WO2000072691A2 | 2000-12-07 | |||
WO2008052629A1 | 2008-05-08 |
DE102011016604A1 | 2012-10-11 | |||
US20070077332A1 | 2007-04-05 | |||
EP0452240A1 | 1991-10-16 | |||
EP2578558A1 | 2013-04-10 |
Patentansprüche 1. Verfahren zur Behandlung eines in ein Trägermedium (TM) zu impfenden Kulturmediums (KM), wobei das Trägermedium (TM), das eine Trägermedium-Temperatur (d) aufweist, mit dem Kulturmedium (KM), das eine Kulturmedium-Temperatur (θ(ΚΜ)) aufweist, an einem Zielort (Z; Z1 , Z2) diskontinuierlich geimpft wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte eines Impfzyklus: (i) ein über den Impfzyklus vorliegender Gesamtstrom Trägermedium (Q(TM)) wird in einen ersten Teilstrom Trägermedium (Q1(TM)) und in einen zweiten Teilstrom Trägermedium (Q2(TM)) aufgeteilt; (ii) der erste Teilstrom Trägermedium (Q1(TM)) wird in einem Hauptströmungsweg (1 ) fortgeführt, der zweite Teilstrom Trägermedium (Q2(TM)) wird über einen Nebenströmungsweg (2) geführt und beide Teilströme Trägermedium (Q1(TM), Q2(TM)) werden an dem Zielort (Z; Z1 , Z2) zusammengeführt; (iii) mit dem Zeitpunkt der Einleitung der diskontinuierlichen Impfung wird die Aufteilung in die beiden Teilströme Trägermedium (Q1(TM), Q2(TM)) beendet und eine vorgelegte, definierte Menge Kulturmedium (KM) wird in Form eines Stromes Kulturmedium (Q(KM)) über den Nebenströmungsweg (2) dem Trägermedium (TM) am Zielort (Z; Z1 , Z2) zugeführt; (iv) der Strom Kulturmedium (Q(KM)) wird durch indirekten Wärmeaustausch im Nebenströmungsweg (2) auf die Trägermedium- Temperatur (θ) angewärmt; (v) nach vollständiger Zufuhr der vorgelegten Menge Kulturmedium (KM) in und über den Nebenströmungsweg (2) erfolgt eine Aufteilung und Handhabung des Trägermediums (TM) nach den Schritten (i) und (ii), wobei das im Nebenströmungsweg (2) noch vorhandene Kulturmedium (KM) mit dem zweiten Teilstrom Trägermedium (Q2(TM)) zum Zielort (Z; Z1 , Z2) ausgeschoben wird; (vi) anschließend wird der indirekte Wärmeaustausch beendet; (vii) ein weiterer Impfzyklus mit einer vorgelegten, definierten Menge Kulturmedium (KM) wird nach den Schritten (i) bis (vi) durchgeführt. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zielort (Z) ein erster Zielort (Z1 ) in Form des Gesamtstromes Trägermedium ((Q(TM)) im Hauptströmungsweg (1 ) ist. 3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zielort (Z) ein zweiter Zielort (Z2) in Form des in einem Impf- oder Dosierbehälter (13) befindlichen Trägermediums (TM) ist. 4. Anlage erster Art (100) zur Behandlung eines in ein Trägermedium (TM) zu impfenden Kulturmediums (KM), geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, • mit einem Hauptströmungsweg (1 ) für das Trägermedium (TM), der einen an einer Abzweigungsstelle (6) abzweigenden Abzweigströmungsweg (1a) und der eine unterstromig der Abzweigungsstelle (6) angeordnete Vereinigungsstelle (7) aufweist, • mit einem Nebenströmungsweg (2) entweder für das Kulturmedium (KM) oder für eine Teilmenge des Trägermediums (TM), in den einerseits der Abzweigströmungsweg (1a) und der andererseits an der Vereinigungsstelle (7) in den Hauptströmungsweg (1 ) einmündet, • mit einem Wärmeaustauscher (4), über den primärseitig ein Wärmeträ- gerströmungsweg (3) und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg (2) geführt ist, • mit einem ersten Absperrventil (8) in dem Abzweigströmungsweg (1 a), • mit einem oberstromig des Wärmeaustauschers (4) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten Umschaltventil (9), in das zusätzlich wenigstens der Abzweigströmungsweg (1a) einmündet, • mit einem in dem Wärmeträgerströmungsweg (3) angeordneten zweiten Absperrventil (10), • mit einem oberstromig der Abzweigungsstelle (6) in dem Hauptströmungsweg (1 ) angeordneten ersten Signalaufnehmer (15) und einem oberstromig des Umschaltventils (9) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten zweiten Signalaufnehmer (16), mit entweder einem in dem Hauptströmungsweg (1 ) zwischen der Ab- zweigungs- und der Vereinigungsstelle (6, 7) angeordneten Strömungswiderstand (5) oder einer in dem Nebenströmungsweg (2) unterstromig des Umschaltventils (9) angeordneten Bypass-Pumpe (5.1 ) und mit einer Steuereinrichtung (14), die wenigstens über einen ersten Signal- leitungs-Anschluss (a) mit dem ersten Signalaufnehmer (15) und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss (b) mit dem zweiten Signalaufnehmer (16) und die wenigstens über Steuerleitungs-Anschlüssen (c, d, e, g) mit dem ersten Absperrventil (8), dem Umschaltventil (9), dem zweiten Absperrventil (10) und der Bypass-Pumpe (5.1 ) verbunden ist. Anlage zweiter Art (101 ) zur Behandlung eines in ein Trägermedium (TM) zu impfenden Kulturmediums (KM), geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, • mit einem Hauptströmungsweg (1 ) für das Trägermedium (TM), der einen an einer Abzweigungsstelle (6) abzweigenden Abzweigströmungsweg (1a) aufweist und der unterstromig der Abzweigungsstelle (6) in einen Impfbehälter (13) einmündet, • mit einem Nebenströmungsweg (2) entweder für das Kulturmedium (KM) oder für eine Teilmenge des Trägermediums (TM), in den einerseits der Abzweigströmungsweg (1a) und der andererseits in den Impfbehälter (13) einmündet, • mit einem Wärmeaustauscher (4), über den primärseitig ein Wärmeträ- gerströmungsweg (3) und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg (2) geführt ist, • mit einem ersten Absperrventil (8) in dem Abzweigströmungsweg (1 a), • mit einem oberstromig des Wärmeaustauschers (4) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten Umschaltventil (9), in das zusätzlich wenigstens der Abzweigströmungsweg (1a) einmündet, • mit einem in dem Wärmeträgerströmungsweg (3) angeordneten zweiten Absperrventil (10), • mit einem oberstromig der Abzweigungsstelle (6) in dem Hauptströmungsweg (1 ) angeordneten ersten Signalaufnehmer (15) und einem oberstromig des Umschaltventils (9) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten zweiten Signalaufnehmer (16), mit entweder einem in dem Hauptströmungsweg (1) unterstromig der Abzweigungsstelle (6) angeordneten Strömungswiderstand (5) oder einer in dem Nebenströmungsweg (2) unterstromig des Umschaltventils (9) angeordneten Bypass-Pumpe (5.1 ) und mit einer Steuereinrichtung (14), die wenigstens über einen ersten Signal- leitungs-Anschluss (a) mit dem ersten Signalaufnehmer (15) und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss (b) mit dem zweiten Signalaufnehmer (16) und die wenigstens über Steuerleitungs-Anschlüssen (c, d, e, g) mit dem ersten Absperrventil (8), dem Umschaltventil (9), dem zweiten Absperrventil (11 ) und der Bypass-Pumpe (5.1 ) verbunden ist. 6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Nebenströmungsweg (2) unterstromig des Wärmeaustauschers (4) ein Regelventil (11 ) angeordnet ist. 7. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstel- lung von Milchprodukten. 8. Anwendung nach Anspruch 6 zur Herstellung von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten. 9. Verwendung der Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur Herstellung von Milchprodukten. 10. Verwendung nach Anspruch 8 zur Herstellung von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten. |
GEÄNDERTE ANSPRÜCHE beim Internationalen Büro eingegangen am 11. April 2017 (11.04.2017) Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zielort (Z) ein erster Zielort (Z1 ) in Form des Gesamtstromes Trägermedium ((Q(TM)) im Hauptströmungsweg (1 ) ist. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Zielort (Z) ein zweiter Zielort (Z2) in Form des in einem Impf- oder Dosierbehälter (13) befindlichen Trägermediums (TM) ist. Anlage erster Art (100) zur Behandlung eines in ein Trägermedium (TM) zu impfenden Kulturmediums (KM), geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, • mit einem Hauptströmungsweg (1 ) für das Trägermedium (TM), der einen an einer Abzweigungsstelle (6) abzweigenden Abzweigströmungsweg (1a) und der eine unterstromig der Abzweigungsstelle (6) angeordnete Vereinigungsstelle (7) aufweist, über die ein Nebenströmungsweg (2) in den Hauptströmungsweg (1 ) einmündet, • mit dem Nebenströmungsweg (2), in den einerseits an einem in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten Umschaltventil (9) der Abzweigströmungsweg (1 ) einmündet, wobei eine vorgelegte, definierte Menge Kulturmedium (KM) einem oberstromig des Umschaltventils (9) befindlichen Teil des Nebenströmungswegs (2) zugeführt und eine Teilmenge des Trägermediums (TM) in den Abzweigströmungsweg (1a) abgezweigt wird, • mit einem Wärmeaustauscher (4), über den primärseitig ein Wärmeträ- gerströmungsweg (3) und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg (2) geführt ist, • mit einem ersten Absperrventil (8) in dem Abzweigströmungsweg (1a), • mit dem oberstromig des Wärmeaustauschers (4) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten Umschaltventil (9), das entweder den Abzweigströmungsweg (1a) mit dem Nebenströmungsweg (2) oder den oberstromig des Umschaltventils (9) befindlichen Teil des Nebenströ- GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) mungswegs (2) mit dem unterstromig des Umschaltventils (9) befindlichen Teil des Nebenströmungswegs (2) verbindet, • mit einem in dem Wärmeträgerströmungsweg (3) angeordneten zweiten Absperrventil (10), • mit einem oberstromig der Abzweigungsstelle (6) in dem Hauptströmungsweg (1) angeordneten ersten Signalaufnehmer (15) und einem oberstromig des Umschaltventils (9) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten zweiten Signalaufnehmer (16), • mit entweder einem in dem Hauptströmungsweg (1 ) zwischen der Ab- zweigungs- und der Vereinigungsstelle (6, 7) angeordneten Strömungswiderstand (5) oder einer in dem Nebenströmungsweg (2) unterstromig des Umschaltventils (9) angeordneten Bypass-Pumpe (5.1) und • mit einer Steuereinrichtung (14), die wenigstens über einen ersten Signal- leitungs-Anschluss (a) mit dem ersten Signalaufnehmer (15) und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss (b) mit dem zweiten Signalaufnehmer (16) und die wenigstens über Steuerleitungs-Anschlüssen (c, d, e, g) mit dem ersten Absperrventil (8), dem Umschaltventil (9), dem zweiten Absperrventil (10) und der Bypass-Pumpe (5.1 ) verbunden ist. Anlage zweiter Art (101 ) zur Behandlung eines in ein Trägermedium (TM) zu impfenden Kulturmediums (KM), geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, • mit einem Hauptströmungsweg (1) für das Trägermedium (TM), der einen an einer Abzweigungsstelle (6) abzweigenden Abzweigströmungsweg (1a) aufweist und der unterstromig der Abzweigungsstelle (6) in einen Impfbehälter (13) einmündet, • mit einem Nebenströmungsweg (2), in den einerseits an einem in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten Umschaltventil (9) der Abzweigströmungsweg (1) einmündet, wobei eine vorgelegte, definierte Menge Kulturmedium (KM) einem oberstromig des Umschaltventils (9) befindlichen Teil des Nebenströmungswegs (2) zugeführt und eine Teilmenge des Trägermediums (TM) in den Abzweigströmungsweg (1a) abgezweigt wird, GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) • mit einem Wärmeaustauscher (4), über den primärseitig ein Wärmeträ- gerströmungsweg (3) und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg (2) geführt ist, • mit einem ersten Absperrventil (8) in dem Abzweigströmungsweg (1 a), • mit dem oberstromig des Wärmeaustauschers (4) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten Umschaltventil (9), das entweder den Abzweigströmungsweg (1a) mit dem Nebenströmungsweg (2) oder den oberstromig des Umschaltventils (9) befindlichen Teil des Nebenströmungswegs (2) mit dem unterstromig des Umschaltventils (9) befindlichen Teil des Nebenströmungswegs (2) verbindet, • mit einem in dem Wärmeträgerströmungsweg (3) angeordneten zweiten Absperrventil (10), • mit einem oberstromig der Abzweigungsstelle (6) in dem Hauptströmungsweg (1 ) angeordneten ersten Signalaufnehmer (15) und einem oberstromig des Umschaltventils (9) in dem Nebenströmungsweg (2) angeordneten zweiten Signalaufnehmer (16), • mit entweder einem in dem Hauptströmungsweg (1 ) unterstromig der Abzweigungsstelle (6) angeordneten Strömungswiderstand (5) oder einer in dem Nebenströmungsweg (2) unterstromig des Umschaltventils (9) angeordneten Bypass-Pumpe (5.1 ) und • mit einer Steuereinrichtung (14), die wenigstens über einen ersten Signal- leitungs-Anschluss (a) mit dem ersten Signalaufnehmer (15) und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss (b) mit dem zweiten Signalaufnehmer (16) und die wenigstens über Steuerleitungs-Anschlüssen (c, d, e, g) mit dem ersten Absperrventil (8), dem Umschaltventil (9), dem zweiten Absperrventil (11 ) und der Bypass-Pumpe (5.1 ) verbunden ist. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Nebenströmungsweg (2) unterstromig des Wärmeaustauschers (4) ein Regelventil (11 ) angeordnet ist. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstellung von Milchprodukten. GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) 8. Anwendung nach Anspruch 7 zur Herstellung von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten. 9. Verwendung der Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur Herstellung von Milchprodukten. 10. Verwendung nach Anspruch 9 zur Herstellung von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten. GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) |
TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines in ein Trägermedium zu impfenden Kulturmediums, wobei das Trägermedium, das eine Trägermedium- Temperatur aufweist, mit dem Kulturmedium, das eine Kulturmedium-Temperatur aufweist, an einem Zielort diskontinuierlich geimpft wird, sowie eine Anlage, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist. Weiterhin sind eine Anwendung des Verfahrens und eine Verwendung der Anlage jeweils zur Herstellung von Milchprodukten, insbesondere von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten, vorgesehen.
STAND DER TECHNIK
Unter dem Kulturmedium oder auch einer Fermentationskultur soll nachfolgend ein flüssiges oder ein fließfähiges Medium verstanden werden, das mit erwünschten Mikroorganismen angereichert ist und das in ein Hauptmedium, das Trägermedium, entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich, vorzugsweise in einer einmaligen Gabe, zugegeben bzw. dosiert bzw. geimpft wird.
Bei der Herstellung und Verarbeitung von flüssigen Lebensmitteln können von einem vorzugsweise kontinuierlich bereitgestellten Produktstrom, dem vorstehend genannten Trägermedium in Form eines Gesamtstromes dieses Trägermediums, nacheinander einzelne, voneinander abgegrenzte Volumina (sog. Batches oder Chargen) erzeugt werden, wobei jeder Charge ein vorbestimmter Mengenanteil Kulturmedium bzw. Fermentationskultur zugegeben bzw. jede Charge damit geimpft wird.
Die Zugabe oder Impfung in die jeweilige Charge erfolgt oftmals nicht kontinuier- lieh über den gesamten Zeitraum der Erzeugung der Charge, sondern diskontinuierlich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Zeitraum der Befüllung der Charge, vorzugsweise in einer einmaligen Gabe. Die Zugabe oder Impfung kann entweder in die Charge bzw. in das Volumen, das beispielsweise in einem Tank oder Prozessbehälter abgegrenzt wird, unmittelbar erfolgen oder sie kann in den vorzugsweise kontinuierlichen Zulauf des Trägermediums zum Tank oder Prozessbehälter, wobei über den Zulauf die Charge bzw. das Volumen gespeist wird, erfolgen. Im Folgenden ist unter dem Begriff Impfung auch die in Rede stehende Zugabe zu verstehen und die Fermentationskultur wird unter dem Begriff Kulturmedium sub- summiert.
Die Menge an Kulturmedium ist in der Regel im Verhältnis zur Menge Haupt- bzw. Trägermedium, das die Charge bzw. das Volumen bildet, relativ gering; sie beträgt bis zu wenigen Mengen- oder Volumen-Prozent. Während das Trägermedium bzw. der Gesamtstrom des Trägermediums vor der Erzeugung der Charge bzw. des Volumens auf eine Trägermedium-Temperatur, eine gewünschte Fermentationstemperatur, die vom jeweils zu erzeugenden Produkt abhängig, ist, angewärmt wird, wird das Kulturmedium aus Gründen der Qualitätssicherung in der Regel kalt, d.h. bei einer Temperatur unterhalb der Trägermedium-Temperatur, gelagert.
Wird nun das kältere Kulturmedium dem wärmeren Trägermedium zugegeben oder wird das wärmere Trägermedium mit dem kälteren Kulturmedium geimpft, ergibt sich eine Mischungstemperatur, die aufgrund der geringen Zugabe- oder Impfmenge nah an der Trägermedium-Temperatur liegt. Die Absenkung der durch die Zugabe oder Impfung bedingten Mischungstemperatur wird entweder durch eine hinreichende Erhöhung der Trägermedium-Temperatur kompensiert oder sie wird bei Geringfügigkeit oft ignoriert.
In Verarbeitungsbetrieben für Lebensmittel ist es oft der Fall, dass Wärmeenergie über Energieträger der verschiedensten Art im Überschuss zur Verfügung steht oder zur Verfügung gestellt werden kann. Es liegt daher im Bereich des geläufigen fachmännischen Handelns, die vorstehend erwähnte Absenkung der Mischungstemperatur, die durch die Impfung mit dem Kulturmedium bedingt ist, durch Anwärmung des Kulturmediums vor seiner Impfung in einem Wärmeaustauscher zu kompensieren. In diesem Falle bliebe bei Anlagen nach dem Stand der Technik nach dem Ende des Impfvorganges angewärmtes Kulturmedium im Wärmeaustauscher und in einem sich bis zur Impfstelle anschließenden Strömungsweg bis zum Zeitpunkt der nächsten Impfung oder bis zum Ende der Produktion stehen. Das wäre für die Qualität und die Aktivität des Kulturmediums von Nachteil, weil Mikroorganismen, nachdem ihr Umfeld eine für sie geeignete Wachstumstemperatur erreicht hat, mit unerwünschter Fermentation beginnen würden.
Die WOOO/72691 A2 zeigt in der Figur die Zugabe einer Starterkultur 18 zu Milchmedium einer Temperatur von 40 °C bis 60°C in einen Fermenter 20 zur Herstellung eines Milchprodukts. Die US 2007/0077332 A1 beschreibt die Herstellung eines Milchprodukts, wobei der Fermentationsprozess nach Anspruch 1 (c) zwei Phasen umfasst. Die WO 2008/052629 A1 gibt in Figur 4 das Prinzip einer Kaskaden-Fermentation mit drei Fermentem wieder, wobei gemäß Anspruch 1 c) Medium transferiert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage, geeignet zur Durchführung des Verfahrens, zu schaffen, die gegenüber bekannten Lösungen den Impfprozess energetisch optimieren, die Temperaturführung im Impfprozess verbessern und die Qualität des Kulturmediums sichern.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche. Eine Anlage, geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ist Gegenstand der unabhängigen Ansprüche 4 oder 5. Eine vorteilhafte Ausführungsform der jeweiligen Anlage ist in Anspruch 6 angegeben. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen Anlage jeweils zur Herstellung von Milchprodukten, insbesondere von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten, werden in den Ansprüchen 7 und 8 bzw. 9 und 10 beansprucht.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von einem bekannten Verfahren zur Behandlung eines in ein Trägermedium zu impfenden Kulturmediums, bei dem das Trägermedium, das eine Trägermedium-Temperatur aufweist, mit dem Kulturmedium, das eine Kulturmedium-Temperatur aufweist, an einem Zielort diskon- tinuierlich geimpft wird. Dabei ist die Kulturmedium-Temperatur stets kälter als die Trägermedium-Temperatur.
Der erfinderische verfahrenstechnische Grundgedanke beim Impfen oder Dosieren einer Charge Trägermedium mit einem Kulturmedium besteht darin, dass vor und bis zur Einleitung der diskontinuierlichen Impfung oder Dosierung der Fließweg des Kulturmediums bis zum Zielort, der Impf- oder Dosierstelle, mit einem Teilstrom des Trägermediums permanent durchströmt und damit auf die Trägermedium-Temperatur angewärmt wird. Mit Einleitung des Impf- oder Dosiervorganges substituiert das Kulturmedium das in diesem Fließweg vorliegende Trägermedium und wird dabei durch einen indirekten Wärmeaustausch auf die Trägermedium-Temperatur angewärmt. Nach Zufuhr der vorgelegten und definierten Impfoder Dosiermenge in das Trägermedium wird das den Fließweg noch beaufschlagende Kulturmedium durch einen Teilstrom des Trägermediums aus diesem Fließweg ausgeschoben, wobei sich anschließend die permanente Durchströmung dieses Fließweges mit dem Teilstrom des Trägermediums bis zum nächsten Impf- oder Dosierzyklus fortsetzt.
Ein Impf- oder Dosierzyklus im Rahmen des vorstehend skizzierten erfinderischen Verfahrens vollzieht sich in folgenden Schritten (i) bis (vi):
(i) Ein über den Impfzyklus durchgängig vorliegender Gesamtstrom Trägermedium wird in einen ersten Teilstrom Trägermedium und in einen zweiten Teilstrom Trägermedium aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt dabei durchgängig und ohne Unterbrechungen.
(ii) Der erste Teilstrom Trägermedium wird in einem Hauptströmungsweg fortgeführt, der zweite Teilstrom Trägermedium wird über einen Nebenströmungsweg geführt und beide Teilströme Trägermedium werden an dem Zielort zusammengeführt. Die Durchströmung des Haupt- und des Nebenströmungsweges erfolgt durchgängig und ohne Unterbrechungen.
(iii) Mit dem Zeitpunkt der Einleitung der diskontinuierlichen Impfung wird die Aufteilung in die beiden Teilströme Trägermedium beendet und eine vorgelegte, definierte Menge Kulturmedium wird in Form eines Stromes Kulturmedium über den Nebenströmungsweg dem Trägermedium am Zielort zugeführt. (iv) Der Strom Kulturmedium wird im Zuge seiner Überführung an den Zielort durch indirekten Wärmeaustausch im Nebenströmungsweg auf die Trägermedium-Temperatur angewärmt.
(v) Nach vollständiger Zufuhr der vorgelegten Menge Kulturmedium in und über den Nebenströmungsweg erfolgt eine Aufteilung und Handhabung des Trägermediums nach den Schritten (i) und (ii), wobei das im Nebenströmungsweg noch vorhandene Kulturmedium mit dem zweiten Teilstrom Trägermedium zum Zielort ausgeschoben wird.
(vi) Anschließend wird der indirekte Wärmeaustausch beendet.
(vii) Ein weiterer Impfzyklus mit einer vorgelegten, definierten Menge Kulturmedium wird nach den Schritten (i) bis (vi) durchgeführt.
Eine erste Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass der Zielort, an dem die Impfung oder Dosierung mit dem Kulturmedium stattfindet, ein erster Zielort in Form des Gesamtstromes Trägermedium im Hauptströmungsweg ist. Dies bedeutet, dass das Kulturmedium in das strömende Trägermedium, das die Charge des Trägermediums bildet und einem diese Charge aufnehmenden Raum zuströmt, geimpft oder dosiert wird.
Eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass der Zielort, an dem die Impfung oder Dosierung mit dem Kulturmedium erfolgt, ein zweiter Zielort in Form des in einem Impf- oder Dosierbehälter befindlichen Trägermediums ist. Dies bedeutet, dass im Zuge der chargenweisen Abgrenzung des Trägermediums das Kulturmedium unmittelbar in die sich bildende Charge des Trägermediums geimpft oder dosiert wird.
Eine Anlage erster Art zur Behandlung eines in ein Trägermedium zu impfenden Kulturmediums, die geeignet ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
• Sie besitzt einen Hauptströmungsweg für das Trägermedium, der einen an einer Abzweigungsstelle abzweigenden Abzweigströmungsweg und eine un- terstromig der Abzweigungsstelle angeordnete Vereinigungsstelle aufweist.
• Sie verfügt weiterhin über einen Nebenströmungsweg entweder für das Kulturmedium oder für eine Teilmenge des Trägermediums, in den einerseits der Abzweigströmungsweg einmündet. Der Nebenströmungsweg mündet andererseits an der Vereinigungsstelle in den Hauptströmungsweg ein.
• Es ist ein Wärmeaustauscher vorgesehen, über den primärseitig ein Wärme- trägerströmungsweg und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg geführt ist.
• In dem Abzweigströmungsweg ist ein erstes Absperrventil angeordnet, in dem Nebenströmungsweg ist oberstromig des Wärmeaustauschers ein Umschaltventil vorgesehen, in das zusätzlich wenigstens der Abzweigströmungsweg einmündet, und in dem Wärmeträgerströmungsweg ist ein zweites Absperrventil angeordnet.
• In dem Hauptströmungsweg befindet sich oberstromig der Abzweigungsstelle ein erster Signalaufnehmer und in dem Nebenströmungsweg befindet sich oberstromig des Umschaltventils ein zweiter Signalaufnehmer, die jeweils Eigenschaften der dort befindlichen Medien erfassen.
• Entweder ist in dem Hauptströmungsweg zwischen der Abzweigungs- und der Vereinigungsstelle ein Strömungswiderstand oder es ist in dem Nebenströmungsweg unterstromig des Umschaltventils eine Bypass-Pumpe angeordnet, wobei beide Maßnahmen der Sicherstellung einer hinreichenden Strömung im Nebenströmungsweg, parallel zur Strömung im Hauptströmungsweg, dienen.
• Es ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die wenigstens über einen ersten Signalleitungs-Anschluss mit dem ersten Signalaufnehmer und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss mit dem zweiten Signalaufnehmer verbunden ist. Die Steuereinrichtung ist weiterhin mit Steuerleitungs-Anschlüssen wenigstens mit dem ersten Absperrventil, dem Umschaltventil, dem zweiten Absperrventil und mit der alternativ zum Strömungswiderstand vorgesehenen Bypass-Pumpe verbunden.
Die Strömungswege sind vorzugweise in Form von Rohrleitungen ausgebildet.
Eine Anlage zweiter Art zur Behandlung eines in ein Trägermedium zu impfenden Kulturmediums, die geeignet ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus: • Sie besitzt einen Hauptströmungsweg für das Trägermedium, der einen an einer Abzweigungsstelle abzweigenden Abzweigströmungsweg aufweist und der unterstromig der Abzweigungsstelle in einen Impfbehälter einmündet.
• Sie verfügt weiterhin über einen Nebenströmungsweg entweder für das Kul- turmedium oder für eine Teilmenge des Trägermediums, in den einerseits der Abzweigströmungsweg einmündet. Der Nebenströmungsweg mündet andererseits in den Impfbehälter ein.
• Es ist ein Wärmeaustauscher vorgesehen, über den primärseitig ein Wärme- trägerströmungsweg und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg geführt ist.
• In dem Abzweigströmungsweg ist ein erstes Absperrventil angeordnet, in dem Nebenströmungsweg ist oberstromig des Wärmeaustauschers ein Umschaltventil vorgesehen, in das zusätzlich wenigstens der Abzweigströmungsweg einmündet, und in dem Wärmeträgerströmungsweg ist ein zwei- tes Absperrventil angeordnet.
• In dem Hauptströmungsweg befindet sich oberstromig der Abzweigungsstelle ein erster Signalaufnehmer und in dem Nebenströmungsweg befindet sich oberstromig des Umschaltventils ein zweiter Signalaufnehmer, die jeweils Eigenschaften der dort befindlichen Medien erfassen.
· Entweder ist in dem Hauptströmungsweg unterstromig der Abzweigungsstelle ein Strömungswiderstand oder es ist in dem Nebenströmungsweg unterstromig des Umschaltventils eine Bypass-Pumpe angeordnet, wobei beide Maßnahmen der Sicherstellung einer hinreichenden Strömung im Nebenströmungsweg, parallel zur Strömung im Hauptströmungsweg, dienen.
· Es ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die wenigstens über einen ersten Signalleitungs-Anschluss mit dem ersten Signalaufnehmer und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss mit dem zweiten Signalaufnehmer verbunden ist. Die Steuereinrichtung ist weiterhin mit Steuerleitungs-Anschlüssen wenigstens mit dem ersten Absperrventil, dem Umschaltventil, dem zweiten Absperrventil und mit der alternativ zum Strömungswiderstand vorgesehenen
Bypass-Pumpe verbunden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Anlage erster und zweiter Art sieht jeweils im Nebenströmungsweg unterstromig des Wärmeaustauschers ein Regelventil vor. Mit diesem Regelventil lässt sich eine an den Gesamtstrom Trägermedium im Hauptströmungsweg angepasste Dosierung oder Impfung des Kulturmediums sicherstellen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei allen flüssigen oder fließfähigen Lebensmittelprodukten, die in Prozessen hergestellt und/oder behandelt werden, bei denen ein Kulturmedium dosiert oder geimpft wird, angewendet werden. Es eignet sich in besonderer Weise zur Herstellung von Milchprodukten und hier insbesondere zur Herstellung von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten.
Die erfindungsgemäße Anlage erster und zweiter Art kann bei allen flüssigen oder fließfähigen Lebensmittelprodukten, die in Prozessen hergestellt und/oder behandelt werden, bei denen ein Kulturmedium dosiert oder geimpft wird, angewendet werden. Die Anlagen eignen sich in besonderer Weise zur Herstellung von Milchprodukten und hier insbesondere zur Herstellung von Käse, Joghurt, saurer Sahne oder anderen fermentierten Milchprodukten.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Eine eingehendere Darstellung der Erfindung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren der Zeichnung sowie aus den Ansprüchen. Während die Erfindung in den verschiedensten Ausführungsformen realisiert ist, werden in der Zeichnung eine Anlage erster Art und eine Anlage zweiter Art, jeweils geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, nach Aufbau und Funktion beschrieben. Es zeigen
Figur 1 in schematischer und auf das Wesentliche reduzierter Darstellung eine erfindungsgemäße Anlage erster Art zur Behandlung eines in ein Trägermedium zu impfenden Kulturmediums, bei der ein Nebenströ- mungsweg an einem ersten Zielort in einen Hauptströmungsweg einmündet, mit allen zur weiteren Erläuterung der Anlage und des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendigen Bezeichnungen;
Figur 2 in schematischer und auf das Wesentliche reduzierter Darstellung eine
Anlage zweiter Art zur Behandlung eines in ein Trägermedium zu imp- fenden Kulturmediums, bei der ein Hauptströmungsweg und ein Nebenströmungsweg jeweils an einem zweiten Zielort, einem in einem Impfbehälter befindlichen Trägermedium, zusammengeführt sind;
Figur 3 in schematischer Darstellung die Anlage erster Art gemäß Figur 1, wo- bei sich ein Gesamtstrom Trägermedium in der Phase seiner Aufteilung in einen ersten Teilstrom Trägermedium und einen zweiten Teilstrom Trägermedium befindet;
Figur 4 in schematischer Darstellung die Anlage erster Art gemäß Figur 1 , wobei sich das Kulturmedium in der Phase seiner Anwärmung auf Trä- germedium-Temperatur und der diskontinuierlichen Impfung in den Gesamtstrom Trägermedium befindet;
Figur 5 in schematischer Darstellung die Anlage zweiter Art gemäß Figur 2,
wobei sich ein Gesamtstrom Trägermedium in der Phase seiner Aufteilung in einen ersten Teilstrom Trägermedium und einen zweiten Teil- ström Trägermedium befindet und
Figur 6 in schematischer Darstellung die Anlage zweiter Art gemäß Figur 2,
wobei sich das Kulturmedium in der Phase seiner Anwärmung auf Trägermedium-Temperatur und der diskontinuierlichen Impfung in den Gesamtstrom Trägermedium befindet.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Eine Anlage erster Art 100 (Figur 1) zur Behandlung eines in ein Trägermedium TM zu impfenden Kulturmediums KM, die geeignet ist zur Durchführung des erfin- dungsgemäßen Verfahrens, besitzt einen Hauptströmungsweg 1 , dem das Trägermedium TM mit einer Trägermedium-Temperatur θ zugeführt wird. Der Hauptströmungsweg 1 weist einen an einer Abzweigungsstelle 6 abzweigenden Abzweigströmungsweg 1a und eine unterstromig der Abzweigungsstelle 6 angeordnete Vereinigungsstelle 7 auf. Die Vereinigungsstelle 7 fungiert als Zielort Z, im vorliegenden Falle als erster Zielort Z1 in Form einer Impf- oder Dosierstelle, für das in der Phase der Impfung in einem Nebenströmungsweg 2 strömende Kulturmedium KM. Die Anlage erster Art 100 verfügt über den Nebenströmungsweg 2, in den einerseits an einem in dem Nebenströmungsweg 2 angeordneten Umschaltventil 9 der Abzweigströmungsweg 1a einmündet. Der Nebenströmungsweg 2 mündet andererseits an der Vereinigungsstelle 7 in den Hauptströmungsweg 1 ein. Dem oberstromig des Umschaltventils 9 befindlichen Teil des Nebenströmungsweges 2 wird das Kulturmedium KM mit einer Kulturmedium-Temperatur θ(ΚΜ) zugeführt. Hinter der Vereinigungsstelle 7 setzt sich der Hauptströmungs- weg 1 fort, wobei entweder Trägermedium TM mit der Trägermedium-Temperatur θ oder mit Kulturmedium geimpftes Trägermedium TM+KM (Mischung aus Trägermedium TM und Kulturmedium KM) mit der Trägermedium-Temperatur θ abgeführt wird. Zwischen dem Umschaltventil 9 und der Vereinigungsstelle 7 ist ein Wärmeaustauscher 4 vorgesehen, über den primärseitig ein Wärmeträgerströ- mungsweg 3 und über den sekundärseitig der Nebenströmungsweg 2 geführt ist. Über den Wärmeträgerströmungsweg 3 wird dem Wärmeaustauscher 4 ein Wärmeträgermedium WM mit einer Wärmeträgermedium-Eintrittstemperatur 01(WM) zugeführt, das den Wärmeaustauscher 4 nach Wärmeabgabe über den Wärmeträgerströmungsweg 3 mit einer Wärmeträgeraustritts-Temperatur 02(WM) ver- lässt.
In dem Abzweigströmungsweg 1a ist ein erstes Absperrventil 8 angeordnet, in dem Nebenströmungsweg 2 ist oberstromig des Wärmeaustauschers 4 das Umschaltventil 9 vorgesehen, in das zusätzlich wenigstens der Abzweigströmungs- weg 1a einmündet, der Nebenströmungsweg 2 weist optional unterstromig des Wärmeaustauschers 4 ein Regelventil 11 auf und in dem Wärmeträgerströmungsweg 3 ist ein zweites Absperrventil 10 angeordnet. Zur Abfuhr eines bei der Reinigung der Anlage erster Art 100 anfallenden Reinigungsmittels R weist das Umschaltventil 9 einen weiteren Anschluss auf, der mittels eines dritten Absperr- ventils 12 geöffnet oder geschlossen wird.
In dem Hauptströmungsweg 1 befindet sich oberstromig der Abzweigungsstelle 6 ein erster Signalaufnehmer 15 und in dem Nebenströmungsweg 2 befindet sich oberstromig des Umschaltventils 9 ein zweiter Signalaufnehmer 16, die jeweils Ei- genschaften des dort befindlichen Trägermediums TM bzw. Kulturmediums KM erfassen.
Entweder ist in dem Hauptströmungsweg 1 zwischen der Abzweigungs- und der Vereinigungsstelle 6, 7 ein Strömungswiderstand 5 oder es ist in dem Nebenströ- mungsweg 2, unterstromig des Umschaltventils 9 und vorzugsweise vor dem optionalen Regelventil 11 , eine Bypass-Pumpe 5.1 angeordnet, wobei beide Maßnahmen, Strömungswiderstand 5 oder Bypass-Pumpe 5.1 , der Sicherstellung einer hinreichenden Strömung im Nebenströmungsweg 2, parallel zur Strömung im Hauptströmungsweg 1 , dienen.
Es ist eine Steuereinrichtung 14 vorgesehen, die wenigstens über einen ersten Signalleitungs-Anschluss a mit dem ersten Signalaufnehmer 15 und über einen zweiten Signalleitungs-Anschluss b mit dem zweiten Signalaufnehmer 16 verbunden ist. Die Steuereinrichtung 14 ist weiterhin in der genannten Reihenfolge über Steuerleitungs-Anschlüssen c, d, e, f, g, h mit dem ersten Absperrventil 8, dem Umschaltventil 9, dem zweiten Absperrventil 10, dem optionalen Regelventil 11 , der Bypass-Pumpe 5.1 und dem dritten Absperrventil 12 verbunden.
Der Hauptströmungsweg 1 , der Abzweigströmungsweg 1a, der Nebenströmungsweg 2 und der Wärmeträgerströmungsweg 3 sind vorzugsweise jeweils als Rohrleitung ausgebildet. Die jeweilige Ausführungsform der Absperrventile 8, 10, 12, des Umschaltventils 9 und des Regelventils 11 ist nicht auf die in den Figuren 1 bis 6 dargestellte Ausführungsform beschränkt. Es können andere Ausführungsformen gewählt werden, sofern die aus dem erfindungsgemäßen Verfahren jeweils ableitbare notwendige Funktion sichergestellt ist.
Oberstromig der Abzweigungsstelle 6 und unterstromig der Vereinigungsstelle 7 bildet der Hauptströmungsweg 1 jeweils einen Gesamtstrom Trägermedium Q(TM) und oberstromig des Umschaltventils 9 bildet der Nebenströmungsweg 2 einen Strom Kulturmedium Q(KM) aus.
Eine Anlage zweiter Art 101 (Figur 2) zur Behandlung eines in ein Trägermedium TM zu impfenden Kulturmediums KM, die geeignet ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, unterscheidet sich von der Anlage erster Art 100 dadurch, dass der Nebenströmungsweg 2 nicht mehr an der Vereinigungsstelle 7 in den Hauptströmungsweg 7 einmündet, sondern in einen Impf- oder Dosierbehälter 13. Der Hauptströmungsweg 1 mündet gleichfalls separat in den Impf- oder Dosierbehälter 13 ein. Sowohl für den Hauptströmungsweg 1 als auch für den Ne- benströmungsweg 2 bildet der Impf- oder Dosierbehälter 13 und damit das dort befindliches Trägermedium TM einen zweiten Zielort Z2 für das über den Hauptströmungsweg 1 zugeführte Trägermedium TM und das über den Nebenströmungsweg 2 zugeführten Kulturmedium KM. Der weitere Aufbau der Anlage zweiter Art 101 ist identisch mit dem Aufbau der Anlage erster Art (Figur 1). Es wird diesbezüglich auf die vorstehende Beschreibung zu Figur 1 verwiesen.
Ein Impf- oder Dosierzyklus im Rahmen des erfinderischen Verfahrens vollzieht sich mit einer Anlage erster Art 100 (Figuren 1, 3 und 4) in folgenden Schritten (i) bis (vi):
(i) Der über den Impfzyklus durchgängig vorliegender Gesamtstrom Trägermedium Q(TM) (Figur 3) mit der Trägermedium-Temperatur θ wird an der Abzweigungsstelle 6 in einen ersten Teilstrom Trägermedium Q1(TM) und in einen zweiten Teilstrom Trägermedium Q2(TM) aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt dabei durchgängig und ohne Unterbrechungen; beide Teilströme besitzen die Trägermedium-Temperatur θ.
(ii) Der erste Teilstrom Trägermedium Q1(TM) wird in dem Hauptströmungsweg 1 fortgeführt und der zweite Teilstrom Trägermedium Q2(TM) wird bei geöffnetem ersten Absperrventil 8 über den an der Abzweigungsstelle 6 abzweigenden Abzweigströmungsweg 1a dem Nebenströmungsweg 2 über das entsprechend geschaltete Umschaltventil 9 zugeführt. Der erste Teilstrom Trägermedium Q1(TM) und der zweite Teilstrom Trägermedium Q2(TM) werden an der Vereinigungsstelle 7, dem ersten Zielort Z1 , zusammengeführt und über den sich fortsetzenden Hauptströmungsweg 1 als Gesamtstrom Trägermedium Q(TM) in einen nicht dargestellten weiteren Produktionsanlagen-Abschnitt, beispielsweise einen Behälter für die Abgrenzung einer mit dem Kulturmedium KM geimpften Charge Trägermedium TM, abgeführt. Die Durchströmung des Haupt- und des Nebenströmungsweges 1 , 2 erfolgt durchgängig und ohne Unterbrechungen.
(iii) Mit dem Zeitpunkt der Einleitung der diskontinuierlichen Impfung (Figur 4) wird die Aufteilung in die beiden Teilströme Trägermedium Q1(TM) und Q2(TM) beendet, indem der Abzweigströmungsweg 1a durch das erste Absperrventil 8 geschlossen wird. Anschließend wird eine vorgelegte, definierte Menge Kulturmedium KM in Form des Stromes Kulturmedium Q(KM) über den Nebenströmungsweg 2 dem in dem Hauptströmungsweg 1 strömenden Gesamtstrom Trägermedium Q(TM) an der Vereinigungsstelle 7, dem als In- line-lmpf- oder Dosierstelle fungierenden ersten Zielort Z1 , zugeführt.
(iv) Der Strom Kulturmedium Q(KM), der vor dem Wärmeaustauscher 4 die Kulturmedium-Temperatur θ(ΚΜ) besitzt, wird im Zuge der Überführung zum ersten Zielort Z1 über den Nebenströmungsweg 2 durch indirekten Wärmeaustausch im Wärmeaustauscher 4 auf die Trägermedium-Temperatur θ angewärmt.
Im Hauptströmungsweg 1 liegt, in Strömungsrichtung gesehen, hinter der Vereinigungsstelle 7 nunmehr eine Mischung aus Trägermedium und Kulturmedium TM+KM vor, die die Trägermedium-Temperatur θ besitzt und die Anlage erster Art 100 als Strom geimpftes Trägermedium Q(TM+KM) ver- lässt.
(v) Nach vollständiger Zufuhr der vorgelegten Menge Kulturmedium KM in und über den Nebenströmungsweg 2 erfolgt eine Aufteilung und Handhabung des Trägermediums TM nach den Schritten (i) und (ii) gemäß Figur 3, wobei das im Nebenströmungsweg 2 noch vorhandene Kulturmedium KM mit dem zweiten Teilstrom Trägermedium Q2(TM) zum ersten Zielort Z1 ausgeschoben wird.
(vi) Anschließend wird der indirekte Wärmeaustausch im Wärmeaustauscher 4 gemäß Figur 4 beendet.
(vii) Ein weiterer Impfzyklus mit einer vorgelegten, definierten Menge Kulturmedium KM wird nach den Schritten (i) bis (vi) gemäß den Figuren 3 und 4 durchgeführt.
Ein Impf- oder Dosierzyklus im Rahmen des erfinderischen Verfahrens vollzieht sich mit einer Anlage zweiter Art 101 (Figuren 2, 5 und 6) in den vorstehenden Schritten (i) bis (vi), wobei nunmehr der Zielort Z für die diskontinuierliche Impfung oder Dosierung des Trägermediums TM mit dem Kulturmedium KM nicht mehr an der Vereinigungsstelle 7 gemäß den Figuren 1, 3 und 4, dem ersten Zielort Z1 , liegt, sondern ein zweiter Zielort Z2 in Form des in dem Impf- oder Dosierbehälter 13 befindlichen Trägermediums TM ist. Zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Rahmen der Anlage zweiter Art 101 ist daher in den vorstehenden Verfahrensschritten (i) bis (vi) der erste Zielort Z1 sinngemäß gegen den zweiten Zielort Z2 auszutauschen, wobei in der Beschreibung zu Figur 2 bereits angege- ben wurde, dass der Haupt- und der Nebenströmungsweg 1 , 2 jeweils separat in den Impf- und Dosierbehälter 13 einmünden. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird sinngemäß auf die Verfahrensbeschreibung zu den Figuren 3 und 4 verwiesen. Eine planmäßige und hinreichende Durchströmung des Abzweigströmungsweges 1a in Verbindung mit dem Nebenströmungsweg 2, parallel zum Hauptströmungsweg 1 , wie sie in den Figuren 3 und 5 dargestellt ist, ist durch eine zwischen der Abzweigungsstelle 6 und dem ersten oder zweiten Zielort Z1 , Z2 wirksame Druckdifferenz sichergestellt. Um diese Druckdifferenz in dem gegenüber dem Neben- Strömungsweg 2 weniger mit Druckverlusten behafteten zugeordneten Abschnitt des Hauptströmungsweges 1 sicherzustellen, ist in letzterem zusätzlich der Strömungswiderstand 5, beispielsweise eine steuerbare Blende, angeordnet, mit der das notwendige Aufteilungsverhältnis zwischen dem ersten und dem zweiten Teilstrom Trägermedium Q1(TM), Q2(TM) einstellbar ist. Alternativ hierzu kann, wie die Figuren 1 und 2 zeigen, die notwendige Druckdifferenz auch durch die in dem Nebenströmungsweg 2 angeordnete Bypass-Pumpe 5.1 erzeugt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE DER VERWENDETEN ABKÜRZUNGEN
100 Anlage erster Art
101 Anlage zweiter Art
1 Hauptströmungsweg
1a Abzweigströmungsweg
2 Nebenströmungsweg
3 Wärmeträgerströmungsweg
4 Wärmeaustauscher
5 Strömungswiderstand
5.1 Bypass-Pumpe
6 Abzweigungsstelle
7 Vereinigungsstelle
8 erstes Absperrventil
9 Umschaltventil
10 zweites Absperrventil
11 Regelventil
12 drittes Absperrventil
13 Impf- oder Dosierbehälter
14 Steuereinrichtung
15 erster Signalaufnehmer
16 zweiter Signalaufnehmer
KM Kulturmedium
Q(KM) Strom Kulturmedium
Q(TM) Gesamtstrom Trägermedium
Q(TM+KM) Strom geimpftes Trägermedium
Q1(TM) erster Teilstrom Trägermedium
Q2(TM) zweiter Teilstrom Trägermedium Reinigungsmedium
Trägermedium
Mischung aus Trägermedium und Kulturmedium (mit Kulturmedium KM geimpftes Trägermedium TM) Wärmeträgermedium
Zielort (allgemein)
erster Zielort (Inline Impf- oder Dosierstelle) zweiter Zielort (Impf- oder Dosierbehälter)
Trägermedium-Temperatur
Kulturmedium-Temperatur
Wärmeträgermedium-Eintrittstemperatur
Wärmeträgermedium-Austrittstemperatur
erster Signalleitungs-Anschluss
zweiter Signalleitungs-Anschluss erster Steuerleitungs-Anschluss
zweiter Steuerleitungs-Anschluss
dritter Steuerleitungs-Anschluss
vierter Steuerleitungs-Anschluss
fünfter Steuerleitungs-Anschluss
sechster Steuerleitungs-Anschluss