Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR TRANSMITTING VIDEO DATA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/139306
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for transmitting video data, in which temporarily recorded video data are partially transmitted to a video data backup unit. According to the invention, event-based identification data is recorded at the same time as the temporary recording and only video data identified by the identification data is transmitted to the video data backup unit.

Inventors:
HINKEL RALF (DE)
Application Number:
PCT/DE2010/000612
Publication Date:
December 09, 2010
Filing Date:
June 02, 2010
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MOBOTIX AG (DE)
HINKEL RALF (DE)
International Classes:
G07C5/00; G07C5/08
Domestic Patent References:
WO2007067775A22007-06-14
WO2004036926A22004-04-29
WO2009039818A22009-04-02
Foreign References:
US20070217761A12007-09-20
US20030080878A12003-05-01
Other References:
See also references of EP 2438578A1
Attorney, Agent or Firm:
PIETRUK, Claus Peter (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Videodatenübertragungsverfahren, worin- temporär aufgezeichnete Videodaten partiell an eine Videodatensiche- rungseinheit übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass bei der temporären Aufzeichnung ereignisbasierte Kennzeichnungsdaten mitaufgezeichnet und nur durch Kennzeichnungsdaten gekennzeichnete Videodaten an die Videodatensicherungseinheit übertragen werden.

2. Videodatenübertragungsverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzeichnung der Videodaten in einer mobilen Einheit, insbesondere einem Omnibus, erfolgt.

3. Videodatenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Videodatensicherungseinheit in einer Zentrale angeordnet ist, die mit mehreren, Videodaten aufzeichnenden Einheiten kommuniziert, insbesondere im Busbahnhof.

4. Videodatenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Videodaten per Funk, bevorzugt über eine WLAN-Verbindung und/oder ein GSM- oder UMTS-Netz übertragen werden.

5. Videodatenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Videodaten zur Sicherung auf einem USB-Stick gespeichert oder zwischengespeichert werden.

- 15 -

6. Videodatenübertragungsverfahren, worin Videodaten mit Sicherungserfordernis anzeigenden Kennzeichnungsdaten im Ansprechen auf einen Aufzeichnungsort, insbesondere einen durch GPS-Signale bestimmten Ort, eine Umgebungslautstär- ke, einen Türöffnungsstatus und/oder einer Panik- oder Tote-Mann-Tastenbetätigung aufgezeichnet werden.

7. Videodatenüb'ertragungsverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere unter- schiedliche Auslöser für eine die Videodatensicherungsnotwendigkeit anzeigende Datenkennzeichnung vorgesehen und zwischen unterschiedlichen Auslösegründen durch die Kennzeichnung unterschieden wird.

8. Videodatenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Videodatenaufzeichnung fernaktivierbar ist, insbesondere durch Sicherheitskräfte, insbesondere eine Polizeizentrale.

9. Videodatenübertragungsverfahren nach einem der vorherge- • henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Videodatenkennzeichnung deaktivierbar ist.

10. Videodatenübertragungsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Kennzeichnung von Videodaten für die Übertragung auch kurz vor und kurz nach Beginn einer Kennzeichnung aufgezeichnete Videodaten mitübertragen werden, insbesondere zur Gewährleistung vollständiger Bildinhalte bei Videodatenkompression.

- 16 -

11. Videodatenübertragungsverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an kurz vor oder kurz nach einer Übertragungskennzeichnung er- fasster Videodaten abhängig von dem Kennzeichnungsgrund bestimmt wird.

12. Videokamera zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Temporärspeicher, einem Eingang für Kennzeichnungssignale und einem Ausgang für gekennzeichnete Videodaten, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswahlstufe für das Erkennen einer Videodatenkennzeichnung gespeicherter Daten und die Auswahl von gekennzeichneten Videodaten für die Übertragung vorgesehen ist.

- 17 -

Description:
Titel : Videodatenübertragungsverfahren

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft das Oberbegrifflieh Beanspruchte und bezieht sich demgemäß auf die Übertragung von Videodaten.

Die Überwachung von bestimmten Bereichen mit Videokameras gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil einerseits die Qualität der Bilddaten, die mit Kameras aufgezeichnet werden, steigt, so dass die Bilder an Aussagekraft gewinnen, und andererseits das Sicherheitsbedürfnis zunimmt beziehungsweise sogar zum Teil eine Erfassung von Videodaten vorgeschrieben ist. Dabei ist es bereits üblich geworden, Videodaten zunächst temporär am Ort der Aufzeichnung zwischenzuspeichern. Die zwischengespeicherten Daten müssen dann zu gegebener Zeit übertragen werden, um sie dauerhaft oder zumindest für einen längeren Zeitraum archivieren zu können.

Während die eigentliche Speicherung auf Grund der immer preiswerteren Datenspeicher gut möglich ist, bestehen Probleme dahingehend, dass die Daten auch auf möglichst einfache Weise übertragen werden müssen. Dies stellt besonders dann ein erhebliches Problem dar, wenn von einer Vielzahl von Aufzeichnungseinheiten Daten in möglichst kurzer Zeit gesichert werden müssen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Aufzeichnung in einer mobilen Einheit wie einem Bus erfolgt und der temporäre Speicher dieser Einheit an bestimmten Stellen, wie einem Busbahnhof, ausgelesen werden soll, und zwar in beschränkter Zeit. Ähnliche Probleme ergeben sich etwa

- l - auch bei Bahnverbindungen, wenn Daten aus Zügen während des Halts an Bahnhöfen gesichert werden sollen.

Es ist wünschenswert, Videodaten auch dann sichern zu können, wenn die für die Datensicherung zur Verfügung stehenden Datenkanäle eine stark begrenzte Bandbreite aufweisen oder nur temporär zur Verfügung stehen.

Es ist bereits bekannt, Videodaten vor der Aufzeichnung oder Übertragung zu komprimieren.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für die gewerbliche Anwendung bereitzustellen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird in unabhängiger Form beansprucht.

Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit ein Videodatenübertragungsverfahren vorgeschlagen, worin temporär aufgezeichnete Videodaten partiell an eine Videodatensicherungseinheit übertragen werden, wobei bei der temporären Aufzeichnung ereignisbasierte Kennzeichnungsdaten mit aufgezeichnet und nur durch Kennzeichnungsdaten gekennzeichnete Videodaten an die Videodatensicherungseinheit übertragen werden.

Als Videodaten werden hier Bildfolgen mit fester oder variierender Bildwiederholfrequenz, insbesondere, jedoch nicht zwingend, mit einer zur Darstellung kontinuierlich wirkender Bildfolgen ausreichender Bildwiederholfrequenz, sowie mit o- der ohne Ton bezeichnet; bei Tonaufzeichnung kann eine Tonspur ebenfalls (mit-) gekennzeichnet werden. Die Erfindung nutzt somit die Erkenntnis, dass für den überwiegenden Teil aufgezeichneter Daten im Regelfall bereits bei der Aufzeichnung prognostiziert werden kann, welche Teile ei- ner Aufzeichnung besondere Bedeutung besitzen werden. Dabei wird durch die temporäre Aufzeichnung aller Videodaten zugleich sichergestellt, dass im Bedarfsfall ungeachtet einer - sich womöglich im Einzelfall als nicht vollkommen zutreffend erweisenden - Prognose gleichwohl alle Videodaten nach einer bestimmten Zeit zur Verfügung stehen. Damit wird eine Fehlertoleranz erreicht, die einerseits eine hohe Sicherheit gegen Datenlücken und andererseits eine sehr schnelle Übertragung von aufgezeichneten Videodaten ermöglicht.

Das Videodatenübertragungsverfahren der vorliegenden Erfindung ist besonders vorteilhaft in mobilen Einheiten wie Omnibussen, die über einen langen Zeitraum Daten erfassen, ohne dass besondere Vorkommnisse zu erwarten sind, und die nur selten mit der Zentrale kommunizieren; hier ist es zwar prin- zipiell möglich, über öffentliche Netze wie das GSM- oder

UMTS-Netz eine Kommunikation zwischen einer Zentrale und einem Aufzeichnungsgerät entfernt von der Zentrale aufzubauen, typisch sind aber insbesondere bei großen zu übertragenden Datenmengen die dafür anzusetzenden Kosten prohibitiv.

Es ist daher bevorzugt, wenn die Kommunikation in Busbahnhöfen oder dergleichen Orten erfolgt, wo eine Kommunikation über WLAN oder dergleichen möglich ist. Im übrigen sei diesbezüglich auf das Schutzrecht WO 2009/039818 A2 hingewiesen.

Es ist aber auch möglich, zusätzlich oder anstelle einer drahtlosen Übertragung eine Sicherung auf einem mobilen Spei- chermedium, wie einem USB-Stick oder einer austauschbaren Speicherkarte, vorzusehen oder ein solches Medium dazu zu verwenden. In einem solchen Fall werden typisch die aufgezeichneten Daten aus dem temporären Speicher in der Kamera auf das wechselbare (Zwischen-) Speichermedium übertragen, sofern sie gemäß Kennzeichnung dazu bestimmt sind. Die Kennzeichnung der Daten erlaubt es hier, die Menge an aufzuzeichnenden Daten signifikant zu reduzieren und im übrigen die Übertragungszeiten damit zu senken. Dass bereits gesicherte Daten oder kennzeichnungsgemäß archivierte Daten bevorzugt zunächst noch im Speicher einer Kamera gehalten werden, sei erwähnt .

In einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung werden die Videodaten für die spätere Sicherung gekennzeichnet, wenn die Vorrichtung sich an einem bestimmten Ort befindet, was beispielsweise durch GPS-Signale erfassbar ist; alternativ und/oder zusätzlich kann verlangt werden, dass eine Kennzeichnung erfolgt, wenn die Umgebungslautstärke von einem er- warteten Normwert abweicht, was einerseits der Fall sein kann, wenn, etwa in Bussen oder dergleichen, die Umgebungslautstärke zu stark ansteigt, oder aber wenn etwa in Maschinenhallen oder dergleichen ein Absinken der Umgebungslautstärke auf Defekte hinweist; weiter kann, alternativ und/oder zusätzlich insbesondere bei Verkehrsmitteln eine Kennzeichnung von Videodaten für spätere Archivierung in Abhängigkeit von einer Türöffnung, beispielsweise einer Passagiereinstiegstüröffnung, erfolgen und/oder es kann vorgesehen werden, dass bei Betätigung einer Paniktaste und/oder Nicht- Betätigung einer Tote-Mann—Taste Videodaten für die Kennzeichnung vorgesehen werden. Dass im übrigen insbesondere GPS-Daten bevorzugt mitaufgezeichnet werden, sei erwähnt.

- A - Die Verknüpfung mehrerer Kriterien zur Generierung der eine automatische Archivierung beziehungsweise Übertragung bewirkenden Kennzeichnung sei als bevorzugt erwähnt. Diese Ver- knüpfung kann auf Boolsche Operatoren zurückgreifen, auf unscharfe Logik usw. Eine solche Verknüpfung kann entweder wäh ¬ rend der Videodatenaufzeichnung oder, z.B. übertragungskanal- bandbreitenabhängig oder dergl., während einer Übertragungsphase vorgenommen werden.

Es ist weiter möglich, Videodaten auch von der Ferne aus für eine spätere Sicherung zu kennzeichnen. Dies kann in öffentlichen Gebäuden besonders sinnvoll sein, wobei zugleich ein Überschreiben von Daten, die etwa während einer Notfallsitua- tion aufgezeichnet werden, bevorzugt verhindert werden kann.

Weiter sei darauf hingewiesen, dass eine Videodatenkennzeichnung unter bestimmten Bedingungen auch verhindert werden > kann. So ist etwa bei größeren Industriegeländen eine Video- datenaufZeichnung bevorzugt dort verhinderbar, wo ein Werksbus an einem per se gesperrten Bereich vorbeifährt, von dem Bilder demgemäß auch nur einem beschränkten Personenkreis zugänglich gemacht werden sollen.

Es sei darauf hingewiesen, dass es besonders bevorzugt ist, nicht nur jene Videodaten zu übertragen, die selbst auf Grund während ihrer Aufzeichnung erfasster Ereignisse gekennzeichnet sind, sondern darüber hinaus insbesondere auch Daten kurz vor oder nach einer als besonders wichtig erkannten Phase mit für die Übertragung vorzusehen. Dazu kann entweder eine bereits erfolgte Aufzeichnung durch Veränderung der Kennzeichnungsdaten, beispielsweise eines Kennzeichnungsflags modifi- ■

- s - ziert werden; dies kann vor der eigentlichen Übertragung geschehen. Alternativ und/oder zusätzlich kann bei der Übertragung sichergestellt werden, dass gegebenenfalls Daten vor und/oder nach einer Kennzeichnung mitübertragen werden. Dies ist etwa dort vorteilhaft, wo eine Kompression so erfolgt, dass zur Darstellung vollständiger Bilder eine Übertragung länger zurückliegender Bilddaten erforderlich ist, etwa weil irrelevante Bildbereiche nur selten aufgezeichnet werden. Dies erlaubt die Verwendung der Erfindung mit einer Mehrzahl Kompressionsverfahren. Hingewiesen sei insbesondere auf die MxPEG-Kompression der vorliegenden Erfindung als bevorzugte Ausführung.

Es kann überdies in einer bevorzugten Variante vorgesehen sein, dass die Videodatenmenge vor oder nach dem Auslösen einer Kennzeichnung, die ungeachtet eines nicht während ihrer Aufzeichnung erfassten Ereignisses mitzuübertragen ist, abhängig vom Grund der Datenkennzeichnung ist. Besonders bevorzugt ist es daher, wenn der Kennzeichnungs- beziehungsweise Markierungsgrund miterfasst wird. Es kann dann sichergestellt werden, dass gegebenenfalls erfasste Daten in ausreichender Menge mitübertragen werden, etwa vor Betätigung einer Paniktaste, weil typisch vor deren Betätigung eine Situation eskaliert, während bei Öffnen oder Schließen von Einstiegstüren eines Omnibusses ein kürzerer Zeitraum gewählt wird.

Es ist daher auch besonders bevorzugt, wenn frühere Videodaten für eine spätere Übertragung im Ansprechen auf eine nach Aufzeichnung der früheren Daten erfolgte Kennzeichnung aktu- eller Videodaten nachträglich modifiziert werden. Um dies hardwareseitig zu gewährleisten, werden bevorzugt Möglichkeiten vorgesehen, in Echtzeit, das heißt während einer laufen- den Aufzeichnung, früher aufgezeichnete Videodaten noch einmal aus dem temporären Speicher einzulesen und zu modifizieren. Dazu benötigt der interne Speicher eine hinreichend schnelle Anbindung an einen Kameraprozessor und dieser eine ausreichende Prozessorleistung.

Schutz wird auch beansprucht für eine Kameraanordnung der vorliegenden Erfindung.

Die Erfindung wird im Folgenden nur beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser ist dargestellt durch

Fig. 1 eine Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung.

Nach Fig. 1 umfasst eine allgemein mit 1 bezeichnete Anordnung 1 zur Ausführung eines Videoübertragungsverfahrens, worin temporär in einem Speicher 2 aufgezeichnete Videodaten partiell an eine herkömmliche und nicht zwingend zur Anord- nung der Erfindung gehörende Videodatensicherungseinheit 3 übertragen werden, wobei bei der temporären Aufzeichnung ereignisbasierte Kennzeichnungsdaten mitaufgezeichnet und nur durch gekennzeichnete Videodaten an die Videodatensicherungseinheit 3 übertragen werden, neben dem Speicher 2 eine zent- rale Datenverarbeitungseinheit 4, in welche Eingangsdaten von einem Bildsensor 5, einem Türöffnungsstatussignalgeber 6, einem GPS-Empfänger 7 und einem Mikrofon 8 an Eingänge 4.5, 4.6, 4.7 und 4.8 gespeist werden. Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 4 kommuniziert über einen Datenbus 9 mit dem hier als Dual-Port-Memory ausgestalteten Speicher 2 sowie ü- ber eine herkömmliche WLAN-Schnittstelle mit der Videodaten- sicherungseiπheit 3. Die Einheit 1 bildet eine digitale Videokamera zur Aufnahme hochaufgelöster Bilder 1, hier in einem mobilen fahrbaren System, das beispielhaft als Omnibus beschrieben wird.

Die Speichergröße des Speichers 2 reicht hier aus, um die Videodaten einer Woche abzuspeichern; wobei im Beispiel hier zugleich angenommen sei, dass ein tägliches Archivieren der durch Kennzeichnung dazu bestimmten Videodaten erfolgt. Die Speicherkapazität des Speichers 2 reicht somit im diskutierten Ausführungsbeispiel wie bevorzugt aus, um signifikant mehr Videodaten zu speichern, als zwischen zwei Archivierungszeitpunkten anfallen.

Die zur Kamera externe Videodatensicherungseinheit 3 dient als langfristiges Archiv für Videodaten. Es sei darauf hingewiesen, dass, wie im Stand der Technik üblich, ein zyklisches Überschreiben der in der Videodatensicherungseinheit 3 vorgesehenen Speicherbereiche möglich ist. Bevorzugt ist die Vi- deodatensicherungseinheit 3 dazu ausgelegt, alle Daten zumindest so lange zu speichern, wie sie auch im temporären Speicher 2 der Videokamera vorrätig gehalten werden.

Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 4 ist im vorliegenden Fall als programmgesteuerter Mikroprozessor gebildet, der eine Vielzahl von Eingangs-/Ausgangsschnittstellen, vorliegend insbesondere die Schnittstellen 4.5 bis 4.8, aufweist, wobei dazu gegebenenfalls eine Konditionierung der Signale in den Einheiten 5 bis 8 erfolgen kann, angedeutet durch Konditio- nierungsstufen 5a bis 8a an den Einheiten 5 bis 8. Die Konditionierung erfolgt so, dass an den Schnittstellen 4.5 bis 4.8 jeweils ein digitales Signal bereitgestellt wird, das für die Videodaten, den durch Sensor 6 erfassten Türöffnungsstatus, die mit dem GPS-System 7 ermittelte GPS-Position, beziehungsweise den mit dem Mikrofon 8 erfassten Lärmpegel repräsentativ ist. Dabei können herkömmliche, im Stand der Technik per se bekannte Datenformate ohne weiteres verwendet werden.

Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 4 ist nun dazu ausgelegt, den Datenstrom der Videodaten, die am Eingang 4.5 vom Bildsensor 5 erhalten werden, mit einer Kennzeichnung zu ver- sehen, die abhängig ist von den Signalen, die an den Eingängen 4.6 bis 4.8 erhalten werden. Dazu wird bei den an Eingang 4.8 erhaltenen, für die mit dem Mikrofon 8 aufgenommenen Schallsignale ermittelt, ob das Signal für eine übermäßige Lautstärke repräsentativ ist. Wenn ein bestimmter Schwellwert überschritten wird, angedeutet bei 4.8a, wird eine Marke, Flagl, auf 1 gesetzt; andernfalls wird keine Markierung gesetzt.

Die Signale, die mit dem GPS-Sensor 7 erhalten werden, und die aktuelle Position, dargestellt als x, y in Fig. 1, vergleiche Bezugszahl 4.7a, werden von der zentralen Datenverarbeitungseinheit 4 mit vorab abgelegten Positionen verglichen. Die zentrale Datenverarbeitungseinheit kann dazu einen internen Speicher für derartige Vergleichspositionen aufweisen (nicht gezeigt) und/oder in geeigneter Weise mit einem externen Datenspeicher kommunizieren. Sofern eine aktuelle Position, wie sie durch den GPS-Sensor 7 erfasst wird, mit einer vorab abgespeicherten, als kritisch bekannten Position übereinstimmt, beziehungsweise als kritisch identifizierten Ge- biet, wird ein Flag 2 auf 1 gesetzt; andernfalls erhält dieser Flag den Wert 0. Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 4 erhält weiter Informationen darüber, ob eine Türe des mit der Kamera im Innenraum überwachten Busses für den Ein- oder Ausstieg von Passagieren geöffnet wird. Sofern die Tür offen ist, wird eine Markierung, Flag 3, auf 1 gesetzt; andernfalls erhält diese den Wert 0.

Es versteht sich, dass zur Erzeugung eines Türöffnungssignals an der Tür geeignete Kontakte vorgesehen sein können und/oder eine Türöffnungsanforderung durch einen vom Fahrer und/oder einem Passagier zu betätigenden Knopf erzeugt werden kann, es gibt also für Sensor 6 eine Vielzahl unterschiedlicher Realisierungsmöglichkeiten .

Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 4 ist dann dazu ausgelegt, die Videodaten 5, gegebenenfalls nach Kompression, mit einem Header zu versehen, in welchem einerseits der Aufzeichnungszeitpunkt t, dargestellt in Fig. 1 als laufende Nummer I bis X, und andererseits die Flags 1 bis 3 codiert werden und der mit den Videodaten über die Schnittstelle 9 in den Speicher 2 eingeschrieben wird. Es können weitere Daten, z.B. die GPS-Position bei der Aufnahme usw. aufgezeichnet werden.

Die zentrale Datenverarbeitungseinheit 4 hat eine Datenverar- beitungskapazität, die ausreicht, um simultan Daten an den Eingängen 4.5 bis 4.8 zu empfangen, die beschriebene Bewertung der an den Eingängen 4.6 bis 4.8 empfangenen Signale vorzunehmen, den Header zu generieren, alle Videodaten mit dem sie charakterisierenden dem Header an den Speicher 2 über die Schnittstelle 9 zu speichern, auf Anforderung über eine Funkstrecke 10 von einem Videoarchiv Daten aus dem Speicher 2 auszulesen, anhand des ausgelesenen Headers festzustellen, ob wenigstens eine der Markierungen gesetzt ist, das heißt festzustellen, ob wenigstens einer der Flags 1 bis 3 den Wert 1 für ein bestimmtes Videodatum besitzt, und, sofern dies der Fall ist, die so gekennzeichneten Videodaten für eine Über- tragung über die WLAN-Strecke 10 an die Archivierungseinheit 3 bereitzustellen.

Wie die Anordnung verwendet wird, sei im Folgenden anhand eines Beispiels beschrieben, bei dem der Bus, in welchem die Kamera 1 angeordnet ist, eine bekannte Linienstrecke abfährt.

Zunächst werden Videodaten aufgenommen, ohne dass der Bus durch ein als kritisch bekanntes Gebiet fährt, ein Passagier ein- oder aussteigt und ohne dass es im Inneren des Busses zu übermäßigem Lärm kommt, vergleiche die Flags zu I.

Nachfolgend steigt ein Passagier ein oder aus, vergleiche II. Die entsprechenden Videodaten werden demgemäß gekennzeichnet. Der Bus fährt dann weiter, ohne dass Besonderheiten auftre- ten, vergleiche III. Dann durchfährt der Bus einen Linienabschnitt, der, etwa weil er in sozialen Brennpunkten liegt, als kritisch bekannt ist, vergleiche IV. Die entsprechenden Daten werden gekennzeichnet und dadurch später automatisch für eine Übertragung bereitgestellt, solange die bei Archi- vierung zur Verfügung stehenden Bandbreiten ausreichen; bei stark begrenzten Bandbreiten erfolgt noch keine Übertragung der Videodaten IV und V sowie VI, die Auswertung der Kennzeichnung kann somit bandbreitenabhängig vorgenommen werden. Zum Zeitpunkt VII wird dann die Tür an einem kritischen Li- nienabschnitt geöffnet, was zu einer Kennzeichnung durch Setzen des Flags 3 führt, so dass die entsprechenden Videodaten

- Ii - später für die Übertragung bereitgestellt und archiviert werden.

Die verbleibenden Videodaten sind ohne besondere Ereignisse aufgenommen und müssen demnach nicht übertragen werden.

Mit dem beschriebenen Verfahren ist es möglich, eine Archivierung von in kritischen Abschnitten erfassten Bildern des Businneren vorzunehmen. Überdies werden alle ein- und aus- steigenden Passagiere problemfrei archiviert. Dies stellt im Regelfall bereits sicher, dass die Überwachungsdaten zentral ausgewertet werden können, durch Vandalismus entstandene Schäden an der Busausstattung werden typisch in kritischen Gebieten und unter erhöhter Lautstärke verursacht. Die ent- sprechenden Bilddaten werden ebenfalls automatisch übertragen. Damit kann im Regelfall ohne weiteres bestimmt werden, wann und wo eine Person, die den Busbetrieb gestört hat, eingestiegen ist. Liegt hingegen eine Situation vor, in der ein Vandalismusschaden verursacht wurde, ohne dass die entspre- chenden Videodaten aufgezeichnet wurden, kann durch die längere Speicherung der Daten nachträglich noch im temporären Speicher recherchiert werden.

Damit kann sichergestellt werden, dass einerseits mit hoher Wahrscheinlichkeit Überwachungsdaten archiviert werden, die tatsächlich benötigt werden, dass andererseits aber, was allerdings nicht zwingend erforderlich, wohl aber bevorzugt ist, auch im Fall, dass die erwarteten Hinweise auf kritische Situationen nicht ausreichend waren, noch genügend Videodaten zur Verfügung stehen und gegebenenfalls noch auf separate Anforderung übertragen werden können. Es sei darauf hingewiesen, dass die Videodaten in Form von kurz aufeinanderfolgenden, gegebenenfalls nicht flüssig wiedergebbaren Bildern aufgezeichnet werden können, unterschiedliche Auflösungen für verschiedene Bereiche möglich sind, ei- ne kontinuierliche Aufnahme einer Tonspur möglich ist, die Tonspuraufnahme jedoch nicht zwingend erforderlich ist und dass im übrigen die hier beispielhaft verwendeten Sensoren nicht beschränkend sind.