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Title:
METHOD FOR TRANSFERRING A FEED STRIP OF A MATERIAL WEB ONTO A WINDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/013023
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for transferring a feed strip of a material web, in particular a paper or cardboard web, onto a winding device (18) for winding the material web onto a batch roll (20). According to the method, the material web or the feed strip is guided by a support drum (22) and a winding nip (24) is formed between the support drum (22) and the batch roll (20). During the transfer of the feed strip, the linear force (LK) in the winding nip (24) is set to a higher value in the vicinity of the feed strip than in the remaining area of the winding nip (24). The invention also relates to a corresponding winding device (18).

Inventors:
DREFS WOLFGANG (DE)
WETSCHENBACHER EWALD (DE)
MADRZAK ZYGMUNT (DE)
MAURER JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/050306
Publication Date:
February 12, 2004
Filing Date:
July 15, 2003
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PAPER PATENT GMBH (DE)
DREFS WOLFGANG (DE)
WETSCHENBACHER EWALD (DE)
MADRZAK ZYGMUNT (DE)
MAURER JOERG (DE)
International Classes:
B65H18/10; B65H18/26; B65H19/28; (IPC1-7): B65H18/26
Foreign References:
DE19822261A11999-11-25
DE10030199A12002-01-03
Attorney, Agent or Firm:
VOITH PAPER PATENT GMBH (St. Poeltener Str. 43, Heidenheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Überführen eines Aufführstreifens einer Materialbahn, insbesondere Papieroder Kartonbahn, auf eine Wickelvorrichtung (18) zum Aufwickeln der Materialbahn auf einen Tambour (20), bei der die Mate rialbahn bzw. der Aufführstreifen über eine Tragtrommel (22) geführt und zwischen der Tragtrommel (22) und dem Tambour (20) ein Wickelspalt (24) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienkraft (LK) im Wickelspalt (24) beim Überführen des Aufführ streifes im Bereich des Aufführstreifens auf einen höheren Wert eingestellt wird als im restlichen Bereich des Wickelspaltes (24).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufführstreifen in einem der beiden seitlichen Randbereiche durch den Wickelspalt (24) geführt wird und dass die Linienkraft (LK) in dem betreffenden seitlichen Randbereich des Wickelspaltes (24) auf einen höhe ren Wert eingestellt wird als in dem anderen seitlichen Randbereich.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienkraft (LK) in dem anderen seitlichen Randbereich auf den Wert Null eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Linienkraft (LK) auf der Führerseite und auf der Triebseite des Wi ckelspaltes (24) auf unterschiedlich hohe Werte eingestellt wird, wobei sie auf der Seite des Aufführstreifens auf den höheren Wert eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Linienkraft (LK) im Wickelspalt (24) über einen verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour (20) eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Tambour (20) im Bereich des Aufführstreifens stärker gegen die Tragtrommel (22) gepresst wird als im restlichen Bereich des Wickelspaltes (24).
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Tambour (20) bezüglich der Tragtrommel (22) schräg gestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass eine ortsfeste Tragtrommel (22) eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen im Primärbereich der Wickelvorrichtung (18) auf geführt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen im Sekundärbereich der Wickelvorrichtung (18) aufgeführt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Linienkraft (LK) im Wickelspalt (24) über eine verfahrbare bzw. verstellbare Tragtrommel (22) eingestellt wird. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Tragtrommel (22) im Bereich des Aufführstreifens stärker gegen den Tambour (20) gepresst wird als im restlichen Bereich des Wickelspaltes (24). Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Tragtrommel (22) bezüglich des Tambours (20) schräg gestellt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Tambour (20) ortsfest bzw. zur Kompensation der Zunahme des Wickeldurchmessers verfahrbar ist. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen im Primärbereich der Wickelvorrichtung (18) auf geführt wird.
10. 16 Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen im Sekundärbereich der Wickelvorrichtung (18) aufgeführt wird.
11. 17 Wickelvorrichtung (18) zum Aufwickeln der Materialbahn, insbesondere Papieroder Kartonbahn, auf einen Tambour (20), bei der die Materialbahn über eine Tragtrommel (22) geführt und zwischen der Tragtrommel (22) und dem Tambour (20) ein Wickelspalt (24) gebildet wird, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass zum Überführen eines Aufführstreifes der Materialbahn die Linienkraft (LK) im Wickelspalt (24) im Bereich des Aufführstreifens auf einen höheren Wert einstellbar ist als im restlichen Bereich des Wickelspaltes (24).
12. 18 Wickelvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen in einem der beiden seitlichen Randbereiche durch den Wickelspalt (24) geführt und die Linienkraft (LK) in dem betreffenden seitlichen Randbereich des Wickelspaltes (24) auf einen höheren Wert ein stellbar ist als in dem anderen seitlichen Randbereich.
13. 19 Wickelvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Linienkraft (LK) in dem anderen seitlichen Randbereich auf den Wert Null einstellbar ist.
14. 20 Wickelvorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Linienkraft (LK) auf der Führerseite und auf der Triebseite des Wi ckelspaltes (24) auf unterschiedlich hohe Werte einstellbar ist, wobei sie auf der Seite des Aufführstreifens auf den höheren Wert einstellbar ist.
15. 21 Wickelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienkraft (LK) im Wickelspalt über einen verfahrbaren bzw. ver stellbare Tambour (20) einstellbar ist.
16. 22 Wickelvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Tambour (20) im Bereich des Aufführstreifens stärker gegen die Tragtrommel (22) pressbar ist als im restlichen Bereich des Wickelspaltes (24).
17. 23 Wickelvorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Tambour (20) bezüglich der Tragtrommel (22) schrägstellbar ist.
18. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragtrommel (22) ortsfest ist.
19. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufführstreifen im Primärbereich der Wickelvorrichtung (18) auf führbar ist.
20. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufführstreifen im Sekundärbereich der Wickelvorrichtung (18) aufführbar ist. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Tragtrommel (22) verfahrbar bzw. verstellbar ist und die Linienkraft im Wickelspalt (24) über die Tragtrommel (22) einstellbar ist. Wickelvorrichtung nach Anspruch 27, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Tragtrommel (22) im Bereich des Aufführstreifens stärker gegen den Tambour (20) pressbar ist als im restlichen Bereich des Wickelspaltes (24).
21. Wickelvorrichtung nach Anspruch.
22. oder 28, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass die Tragtrommel (22) bezüglich des Tambours (20) schrägstellbar ist. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Tambour (20) ortsfest bzw. zur Kompensation der Zunahme des Wickeldurchmessers verfahrbar ist. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen im Primärbereich der Wickelvorrichtung (18) auf führbar ist. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass der Aufführstreifen im Sekundärbereich der Wickelvorrichtung (18) aufführbar ist.
Description:
Verfahren zum Überführen eines Aufführstreifens einer Materialbahn auf eine Wickelvorrichtunq Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überführen eines Aufführstreifens einer Materialbahn, insbesondere Papier-oder Kartonbahn, auf eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln der Materialbahn auf einen Tambour, bei der die Matetrialbahn bzw. der Aufführstreifen über eine Tragtrommel geführt und zwischen der Trag- trommel und dem Tambour ein Wickelspalt gebildet wird. Sie betrifft ferner eine Wickelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 17.

Wickelvorrichtungen der zuvor genannten Art sind beispielsweise aus den Druck- schriften DE 198 22 261 A1, DE 198 52 257 A1, DE 199 39 506 A1, WO 98/52858 und EP 0 483 092 B1 bekannt.

Der bisher übliche allgemeine Ablauf eines entsprechenden Aufführvorgangs an einer Papiermaschine umfasst die folgenden Schritte : - Am Ende der Trockenpartie, d. h. am letzten Trockenzylinder, wird die Papierbahn bahnbreit in den Pulper oder Stoffauflöser gefahren.

- Beispielsweise mittels eines Spitzenschneiders wird ein Streifen geschnit- ten.

- Der Streifen wird vom letzten Trockenzylinder abgenommen und beispiels- weise mittels einer Seilführung, Vakuumbändern, Luftblechen und/oder dergleichen auf eine Wickelvorrichtung oder Roller überführt.

- Der Streifen wird aufgeholt und stramm gezogen.

- Der Streifen wird auf volle Bahnbreite gefahren.

Als Klemmstelle für den Streifen dient hierbei der zwischen einer Tragtrommel und einem Leertambour gebildete Wickelspalt oder Nip.

Die Linienkraft im Nip wird durch Anpressung erzeugt, wobei der Leertambour entsprechend gegen die Tragtrommel oder die Tragtrommel entsprechend gegen den Leertambour gepresst wird.

Die Anpressung des Leertambours gegen die Tragtrommel bzw. der Tragtrommel gegen den Leertambour erfolgt üblicherweise mittels zweier Hydraulikzylinder, von denen einer auf der Führerseite und einer auf der Triebseite vorgesehen ist und die mit gleichem Druck beaufschlagt werden. Durch die gleichmäßige Anpressung bzw. gleiche Anpresskraft auf der Führerseite und der Triebseite ergibt sich ein über seine gesamte Breite geschlossener Nip.

Überdies ist bisher allgemein eine Aufführposition auf der Schiene oder zwischen der Wechselposition und der waagrechten Position auf der Schiene vorgesehen.

Die Verteilung der Linienkraft ist bisher allgemein abhängig von den folgenden Größen : - Höhe der Anpresskraft - Wechselposition (Wechselwinkel) - Steifigkeit von Tragtrommel und Tambour - Ausführung der Oberflächen von Tragtrommel und Tambour (Stahl, Gum- mierung, Härte) - Durchmesser von Tragtrommel und Tambour.

Dabei ist die Verteilung der Linienkraft bzw. Pressung bezüglich der Maschinen- mitte bisher stets symmetrisch.

Beim Auf-oder Überführen des Aufführstreifens kann es insbesondere bei einer eingelaufenen gummierten Tragtrommel zu Problemen kommen. So bedeutet eine eingelaufende Tragtrommel eine Durchmesserreduzierung. Die Nipkraft bzw.

Pressung ist an der betreffenden Stelle geringer, wobei im Extremfall der Nip an der betreffenden Stelle sogar offen sein kann, d. h. nicht mehr vollständig ge- schlossen ist. Der Überführstreifen kann dann nicht mehr gegriffen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Wickelvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen die zuvor genannten Probleme beseitigt sind. Dabei soll insbesondere sicherge- stellt sein, dass der Wickelspalt oder Nip an der Stelle, an der der Überführstreifen ankommt, in jedem Fall geschlossen ist.

Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Linienkraft im Wickelspalt beim Überführen des Aufführstreifes im Be- reich des Aufführstreifens auf einen höheren Wert eingestellt wird als im restli- chen Bereich des Wickelspaltes.

Wird der Aufführstreifen in einem der beiden seitlichen Randbereiche durch den Wickelspalt geführt, so wird bevorzugt die Linienkraft in dem betreffenden seitli- chen Randbereich des Wickelspaltes auf einen höheren Wert eingestellt als in dem anderen seitlichen Randbereich. Dabei kann die Linienkraft in dem anderen seitlichen Randbereich insbesondere auch auf den Wert Null eingestellt werden.

Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Linienkraft auf der Führerseite und auf der Triebseite des Wickelspaltes auf unterschiedlich hohe Werte eingestellt, wobei sie auf der Seite des Aufführstreifens auf den höheren Wert eingestellt wird.

Die Linienkraft im Wickelspalt kann beispielsweise über einen verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour und/oder über eine verfahrbare bzw. verstellbare Trag- trommel eingestellt werden.

Ist die Linienkraft im Wickelspalt über einen verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour einstellbar, so wird vorteilhafterweise der Tambour im Bereich des Aufführstreifens stärker gegen die Tragtrommel gepresst als im restlichen Bereich des Wickelspaltes.

Der Tambour kann insbesondere auch bezüglich der Tragtrommel schräg gestellt werden.

Zweckmäßigerweise wird eine ortsfeste Tragtrommel eingesetzt.

Der Aufführstreifen kann beispielsweise im Primärbereich oder im Sekundärbe- reich der Wickelvorrichtung aufgeführt werden. Was unter einem solchen Primär- bzw. Sekundärbereich der Wickelvorrichtung zu verstehen ist, ist dem Fachmann geläufig und ergibt sich z. B. aus den eingangs genannten Druckschriften. So kann z. B. im Primärbereich ein neuer Tambour bereitgestellt und in eine Tambourwech- selposition verbracht werden, in der er mit der Tragtrommel einen neuen Wickel- spalt bildet. Dazu kann z. B. eine Primär-Transporteinrichtung vorgesehen sein.

Anschließend kann dann beispielsweise eine Sekundär-Transporteinrichtung den neuen Tambour mit der angefangenen neuen Wickelrolle übernehmen.

Die Erfindung kann also beispielsweise bei einer solchen Wickelvorrichtung ange- wandt werden, wie sie in der EP 0 483 092 B1 beschrieben und bei der die Linien- kraft im Wickelspalt über einen verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour einstel 1- bar ist. Der Inhalt dieser Druckschrift wird hiermit durch Bezugnahme in den Inhalt der vorliegenden Anmeldung mit einbezogen.

Gemäß einer alternativen zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Linienkraft im Wickelspalt über eine verfahrbare bzw. verstel 1- bare Tragtrommel eingestellt.

Wird die Linienkraft im Wickelspalt über eine verfahrbare bzw. verstellbare Trag- trommel eingestellt, so wird bevorzugt die Tragtrommel im Bereich des Aufführ- streifens stärker gegen den Tambour gepresst als im restlichen Bereich des Wickelspaltes.

Zweckmäßigerweise wird die Tragtrommel bezüglich des Tambours schräg ge- stellt.

Der Tambour kann insbesondere ortsfest bzw. zur Kompensation der Zunahme des Wickeldurchmessers verfahrbar sein.

Der Aufführstreifen kann entweder im Primärbereich oder im Sekundärbereich der Wickelvorrichtung aufgeführt werden.

Die Erfindung ist also insbesondere auch bei einer solchen Wickelvorrichtung anwendbar, wie sie z. B. in der WO 98/52858 beschrieben ist und bei der die Linienkraft im Wickelspalt über eine verfahrbare bzw. verstellbare Tragtrommel einstellbar ist.

Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein sicheres Schließen des Wickeispalts oder Nips an der Stelle sichergestellt, an der der Überführstreifen ankommt. In den meisten Fällen wird der Überführstreifen auf der Führerseite zugeführt werden. Ein entsprechendes zuverlässiges Schließen des Nips wird insbesondere durch ein stärkeres Anpressen an der betreffenden Stelle des Wickelspaltes erreicht, wobei der Wickelspalt oder Nip auf der Gegenseite sogar

geöffnet werden kann, d. h. auf der Gegenseite kann die Linienkraft auch auf den Wert-Null reduziert werden.

Es wird also für eine asymmetrische Verteilung der Linienkraft gesorgt, wobei insbesondere die Linienkraft auf der Führerseite von der auf der Triebseite ver- schieden sein kann.

Auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite kann die Tragtrommel bzw. der Tambour schief gestellt werden. Auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite, z. B. der Triebseite, ergibt sich dann eine Linienkraft Null.

Beispielsweise in dem Fall, dass die Linienkraft im Wickelspalt über eine verfahr- bare bzw. verstellbare Tragtrommel einstellbar ist, kann beispielsweise wie folgt vorgegangen werden : Zum Öffnen der vom Aufführstreifen abgewandten Seite des Nips wird die Trag- trommel schief gestellt Dies kann beispielsweise wie folgt geschehen : -Die Tragtrommel wird beispielsweise hydraulisch über Zylinder der Trag- trommelanpressung weggefahren, wobei die Position des Leertambours im Primärarm der Primärlagerung fixiert sein kann.

-Alternativ kann die Tragtromrnel über einen zusätzlichen Zylinder wegge- fahren werden.

Der Tambour kann beispielsweise über einen Elektroantrieb, beispielsweise einen Servomotor oder dergleichen weggefahren werden. Die Tragtrommel auf der betreffenden Seite kann gegen einen Anschlag fahren.

Der Aufführstreifen kann z. B. im Primärbereich (Position Leertambour im Primär- arm fixiert) oder im Sekundärbereich (Position Leertambour durch Sekundär- schlitten gegeben) aufgeführt werden

Bei einem Aufführen im Primärbereich kann die Tragtrommel z. B. hydraulisch über Zylinder der Tragtrommelanpressung auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite, z. B. der Triebseite, weggefahren werden, wodurch sich ein entsprechender Spalt ergibt. Es kann auch die Tragtrommel auf der vom Aufführstreifen abge- wandten Seite, z. B. der Triebseite, gegen einen Anschlag fahren, wodurch sich ebenfalls wieder ein entsprechender Spalt ergibt.

Beim Aufführen des Aufführstreifens im Sekundärbereich kann die Tragtrommel auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite, insbesondere der Triebseite, beispielsweise wieder hydraulisch über Zylinder der Tragtrommelanpressung weggefahren werden, wodurch sich ein entsprechender Spalt ergibt. Es kann auch der Sekundärschlitten auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite, z. B. der Triebseite, soweit weggefahren werden, dass die Tragtrommel auf der vom Auf- führstreifen abgewandten Seite gegen einen Anschlag fährt, wodurch sich wieder ein entsprechender Spalt ergibt.

Auch dann, wenn die Linienkraft im Wickelspalt über einen verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour einstellbar ist, kann das Aufführen beispielsweise wieder im Primärbereich oder im Sekundärbereich der Wickelvorrichtung erfolgen.

Bei einem Aufführen im Primärbereich (Leertambour im Primärschlitten ge- klemmt/Primärschlitten relativ zum Primärarm der Primärlagerung beweglich) sind beispielsweise die folgenden Schritte denkbar : -Der Primärschlitten wird beispielsweise hydraulisch auf der vom Aufführ- streifen abgewandten Seite, z. B. der Triebseite, weggefahren, wodurch sich ein entsprechender Spalt ergibt.

-Der Primärschlitten wird auf Anschlag gefahren, wodurch sich wieder ein entsprechender Spalt ergibt.

Bei einem solchen Aufführen im Primärbereich kann generell der Tambourhalter etwas geöffnet werden.

Beim Aufführen im Sekundärbereich (Leertambour im Sekundärschlitten ge- klemmt) kann im vorliegenden Fall einer entsprechenden Beeinflussung der Linienkraft über den verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour z. B. wie folgt vor- gegangen werden : -Der Sekundärschlitten wird beispielsweise hydraulisch von der Tragtrommel auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite, z. B. auf der Triebseite, weggefahren, wodurch sich ein entsprechender Spalt ergibt.

-Der Sekundärschlitten wird auf Anschlag gefahren, wodurch sich ein ent- sprechender Spalt ergibt.

Beim Aufführen im Sekundärbereich (Leertambour mittels Sekundärhebeln gegen Tragtrommel gepresst) kann beispielsweise auch wie folgt vorgegangen werden : Der Sekundärhebel wird nicht vollständig angelegt, um einen entsprechen- den Spalt zu erhalten.

-Der Sekundärhebel wird auf Anschlag gefahren, um einen entsprechenden Spalt zu erhalten.

Beim Aufführen im Sekundärbereich kann bei einer entsprechenden Beeinflus- sung der Linienkraft über einen verfahrbaren bzw. verstellbaren Tambour also beispielsweise so vorgegangen werden, dass der Sekundärhebel bzw. Sekundär- schlitten nicht vollständig angelegt wird, woraus folgt, dass der Leertambour nicht vollständig anliegt.

Die erfindungsgemäße Wickelvorrichtung ist entsprechend dadurch gekennzeich- net, dass zum Überführen eines Aufführstreifes der Materialbahn die Linienkraft im

Wickelspalt im Bereich des Aufführstreifens auf einen höheren Wert einstellbar ist als im restlichen Bereich des Wickelspaltes.

Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug- nahme auf die Zeichnung näher beschrieben ; in dieser zeigen : Figur 1 eine schematische Draufsicht einer Wickelvorrichtung gemäß dem Stand der Technik, bei der eine verfahrbare bzw. ver- stellbare Tragtrommel bis zum Überführen des Aufführstrei- fens auf den beiden Seiten mit gleich großen Anpresskräften gegen den Tambour gepresst wird, Figur 2 eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung, bei der die verfahrbare bzw. verstellbare Tragtrommel beim Überführen des Aufführstreifens auf der Seite des Aufführstreifens mit einer höheren Anpresskraft als auf der anderen Seite gegen den Tambour gepresst wird, wo- bei auf beiden Seiten jeweils eine Anpresskraft größer Null er- zeugt wird, und Figur 3 eine schematische Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung, wobei im vorlie- genden Fall die Tragtrommeln jedoch schräg gestellt, d. h. der Wickelspalt auf der vom Überführstreifen abgewandten Seite geöffnet wird, so dass auf dieser Seite die Anpresskraft auf Null reduziert ist.

Figur 1 zeigt in schematischer Draufsicht eine Wickelvorrichtung 10 gemäß dem Stand der Technik, bei der eine verfahrbare bzw. verstellbare Tragtrommel 12 beim Überführen des Aufführstreifens auf den beiden Seiten mit gleich großen Anpresskräften Fi, Fz gegen den Tambour 14 gepresst wird. Im zwischen der Tragtrommel 12 und dem Tambour 14 gebildeten Nip oder Wickelspalt 16 ergibt sich somit eine symmetrische Verteilung der Linienkraft LK.

Figur 2 zeigt in schematischer Draufsicht eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung 18 zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier-oder Kartonbahn, auf einen Tambour 20, bei der die Materi- albahn bzw. der Aufführstreifen wieder über eine Tragtrommel 22 geführt und zwischen der Tragtrommel 22 und dem Tambour 20 ein Wickelspalt 26 gebildet wird.

Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Wickelvorrich- tung 18 wird die verfahrbare bzw. verstellbare Tragtrommel 22 beim Überführen des Aufführstreifens auf der Seite des Aufführstreifens mit einer höheren Anpress- kraft F als auf der anderen Seite gegen den Tambour 20 gepresst. Im vorliegen- den Fall wird auf beiden Seiten jeweils eine Anpresskraft größer Null erzeugt, was bedeutet, dass auch die gegenüber der Anpresskraft Fi kleinere Anpresskraft F2 auf der vom Aufführstreifen abgewandten Seite noch größer Null ist.

Figur 3 zeigt in schematischer Draufsicht eine weitere Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Wickelvorrichtung 18.

Im vorliegenden Fall wird die Tragtrommel 22 bezüglich des Tambours 20 jedoch schräg gestellt, so dass die Tragtrommel 22 nur noch auf der Seite des Aufführ- streifens mit der Anpresskraft Fi gegen den Tambour 20 gepresst wird, während der Wickelspalt 24 auf der vom Überführstreifen abgewandten Seite um den Betrag a geöffnet wird, so dass auf dieser Seite die Anpresskraft auf Null reduziert ist.

Auch im vorliegenden Fall ergibt sich somit wieder eine asymmetrische Verteilung der Linienkraft LK.

Voith Paper Patent GmbH Bezunszeichenliste 10 Wickelvorrichtung 12 Tragtrommel 14 Tambour 16 Wickelspalt, Nip 18 Wickelvorrichtung 20 Tambour 22 Tragtrommel 24 Wickelspalt, Nip LK Linienkraft a Betrag