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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR TREATING AN ABRASIVE ARTICLE, AND ABRASIVE ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/109042
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for treating an abrasive article (10), wherein a release agent dispersion is applied onto at least one surface (28), which is provided for abrading, of the abrasive article (10 in order to produce a cover layer (30), wherein the release agent dispersion comprises at least one anti-adhesion agent. According to the invention, the release agent dispersion further comprises at least one film-forming agent. The invention further relates to a correspondingly produced abrasive article (10).

Inventors:
HUBER JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/081588
Publication Date:
June 04, 2020
Filing Date:
November 18, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B24D3/34
Foreign References:
US5766277A1998-06-16
US2768886A1956-10-30
US5766277A1998-06-16
US2768886A1956-10-30
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels (10), insbesondere eines be schichteten Schleifartikels (10), wobei zumindest auf eine zum Schleifen vor gesehene Oberfläche (28) des Schleifartikels (10) eine Trennmitteldisper sion zur Erzeugung einer Deckschicht (30) aufgebracht wird, wobei die Trennmitteldispersion zumindest ein Antihaftmittel aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennmitteldispersion ferner zumindest ein Filmbil dungsmittel, insbesondere ein Verfilmungsmittel und/oder ein Lückenfüllmit tel, aufweist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennmit teldispersion zumindest ein Tensid enthält.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennmitteldispersion bei einer Temperatur des Schleifartikels (10) zwischen 0 °C und 100 °C, insbesondere zwischen 15 °C und 80 °C, ganz insbesondere zwischen 30 °C und 60 °C auf die Oberfläche (28) des Schleifartikels (10) aufgebracht wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennmitteldispersion einen Feststoffgehalt zwischen 20 % und 60 %, insbesondere zwischen 25 % und 50 %, ganz insbesondere zwischen 30 % und 40 % aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennmitteldispersion mittels gepulstem Sprühen auf die Oberfläche (28) des Schleifartikels (10) aufgebracht wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennmitteldispersion während des Herstellverfahrens des Schleifartikels (10), insbesondere nach einem Verfahrensschritt zur Er- hitzung (212) des Schleifartikels (10), ganz insbesondere vor einem Verfah rensschritt zur Kühlung (216) des Schleifartikels (10), auf die Oberfläche (28) des Schleifartikels (10) aufgebracht wird. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Aufbringen der Trennmitteldispersion auf die Ober fläche (28) des Schleifartikels (10) erzeugte Deckschicht (30) in einem Ver fahrensschritt zur Kühlung (216) des Schleifartikels (10) mit einem Luftstrom getrocknet wird.

8. Schleifartikel (10), behandelt nach einem Verfahren der vorhergehenden An sprüche.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels sowie Schleifartikel

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels, wobei zumindest auf eine zum Schleifen vorgesehene Oberfläche des Schleifartikels eine Trennmitteldispersion zur Erzeugung einer Deckschicht aufgebracht wird, wo bei die Trennmitteldispersion zumindest ein Antihaftmittel aufweist. Ferner betrifft die Erfindung einen entsprechenden Schleifartikel.

Stand der Technik

Es sind bereits Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels bekannt, beispiels weise aus US 5,766,277 B und US 2,768,886 B, wobei zumindest auf die zum Schleifen vorgesehene Oberfläche des Schleifartikels eine Trennmitteldispersion zur Erzeugung einer Deckschicht aufgebracht wird, wobei die Trennmitteldisper sion zumindest ein Antihaftmittel aufweist.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Behandlung eines Schleifartikels, insbesondere eines beschichteten Schleifartikels, wobei zumindest auf eine zum Schleifen vorgesehene Oberfläche des Schleifartikels eine Trennmitteldispersion zur Erzeugung einer Deckschicht aufgebracht wird, wobei die Trennmitteldisper sion zumindest ein Antihaftmittel aufweist. Ein„Schleifartikel“ dient der schleifenden bzw. abrasiven Bearbeitung eines Werk stücks, bei der Material des Werkstücks in Form von Späne von der Oberfläche des Werkstücks mechanisch abgetragen wird. Bei dem Schleifartikel handelt es sich insbesondere um einen beschichteten Schleifartikel. Der Schleifartikel um fasst eine, insbesondere flexible, Schleifartikelunterlage mit zumindest einer Schicht. Die Schleifartikelunterlage kann insbesondere Papier, Pappe, Vulkanfi ber, Schaumstoff, einem Kunststoff, einem textilen Gebilde, insbesondere einem Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflecht, Vlies, oder einer Kombination dieser Ma terialien, insbesondere Papier und Gewebe, in einer oder mehreren Schichten, umfassen. Die, insbesondere flexible, Schleifartikelunterlage verleiht dem Schleifartikel hinsichtlich Haftung, Dehnung, Reiss- und Zugfestigkeit, Flexibilität und Stabilität spezifische Eigenschaften. Bei einem beschichteten Schleifartikel werden Schleifkörner mittels eines Bindemittels (oft als Grundbinder bezeichnet) auf der Schleifartikelunterlage fixiert. Mit dem Bindemittel werden die Schleifkörner insbesondere in einer gewünschten Stellung und/oder Verteilung auf der Schleif mittelunterlage zumindest vorfixiert, insbesondere fixiert. Ausgehend vom Stand der Technik sind einem Fachmann geeignete Bindemittel zum Fixieren von Schleif körnern auf der Schleifartikelunterlage bekannt. Derartige Bindemittel des Standes der Technik sind typischerweise lösungsmittelbasierte Klebstoffe wie Polychloro- prene. Zusätzlich zu dem Bindemittel als Grundbinder kann ein weiterer, soge nannter Deckbinder eingesetzt werden, der insbesondere schichtweise über die mittels des Grundbinders auf der Schleifmittelunterlage fixierten Schleifkörner auf gebracht wird. Dabei verbindet der Deckbinder die Schleifkörner fest untereinan der und fest mit der Schleifmittelunterlage. Dem Fachmann sind insbesondere ge eignete Deckbinder aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Als Deckbin der kommen insbesondere Kunstharze, wie zum Beispiel Phenolharz, Epoxidharz, Harnstoffharz, Melaminharz, Polyesterharz, in Betracht. Darüber hinaus können weitere Zusatzstoffe C, Schleifadditive“) vorgesehen sein, um dem Schleifartikel spezifische Eigenschaften zu verleihen. Derartige Zusatzstoffe sind dem Fach mann geläufig.

Ferner sind prinzipiell auch alternative Schleifartikel denkbar, wie zum Beispiel ge bundene Schleifartikel. Bei gebundenen Schleifartikeln handelt es sich insbeson dere um typischerweise kunstharzgebundene Trenn- und Schruppscheiben, die dem Fachmann geläufig sind. Für kunstharzgebundene Trenn- und Schruppschei ben wird aus Schleifmineralien sowie Füllstoffen, Pulverharz und Flüssigharz eine Masse gemischt, die dann zu Trenn- und Schruppscheiben in verschiedenen Stär ken und Durchmessern gepresst werden. Insbesondere umfassen die Trenn- und Schruppscheiben auch Gewebelagen aus Glasfaser. Eine Aushärtung der Masse erfolgt typischerweise bei ca. 180 °C. In Kombination mit erfindungsgemäßem Ver fahren können auch bei derartigen Schleifartikeln erfindungsgemäße Vorteile er zielt werden.

Der Schleifartikel weist eine zum Schleifen vorgesehene, d.h. abrasive, Oberfläche auf, insbesondere auf derjenigen Seite des Schleifartikels, auf der die Schleifkör ner fixiert und gegebenenfalls mit einem Deckbinder und/oder einem weiteren Zu satzstoff versehen sind. Die abrasive Oberfläche des Schleifartikels wird während eines Schleifvorgangs über ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, sodass mit tels der an der abrasiven Oberfläche angeordneten Schleifkörner eine Schleifwir kung erzeugt wird. Der Schleifartikel kann prinzipiell in unterschiedlichen Konfek tionsformen vorliegen, zum Beispiel als Schleifscheibe oder als Schleifband, als Bogen, Rolle, Streifen oder auch als Schleifartikelwarenbahn (z.B. in der Herstel lung).

Unter einer„Trennmitteldispersion“, die auf die zum Schleifen vorgesehene Ober fläche des Schleifartikels aufgebracht wird, ist insbesondere eine Gleitmitteldisper sion zu verstehen. Die Trennmitteldispersion dient dem Auftrag von in der Disper sion beinhalteten Stoffen auf die Oberfläche des Schleifartikels, wobei die beinhal teten Stoffe als feine, im Wesentlichen unlösliche Partikel in dem Dispersionsme dium (auch: Dispersionsmittel) der Trennmitteldispersion vorliegen. In einem Aus führungsbeispiel weist die Trennmitteldispersion als Dispersionsmedium Wasser auf. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann das Dispersionsmedium auch durch Ethanol, Alkohol, ein organisches Lösungsmittel oder dergleichen realisiert sein. Die Trennmitteldispersion ist dazu vorgesehen, auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgetragen zu werden und die Bildung einer Deckschicht auf der Oberfläche zu bewirken. Die Trennmiteldispersion weist, insbesondere als in dem Dispersionsmedium be inhalteten Stoff, zumindest ein Antihaftmitel auf. Unter einem„Antihaftmitel“ ist ein eine während eines Schleifvorgangs anfallende Anhäufung von Späne verhin derndes oder verminderndes Mitel zu verstehen. Das Antihaftmitel dient der Ver hinderung oder einer Reduzierung einer Anhäufung von Späne in den Zwischen räumen zwischen benachbarten Schleifkörnern, die insbesondere zu einer Ver stopfung oder einem Zusetzen der abrasiven Oberfläche des Schleifartikels führen kann. Insbesondere dient das Antihaftmitel der Verhinderung oder einer Reduzie rung des Effekts, bei dem unter der bei einem Schleifprozess entstehenden Wärme Späne zusammensintert, verklebt oder zusammenschmilzt und an der ab rasiven Oberfläche des Schleifartikels anschmilzt und derart ebenfalls zu einer Verstopfung oder einem Zusetzen der abrasiven Oberfläche des Schleifartikels führt (wie dies beispielsweise bei zu schleifenden Kunststoffen, Kunststofflacken oder dergleichen oft der Fall ist). Derart wird vorteilhaft eine Schneidfähigkeit und insbesondere eine Standzeit (Lebensdauer) des Schleifartikels verbessert. Derart dient das Antihaftmitel während eines Schleifvorgangs als eine Art Gleitmitel zwi schen Schleifartikel und zu bearbeitender Werkstückoberfläche. Insbesondere wird ein derartiges Antihaftmitel in der Literatur zu Schleifartikeln oftmals als„Ste- araf bezeichnet, obgleich es jegliche Materialien umfassen kann, die zur Verhin derung der Anhäufung von Spänen nützlich sind. Beispielsweise kann das Anti haftmitel Metallsalze von Fetsäuren (beispielsweise Zinkstearat oder Calciumste- arat), Salze von Phosphatestern (beispielsweise Kaliumbehenylphosphat), Phos phatester, Harnstoff- Formaldehyd- Harze, Wachse, Mineralöle, vernetzte Silane, vernetzte Silikone, Fluorchemikalien und/oder Kombinationen davon als Bestand teil aufweisen. Oft werden derartige Antihaftmitel aus Feten hergestellt, in denen eine Mischung von Fetsäuren enthalten ist. Beispielsweise kann ein Antihaftmitel - das in der Literatur als„Stearat“ bezeichnet wird - auch Calciumsalze anderer Fetsäuren enthalten, beispielsweise Palmitat, Myristat oder Laurat. Es sei darauf hingewiesen, dass derartige Antihaftmitel dem Fachmann bekannt sind, beispiels weise aus US 5,766,277 B. Das Antihaftmitel löst sich typischerweise nicht in dem Dispersionsmedium der Trennmiteldispersion (beispielsweise Wasser), sodass eine das Antihaftmitel enthaltende Trennmiteldispersion vorliegt. Dabei„schwe ben“, insbesondere feinste, Antihaftmitelpartikel in dem Dispersionsmedium der Trennmiteldispersion. In diesem Sinne liegt das Antihaftmitel bzw. die Antihaft- mitelpartikel als feine, im Wesentlichen unlösliche Partikel in dem Dispersionsme dium der Trennmiteldispersion vor.

Erfindungsgemäß weist die Trennmiteldispersion zumindest ein Filmbildungsmit tel, insbesondere ein Verfilmungsmitel und/oder ein Lückenfüllmitel, auf. Erfin dungsgemäß kann das Filmbildungsmitel dazu genutzt werden, einen Schleifarti kel derart zu behandeln, dass keine Streifen oder Schliere auf dessen Oberfläche als Rückstand einer Beschichtung mit dem Antihaftmitel Zurückbleiben.

Unter einem„Filmbildungsmitel“ wird eine Substanz verstanden, die dazu geeig net und insbesondere auch dazu vorgesehen ist, eine Verbindung von einzelnen Antihaftmitelpartikel auf der Oberfläche des Schleifartikels herzustellen und/oder Lücken zwischen einzelnen Antihaftmitelpartikeln auf der Oberfläche des Schleifartikels zu schließen. Auf diese Weise wird ermöglicht, aus der Vielzahl ein zelner auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgebrachter Antihaftmitelpartikel eine, insbesondere einheitliche, Schicht oder einen, insbesondere einheitlichen, Film zu erzeugen - die erfindungsgemäße Deckschicht. Vorteilhaft weist die Deck schicht keine einzelnen, zur Lichtbrechung fähigen Antihaftmitelpartikel mehr auf. Mit anderen Worten verbleiben nach Durchführung des erfindungsgemäßen Ver fahrens keine lichtbrechenden Rückstände auf der Oberfläche des Schleifartikels, die zu einem - bezogen auf die Position auf der Oberfläche des Schleifartikels - uneinheitlichen oder inhomogenen Erscheinungsbild führen (wie beispielsweise Schlieren oder Streifen auf der Oberfläche). Somit wird auf der Oberfläche des Schleifartikels eine einheitliche Deckschicht erzeugt, die optisch transparent (oder in manchen Fällen auch transluzent) bis hin zu optisch leicht opak erscheint. Ins besondere wird eine Deckschicht mit einem - bezogen auf die Position auf der Oberfläche des Schleifartikels - einheitlichen oder homogenen Brechungsindex ermöglicht.

Nach derzeitigen Erkenntnissen scheint die Erzeugung eines einheitlichen Films, der optisch transparent bis hin zu optisch leicht opak erscheint, durch ein Anlösen und Verbinden benachbarter Antihaftmitelpartikel und/oder durch ein Auffüllen von Lücken zwischen benachbarten Antihaftmittelpartikeln möglich zu sein. Ein Film bildungsmittel, welches das Anlösen und Verbinden (zweier oder mehrerer) be nachbarter Antihaftmittelpartikel bewirkt, wird im Rahmen dieser Schrift als„Verfil mungsmittel“ bezeichnet. Insbesondere bewirkt das Verfilmungsmittel ein Verkle ben und Verfilmen (d.h. die Filmbildung) von benachbarten Antihaftmittelpartikeln. Insbesondere wird dieses Anlösen, Verbinden, Verkleben (auch als Aufschmilzen zu charakterisieren) und/oder Verfilmen benachbarter Antihaftmittelpartikel bei vorteilhaft geringen Temperaturen zwischen 0 °C und 100 °C, insbesondere zwi schen 15 °C und 80 °C, ganz insbesondere zwischen 30 °C und 60 °C ermöglicht. Das Verfilmungsmittel wirkt somit in Analogie zu einem Klebstoff, der die Materia lien von zu verbindenden Objekten oberflächennah anlöst und anschließend ein trocknet. In Abgrenzung von einem Verfilmungsmittel wird ein Filmbildungsmittel, welches das Auffüllen von Lücken zwischen benachbarten Antihaftmittelpartikeln bewirkt, als„Lückenfüllmittel“ bezeichnet. Vorteilhaft weist ein Lückenfüllmittel ei nen ähnlichen Brechungsindex auf wie die Antihaftmittelpartikel, sodass keine oder eine nur sehr geringe Lichtbrechung an den mit Lückenfüllmittel gefüllten Stellen zwischen benachbarten Antihaftmittelpartikeln auftritt und somit das Lückenfüllmit tel ebenfalls der Erzeugung einer optisch transparenten (oder gelegentlich auch transluzenten), aber homogenen Deckschicht dient.

In einer Ausführungsform des Verfahrens weist das Filmbildungsmittel zumindest einen Bestandteil auf, der dazu geeignet ist, Antihaftmittelpartikel anzulösen. Der Bestandteil kann beispielsweise aus einer Liste gewählt sein, wobei die Liste zu mindest organische Säuren, Alkohole, Amine, Phosphane, Milchsäure, Essig säure, Salze der Milchsäure, Salze der Essigsäure, insbesondere Ammoniumsalze der Milchsäure (Ammoniumlactat) oder Ammoniumsalze der Essigsäure (Ammo niumacetat), Polyelthylenimin, Polyethylenglycol, Harnstoff und Mischungen da von umfasst. Insbesondere Polyelthylenimin weist gute Eigenschaften als Filmbil dungsmittel auf, insbesondere als Verfilmungsmittel, da es nach Behandlung des Schleifartikels fest wird und nicht diffundiert, insbesondere nicht in den Schleifarti kel hinein diffundiert. Polyethylenglycol hat sich als vorteilhafter Lückenfüller er wiesen. Ebenfalls eignet sich Harnstoff, der durch eines der genannten Filmbil dungsmittel angelöst wird, als guter Lückenfüller. In einer Ausführungsform des Verfahrens enthält die Trennmitteldispersion zumin dest ein Tensid. Insbesondere sind Tenside geeignet, ein gutes Verlaufen, d.h. eine gute Verbreitung, der Trennmitteldispersion auf der Oberfläche des Schleifar tikels zu erreichen, während der Schleifartikel in erfindungsgemäßem Verfahren behandelt wird. Ein Tensid führt dabei zu einem vorteilhaften Ausgleich von auf die Oberfläche aufgetragenen Mengen von Trennmitteldispersion, falls die Trennmit teldispersion nicht homogen über die Oberfläche aufgetragen wird (Selbstnivellie rung). Dieser Ausgleich erfolgt durch Verfließen der Trennmitteldispersion.

In einer Ausführungsform des Verfahren wird die Trennmitteldispersion bei einer Temperatur des Schleifartikels zwischen 0 °C und 100 °C, insbesondere zwischen 15 °C und 80 °C, ganz insbesondere zwischen 30 °C und 60 °C auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgebracht. Insbesondere führt eine Temperatur von über 0 °C zur Verdunstung des Dispersionsmediums Wasser, wobei das Antihaftmittel und das Filmbildungsmittel auf der Oberfläche des Schleifartikels Zurückbleiben - wo bei ein Lückenfüllmittel Lücken zwischen Antihaftmittelpartikeln füllt und/oder ein Verfilmungsmittel benachbarte Antihaftmittelpartikel anlöst und verbindet - und derart die optisch homogene Deckschicht gebildet wird. Je höher die Temperatur gewählt wird, desto schneller erfolgt die Verdunstung des Dispersionsmediums. Hingegen ist eine Aufheizung des Schleifartikels auf eine hohe Temperatur kost spielig und fertigungstechnisch aufwändig. In einer Ausführungsform des Verfah rens wird die Trennmitteldispersion während des Herstellverfahrens des Schleifar tikels, insbesondere nach einem Verfahrensschritt zur Erhitzung des Schleifarti kels, ganz insbesondere vor einem Verfahrensschritt zur Kühlung des Schleifarti kels, auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgebracht. Entsprechend ist es aus reichend, zur Einhaltung der vorgeschlagenen Temperaturen den Schleifartikel während oder unmittelbar nach dessen Fertigung - bei der eine Erhitzung auf ty pischerweise über 70-140 °C zur Härtung der Binder erfolgt - in noch warmem Zustand zu behandeln. Unter Erhitzung ist dabei eine Erwärmung des Schleifarti kels deutlich über Raumtemperatur zu verstehen, d.h. über 30 °C, insbesondere über 50 °C, ganz insbesondere über 70 °C. Dabei kann erfindungsgemäß eine noch im Schleifartikel vorhandene Restwärme genutzt werden und es ist keine er neute Aufwärmung des Schleifartikels in einem Heizofen in einem (weiteren) Pro- zessschritt oder Verfahrensschritt einer Nachbearbeitung notwendig. Unter„Her stellverfahren“ ist dabei die Abfolge von Verfahrensschritten oder Prozessschritten zu verstehen, die der Fertigung und Bereitstellung des Schleifartikels dienen. In einem Ausführungsbeispiel können diese Verfahrens-/Prozessschritte gegeben sein durch (1) Aufträgen von Grundbinder auf ein Schleifartikelunterlage, (2) Auf streuen von Schleifkörnern auf die Grundbinder-bedeckte Schleifartikelunterlage, (3) Härten des Grundbinders, (4) Aufträgen eines Deckbinders, (5) Trocknen und/oder Härten des so erzeugten Schleifartikels unter Erhitzung der Schleifarti kels, (6) Kühlen des Schleifartikels und (7) Konfektionieren (Stanzen oder Laser schneiden) des Schleifartikels. Erfindungsgemäß kann die Trennmitteldispersion während des Herstellverfahrens des Schleifartikels, insbesondere nach dem Erhit zungsprozessschritt (5) zur Trocknung und/oder Härtung des Schleifartikels (auch: Trocknungsprozessschritt), ganz insbesondere vor dem Kühlprozessschritt (6) des getrockneten/gehärteten Schleifartikels, auf die Oberfläche des Schleifartikels auf gebracht werden und derart die im Schleifartikel befindliche Restwärme genutzt werden. Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren derart in eine bestehende Prozesskette des Herstellverfahrens und eine entsprechende Prozesslandschaft integriert werden, beispielsweise in eine bestehende Fertigungsanlage, ohne das weitere, insbesondere aufwändige, Maschinen oder Umstrukturierungen in der Prozesskette und/oder Prozesslandschaft notwendig sind. Insbesondere wird zur Durchführung des Verfahrens somit kein separater Heizofen benötigt und/oder keine Doppelbelegung eines bestehenden Heizofens für Trocknung/Härtung (in Prozessschritt (5)) sowie für eine spätere Wiederaufheizung zur Behandlung des Schleifartikels notwendig. In einem Ausführungsbeispiel kann die Trennmitteldis persion direkt auf ein vorab zur Trocknung und Härtung der Binder aufgeheiztes, sich durch eine Fertigungsanlage hindurchbewegendes Schleifartikel-Warenband (sogenannte Warenbahn)„in-line“ aufgetragen werden, wobei das Dispersionsme dium Wasser der Trennmitteldispersion verdampft und eine Verfilmung der Ober fläche unter Bildung der Deckschicht erfolgt.

Ferner kann in einer derartigen Ausführungsform des Verfahrens die durch Auf bringen der Trennmitteldispersion auf die Oberfläche des Schleifartikels erzeugte Deckschicht in dem Verfahrensschritt zur Kühlung des Schleifartikels mit einem Luftstrom getrocknet werden. Dabei wird der auf den Schleifartikel ausgeübte Küh leffekt verstärkt und gleichzeitig die Trocknung der Deckschicht beschleunigt.

Die Trennmitteldispersion kann mittels Aufrakeln, Aufwalzen, Aufdrucken, Aufpin seln oder dergleichen auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgetragen werden. In einer Ausführungsform des Verfahrens wird die Trennmitteldispersion mittels gepulstem Sprühen auf die Oberfläche des Schleifartikels aufgebracht. Ein gepuls tes Sprühen - d.h. ein wiederholtes Sprühen mit kurzen Unterbrechungen (inter mittierendes Sprühen) - erleichtert die Dosierung, weil der Druck und damit ein hergehend eine Tröpfchenbildung der auf die Oberfläche des Schleifartikels auf gebrachten Trennmitteldispersion konstant bleiben. Ferner kann die Menge der aufgesprühten Trennmitteldispersion auf einfache Weise durch Variieren der Öff nungszeit des Sprühventils verändert werden (beispielsweise durch Verändern der Öffnungszeit von 10 Millisekunden auf 50 Millisekunden pro Impuls). Insbesondere kann, gegenüber einem aus dem Stand der Technik bekannten Aufwalzen einer Lösung auf die Oberfläche des Schleifmittels, bei sauberer Prozessführung des Aufsprühens ein ansonsten notwendiges Reinigen von Leimschiff und Auftrags walzein) vermieden werden.

In einer Ausführungsform des Verfahrens weist die Trennmitteldispersion einen Feststoffgehalt zwischen 20 % und 60 %, insbesondere zwischen 25 % und 50 %, ganz insbesondere zwischen 30 % und 40 % auf. Die erfindungsgemäßen Werte stellen vorteilhafte Feststoffgehalte zur Verarbeitung der Trennmitteldispersion dar. Ein besonders hoher Feststoffgehalt ermöglicht es, eine hohe Dichte von auf gesprühten Antihaftmittelpartikeln auf der Oberfläche des Schleifartikels zu erzie len. Hingegen ermöglicht ein geringer Feststoffgehalt (d.h. eine niederviskose oder fließfähige Eigenschaft) eine besonders gute Dosierbarkeit und Verarbeitbarkeit mittels der Sprühventile (Sprühdüsen), wobei diese nicht verstopfen. Ferner kann sich eine auf die Oberfläche aufgesprühte Trennmitteldispersion bei geringem Feststoffgehalt besser auf der bzw. über die Oberfläche verteilen (durch Verlau fen). In einem Ausführungsbeispiel kann der Feststoffgehalt 33 % betragen.

Die Erfindung betrifft ferner einen Schleifartikel, der nach einem erfindungsgemä ßen Verfahren behandelt wurde. Zeichnungen

Die Erfindung ist anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei spielen in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Gleiche Bezugszei chen in den Figuren bezeichnen gleiche Elemente.

Es zeigen:

Figur 1 einen Ausschnitt aus einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schleifartikels mit Schleifkörnern in einer schematischen Schnittdarstellung;

Figur 2 ein Verfahrensdiagramm zur Darstellung des erfindungsgemäßen

Verfahrens zur Behandlung eines Schleifartikels;

Figur 3 ein Verfahrensdiagramm zur Darstellung einer beispielhaften In tegration des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Figur 2 in ei nen Fertigungsprozess eines Schleifartikels.

Figur 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer beispielhaften Ausführungsform eines er findungsgemäßen Schleifartikels 10 mit Schleifkörnern 12 in einer schematischen Schnittdarstellung. Der Schleifartikel 10 ist in der dargestellten Ausführungsform ein beschichteter Schleifartikel 10 mit einer Schleifartikelunterlage 22 aus Vulkan fiber. Die Schleifartikelunterlage 22 aus Vulkanfiber dient als flexible Unterlage für die Schleifkörner 12. Vulkanfiber ist ein Verbundmaterial aus Zellstoff, insbeson dere Baumwoll- oder Zellulosefasern, und ist dem Fachmann als flexible Unterlage für Schleifartikel aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Die Schleifkörner 12 sind mittels eines Bindemittels 20, insbesondere einem Grundbinder 24, der beispielsweise als Phenolharz realisiert ist, auf der Schleifartikelunterlage 22 be festigt. Die Schicht aus Grundbinder 24 und Schleifkörnern 12 ist mit einem Deck binder 26 (der Deckbinder 26 stellt ebenfalls ein Bindemittel 20 dar), insbesondere ebenfalls aus Phenolharz, zusätzlich beschichtet. Der Schleifartikel 10 ist nach erfindungsgemäßem Verfahren zur Behandlung ei nes Schleifartikels 10 behandelt, indem auf die zum Schleifen vorgesehene Ober fläche 28 des Schleifartikels 10 eine weitere Deckschicht 30 aufgebracht ist. Die Aufbringung der Deckschicht 30 erfolgt dabei durch Anwendung des erfindungs gemäßen Verfahrens 100, vgl. Figur 2.

In Figur 2 ist ein Verfahrensdiagramm zur Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur Behandlung eines Schleifartikels 10 wie dergegeben, wobei bei der Behandlung des Schleifartikels 10 eine Trennmitteldis persion zur Erzeugung einer Deckschicht 30 auf zumindest eine Oberfläche 28 des Schleifartikels 10 aufgebracht wird.

In einem ersten Verfahrensschritt 102 wird eine Trennmitteldispersion, die zumin dest ein Antihaftmittel aufweist, bereitgestellt. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Trennmitteldispersion ferner ein Tensid auf. Diese Trennmitteldispersion weist hier beispielsweise als Dispersionsmedium Wasser auf, als Antihaftmittel ein Ste- arat, insbesondere ein Calciumstearat. Die Trennmitteldispersion weist dabei ei nen Feststoffgehalt zwischen 30 % und 40 % auf, beispielsweise 35 %.

In Verfahrensschritt 104 wird die bereitgestellte Trennmitteldispersion mit zumin dest einem Filmbildungsmittel versetzt. Das Versetzten erfolgt dabei insbesondere durch Vermengen oder Verrühren der Mischung von Trennmitteldispersion und Filmbildungsmittel. Das Filmbildungsmittel weist insbesondere ein Verfilmungsmit tel und/oder ein Lückenfüllmittel auf. In einem Ausführungsbeispiel ist das Filmbil dungsmittel eine Mischung aus Milchsäure und Polyethylenglycol. In Verfahrens schritt 106 wird die mit dem Filmbildungsmittel versetzte Trennmitteldispersion auf die zumindest eine Oberfläche 28 des Schleifartikels 10 aufgebracht. Das Aufbrin gen erfolgt dabei in diesem Ausführungsbeispiel durch gepulstes Aufsprühen auf die Oberfläche 28 des Schleifartikels 10 unter Verwendung zumindest einer Ver- stäuberdüse (hier nicht näher dargestellt). Das gepulste Sprühen erfolgt dabei durch wiederholtes intermittierendes Sprühen bei einer mittleren Frequenz von 20 Hz, mit Ventilöffnungszeiten von ca. 20 Millisekunden. In Figur 3 ist ein Verfahrensdiagramm zur Darstellung einer beispielhaften Integra tion des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 nach Figur 2 in einen Fertigungspro zess 200 eines Schleifartikels 10 wiedergegeben. Der Fertigungsprozess 200 um fasst dabei zumindest folgende Verfahrensschritte.

In Verfahrensschritt 202 wird eine Schleifartikelunterlage 22, beispielsweise aus Vulkanfiber, bereitgestellt. In Verfahrensschritt 204 wird ein Grundbinder 24 auf die Schleifartikelunterlage 22 aufgetragen, beispielsweise aufgerakelt oder aufge walzt. In Verfahrensschritt 206 werden Schleifkörnern auf die Grundbinder-be- deckte Schleifartikelunterlage 22 aufgestreut, beispielsweise mittels elektrostati schem Streuen, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. In Verfahrens schritt 208 wird der Grundbinder 24 zunächst gehärtet und anschließend in Ver fahrensschritt 210 mit einem Deckbinder 26 beschichtet, insbesondere durch Auf walzen oder Aufpinseln. In Verfahrensschritt 212 wird der derart realisierte Schleifartikels 10 getrocknet/gehärtet (insbesondere wird auch der Deckbinder 26 gehärtet), indem er durch einen Heizofen geführt und dabei aufgeheizt wird. Der Heizofen ist dabei beispielsweise auf 120 °C aufgeheizt. Parallel zu diesen Ver fahrensschritten 202 bis 212 kann die Durchführung von Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 erfolgen, insbesondere die Durchführung der Verfahrensschritte 102 bis 104, wie in Figur 3 dargestellt (alternativ kann die Durchführung dieser Verfahrensschritte 102 bis 104 auch vor der Durchführung oder nach der Durchführung der Verfahrensschritte 202 bis 212 erfolgen). Im An schluss an das Aufheizen und Trocknen/Härten des Schleifartikels 10 in Verfah rensschritt 212 erfolgt in Verfahrensschritt 214 die Aufbringung der Trennmitteldis persion auf die zum Schleifen vorgesehene Oberfläche 28 des Schleifartikels 10, d.h. die Durchführung des Verfahrensschritts 106 des Verfahrens aus Figur 2. Zu diesem Zeitpunkt umfasst die Trennmitteldispersion zumindest ein Antihaftmittel und ein Filmbildungsmittel, ggf. ein Tensid. Zum Zeitpunkt des Aufbringens der Trennmitteldispersion weist der Schleifartikel 10 eine Temperatur von ca. 50 °C auf. Wie beschrieben erfolgt die Aufbringung mittels gepulstem Sprühen (vgl. oben zu Verfahrensschritt 106). Die durch Aufbringen der Trennmitteldispersion auf die Oberfläche 28 des Schleifartikels 10 erzeugte Deckschicht 30 wird in einem Ver fahrensschritt 216 zum Kühlen (Kühlprozessschritt) des noch warmen Schleifarti kels 10 mit einem Luftstrom getrocknet, wobei gleichzeitig der noch warme Schleifartikel 10 gekühlt wird und gleichzeitig das Dispersionsmedium Wasser der auf die Oberfläche aufgebrachten Trennmitteldispersion verdampft. Durch die Restwärme wirken die Filmbildungsmittel, d.h. das Lückenfüllmittel und das Verfil mungsmittel und bilden eine optisch homogene, d.h. schlierenfreie Deckschicht. Abschließend kann der auf diese Art realisierte Schleifartikel 10 in Verfahrens schritt 218 konfektioniert werden, beispielsweise durch Stanzen oder Laserschnei den.