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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND SYSTEM FOR RE-CHARGING FEES FOR AN EVENT ALREADY PREVIOUSLY CHARGED WITH OTHER, ALSO ERRONEOUS TARIFF PARAMETERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/011848
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for re-charging for an event, which had already previously been charged at a time in the past. The charging is achieved by means of a charging system (VS), which enables real time monitoring of at least one account (KT) of a user who is subject to charges for the event. In the method the real time charging mode is switched to a history charging mode, when the necessity of recharging for a previously already charged event arises. Any charging notifications (1) received in the history charging mode are buffered (2) in a queue (S4). The invention further relates to a charging system.

Inventors:
EICKE BERTOLT (DE)
SCHUCH KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/001333
Publication Date:
January 31, 2008
Filing Date:
July 26, 2006
Export Citation:
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Assignee:
NOKIA SIEMENS NETWORKS GMBH (DE)
EICKE BERTOLT (DE)
SCHUCH KLAUS (DE)
International Classes:
H04M15/00; G06F11/14; G06F17/30; G06Q20/00; H04M17/00
Foreign References:
US20020091572A12002-07-11
DE102004051967A12006-04-27
EP1667417A12006-06-07
US20030008635A12003-01-09
Attorney, Agent or Firm:
NOKIA SIEMENS NETWORKS GMBH & CO. KG (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum erneuten Vergebühren von einem Ereignis, welches zu einem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt be- reits vergebührt worden ist, mittels eines Vergebührungssys- tems (VS) , welches eine Echtzeit-überwachung von mindestens einem Konto (KT) eines für das Ereignis gebührenpflichtigen Nutzers ermöglicht, wobei bei dem Verfahren den Nutzer betreffende Daten wiederholt abgespeichert wer- den (Sl, S2), wobei der Speicherzeitpunkt dieser Daten mitgespeichert wird, während eines Echtzeit-Vergebührungsmodus des Vergebüh- rungssystems eintreffende Vergebührungsnachrichten (1) in Echtzeit verarbeitet werden, woraufhin der Kontostand des Kontos (KT) des Nutzers verändert wird, bei Notwendigkeit einer erneuten Vergebührung des bereits vergebührten Ereignisses von dem Echtzeit- Vergebührungsmodus in einen Vergangenheits- Vergebührungsmodus umgeschaltet wird, - während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffende Vergebührungsnachrichten (1) in einer Warteschlange (S4) zwischengespeichert werden (2) , mittels der abgespeicherten (Sl, S2, S3) Daten das bereits vergebührte Ereignis erneut vergebührt wird, - nach der erneuten Vergebührung des Ereignisses die in der Warteschlange (S4) zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten verarbeitet werden, nach Verarbeitung der in der Warteschlange (S4) zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten von dem Vergangen- heits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-

Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, und die nach dem Zurückschalten eintreffenden Vergebührungsnachrichten (1) in Echtzeit verarbeitet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich selten ändernde, den Nutzer betreffende Daten bei jeder änderung abgespeichert werden (Sl) , und/oder - sich häufig ändernde, den Nutzer betreffende Daten zu vorgewählten Speicherzeitpunkten abgespeichert werden (S2) .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass - Ereignisdaten über bereits vergebührte Ereignisse abgespeichert werden (S3) .

4. Verfahren nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass - die Ereignisdaten diejenigen Daten umfassen, die für das

Bestimmen der Gebührenhöhe für das bereits vergebührte Ereignis notwendig waren und die ein späteres erneutes Bestimmen der Gebührenhöhe ermöglichen.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der abgespeicherten Daten (Sl, S2, S3) das Ereignis erneut vergebührt wird, indem die den Nutzer betreffenden Daten herangezogen werden, die zu dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt gültig waren (4, 7, 9) , und unter Verwendung dieser Daten das Ereignis vergebührt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der erneuten Vergebührung des Ereignisses abhängig ist, erneut

vergebührt werden, wobei die abgespeicherten, diese Ereignisse betreffenden Ereignisdaten (S3) herangezogen werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem erneuten Vergebühren des Ereignisses und/oder nach dem erneuten Vergebühren der Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der Vergebührung des Ereignisses abhängig ist, erneut Ereignisdaten abgespeichert werden (8) , welche diejenigen Daten umfassen, die zur Bestimmung der Gebührenhöhe für diese Ereignisse notwendig sind.

8. Verfahren nach Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass - die erneut abgespeicherten Ereignisdaten die zuvor über diese Ereignisse abgespeicherten Ereignisdaten ersetzen.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass - falls zum Vergebühren von dem bereits vergebührten Ereignis Daten benötigt werden, die zu den vorgewählten Speicherzeitpunkten abgespeichert wurden, dann werden diejenigen Daten herangezogen, die zu dem spätesten der vorgewählte Speicherzeitpunkte (t5) , welcher vor dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt (t6) liegt, abgespeichert wurden.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass - im Vergangenheits-Vergebührungsmodus die Echtzeit- überwachung des Kontos (KT) des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten unterbrochen wird, und die Echt-

zeit-überwachung bei Zurückschalten in den Echtzeit- Vergebührungsmodus fortgesetzt wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Vergangenheits-Vergebührungsmodus die Echtzeit- überwachung des Kontos (KT) des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten mittels einer Kopie des Kontos fortgesetzt wird, welche beim Umschalten von dem Echtzeit- Vergebührungsmodus in den Vergangenheits- Vergebührungsmodus erzeugt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erst dann von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn zu diesem Zeitpunkt kein noch nicht vollständig vergebührtes Ereignis mehr abläuft.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass auch dann von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn zu diesem Zeitpunkt ein oder mehrere noch nicht vollständig vergebührte Ereignisse ablaufen, und dieses Ereignis oder diese Ereignisse nach dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus erneut vergebührt werden.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das erneute Vergebühren der Ereignisse in der ursprünglichen Reihenfolge der Ereignisse durchgeführt wird.

15. VergebührungsSystem (VS) zum erneuten Vergebühren von einem Ereignis, welches zu einem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt bereits vergebührt worden ist, wobei das Vergebüh- rungssystem so ausgestaltet ist, dass es eine Echtzeit-überwachung von mindestens einem Konto

(KT) eines für das Ereignis gebührenpflichtigen Nutzers ermöglicht, den Nutzer betreffende Daten wiederholt abgespeichert wer- den (3, 6) , wobei der Speicherzeitpunkt dieser Daten mitgespeichert wird, während eines Echtzeit-Vergebührungsmodus des Vergebüh- rungssystems eintreffende Vergebührungsnachrichten (1) in Echtzeit verarbeitet werden, woraufhin der Kontostand des Kontos (KT) des Nutzers verändert wird, bei Notwendigkeit einer erneuten Vergebührung des bereits vergebührten Ereignisses von dem Echtzeit- Vergebührungsmodus in einen Vergangenheits- Vergebührungsmodus umgeschaltet wird, - während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffende Vergebührungsnachrichten (1) in einer Warteschlange (S4) zwischengespeichert werden (2) , mittels der abgespeicherten (Sl, S3) Daten das bereits vergebührte Ereignis erneut vergebührt wird, - nach der erneuten Vergebührung des Ereignisses die in der Warteschlange (S4) zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten verarbeitet werden, nach Verarbeitung der in der Warteschlange (S4) zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten von dem Vergangen- heits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-

Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, und die nach dem Zurückschalten eintreffenden Vergebührungsnachrichten (1) in Echtzeit verarbeitet werden.

16. VergebührungsSystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass sich selten ändernde, den Nutzer betreffende Daten bei je- der änderung abgespeichert werden (Sl) , und/oder sich häufig ändernde, den Nutzer betreffende Daten zu vorgewählten Speicherzeitpunkten abgespeichert werden (S2) .

17. Vergebührungssystem nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass

Ereignisdaten über bereits vergebührte Ereignisse abgespeichert werden (S3) .

18. Vergebührungssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass die Ereignisdaten diejenigen Daten umfassen, die für das Bestimmen der Gebührenhöhe für das bereits vergebührte Er- eignis notwendig waren und die ein späteres erneutes

Bestimmen der Gebührenhöhe ermöglichen.

19. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass mittels der abgespeicherten Daten (Sl, S2, S3) das Ereignis erneut vergebührt wird, indem die den Nutzer betreffenden Daten herangezogen werden, die zu dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt gültig wa- ren (4, 7, 9) , und unter Verwendung dieser Daten das Ereignis vergebührt wird.

20. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass sämtliche Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der erneuten Vergebührung des Ereignisses abhängig ist, erneut vergebührt werden, wobei die abgespeicherten, diese Ereignisse betreffenden Ereignisdaten (S3) herangezogen werden.

21. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass nach dem erneuten Vergebühren des Ereignisses und/oder nach dem erneuten Vergebühren der Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der Vergebührung des Ereignisses ab- hängig ist, erneut Ereignisdaten abgespeichert werden (8), welche diejenigen Daten umfassen, die zur Bestimmung der Gebührenhöhe für diese Ereignisse notwendig sind.

22. Vergebührungssystem nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass die erneut abgespeicherten Ereignisdaten die zuvor über diese Ereignisse abgespeicherten Ereignisdaten ersetzen.

23. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass falls zum Vergebühren von dem bereits vergebührten Ereignis Daten benötigt werden, die zu den vorgewählten Spei- eherZeitpunkten abgespeichert wurden, dann werden diejenigen Daten herangezogen, die zu dem spätesten der vorgewählte Speicherzeitpunkte (t5) , welcher vor dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt (t6) liegt, abgespeichert wurden.

24. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass - im Vergangenheits-Vergebührungsmodus die Echtzeit- überwachung des Kontos (KT) des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten unterbrochen wird, und die Echtzeit-überwachung bei Zurückschalten in den Echtzeit- Vergebührungsmodus fortgesetzt wird.

25. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass - im Vergangenheits-Vergebührungsmodus die Echtzeit- überwachung des Kontos (KT) des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten mittels einer Kopie des Kontos fortgesetzt wird, welche beim Umschalten von dem Echtzeit- Vergebührungsmodus in den Vergangenheits- Vergebührungsmodus erzeugt wird.

26. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass erst dann von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn zu diesem Zeitpunkt kein noch nicht vollständig vergebührtes Ereignis mehr abläuft.

27. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass

auch dann von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn zu diesem Zeitpunkt ein oder mehrere noch nicht vollständig vergebührte Ereignisse ablaufen, und - dieses Ereignis oder diese Ereignisse nach dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus erneut vergebührt werden.

28. Vergebührungssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass es so ausgestaltet ist, dass das erneute Vergebühren der Ereignisse in der Reihenfolge des ursprünglichen Auftretens der Ereignisse durchgeführt wird.

Description:

VERFAHREN UND SYSTEM ZUR ERNEUTEN BERECHNUNG VON GEBüHREN EINES BEREITS MIT ANDEREN, AUCH FEHLERHAFTEN TARIFPARAMETERN VERGEBüHRTEN EREIGNISSES

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum erneuten Vergebühren von einem Ereignis, welches zu einem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt bereits vergebührt worden ist, mittels eines Vergebührungssystems, welches eine Echtzeit-überwachung des Kontostandes von mindestens einem Konto eines für das Ereignis gebührenpflichtigen Nutzers ermöglicht. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Vergebührungssystem.

Zum Vergebühren (Gebührenabrechnen) , insbesondere von TeIe- kommunikationsdiensten / Telekommunikationsdienstleistungen, sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze bekannt: das so genannte „online charging" und das „offline charging". Beim „online charging" (Onlinevergebührung) handelt es sich um einen Vergebührungsmechanismus, bei dem das Vergebühren in Echtzeit den Telekommunikationsdienst beeinflussen kann und bei dem eine Interaktion zwischen dem Vergebührungsmechanismus und einer Dienst-, Sitzungs- und/oder Nutzdatenübertragungssteuerung (Service-Steuerung) stattfindet. Beim „online charging" kann z. B. das Vergebührungssystem in eine Dienst- nutzung eingreifen und diese Dienstnutzung verhindern oder abbrechen, wenn für die Dienstnutzung kein ausreichendes Guthaben auf einem Konto vorhanden ist. „Online charging" wird traditionell für die sog. Prepaid-Vergebührung eingesetzt, kann aber auch für die sog. Postpaid-Vergebührung verwendet werden.

Beim „offline charging" (Offline-Vergebührung, nachgelagerte Vergebührung) handelt es sich um einen Vergebührungsmechanismus, bei dem das Vergebührungssystem nicht in Echtzeit den

Dienst beeinflussen kann. Beim „offline charging" ist also die Dienstnutzung unabhängig von der nachgelagerten Vergebüh- rung. Das „online charging" und das „offline charging" als solches ist beispielsweise aus der Schrift 3GPP TS 32.240 V6.3.0 „3rd Generation Partnership Project; Technical Speci- fication Group Services and System Aspects; Telecommunication management; Charging management; Charging architecture and V principles (Release 6)" bekannt.

Sowohl beim „online charging" als auch beim „offline charging" kann der Wunsch bestehen, ein in der Vergangenheit liegendes, bereits vergebührtes Ereignis (beispielsweise einen Sprach-Telefonanruf , eine Daten-Kommunikationsverbindung, einen Daten-Download oder einen anderen genutzten Telekommu- nikationsdienst) zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu verge- bühren. Ein Grund für eine derartige erneute Vergebührung kann beispielsweise darin liegen, dass die ursprüngliche Vergebührung mit einem fehlerhaften Vergebührungstarif stattgefunden hat, dass bei der ursprünglichen Vergebührung ein Feh- ler im VergebührungsSystem aufgetreten ist oder dass sich im

Nachhinein für die Vergebührung wichtige Größen oder Parameter geändert haben. Insbesondere beim „online charging" war bisher eine derartige erneute Vergebührung von in der Vergangenheit liegenden Ereignissen nicht vorgesehen, da beim „on- line charging" üblicherweise die bei einem Vergebührungssys- tem eintreffenden Vergebührungsnachrichten in Echtzeit verarbeitet werden und unmittelbar nach der Verarbeitung der Vergebührungsnachrichten ein Kontostand eines Kontos des gebührenpflichtigen Nutzers verändert (beispielsweise verringert) wird. So kann z.B. ein Prepaid-Geldguthaben verringert oder

Freiminuten oder Bonuspunkte akkumuliert oder verbraucht werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Vergebührungssystem anzugeben, mit denen (insbesondere bei der OnIine-Vergebührung und insbesondere bei laufendem Vergebührungsbetrieb) ein erneutes Vergebühren von einem be- reits vergebührten Ereignis vorgenommen werden kann.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich ihres Verfahrensaspektes erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum erneuten Vergebühren von einem Ereignis, welches zu einem in der Vergangen- heit liegenden Zeitpunkt bereits vergebührt worden ist, mittels eines Vergebührungssystems, welches eine Echtzeit-überwachung von mindestens einem Konto eines für das Ereignis gebührenpflichtigen Nutzers ermöglicht, wobei bei dem Verfahren den Nutzer betreffende Daten wiederholt abgespeichert wer- den, wobei der Speicherzeitpunkt dieser Daten mitgespeichert wird, während eines Echtzeit-Vergebührungsmodus des Vergebührungssystems eintreffende Vergebührungsnachrichten in Echtzeit verarbeitet werden, woraufhin der Kontostand (o- der mehrere Kontostände) des Kontos des Nutzers verändert wird, bei Notwendigkeit einer erneuten Vergebührung des bereits vergebührten Ereignisses von dem Echtzeit- Vergebührungsmodus in einen Vergangenheits- Vergebührungsmodus umgeschaltet wird, während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffende Vergebührungsnachrichten in einer Warteschlange zwischengespeichert werden, mittels der abgespeicherten Daten das bereits vergebührte Ereignis (und eventuell mit diesem Ereignis in Zusammenhang stehende Ereignisse) erneut vergebührt wird, nach der erneuten Vergebührung die in der Warteschlange zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten verarbeitet werden,

nach Verarbeitung der in der Warteschlange zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten von dem Vergangenheits- Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, und - die nach dem Zurückschalten eintreffenden Vergebührungsnachrichten in Echtzeit verarbeitet werden.

Mit diesem Verfahren kann vorteilhafterweise eine erneute (z. B. von bei dem ursprünglichen Vergebühren aufgetretenen Fehlern befreite) Vergebührung von dem in der Vergangenheit liegenden, bereits vergebührten Ereignis vorgenommen werden. Das bereits vergebührte Ereignis wird so vergebührt, als ob es von dem Vergebührungssystem zu dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt vergebührt worden wäre, d. h. die ände- rungen des Kontostandes des Kontos sind im Regelfall identisch mit solchen änderungen des Kontostandes, welche zum Zeitpunkt der ursprünglichen Vergebührung von dem Vergebührungssystem vorgenommen worden wären, wenn keine Fahler aufgetreten wären und wenn korrekte Daten vorgelegen hätten. Dies wird insbesondere vorteilhafterweise dadurch erreicht, dass die erneute Vergebührung mittels der abgespeicherten (zu dem damaligen, in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt gültigen) Daten, welche den Nutzer betreffen, ausgeführt wird. Weiterhin werden vorteilhafterweise während des Vergangen- heits-Vergebührungsmodus eintreffende Vergebührungsnachrichten in der Warteschlange zwischengespeichert, so dass diese im Anschluss an die erneute Vergebührung und vor dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus verarbeitet werden können. Dadurch ist es möglich, dass erneute Vergebühren von dem in der Vergangenheit liegenden Ereignis bei laufendem

Betrieb des Vergebührungssystems vorzunehmen. Es ist z.B. kein zweites Vergebührungssystem notwendig, sondern das erneute Vergebühren kann von dem die Echtzeitüberwachung des

Kontos vornehmenden Vergebührungssystem mit übernommen werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann so ausgestaltet sein, dass sich selten ändernde, den Nutzer betreffende Daten bei jeder änderung abgespeichert werden, und/oder sich häufig ändernde, den Nutzer betreffende Daten (lediglich) zu vorgewählten Speicherzeitpunkten abgespeichert werden. Solche den Nutzer betreffenden Daten sind beispielsweise Produktdaten (welche den Telekommunikationsdienst beschreiben) , Kundendaten (welche den Nutzer des Telekommunikationsdienstes beschreiben) , Vertragsdaten (welche einen Vertrag zwischen dem Nutzer des Telekommunikationsdienstes und einem Anbieter des Telekommunikationsdienstes beschreiben) , das verwendete Ta- rifmodell, zusätzlich buchbare TarifOptionen etc.. Solche den Nutzer betreffenden Daten werden vorteilhafterweise bei jeder änderung dieser Daten abgespeichert, wenn sich diese Daten nur relativ selten ändern (beispielsweise im Abstand von einigen Tagen) . Dadurch ist für jeden Zeitpunkt in der Vergan- genheit eindeutig feststellbar, welche den Nutzer betreffenden (sich nur selten ändernde) Daten zu diesem Zeitpunkt gültig waren. Einige den Nutzer betreffenden Daten (beispielsweise ein Guthabenkontostand, Bonuskontostand und/oder Frei- minutenkontostand) ändern sich jedoch sehr häufig, so dass eine Abspeicherung bei jeder änderung mit einem sehr hohen

Aufwand verbunden wäre. Diese Daten werden daher vorteilhaft- erweise nur zu vorgewählten Speicherzeitpunkten (beispielsweise täglich um 01:00 Uhr) abgespeichert. Dadurch erhält man bei vertretbarem Speicheraufwand die Möglichkeit, zu diesen Zeitpunkten in der Vergangenheit neu aufzusetzen, d.h. zu diesen Speicherzeitpunkten mit der erneuten Vergebührung zu beginnen .

Das Verfahren kann auch derart ausgestaltet sein, dass Ereignisdaten über bereits vergebührte Ereignisse abgespeichert werden. Diese Ereignisdaten ermöglichen es vorteilhafterweise, das bereits vergebührte Ereignis zu einem beliebigen spä- teren Zeitpunkt erneut zu vergebühren.

Das Verfahren kann insbesondere so ausgestaltet sein, dass die Ereignisdaten diejenigen Daten umfassen, die für das Bestimmen der Gebührenhöhe für das bereits vergebührte Ereig- nis notwendig waren und die ein späteres erneutes Bestimmen der Gebührenhöhe ermöglichen. Mittels dieser Ereignisdaten kann zu jedem späteren Zeitpunkt erneut die Gebührenhöhe für das in der Vergangenheit liegendes Ereignis bestimmt werden (z. B. unter Anwendung eines neuen Tarifes)und das Ereignis erneut vergebührt werden.

Das Verfahren kann so ablaufen, dass mittels der abgespeicherten Daten das (bereits vergebührte) Ereignis erneut vergebührt wird, indem die den Nutzer betreffenden Daten heran- gezogen werden, die zu dem in der Vergangenheit liegenden

Zeitpunkt gültig waren, und unter Verwendung dieser Daten das Ereignis vergebührt wird. Dadurch wird vorteilhafterweise ermöglicht, dass die erneute Vergebührung so abläuft, als ob diese Vergebührung zu dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt durchgeführt worden wäre.

Das Verfahren kann auch so ablaufen, dass sämtliche Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der erneuten Vergebührung des (bereits vergebührten) Ereignisses abhängig ist, erneut vergebührt werden, wobei die abgespeicherten, diese Ereignisse betreffenden Ereignisdaten herangezogen werden. Hierbei ist besonders vorteilhaft, das auch sämtliche Ereignisse erneut vergebührt werden, bei denen die Vergebührung von der erneuten Vergebührung des bereits vergebührten Ereignisses

abhängig ist. Dies ermöglicht es vorteilhafterweise, so genannte Discountprogramme, Rabattprogramme oder Bonusprogramme bei der erneuten Vergebührung korrekt zu berücksichtigen. Ein Beispiel für ein derartiges Discountprogramm wäre: Sobald in einem Kalendermonat der Nutzer einen Dienst X so intensiv genutzt hat, dass sich dafür die Gebühren auf insgesamt 10,00 € summieren, dann ermäßigen sich ab dem Zeitpunkt der Erreichung dieses Schwellwertes in diesem Monat evtl . auftretende weitere Gebühren für die weitere Nutzung dieses Dienstes um 10 %. Wenn nun die erneute Vergebührung des bereits vergebührten Ereignisses dazu führt, dass eine andere Gebühr als die ursprünglich ermittelte Gebühr für die Dienstnutzung ermittelt wird, dann kann sich für weitere Ereignisse nach dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt, bei denen derselbe Dienst genutzt wird (hier: weitere Dienstnutzungen des Dienstes X) , die Gebührenhöhe verändern, weil beispielsweise der Schwellwert 10,00 € schon früher erreicht wird. Durch das erneute Vergebühren sämtlicher Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der Vergebührung des bereits vergebührten Ereig- nisses abhängig ist, können solche Discountprogramme, Rabatt-

Programme oder Bonusprogramme korrekt bei der erneuten Vergebührung berücksichtigt werden.

Das Verfahren kann so ablaufen, dass nach dem erneuten Verge- bühren des (bereits vergebührten) Ereignisses und/oder nach dem erneuten Vergebühren der Ereignisse, bei denen die Vergebührung von der Vergebührung dieses (bereits vergebührten) Ereignisses abhängig ist, erneut Ereignisdaten abgespeichert werden, welche diejenigen Daten umfassen, die zur Bestimmung der Gebührenhöhe für diese Ereignisse notwendig sind. Dadurch wird vorteilhafterweise ein später gegebenenfalls noch einmal notwendig werdendes erneutes Vergebühren dieser Ereignisse ermöglicht .

Das Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass die erneut abgespeicherten Ereignisdaten die zuvor über diese Ereignisse abgespeicherten Ereignisdaten ersetzen. Dadurch wird Speicherplatz gespart.

Das Verfahren kann auch so ablaufen, dass falls zum Vergebüh- ren von dem bereits vergebührten Ereignis Daten benötigt werden, die zu den vorgewählten Speicherzeitpunkten abgespeichert wurden, dann diejenigen Daten herangezogen werden, die zu dem spätesten der vorgewählte Speicherzeitpunkte, welcher vor dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt liegt, abgespeichert wurden. Dadurch kann vorteilhafterweise das erfindungsgemäße Verfahren auch dann ablaufen, wenn dazu Nutzerdaten benötigt werden, die sich in der Vergangenheit relativ häufig geändert haben.

Das Verfahren kann so ablaufen, dass im Vergangenheits-Ver- gebührungsmodus die Echtzeit-überwachung des Kontos des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungs- modus eintreffenden Vergebührungsnachrichten unterbrochen wird, und die Echtzeit-überwachung bei Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus fortgesetzt wird. Dies erlaubt es vorteilhafterweise mit lediglich einem Vergebührungssystem sowohl die EchtZeitüberwachung im Echtzeit-Vergebührungsmodus als auch die erneute Vergebührung im Vergangenheits-Vergebührungsmodus durchzuführen .

Das Verfahren kann aber auch so ablaufen, dass im Vergangenheits-Vergebührungsmodus die Echtzeit-überwachung des Kontos des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten mittels einer Kopie des Kontos fortgesetzt wird, welche beim Umschalten von dem Echtzeit-Vergebührungsmodus in den Vergangenheits-Vergebührungsmodus erzeugt wird. Hierbei ist insbeson-

dere vorteilhaft, dass die EchtZeitüberwachung des Kontos nicht unterbrochen zu werden braucht und mit einer Kopie des Kontos fortgesetzt wird, während mittels des Kontos das erneute Vergebühren des in der Vergangenheit liegenden Ereig- nisses durchgeführt wird.

Das Verfahren kann so ausgestaltet sein, dass erst dann von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Ver- gebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn zu diesem Zeit- punkt kein noch nicht vollständig vergebührtes Ereignis mehr abläuft .

Das Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass auch dann von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn zu diesem Zeitpunkt ein oder mehrere noch nicht vollständig vergebührte Ereignisse ablaufen, und dieses Ereignis oder diese Ereignisse nach dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus erneut verge- bührt werden.

Durch die zuletzt genannte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorteilhafterweise sichergestellt, dass laufende, noch nicht vollständig vergebührte Ereignisse das Zurückschalten von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus nicht verzögern.

Das Verfahren kann auch so ausgestaltet sein, dass das erneute Vergebühren der Ereignisse in der Reihenfolge des ur- sprünglichen Auftretens der Ereignisse durchgeführt wird.

Die eingangs genannte Aufgabe wird hinsichtlich ihres Anordnungsaspektes erfindungsgemäß gelöst durch ein Vergebührungs- System nach dem unabhängigen Anordnungsanspruch.

Vorteilhafte Ausgestaltungsformen dieses Vergebührungssystems sind in den abhängigen Anordnungsansprüchen dargestellt.

Die Vorteile dieses Vergebührungssystems und der vorteilhaften Ausführungsformen dieses Vergebührungssystems entsprechen denen im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen Vorteilen.

Für die Vergebührung, insbesondere von Telekommunikations- dienstleistungen / Telekommunikationsdiensten sind prinzipiell die Ansätze des „online chargings" und des „offline chargings" bekannt. Zunehmend besteht der Wunsch, diese beiden Ansätze miteinander zu verbinden und insbesondere das „online charging" auch für so genannte Postpaid-Teilnehmer zu unterstützen (also für solche Teilnehmer, für die eine nachgelagerte Vergebührung nachträglich nach Erbringung des Dienstes bzw. der Telekommunikationsdienstleistung erfolgt) . Eine Verbindung dieser Ansätze wäre vorteilhaft: Es käme zu einer Vereinheitlichung der bei den Netzwerkoperatoren der

Telekommunikationsnetze ablaufenden Prozesse. Es könnten gemeinsame Tarifmodelle angeboten werden. Der Wechsel zwischen den Bezahloptionen „prepaid" und „postpaid" wäre einfacher zu realisieren und bei Kunden-Hierarchien könnten sowohl Pre- paid-Kunden als auch Postpaid-Kunden gemeinsam berücksichtigt werden. Weiterhin könnten eine Realzeit-Ausgabenkontrolle sowie Preisauskünfte (Advice of Charge) während der Dienstnutzung realisiert werden.

Die Verfahren „online charging" und offline charging" unterscheiden sich jedoch in ihrem prinzipiellen Ablauf. Beim „online charging" werden die bei Ereignissen (Vergebührungser- eignissen, beispielsweise Telefongesprächen, Datenübertragungen) erzeugten Vergebührungsnachrichten unmittelbar nach ih-

rem Eintreffen im Vergebührungssystem verarbeitet . Es erfolgt eine Preisbestimmung (Rating) , eine Belastung des Nutzer- Kontos (Kundenkontos) , eine überprüfung des Kontenguthabens (Kreditrahmens) sowie gegebenenfalls eine überprüfung von Be- schränkungen hinsichtlich der Belastung dieses Kontos (Ausgabenschranken) . Es können auch Discountprogramme und Bonusprogramme durchgeführt werden, z. b. können bei der Nutzung der Dienste Bonuspunkte gesammelt (akkumuliert) werden. Es können auch Freiminuten-Guthaben verbraucht oder akkumuliert werden, also entsprechende Freiminuten-Guthabenkonten dekrementiert oder inkrementiert werden. Gelegentlich wird mit dem „online charging" auch ein so genanntes „hot billing" kombiniert, dabei werden Vergebührungsnachrichten (z.B Vergebührungsnach- richten, welche von Netzelementen von Kommunikationsnetzen stammen, welche kein „online charging interface" besitzen, oder beim Roaming auftretende Vergebührungsnachrichten (welche mittels TAP (Transferred Account Procedure, standardisiert von der GSM Association) übertragen werden) möglichst schnell nach ihrem Eintreffen beim Vergebührungssystem durch das Vergebührungssystem verarbeitet, jedoch nicht in Echt- zeit .

Die Reihenfolge in der die Vergebührungsnachrichten abgearbeitet werden, entspricht der Reihenfolge des Eintreffens der Vergebührungsnachrichten am Vergebührungssystem (bzw. im Fall von Hot Billing der von einer Abarbeitungssteuerung des Ver- gebührungssystems vorgegebenen Reihenfolge) . Die Abarbeitungsreihenfolge entspricht jedoch im Allgemeinen nicht der Reihenfolge, in der die unterschiedlichen Dienste genutzt wurden. Es kann also durchaus der Fall auftreten, dass ein per Roaming durchgeführter Telefonanruf (über TAP-Steuerung) zeitlich später bei dem Vergebührungssystem vergebührt wird als ein im Heimatnetz auftretender Telefonanruf, obwohl der

per Roaming durchgeführte Telefonanruf früher stattgefunden hat als der im Heimatnetz auftretende Telefonanruf.

Beim offline charging werden die Vergebührungsnachrichten (welche während einer Abrechnungsperiode bei dem Vergebüh- rungssystem eintreffen) gesammelt und nach Abschluss dieser Abrechnungsperiode in der Reihenfolge der Dienstnutzung (die nicht mit der Eintreffreihenfolge übereinstimmen muss) abgearbeitet .

Das beschriebene Verfahren und das beschriebene Vergebüh- rungssystem haben den Vorteil, dass mit ihnen eine erneute Vergebührung von in der Vergangenheit liegenden, bereits vergebührten Ereignissen durchgeführt werden kann, wobei auch gegebenenfalls ablaufende Discount-, Rabatt- oder Bonusprogramme berücksichtigt werden und wobei es zu keinen negativen Beeinflussungen zwischen dem im Echtzeit-Vergebührungsmodus laufenden „online charging" und dem im Vergangenheits-Verge- bührungsmodus ablaufenden erneuten bzw. wiederholten Verge- bühren der Ereignisse kommt.

Das beschriebene Verfahren und das beschriebene Vergebüh- rungssystem ermöglichen eine nachträgliche Vergebührung (erneute Vergebührung) mit demselben Ergebnis, als ob diese er- neute Vergebührung zu dem in der Vergangenheit liegenden

Zeitpunkt im Echtzeit-Vergebührungsmodus des Vergebührungs- systems stattgefunden hätte.

Dabei werden die den Nutzer betreffenden Daten wiederholt ab- gespeichert, wobei jeweils der Speicherzeitpunkt dieser Daten mitgespeichert wird. Den Nutzer betreffende Daten (Endnutzerdaten) ohne große änderungsfrequenz (also Daten, welche sich nur selten ändern), werden bei jeder änderung abgespeichert. Diese Abspeicherung wird auch als „Versionierung" bezeichnet.

Versionierung:

Die vergebührungsrelevanten Endnutzerdaten haben einen Lebenszyklus, der versioniert wird. Jedes geänderte Datum er- hält also eine Versionsnummer zugeordnet und wird abgespeichert. Für jedes Datum und für jeden in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt kann damit der zu diesem Zeitpunkt gültige Wert des Datums bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, ein Ereignis rückwirkend erneut zu vergebühren und dabei die- selben Endnutzerdaten heranzuziehen, die zum Zeitpunkt der bereits abgeschlossenen Vergebührung des Ereignisses gültig bzw. aktiv waren. Beispielsweise können auch beim erneuten Vergebühren eines Ereignisses in Form eines Telefongespräches diejenigen Vorzugs-Rufnummern (für die ein reduzierter Tarif zur Anwendung gebracht wird, solche Vorzugs-Rufnummern werden beispielsweise auch als „Friends & Family Nummern" bezeichnet) herangezogen werden, die zum Zeitpunkt der bereits abgeschlossenen Vergebührung des Ereignisses gültig waren.

Vorgewählte Speicherzeitpunkte (Wiederaufsetzpunkte) :

Sich häufig ändernde den Nutzer betreffende Daten werden zu vorgewählten Speicherzeitpunkten (so genannten Wiederaufsetzpunkten) abgespeichert. Eine Versionierung solcher Endnutzerdaten mit hoher änderungsfrequenz wäre nämlich technisch sehr aufwändig und zu teuer. Zu solchen sich häufig ändernden Daten gehören beispielsweise Kontostände von vorausbezahlten Konten zur Kreditkontrolle, Kontostände von Konten, auf denen Gebühren für die Postpaid-Vergebührung gespeichert werden o- der Kontostände von Bonuskonten oder Freiminutenkonten. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen

Vergebührungssystem werden in regelmäßigen Abständen (beispielsweise alle 24 Stunden) solche Wiederaufsetzpunkte definiert. Zu diesen Wiederaufsetzpunkten werden die Werte der

Daten abgespeichert. Das erneute Vergebühren beginnt bei einem dieser vorgewählten Speicherzeitpunkte.

Vergebührungshistorie : Es werden Ereignisdaten über bereits vergebührte Ereignisse abgespeichert, dadurch entsteht eine so genannte Vergebührungshistorie. In der Vergebührungshistorie werden Daten über die vergebührten Ereignisse (Ereignisdaten) inklusive der zur Preisbestimmung (Bestimmung der Gebührenhöhe, Rating) rele- vanten Daten gespeichert. Damit kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Neuberechnung und erneute Vergebührung erfolgen.

Umschalten zwischen Echtzeit-Vergebührungsmodus und Vergangenheits-Vergebührungsmodus : Im Echtzeit-Vergebührungsmodus (Online-Vergebührungsmodus) werden die zu den Ereignissen zugehörigen Vergebührungsnach- richten in der Regel unmittelbar nach ihrem Eintreffen beim VergebührungsSystem verarbeitet. Im Vergangenheits-Vergebüh- rungsmodus (Offline-Vergebührungsmodus) erfolgt die erneute Vergebührung von Ereignissen, über die Ereignisdaten in der Vergebührungshistorie abgespeichert sind. Im Vergangenheits- Vergebührungsmodus wird die Echtzeit-überwachung des Kontos des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Verge- bührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten unter- brochen, d. h. während des Vergangenheits-Vergebüh-rungsmodus ist vorübergehend der Einfluss des Abrechnungssystems auf die Dienstnutzung unterbrochen und es erfolgt keine überwachung des Kontostandes (Kreditüberwachung) . Im Vergangenheits- Vergebührungsmodus entspricht die Reihenfolge der erneuten Vergebührung von den in der Vergangenheit bereits vergebührten Ereignissen der Reihenfolge der ursprünglichen Vergebührung dieser Ereignisse. Diese Reihenfolge ist zwar unter Umständen verschieden von der Reihenfolge der vergangenen Ereignisse (d. h. der Reihenfolge der Dienstnutzung) , es wird

aber sichergestellt, dass das erneute Vergebühren ähnlich abläuft wie das ursprüngliche Vergebühren.

Sowohl im Echtzeit-Vergebührungsmodus als auch im Vergangen- heits-Vergebührungsmodus werden Discount-, Rabatt- bzw. Bonus-Programme unterstützt (z. B. Akkumulation von Bonuspunkten oder Nutzung von Freiminuten) . Ein Unterschied zwischen den Modi ist, dass im Vergangenheits-Vergebührungsmodus kein Abbruch des Verfahrens mit Fehlermeldung erfolgt, wenn Gutha- bengrenzen oder vorgewählte Ausgabengrenzen des Kontos überschritten werden. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil sich das in der Vergangenheit abgelaufene Ereignis sowieso nicht mehr beeinflussen lässt (sich also eine Dienstleistung z. B. nicht mehr abbrechen lässt) . Dadurch kann bei dem beschriebenen Verfahren und Vergebührungssystem der Fall auftreten, dass ein Guthabenkonto überzogen wird (dass also ein negativer Kontostand entsteht) . Während der erneuten Vergebührung erfolgt z.B. auch keine Benachrichtigung des Nutzers (Announce- ment) über einen zu niedrigen oder negativen Kontostand oder über Abbruch bzw. Sperrung der Dienstnutzung (Barring) . Nach dem Wechsel von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus können diese Benachrichtigungen bei der nächsten Vergebührung nachgeholt werden.

Warteschlange:

Während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffende Vergebührungsnachrichten werden in einer Warteschlange zwischengespeichert. Solche Vergebührungsnachrichten, die während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus aktuell ablaufende Ereignisse betreffen, werden von dem Vergebührungssystem unbearbeitet in eine Warteschlage eingereiht und nach der erneuten Vergebührung der bereits vergebührten Ereignisse in der Reihenfolge ihres Eintreffens beim Vergebührungssystem verarbeitet. Dabei werden für die Vergebührung eines Ereig-

nisses (einer so genannten Vergebührungssession) nur jeweils einmal am Ende dieses Ereignisses Ereignisdaten abgespeichert. Ein Zurückschalten vom Vergangenheits-Vergebührungs- modus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus wird erst durchge- führt, wenn keine unbearbeiteten Vergebührungsnachrichten mehr in der Warteschlange vorhanden sind und wenn keine noch nicht vollständig vergebührten Ereignisse (Telefonanrufe, Daten-Downloads etc.) mehr ablaufen. Als Variante ist vorgesehen, dass auch dann schon in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet wird, wenn nur noch ein noch nicht vollständig vergebührtes Ereignis abläuft. Die diesem Ereignis zugeordneten Vergebührungsnachrichten bzw. dieses Ereignis wird dann markiert und für diese Vergebührungsnachrichten wird nach dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus ein erneutes Vergebühren vorgenommen.

Als eine Erweiterung des Verfahrens ist vorgesehen, dass bei dem erneuten Vergebühren auch Gruppenstrukturen von Benutzergruppen berücksichtigt werden. Beispielsweise ist es denkbar, dass Nutzerhierarchien oder Nutzergruppen unterstützt werden.

Ein Beispiel wäre, dass alle Mitglieder einer Familie gemeinsam Bonuspunkte sammeln und die Mitglieder dieser Familie somit eine Nutzergruppe bilden. In einem anderen Beispiel könnten alle Mitglieder einer Familie die auf einem gemeinsamen Bonusminutenkonto registrierten Bonusminuten (Freiminuten) verbrauchen. In einem weiteren Beispiel werden die Ereignisse von in einer Firmenhierarchie bzw. Firmengruppe erfassten Mitarbeitern tagsüber über ein Firmenkonto vergebührt, abends jedoch über ihr privates Konto. Bei dem beschriebenen Verfah- ren und dem beschriebenen VergebührungsSystem werden solche

Gruppen bzw. Nutzerhierarchien unterstützt, indem zusätzlich die Gruppenbeziehungen (also Informationen, welche Nutzer zu einem bestimmten Zeitpunkt zu der Gruppe gehören) versioniert und abgespeichert werden und indem bei dem erneuten Vergebüh-

ren alle Ereignisse aller Mitglieder einer Gruppe (zuzüglich der Ereignisse eventuell weiterer mit dieser Gruppe verbundener anderer Gruppen bzw. Hierarchien) erneut vergebührt werden. Eine erneute Vergebührung eines Ereignisses eines dieser Gruppenmitglieder hat nämlich unter Umständen Auswirkungen auf spätere Vergebührungen von Ereignissen anderer Mitglieder dieser Gruppe .

Das beschriebene Verfahren kann auch für Simulationen von Vergebührungen mit geänderten Tarifen oder TarifOptionen durchgeführt werden. Beispielsweise kann für einen bestimmten Dienstnutzer eine Neuvergebührung durchgeführt werden, um vorab festzustellen, wie sich der Wechsel in einen anderen Tarif oder die Buchung einer zusätzlichen Tarifoption auf die Gebührenhöhe auswirken würde.

Oben wurde bereits erwähnt, dass während des Vergangenheits- Vergebührungsmodus vorübergehend die überwachung des Kontostandes des Kontos bezüglich neu eintreffender Vergebührungs- nachrichten deaktiviert/unterbrochen werden kann und die

Echtzeit-überwachung bei Zurückschalten in den Echtzeit- Vergebührungsmodus fortgesetzt wird. Alternativ kann das Verfahren und das VergebührungsSystem jedoch auch so ausgestaltet sein, dass im Vergangenheits-Vergebührungsmodus die Echt- zeit-überwachung des Kontos des Nutzers bezüglich der während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebüh- rungsnachrichten mittels einer Kopie des Kontos fortgesetzt wird. Eine solche Kopie des Kontos kann beim Umschalten von dem Echtzeit-Vergebührungsmodus in den Vergangenheits-Ver- gebührungsmodus erzeugt werden. Bei dieser Kopie des Kontos werden also die originalen Kontostände (welche bei Beginn der erneuten Vergebührung vorlagen) dazu genutzt, die Guthabenüberwachung/Kreditüberwachung während der erneuten Vergebührung fortzusetzen. Zusätzlich werden jedoch die während des

Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebüh- rungsnachrichten in der Warteschlange zwischengespeichert und vor dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus verarbeitet. Bei dieser Verarbeitung werden dann die während des erneuten Vergebührens ermittelten Kontostände verwendet .

Das Verfahren und das Vergebührungssystem lassen sich auch so modifizieren, dass beim erneuten Vergebühren die Reihenfolge der Dienstnutzung berücksichtigt wird und nicht die Reihen- folge der ursprünglichen Vergebührung . Während des erneuten Vergebührens neu eintreffende Vergebührungsnachrichten (die beispielsweise von Hot-Billing-Ereignissen stammen) werden dahingehend berücksichtigt, dass nach der Vergebührung eines solchen Ereignisses unter Umständen ein nochmaliges Vergebüh- ren von Ereignissen notwendig ist, deren Dienstnutzung nach der Dienstnutzung des Hot-Billing-Ereignisses liegt.

Das beschriebene Verfahren und das beschriebene Vergebührungssystem erlauben vorteilhafterweise eine korrekte und vollständige erneute Vergebührung/Nachberechnung von zurückliegenden Ereignissen. Das Ergebnis dieser erneuten Vergebührung ist fast immer identisch mit dem Ergebnis einer Vergebührung, welche zu dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt unter denselben Randbedingungen im Echtzeit-Verge- bührungsmodus des VergebührungsSystems erzielt worden wäre. Damit können sowohl die Nutzer als auch die Netzwerkoperatoren zufrieden gestellt werden. Ein evtl. auftretender Unterschied im Ergebnis kann lediglich darin bestehen, dass bei dem erneuten Vergebühren Guthabengrenzen oder Ausgabengrenzen überschritten werden können (weil beispielsweise beim erneuten Vergebühren ein höherer Tarif als bei dem ursprünglichen Vergebühren angesetzt wird) . Weiterhin ist vorteilhaft, dass bestehende VergebührungsSysteme mit geringem Aufwand modifiziert werden können, um das beschriebene Verfahren durchzu-

führen. Insbesondere kann dieselbe Gebührenhöhe-Berechnungseinheit (Rater) verwendet werden.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in den Figuren ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Vergebührungssystems dargestellt. Im Einzelnen ist in

Figur 1 eine diagrammartige Darstellung der Veränderung ei- nes Kontostandes während des erfindungsgemäßen Verfahrens und in

Figur 2 ein Vergebührungssystem und ein in diesem Vergebüh- rungssystem ablaufendes Verfahren dargestellt.

In Figur 1 ist ein Diagramm dargestellt, in dem ein Guthabenstand eines Kontos K eines Kommunikationsdienst-Nutzers über der Zeit t aufgetragen ist. Zum Zeitpunkt tθ weist das Konto einen Guthabenstand KO auf, zum Zeitpunkt t5 weist das Konto einen Guthaben-Kontostand K5 auf usw. Mit einer durchgezogenen Linie ist der Kontostand des Kontos K dargestellt, wie er vor Beginn der erneuten Vergebührung ermittelt wurde. Mit fortschreitender Zeit t nimmt der Kontostand des Kontos K immer mehr ab, weil in dem in der Vergangenheit liegenden Zeitraum von tθ bis tl2 gebührenpflichtige Ereignisse (beispielsweise Telefonanrufe, Datenübertragungen, Datendownloads etc.) aufgetreten sind, für die Vergebührungsnachrichten bei dem Vergebührungssystem eingetroffen sind. Im Vergebührungssystem wurden diese Vergebührungsnachrichten in Echtzeit ver- arbeitet, für die einzelnen Ereignisse entsprechende Gebührenhöhen ermittelt und der Kontostand des Kontos K um diese Gebührenhöhen verringert .

Sich selten ändernde Daten, welche den Kommunikationsdienst- Nutzer betreffen, werden bei jeder änderung versioniert und abgespeichert. Wenn diese änderung der Daten beispielsweise zwischen den Zeitpunkten t3 und t4 stattfindet, dann wird diese änderung abgespeichert, wobei als Speicherzeitpunkt der exakte Zeitpunkt (d. h. der zwischen t3 und t4 liegende Zeitpunkt) mit abgespeichert. Sich häufig ändernde Daten des Nutzers (dazu gehört beispielsweise auch der Kontostand des Kontos K, der in dem Diagramm mit einer durchgezogenen Linie dargestellt ist und der sich ständig ändert) werden nicht zu jedem Zeitpunkt abgespeichert, sondern nur zu vorgewählten Speicherzeitpunkten. Diese Speicherzeitpunkte sind mittels eines ausgefüllten Punktes gekennzeichnet und im Diagramm als Zeitpunkte tθ bis t5 und t7 bis tl2 bezeichnet. Nur zu diesen vorgewählten Speicherzeitpunkten tθ bis t5 und t7 bis tl2 wird der Kontostand des Kontos K zusammen mit dem jeweiligen Speicherzeitpunkt abgespeichert. Beispielsweise wird abgespeichert, dass der Kontostand des Kontos K zum Zeitpunkt t5 den Wert K5 aufweist. (Zusätzlich sind im Vergebührungssystem auch stets die aktuellen Werte der sich häufig ändernden Daten des Nutzers (z.B. der aktuelle Kontostand) temporär abgespeichert . )

Zu einem späteren Zeitpunkt (beispielsweise zum Zeitpunkt t89) kann sich die Notwendigkeit einer erneuten Vergebührung von den in der Vergangenheit bereits vergebührten Ereignissen ergeben. Beispielsweise kann zum Zeitpunkt t89 festgestellt werden, dass ab dem Zeitpunkt t6 aufgrund eines Fehlers des Vergebührungssystems ein falscher Tarif bei der Vergebührung verwendet wurde.

Wenn ab dem Zeitpunkt t6 eine erneute Vergebührung der Ereignisse vorgenommen werden soll, dann muss zunächst festgestellt werden, welche den Nutzer betreffenden Daten zum Zeit-

punkt tβ anzuwenden waren (d. h. welche Daten zu diesem Zeitpunkt gültig waren) . Der Zeitpunkt t6 liegt zwischen den beiden vorgewählten Speicherzeitpunkten t5 und t7. Daher wird mit dem erneuten Vergebühren bei dem zeitlich spätesten der vorgewählten Speicherzeitpunkte begonnen, welcher vor dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt tβ liegt. Im Ausführungsbeispiel wird also bei dem Speicherzeitpunkt t5 mit der erneuten Vergebührung begonnen.

Es werden also die zum Zeitpunkt t5 abgespeicherten sich selten ändernden Daten des Nutzers herangezogen. Im Ausführungsbeispiel ist das der zum Zeitpunkt t5 gültige Tarif und die zum Zeitpunkt t5 gültigen TarifOptionen. Da diese sich selten ändernden Daten bei jeder änderung abgespeichert wurden, kön- nen der zum Zeitpunkt t5 gültig gewesene Tarif und die Tarif- Optionen ermittelt werden. Weiterhin werden die zum Speicherzeitpunkt t5 abgespeicherten sich häufig ändernden, den Nutzer betreffenden Daten ermittelt. Im Ausführungsbeispiel ist das der Kontostand K5. Nun erfolgt eine Neuberechnung aller in der Vergangenheit liegenden Ereignisse ab dem Zeitpunkt t5 bis zum Zeitpunkt tl3. Vom Zeitpunkt t5 bis zum Zeitpunkt t6 ergeben sich bei der erneuten Vergebührung Kontostände, die exakt den mittels der durchgehenden Linie dargestellten Kontoständen entsprechen. Der Grund dafür ist, dass zwischen den Zeitpunkten t5 und t6 der ursprünglich verwendete Abrechnungstarif erneut verwendet wird, so dass wieder dieselben Gebührenhöhen und damit auch dieselben Kontostände ermittelt werden.

Ab dem Zeitpunkt t6 wurde jedoch ursprünglich ein falscher

Gebührentarif verwendet, bei der Neuberechnung wird nun ein korrigierter, veränderter Gebührentarif zur Gebührenberechnung herangezogen. Im Ausführungsbeispiel bedingt dieser Gebührentarif, dass für ab dem Zeitpunkt t6 vergebührte Ereig-

nisse höhere Gebühren ermittelt werden, so dass der Kontostand ab dem Zeitpunkt t6 stärker abnimmt, als das bei der ursprünglichen Vergebührung der Fall war. Dieser abweichende Kontostand ist mittels einer Strich-Punkt-Punkt-Linie darge- stellt.

In Figur 2 ist ein Ausschnitt aus einem Telekommunikations- netz TKN dargestellt. Zu diesem Telekommunikationsnetz TKN gehört ein Netzwerkelement NE, bei dem es sich im Ausfüh- rungsbeispiel um eine Vermittlungsstelle handelt. über dieses Netzwerkelement NE werden ein erstes Kommunikationsendgerät KEGl und ein zweites Kommunikationsendgerät KEG2 miteinander verbunden. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den beiden Kommunikationsendgeräten um Mobilfunktelefone. Der Nutzer des Kommunikationsendgerätes KEGl nutzt einen in dem Telekommunikationsnetz TKN angebotenen Dienst: Dieser Dienst besteht im Herstellen einer Sprachkommunikationsverbindung zwischen den Kommunikationsendgeräten KEGl und KEG2. Dieser Dienst stellt ein Ereignis dar, für welches der Nutzer des Kommunikationsendgerätes KEGl gebührenpflichtig ist. Dem Nutzer des Kommunikationsendgerätes KEGl ist ein Konto KT zugeordnet, welches von einem Vergebührungssystem VS verwaltet wird. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Konto KT um ein Guthabenkonto und bei dem Vergebührungssystem VS um ein Echtzeit-Vergebührungssystem, ein so genanntes „Online Charging-System" (OCS) . Derartige VergebührungsSysteme sind als solche bekannt, als Beispiel wird das Vergebührungssystem „charge@once" der Fa. Siemens AG genannt.

Das Netzwerkelement NE überwacht das ablaufende Ereignis (hier das Telefonat zwischen den Kommunikationsendgeräten KEGl und KEG2) und sendet dieses Ereignis betreffende Verge- bührungsnachrichten an das Vergebührungssystem VS (Pfeil 1) . Das Vergebührungssystem VS verarbeitet diese Vergebührungs-

nachrichten, ermittelt die Gebührenhöhe für das Ereignis und verringert den Kontostand K des Kontos KT entsprechend.

Das Vergebührungssystem VS ist mit vier Speichern Sl, S2 , S3 und S4 verbunden. Alternativ können diese Speicher auch Bestandteile des VergebührungsSystems bilden. In dem ersten Speicher Sl sind die den Nutzer des Kommunikationsendgerätes KEGl betreffenden Daten abgespeichert, welche sich selten ändern und welche in der Vergangenheit bei jeder änderung abge- speichert wurden. In dem Speicher S2 sind die den Nutzer betreffenden Daten abgespeichert, welche sich häufig ändern und die in der Vergangenheit nur zu den vorgewählten Speicherzeitpunkten (vgl. Figur 1) abgespeichert wurden. In dem Speicher S3 sind Ereignisdaten abgespeichert, welche die be- reits vergebührten Ereignisse betreffen, die in der Vergangenheit das Konto KT des Nutzers beeinflusst haben. In dem Speicher S4 werden die während des Vergangenheits-Vergebüh- rungsmodus bei dem Vergebührungssystem eintreffenden Verge- bührungsnachrichten in einer Warteschlange zwischengespei- chert, der Speicher S4 dient also der Realisierung der Warteschlangenfunktionalität des Vergebührungssystems (Warteschlangenspeicher) .

Zunächst befindet sich das Vergebührungssystem VS in einem Echtzeit-Vergebührungsmodus. In diesem Vergebührungsmodus werden die eintreffenden Vergebührungsnachrichten in Echtzeit verarbeitet und der Kontostand K des Kontos KT entsprechend verringert .

Zum Zeitpunkt t89 (vgl. Figur 1) sendet ein Operator des Telekommunikationsnetzes TKN eine Aufforderung an das Vergebührungssystem VS, ein erneutes Vergebühren der in der Vergangenheit liegenden bereits vergebührten Ereignisse, welche das Konto KT betreffen, vorzunehmen. Der Operator hat nämlich be-

merkt, dass ab dem Zeitpunkt t6 versehentlich ein falscher Tarif bei der bereits durchgeführten Vergebührung genutzt worden ist.

Daraufhin schaltet das VergebührungsSystem von dem Echtzeit- Vergebührungsmodus in den Vergangenheits-Vergebührungsmodus um. Die während dieses Vergangenheits-Vergebührungsmodus eintreffenden Vergebührungsnachrichten werden in den Speicher S4 umgeleitet und im Speicher S4 in einer Warteschlange („unra- ted event queue") zwischengespeichert (Pfeil 2) . Während des Vergangenheits-Vergebührungsmodus wird die Echtzeitüberwachung des Kontos KT deaktiviert .

Aus dem Speicher Sl wird der zum Zeitpunkt t5 gültige Tarif, welcher bis zum Zeitpunkt t6 korrekt war, ausgelesen (Pfeile 3 und 4) . Aus dem zweiten Speicher S2 werden die den Nutzer betreffenden Daten ausgelesen, welche zu dem vorgewählten Speicherzeitpunkt t5 gültig waren. Im Ausführungsbeispiel wird der Kontostand K5 ausgelesen, der zum Zeitpunkt t5 für das Konto KT gültig war (Pfeile 6 und 7) . Aus dem dritten

Speicher S3 werden Ereignisdaten ausgelesen über die Ereignisse, welche ab dem Zeitpunkt t5 vergebührt worden sind (Pfeile 8 und 9) . Mittels der aus den Speichereinheiten Sl, S2 und S3 ausgelesenen Daten werden dann schrittweise samtIi- che Ereignisse neu vergebührt, welche ursprünglich ab dem Zeitpunkt t5 vergebührt worden sind, und welche den Kontostand des Kontos KT beeinflussen.

Sobald eines dieser Ereignisse neu vergebührt worden ist, werden aus dem Speicher S3 die Ereignisdaten für das nächste zu vergebührende Ereignis ausgelesen, aus dem Speicher S2 werden die zugehörigen versionierten Nutzerdaten ausgelesen, und daraufhin wird das jeweilige Ereignis erneut vergebührt. Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis sämtliche be-

troffenen Ereignisse, welche nach dem Zeitpunkt t5 ursprünglich vergebührt worden sind, erneut vergebührt sind. Dabei ergibt sich der in Figur 1 mittels der Strich-Punkt-Punkt- Linie dargestellte Verlauf des Kontostandes.

Es werden also sämtliche Ereignisse erneut vergebührt, bei denen die Vergebührung von der erneuten Vergebührung des ersten erneut vergebührten Ereignisses abhängig ist. Nach jedem erneuten Vergebühren eines Ereignisses werden erneut Ereig- nisdaten in dem Speicher S3 abgespeichert. Diese Ereignisdaten ersetzen die zuvor über diese Ereignisse abgespeicherten Ereignisdaten. Zu Statistik- oder Archivierungszwecken können die ursprünglichen Ereignisdaten jedoch auch weiterhin gespeichert bleiben.

Nachdem alle Ereignisse erneut vergebührt sind, werden die in der Warteschlange in dem Speicher S4 zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten zu dem Vergebührungssystem VS übermittelt und von diesem verarbeitet (Pfeil 10) . Dadurch wird der Kontostand des Kontos KT weiter verringert. Nach dem alle in der Warteschlange zwischengespeicherten Vergebührungsnachrichten verarbeitet sind und das Telefongespräch zwischen den Kommunikationsendgeräten KEGl und KEG2 beendet ist (d. h. kein noch nicht vollständig vergebührtes Ereignis mehr ab- läuft) , wird von dem Vergangenheits-Vergebührungsmodus in den Echtzeit-Vergebührungsmodus zurückgeschaltet. Die nach dem Zurückschalten in den Echtzeit-Vergebührungsmodus bei dem Vergebührungssystem eintreffenden Vergebührungsnachrichten werden dann wieder in Echtzeit verarbeitet.

Bei dem beschriebenen Verfahren und dem beschriebenen Vergebührungssystem ist besonders vorteilhaft, dass mit ihnen eine erneute Vergebührung von in der Vergangenheit liegenden, bereits vergebührten Ereignissen durchgeführt werden kann. Da-

bei werden gegebenenfalls genutzte Discount-, Rabatt- oder Bonusprogramme berücksichtigt. Es kommt zu keinen negativen Beeinflussungen zwischen dem im Echtzeit-Vergebührungsmodus ablaufenden „online charging" und dem im Vergangenheits- Vergebührungsmodus ablaufenden erneuten Vergebühren der Ereignisse. Die erneute Vergebührung liefert dasselbe Ergebnis, als ob diese Vergebührung zu dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt im Echtzeit-Vergebührungsmodus des Vergebüh- rungssystems stattgefunden hätte.