HEEREN IMKE (DE)
LOIBL THOMAS (DE)
HEEREN IMKE (DE)
US1864365A | 1932-06-21 | |||
EP1005125A2 | 2000-05-31 | |||
DE699080C | 1940-11-22 | |||
US2446872A | 1948-08-10 | |||
JPH1190963A | 1999-04-06 |
Ansprüche Verfahren zur Herstellung eines hohlzylindrischen Keramikbauteils (21 ), insbesondere eines Kerzensteins für eine Zündkerze, wobei das Keramikbauteil (21 ) eine zentrale Durchgangsöffnung aufweist, umfassend die Schritte: - Schließen eines in Radialrichtung des Keramikbauteils (21 ) geteilten Werkzeugs mit einem ersten Werkzeugteil (2) und einem zweiten Werkzeugteil (3), welche eine Kavität (4) definieren, - Anordnen einer zentralen Kernanordnung, umfassend einen ersten Kern (7) und einen zweiten Kern (8), in die Kavität (4), wobei der erste und zweite Kern in Axialrichtung (X-X) des Werkzeugs beweglich sind, wobei der zweite Kern als Hohlkern ausgebildet ist und den ersten Kern (7) zumindest teilweise aufnimmt, - Anordnen des ersten Kerns (7) an einer Angussseite des Werkzeugs derart, dass ein ringförmiger Angussquerschnitt (9) gebildet wird, - Anordnen des zweiten Kerns (8) an einem der Angussseite in Axialrichtung (X-X) gegenüberliegenden Ende, wobei der zweite Kern (8) ein Ende der Kavität definiert, - Einspritzen einer Keramikmasse durch den ringförmigen Angussquerschnitt (9) in die Kavität (4), - Verschließen des ringförmigen Angussquerschnitts (9) mittels des ersten Kerns (7), so dass die Kavität (4) mittels des ersten und zweiten Werkzeugteils (2, 3), des ersten Kerns (7) und des zweiten Kerns (8) eingeschlossen ist, und - Verschieben des zweiten Kerns (8) in Axialrichtung (X-X) in Richtung zur Angussseite, um Druck auf die eingespritzte Keramikmasse auszuüben und diese in der Kavität (4) zu verdichten. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kern (7) an der Angussseite sich verjüngend ausgebildet ist, insbesondere konisch zulaufend ausgebildet ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Keramikmasse über einen Heißkanal zugeführt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Angussseite des Werkzeugs ein plattenartiges Bauteil (15) mit einer Düse (16), insbesondere aus einem wärmedämmenden Material, angeordnet ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kern (7) und der zweite Kern (8) nach dem Einspritzen der Keramikmasse gleichzeitig oder im Wesentlichen gleichzeitig in Axialrichtung (X-X) vorgeschoben werden. Keramikspritzgusswerkzeug zur Herstellung eines hohlzylindrischen Keramikbauteils (21 ), insbesondere eines Kerzensteins für eine Zündkerze, umfassend - ein erstes Werkzeugteil (2), - ein zweites Werkzeugteil (3), wobei das Keramikspritzgusswerkzeug durch das erste und zweite Werkzeugteil (2, 3) in Radialrichtung geteilt ist und wobei das erste und zweite Werkzeugteil (2, 3) eine Kavität (4) definieren, - eine Angussvorrichtung (5) mit einer Zufuhröffnung zum Zuführen eines Keramikwerkstoffs, und - eine Kernanordnung (6), umfassend einen ersten Kern (7) und einen zweiten Kern (8), wobei die Kerne (7, 8) in Axialrichtung beweglich sind und wobei der erste Kern (7) zumindest teilweise im zweiten Kern (8) angeordnet ist, - wobei der erste Kern (7) in eine erste Position bringbar ist, ist welcher ein ringförmiger Angussquerschnitt (9) gebildet ist und in eine zweite Position bringbar ist, in welcher der erste Kern (7) den ringförmigen Angussquerschnitt verschließt, und - wobei der zweite Kern (8) an einem der angussseitigen Axialrichtung (X- X) gegenüberliegenden Ende angeordnet ist und ein axiales Ende der Kavität (4) definiert. 7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Außendurchmesser des ersten Kerns (7) einem Durchmesser der Zufuhröffnung der Angussvorrichtung (5) entspricht. 8. Werkzeug nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine Bewegungsvorrichtung, welche den ersten Kern (7) und den zweiten Kern (8) unabhängig voneinander bewegt. 9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kern (7) ein sich verjüngendes Ende aufweist. 10. Werkzeug nach einem der Ansprüche 6 bis 9, ferner umfassend ein plattenformiges Bauteil (15) mit einer Düse (16), welches zwischen dem ersten Werkzeugteil (2) und der Angussvorrichtung (5) angeordnet ist. 1 1 . Isolator für eine Zündkerze, hergestellt nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 5. |
Titel
Verfahren und Werkzeug zur Herstellung eines hohlzylindrischen
Keramikbauteils
Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein
Keramikspritzgusswerkzeug zur Herstellung eines hohlzylindrischen
Keramikbauteils, insbesondere eines Kerzensteins für eine Zündkerze.
Zündkerzen umfassen einen Isolator (Kerzenstein), welcher üblicherweise aus Aluminiumoxidkeramik (Al 2 0 3 ) hergestellt ist. Nach dem heutigen Stand der Technik wird der Kerzenstein durch Pressen des AI 2 0 3 -Rohstoffs und einem anschließenden Schleifverfahren in seine typische Form gebracht. Anschließend erfolgt eine Sinterung, bei der der Pressling bei hoher Temperatur verfestigt wird. Ein Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, dass während des Schritts des Pulverpressens innerhalb des Materials unterschiedliche Porengrößen und unterschiedliche Porenformen ausgebildet werden können. Die Porengrößen und Porenformen beeinflussen jedoch eine Durchschlagfestigkeit des
Isolatormaterials in starker Weise, so dass die Durchschlagfestigkeit
herkömmlich hergestellter Kerzensteine auf maximal 50 kV/mm begrenzt ist. In jüngster Zeit werden jedoch verstärkt hoch aufgeladene Brennkraftmaschinen verwendet, was zu höheren Zündspannungen aufgrund der Druckerhöhung im Brennraum führt. Von daher besteht die Notwendigkeit, dass eine
Durchschlagfestigkeit der Isolatoren auf 75 kV/mm oder mehr gesteigert werden muss, um einen bedenkenlosen Einsatz auch in aufgeladenen
Brennkraftmaschinen sicherzustellen.
Offenbarung der Erfindung Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines hohlzylindrischen Keramikbauteils mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass ein Keramikbauteil mit einer möglichst gleichmäßigen
Porengröße und mit möglichst gleichmäßigen Porenformen hergestellt werden kann. Insbesondere weist das erfindungsgemäß hergestellte Keramikbauteil eine deutlich gesteigerte Durchschlagfestigkeit von bis zu 75 kV/mm und mehr auf. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass ein Spritzwerkzeug eine Kernanordnung mit einem ersten und zweiten Kern aufweist, welche in
Axialrichtung verschiebbar sind. Der erste Kern ist dabei zumindest teilweise im zweiten, als Hohlkern ausgebildeten Kern angeordnet. Hierbei ist der erste Kern derart im Spritzwerkzeug angeordnet, dass an einer Angussseite des Werkzeugs ein ringförmiger Angussquerschnitt gebildet wird. Insbesondere diese Maßnahme stellt sicher, dass eine eingespritzte Keramikmasse in eine kontrollierte, rotationssymmetrische und strömungsteilungsfreie Blockscherströmung gezwungen wird. Hierdurch können insbesondere Freistrahlausbildungen und
Strömungsnähte, welche zu einer erheblichen Fehlerbildung im Keramikbauteil führen, vermieden werden. Insbesondere um derartige Fehlstellen ergibt sich eine reduzierte Durchschlagsfestigkeit. Weiterhin ermöglicht die konzentrisch angeordnete Kernanordnung das Herstellen von Keramikbauteilen mit höchster rotationssymmetrischer Präzision und absolut gleichmäßigen Wanddicken über den gesamten Querschnitt. Nachdem die Keramikmasse in die Kavität des Werkzeugs eingespritzt wurde, wird der ringförmige Angussquerschnitt mittels des ersten Kerns verschlossen, so dass die Kavität durch die Werkzeugwände sowie den ersten und zweiten Kern abgeschlossen ist. Anschließend erfolgt ein Verschieben des zweiten Kerns in Axialrichtung gegen die Keramikmasse, um
Druck auf die eingespritzte Keramikmasse auszuüben und diese zu verdichten. Somit erfolgt erfindungsgemäß eine Nachverdichtung noch innerhalb des Spritzwerkzeugs, um eine Gefügeverdichtung in der Kavität zu erreichen.
Hierdurch kann eine gleichmäßige Verdichtung des eingespritzten
Keramikmaterials von der Gegenseite des Angusses ermöglicht werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass durch das Verschieben des ersten Kerns und das Schließen des ringförmigen
Angussquerschnitts auch eine Abtrennung der eingespritzten Keramikmasse von Angussbereichen des Werkzeugs erfolgt. Hierdurch kann insbesondere vermieden werden, dass, wie bisher im Stand der Technik nach dem Abschluss der Formgebung, der Formling aus dem Werkzeug entnommen wird und vom sogenannten Anguss abgerissen wird. Dies führt nämlich zu einem
ausgefransten Rand, welcher sich auch sehr kritisch auf die
Durchschlagsfestigkeit und die mechanische Festigkeit des Keramikbauteils auswirkt. Ein derartig ausgefranster Rand muss dann aufwändig mittels
Schleifprozessen geglättet werden, was bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch alles entfallen kann.
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Vorzugsweise ist der erste Kern an einem Ende an der Angussseite sich verjüngend zulaufend ausgebildet, insbesondere konisch zulaufend ausgebildet. Hierdurch wird ein laminares Einströmen in den Ringquerschnitt weiter gefördert und eine Homogenität des Formlings weiter gesteigert.
Besonders bevorzugt wird die Keramikmasse durch einen Heißkanal der Angussvorrichtung zugeführt. Hierdurch wird ein zu schnelles Erkalten und Erstarren vermieden, so dass nach dem vollständigen Einspritzen der
Keramikmasse und dem Schließen des Angussquerschnitts direkt im Werkzeug noch der Prägevorgang vorgenommen werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist an der Angussseite ein plattenformiges Bauteil mit einer Düse, insbesondere aus einem wärmeisolierenden Material, vorgesehen. Das plattenförmige Bauteil ist vorzugsweise aus einer Keramik, insbesondere aus Zr0 2 , hergestellt. Hierdurch kann insbesondere ein zu schnelles Auskühlen der Keramikmasse im
Angussbereich verhindert werden und weiterhin auch ein zu schnelles Erstarren der Keramikmasse bei dünnen Wandstärken vermieden werden.
Um eine möglichst kurze Prozesszeit zu erreichen, werden vorzugsweise der erste und zweite Kern gleichzeitig oder im Wesentlichen gleichzeitig in
Axialrichtung verschoben. Hierbei ist lediglich zu beachten, dass der zweite Kern für den Prägevorgang noch verschiebbar bleibt, sobald der erste Kern den Angussquerschnitt verschlossen hat.
Die Erfindung betrifft ferner ein Keramikspritzgusswerkzeug zur Herstellung eines hohlzylindrischen Keramikbauteils, insbesondere eines Kerzensteins für eine Zündkerze, mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Das
Keramikspritzgusswerkzeug umfasst ein erstes und ein zweites Werkzeugteil, welche das Werkzeug in Radialrichtung teilen, so dass eine Längsnaht am späteren Keramikbauteil vermieden wird. Ferner ist eine Angussvorrichtung mit einer Zufuhröffnung zum Zuführen eines Keramikwerkstoffs und eine
Kernanordnung, umfassend einen ersten und zweiten Kern, vorgesehen. Die Kerne sind in Axialrichtung beweglich, wobei der erste Kern zumindest teilweise im zweiten Kern angeordnet ist. Der erste Kern ist dabei in eine erste Position bringbar, in welcher ein ringförmiger Ausgussquerschnitt zwischen dem ersten Kern und der Ausgussvorrichtung gebildet ist, um eine laminare Einströmung einer Keramikmasse zu ermöglichen. Weiterhin ist der erste Kern in eine zweite Position bringbar, in welcher der erste Kern den Ausgussquerschnitt verschließt. Hierdurch ist es möglich, dass der zweite Kern dann in Axialrichtung bewegt wird und Druck auf die eingespritzte Keramikmasse von der anderen Seite der Kavität her ausübt.
Vorzugsweise entspricht ein Außendurchmesser des ersten Kerns einem
Durchmesser einer Zufuhröffnung der Angussvorrichtung. Hierdurch kann ein sicheres Schließen des Zufuhrquerschnitts durch den ersten Kern erreicht werden.
Weiter bevorzugt umfasst das Keramikspritzgusswerkzeug eine
Bewegungsvorrichtung, welche den ersten und zweiten Kern unabhängig voneinander bewegt. Um während des Spritzvorgangs eine möglichst laminare Strömung der eingespritzten Keramikmasse zu erreichen, weist der erste Kern vorzugsweise ein sich verjüngendes Ende auf. Besonders bevorzugt ist das verjüngende Ende als Kugelabschnitt oder kegelförmig ausgebildet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist ferner ein plattenförmiges Bauteil mit einer Düse vorgesehen, welches zwischen einem Werkzeugteil und der Angussvorrichtung angeordnet ist. Das
plattenförmige Bauteil verhindert insbesondere ein zu schnelles Abkühlen der eingespritzten Keramikmasse. Das plattenförmige Bauteil ist vorzugsweise aus einem gut isolierenden Material, vorzugsweise einer Keramik oder einem anderen gehärteten Material, hergestellt. Ein Durchmesser der Düse entspricht dabei bevorzugt einem Durchmesser des ersten Kerns, so dass der erste Kern die eingespritzte Masse im Bereich der Düse abscheren kann und die Düse verschließen kann. Die Verwendung des plattenförmigen Bauteils stellt ferner eine schnelle Umrüstbarkeit des Werkzeugs sicher, indem einfach der erste Kern und das plattenförmige Bauteil ausgetauscht werden und gegen entsprechend andere Bauteile mit anderen Abmessungen (beispielsweise anderen
Durchmessern) ausgetauscht werden können. Hierdurch können Kerzensteine mit unterschiedlichen Innendurchmessern hergestellt werden.
Besonders bevorzugt ist dabei ein Durchmesser der Düse des plattenförmigen Bauteils gleich einem Außendurchmesser des ersten Kerns.
Weiter bevorzugt ist der erste Kern zweiteilig mit einem ersten, mittigen zylindrischen Kernteil und einem zweiten, das erste Kernteil umgebenden Hohlkern, ausgebildet. Der Hohlkern ist dann vom zweiten Kern umgeben. Die Verwendung eines zweiteiligen ersten Kerns ermöglicht dabei insbesondere auch die Ausbildung eines Absatzes im Inneren des Keramikbauteils, so dass insbesondere bei Herstellung eines Isolators für eine Zündkerze eine im
Wesentlichen stufenförmig ausgebildete Mittelelektrode an einem Ringabsatz im Inneren des Hohlraums anliegen kann.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Isolator für eine Zündkerze, welcher nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Der Isolator weist vorzugsweise eine Durchschlagfestigkeit von größer oder gleich 75 kV/mm auf.
Zeichnung
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. Gleiche bzw. funktional gleiche Teile sind in den Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. In der Zeichnung ist:
Figur 1 eine schematische Schnittansicht eines
Keramikspritzgusswerkzeugs gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Einspritzzustand, Figur 2 eine Schnittansicht von Figur 1 im Prägezustand,
Figur 3 eine vergrößerte Ansicht eines Teils des Spritzgusswerkzeugs von Figur 1 ,
Figur 4 eine schematische Schnittansicht einer durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Zündkerze und
Figur 5 eine zweigeteilte Schnittansicht eines
Keramikspritzgusswerkzeugs gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 ein
Keramikspritzgusswerkzeug 1 gemäß einem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
Figur 4 zeigt ein Beispiel für eine Verwendung eines mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Keramikbauteils. In Figur 4 ist eine
Zündkerze 20 dargestellt, wobei ein Kerzenstein (Isolator) 21 der Zündkerze durch das erfindungsgemäße Verfahren herstellbar ist. Die Zündkerze umfasst ferner in bekannter Weise eine Mittelelektrode 22, eine oder mehrere
Masseelektroden 23, eine Widerstandseinschmelzung 24, einen
Anschlussbolzen 25 und ein Gehäuse 26. Der Kerzenstein 21 ist aus einem isolierenden Material hergestellt und weist eine hohlzylindrische Hauptform auf.
Die Figuren 1 bis 3 zeigen ein Keramikspritzgusswerkzeug 1 zur Herstellung z.B. des Kerzensteins 21. Das Keramikspritzgusswerkzeug 1 umfasst ein erstes Werkzeugteil 2 und ein zweites Werkzeugteil 3, welche im zusammengesetzten
Zustand eine Kavität 4 definieren. Dabei bilden das erste und zweite
Werkzeugteil 2, 3 das Keramikspritzgusswerkzeug 1 derart, dass dieses in radialer Richtung R zu einer Längsachse X-X geteilt ist. Das
Keramikspritzgusswerkzeug 1 umfasst ferner eine Kernanordnung 6 mit einem ersten Kern 7 und einem zweiten Kern 8. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ist der erste Kern 7 teilweise im hohlen, zylindrischen zweiten Kern 8 aufgenommen. Die Form des ersten Kerns 7 ist ebenfalls zylindrisch, wobei der erste Kern 7 an seinem freien Ende eine sich verjüngende Spitze 70 aufweist. In diesem
Ausführungsbeispiel ist die sich verjüngende Spitze 70 eine Halbkugel. Hierbei sind die beiden Kerne, wie in Figur 2 durch die Pfeile A, B angedeutet, in
Richtung der Längsachse X-X im Keramikspritzgusswerkzeug 1 verschiebbar angeordnet. Hierbei kann der erste Kern 7 unabhängig vom zweiten Kern 8 und umgekehrt verschoben werden.
Weiter umfasst das Keramikspritzgusswerkzeug 1 eine Angussvorrichtung 5 mit einem Zuführkanal 50. Die Angussvorrichtung 5 ist beheizt und eine
Keramikmasse (pulverförmige Keramik und Binder) wird in Richtung des Pfeils C durch die Angussvorrichtung 5 in die Kavität 4 zugeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft dabei wie folgt ab. Ausgehend von dem in Figur 1 gezeigten Zustand, in welchem der erste Kern 7 und der zweite Kern 8 in ihren zurückgezogenen Positionen im Keramikspritzgusswerkzeug angeordnet sind, ist an der Angussseite der Kavität 4 ein ringförmiger Angussquerschnitt 9 zwischen der Wand des ersten Werkzeugteils 2 und dem ersten Kern 7 vorhanden. Wenn nun Keramikmasse, wie durch den Pfeil C angedeutet, über die Angussvorrichtung 5 in das erste Werkzeugteil 2 einströmt, wird diese im
Bereich des ringförmigen Angussquerschnitts 9 zugeführt, was in Figur 3 durch die Pfeile D angedeutet ist. Hierdurch ergibt sich ein laminares und damit fehlerfreies, ringförmiges Einströmen der Keramikmasse in die Kavität. Die in der Kavität 4 befindliche Luft wird durch einen Entlüftungskanal (nicht dargestellt) oder Anlegen eines Volumens an der Kavität vor dem Einspritzen entlüftet. Aus diesem ringförmigen Keramikmassestrom resultiert somit eine gleichmäßige Füllfront in axialer Richtung des Keramikspritzgusswerkzeugs in Richtung auf den zweiten Kern 8 zu. Wenn die gesamte Kavität 4 mit Keramikmasse gefüllt ist, wird der erste Kern 7 in axialer Richtung X-X in Richtung zur Angussseite vorgefahren, bis der erste Kern 7 an einem Wandbereich 12 mit reduziertem Durchmesser anliegt.
Hierdurch ist die in der Kavität 4 befindliche Keramikmasse eingeschlossen, d.h., die Verbindung zum Zuführkanal 50 ist unterbrochen, so dass keine weitere Keramikmasse mehr nachströmen kann. Hierbei sei angemerkt, dass dieser
Schritt noch im plastischen Zustand der Keramikmasse erfolgen muss. Somit ist die in der Kavität 4 befindliche Keramikmasse von der sich noch in der
Angussvorrichtung 5 befindlichen Masse sauber abgetrennt. Im nächsten Schritt wird der zweite Kern 8 in Richtung des Pfeils B (Figur 2) bewegt und übt somit einen Druck auf die in der Kavität 4 befindliche Keramikmasse aus. Hierdurch erfolgt eine Verdichtung der Keramikmasse in der Kavität 4 (Prägeprozess), wodurch eine Porosität verringert wird, Porengrößen reduziert werden und möglichst gleichmäßige Porenformen erhalten werden. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, kann somit schon praktisch der fertige Kerzenstein unter Druck gesetzt werden, ohne dass hier eine weitere Nachbearbeitung des Kerzensteins notwendig ist.
Nach dem Verdichtungsprozess erfolgt eine Abkühlung und Aushärtung des Formlings und anschließend wird dieser aus dem Keramikspritzgusswerkzeug 1 entnommen. In einem letzten Schritt zur Herstellung des Kerzensteins wird der Formling dann gesintert.
Es sei angemerkt, dass vorzugsweise während der Abkühlung der
Keramikmasse in dem Spritzgusswerkzeug der Druck durch den zweiten Kern aufrechterhalten bleibt.
Figur 5 zeigt ein Keramikspritzgusswerkzeug 1 gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. In Figur 5 sind dabei zwei Zustände des Verfahrens verdeutlicht, wobei im oberhalb der Längsachse X-X gezeigten Zustand die beiden Kerne 7 und 8 im zurückgezogenen Zustand positioniert sind und im unterhalb der Längsachse X-X dargestellten Zustand die beiden Kerne 7,
8 im ausgefahrenen Zustand dargestellt sind. Weiterhin umfasst das
Keramikspritzgusswerkzeug 1 ein plattenförmiges Bauteil 15 mit einer Düse 16. Ein Innendurchmesser der Düse 16 entspricht dabei einem Außendurchmesser des ersten Kerns 7. Dabei ist ein angussseitiges Ende des ersten Kerns 7 in Kegelform, insbesondere als Spritzkegel, ausgeführt. Somit kann wiederum während des Einströmvorgangs ein ringförmiger Querschnitt 9 zwischen dem ersten Kern 7 und der Werkzeugwand bereitgestellt werden, um eine laminare, möglichst wirbelfreie Einströmung in das Werkzeug zu erreichen. Wenn die Druckphase beginnen soll, wird wiederum der erste Kern 7 vorgeschoben, wobei aufgrund der gleichen Durchmesser zwischen Kern und Düse 16 der erste Kern
7 die Düse 16 vollständig verschließt und gegebenenfalls auch weiter in die Angussvorrichtung 5 eingeschoben werden kann. Dann erfolgt, wie im ersten Ausführungsbeispiel, ein Vorschieben des zweiten Kerns 8, um die in der Kavität 4 befindliche abgeschlossene Keramikmasse unter Druck zu setzen. Zu den beschriebenen Ausführungsbeispielen sei angemerkt, dass der erste
Kern 7 auch zweiteilig ausgebildet sein kann. Weiter bevorzugt ist der erste Kern zweiteilig und mit einem ersten, mittigen zylindrischen Kernteil und einem zweiten, das erste Kernteil umgebenden Hohlkern, ausgebildet. Der Hohlkern ist dann vom zweiten Kern umgeben. Die Verwendung eines zweiteiligen ersten Kerns ermöglicht dabei insbesondere auch die Ausbildung eines Absatzes im
Inneren des Keramikbauteils, so dass insbesondere bei Herstellung eines Isolators für eine Zündkerze eine im Wesentlichen lageartig ausgebildete Mittelelektrode an einem Ringabsatz im Inneren des Hohlraums anliegen kann.
Next Patent: INJECTION MOLDING TOOL AND METHOD FOR PRODUCING A CERAMIC COMPONENT