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Title:
METHOD FOR TREATING KERATINOUS FIBERS TO ACHIEVE A SHAPE MEMORY EFFECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/048655
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for achieving a shape memory effect, wherein a cosmetic composition comprising at least one polyurethane resin, which solely has transitions in the temperature range from -100 °C to 150 °C having a transition temperature of Ttrans < 20 °C I) is applied to keratinous fibers, II) before, simultaneously with or after the applying to the keratinous fibers, is made into a specific shape and III) after a deformation of said specific shape, the original specific shape is refreshed by energy input. The invention further relates to the use of the cosmetic composition to achieve a shape memory effect in combination with keratinous fibers.

Inventors:
VIALA SOPHIE (DE)
DOERR SEBASTIAN (DE)
RODRIGUES PAULA CRISTINA ALVES (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/067684
Publication Date:
April 03, 2014
Filing Date:
August 27, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
International Classes:
A61K8/87; A61Q5/06; A61Q19/00; A61Q19/10
Domestic Patent References:
WO2003084490A12003-10-16
WO2001088006A12001-11-22
Foreign References:
DE10228120A12004-01-22
US20090311210A12009-12-17
US20130146079A12013-06-13
US20130146080A12013-06-13
US3836537A1974-09-17
FR1400366A1965-05-28
Other References:
LENDLEIN, A.; KELCH, S., ANGEW. CHEM. INT. ED., vol. 41, 2002, pages 2034 - 2057
"Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage,", vol. 19, VERLAG CHEMIE, pages: 31 - 38
Attorney, Agent or Firm:
BIP PATENTS (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes, bei dem eine kosmetische Zusammensetzung enthaltend wenigstens einen Polyurethanhamstoff, der im Tempera- turbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur Ttrans < 20 °C lSt

I) auf Keratinfasem aufgebracht wird,

II) vor, gleichzeitig mit oder nach dem Aufbringen auf die Keratinfasem diese in eine bestimmte Form gebracht werden und III) nach einer Deformation dieser bestimmtem Form die ursprüngliche bestimmte

Form durch Energiezufuhr wieder aufgefrischt wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanhamstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur Tmo.H < 10 °C ist.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanhamstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Glasübergänge, deren Glasübergangstemperatur Tg < 10 °C ist und ausschließlich Schmelzübergänge, deren Schmelztemperatur Tm < 20 °C ist, aufweist.

4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanhamstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Schmeizübergänge aufweist, deren Schmelzenthalpie ΔΙ !„. < 10 J/g, ist.

5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasübergangstemperatur Tg, die Schmelztemperatur Tm und/oder die die Schmelzenthalpie ΔΙ Im mittels dynamischer Differenzkalorimetrie in Anlehnung an die DIN EN 61006, Verfahren A, bestimmt wird, wobei ein DSC Gerät verwendet wird, das zur Bestimmung von Tg und Tm mit Indium und Blei und zur Bestimmung der Schmelzenthalpie mit Indium kalibriert ist und wobei drei unmittelbar aufeinander folgende Durchläufe einer Aufheizungen von -100°C bis +150°C, Heizrate 20 K/min, mit anschließender Abkühlung, Kühlrate 320 K/min, vorgenommen und die dritte Aufheizkurve zur Bestimmung der Werte verwendet wird und wobei als Tg die Temperatur bei der halben Höhe einer Glasübergangsstufe, als Tm das Maximum eines Schmelzpeaks und als AHm das Flächenintegral eines Schmelzpeaks bestimmt wird.

Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanharnstoff als wässrige Dispersion vorliegt.

Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanharnstoff erhältlich ist durch Umsetzung von wenigstens

A) organischen Polyisocyanat-Komponenten,

B) polymeren Polyol-Komponenten,

C) aminofunktionellen Kettenverlängerer-Komponenten, enthaltend aminofunkti- onelle Verbindungen C l), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und/oder amino unktionel le Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen,

D) gegebenenfalls weiteren hydrophilierenden Komponenten, die unterschiedlich sind von C2) und

E) gegebenenfalls hydroxyfunktionellen Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 62 bis 399 mol/g.

8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanharnstoffe erhältlich ist, in dem a) isoeyanatfunkt ioneile Präpolymere organischen Poiyisocyanaten A), polymeren Polyolen B), gegebenenfalls Hydrophilierungsmitteln D) und/oder C2) und gegebenenfalls hydroxyfunkt ioneilen Verbindungen E) mit einem Molekulargewicht von 62 bis 399 mol/g hergestellt werden und

deren freie NCO-Gruppen dann ganz oder teilweise mit aminofunktionellen Kettenverlängerer-Komponenten C), enthaltend aminofunktionelle Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und/oder aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und gegebenenfalls hydrophilierenden Komponenten D) umgesetzt werden.

Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanharnstoff erhältlich ist durch Umsetzung von wasserunlöslichen, nicht wasserdispergierbaren, isocyanatfunktionellen Polyurethanpräpolymeren al) mit aminofunktionellen Kettenverlängerer-Komponenten C), enthaltend aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und gegebenenfalls aminofunktionelle Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und gegebenenfalls hydrophilierenden Komponenten Dl).

Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserunlöslichen, nicht wasserdispergierbaren, isocyanatfunktionellen Polyurethanpräpolymeren al) ausschließlich erhältlich sind aus organischen Polyisocyanaten A), polymeren Polyolen B), gegebenenfalls Hydrophilierungsmitteln Dl) und gegebenenfalls hydroxyfunktionellen Verbindungen E) mit einem Molekulargewicht von 62 bis 399 mol/g.

1 1. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die organische Polyisocyanat-Komponente A) aus einem aliphatischen oder cycloaliphati- schen Polyisocyanaten ausgewählt aus 1 I LM (1 ,6-Hexamethylendiisocynanat), IPDI (Isophorondiisocyanat) oder H12-MDI (isomere Bis-(4,4'-isocyanatocyclohexyi)- methane oder deren Mischungen beliebigen Isomerengehalts) oder einer Gemisch von

IPDI und I I D1, wobei IPDI und H D! zu jeweils 50 mol.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Polyisocyanat-Komponente A), vorliegen, besteht.

Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die aminofunktionellen Kot t en vor längerer- K omponent e C) wenigstens eine aminofunktio- neile Verbindung C2), die ionische und/oder ionogene Gruppen aufweist umfasst.

13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt II) bei Temperaturen < 130 °C durchgeführt wird.

Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiezufuhr i Schritt III) durch Erwärmen auf eine Temperatur > 40°C und < 1 10 °C erzielt wird.

Verwendung einer kosmetische Zusammensetzung enthaltend wenigstens einen Polyurethanharnstoff, der im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich einen oder mehrere Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur Ttra,.5 < 20 °C ist, zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes in Kombination mit Keratinfasem.

Description:
V erfahren zur Behandlung von Keratinfasern zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes

Die vorliegende Erfindung betrifft ein spezielles Verfahren zur Erzielung eines Formgedächtniseffekts auf Keratinfasern mit einer kosmetischen Zusammensetzung enthaltend einen spezi- eilen Polyurethanharnstoff, sowie die Verwendung dieser kosmetischen Zusammensetzung zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes in Kombination mit Keratinfasern.

Bei der Formgebung von Haaren wird im Allgemeinen zwischen temporärer und dauerhafter, permanenter Flaarverformung unterschieden. Eine temporäre Haarverformung erfolgt in der Regel unter Verwendung von Zusammensetzungen auf Basis von Lösungen oder Dispersionen haarfestigender Polymere. Derartige Produkte verleihen den Haaren durch den Polymerzusatz mehr oder weniger Halt, Volumen, Elastizität, Sprungkraft und Glanz. Diese Stylingprodukte erleichtern z.B. als Gel die Formgebung und Erstellung der Frisur, verbessern als Haarspray den Stand einer erstellten Frisur und erhöhen als Festigerschaum das Volumen des Haares. Nachteilig ist, dass die gewünschten Effekte nur von relativ kurzer Dauer sind und durch äu- ßere Einflüsse wie Kämmen, Wind, hohe Luftfeuchtigkeit oder Kontakt mit Wasser rasch wieder verloren gehen. Danach muss dann die Frisur wieder neu erstellt werden, was aufwendig und unter Umständen auch kostenintensiv ist.

Eine permanente Flaarverformung erfolgt in der Regel durch eine Dauerwellbehandlung. Hierbei werden Disulfidbindungen im Flaar reduktiv gespalten, das Haar in die neue Form ge- bracht und durch oxidative Bildung neuer Disulfidbindungen fixiert. Nachteilig ist, dass durch die erforderliche chemische Behandlung des Flaares mit Reduktions- und Oxidationsmitteln eine Beeinträchtigung der Haarstruktur nicht vermieden werden kann.

Bisher gibt es auf dem Markt jedoch keine Produkte, die eine schonende Flaarverformung ermöglichen, die nach Deformation der Frisur durch äußere Einflüsse einfach wiederherstell- bar ist.

Bestimmte Verfahren zur Haarbehandlung unter Verwendung von Formgedächtnispolymeren werden beispielsweise in der WO2003/084490 A I , DE 1022X 1 20 A I . US 2009/031 1210 A I , US2013/0146079 A I und US2013/0146080 A 1 beschrieben. Der Einsatz von Formgedächt- nispolymeren f hrt dabei dazu, dass eine deformierte Frisur durch beispielsweise ein Erwärmen der Flaare wiederhergestellt werden kann. Unter Formgedächtnispolymeren sind dabei Polymere zu verstehen, aus denen sich Materialien herstellen lassen mit der Eigenschaft, dass sich ihnen eine beliebige Form (permanente Form) aufprägen lässt, in die sie sich nach einer Deformation oder nach Aufprägen einer zweiten Form (temporäre Form) spontan und ohne äußere Krafteinwirkung durch bloßes Erwärmen oder durch einen anderen energetischen Stimulus zurückverwandeln. Solche Formgedächtnispolymere müssen dabei sehr spezielle Kriterien erfüllen, welche detailliert von Lendlein, A. und Kelch, S. in Angew. Chem. Int. Ed. 2002, 41, 2034 -2057 beschrieben werden. Zusätzlich müssen die Formgedächtnispolymere auch geeignete Eigenschaften aufweisen, die sie für den Einsatz in Haarbehandlungsverfahren qualifizieren.

So weisen die in der DE 10228120 AI für ein Verfahren zur Wiederherstellung einer deformierten Frisur eingesetzten Formgedächtnispolymere mindestens zwei Übergangstemperaturen trans und T ans auf. Die Polymere weisen dazu mindestens ein durch physikalische Wechsei- Wirkung vernetzbares hartes Segment mit einer ersten Übergangstemperatur T ans. die oberhalb Raumtemperatur liegt und mindestens ein weiches Segment mit einer zweiten Übergangstemperatur Ttrans welche unterhalb von TVans, liegt auf. Auch T t ,- B .. H liegt oberhalb Raumtemperatur. Dies ist nötig, damit bei den zu erwartenden Umgebungstemperaturen keine unerwarteten Verformungen der Frisur auftreten. Bei den Übergangstemperaturen handelt es sich um Schmelz- oder Glasübergangstemperaturen. Zur Fixierung einer permanenten Form ist es notwendig, dass die Polymere durch chemische oder physikalische Wechselwirkungen vernetzbar sind. Die permanente Form wird folglich im Haarbehandlungsverfahren erstellt und danach durch Vernetzung der Polymere fixiert. Daher weisen die eingesetzten Polymere auch kristalline Anteile auf. Als geeignete Polymere werden beispielsweise sehr spezielle Polyester- polyurethane mit Blockstrukturen eingesetzt.

Auch die in der WO2003/084490 AI zur Haarbehandlung eingesetzten Formgedächtnispolymere müssen Eigenschaften vergleichbar den oben genannten aufweisen. Hier müssen geeignete Polymere zudem chemisch vernetzbare Gruppen und einen thermoplastischen Anteil aufweisen. Zur Fixierung der Frisur müssen die chemisch vernetzbaren Gruppen zur Reaktion ge- bracht werden. Dies erfolgt beispielsweise durch photochemische Aushärtung mit Hilfe eines UV-Lichts einer Hg-Lampe oder eines Gesichtsbräuners.

Die in der US2013/0146079 A 1 und US2013/0146080 A 1 zur Haarbehandlung eingesetzten Formgedächtnispolymere müssen ebenfalls die in der Dt 10228120 AI beschriebenen strukturellen Merkmale aufweisen. Die Polymere müssen zudem eine Übergangstemperatur im Be- reich von 40 bis 100 °C aufweisen und oberhalb von etwa 120 °C vernetzbar sein. Daher ist es nötig, um die gewünschte Frisur (permanente Form) wiederherstellbar zu machen, diese nach der Formgebung durch Erwärmen auf oberhalb 120 °C zu fixieren. Als geeignete Formgedächtnispolymere werden unter anderem Polyurethane, die thermoplastischen Eigenschaften und einen Glasübergang im Bereich von 40 bis 100 °C aufweisen müssen, eingesetzt. Die US 2009/031 1210 A 1 beschreibt den Einsatz von beispielsweise Polyurethanen als Formgedächtnispolymere zur Haarbehandlung. Die eingesetzten Polyurethane müssen dabei heterozyklische Gruppen als Protonenakzeptoren und Protonendonoren aufweisen. Die heterozyklischen Gruppen müssen dabei über eine komplexe Synthese eingebracht werden, wodurch sich das Herstellungsverfahren teuer und aufwendig gestaltet. Auch diese Polymere weisen Übergänge von beispielsweise 65 °C auf und müssen chemisch oder physikalisch vernetzbar sein.

Allgemein lässt sich sagen, dass bei den im Stand der Technik beschriebenen Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern stets eine Fixierung der Frisur bzw. der permanenten Form durch Erhitzen auf hohe Temperaturen oder sonstige aufwendige Verfahren notwendig ist. Nur so kann die geforderte Vernetzung der eingesetzten Polymere erfolgen, die bei den beschriebenen Systemen grundlegend für die Erzielung eines Formgedächtniseffektes ist. Dadurch gestaltet sich das Verfahren aufwendig oder auf Grund der hohen Temperaturen als strapazierend für die Keratinfasern. Zudem basieren die in den beschriebenen Verfahren eingesetzten kosmetischen Zusammensetzungen auf speziell für diese Anwendung designten Polymersystemen, die oft sehr aufwendig und teuer in ihrer Herstellung sind.

Es bestand daher ein Bedarf nach einer kosmetischen Zusammensetzung, basierend auf einfach und kostengünstig herzustellenden Ausgangsstoffen, die ein einfaches und schonendes Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern zur Wiederauffrischung einer deformierten bestimmten Form durch einen Formgedächtniseffekt ermöglicht. Das Verfahren sollte zur Fixierung der bestimmten Form kein Erwärmen der Keratinfasern auf hohe Temperaturen und auch keine sonstige aufwendige separate Fixierung erfordern.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein schonendes Verfahren zur Behandlung von Keratinfasern zur Erzieiung eines Formgedächtniseffektes, basierend auf einer kosmetischen Zusammensetzung aus einfach herzustellenden Rohstoffen bereitzustellen. Diese Aufgabe wurde gelöst durch ein Verfahren zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes, bei dem eine kosmetische Zusammensetzung enthaltend wenigstens einen Polyurethanharnstoff, der im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur u. < 20 °C, ist I) auf Keratinfasern aufgebracht wird, II) vor, gleichzeitig mit oder nach dem Aufbringen auf die Keratinfasern diese in eine bestimmte Form gebracht werden und III) nach einer Deformation dieser bestimmtem Form die ursprüngliche bestimmte Form durch Energiezufuhr wieder aufgefrischt wird. Überraschend wurde nun gefunden, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren ein signifikanter Formgedächtniseffekt bei Keratinfasern erzielt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dabei eine einfache und schonende Wiederauffrischung einer deformierten bestimmten Form der Keratinfasern. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es zur Fixierung der bestimmten Form weder erforderlich die Keratinfasern auf hohe Temperaturen zu erwärmen, noch muss die bestimmte Form aufwendig fixiert werden. So kann, auch wenn Schritt II des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Raumtemperatur durchgeführt wird, ein Formgedächtniseffekt erzielt werden. In Schritt III kann die Auffrischung der bestimmten Form bei moderaten Temperaturen erfolgen, so dass die Keratinfasern während des ganzen Verfahrens nicht strapaziert werden.

Im Folgenden werden die Begriffe bestimmte Form und permanente Form gleichbedeutend verwendet.

Die kosmetische Zusammensetzung umfasst dabei zudem einen Polyurethanharnstoff, der einfach und kostengünstig herstellbar ist. Da der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Tempe- raturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur Ttrans < 20 °C ist, sollte dieser nach dem allgemeinen Verständnis des Stand der Technik für Flaarbehandiungsverfahren mit Fonngedächtnispolymeren ungeeignet sein. Zudem zeigen alle bisher als für Verfahren zur Wiederherstellung einer deformierten Frisur geeignet beschriebenen Polymere an sich, bereits einen Formgedächtniseffekt. Der im erfindungsgemä- ßen Verfahren eingesetzten Polyurethanharnstoffs bzw. daraus hergestellte Filme an sich zeigt jedoch keinerlei Formgedächtniseffekt. Daher war es überraschend, dass durch die Verwendung einer kosmetischen Zusammensetzung basierend auf diesem Polyurethanharnstoff auf Keratinfasern, also im Verbund von kosmetischer Zusammensetzung und Keratinfaser, ein Formgedächtniseffekt erzielt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasste einen Schritt I) bei dem eine kosmetische Zusammensetzung enthaltend wenigstens einen Polyurethanhamstoff, der im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur T, niI . s < 20 °C ist, auf Keratinfasern aufgebracht wird.

Unter Keratinfaser im Sinne der Erfindung sind menschliche oder tierische Haare, insbesonde- re Kopfhaare und Wimpern zu verstehen. Die Keratinfasern können sich dabei am Menschen oder Tier befinden oder auch davon abgetrennt vorliegen, beispielsweise in Form einer Echthaarperücke. Bevorzugt handelt es sich bei den Keratinfasern um menschliche Haare, beson- ders bevorzugt um menschliche Kopfhaare. Weiterhin bevorzugt befinden sich die Keratin Fasern am Menschen.

Das Aufbringen der kosmetischen Zusammensetzung auf die Keratinfasern kann auf verschiedene Weisen erfolgen, z.B. direkt durch Versprühen oder indirekt durch Aufbringen zunächst auf die Hand oder auf ein geeignetes Hilfsmittel wie beispielsweise Kamm, Bürste und andere und anschließendem Verteilen auf den Keratinfasern.

Die Konsistenz der Zusammensetzung kann beispielsweise diejenige sein einer Lösung, Dispersion, Lotion, verdickten Lotion, Gel, Schaum, einer halbfesten Masse, cremeartig oder wachsartig.

Die kosmetische Zusammensetzung kann daher in Form eines Sprays, eines Schaums, eines Gels, einer Emulsion, einer Lösung oder einer Creme vorliegen, wie als Schaumfestiger, Flüssigfestiger, Haarspray, Stylinggel, Stylingcreme oder Schaumaerosol.

Die Keratinfasern können zum Zeitpunkt des Aufbringens in einem nassen oder trockenen Zustand vorliegen. Weiterhin umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen Schritt II), bei dem vor, gleichzeitig mit oder nach dem Aufbringen der kosmetischen Zusammensetzung auf die Keratinfasern diese in eine bestimmte (permanente) Form gebracht werden.

Im Rahmen der erfindungsgemäßen Verfahrens kann demnach das Aufbringen der kosmetischen Zusammensetzung auf die Keratinfasern bevor oder nachdem diese in die bestimmte Form (permanente Form) gebracht werden und auch gleichzeitig mit der Formgebung erfolgen. Bevorzugt erfolgt das Aufbringen auf die Keratinfasern bevor diese in die permanente Form gebracht werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Möglichkeit, dass Keratinfasern in jede gewünschte Form gebracht werden. Bevorzugt werden die Keratinfasern in eine gelockte, wellige und/oder gerade Form gebracht. Bei der im zweiten Schritt erstellten permanenten Form, kann es sich daher bevorzugt um Locken, W ellen und/oder eine gerade oder eine gestreckte Form handeln.

Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht erforderlich die Keratinfasern auf hohe Temperaturen zu erhitzen um eine bestimmte Form zu Fixieren und so einen Formge- dächtniseffekt zu erzielen. Dennoch ist bei der Formgebung selbst ein unterstützendes Erhitzen möglich, wenn für das Styling erforderlich. Die Formgebung kann durch al le für das Styling von Keratinfasern bekannten Methoden, insbesondere Methoden des Haarstylings erfolgen. Geeignet sind beispielsweise kämmen, bürsten, eindrehen, glätten oder kreppen. Geeignete Hilfsmittel sind dabei jede Art von Bürsten, Lockenwicklern, Lockenstäben, Lockeneisen, Kämmen, Glätteisen, jegliche Art von Heiß- oder Kaltluftgebläsen oder anderen allgemein bekannten Haarstylinggeräten. Bevorzugt erfolgt die Formgebung in Schritt II) bei Temperaturen < 130 °C, besonders bevorzugt < 100 °C, ganz besonders bevorzugt bei < 80 °C und weiterhin bevorzugt bei < 50 °C. Die angegebenen Temperaturen entsprechend dabei den direkt über der Haaroberfläche vorliegenden Temperaturen. Weiterhin kann die Formgebung auch bei Raumtemperatur (25°C) durchgeführt werden. Zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes ist es nicht notwen- dig den Verbund aus Keratinfaser und kosmetischer Zusammensetzung zu erhitzen. Schritt II) des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit auch bei Raumtemperatur durchführbar. Sollte die kosmetische Zusammensetzung Löse- oder Dispergiermittel wie beispielsweise Wasser enthalten, so bildet sich ein Film auf den Keratinfasern erst aus, nachdem diese weitgehend entfernt wurden. Dazu kann es zu deren zügigen Entfernung vorteilhaft sein Schritt II) bei den oben genannten erhöhten Temperaturen durchzuführen. Zudem können die genannten erhöhten Temperaturen, wie oben bereits erwähnt wurde, die Formgebung der Keratinfasern unterstützen.

Weiterhin umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen Schritt III), bei nach einer Deformation der bestimmtem Form die ursprüngliche bestimmte Form durch Energiezufuhr wieder aufgefrischt wird.

Unter Deformation der bestimmten Form ist eine Veränderung dieser Form bei Umgebungstemperatur, ohne Zuführung von zusätzlicher Wärme durch einen Haartrockner oder ähnliche Geräte zu verstehen. Die Verformung kann dabei mechanisch verursacht sein, z.B. durch bloßes Aushängen der Locken unter Schwerkrafteinwirkung, durch Kämmen oder Bürsten der Haare, durch Wind oder Feuchtigkeit, durch mechanische Einflüsse, durch Bewegungen des Kopfes oder während des Liegens (beispielsweise beim Schlafen) etc .

Die Energiezufuhr in Schritt III) erfolgt bevorzugt durch Erwärmen der Keratinfasern auf eine Temperatur > 40°C und < 1 10 °C, bevorzugt > 50°C und < 100 °C und ganz bevorzugt > 60°C und < 90 °C. Die angegebenen Temperaturen entsprechend dabei den direkt über der Haaroberfläche vorliegenden Temperaturen. Die Wärme kann beispielsweise durch ein Fleißluftgeb läse und/oder IR Strahlung, bevorzugt durch ein Heißluftgeb läße erzeugt werden.

Die zu Auffrischung der permanenten Form benötigte Dauer der Energiezufuhr in Schritt III) ist stark abhängig von der jeweiligen permanenten Form und besonders der Menge und Be- schaffenheit der aufzufrischenden Keratinfasern. Bevorzugt ist die Dauer der Energiezufuhr geringer als die Gesamtdauer von Schritt II). Weiterhin bevorzugt beträgt die Dauer der Ener- giezufuhr > 15 s und < 60 min, besonders bevorzugt > 60 s und < 30 min, besonders bevorzugt > 2 min und < 1 5 min. Zur Auffrischung weniger oder kurzer Keratinfasern kann zudem schon eine Energiezufuhr über die Dauer von > 1 s und < 5 min, bevorzugt > 15 s und < 2 min ausreichend für eine Auffrischung der permanenten Form sein.

Die Effektivität der Auffrischung kann durch den Wiederherstellungsgrad (Recovery) charakterisiert werden. Dieser berechnet sich nach der folgenden Formel:

Recovery (%) = [(Ltemp-L reC ov)/(Ltemp-L perm )]*100 Dabei steht Lpo-m für die Länge der Keratinfasern direkt nach der Formgebung, also in der permanenten Form, Lt em p für die Länge der Keratinfasern direkt nachdem die permanente Form unter definierten Bedingungen (siehe beispielsweise Ausführungen im Beispieltei l ) deformiert wurde und L reC ov für die Länge der Keratinfasern direkt nach der Wiederauffrischung. Zudem ist unter der Länge der Keratinfasern nicht deren Länge absolut zu verstehen, sondern der Abstand des oberen vom unteren Ende der hängenden Keratinfasern in der jeweiligen Form, die diese gerade aufweisen.

Unter einem Auffrischen der ursprünglichen bestimmten Form wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren ein Wiederherstellungsgrad der bestimmten Form von > 30% und < 100%, bevorzugt > 35% und < 90% und besonders bevorzugt > 40% und < 75% erreicht wird.

Bevorzugt ist während Schritt II) und auch zwischen Schritt II) und Schritt III) keine separate Fixierung der permanenten Form vorgesehen. Insbesondere bevorzugt erfolgt keine Fixierung der permanenten Form durch Bestrahlung oder Erhitzen auf Temperaturen die oberhalb den in Schritt II) angewandten liegen. Eine derartige Fixierung ist im erfindungsgemäßen Verfahren zur Erzielung des Formgedächtniseffektes nicht erforderlich.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer kosmetische Zusammensetzung enthaltend wenigstens einen Polyurethanharnstoff, der im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich einen oder mehrere Übergänge aufweist, deren Übergangstemperatur Ttrans < 20 °C ist, zur Erzielung eines Formgedächtniseffektes in Kombination mit Kera- tinfasern. Polyurethane im Sinne der Erfindung sind polymere Verbindungen, die mindestens zwei bevorzugt mindestens drei Urethan-Gruppen(i) -haltige Wiederholungseinheiten aufweisen: o

H 0)·

Polyurethanharnstoffe im Sinne der Erfindung sind polymere Verbindungen, die mindestens zwei bevorzugt mindestens drei Urethan-Gruppen-haitige Wiederholungseinheiten und herstellungsbedingt auch Harnstoff-Gruppen(ii)-haltige Wiederholungseinheiten, wie sie insbesondere bei der Umsetzung von isocyanatterminierten Präpolymere mit den aminofunktionellen Kettenverl ängerer-Komponenten gebildet werden, aufweisen:

O O

— N-^— O— — N—^— N—

H (i) H H (ii)

Übergänge im Sinne dieser Erfindung sind Schmelzübergänge mit einer Schmelzübergangstemperatur T m und einer Schmelzenthalpie AH m und/oder Glasübergänge mit einer Glasübergangstemperatur T g .

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Glasübergangstemperatur T g , die Schmelztemperatur T m und/oder die die Schmelzenthalpie AIT m mitteis dynamischer Differenzkalorimetrie in Anlehnung an die DIN EN 61006, Verfahren A, bestimmt, wobei ein DSC Gerät verwendet wird, das zur Bestimmung von T g und T m mit Indium und Blei und zur Bestimmung der Schmelzenthalpie mit Indium kalibriert ist und wobei drei unmittelbar aufeinander folgende Durchläufe einer Aufheizungen von -100°C bis +150°C, Heizrate 20 K/min, mit anschließender Abkühlung Kühlrate 320 K/min vorgenommen und die dritte Aufheizkurve zur Bestimmung der Werte verwendet wird und wobei als T g die Temperatur bei der halben Höhe einer Glasübergangsstufe, als T m das Maximum eines Schmelzpeaks und als Δ1 1„. das Flächenintegral eines Schmelzpeaks bestimmt wird.

Sollte der Polyurethanharnstoff in Form einer Dispersion vorliegen, wird bei der Probenpräparation für die DSC Messungen besonders vorgegangen. Bei der Bestimmung der Glasübergangstemperatur T g von Dispersionen mittels DSC kann die T g des Polymers durch die kalorischen Effekte des Dispergens (Wasser, Neutralisationsmittel, Emulgatoren, Colöser.. .) mas- kiert bzw. wegen der Mischbarkeit mit dem Polymer deutlich abgesenkt werden. Daher wird das Dispergens vor der DSC-Messung bevorzugt durch geeignete Trocknung zunächst vollständig entfern, denn auch geringe Restmengen Dispergens wirken als Weichmacher und können die Glastemperatur dadurch absenken. Die Dispersion wird daher bevorzugt mit 100 μιη Nassschichtdicke (NSD) auf eine Glasplatte geräkelt, abgelüftet und dann für zwei Tage in einer Trockenbox bei RT und 0% relativer Luftfeuchtigkeit (rF) schonend getrocknet. Nach dieser Probenpräparation kann in der ersten Aufheizung der DSC Messung noch einen breiten endothermen Verdampfungsbereich von Restfeuchte im Film. Um die bestimmten Werte möglichst von solchen Einflüssen frei zu erhalten, wir daher die dritte Aufheizkurve ausgewertet.

Bevorzugt weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Übergänge auf, deren Übergangstemperatur Ttnms < 10°C, besonders bevorzugt < 10°C, ganz besonders bevorzugt < 5°C und weiterhin bevorzugt < 0°C ist.

Weiterhin bevorzugt weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von - 100 °C bis 150 °C keine Übergänge auf, deren Übergangstemperatur T„ ; 1S > 20 °C, besonders bevorzugt > 10°C, ganz besonders bevorzugt > 5°C und weiterhin bevorzugt > 0°C ist.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Glasübergänge, deren Glasübergangstemperatur T g < 10 °C, bevorzugt < 5 °C und ganz besonders bevorzugt < 0°C ist und ausschließlich Schmelzübergänge, deren Schmelztemperatur T m < 20°C, bevorzugt < 15°C ist, auf. Bevorzugt weisen diese Schmelzübergänge eine Schmelzenthalpie Al i,,. < 10 J/g, bevorzugt < 5 J/ ' g auf.

Weiterhin bevorzugt weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von - 100 °C bis 150 °C keine Glasübergänge, deren Giasübergangstemperatur T g > 10 °C, bevor- zugt > 5 °C und ganz besonders bevorzugt > 0°C ist und keine Schmelzübergänge, deren Schmelztemperatur T m > 20°C, bevorzugt >15°C ist auf.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich Schmelzübergänge auf, deren Schmelzenthalpie AH m < 10 J/g, bevorzugt < 5 J/g ist. Weiterhin bevorzugt weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von - 100 °C bis 150 °C keine Schmelzübergänge auf, deren Schmelzenthalpie Ai i,„ > 10 J/g, bevorzugt > 5 J/g ist. In einer anderen bevorzugten Ausfübrungsform der Erfindung weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich einen Glasübergang auf, dessen Glasübergangstemperatur T g < 20 °C, bevorzugt < 10 °C, besonders bevorzugt < 5 °C und ganz besonders bevorzugt < 0°C ist und gegebenenfalls ausschließlich einen Schmelzübergang, dessen Schmelztemperatur T m < 20°C, bevorzugt < 15°C ist, auf. Bevorzugt weist dieser Schmelzübergang eine Schmelzenthalpie Δ! !,„ < 10 J/g, bevorzugt < 5 J/g auf.

In einer weiterhin besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der eingesetzte Polyurethanharnstoff im Temperaturbereich von -100 °C bis 150 °C ausschließlich einen Glasübergang auf, dessen Glasübergangstemperatur T g < 20 °C, bevorzugt < 10 °C, besonders bevorzugt < 5 °C und ganz besonders bevorzugt < 0°C ist.

In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung erfindungsgemäß einzusetzende Poiyurethanhamstoffe enthalten keine heterozyklischen Gruppen, insbesondere keine heterozyklischen Gruppen, die als Protonenakzeptoren wirken. Weiterhin sind die bevorzugt erfindungsgemäß einzusetzenden Polyurethanharnstoffe erhältlich, durch Umsetzung von wenigstens

A) organischen Polyisocyanat-Komponenten,

B) polymeren Polyol-Komponenten, aminofunkt ioneilen Kettenverlängerer-Komponenten, enthaltend aminofunktionelle Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und/oder aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen,

D) gegebenenfalls weiteren hy drop hi I i erenden Komponenten, die unterschiedlich sind von C2) und

E) gegebenenfalls hydroxyfunktionellen Verbindungen mit einem Molekulargewicht von 62 bis 399 mol/g.

Unter ionogenen Gruppen werden im Sinne dieser Erfindung solche verstanden, die in der Lage sind, beispielsweise durch Neutralisation mit einer Base, ionische Gruppen zu bilden. Als Komponente A) geeignete organische Polyisocyanate sind insbesondere die dem Fachmann an sich bekannten aliphatischen, aromatischen oder cycloaliphatischen Polyisocyanate einer NCO-Funktionalität. von > 2.

Beispiele solcher geeigneten Polyisocyanate sind 1 ,4-Butylendiisocyanat, 1 ,5-Pentamethy- lendiisocyanat (PDI), 1 ,6-Hexamethylendiisocyanat (FIDI), Isophorondiisocyanat (1PDI), 2.2.4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat, die isomeren Bis-(4,4'- isocyanatocyclohexyl)methane oder deren Mischungen beliebigen Isomerengehalts ( 1 1 1 2- MDI), 1 ,4-Cyclohexylendiisocyanat, 4-lsoeyanatomethyl- l .8-octandiisoeyanat (Nonantriiso- cyanat), 1 ,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat, 1 ,5-Naphthylen- diisocyanat, 2,2'-und/oder 2.4'- und/oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 1 ,3- und/oder 1 .4- Bis-(2-isocyanato-prop-2-yl)-benzol (TMXDI), l ,3-Bis(isocyanato-methyl)benzol (XDI) sowie AIkyl-2,6-diisocyanatohexanoate (Lysindiisocyanate) mit Cl -C8-Alkylgruppen.

Neben den vorstehend genannten Polyisocyanaten können auch modifizierte Diisocyanate, die eine Funktionalität > 2 aufweisen, mit Uretdion-, Isocyanurat-, Urethan-, Aliophanat-, Biuret-, Iminooxadiazindion- oder Oxadiazintrionstruktur sowie Mischungen aus diesen anteilig eingesetzt werden.

Bevorzugt handelt es sich um Polyisocyanate oder Polyisocyanatgemische der vorstehend genannten Art mit ausschließlich aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Isocya- natgruppen oder Mischungen aus diesen und einer mittleren NCO-Funktionalität der Mi- schung von 2 bis 4, bevorzugt 2 bis 2,6 und besonders bevorzugt 2 bis 2,4, ganz besonders bevorzugt 2.

Besonders bevorzugt enthält die organische Polyisocyanat-Komponente A) ein aliphatisches oder cycioaliphatisches Polyisocyanat ausgewählt aus H D!. IPDI und/oder H12-MDI.

Ganz besonders bevorzugt besteht die organische Polyisocyanat-Komponente A) aus einem aliphatischen oder cycloaliphatischen Polyisocyanaten ausgewählt aus 1 11)1, IPDI oder 1 1 1 2- M D1 oder einer Gemisch von IPDI und 1 1 D1, wobei I PDI und FIDI zu jeweils 50 mol.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Polyisocyanat-Komponente A), vorliegen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Polyisocyanat-Komponente A) > 75 mol%, besonders bevorzugt > 80 mol%, ganz besonders bevorzugt > 85 mol%, weiterhin bevorzugt > 95 mol% und des Weiteren bevorzugt 1 00 mol% I PDI. Die erfindungsgemäß als Komponente B) eingesetzten polymeren Polyole weisen bevorzugt zahienmittlere Molekulargewichte von > 400 und < 8000 g/mol (hier und bei den folgenden Molekulargewichtangaben bestimmt durch Geipermeationschromatographie gegenüber Polystyrol-Standard in Tetrahydrofuran bei 23 °C), bevorzugter > 400 und < 6000 g/mol und be- sonders bevorzugt von > 600 und < 3000 g/mol und/oder OFI-Funktionalitäten von bevorzugt > 1 ,5 und < 6, bevorzugter > 1 ,8 und < 3, besonders bevorzugt von > 1 ,9 und < 2, 1 auf.

Der Ausdruck„poiymere" Polyole bedeutet hier insbesondere, dass die genannten Polyole mindestens zwei, bevorzugter mindestens drei miteinander verbundene Wiederholungseinheiten aufweisen.

Solche polymeren Polyole sind beispielsweise die in der Polyurethanlacktechnologie an sich bekannten Polyesterpolyole, Polyacrylatpolyole, Polyurethanpolyole, Polycarbonatpolyole, Polyetherpolyole, Poiyesterpolyacrylatpolyoie, Polyurethanpolyacrylatpolyole, Polyurethan- polyesterpolyole, Polyurethanpolyetherpolyole, Polyurethanpolycarbonatpolyole, Polyeth- erpolycarbonatpolyole und Polyesterpolycarbonatpolyole.

Bevorzugt enthält die Komponente B) Polyetherpolyole, Polycarbonatpolyole, Polyethercar- bonatpolyole, Polyesterpolyole, Polyestercarbonatpolyole oder deren Gemischen, besonders bevorzugt Polyetherpolyole oder Polyesterpolyole oder deren Gemische oder besteht daraus.

Die bevorzugt verwendeten Polyesterpolyole sind die an sich bekannten Polykondensate aus Di- sowie gegebenenfalls Tri- und Tetraolen und Di- sowie gegebenenfalls Tri- und Tetracarbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren oder Lactonen. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbon- säureester von niederen Alkoholen zur Herstellung der Polyester verwendet werden.

Beispiele für geeignete Diole sind Ethylenglykoi, Butylenglykol, Diethylenglykol, Triethy- lenglykol, Polyalkylenglykole wie Poiyethylengiykol, weiterhin 1 ,2-Propandioi, 1 ,3-Propan- diol, Butandiol(l ,3), Butandiol(l ,4), Hexandiol(l ,6) und Isomere, Neopentylglykol oder 1 lyd- roxypivalinsäureneopentylglykoiester, wobei Hexandiol(l ,6) und Isomere, Butandiol(l ,4), Neopentylglykol und Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester bevorzugt sind. Daneben können auch Polyole wie Trimethyloipropan, Glycerin, Erythrit, Pentaerythrit, Trimetylolbenzol oder Trishydroxyethylisocyanurat eingesetzt werden.

Ais Dicarbonsäuren können Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydroph- thalsäure, Flexahydrophthalsäure, Cyclohexandicarbonsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Se- baeinsäure, Glutarsäure, Tetrachlorphthalsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Ma- lonsäure, Korksäure, 2-Metliylbernsteinsäure, 3,3-Diethylglutarsäure und/oder 2.2-Dimethyl- bemsteinsäure eingesetzt werden. Als Säurequelle können auch die entsprechenden Anhydride verwendet werden. Sofern die mittlere Funktionalität des zu veresternden Polyols > 2 ist, können zusätzlich auch Monocarbonsäuren, wie Benzoesäure und Hexancarbonsäure mit verwendet werden.

Bevorzugte Säuren sind aliphatische oder aromatische Säuren der vorstehend genannten Art. Besonders bevorzugt sind Adipinsäure, Isophthalsäure und Phthalsäure.

Flydroxycarbonsäuren, die als Reaktionsteilnehmer bei der Flersteliung eines Polyesterpolyols mit endständigen Hydroxylgruppen mitverwendet werden können, sind beispielsweise Hydro- xycapronsäure, Flydroxybuttersäure, Hydroxydecansäure, Hydroxystearinsäure und dergleichen. Geeignete Lactone sind Caprolacton, Butyrolacton und Homologe. Bevorzugt ist Capro- lacton.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt enthält die Komponente B) Polyesterpolyole mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von > 600 und < 3000 g/mol. Weiterhin bevorzugt handelt es sich bei den Polyesterpolyolen um aliphatische Polyesterpolyole auf Basis aliphatischer Carbonsäuren und aliphatischen Alkoholen, besonders bevorzugt auf Basis von Adipinsäure und Flexandiol und/oder Neopentylglykol, ganz besonders bevorzugt auf Basis von Adipinsäure, Hexandiol und Neopentylglykol. Ebenso bevorzugt weisen die Polyesterpolyole keine kristallinen Anteile auf, sind also nicht semi-kristallin.

Ebenfalls kann die Komponente B) hydroxylgruppenaufweisende Polycarbonate enthalten, bevorzugt Polycarbonatdiole, mit zahlenmittleren Molekulargewichten M n von> 400 und < 8000 g/mol, bevorzugt von > 600 und < 3000 g/mol. Diese sind durch Reaktion von Kohlen- säurederivaten, wie Diphenylcarbonat, üimethylcarbonat oder Phosgen, mit Polyolen, bevorzugt Diolen, erhältlich.

Beispiele derartiger Diole sind Ethylenglykol, 1 ,2- und 1 ,3-Propandiol, 1 ,3- und 1 ,4-Butan- diol. 1 ,6-FIexandiol, 1 ,8-Octandiol, Neopentylglykol, 1 ,4-Bishydroxymethylcyclohexan, 2- Methyl- 1 ,3-propandiol. 2.2.4- I rimethylpentandiol- l .3, Dipropyienglykol, Polypropylen- glykole, Dibutylenglykol, Polybutylenglykole, Bisphenol A und lactonmodifizierte Diole der vorstehend genannten Art. Bevorzugt enthält die Diolkomponente 40 bis 100 Gew.-% I lexandiol, bevorzugt sind 1 ,6- Hexandioi und/oder Hexandioiderivate. Solche Hexandiolderivate basieren auf I lexandiol und weisen neben endständigen OFI-Gruppen Ester- oder Ethergruppen auf. Solche Derivate sind durch Reaktion von I lexandiol mit überschüssigem Caprolacton oder durch Veretherung von i lexandiol mit sich selbst zum Di- oder Trihexyienglykol erhältlich.

Statt oder zusätzlich zu reinen Polycarbonatdiolen können auch Polyester-Polycarbonatdiole und/Oder Polyether-Polycarbonatdiole in B) enthalten sein.

Die Hydroxylgruppen aufweisenden Polycarbonate sind bevorzugt linear gebaut.

Ebenfalls bevorzugt können in der Komponente B) Polyetherpoiyole enthalten sein. Besonders geeignet sind beispielsweise die in der Polyurethanchemie an sich bekannten Po- ly(tetramethylenglykoi)polyetherpolyole, wie sie durch Polymerisation von Tetrahydrofuran mittels kationischer Ringöffnung erhältlich sind.

Ebenfalls geeignete Polyetherpoiyole sind die an sich bekannten Additionsprodukte von Styro- loxid, Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid und/oder Epichlorhydrin an di- oder polyfunk- tionelle Startermoleküle. So sind insbesondere Polyalkyienglykole, wie Polyethylen-, Polypropylen- und/oder Polybutylenglykole anwendbar, insbesondere mit den oben genannten bevorzugten Molekulargewichten.

Ais geeignete Startermoleküle können alle dem Stand der Technik nach bekannten Verbindungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Wasser, Butyldiglykol, Glycerin, Diethylenglykol, Trimethyolpropan, Propylenglykol, Sorbit, Ethylendiamin, Triethanolamin, 1 ,4-Butandiol.

Besonders bevorzugt sind in der Komponenten B) Poly(tetramethylenglykol)polyetherpolyole enthalten.

Weiterhin bevorzugt enthält die Komponente B) ein Gemisch aus Po- ly(tetramethylenglykol)polyetherpolyolen, wobei sich diese in ihren zahlenmittleren Moleku- largewichten unterscheiden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Komponente B) ein Gemisch aus Poly(tetramethyienglykol)polyetherpolyolen I mit einem zahlenmittleren Molekulargewichte M n von > 400 und < 1500 g/mol, besonders bevorzugt von > 600 und < 1200 g/mol, ganz besonders bevorzugt von 1000 g/mol und Poly(tetramethylengiykol)polyetherpolyole 1 I mit einem zahlenmittleren Molekulargewichte M n von > 1500 und < 8000 g/mol, besonders bevorzugt von > 1800 und < 3000 g/mol, ganz besonders bevorzugt von 2000 g/mol. Das Gewichts Verhältnis der Poly(tetramethylenglykol)polyetherpolyole 1 zu den Po- ly(tetramethylenglykol)polyetherpolyolen I 1 liegt bevorzugt im Bereich von 0, 1 bis 10, besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 10, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 6.

In ganz besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung enthält oder besteht die Komponente B) aus

Mischungen, enthaltend mehr als ein Polyether-Polyol, bzw. ein Gemisch mehrerer Polyether-Polyole mit unterschiedlichen Molekulargewichten, wobei es sich insbesondere um Poly(tetramethylenglykol)polyetherpolyole (wie (HO-CCE -CEb-CE -CE - 0) x -H) handelt oder - Polyesterpolyole mit einem zah lenmitt leren Molekulargewicht von 600 bis 3000 g/mol, insbesondere aliphatische Polyesterpolyole auf Basis aliphatischer Carbonsäuren und aliphatischer Alkohole, insbesondere auf Basis von Adipinsäure und Hexand- ioi und/oder Neopentylglykol, bevorzugt Hexandiol und Neopentylglykol.

Die in den erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzung enthaltenen Polyurethanharn- Stoffe enthalten deirinach bevorzugt mindestens eine Sequenz, die ausgewählt wird aus der Gruppe, die besteht aus: Polyether-, Polycarbonat-, Polyether-Polycarbonat-, Polyester - Polycarbonat und Polyester-, besonders bevorzugt aus Polyether- oder Polyester-Sequenzen. Dies bedeutet erfindungsgemäß insbesondere, dass die Polyurethanharnstoffe Ethergruppen- und/oder Carbonatgruppen-haltige oder Estergruppen-Wiederholungseinheiten enthalten. Die Polyurethanharnstoffe können beispielsweise ausschließlich Polyether-Sequenzen oder ausschließlich Polycarbonat-Sequenzen oder ausschließlich Polyester-Sequenzen enthalten.

Die aminofunktionellen Verbindungen C) werden bevorzugt aus primären und/oder sekundären Aminen und/oder Diaminen ausgewählt. Insbesondere umfassen die aminofunktionellen Verbindungen C) mindestens ein Diamin.

Die aminofunktionellen Verbindungen C) enthalten aminofunktionelle Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und/Oder aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die aminofunktionellen Verbindungen C) wenigstens eine aminofunktionelle Verbindung C l), die ionische und/oder ionogene Gruppen aufweist.

Beispielsweise können als Komponente C l) organische Di- oder Polyamine wie beispielsweise 1 ,2-Ethylendiamin, 1 ,2- und 1 ,3-Diaminopropan, 1 ,4-Diaminobutan, 1 ,6-Diaminohexan, Iso- phorondiamin (IPDA), Isomerengemisch von 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, 2-Methylpentamethylendiamin, Diethylentriamin, 4,4-Diaminodicyclohexylmethan, Hydrazin- hydrat, und/oder Dimethylethylendiamin eingesetzt werden.

Darüber hinaus können als Komponente Cl ) auch Verbindungen, die neben einer primären Aminogruppe auch sekundäre Aminogruppen oder neben einer Aminogruppe (primär oder sekundär) auch OH-Gruppen aufweisen, eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind primäre/sekundäre Amine, wie Diethanolamin, 3- Amino- 1 -methylaminopropan, 3 -Amino- 1 - ethylaminopropan, 3-Amino-l -cyclohexylaminopropan, 3 -Amino- 1 - methylaminobutan, Alka- nolamine wie N-Aminoethylethanolamin, Ethanolamin, 3-Aminopropanol. Neopentanolamin. Ferner können als Komponente Cl) auch monofunktionelle isocyanatreaktive Aminverbin- dungen eingesetzt werden, wie beispielsweise Methylamin, Ethyiamin, Propylamin, Butyia- min, Octylamin, Laurylamin, Stearylamin, Isononyloxypropylamin, Dimethyiamin, Diethyla- min, Dipropylamin, Dibutylamin, N-Methylaminopropylamin, Diethyl(methyl)- aminopropylamin, Morpholin, Piperidin, bzw. geeignete substituierte Derivate davon, Amid- amine aus diprimären Aminen und Monocarbonsäuren, Monoketim von diprimären Aminen, primär/tertiäre Amine, wie N.N-Dimethylaminopropylamin.

Bevorzugt werden als Komponente C l) 1 ,2-Ethyiendiamin, Bis(4-aminocyclohexyl)methan, 1 ,4-Diaminobutan, IPDA, Ethanolamin, Diethanolamin und Diethylentriamin oder deren Gemische eingesetzt.

In einer besonders bevorzugten Aus führungs form enthält die Komponente Cl ) > 75 mol%, besonders bevorzugt > 80 mol%, ganz besonders bevorzugt > 85 mol%, weiterhin bevorzugt > 95 mol% und des Weiteren bevorzugt 100 mol% IPDA.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die amino- funktionellen Verbindungen C) sowohl aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionische und/oder ionogene Gruppe aufweisen, als auch aminofunktionellen Verbindungen Cl ), die keine ionische oder ionogene Gruppe aufweisen. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die aminofunktionellen Verbindungen C) wenigstens eine aminofunktionelle Verbindung C2), die ionische und/Oder ionogene Gruppen aufweist. Bevorzugt umfasst die hydrophilierende Komponente C2) mindestens eine anionisch hydrophi- lierende Verbindung. Geeignete anionisch hydrophilierende Verbindungen enthalten wenigstens eine ionische oder ionogene Gruppe. Des Weiteren bevorzugt weisen geeignete anionisch hydrophilierende Verbindungen wenigstens eine Aminogruppe, besonders bevorzugt wenigs- tens zwei Aminogruppen und ganz besonders bevorzugt zwei Aminogruppen auf. Besonders bevorzugt umfasst die hydrophilierende Komponente C2) eine anionisch hydrophilierende Verbindungen, die wenigstens eine ionische oder ionogene Gruppe und wenigstens zwei Aminogruppen aufweist oder besteht daraus.

Geeignete anionisch hydrophilierende Verbindungen als Komponente C2) enthalten bevorzugt eine Sulfonsäure- oder Sulfonatgruppe, besonders bevorzugt eine Natriumsulfonatgruppe. Geeignete anionisch hydrophilierende Verbindungen als Komponente C2) sind insbesondere die Alkalimetallsalze der Mono- und Diaminosulfonsäuren. Beispiele solcher anionischen Hydrophilierungsmittel sind Salze der 2-(2-Aminoethylamino)ethansulfonsäure, Ethylen- diamin-propyl- oder -butylsulfonsäure, 1 ,2- oder 1 ,3-Propylendiamin-ß-ethylsulfonsäure oder Taurin. Weiterhin kann das Salz der Cyclohexylaminopropansulfonsäure (CAPS) aus WO-A 01/88006 als anionisches Hydrophilierungsmittel verwendet werden.

Besonders bevorzugte anionische Hydrophilierungsmittel C2) sind solche, die Sulfonatgruppen als ionische Gruppen und zwei Aminogruppen enthalten, wie die Salze der 2-(2- Aminoethylamino)ethylsulfonsäure und 1 ,3-Propylendiamin-ß-ethylsulfonsäure. Ganz beson- ders bevorzugt wird 2-(2- Aminoethylamino (ethylsu I onsäure oder deren Salze als anionisches Hydrophilierungsmittel C2) eingesetzt.

Gegebenenfalls kann die anionische Gruppe in der Komponente C2) auch eine Carboxylat bzw. Carbonsäuregruppe sein. Die Komponente C2) wird dann bevorzugt aus Diaminocar- bonsäuren ausgewählt. Bei dieser alternativen Ausführungsform müssen jedoch die Carbon- säure-basierende Komponenten C2) in höheren Konzentrationen eingesetzt werden, verglichen mit solchen Komponenten C2), die Sulfonat- oder Sulfonsäuregruppen tragen.

Zur Hydrophilierung können auch Mischungen aus anionischen Flydrophilierungsmitteln C2) und weiteren Hydrophiiierungsmitteln D), welche von C2) verschieden sind, verwendet wer- den. Geeignete weitere Hydrophilierungsmittel D) sind beispielsweise nichtionische hydrophilierende Verbindungen Dl) und/oder hydroxyfunktionelle ionische oder ionogene Hydrophilierungsmittel D2).

Geeignete hydroxyfunktionelle ionische oder ionogene Hydrophilierungsmittel als Komponente D2) sind beispielsweise Hydroxycarbonsäuren wie Mono- und Dihydroxycarbonsäuren, wie 2-Hydroxyessigsäure, 3-Hydroxypropansäure, 12-Hydroxy-9-octadecansäure (Rizinolsäure), Hydroxypivalinsäure, Milchsäure, Dimethylolbuttersäure und/oder Dimethylolpropionsäure. Bevorzugt sind Hydroxypivalinsäure, Milchsäure und oder Dimethylolpropionsäure, besonders bevorzugt ist Dimethylolpropionsäure.

Geeignete nichtionisch hydrophilierende Verbindungen als Komponente Dl) sind z.B. Po- lyoxyalkylenether, welche über isocyanatreaktive Gruppen, wie Hydroxy-, Amino- oder Thi- olgruppen verfugen. Bevorzugt sind monohydroxyfunktionelle, im statistischen Mittel 5 bis 70, bevorzugt 7 bis 55 Ethylenoxideinheiten pro Molekül aufweisenden Polyalkylenoxid- po!yet liera I kohole, wie sie in an sich bekannter Weise durch Aikoxylierung geeigneter Startermoleküle zugänglich sind (z.B. in Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 19, Verlag Chemie, Weinheim S. 31 -38). Diese sind entweder reine Po- lyethylenoxidether oder gemischte Polyalkylenoxidether, wobei sie mindestens 30 mol-%, bevorzugt mindestens 40 mol-% bezogen auf alle enthaltenen Alkylenoxideinheiten an Ethylenoxideinheiten enthalten. Besonders bevorzugte nichtionische Verbindungen sind monofunktionelle gemischte Poiy- a I ky lenox idpolyet her, die 40 bis 100 mol-% Ethylenoxid- und 0 bis 60 mol-% Propylen- oxideinheiten aufweisen.

Geeignete Startermoleküle für solche nichtionischen Hydrophilierungsmittel sind insbesondere gesättigte Monoalkohole wie Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobu- tanol, sec-Butanoi, die isomeren Pentanole, Hexanole, Octanole und Nonanole, n-Decanol, n- Dodecanol, n-Tetradecanol, n-Hexadecanol, n-Octadecanol, Cyclohexanol, die isomeren Me- thylcyclohexanole oder Hydroxymethylcyclohexan, 3 - Et hy 1-3 -hydroxymet hy loxet an oder Tet- rahydrofurfurylalkohol, Diethylenglykol-monoalkylether, wie beispielsweise Diethylengly- kolmonobutylether, ungesättigte Alkohole wie Allylalkohol, 1 , 1 -Dimethylallylaikohol oder Oleinalkohol, aromatische Alkohole wie Phenol, die isomeren Kresole oder Methoxyphenole, araliphatische Alkohole wie Benzylalkohol, Anisalkohol oder Zimtalkohol, sekundäre Mono- amine wie üimethylamin, üiethylamin, üipropylamin, Diisopropylamin, Dibutylamin, Bis-(2- ethylhexyl)-amin, N-Methyl- und N-Ethylcyclohexylamin oder Dicyclohexylamin sowie hete- rocyclische sekundäre Amine wie Morpholin, Pyrrolidin, Piperidin oder lH-Pyrazol. Bevor- zugte Startermoleküle sind gesättigte Monoalkohole der vorstehend genannten Art. Besonders bevorzugt werden Diethylenglykolmonobutylether oder n-Butanol als Startermoleküle verwendet.

Für die Alkoxylierungsreaktion geeignete Alkylenoxide sind insbesondere Ethylenoxid und Propyienoxid, die in beliebiger Reihenfolge oder auch im Gemisch bei der Alkoxylierungsreaktion eingesetzt werden können.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der erfindungsgemäß verwendete Polyurethanharnstoff < 20 Gew.-% der Komponente D), bevorzugt > 1 und < 10 Gew.-% der Komponente D) und ganz besonders bevorzugt > 2 und < 5 Gew.-% der Komponente D), jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanharnstoffs. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird Komponente D) zur Herstellung des Polyurethanharnstoffs nicht verwendet.

Als Komponente E) können wahlweise Polyole, insbesondere nicht-polymere Polyole, des genannten Molekulargewichtsbereichs von 62 bis 399 mol/g mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykoi, 1 ,2-Propandiol, 1 ,3-Propandioi, 1 ,4- Butandiol, 1 ,3-Butylenglykol, Cyclohexandiol, 1 ,4-Cyclohexandimethanol, 1 ,6-Hexandiol, Neopentylglykol, 1 1 ydroc h i nondi hy droxyet hy I et her, Bisphenol A (2,2-Bis(4- hydroxyphenyl)propan), hydriertes Bisphenol A (2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan), Tri- methyiolpropan, Trimethylolethan, Glycerin, Pentaerythrit sowie deren beliebige Mischungen untereinander eingesetzt werden.

Geeignet sind auch Esterdiole des genannten Molekulargewichtsbereichs wie oc-Hydroxybutyl- ε-hydroxy-capronsäureester, 03-Hydroxyhexyl-y-hydroxybuttersäure-ester, Adipinsäure-(ß-hy- droxyethyl)ester oder Terephthalsäurebis(ß-hydroxyethyl)-ester.

Ferner können als Komponente E) auch monofunktionelle isocyanatreaktive I Iydroxyl- gruppenhaitige Verbindungen eingesetzt werden. Beispiele solcher monofunktionellen Verbindungen sind Ethanol, n-Butanol, Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- ether, Diethylenglykolmonobutylether, Propylenglykolmonomethylether, Dipropylenglykol- monomethy lether, Tripropylenglykolmonomethylether, Dipropylenglykolmono-propylether, Propylenglykolmonobutylether, Dipropylengiykolmonobutylether, Tripropylenglykolmono- butylether, 2-Ethylhexanol, 1 -Octanol, 1 -Dodecanol, 1 -Hexadecanol.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der erfindungsgemäß verwendete Polyurethanharnstoff < 10 Gew.-% der Komponente E), bevorzugt < 5 Gew.-% der Kompo- nente E), jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanharnstoffs. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird Komponente E) zur Herstellung des Polyurethanharnstoffs nicht verwendet.

Besonders bevorzugte erfindungsgemäß einzusetzende Polyurethanharnstoffe sind erhältlich, durch Umsetzung von ausschließlich

A) organischen Polyisocyanat-Komponenten,

B) poiymeren Polyol-Komponenten,

C) aminofunktionellen Kettenverlängerer-Komponenten, enthaltend aminofunktionelle Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und/oder aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen,

D) gegebenenfalls weiteren hydroph i hörenden Komponenten, die unterschiedlich sind von C2)

E) gegebenenfalls hydroxyfunkt ioneilen Verbindungen mit einem Molekulargewicht 62 bis 399 rnol/g.

Der erfindungsgemäß eingesetzte Polyurethanharnstoff liegt bevorzugt in einem physiologisch (kosmetisch) akzeptablen Medium vor.

Bei den erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Zusammensetzungen handelt es sich insbesondere um wasser-enthaltende, d.h. wässrige Zusammensetzungen, in denen der Polyurethanharnstoff als wässrige Dispersion vorliegt. Wasser bildet i Allgemeinen neben wahlweise vorhandenen anderen flüssigen Medien, wie beispielsweise Lösungsmitteln, den Hauptbestandteil (> 50 Gew.-%) der Dispergiermedien, bezogen auf die Gesamtmenge der flüssigen Dispergiermedien in den erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen, gegebenenfalls auch das alleinige flüssige Dispergiermedium.

Die zur Herstellung der erfindungsgemäße verwendeten kosmetischen Zusammensetzungen verwendeten wässrigen Polyurethanharnstoffdispersionen weisen bevorzugt einen Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) von weniger als 10 Gew. -%, bevorzugter von weniger als 3 Gew.-%, noch bevorzugter von weniger als 1 Gew.-% bezogen auf die auf wäss- rige Polyurethanharnstoffdispersion auf.

Die Bestimmung des Gehalts an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) erfolgt im Rah- men der vorliegenden Erfindung insbesondere durch gaschromatographische Analyse.

Bevorzugt verwendete Po lyurethanharnsto ffe sind daher in Wasser dispergierbar, was im Rahmen dieser Erfindung bedeutet, dass der Polyurethanharnstoff bei 23 °C eine sedimentationsstabile Dispersion in Wasser, insbesondere entionisiertem Wasser, bilden kann.

Die erfindungsgemäßen Polyurethanhamstoffe sind bevorzugt lineare Moleküle, können alter- nativ jedoch auch verzweigt sein.

Das zah lenmin iere Molekulargewicht der erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Polyurethanharnstoffe beträgt beispielsweise etwa von > 1000 und < 200000 g/mol, bevorzugt von > 5000 und < 150000 g/mol. Molekulargewichte von oberhalb 200000 g/mol können unter Umständen nachteilig sein, da die kosmetischen Zusammensetzungen sich dann manch- mal schlecht aus den Keratinfasern auswaschen lassen.

Erfindungsgemäß einzusetzende Polyurethanhamstoffe sind ganz besonders bevorzugt erhältlich, in dem a) isocyanatfunktionelie Präpolymere a) aus organischen Polyisocyanaten A), polymeren Polyolen B), gegebenenfalls Hydrophilierungsmitteln D) und/oder C2) und gegebenenfalls hydroxyfunktionellen Verbindungen E) mit einem Molekulargewicht von 62 bis 399 mol/g hergesteilt werden und b) deren freie NCO-Gruppen dann ganz oder teilweise mit aminofunktionellen Kettenver- längerer-Komponenten C), enthaltend amino funktionelle Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und/oder aminofunktionelle Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und gegebenenfalls hydro- phiiierenden Komponenten D) umgesetzt werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Polyurethanhamstoffe werden bevorzugt vor, während oder nach Schritt b) in Wasser dispergiert. So wird eine Dispersion der Polyurethanharnstoffe erhalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt im Schritt b) die Umsetzung mit einem Diamin oder mehreren Diaminen (Komponente C) unter Kettenverlängerung. Dabei können zusätzlich monofunktionelle Amine als Kettenabbrecher zur Molekulargewichtssteuerung zugesetzt werden. Dabei werden üblicherweise Amine mit einer gegenüber Isocyanaten reaktiven Gruppe wie Methylamin, Ethylamin, Propylamin, Butylamin, Octylamin, Lauryl- amin, Stearylamin, Isononyloxypropylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin, Di- butylamin, N-Methylaminopropylamin, Diethyl(methyl)aminopropylamin, Morpholin, Piperi- din, bzw. geeignete substituierte Derivate davon, Amidamine aus diprimären Aminen und Monocarbonsäuren, Monoketim von diprimären Aminen, primär/tertiäre Amine, wie N,N-Di- methyiaminopropylamin verwendet.

Die Komponenten A) bis E) sind dabei wie oben angegeben definiert. Es gelten auch die oben genannten bevorzugten Ausfuhrungsformen.

Bevorzugt wird im Schritt b) der Umsetzung des Präpolymers a) zur Herstellung des Polyurethanharnstoffs eine Mischung aus Komponente Cl) und Komponente C2) zur Umsetzung gebracht. Durch die Verwendung der Komponente Cl) kann eine hohe Molmasse aufgebaut werden, ohne dass die Viskosität des zuvor hergestellten isoeyanat funktionellen Präpolymers in einem Maße ansteigt, weiches einer Verarbeitung entgegenstehen würde. Durch die Verwendung der Kombination der Komponenten Cl) und C2) lässt sich eine optimale Balance zwischen Hydrophilie und Kettenlänge und damit eine gute Substantivität erzielen, ohne das sich„build-up"-Effekte einstellen. Bevorzugt weist das erfindungsgemäß verwendete Polyurethanpräpolymere a) endständige Isocyanatgruppen auf, d.h. die Isocyanatgruppen liegen an den Kettenenden des Präpolymers. Besonders bevorzugt weisen sämtliche Kettenenden des Präpolymers Isocyanatgruppen auf.

Über die hydrophilierende Komponente C2) und gegebenenfalls D) kann die Hydrophilie des Präpolymers gesteuert werden. Daneben spielen für die Hydrophilie des Präpolymers natürlich auch noch weitere Komponenten, speziell auch die Hydrophilie der Komponente B) eine Rolle. Die Komponente C2) bestimmt aber weitestgehend über die Lösliclikeit oder Dispergierbarkeit des Präpolymers a) in Wasser. Die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polyurethanharnstoffes eingesetzten Präpolymere a) können entweder wasserlöslich oder wasserdispergierbar (a2) oder alternativ auch wasserunlöslich und nicht wasserdispergierbar (al) sein. Bevorzugt sind die erfindungsgemäß zur Herstellung des Polyurethanharnstoffs verwendeten Präpolymere (al) wasserunlöslich und nicht wasserdispergierbar.

Ein erfindungsgemäß bevorzugt verwendeter Polyurethanharnstoff ist somit erhältlich durch Umsetzung von wasserunlöslichen, nicht wasserdispergierbaren, isocyanat unktionellen Polyurethanpräpolymeren al) mit aminofunktionellen Kettenverlängerer-Komponenten C), enthaltend aminofunktioneile Verbindungen C2), die ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und gegebenenfalls aminofunktioneile Verbindungen Cl), die keine ionischen oder ionogenen Gruppen aufweisen und gegebenenfalls hydrophilierenden Komponenten Dl). Dl) umfasst dabei die bereits oben für Dl) angegebenen nichtionischen Hydrophilierungsm.it- tel inklusive aller bevorzugten Ausfuhrungsformen.

Dabei sind die wasserunlöslichen, nicht wasserdispergierbaren, isocyanat funktionellen Polyurethanpräpolymeren al) bevorzugt ausschließlich erhältlich aus organischen Polyisocyanaten A), polymeren Polyolen B), gegebenenfalls Hydrophilierungsmitteln Dl) und gegebenenfalls hydroxy funkt ionel len Verbindungen E) mit einem Molekulargewicht von 62 bis 399 mol/g.

Die Komponenten A) bis E) sind dabei wie oben angegeben definiert. Es gelten auch die oben genannten bevorzugten Ausführungsformen.

Es werden folglich bevorzugt in dieser Ausführungsform keine anionisch hydrophilierenden Komponenten C2) zur Herstellung des Präpolymers al) eingesetzt. Die Hydrophilierungsmit- tel Dl) werden bevorzugt in solchen Mengen eingesetzt, dass das Präpolymer dennoch wasserunlöslich und nicht wasserdispergiebar ist. Besonders bevorzugt werden < 10 Gew.-% der Komponente Dl), ganz besonders bevorzugt < 5 Gew.-% und weiterhin bevorzugt < 2 Gew.- % der Komponente Dl), jeweils bezogen auf die Gesamtmasse des Polyurethanharnstoffs, eingesetzt. Weiterhin bevorzugt wird die Komponente D l) zur Herstellung des Präpolymers al) nicht eingesetzt. Im Rahmen der Erfindung bedeutet der Begriff„wasserunlösliches, nicht wasserdispergierba- res Polyurethanpräpolymer" insbesondere, dass die Wasserlöslichkeit des erfindungsgemäß verwendeten Präpolymers bei 23 °C weniger als 10 g / Liter, bevorzugter weniger als 5 / Liter beträgt und das Präpolymer bei 23 °C keine sedimentationsstabile Dispersion in Wasser, insbesondere entionisiertem Wasser, ergibt. Mit anderen Worten setzt sich das Präpolymer, beim Versuch es in Wasser zu dispergieren, ab. Die Wasserunlöslichkeit bzw. fehlende Dis- pergierbarkeit in Wasser bezieht sich auf entionisiertes Wasser ohne Zusatz von Tensiden.

Weiterhin weist das erfindungsgemäß bevorzugt verwendete Polyurethanpräpolymere al) weder ionische noch ionogene Gruppen auf. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet dies, dass der Anteil der ionischen und/oder ionogenen Gruppen, wie insbesondere anionischer Gruppen, wie Carboxyiat oder Sulfonat, oder kationischer Gruppen weniger beträgt als 15 Milliequivalente pro 100 g Polyurethanpräpolymer al), bevorzugt weniger als 5 Milliequivalente, besonders bevorzugt weniger als 1 Miliiequivalent und ganz besonders bevorzugt weniger als 0, 1 Milliequivalente pro 100 g Polyurethanpräpolymer al).

Im Falle saurer ionischer und/oder ionogener Gruppen beträgt die Säurezahl des Präpolymers zweckmäßig unter 30 mg KOFI/g Präpolymer, bevorzugt unter 10 mg KOI l g Präpolymer. Die Säurezahl gibt die Masse Kaliumhydroxid in mg an, die zur Neutralisation von 1 g der zu untersuchenden Probe erforderlich ist (Messung nach DIN EN ISO 21 1). Die neutralisierten Säuren, also die entsprechenden Salze weisen naturgemäß keine oder eine reduzierte Säurezahl auf. Hier ist erfindungsgemäß die Säurezahl der korrespondierenden freien Säure entscheidend.

Für diese Ausführungsform der Erfindung weist die Komponente B) weder ionische noch ionogen Gruppen auf. Weiterhin werden bei dieser Ausfübrungsfonn der Erfindung als Kom- ponente B) bevorzugt nur Polyetherpolyole, insbesondere Polyalkylenoxidether eingesetzt, die < 10 mol-% und bezogen auf alle enthaltenen Alkylenoxideinheiten an Ethylenoxideinheiten und bevorzugt keine Ethylenoxideinheiten enthalten.

Die in dieser Ausführungsform der Erfindung bevorzugt verwendeten Polyurethanharnstoffe weisen folglich bevorzugt anionische Gruppen, besonders bevorzugt Sulfonatgruppen auf. Diese anionischen Gruppen werden in die erfindungsgemäß verwendeten Polyurethanhamstof- fe über die in Schritt b) umgesetzte hydrophilierende Komponente C2) eingeführt. Die erfindungsgemäß verwendeten Polyurethanharnstoffe weisen gegebenenfalls zusätzlich nichtionische Komponenten zu Hydrophilierung auf. Besonders bevorzugt sind in den erfindungs- gemäß verwendeten Polyurethanharnstoffen zur Hydrophilierung ausschließlich Sulfonatgrup- pen enthalten, welche über entsprechende Diamine als Komponente C2) in den Polyurethanharnstoff eingeführt werden.

Besonders bevorzugt enthaltend die erfindungsgemäß verwendeten Polyurethanhamstoffe mindestens eine Sulfonatgruppe.

In einer bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung der speziellen Polyurethanhamstoffe werden die Komponenten A) bis E) in den folgenden Mengen eingesetzt, wobei sich die Hinzelmengen stets zu 100 Gew.-% addieren:

5 bis 40 Gew.-% Komponente A), 55 bis 90 Gew. -% B),

0,5 bis 20 Gew.-% Summe der Komponenten E) und/oder Cl)

0, 1 bis 25 Gew.-% Summe der Komponenten Dl) und/oder C2), wobei bezogen auf die Gesamtmengen der Komponenten A) bis E)) besonders bevorzugt 0, 1 bis 5 Gew.-% an anionischen bzw. potentiell anionischen Hydrophilierungsmittein C2) verwendet werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung der speziellen Polyurethanharnstoff-Dispersionen werden die Komponenten A) bis E) in den folgenden Mengen eingesetzt, wobei sich die Einzelmengen stets zu 100 Gew.-% aufaddieren:

5 bis 35 Gew.-% Komponente A), 60 bis 90 Gew.-% B),

0,5 bis 15 Gew.-% Summe der Komponenten E) und/oder Cl)

0, 1 bis 15 Gew.-% Summe der Komponenten Komponente Dl) und'oder C2), wobei bezogen auf die Gesamtmengen der Komponenten A) bis E) besonders bevorzugt 0,2 bis 4 Gew.-% an anionischen bzw. potentiell anionischen Hydrophilierungsmittein C2) verwendet werden. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung der speziellen Polyurethanharnstoff-Dispersionen werden die Komponenten A) bis E) in den folgenden Mengen eingesetzt, wobei sich die Einzelmengen stets zu 100 Gew.-% aufaddieren:

10 bis 30 Gew.-% Komponente A), 65 bis 85 Gew.-% B),

0,5 bis 14 Gew.-% Summe der Komponenten E) und/oder Cl)

0, 1 bis 13,5 Gew.-% Summe der Komponenten Dl) und/oder C2), wobei bezogen auf die Gesamtmengen der Komponenten A) bis E) besonders bevorzugt 0,5 bis 3,0 Gew.-% an anio- nischen bzw. potentiell anionischen Hydrophiiierungsmitteln aus C2) verwendet werden.

In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Polyurethanharnstoffs eingesetzten Präpoiymere a2) wasserlöslich oder wasserdis- pergierbar. In dieser Ausrührungsform werden die hydrophilierende Komponente D) und/oder C2) bei der Herstellung des Präpolymers a2) in einer Menge eingesetzt, die ausreichend ist, damit das Präpolymer wasserlöslich oder wasserdispergierbar ist. Das Präpolymer a2) weist dabei bevorzugt ionische oder ionogene Gruppen auf.

Geeignete hydrophiliernde Komponenten D) und C2) sind für diese Ausführungsform der Erfindung die oben für D) und C2) genannten Verbindungen. Bevorzugt werden als hydrophilierende Komponenten wenigstens die oben unter D2) und/oder C2) genannten Verbindungen eingesetzt.

Für die Kettenveriängerer-Komponente Cl) gelten die oben genannten Ausführungsformen inklusive alier bevorzugten Bereiche.

Erfindungsgemäß einzusetzende Polyurethanharnstoffe sind alternativ insbesondere erhältlich, durch Umsetzung einer Polyisocyanat-Komponente A), einer poiymeren Polyol-Komponente B), einer hydrophi Hörenden Komponente C2) und /oder D) und einer aminofunktionellen Kettenveriängerer-Komponente Cl), wobei die Polyisocyanat-Komponente A) mehr als 75mol% Isophorondiisocyanat (IPDI) und die aminofunktioneile Kettenveriängerer- Komponente Cl) mehr als 75 mol% Isophorondiamin (IPDA) umfasst.

Bevorzugt liegt der Polyurethanharnstoff in der erfindungsgemäß verwendeten kosmetischen Zusammensetzung als Dispersion, besonders bevorzugt als wässrige Dispersion vor.

Die Herstellung der Polyurethanharnstoff-Dispersionen kann in einer oder mehreren Stufe/-n in homogener oder bei mehrstufiger Umsetzung, teilweise in disperser Phase durchgeführt werden. Nach Herstellung des Präpolymers a) erfolgt bevorzugt ein Dispergier-, Emulgier- oder Lösungsschritt. Im Anschluss erfolgt gegebenenfalls eine weitere Polyaddition oder Modifikation in disperser Phase. Dabei wird jeweils das für das entsprechende Präpolymer geeig- nete Löse- oder Dispergiermittel wie beispielsweise Wasser oder Aceton oder Mischungen daraus gewählt.

Dabei können alle aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wie z. B. Präpolymer-Mischverfahren, Acetonverfahren oder Schmelzdispergierverfahren verwen- det werden. Bevorzugt wird das Aceton- Verfahren angewandt.

Für die Herstellung nach dem Aceton- Verfahren werden üblicherweise die Bestandteile B), gegebenenfalls D) und E) und die Polyisocyanatkomponente A) zur Herstellung eines iso- cyanatfunktioneilen Polyurethan-Präpolymers ganz oder teilweise vorgelegt und gegebenenfalls mit einem mit Wasser mischbaren aber gegenüber Isocyanatgruppen inerten Lösungsmit- tel verdünnt und auf Temperaturen im Bereich von 50 bis 120°C aufgeheizt. Zur Beschleunigung der Isocyanatadditionsreaktion können die in der Polyurethan-Chemie bekannten Katalysatoren eingesetzt werden.

Geeignete Lösungsmittel sind die üblichen aliphatischen, ketofunktionellen Lösemittel wie Aceton, 2-Butanon, die nicht nur zu Beginn der Herstellung, sondern gegebenenfalls in Teilen auch später zugegeben werden können. Bevorzugt sind Aceton und 2-Butanon, besonders bevorzugt ist Aceton. Auch die Zugabe anderer Lösemittel ohne isocyanatreaktive Gruppen ist möglich, jedoch nicht bevorzugt.

Anschließend können die gegebenenfalls zu Beginn der Reaktion noch nicht zugegebenen Bestandteile von A), B) und gegebenen falls D) und E) zudosiert. Bei der Herstellung des Polyurethan-Präpolymeren aus A), B) und gegebenen falls D) und E) beträgt das Stoffmengenverhältnis von Isocyanat-Gruppen zu isocyanatreaktiven Gruppen im bevorzugt 1 ,05 bis 3,5, besonders bevorzugt 1 , 1 bis 3,0 und ganz besonders bevorzugt 1 ,1 bis 2,5.

Die Umsetzung der Komponenten A), B) und gegebenen falls D) und E) zum Präpolymer kann teilweise oder vollständig, bevorzugt aber vollständig erfolgen. Es können so Polyurethan- Präpolymere, die freie Isocyanatgruppen enthalten, in Substanz oder in Lösung erhalten werden.

Sollten ionogene Gruppen, wie beispielsweise Carboxylgruppen, im Präpolymer vorliegen können diese in einem weiteren Schritt durch Neutralisation in ionische Gruppen überführt werden. Im Neutralisationsschritt zur teilweisen oder vollständigen Überfuhrung potentiell anionischer Gruppen in anionische Gruppen können Basen wie tertiäre Amine, z.B. Trialkyiamine mit 1 bis 12, bevorzugt 1 bis 6 C-Atomen, besonders bevorzugt 2 bis 3 C-Atomen in jedem Alkyl- rest oder ganz besonders bevorzugt Alkalimetallbasen wie die entsprechenden Hydroxide ein- gesetzt werden.

Die Verwendung von organischen Aminen ist nicht bevorzugt.

Als Neutralisationsmittel sind bevorzugt anorganische Basen, wie wässrige Ammoniaklösung oder Natrium- bzw. Kaliumhydro id einsetzbar, besonders bevorzugt sind Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Die Stoffmenge der Basen beträgt bevorzugt 50 und 125 mol%, besonders bevorzugt zwischen 70 und 100 mol% der Stoffmenge der zu neutralisierenden Säuregruppen. Die Neutralisation kann, auch gleichzeitig mit der Dispergierung erfolgen, in dem das Dispergierwasser bereits das Neutralisationsmittel enthält.

Im Anschluss an die Neutralisation wird in einem weiteren Verfahrensschritt, falls noch nicht oder nur teilweise geschehen, das erhaltene Präpolymer mit H i lfe von aliphatischen Ketonen wie Aceton oder 2-Butanon gelöst.

Bei der Kettenverlängerung in Stufe b) werden NEb- und/oder NFI-funktionelle Komponenten mit den noch verbliebenen Isocyanatgruppen des Präpolymers umgesetzt. Bevorzugt wird die Kettenvei ängerung -terminierung vor der Dispergierung in Wasser durchgeführt.

Geeignete Komponenten C) zur Kettenverlängerung sind bereits oben aufgeführt.

Werden zur Kettenverlängerung anionische Hydrophilierungsmittel entsprechend der Definition C2) mit M b- oder NH-Gruppen eingesetzt, erfolgt die Kettenveriängerung der Präpolymere bevorzugt vor der Dispergierung in Wasser. Der Kettenverlängerungsgrad, also das Äquivalentverhältnis von NCO-reaktiven Gruppen der zur Kettenveriängerung und Kettenterminierung eingesetzten Verbindungen zu freien NCO- Gruppen des Präpolymers, liegt im allgemeinen zwischen 40 und 1 0 %, bevorzugt zwischen 50 und 1 10 %, besonders bevorzugt zwischen 60 und 100 %.

Die Komponenten Cl) und C2), können gegebenenfalls in wasser- oder lösemittelverdünnter Form im erfindungsgemäßen Verfahren einzeln oder in Mischungen eingesetzt werden, wobei grundsätzlich jede Reihenfolge der Zugabe möglich ist. Wenn Wasser oder organische Lösemittel als Verdünnungsmittel in Schritt b) mit verwendet werden, so beträgt der Verdünnungsmittelgehalt in der eingesetzten Komponenten zur Kettenverlängerung Cl) und C2) bevorzugt 40 bis 95 Gew.-%.

Die Dispergierung erfolgt bevorzugt im Anschluss an die Kettenverlängerung. Dazu wird das gelöste (beispielsweise in Aceton) und kettenverlängerte Polyurethanpolymer gegebenenfalls unter starker Scherung, wie z.B. starkem Rühren, entweder in das Dispergierwasser eingetragen oder es wird umgekehrt das Dispergierwasser zu den kettenverlängerte Polyurethanpolymerlösungen gerührt. Bevorzugt wird das Wasser in das gelöste kettenverlängerte Polyurethanpolymer gegeben. Das in den Dispersionen nach dem Dispergierschritt noch enthaltene Lösemittel wird üblicherweise anschließend destillativ entfernt. Eine Entfernung bereits während der Dispergierung ist ebenfalls möglich.

Der Restgehalt an organischen Lösemitteln in den so hergestellten Polyurethanharnstoff- Dispersionen beträgt typischerweise weniger als 10 Gew.-%, bevorzugt weniger als 3 Gew.- %, bezogen auf die gesamte Dispersion.

Der pH-Wert der erfindungsgemäß verwendeten wässrigen Polyurethan-Dispersionen beträgt typischerweise weniger als 8,0, bevorzugt weniger als 7,5 und liegt besonders bevorzugt zwischen 5,5 und 7,5.

Um eine gute Sedimentationsstabilität zu erreichen, liegt die zahlenmittlere Teilchengröße der speziellen Polyurethanharnstoff-Dispersionen bevorzugt bei weniger als 750 nm, besonders bevorzugt bei weniger als 500 nm, bestimmt mittels Laserkorrelat ions-Spektroskopie nach Verdünnung mit entionisiertem Wasser (Gerät: Malvem Zetasizer 1000, Malvem Inst. Limited).

Der Feststoffgehalt der Polyurethanharnstoff-Dispersionen, welche zur Herstellung der kosme- tischen Zusammensetzung der Erfindung bevorzugt verwendet wird, beträgt im allgemeinen 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 60 Gew.-%und besonders bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%. Die Feststoffgehalte werden ermittelt durch Erhitzen einer ausgewogenen Probe auf 125°C bis zur Gewichtskonstanz. Bei Gewichtskonstanz wird durch erneutes Auswiegen der Probe der Festkörpergehalt berechnet. Bevorzugt weisen diese Polyurethanharnstoff-Dispersionen weniger als 5 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%, bezogen auf die Masse der Dispersionen, an ungebun- denen organischen Aminen auf. Der Gehalt in den kosmetischen Zusammensetzungen ist entsprechend noch geringer.

Vorteilhaft können die kosmetischen Zusammensetzungen im Sinne der vorliegenden Erfindung in der Form eines Sprays, eines Schaums, eines Gels, einer Emulsion, einer Lösung oder einer Creme vorliegen, wie als Schaumfestiger, Flüssigfestiger, Haarspray, Stylinggel, Stylingcreme, Schaumaerosol etc. .

Die erfindungsgemäß eingesetzte kosmetische Zusammensetzung enthält bevorzugt 0, 1 bis 30 Gew.-% des oben beschriebenen Polyurethanharnstoffs, bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 bis 15 Gew. -% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusam- mensetzung.

Die erfindungsgemäß eingesetzte kosmetische Zusammensetzung weist bei einer Scherrate von 10 s " ' bevorzugt eine Viskosität von > 1 und < 10000 mPa s, besonders bevorzugt von > 10 und < 5000 mPa s und ganz besonders bevorzugt von > 100 und < 4000 mPa s auf. Die Viskosität wird dabei wie im Methodenteil beschrieben bestimmt. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann neben dem oben beschriebenen Polyurethan weitere geeignete Filmbildner enthalten, welche insbesondere auch zur Festigung und zum Styling der Haare beitragen können.

Die Konzentration eines oder mehrerer weiterer Filmbildner kann beispielsweise von 0 bis 20 Gewichts-% und insbesondere 0 bis 10 Gewichts-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung betragen.

Vorteilhaft werden der oder die Filmbildner gewählt aus der Gruppe der von den erfindungsgemäß verwendeten Polyurethanharnstoffen verschiedenen wasserlöslichen oder wasserdisper- gierbaren Polyurethane, der Poiyhamstoffe, Silikonharze und/oder Polyester sowie der nichtionischen, anionischen, amphoteren und/oder kationischen Polymere und ihren Mischun- gen.

Vorteilhafte nichtionische Polymere, die in erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen alleine oder im Gemisch, vorzugsweise auch mit anionischen und/oder amphoteren und/oder zwitterionischen Polymeren enthalten sein können, sind ausgewählt aus:

Polyalkyioxazoline, - Vinylacetat Homo- oder Copolymerisate. Hierzu gehören beispielweise Copolymerisa- te aus Vinylacetat und Acrylsäureester, Copolymerisate aus Vinylacetat und Ethylen, Copolymerisate aus Vinylacetat und Maleinsäureester, Acrylsäureester Copolymerisate wie z. B. die Copolymerisate aus Alkyl-Acrylat und Aikyl-Methacrylat, Copolymerisate aus Alkyl-Acrylat und Urethanen,

Copolymerisate aus Acrylnitril und nichtionischem Monomer ausgewählt aus Butadien und (Meth)Acrylat, - Styrol Homo- und Copolymerisate. Hierzu gehören beispielweise Homopolystyrol,

Copolymerisate aus Styrol und Alkyl-( Meth ) Aerylat , Copolymerisate aus Styrol, Aikyl-Methacrylat und Alkyl-Acrylat, Copolymerisate aus Styrol und Butadien, Copolymerisate aus Styrol, Butadien und Vinylpyridin,

Polyamide, - Vinyllactame I lomo- oder Copolymere, wie Viny Ipyrrol idon- 1 1 omo- oder Copolymerisate; hierzu gehören beispielweise Polyvinylpyrrolidon, Polyvinyicaprolactam, Copolymerisate aus N-Vinylpyrrolidon und Vinylacetat und/oder Vinylpropionat in verschiedenen Konzentrationsverhältnissen, Polyvinyicaprolactam, Polyvinylamide und deren Salze sowie Copolymere aus Vinylpyrrolidon und Dimethylaminoethyl- methacrylat, Terpolymere aus Vinylcaprolactam, Vinylpyrrolidon und Dimethylami- noethylmethacrylat,

Poiysiloxane,

Homopoiymere des N-Vinylformamids z. B. PVF von Akzo Nobel.

Besondere bevorzugte nichtionische Polymere sind Acrylsäureester Copolymerisate, Homopo- lymere des Vinylpyrrolidons und Copolymere, Polyvinyicaprolactam.

Ganz besondere bevorzugte nichtionische Polymere sind Homopoiymere des Vinylpyrrolidons z. B. Luviskol® K von der Firma BASF, Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat z. B. Luviskol® VA Typen der Firma BASF oder PVPVA® S630L der Firma Ashland, Terpolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und Propionat wie z. B. Luviskol® VAP von BASF und Polyvinylcaprolactame z.B. Luviskol® PLUS der Firma BASF.

Vorteilhafte anionische Polymere sind Homo-oder Copolymere mit Säuregruppen enthaltenden Monomereinheiten, welche gegebenenfalls mit Comonomeren, die keine Säuregruppen enthalten copolymerisiert sind. Geeignete Monomere sind ungesättigte, radikalisch polymerisierbare- Verbindungen, weiche mindestens eine Säuregruppe besitzen, insbesondere Carbonsäure, Sul- fonsäure oder Phosphonsäure. Vorteilhafte anionische Polymere enthaltend Carbonsäuregruppe sind:

- Acrylsäure oder Methacrylsäure Homo- oder Copolymer oder die Salze davon. Hierzu gehören beispielweise die Copolymerisate aus Acrylsäure und Acrylamide und/oder deren Natriumsalze, Copolymerisate aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und einem ungesättigten Monomer ausgewählt aus Ethylene, Styrol, Vinylester, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, gegebenenfalls ethoxylierten Verbindungen, Copolymerisate aus Vinyipyrrolidone, Acrylsäure und C1-C20 Alkyi Methacrylate z.B. Acrylidone® LM der Firma ISP, Copolymerisate aus Methacrylsäure, Ethylacrylate und Tert-butyl Acrylate z.B. Luvimer® 100 P der Finna BASF. - Crotonsäurederivat-Homo- oder Copolymer oder die Salze davon. Hierzu gehören beispielweise Vinylacetat/ Crotonsäure-, Vinylacetat/Acrylat- und/oder Vi- nylacetat/Vinylneodecanoat/Crotonsäure-Copolymere, Natriumacrylat/Vinylalkohol-

Copolymere,

- ungesättigte C4-C8 Carbonsäurederivate oder Carbonsäureanhydrid Copolymer ausgewählt aus Copolymerisate aus Maleinsäure bzw. Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure bzw.

Fumarsäureanliydrid oder Itaconsäure bzw. Itaconsäureanhydrid und mindestens einem Monomer ausgewählt aus Vinylester, Vinylether, Vinylhaiogenderivate, Phenyivinylderivate, Acrylsäure, Acrylsäureester oder Copolymerisate aus Maleinsäure bzw. Maieinsäureanhydrid oder Fumarsäure bzw. Fumarsäureanhydrid oder Itaconsäure bzw. Itaconsäureanhydrid und mindestens einem Monomer ausgewählt aus Allylester, Methallylester und ggfs. Acrylamide, Methacrylamide, alpha-Olelln, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Vinyipyrrolidone. Weitere bevorzugte Polymere sind Methylvinylether/Maleinsäure-Copolymere, die durch I lydroly- se von Vinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren entstehen. Diese Polymere können auch teilverestert (Ethyl, Isopropyl- bzw. Butylester) oder teilamidiert sein. - in Wasser loesiiche oder dispergierbare anionische Polyurethane, z. B. Luviset ® PUR von

BASF, die von den erfindungsgemäßen Polyurethanen verschieden sind, wobei diese Aufstellung selbstverständlich nicht limitierend sein soll.

Vorteilhafte anionische Polymere enthaltend Sulfonsäuregruppe sind Salze von Polyvinylsul- fonsäure, Salze von Polystyrolsulfonsäure wie z. B. Natriump olystyro lsulfonat oder Salze von Polyacrylamides!.! I fonsäure.

Besonders vorteilhafte anionische Polymere sind Acrylsäure Copolymere, Crotonsäurederivat- Copolymer, Copolymerisate aus Maieinsäure bzw. Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure bzw. Fumarsäureanhydrid oder Itaconsäure bzw. Itaconsäureanhydrid und mindestens einem Monomer ausgewählt aus Vinylester, Vinylether, Vinyihalogenderivate, Phenylvinylderivate, Acrylsäure, Acrylsäureester und Salze von Polystyrolsulfonsäure.

Ganz besondere vorteilhafte anionische Polymere sind Acrylat-Copolymere, z.B. Luvimer von BASF, Ethylacrylat -tert.-Butylacryiamid/Acrylsäure-Copolymere ULTRAHOLD ® STRONG der Firma BASF, VA/Crotonat/Vinylneodecanoat-Copolymer z. B. Resyn 28-2930 von Akzo Nobel, Copolymerisate wie. Z. Copolymerisate aus Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid teilverestert z.B. GANTREZ ® der Firma ISP und Natrium-Poiystyrol-Sulfonate z. B. Flexan 130 von Akzo Nobel. Vorteilhafte amphotere Polymere können unter den Polymeren ausgewählt werden, die statistisch in der Polymerkette verteilte Einheiten A und B enthalten, wobei A eine Einheit bedeutet, die von einem Monomer mit mindestens einem basischen Stickstoffatom abgeleitet ist, und B eine Einheit ist, die von einem sauren Monomer stammt, das eine oder mehrere Carboxygrup- pen oder Sulfonsäuregruppen aufweist, oder A und B können Gruppen bedeuten, die von zwit- terionischen Carboxybetainmonomeren oder Sulfobetainmonomeren abgeleitet sind; A und B können auch eine kationische Polymerkette bedeuten, die primäre, sekundäre, tertiäre oder quartanäre Gruppen enthält, worin mindestens eine Aminogruppe eine Carboxygruppe oder Sulfonsäuregruppe trägt, die über eine Kohienwasserstoffgruppe gebunden ist, oder B und C sind Teil einer Polymerkette mit Ethylen-a,ß-dicarbonsäureeinheit, bei der die Carbonsäure- gruppen mit einem Polyamin umgesetzt wurden, das eine oder mehrere primäre oder sekundäre Aminogruppen enthält.

Besondere vorteilhafte amphotere Polymere sind:

Polymere, die bei der Copolymerisation eines von einer Vinylverbindung mit Carboxygruppe abgeleiteten Monomers, wie insbesondere Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, -Chloracrylsäure, und einem basischen Monomer gebildet werden, das von einer Vinylverbindung abgeleitet ist, die substituiert ist und mindestens ein basisches Atom enthält, wie insbesondere Dialkylaminoaikylmethacrylat und -acrylat, Dialkylaminoalkylmethacrylamid und -acrylamid. Solche Verbindungen sind in dem amerikanischen Patent Nr. 3 836 537 beschrieben worden. - Polymere mit Einheiten, die abgeleitet sind von : a) mindestens einem Monomer, das unter den Acrylamiden oder Methacrylamiden ausgewählt ist, die am Stickstoffatom mit einer Alkylgruppe substituiert sind, b) mindestens einem sauren Comonomer, das eine oder mehrere reaktive Carboxygruppen enthält, und c) mindestens einem basi- schen Comonomer, wie Estern von Acrylsäure und Methacrylsäure mit primären, sekundären, tertiären und quartären Aminosubstituenten und dem Quaternisierungspro- dukt von Dimethylaminoethylmethacrylat mit Dimethylsulfat oder Diethylsulfat.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte N-substituierte Acrylamide oder Methac- ryiamide sind Verbindungen, deren Aikylgruppen 2 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten, besonders N-Ethylacrylamid, N-t-Butylacryiamid, N-t-Octylacrylamid, N- Octylacrylamid, N-Decylacrylamid, N-Dodecyiacrylamid sowie die entsprechenden Methacrylamide.

Die sauren Comonomere sind insbesondere unter Acrylsäure, Methacrylsäure, Cro- tonsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Fumarsäure sowie den Alkylmonoestem mit 1 bis

4 Kohlenstoffatomen von Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure oder Fumarsäureanhydrid ausgewählt.

Bevorzugte basische Comonomere sind Aminoethylmethacrylat, Butylaminoethylme- thacrylat, N . N - üimet hy !aminoet hy Imet hact lat , N~t-Butylaminoethylmethacrylat. Vernetzte und ganz oder teilweise acylierte Polyaminoamide, die von Polyaminoami- den der folgenden allgemeinen Formel abgeleitet sind:

-[CO-R-CO-Z]- worin R eine zweiwertige Gruppe bedeutet, die von einer gesättigten Dicarbonsäure, einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure mit ethylenischer Doppelbindung, einem Ester dieser Säuren mit einem niederen Alkanol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einer Gruppe abgeleitet ist, die bei der Addition einer dieser Säuren an ein bisprimäres oder bis-sekundäres Amin entsteht, und Z eine Gruppe bedeutet, die von einem bis-primären, mono- oder bis-sekundären Polyalkylenpolyamin abgeleitet ist, und vorzugsweise: a) in Mengenanteilen von 60 bis 100 Mol-% die Gruppen N H- [(CE )x-NH-] p - mit x = 2 und p = 2 oder 3 oder x = 3 und p = 2, wobei diese Gruppe, von Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Dipropylentriamin abgeleitet ist; b) in Mengenanteilen von 0 bis 40 Mol-% die Gruppe N i I-[(O b ),-N I I-] p -, worin x = 2 und p = 1 , die von Ethylendiamin abgeleitet ist, oder die Gruppe, die von Piperazin stammt:

c) in Mengenanteilen von 0 bis 20 Mol-%, die Gruppe -H-(CE )6-NH-, die von l le- xamethylendiamin abgeleitet ist, wobei diese Polyaminoamide durch Addition eines bifunktionellen Vemetzungsmittels, das unter den Epihalohydrinen, Diepoxiden, Dianhydriden und bis-ungesättigten Derivaten ausgewählt ist, in einer Menge von 0,025 bis 0,35 mol Vernetzungsmittel pro Aminogruppe des Polyaminoamids vernetzt und mit Acrylsäure, Chloressigsäure oder einem Alkansuifon oder deren Salzen acyliert ist.

Die gesättigten Carbonsäuren sind vorzugsweise unter den Säuren mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen ausgewählt, wie Adipinsäure, 2,2,4-Trimethyladipinsäure und 2,4,4,- Trimethyladipinsäure, Terephthalsäure; Säuren mit ethylenischer Doppelbindung, wie beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure und Itaconsäure.

Die bei der Acylierung verwendeten Aikansulfone sind vorzugsweise Propansulfon oder Butansulfon, die Salze der Acylierungsmittel sind vorzugsweise die Natriumsalze oder Kaliumsalze.

Polymeren mit zwitterionischen Einheiten der folgenden Formel:

worin RH eine poiymerisierbare ungesättigte Gruppe bedeutet, wie Acrylat, Methac- rylat, Acrylamid oder Methacrylamid, y und z ganze Zahlen von 1 bis 3 bedeuten, R12 und RB ein Wasserstoffatom, Methyl, Ethyl oder Propyl bedeuten, 14 und R i> ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeuten, die so gewählt ist, dass die Summe der Kohlenstoffatome R14 und R15 10 nicht übersteigt. Polymere, die solche Einheiten enthalten, können auch Einheiten aufweisen, die von nicht zwitterionischen Monomeren stammen, wie Dimethyl- und Diethylaminoethylac- rylat oder Dimethyl- und Diethylaminoethylmethacrylat oder Alkylacryiate oder Al- kylmethacrylate, Acrylamide oder Methacryiamide oder Vinylacetat.

Polymere, die von Chitosan abgeleitet sind und Monomereinheiten enthalten, die den folgenden Formeln entsprechen:

wobei die erste Einheit in Mengenanteilen von 0 bis 30 %, die zweite Einheit in Men- genanteiien von 5 bis 50 % und die dritte Einheit in Mengenanteilen von 30 bis 90 % enthalten ist, mit der Maßgabe, dass in der dritten Einheit R R, eine Gruppe der folgenden Formel bedeutet: worin bedeuten: falls q = 0, die G nippen Rn, R is und R19, die gleich oder verschieden sind, jeweils ein Wasserstoffatom, Methyl, Hydroxy, Acetoxy oder Amino, einen Mo- noaikylaminrest oder einen Diaikylaminrest, die gegebenenfalls durch ein oder mehrere Stickstoffatome unterbrochen und/oder gegebenenfalls mit einer oder mehreren Gruppen Amino, Hydroxy, Carboxy, Alkylthio, Sulfonsäure, Alkylthio, dessen Alkyl- gruppe einen Ammorest trägt, wobei mindestens eine der Gruppen Rn, Ris und R19 in diesem Fall ein Wasserstoffatom bedeutet; oder falls q = 1 , die Gruppen Rn, Rig und Ri9 jeweils ein Wasserstoffatom, sowie die Salze, die diese Verbindungen mit Basen oder Säuren bilden.

Polymere, die der folgenden allgemeinen Formel entsprechen und die beispielsweise in dem französischen Patent 1 400 366 beschrieben sind:

worin R20 ein Wasserstoffatom, CH3O, CH3CH 2 O oder Phenyl bedeutet, R21 ein Was- serstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe, wie Methyl oder Ethyl ist, R22 ein Was- serstoffatom oder eine niedere Ci-e-Alkylgruppe bedeutet, wie Methyl oder Ethyl, R23 eine niedere Ci-6-Alkyigruppe ist, wie Methyl oder Ethyl oder eine Gruppe der Formel : -R24-N(R 22 )2, wob e i R 24 eine Gruppe -CH2-CH2, -CH2-CH2-CH2- oder -CH 2 - CH(CH ; )- bedeutet und wobei R22 die oben angegebenen Bedeutungen aufweist.

Polymere, die bei der N-Carboxyalkylierung von Chitosan gebildet werden können, wie N-Carboxymethylchitosan oder N-Carboxybutylchitosan. A1J^l(Cl -5)vinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere, die teilweise durch Semi- amidierung mit einem N.N-Dialkylaminoalkylanim wie N,N- Dimethylaminopropylamin oder einem N. -Diaikylaminoalkohol teilweise modifiziert sind. Diese Polymere können auch weitere Comonomere enthalten, wie Vinylcapi o- laetam.

Ganz besondere vorteilhafte amphotere Polymere sind z.B. die Copolymere Octylac- rylamid/Acryiate/Butylamino-Ethyimethacryiat-Copolymer, die unter den Bezeichnungen AMPHOMER ® , AMPHOMER ® LV 71 oder BALANCE ® 47 der Firma Akzo Nobelim Handel sind, und Methylmethacrylat/Methyl-dimethylcarboxymethylammoniumethylm etha- crylat-Copoiymere.

Es ist gegebenenfalls vorteilhaft, die anionischen und amphoteren Polymere zur Verbesserung ihrer Wasserlöslichkeit bzw. ihrer Wasserdispergierbarkeit mit geeigneten Basen zu neutralisieren. Als Neutralisationsmittel für Polymere die Säuregruppen enthalten können folgende Basen eingesetzt werden: Hydroxide, deren Kation ein Ammonium oder ein Alkalimetall ist wie z. B. NaOI l oder KOI I.

Andere Neutralisationsmittel sind primäre, sekundäre oder tertiäre Amine, Aminoalkohole oder Ammoniak. Bevorzugt werden hier 2- Amino-2-methyl- 1 .3-propandiol (AMPD), 2- Amino-2-ethyi-l , 3-propandiol (AEPD), 2-Amino-2-methyl- 1 -propanol (AMP), 2-Amino- l - butanol (AB), 2-Amino-l , 3-propandiol, Monoethanolamin (MEA), Diethanoiamin (DEA), Triethanolamin (TEA), Monoisopropanolamin (MIPA), Diisopropanolamin ( Dl A ), Triisop- ropanolamin (TIPA), Dimethyl Lau ylamin (DML), Dimethyl Myristalamin (DMM), und Dimethyl Stearamin (DMS). Die Neutralisation kann je nach Anwendungszweck teilweise oder vollständig erfolgen.

Gegebenenfalls einsetzbar aber jedoch weniger bevorzugt sind kationische Polymere, wie beispielweise Polymere, die primäre, sekundäre tertiäre und/oder quaternäre Aminogruppen enthalten, die Teil der Polymerkette oder direkt an die Polymerkette gebunden sind.

Die kosmetische Zusammensetzung liegt bevorzugt in einem kosmetisch und physiologisch akzeptablen Medium vor. Das kosmetische akzeptable Medium enthält insbesondere Wasser und gegebenenfalls ein kosmetisch geeignetes Lösungsmittel. Die bevorzugten Lösungsmittel sind aliphatische Alkohole mit C2-4 Kohlenstoffatomen wie Ethanol, Isopropanol, t-Butanol, n-Bulanol; Polyol wie Propylenglycol, Glycerin, Ethylenglycol und Polyolethern; Aceton; unverzweigte oder ver- zweigte Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Isopentan und zyklische Kohlenwasserstoffe wie Cyclopentan und Cyclohexan; und deren Gemischen ausgewählt.

Ganz besonderes bevorzugtes Lösungsmittel ist Ethanol.

Der Gehalt an derartigen Lösungsmitteln liegt aber entsprechend der Tatsache, dass es sich erfindungsgemäß bevorzugt um VOC-arme kosmetische Zusammensetzungen handelt, bevor- zugt bei weniger als 80 Gew.-%, noch bevorzugter bei weniger als 55 Gew.-%, noch bevorzugter bei weniger als 40 Gew.-%.

Der Wasseranteil kann insbesondere im Bereich beispielsweise von 20 bis 94 Gew.-%, bevorzugt von 30 bis 80 Gew.-%, noch bevorzugter von mehr als 45 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen. Das Medium ist vorteilhaft ein wässrig- alkoholisches Gemisch. Der Mengenanteil des Alkohols im Gemisch liegt im Bereich von 0 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 70 Gew.-% bevorzugter 0 bis 55 Gew.-%, noch bevorzugter bei 0 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen können des Weiteren vorteilhaft Verdicker enthalten. Vorteilhafte Verdicker sind:

Vernetzte oder nichtvernetzte Acryisäure oder Methacrylsäure Homo- oder Copoly- mere. Hierzu gehören vernetzte Hompolymere von Methacrylsäure oder Acryisäure, Copolymerisate aus Acryisäure und/oder Methacrylsäure und Monomeren, die von anderen Acryl- oder Vinylmonomeren abgeleitet sind, wie C 10-30 Alkylacrylate, C10- 30-Alkylmethacrylate und Vinylacetat.

Verdickende Polymere natürlicher Herkunft beispielweise auf Cellulosebasis, Guar- gummi, Xanthan, Scleroglucan, Gellangummi, Rhamsan und Karayagummi, Alginate, Maltodextrin, Stärke und ihre Derivate, Johaniiisbrotkernmehl, Hyaluronsäure.

Nichtionische, anionische, kationische oder amphotere assoziative Polymere z.B. auf Basis von Polyethylenglycoie und ihre Derivate, oder Polyurethane.

Vernetzte oder nichtvernetzte Homopolymere oder Copolymere auf Basis von Ac- rylamid oder Methacrylamid, wie Homopolymere von 2-Acrylamido-2- methylpropansulfonsäure, Copolymere von Acrylamid oder Methacrylamid und Me- thacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid oder Copolymere von Acrylamid und 2- Acrylamido-2 -methylpropansuifonsäure angegeben werden.

Besondere vorteilhafte Verdicker sind verdickende Polymere natürlicher Herkunft, vernetzte Acrylsäure oder Methacrylsäure Homo- oder Copolymere und vernetzte Copolymere von 2- Acrylamido-2 -methylpropansuifonsäure.

Ganz besondere vorteilhafte Verdicker sind Xanthangummi, wie die unter den Bezeichnungen Keltrol ® und Kelza ® von der Firma CP Kelco angebotenen Produkte oder die Produkte der Firma R l !()[)! A mit der Bezeichnung Rhodopol und Guargummi, wie die unter der Bezeichnung Jaguar ® HP 105 von der Firma RFIODIA erhältlichen Produkte.

Ganz besondere vorteilhafte Verdicker sind vernetzte Homopolymere von Methacrylsäure oder Acrylsäure, die von der Firma Lubrizol unter den Bezeichnungen Carbopol ® 940, Carbopol ® 941, Carbopol ® 980, Carbopol ® 981, Carbopol ® ETD 2001, Carbopol ® EDT 2050, Carbopol ® 2984, Carbopol ® 5984 und Carbopol ® Ultrez 10, von der Firma 3V unter den Bezeichnungen Synthalen ® K, Synthalen ® L und Synthalen ® MS und von der Firma PROTEX unter den Bezeichnungen Modarez ® V 1250 PX, Modarez ® V2000 PX, Viscaron ® A1600 PE und Viscaron ® A700 PE im Handel erhältlich sind.

Ganz besondere vorteilhafte Verdicker sind vernetzte Copolymere von Acrylsäure oder Methacrylsäure und einem C 10-30-Alkylacrylat oder Cio-30-Alkylmethacrylat und Copolymere von Acrylsäure oder Methacrylasäure und Vinylpyrrolidon. Solche Copolymere sind beispielsweise von der Firma Lubrizol unter den Bezeichnungen Carbopol ® 1342, Carbopol ® 1382, Pemulen ® TRI oder Pemulen ® TR2 und von der Fi ma Ashland unter den Bezeichnungen Ultrathix P-100 (INCI : Acrylic Acid/VP Crosspoiymer) im Handel erhältlich.

Ganz besondere vorteilhafte Verdicker sind vernetzte Copolymere von 2-Acrylamido-2- methylpropansulfonsäure. Solche Copolymere sind beispielsweise von der Firma Clariant unter den Bezeichnungen Aristoflex ® AVC (INCI: Ammonium Acryloyldimethyltaurat/VP Copolymer) erhältlich.

Falls die Verdicker verwendet werden, sind sie im Allgemeinen in einer Konzentration von 0 bis 2 Gew.-% vorzugsweise 0 bis 1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung vorhanden. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen können des weiteren ein Treibgas enthalten. Dabei ist es vorteilhaft, das Treibgas in einer Menge von 0 bis 40 Gewichts-% und besonders bevorzugt in einer Konzentration von 0 bis 20 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung einzusetzen. Die erfindungsgemäßen bevorzugten Treibgase sind Kohlenwasserstoffe wie Propan, Isobutan und n-Butan sowie deren Mischungen. Aber auch Druckluft, Kohlendioxid, Stickstoff, Stickstoffdioxid und Dimethylether sowie Mischungen all dieser Gase sind erfindungsgemäß vorteilhaft zu verwenden.

Natürlich weiß der Fachmann, dass es an sich nichttoxische Treibgase gibt, die grundsätzlich für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung in Form von Aerosolpräparaten geeignet wären, auf die aber dennoch wegen bedenklicher Wirkung auf die Umwelt oder sonstiger Begleitumstände verzichtet werden sollte, insbesondere Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) wie z.B. 1 ,2-difluoroethan (Treibmittel 152 A).

In den erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen können des weiteren haarpfle- » ende Wirkstoffe verwendet werden. Als Pflegestoffe können bevorzugt cyclische Polydime- thylsiloxane (Cyclomethicone) in Konzentrationen von z. B. 0-1 ,0 Gew.-% der Gesamtformulierung oder Silikontenside (Polyethermodifizierte Siloxane) vom Typ Dimethicone Copolyol oder Simethicon z. B. in Konzentrationen 0-1 ,0 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung bevorzugt zum Einsatz kommen. Cyclomethicone werden u. a. unter der Handeisbe- Zeichnungen Abil ® K4 von der Firma Evonik oder z.B. DC 244, DC 245 oder DC 345 von der Firma Dow Corning angeboten. Dimethicon-Copolyole werden z. B. unter der Handelsbezeichnung DC 193 von der Firma Dow Coming bzw. Belsil ® DM 6031 von der Firma Wacker angeboten.

Optional können herkömmliche Additive ebenfalls in den kosmetischen Zusammensetzung enthalten sein, beispielsweise um der Zusammensetzung bestimmte Modifizierungseigenschaften zu verleihen: dies sind Silikone oder Silikonderivate, Benetzungsmittel, Feuchthaltemittel, Weichmacher wie Glycerin, Glykol und Phthalester und -ether, Riechstoffe und Parfüms, UV- Absorber, Farbstoffe, Pigmente, und andere Farbmittel, antikorrosive Mittel, Neutralisationsmittel, Antioxidantien, Antiklebemittel, Kombinierungsmittel und Konditioniermittel, antistati- sehe Mittel, Glanzmittel, Konservierungsmittel, Proteine und Derivate davon, Aminosäuren, Vitamine, Emulgatoren, oberflächenaktive Mittel, Viskositäts- und Rheologiemodifizierer, Geliermittel, Trübungsmittel, Stabilisatoren, Tenside, Sequestierungsmittel, Komplexbildner, Perlglanzinittel, ästhetische Verstärker, Fettsäuren, Fettalkohole, Triglyceride, botanische Extrakte und Klärhilfsmittel.

Der Anteil der Summe dieser Additive beträgt bevorzugt > 0,001 Gew.-% und < 15 Gew.-% und besonders bevorzugt > 0,01 Gew.-% und < 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetische Zusammensetzung.

Die erfindungsgemäß eingesetzten kosmetischen Zusammensetzungen können beispielsweise in einer Pumpspray- oder Aerosolverpackung vorliegen. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen können mit einem Treibgas aufgeschäumt werden. In einer Ausführungsform der erfindungsgemäß eingesetzten kosmetischen Zusammensetzungen liegt diese in der Form eines Sprays vor, weiches zusätzlich einen oder mehrere der folgenden Bestandteile enthält: kosmetisch geeignete Lösungsmittel, wie aliphatische Alkohole mit 2-4 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Ethanol, Polyole, Aceton, unverzweigte oder verzweigte Kohlenwasserstoffe, zyklische Kohlenwasserstoffe und deren Gemische, sowie Treibgase wie Kohlenwasserstoffe, Druckluft, Kohlendioxid, Stickstoff, Stickstoffdioxid, Dimethylether, Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe, bevorzugt Dimethylether und/oder ein Pi opan. Butan-Gemisch.

Die vorliegende Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele erläutert.

Beispiele:

Sofern nicht abweichend gekennzeichnet, beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen.

Sofern nicht abweichend vermerkt, beziehen sich alle analytischen Messungen auf Messungen bei Temperaturen von 23 °C.

Die Feststoff- bzw. Festkörpergehalte wurden entsprechend DIN EN ISO 3251 durch Erhitzen einer ausgewogenen Probe auf 105 °C bis zur Gewichtskonstanz ermittelt. Bei Gewichtskonstanz wurde durch erneutes Auswiegen der Probe der Festkörpergehalt berechnet.

NCO-Werte wurden, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, volumetrisch gemäß DIN-EN ISO 1 1909 bestimmt.

Die Kontrolle auf freie NCO-Gruppen wurde mittels IR-Spektroskopie (Bande bei 2260 cm "1 ) durchgeführt.

Die angegebenen Viskositäten wurden mittels Rotationsviskosimetrie nach DIN 53019 bei 23 °C mit einem Rotationsviskosimeter der Firma Anton Paar Germany GmbH, Ostfildern, DE bestimmt (1 Pa s = 1 N/m 2 *s).

Die Bestimmung der mittleren Teilchengrößen (angegeben ist das Zahlenmittel) der Polyurethan-Dispersionen erfolgte nach Verdünnen mit entionisiertem Wasser mittels Laserkorre- lations-Spektroskopie (Gerät: Malvem Zetasizer 1000, Malver Inst. Limited).

Der pH-Wert wurde gemäß der in DIN ISO 976 beschriebenen Methode an der unverdünnten Probe gemessen.

T g , T m und AH m wurden mittels DSC in Anlehnung an die DIN EN 61006, Verfahren A bestimmt:

Gerät : Kalorimeter DSC-7 (Fa. Perkin-Elmer)

Kalibrierung : Temperatur Indium und Blei (Schmelz-Onset)

Wärmetönung Indium (Schmelzflächen-Integral )

10mg Einwaage Substanz in Normalkapseln

Messung: drei Aufheizungen von -100°C bis +150°C, Fleizrate 20 K/min, Küh l rate 320

K/min, Kühlung durch flüssigen Stickstoff, Spülgas: Stickstoff

Auswertung: Die in der angegebenen Werte basieren jeweils auf der Auswertung der 3. Aufheizkurve; Glasübergangstemperatur T g : Temperatur bei halber Höhe der Glasstufe, Schmelztemperatur T m : Lage des Maximums des Schmelzpeaks; Schmelzenthalpie ΔΙ i m : Flächenintegral des Schmelzpeaks Präparation der Proben:

Die Polyurethanharnstoffdispersionen wurden mit 100 μηι NSD auf eine Glasplatte geräkelt, 16 h bei Raumtemperatur in einem Laborabzug abgelüftet und dann für zwei Tage in einer Trockenbox bei Raumtemperatur und 0%rF schonend getrocknet.

V pvendete_Suhstanzen und Abkürzungen:

Diaminosulfonat: N i L-C ' f LCi l-N i i-CHiCHr-S Na (45 %ig in Wasser)

Krfindungsgemäßer Polvurethanharnstoff 1

450 g PolyTHF ® 1000 (Komponente A2)) und 2100 g PolyTHF ® 2000 (Komponente A2)) wurden auf 70°C aufgeheizt. Anschließend wurde ein Gemisch aus 225,8 g Hexamethylen- diisocyanat (Komponente AI)) und 298,4 g Isophorondiisocyanat (Komponente AI)) zugegeben und solange bei 100-1 15°C gerührt bis der theoretische NCO-Wert unterschritten war. Das fertige Präpolymer wurde mit 5460 g Aceton bei 50°C gelöst und anschließend eine Lösung aus 29,5 g Ethylendiamin (Komponente C)), 143,2 g Diaminosulfonat (Komponente B)) und 610 g Wasser zudosiert. Die Nachrührzeit betrug 15 min. Danach wurde durch Zugabe von 1880 g Wasser dispergiert. Es folgte die Entfernung des Lösemittels durch Destillation im Vakuum und es wurde eine lagerstabile Dispersion erhalten.

Feststoffgehalt: 56 %

Partikelgröße (LKS): 276 um Viskosität: 1000 mPa s

Übergänge (Fig. 1)

Erfindungsgemäßer Polvurethanharnstoff 2

1360,0 g eines Polyesters aus Adipinsäure, Hexandiol und Neopentylglykol mit einem mittle- ren Molekulargewicht von 1700 g/mol (Komponente A2)) wurden auf 65 °C aufgeheizt. Anschließend wurden 318,5 g Isophorondiisocyanat (IPDI, Komponente AI)) zugegeben und solange bei 105 °C gerührt bis der theoretische NCO-Wert unterschritten war. Das fertige Präpolymer wurde mit 3000 g Aceton bei 50 °C gelöst und anschließend eine Lösung aus 23,4 g Isophorondiamin (IPDA, Komponente C)), 129,6 g Diaminosulfonat (Komponente B)) und 357 g Wasser zudosiert. Die Nachrührzeit betrug 15 min. Danach wurde durch Zugabe von 2900 g Wasser dispergiert. Es folgte die Entfernung des Lösemittels durch Destillation im Vakuum und es wurde eine lagerstabiie Dispersion erhalten, der Festgehalt wurde durch Zusatz von Wasser eingestellt.

Feststoffgehalt: 32 % Partikelgröße (LKS): 27 nm

Viskosität: 1500 mPa s pH-Wert: 7,3

Übergänge (Fig. 1) Erfindungsgemäßer Polvurethanharnstoff 3

318,8 g eines Polyesters aus Adipinsäure, Hexandiol und Neopentylglykol (komponente A2)) mit einem mittleren Molekulargewicht von 1700 g/'mol wurden auf 65°C aufgeheizt. Anschließend wurden 87,9 g Desmodur W (H12-MDI; Komponente AI)) zugegeben und solange bei 125°C gerührt bis der theoretische NCO-Wert unterschritten war. Das fertige Präpolymer wurde mit 720 g Aceton bei 50°C gelöst und anschließend eine Lösung aus 32,9 g Diaminosulfonat (Komponente B)), 1,6 g Ethylendiamin (Komponente C)) und 102 g Wasser zudosiert. Die Nachrührzeit betrug 15 min. Danach wurde durch Zugabe von 520 g Wasser dispergiert. Es folgte die Entfernung des Lösemittels durch Destillation im Vakuum und es wurde eine lagerstabiie Dispersion erhalten.

Feststoffgehalt: 40,5 %

Partikelgröße (LKS): 148 nm

Viskosität: 30 mPa s pH-Wert: 7,3 Übergänge (Fig. 1) Formgedächtniseffekt

Amvendungstechnische Beispiele

Für die Untersuchungen des Formgedächtniseffekts wurden kommerziell erhältliche europäische Mischhaare (Nutzlänge: 18 cm, Kerling, Gewicht: 1 ,0 g) verwendet. Die Haare wurden vor der Anwendung einer standardisierten Waschprozedur unterzogen. Dazu wurde die 15 min in Wasser eingeweichten Haare mit 0,2 ml, Standardshampoo 1 min shampooniert, gründlich mit warmen Wasser ausgespült, kalt trocken geföhnt und bei 21 ± 1 °C und 50 ± 5 % relativer Feuchtigkeit konditioniert. Die Dispersionen der erfindungsgemäßen Polyurethanharnstoffe 1 bis 3 wurden mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 20 Gew.-% verdünnt. Je 0,5 g dieser Dispersionen oder zum Vergleich reines Wasser wurde auf die Strähnen appliziert. Von den so vorbereiteten Haaren wurden die Strähnen auf 16 mm Wickler gewickelt und dann bei 21 ± 1 °C und 50 ± 5 % relativer Feuchtigkeit für mindestens 18 h konditioniert. Diese lange Kon- ditionierungszeit war nicht zur Erzielung des Formgedächtniseffektes notwendig, sondern um eine Vergleichbarkeit der Messungen untereinander zu gewährleisten. Dann wurden die Haare abgewickelt, an einer Klemme an einem Ende der Flaare aufgehängt und dann der Abstand vom oberen zum unteren Ende der Haare bestimmt (= permanente Form, Länge L pe rm) . Die hängenden Haare wurden mittels eines Gewichts (Masse 100 g), das 3 h lang bei 21 ± 1 °C und 50 ± 5 % relativer Feuchtigkeit an die Spitzen der Haare gehängt wurde, in eine temporäre Form gebracht, deren Länge ebenfalls durch messen des Anstands zwischen dem oberen und dem unteren Ende der Flaare bestimmt wurde (Länge Ltemp). Die Flaare wurden, nachdem das Gewicht wieder entfernt wurde, mittels Wärme (Haartrockner, 50 °C, 3 min, Abstand vom Haar 28 cm) wieder nahezu in ihre permanente Form gebracht, deren Länge ebenfalls durch messen des Anstands zwischen dem oberen und dem unteren Ende der Haare bestimmt wurde (Länge L rec0 v). Jeder Versuch wurde mit fünf Strähnen durchgeführt und es wurde ein Mittel- wert der Messwerte gebildet.

Der Formgedächtniseffekt wurde durch den Unterschied L rec0 v - L per m sowie den Wiederherstellungsgrad (Recovery) quantifiziert. Der Wiederherstellungsgrad berechnet sich nach der folgenden Formel:

ReCOVery (%) = [(Ltemp-L recO v)/(Ltemp-Lperm)]*100 Dabei steht Lperm für die Länge der Flaare direkt nach der Formgebung, also direkt nach dem Abwickeln, Ltemp für die Länge der Haare direkt nachdem die permanente Form unter den oben definierten Bedingungen deformiert und das Gewicht entfernt wurde und L rec0 v für die Länge der Haare direkt nach der Wiederauffrischung.

Zudem ist unter der Länge der Flaare nicht deren Länge absolut zu verstehen, sondern der Abstand des oberen vom unteren Ende der Haare in der jeweiligen Form, die diese gerade aufweisen.

Die Ergebnisse der Messung sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt. Hieraus geht deutlich hervor, dass mit den erfindungsgemäß verwendeten Polyurethanhamstoffen ein signifikanter Formgedächtniseffekt erzielt wurde. Je geringer der Unterschied zwischen Lrecov und L pe im und je höher der Wiederherstellungsgrad, desto stärker tritt der Formgedächtniseffekt auf. Bei dem Vergleichsversuch mit Was ser erhöht sich die Länge der H aars t ä h n e durch die Wärmebehandlung mit dem Haartrockner noch weiter, daher ist hier ein negativer Wert als Recovery zu finden.

Tabelle 1

Figur 1 zeigt die DSC Kurven der erfindungsgemäßen Polyurethanharnstoffe 1 , 2 und 3, aufgenommen und ausg ewertet nach der ob en angeg eb enen Metho de . Für di e Polyurethanharnstoffe 1 und 3 erfolgte bei der 1. Aufheizung die Aufzeichnung der Daten nur bis 80 °C, es wurde jedoch konstant mit einer Heizrate von 20 K/min auf 150 °C weiter erhitzt. Die Abkühlkurven wurden der Übersichtlichkeit halber weggelassen.