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Title:
METHOD FOR TESTING THE STRINGS TO SOLAR MODULES OF A PHOTOVOLTAIC SYSTEM, AND PHOTOVOLTAIC INVERTER FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/174150
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for testing the strings (3) of a photovoltaic system, and also to a photovoltaic inverter (1) for carrying out this method. According to the invention, each relay (14), each current-measuring device (15) and the voltage-measuring device (16) are connected to the control device (7) and said control device is designed to control each relay (14), each current-measuring device (15) and the voltage-measuring device (16) in such a way as to automatically ascertain at least individual values of the U/I characteristic curve of each string (3), and said control device is connected to at least one interface (17) for connection to sensors for measuring environmental parameters in the region of the string (3) and is connected to a memory (10) for storing the ascertained values for creating a test report, wherein the control device (7) is further designed to convert the ascertained values optionally to Standard Test Conditions under defined environmental conditions and to compare said ascertained values with values which are stored in the memory (10).

Inventors:
RINGER THOMAS (AT)
SCHWARZKOGLER HANNES (AT)
SCHUBERT JOHANNES (AT)
SIEBERER THOMAS (AT)
Application Number:
PCT/EP2016/059516
Publication Date:
November 03, 2016
Filing Date:
April 28, 2016
Export Citation:
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Assignee:
FRONIUS INT GMBH (AT)
International Classes:
H02J3/38; G01R31/40; H02M3/04; H02M7/44; H02S50/10
Foreign References:
JP2013065797A2013-04-11
JPH1063358A1998-03-06
DE102012104560A12013-11-28
DE102005030907A12007-01-11
EP1170596A22002-01-09
US20140188410A12014-07-03
DE102012214177A12014-02-13
JP2013065797A2013-04-11
JPH1063358A1998-03-06
DE102012104560A12013-11-28
DE102005030907A12007-01-11
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER Patentanwälte (AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zum Prüfen der Stränge (3) einer Photovoltaikan- lage, welche eine Gleichspannung (UDC) erzeugen, mit zumindest einem Photovoltaik-Wechselrichter (1) zur Umwandlung der Gleichspannung (UDc ) der Stränge (3) in eine Wechselspannung (UAC) zur Einspeisung in ein Versorgungsnetz (5) und bzw. oder einen Verbraucher (6), mit jeweils zwei Anschlussleitungen (11, 12) pro Strang (3), mit einer Steuereinrichtung (7), einem DC/DC-Wandler

(28), einem Zwischenkreis (8), einem DC/AC-Wandler (9), und ei¬ nem MPP-Tracker (26), wobei jeder Strang (3) mit Hilfe von

Schaltkontakten (13) von Relais (14) in jeder Anschlussleitung

(11, 12) über die Steuereinrichtung (7) einzeln zugeschaltet wird, um zumindest einzelne Werte der U/I-Kennlinie jedes Stran¬ ges (3) durch an jeweils einer Anschlussleitung (11) für jeden Strang (3) angeordnete und im Photovoltaik-Wechselrichter (1) integrierte Strommesseinrichtungen (15) und durch eine Spannungsmesseinrichtung (16) zu ermitteln, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest einzelnen Werte der U/I-Kennlinie jedes

Stranges (3) automatisch ermittelt werden, und dass zusätzlich Umgebungsparameter im Bereich des Stranges (3) gemessen und der Steuereinrichtung (7) zugeführt werden, welche Werte in einem mit der Steuereinrichtung (7) verbundenen Speicher (10) zum Erstellen eines Prüfberichts gespeichert werden und die ermittel¬ ten Werte gegebenenfalls auf Standard Test Conditions bei definierten Umgebungsbedingungen umgerechnet werden und mit im Speicher (10) abgelegten Werten verglichen werden.

2. Prüfverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vollständige U/I-Kennlinie einschließlich der LeerlaufSpannung (ULL) und des Kurzschlussstromes (IKs ) jedes Stranges (3) er¬ mittelt und im Speicher (10) gespeichert werden.

3. Prüfverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einzelne Werte der U/I-Kennlinie jedes Stranges (3) auf Befehl, in vorbestimmten Zeitabständen (At) oder in Abhängigkeit bestimmter Betriebsereignisse oder Betriebsparameter ermittelt und gespeichert werden.

4. Prüfverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass als Umgebungsparameter die Temperatur, die Lichtstrahlung und bzw. oder die Regenmenge im Bereich des

Stranges (3) mit zumindest einem Temperatursensor (18), einem Einstrahlungssensor (20) und bzw. oder einem Regensensor (22) gemessen wird.

5. Prüf erfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die im Speicher (10) abgelegten Werte an eine Datenschnittstelle (23) , insbesondere Netzwerkschnittstelle (24), insbesondere eine Schnittstelle für das Internet (25), übertragen werden.

6. Prüfverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Werte automatisch an eine vorgegebene Adresse im Netzwerk, insbesondere Internet (25) übertragen werden.

7. Prüfverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Polarität jedes Stranges (3) an Solarmo¬ dulen (2) ermittelt und im Speicher (10) gespeichert wird.

8. Prüfverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolationswiderstand ( Ri ) jedes Stranges (3) ermittelt und im Speicher (10) gespeichert wird.

9. Prüfverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle unzulässiger Abweichungen der ermittelten Werte und gegebenenfalls auf Standard Test Conditions umgerechneten Werten mit den im Speicher (10) abgelegten Werten eine Warnung ausgegeben wird.

10. Photovoltaik-Wechselrichter (1) zur Umwandlung der Gleichspannung (UDc ) der Stränge (3) in eine Wechselspannung (UAC) zur Einspeisung in ein Versorgungsnetz (5) und bzw. oder einen Verbraucher (6), mit jeweils zwei Anschlussleitungen (11, 12), ei¬ ner Steuereinrichtung (7), einem DC/DC-Wandler (28), einem

Zwischenkreis (8) einem DC/AC-Wandler (9), und mit einem MPP- Tracker (26), wobei in jeder Anschlussleitung (11, 12) für jeden Strang (3) ein Schaltkontakt (13) eines Relais (14) und in je¬ weils einer Anschlussleitung (11) für jeden Strang (3) jeweils eine Strommesseinrichtung (15) angeordnet ist, und weiters eine Spannungsmesseinrichtung (16) zur Messung der Spannung (U) jedes Stranges (3) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Relais (14), jede Strommesseinrichtung (15) und die Spannungs¬ messeinrichtung (16) mit der Steuereinrichtung (7) verbunden ist, und die Steuereinrichtung (7) dazu ausgebildet ist, jedes Relais (14), jede Strommesseinrichtung (15) und die Spannungs¬ messeinrichtung (16) derart zu steuern, zumindest einzelne Werte der U/I-Kennlinie jedes Stranges (3) automatisch zu ermitteln, und dass die Steuereinrichtung (7) mit zumindest einer Schnitt¬ stelle (17) zur Verbindung mit Sensoren zur Messung von Umgebungsparametern im Bereich des Stranges (3) verbunden ist, und dass ein mit der Steuereinrichtung (7) verbundener Speicher (10) zum Ablegen der ermittelten Werte zum Erstellen eines Prüfberichts vorgesehen ist, und dass die Steuereinrichtung (7) ferner dazu ausgebildet ist, die ermittelten Werte gegebenenfalls auf Standard Test Conditions bei definierten Umgebungsbedingungen umzurechnen und mit im Speicher (10) abgelegten Werten zu vergleichen .

11. Photovoltaik-Wechselrichter (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) dazu ausgebildet ist, jedes Relais (14), jede Strommesseinrichtung (15) und die Spannungsmesseinrichtung (16) derart zu steuern, die vollständige U/I-Kennlinie einschließlich der LeerlaufSpannung (ULL) und des Kurzschlussstromes (IKs) jedes Stranges (3) zu ermitteln und im Speicher (10) zu speichern.

12. Photovoltaik-Wechselrichter (1) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) mit zumindest einer Schnittstelle (17) zur Verbindung mit einem Temperatursensor (18), mit einer Schnittstelle (19) zur Verbindung mit einem Einstrahlungssensor (20) und bzw. oder zumindest einer Schnittstelle (21) zur Verbindung mit einem Regensensor (22) verbunden ist.

13. Photovoltaik-Wechselrichter (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) mit einer Datenschnittstelle (23) , insbesondere eine mit einem Netzwerk, insbesondere dem Internet (25) , verbindbaren Netzwerkschnittstelle (24) verbunden ist.

14. Photovoltaik-Wechselrichter (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) dazu ausgebildet ist, jedes Relais (14), jede Strommesseinrich¬ tung (15) und die Spannungsmesseinrichtung (16) derart zu steuern, dass die Polarität jedes Stranges (3) ermittelbar ist.

15. Photovoltaik-Wechselrichter (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) dazu ausgebildet ist, jedes Relais (14), jede Strommesseinrich¬ tung (15) und die Spannungsmesseinrichtung (16) derart zu steuern, dass der Isolationswiderstandes ( Ri ) jedes Stranges (3) ermittelbar ist.

Description:
Verfahren zum Prüfen der Stränge an Solarmodulen einer Photovol- taikanlaqe und Photovoltaik-Wechselrichter zur Durchführung des

Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen der Stränge einer Photovoltaikanlage, welche eine Gleichspannung erzeugen, mit zumindest einem Photovoltaik-Wechselrichter zur Umwandlung der Gleichspannung der Stränge in eine Wechselspannung zur Einspei- sung in ein Versorgungsnetz und bzw. oder einen Verbraucher, mit jeweils zwei Anschlussleitungen pro Strang mit einer Steuereinrichtung, einem DC/DC-Wandler, einem Zwischenkreis, einem DC/AC- Wandler, und einem MPP-Tracker, wobei jeder Strang mit Hilfe von Schaltkontakten von Relais in jeder Anschlussleitung über die Steuereinrichtung einzeln zugeschaltet wird, um zumindest einzelne Werte der U/I-Kennlinie jedes Stranges durch an jeweils einer Anschlussleitung für jeden Strang angeordnete und im Photovoltaik-Wechselrichter integrierte Strommesseinrichtungen und durch eine Spannungsmesseinrichtung zu ermitteln.

Weiters betrifft die Erfindung einen Photovoltaik-Wechselrichter zur Umwandlung der Gleichspannung der Stränge in eine Wechselspannung zur Einspeisung in ein Versorgungsnetz und bzw. oder einen Verbraucher, mit jeweils zwei Anschlussleitungen einer Steuereinrichtung, einem DC/DC-Wandler, einem Zwischenkreis, einem DC/AC-Wandler, und mit einem MPP-Tracker, wobei in jeder Anschlussleitung für jeden Strang ein Schaltkontakt eines Relais und in jeweils einer Anschlussleitung für jeden Strang jeweils eine Strommesseinrichtung angeordnet ist, und weiteres eine Spannungsmesseinrichtung zur Messung der Spannung jedes Stranges vorgesehen ist.

Photovoltaikanlagen bestehen aus einer entsprechenden Anzahl an Solarmodulen die üblicherweise in Serie zu sogenannten Strängen bzw. Strings zusammengeschaltet werden und an den DC Eingang zu ¬ mindest eines Wechselrichters angeschlossen werden. Der Photo ¬ voltaik-Wechselrichter wandelt die von den Solarmodulen erzeugte Gleichspannung in eine Wechselspannung um und stellt diese zur Einspeisung in ein Versorgungsnetz oder zur Versorgung von Verbrauchern zur Verfügung. Zur optimalen Ausnützung der Sonnenenergie wird mit Hilfe eines MPP (Maximum Power Point) -Trackers die Belastung eines Solarmoduls auf maximale Energieausbeute op ¬ timiert, indem zumindest einzelne Punkte der U/I-Kennlinie des Solarmoduls bzw. der Serienschaltung mehrerer Solarmodule ermittelt und der Wechselrichter so geregelt wird, dass das Solarmo ¬ dul im sogenannten MPP (Maximum Power Point) betrieben wird, in welchem die zur Verfügung gestellte Leistung ein Maximum aufweist.

Abgesehen von den erwähnten Messungen an den Strängen an Solarmodulen während des Betriebs der Photovoltaikanlage sind weitere Verfahren zum Prüfen der Stränge an Solarmodulen einer Photovoltaikanlage vor der ersten Inbetriebnahme oder nach Veränderungen an der Photovoltaikanlage erforderlich bzw. vorgeschrieben. Üblicherweise werden derartige verpflichtende Inbetriebnahmeprü ¬ fungen mit externen Messgeräten und mit einem manuellen Eingriff in die Photovoltaikanlage durchgeführt. Dies ist mit einem ent ¬ sprechend hohen zeitlichen und personellen Aufwand verbunden.

Beispielsweise beschreibt die DE 10 2012 214 177 AI ein Verfah ¬ ren zur Inbetriebnahme eines Wechselrichters einer Photovoltaik ¬ anlage, welches besonders einfach, kostengünstig und schnell und auch ohne Abschaltung der Photovoltaikanlage durchgeführt werden kann. Im Wesentlichen geht es dabei jedoch um die Bereitstellung von Daten und Informationen über eine Speicherkarte die zum Betrieb und für die Einstellung des Wechselrichters notwendig sind. Messungen zur Überprüfung des Zustands der Stränge an Solarmodulen bzw. Inbetriebnahmeprüfungen werden nicht vorgenommen .

Weitere Verfahren zum Prüfen der Stränge an Solarmodulen einer Photovoltaikanlage sind aus der JP 2013065797 A, der JP H10 63358 A, der DE 10 2012 104560 AI und der DE 10 2005 030907 AI bekannt geworden. Aus den Messergebnissen ist kein Rückschluss möglich, die vom Hersteller garantierten Eigenschaften der Solarmodule zu überprüfen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Prüfverfahrens und eines Wechselrichters, durch welche eine Prüfung der Stränge an Solarmodulen möglichst rasch und effizient durchführbar ist. Nachteile bekannter Prüfverfahren und Wechselrichter sollen vermieden oder zumindest reduziert werden.

Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein oben genann ¬ tes Prüfverfahren, wobei die zumindest einzelnen Werte der U/I- Kennlinie jedes Stranges automatisch ermittelt werden, und zu ¬ sätzlich Umgebungsparameter im Bereich des Stranges gemessen und der Steuereinrichtung zugeführt werden, welche Werte in einem mit der Steuereinrichtung verbundenen Speicher zum Erstellen eines Prüfberichts gespeichert werden und die ermittelten Werte gegebenenfalls auf Standard Test Conditions bei definierten Um ¬ gebungsbedingungen umgerechnet werden und mit im Speicher abgelegten Werten verglichen werden.

Das gegenständliche Prüfverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass Messungen an allen Strängen an Solarmodulen ohne externe Messgeräte und ohne Eingriff in die Photovoltaikanlage von außen durchgeführt werden können. Durch die Schaltkontakte in jeder Anschlussleitung (sowohl der positiven als auch der negativen Leitung der Stränge an Solarmodulen) können alle Stränge an Solarmodulen hintereinander zugeschaltet bzw. weggeschaltet werden und somit einzeln vermessen werden. Die Schaltkontakte der Re ¬ lais befinden sich üblicherweise im Wechselrichter d.h. in den Verbindungsleitungen der Anschlussleitungen für die Stränge mit dem DC/DC-Wandler des Wechselrichters. Diese Verbindungsleitungen können als Verlängerung der Anschlussleitungen gesehen werden. Es werden ja üblicherweise die Anschlussleitungen an einem Eingang eines Anschlussblocks angeklemmt, welcher meist einen sogenannten DC-Trenner aufweist und welcher am Ausgang mit den entsprechenden Komponenten des Wechselrichters verbunden ist. Diese Verbindung erfolgt bevorzugt direkt über eine Leiterbahn, auf welcher ebenso die Schaltkontakte angeordnet sind. Nach den Schaltkontakten sind die Anschlussleitungen gleicher Polarität zusammengeführt und mit dem DC/DC-Wandler mit nachfolgendem Zwischenkreis verbunden. Zur Durchführung der jeweiligen Messung an jedem Strang an Solarmodulen werden entsprechende im Photovol- taik-Wechselrichter integrierte Strommesseinrichtungen und zumindest eine Spannungsmesseinrichtung herangezogen, die ihre Messwerte an die Steuereinrichtung zur weiteren Verarbeitung zuführen. Die Messwerte und davon abgeleitete Werte werden in ei ¬ nem mit der Steuereinrichtung verbunden Speicher abgelegt. Von dort können die Werte zum Erstellen eines Prüfberichts auf An ¬ forderung oder automatisch ausgelesen bzw. an gewünschte Stellen weitergeleitet werden. Das Prüf erfahren kann sowohl für die Inbetriebnahmeprüfung als auch die laufende Überwachung des Zu- stands jedes Strangs an Solarmodulen herangezogen werden.

Zusätzlich zur Aufnahme zumindest einzelner Werte der U/I-Kenn- linien der Stränge an Solarmodulen können auch Polaritätsmessungen und Messungen des Isolationswiderstands in besonders

einfacher und rascher Weise vorgenommen werden. Die Dauer der Messung je Strang an Solarmodulen liegt im Bereich weniger Sekunden, insbesondere sogar unter 1 Sekunde, wohingegen herkömmliche Inbetriebnahmeprüfungen unter Verwendung externer

Messgeräte und manueller Einflussnahme auf die Photovoltaikan- lage ein Vielfaches an Zeit in Anspruch genommen haben. Das externe Messgerät müsste ja manuell mit jedem Strang verbunden werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren ist das gegenständliche Prüfverfahren aufgrund der Einfachheit und raschen Durchführbarkeit auch in regelmäßigen oder unregelmäßigen

Zeitabständen im Betrieb der Photovoltaikanlage anwendbar und es können aus dem erstellten Prüfbericht wichtige Erkenntnisse über den Zustand der Stränge an Solarmodulen und deren Funktion abgeleitet werden. Durch die zusätzliche Messung von Umgebungspara ¬ metern im Bereich des Stranges der Solarmodule und der Zuführung der Messwerte an die Steuereinrichtung können wichtige zusätzliche Informationen in den Prüfbericht aufgenommen bzw. bei der Verarbeitung der Messwerte berücksichtigt werden. Für einen Vergleich der Messergebnisse mit den Angaben des Herstellers oder mit später durchgeführten Messergebnissen ist es wichtig, dass die Messungen unter vergleichbaren Umgebungsbedingungen im Bereich der Solarmodule stattgefunden haben.

Dadurch, dass die ermittelten Werte gegebenenfalls auf Standard Test Conditions bei definierten Umgebungsbedingungen umgerechnet werden und mit im Speicher abgelegten Werten verglichen werden, kann der Betreiber der Photovoltaikanlage über Fehlfunktionen oder alterungsbedingte Störungen informiert werden und eine Be ¬ hebung der Störungen oder einen Austausch fehlerhafte Solarmodule veranlasst werden. Für solche Vergleiche kann sich eine

Umrechnung der Werte auf sogenannte „Standard Test Conditions" auszeichnen. Standard Test Conditions sind vom Hersteller ange- gebene definierte Temperatur- und Einstrahlungsbedingungen, unter denen beispielsweise die Werte in den Datenblättern angege ¬ ben sind. Da diese Temperatur- und Einstrahlungsbedingungen nur selten zusammentreffen, werden meist vom Hersteller auch Umrechnungsformeln zur Umrechnung der Werte bei abweichender Temperatur bzw. Einstrahlung angegeben. Derart umgerechnete Werte können somit für Vergleiche mit erhöhter Aussagekraft herangezo ¬ gen werden.

Vorteilhafterweise wird die vollständige U/I-Kennlinie ein ¬ schließlich der LeerlaufSpannung und des Kurzschlussstromes jedes Stranges ermittelt und im Speicher gespeichert. Aus der vollständigen U/I-Kennlinie jedes Stranges an Solarmodulen können wichtige Informationen über den Zustand der Solarmodule ab ¬ geleitet werden und beispielsweise überprüft werden, ob die Solarmodule die vom Hersteller garantierten Eigenschaften aufweisen .

Die zumindest einzelnen Werte der U/I-Kennlinie jedes Stranges können auf Befehl, in vorbestimmten Zeitabständen oder in Abhängigkeit bestimmter Betriebsereignisse oder Betriebsparameter ermittelt und gespeichert werden. Das Prüfverfahren an jedem

Strang kann aufgrund der besonders einfachen und raschen Durchführbarkeit wesentlich häufiger durchgeführt werden als es bei herkömmlichen Verfahren der Fall ist, die üblicherweise nur bei einer Inbetriebnahme der Anlage oder nach Veränderungen an der Anlage vorgenommen werden. Beispielsweise kann das Prüfverfahren auf Befehl bzw. Anforderung durchgeführt werden, welche Anforde ¬ rung vor Ort oder auch von einer entfernten Stelle an die Photo- voltaikanlage geschickt werden kann. Darüberhinaus kann eine Prüfung auch in vorbestimmten Zeitabständen beispielsweise einmal im Quartal oder einmal monatlich durchgeführt werden.

Schließlich können auch bestimmte Betriebsereignisse oder Be ¬ triebsparameter eine Prüfung auslösen, wie zB bestimmte Umwelteinflüsse die mit entsprechenden Sensoren gemessen werden.

Als Umgebungsparameter im Bereich des Stranges kann die Temperatur mit zumindest einem Temperatursensor gemessen und der

Steuereinrichtung zugeführt werden. Weiters kann die Lichtstrahlung im Bereich des Stranges mit einem Einstrahlungssensor ge- messen und der Steuereinrichtung zugeführt werden, um auch die Wetterbedingungen und Sonneneinstrahlungsbedingungen in die Messung einbeziehen zu können. Die Lichtstrahlung wird mit entsprechenden Sensoren an den Solarmodulen gemessen. Auch die

Regenmenge im Bereich des Stranges kann mit einem Regensensor gemessen und der Steuereinrichtung zugeführt werden, um insbesondere für Messungen des Isolationswiderstandes eines Stranges die Einflussparameter zu berücksichtigen. Erfahrungsgemäß wird der Isolationswiderstand bei Regen herabgesetzt. Somit ist es für eine Fehlerbeurteilung wichtig auch die Feuchtigkeit bzw. Regenmenge während der Messung zu kennen.

Die im Speicher abgelegten Werte können an eine Datenschnittstelle, insbesondere Netzwerkschnittstelle, insbesondere eine Schnittstelle für das Internet, übertragen werden. Über eine solche Datenschnittstelle bzw. Netzwerkschnittstelle können die, während des Prüf erfahrens ermittelten und allenfalls davon ab ¬ geleitete Werte an entsprechende Stellen zu Dokumentationszwe ¬ cken oder für statistische Verarbeitungen weitergeleitet werden. An derartigen externen Stellen können die gesammelten Prüfberichte noch weiter aufbereitet und den interessierten Kreisen zur Verfügung gestellt werden.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Werte auch automatisch an eine vorgegebene Adresse im Netzwerk, insbesonde ¬ re Internet übertragen werden. Beispielsweise können bei Ein ¬ tritt bestimmter Betriebsereignisse oder Betriebsparameter automatisch Prüfungsverfahren durchgeführt und an vorgegebene Empfänger übertragen werden wo die Werte weiter verarbeitet und allfällige Maßnahmen in die Wege geleitet werden können. Bei ¬ spielsweise können die Prüfberichte auch automatisch per Email oder SMS an den Betreiber der Photovoltaikanlage gesendet wer ¬ den .

Vorteilhafterweise wird die Polarität jedes Stranges ermittelt und im Speicher gespeichert. Durch die Messung der Polarität je ¬ des Stranges können vor Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage oder nach Wartungsarbeiten an den Solarmodulen Verpolungen ermittelt und Schäden an der Photovoltaikanlage bzw an den Wech ¬ selrichtern oder Leistungseinbußen verhindert werden. Das Ergebnis der Polaritätsmessung kann in den Prüfbericht integriert werden.

Auch der Isolationswiderstand jedes Stranges kann ermittelt und im Speicher gespeichert werden, da dieser Parameter auch eine wichtige Aussage über den Zustand der Solarmodule liefert. Für die zuverlässige Messung des Isolationswiderstands jedes Stran ¬ ges ist es unbedingt notwendig in jeder Anschlussleitung des Stranges einen Schaltkontakt eines Relais vorzusehen, sodass keine Isolationsfehler anderer Stränge das Messergebnis beeinflussen. Die gemessenen Isolationswiderstände jedes Stranges können ebenfalls in den Prüfbericht aufgenommen werden.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann im Falle unzulässiger Abweichungen der ermittelten Werte und gegebenenfalls auf Standard Test Conditions umgerechneten Werte mit den im Speicher abgelegten Werten eine Warnung ausgegeben wird, wodurch der Betreiber der Photovoltaikanlage rechtzeitig über Fehlfunk ¬ tionen oder alterungsbedingte Störungen informiert wird und rasch eine Behebung der Störungen oder ein Austausch fehlerhafter Solarmodule veranlasst werden kann.

Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch einen gegen ¬ ständlichen Photovoltaik-Wechselrichter, bei dem jedes Relais, jede Strommesseinrichtung und die Spannungsmesseinrichtung mit der Steuereinrichtung verbunden ist, und die Steuereinrichtung dazu ausgebildet ist, jedes Relais, jede Strommesseinrichtung und die Spannungsmesseinrichtung derart zu steuern, zumindest einzelne Werte der U/I-Kennlinie jedes Stranges automatisch zu ermitteln, und die Steuereinrichtung mit zumindest einer

Schnittstelle zur Verbindung mit Sensoren zur Messung von Umgebungsparametern im Bereich des Stranges verbunden ist, und ein mit der Steuereinrichtung verbundener Speicher zum Ablegen der ermittelten Werte zum Erstellen eines Prüfberichts vorgesehen ist, und die Steuereinrichtung ferner dazu ausgebildet ist, die ermittelten Werte gegebenenfalls auf Standard Test Conditions bei definierten Umgebungsbedingungen umzurechnen und mit im Speicher abgelegten Werten zu vergleichen. Der gegenständliche Photovoltaik-Wechselrichter ist durch die integrierten Relais, Strommesseinrichtung und zumindest eine Spannungsmesseinrichtung ohne Zuhilfenahme externer Messeinrichtungen im Stande Inbe ¬ triebnahmeprüfungen und Prüfungen des Zustands jedes Stranges an Solarmodulen automatisch durchzuführen. Die notwendigen Hardware- Komponenten sind relativ einfach und kostengünstig im Pho- tovoltaik-Wechselrichter integrierbar. Die entsprechende

Steuerung des Prüfverfahrens kann softwaretechnisch in der

Steuerungseinrichtung implementiert werden. Bei größeren Photo- voltaikanlagen mit einer Vielzahl an Photovoltaik-Wechselrich- tern mit entsprechenden Einrichtungen zur Durchführung von

Prüfverfahren können sämtliche Stränge automatisch rasch und somit unter identischen gleichen Umgebungsbedingungen vermessen werden, was bisher aufgrund der langen Messzeiten und/oder Um- rüstzeiten nicht möglich war. Insbesondere bei großen Photovol- taikanlagen werden somit Prüfberichte jedes Stranges unter vergleichbaren Bedingungen, bezüglich der Temperatur und Einstrahlung allenfalls des Regens, geliefert. Bezüglich weiterer Vorteile des Photovoltaik-Wechselrichters wird auf die obige Be ¬ schreibung des Prüfverfahrens verwiesen. Die Steuereinrichtung ist mit zumindest einer Schnittstelle zur Verbindung mit Senso ¬ ren zur Messung von Umgebungsparametern im Bereich des Stranges verbunden, sodass die Umgebungsparameter im Bereich der Solarmodule in die Prüfung miteinbezogen werden können. Durch die zusätzliche Erfassung der Umgebungsbedingungen können die

Messungen auch unter vorgeschriebenen Standardbedingungen (Standard Test Conditions STC) vorgenommen werden, unter welchen üblicherweise die vom Hersteller angegebene Daten der Solarmodule angegeben werden. Mit Hilfe des Prüfungsberichts können somit Abweichungen von garantierten Eigenschaften der Solarmodule identifiziert und an den Modulhersteller übermittelt werden. Derartige Messungen und Überprüfungen, insbesondere zu regelmä ¬ ßigen Zeiten während des Betriebs der Photovoltaikanlage, waren bisher nicht oder nur mit enormen Aufwand möglich.

Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung dazu ausgebildet, jedes Relais, jede Strommesseinrichtung und die Spannungsmesseinrichtung derart zu steuern, die vollständige U/I-Kennlinie ein ¬ schließlich der LeerlaufSpannung und des Kurzschlussstromes jedes Stranges zu ermitteln und im Speicher zu speichern.

Die Steuereinrichtung kann mit zumindest einer Schnittstelle zur Verbindung mit einem Temperatursensor verbunden sein, sodass die Temperatur im Bereich der Solarmodule in die Prüfung miteinbezogen werden kann.

Weiters kann die Steuereinrichtung mit einer Schnittstelle zur Verbindung mit einem Einstrahlungssensor verbunden sein. Der Einstrahlungssensor ist an zumindest einem Solarmodul angeordnet und misst die von der Sonne gelieferte Lichteinstrahlung. Die Messung von Temperatur und Einstrahlung ermöglicht ein Umrechnen der aktuellen Werte auf Werte unter vom Hersteller angegebenen Standard Test Conditions STC, was einen Vergleich von Messwer ¬ ten, die unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen erfasst worden sind, erlauben kann.

Schließlich ist es von Vorteil, wenn die Steuereinrichtung mit zumindest einer Schnittstelle zur Verbindung mit einem Regensensor verbunden ist. Wie bereits oben erwähnt ist die auf zusätz ¬ liche Erfassung des Regens bzw. der Luftfeuchtigkeit für die Messung des Isolationswiderstandes der Stränge von Bedeutung.

Die Steuereinrichtung kann auch mit einer Datenschnittstelle, insbesondere eine mit einem Netzwerk, insbesondere dem Internet verbindbaren Netzwerkschnittstelle verbunden sein. Über diese Datenschnittstelle bzw. Netzwerkschnittstelle kann der Prüfbe ¬ richt und allenfalls weitere Messergebnisse an verschiedene Ein ¬ richtungen leitungsgebunden oder drahtlos übermittelt werden.

Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, jedes Relais, jede Strommesseinrichtung und die Spannungsmesseinrichtung derart zu steuern, dass die Polarität jedes Stranges ermit ¬ telbar ist. Auf diese Weise kann eine Verpolung der Solarmodule rechtzeitig erkannt werden.

Weiters kann die Steuereinrichtung dazu ausgebildet sein, jedes Relais, jede Strommesseinrichtung und die Spannungsmesseinrichtung derart zu steuern, dass der Isolationswiderstandes jedes Stranges an Solarmodulen ermittelbar ist. Der Isolationswiderstand ist ein wichtiger Parameter für den Zustand des Solarmoduls . Die Spannungsmesseinrichtung kann durch die Spannungsmesseinrichtung des MPP-Trackers gebildet sein. Dadurch sinkt der hard ¬ waretechnische Aufwand da für die Durchführung des

Prüf erfahrens und die Ausstattung des Photovoltaik-Wechselrich- ters nur die Relais und die entsprechenden Schaltkontakte zum Zu- und Abschalten jedes Stranges und je Anschlussleitung eine Strommesseinrichtung erforderlich ist.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen

Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Photovoltaikanlage;

Fig. 2 eine U/I-Kennlinie eines Stranges an Solarmodulen;

Fig. 3 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens zum Prüfen der Stränge an Solarmodulen einer Photovoltaikanlage; und

Fig. 4 eine U/I-Kennlinie eines Stranges an Solarmodulen und un ¬ ter verschiedenen Bedingungen.

Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Photovoltaikanlage, wel ¬ che zumindest einen Photovoltaik-Wechselrichter 1 zur Umwandlung der Gleichspannung U DC zumindest eines Solarmoduls 2 in eine Wechselspannung U A c umwandelt. Üblicherweise werden mehrere So ¬ larmodule 2 in Serie zu sogenannten Strängen 3 oder Strings zu ¬ sammengeschaltet und an den DC Eingang des Photovoltaik- Wechselrichters 1 angeschlossen. In der Regel werden mehrere parallele Stränge 3 an einen Photovoltaik-Wechselrichter 1 angeschlossen. Bei größeren Photovoltaikanlagen werden entsprechend der Leistung der Anlage viele Photovoltaik-Wechselrichter 1 parallel angeordnet. Die vom Photovoltaik-Wechselrichter 1 erzeugte Wechselspannung U A c wird über den AC-Ausgang 4 des Photovoltaik- Wechselrichters 1 an ein Versorgungsnetz 5 und bzw. oder einen Verbraucher 6 angeschlossen. Die Stränge 3 an Solarmodulen 2 sind über jeweils 2 Anschlussleitungen 11, 12 mit dem DC Eingang des Photovoltaik-Wechselrichters 1 verbunden. Der Photovoltaik- Wechselrichter 1 beinhaltet als Komponenten zumindest eine

Steuereinrichtung 7, einen DC/DC-Wandler 28, einen Zwischenkreis 8, einen DC/AC-Wandler 9 und einen sogenannten MPP (Maximum

Power Point) -Tracker 26, über den das Leistungsmaximum der Solarmodule 2 ermittelt werden kann, sodass der Photovoltaik-Wech- selrichter 1 immer im sogenannten MPP (Maximum Power Point) , also dem Leistungsmaximum der Solarmodule 2 betrieben werden kann. Entsprechend können die Komponenten auch zusammengefasst werden. Beispielsweise könnte der MPP-Tracker 26 auch die Funktion des DC/DC-Wandlers 28 erfüllen. Erfindungsgemäß ist in je ¬ der Anschlussleitung 11, 12 jedes Stranges 3 an Solarmodulen 2 ein Schaltkontakt 13 eines Relais 14 angeordnet, sodass zur Durchführung des Prüf erfahrens ein Strang 3 an Solarmodulen 2 nach dem anderen zugeschaltet werden kann und somit der Zustand jedes Stranges 3 an Solarmodulen 2 einzeln und unabhängig von den weiteren Strängen 3 an Solarmodulen 2 gemessen werden kann. Das Prüfverfahren wird also schrittweise durchgeführt. Üblicher ¬ weise gehören die Schaltkontakte 13 in der positiven Anschluss ¬ leitung 11 und in der negativen Anschlussleitung 12 zu einem gemeinsamen Relais 14. Jedes Relais 14 ist mit der Steuereinrichtung 7 verbunden, sodass eine entsprechende Ansteuerung der Schaltkontake 13 und somit ein entsprechendes Zu- und Wegschal ¬ ten der Stränge 3 an Solarmodulen 2 während des Prüfverfahrens erfolgen kann. Zusätzlich ist in jeweils einer Anschlussleitung 11 oder 12 jedes Stranges 3 an Solarmodulen 2 eine Strommesseinrichtung 15 angeordnet, über die der von allen in Serie geschal ¬ teten Solarmodulen 2 eines Stranges 3 zur Verfügung gestellte Strom ermittelt werden kann. Über eine Spannungsmesseinrichtung 16 wird die zur Verfügung gestellte Spannung aller Solarmodule 2 jedes Stranges 3 ermittelt. Die Strommesseinrichtung 15 und die Spannungsmesseinrichtung 16 sind ebenfalls mit der Steuereinrichtung 7 verbunden. Durch die im Photovoltaik-Wechselrichter 1 integrierten Strommesseinrichtung 15 und Spannungsmesseinrichtung 16 kann somit das Prüfverfahren der Stränge 3 an Solarmodu ¬ len 2 automatisch und rasch ohne Zuhilfenahme externer

Messgeräte und einer manuellen Beeinflussung der Photovoltaikan- lage durchgeführt werden. Die Spannungsmesseinrichtung 16 kann auch durch die üblicherweise im MPP-Tracker 26 integrierte Span ¬ nungsmesseinrichtung gebildet sein (nicht dargestellt) . Die er ¬ mittelten Werte werden in einem Speicher 10 abgelegt wo sie zum Erstellen eines Prüfberichts gespeichert bleiben. Durch entspre ¬ chende Leistungsregelung können nicht nur einzelne Punkte der U/I-Kennlinie der Stränge 3 an Solarmodulen 2 sondern die voll ¬ ständige U/I-Kennlinie jedes Stranges 3 von Solarmodulen 2 also einschließlich der LeerlaufSpannung U LL und des Kurzschlussstro- mes I K s ermittelt und im Speicher 10 ermittelt werden.

Der dargestellte Photovoltaik-Wechselrichter 1 ermöglicht eine rasche Prüfung jedes Stranges 3 an Solarmodulen 2 innerhalb ei ¬ ner Sekunde oder darunter, was für die vorgeschriebene Inbe ¬ triebnahmeprüfung (also vor der ersten Einspeisung) einerseits, aber auch für die Prüfung der Anlage im laufenden Betriebe vorgenommen werden kann. Das Prüfverfahren kann manuell an einer Ein-/Ausgabe-Einrichtung (nicht dargestellt) der Photovoltaikanlage oder auf Befehl von außen ausgelöst werden, oder in vorbestimmten Zeitabständen At durchgeführt werden, oder auch in Abhängigkeit bestimmter Betriebsereignisse oder Betriebsparame ¬ ter durchgeführt werden. Beispielsweise kann es automatisch vorgesehen werden, dass nach einer Abschaltung der

Photovoltaikanlage oder bei bestimmten Umgebungsbedingungen wie zB bestimmten Temperaturen, Einstrahlungen oder Regensituationen eine Messung ausgelöst wird. Zur Ermittlung der Umgebungsparame ¬ ter können Temperatursensoren 18, Einstrahlungssensoren 20 oder Regensensoren 22 über entsprechende Schnittstellen 17, 19 bzw. 21 mit dem Photovoltaik-Wechselrichter 1 bzw. dessen Steuereinrichtung 7 verbunden werden. Anhand der Umgebungsparameter kann eine Umrechnung auf Standard Test Conditions (STC) durchgeführt und gegebenenfalls abgespeichert werden. Somit ist es möglich, regelmäßig - und nicht zwingend bei STC Umgebungsparameter - die vom Hersteller garantierten Eigenschaften der Solarmodule 2 zu überprüfen. Ebenso können damit Rückschlüsse auf die maximal mögliche Leistung der Solarmodule 2 gezogen werden, wodurch Ertragseinbußen der Photovoltaikanlage frühzeitig erkannt werden können .

Um die im Speicher 10 gespeicherten Werte zum Erstellen des Prüfberichts auch entfernten Stellen zur Verfügung stellen zu können ist der Speicher 10 oder die Steuereinrichtung 7 vorzugsweise mit einer Datenschnittstelle 23 insbesondere einer Netz ¬ werkschnittstelle 24 verbunden über die der Photovoltaik- Wechselrichter 1 mit einem Netzwerk insbesondere dem Internet 25 verbindbar ist. Somit können die im Speicher 10 abgelegten Werte zur Erstellung des Prüfberichts an jede Stelle insbesondere je ¬ den ausgewählten Computer 27 im Netzwerk insbesondere Internet 25 zur Verfügung gestellt werden und dort weiterverarbeitet wer- den .

Zur Durchführung des Prüf erfahrens gehört insbesondere auch die Messung der Polarität jedes Stranges 3 an Solarmodulen 2 und die Messung des Isolationswiderstandes R x jedes Stranges 3 am Solar ¬ modul 2.

Fig. 2 zeigt eine übliche U/I-Kennlinie eines Solarmoduls und die zugehörige Leistungskurve. Die U/I-Kennlinie beginnt bei ei ¬ nem bestimmten Kurzschlussstrom I KS und verläuft sinkend zu einer LeerlaufSpannung U LL - In einem bestimmten Punkt der U/I-Kennlinie liefert das Solarmodul bzw. die Serienschaltung mehrerer Solarmodule die maximale Leistung. Dieser anzustrebende Arbeitspunkt wird MPP (Maximum Power Point) genannt. Mit Hilfe sogenannter MPP Tracker die üblicherweise im Photovoltaik-Wechselrichter integriert sind, wird die Kennlinie des Solarmoduls bzw. der Seri ¬ enschaltung mehrerer Solarmodule zumindest teilweise ermittelt und eine Regelung vorgenommen, sodass das Solarmodul im MPP be ¬ trieben wird.

Mit Hilfe des gegenständlichen Prüfverfahrens und den entspre ¬ chend ausgestatteten Photovoltaik-Wechselrichtern ist es möglich zumindest einen Teil der U/I-Kennlinie vorzugsweise die gesamte U/I-Kennlinie einschließlich Kurzschlussstrom I KS und Leerlauf ¬ spannung U LL vor Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage aber auch während des laufenden Betriebs zu erfassen und somit ein ver ¬ pflichtendes Prüfprotokoll zu erstellen oder Veränderungen der Solarmodule beispielsweise aufgrund von Verunreinigungen, Witte ¬ rungseinflüssen oder der Alterung zu erkennen. Die dabei produzierte Leistung kann entsprechend in das Versorgungsnetz

eingespeist werden.

Fig. 3 zeigt ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Prüfung der Stränge an Solarmodulen einer Photovoltaikanlage. Nach dem Start des Verfahrens (Block 100) wird eine Prü ¬ fung der Polarität jedes Stranges an Solarmodulen (Block 101) durchgeführt. Danach wir der der Isolationswiderstand R x jedes Stranges an Solarmodulen (Block 102) gemessen. Danach wird der Einspeisebetrieb der Photovoltaikanlage begonnen und die U/I- Kennlinie jedes Stranges an Solarmodulen zumindest teilweise vorzugsweise vollständig (einschließlich Kurzschlussstrom I KS und LeerlaufSpannung U LL ) ermittelt (Block 103) . Nach der Polaritäts ¬ messung (Block 101) erfolgt üblicherweise eine Abfrage (Block 104) ob die Polarität korrekt ist und es wird nur im Falle einer korrekten Polarität des Stranges an Solarmodulen mit der Messung fortgefahren. Bei Feststellung einer Verpolung erfolgt eine entsprechende Warnung (Block 105) und es wird an den Beginn der Messung zurückgesprungen oder die Messung solange unterbrochen bis die korrekte Polarität hergestellt wurde. Nach der Erfassung der U/I-Kennlinie sämtlicher Stränge an Solarmodulen werden die entsprechenden Werte in den Speicher geschrieben (Block 106) und zur Erstellung eines Prüfberichts zur Verfügung gestellt. Optio ¬ nal können die im Speicher abgelegten Werte mit Grenzwerten oder vorausgegangenen Werte verglichen werden (Abfrage 107) und im Falle unzulässiger Abweichungen eine Warnung (Block 108) ausgegeben werden. Gemäß Abfrage 109 wird die Messung bzw. das Prüf ¬ verfahren unter bestimmten Bedingungen wie zB nach Eintritt bestimmter Betriebsereignisse oder nach Ablauf voreingestellter Zeitdauern At wieder begonnen. Entsprechend Schritt 110 wird das Messverfahren beendet.

Schließlich zeigt Fig. 4 eine U/I-Kennlinie eines Solarmoduls unter verschiedenen Bedingungen. Die Kennlinie A ist für ein neues Solarmodul charakteristisch während die Kurve B die Eigen ¬ schaften eines gealterten Solarmoduls zeigt. Bei wiederholter Messung und Überprüfung aller Stränge an Solarmodulen kann somit die Alterung des Solarmoduls effektiv festgestellt werden und bei Unterschreitung bestimmter Schwellwerte ein rechtzeitiger Austausch des Solarmoduls veranlasst werden, sodass wieder die optimale Leistung aus der Sonnenenergie erhalten werden kann. Gerade bei solchen Messungen und Vergleichen ist die Messung bei bzw. Umrechnung auf die Standard Test Conditions bei definierter Temperatur und Einstrahlung von besonderer Bedeutung.