision mit Objekten, beispielsweise mit Häusern oder Gebäuden, vermieden wird. Zur Kollisionsvermeidung kann das unbemannte automatisierte Fluggerät 1 über weitere Senso ¬ ren verfügen, beispielsweise Radarsensoren.

Das erfindungsgemäße Verfahren und System zur Erstellung von Vektorkarten kann vielseitig eingesetzt werden. Beispielswei ¬ se können die Vektorkarten zur Infrastrukturplanung und/oder Stadtplanung verwendet werden. Weiterhin können die Vektorkarten im Bereich des Katastrophenschutzes zur Vermeidung ei ner Fehlfunktion des Infrastrukturnetzes eingesetzt werden. Beispielsweise können mittels des erfindungsgemäßen Systems und Verfahrens Wasserdämme eines Wasserschutzsystems über ¬ wacht werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Überwa ¬ chung von Gas- oder Stromleitungen eines Versorgungsnetzwerkes .

Das erfindungsgemäße Verfahren und System bietet den besonde ren Vorteil, dass auch unbegehbares Gelände bzw. unbegehbare Gebiete erfasst werden können. Weiterhin kann das unbemannte autonome Fluggerät das Gebiet G nahezu geräuschlos überflie ¬ gen, sodass eine Lärmbelästigung der Anwohner in dem Gebiet vermieden wird.

Bei einer möglichen Ausführungsform verändert das unbemannte autonome Fluggerät seine Flughöhe innerhalb eines vorgegebe ¬ nen zulässigen Flughöhenbereichs autonom in Abhängigkeit von weiteren Sensordaten, die es von Sensoren erhält. Diese Sensoren können an dem unbemannten autonomen Fluggerät 1 angebracht sein oder in dem vorgegebenen Gebiet G platziert sein

Das Gebiet G kann sich auch unter Wasser befinden, wobei das Infrastrukturnetz beispielsweise Pipelines, Erdölleitungen, Bohreinrichtungen und dergleichen aufweist. Das Fluggerät 1 wird hierbei durch ein unbemanntes Unterwasserfahrzeug gebil det, welches den Meeresboden eines Unterwassergebietes kartografiert .




 
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