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Title:
METHOD FOR THE TREATMENT OF DYED OR NON-DYED THREADS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/098122
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for the treatment of dyed or non-dyed threads, characterized in that the threads (a) are placed in contact with at least one polymer sizing agent and (b) at least one polymer which can complex dyes.

Inventors:
SENF ANDREAS (DE)
HEISSLER HEINZ (DE)
SIEMENSMEYER KARL (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/003486
Publication Date:
October 20, 2005
Filing Date:
April 02, 2005
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
SENF ANDREAS (DE)
HEISSLER HEINZ (DE)
SIEMENSMEYER KARL (DE)
International Classes:
C08F283/06; C08L33/02; D06M15/11; D06M15/263; D06M15/333; D06M15/356; D06M15/53; C08L51/08; (IPC1-7): D06M15/333; D06M15/263; D06M15/11; D06M15/356; D06M15/53; C08F283/06; C08L33/02
Domestic Patent References:
WO2003042262A22003-05-22
Foreign References:
US3502743A1970-03-24
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1995, no. 11 26 December 1995 (1995-12-26)
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Behandlung von gefärbten oder ungefärbten Garnen, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass man sie (a) mit mindestens einem polymeren Schlichtemittel und (b) mindestens einem Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, kontaktiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein polymeres Schlichtemittel (a) wählt aus Polyvinylalkoholen, wasserlöslichen (Meth)acrylsäure(co)polymeren und gegebenenfalls modifizierter Stärke.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Polymerisat (b), das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, auswählt aus (Co)polymerisaten, die mindestens ein (Co)monomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoffhaltigen Heterocyclus enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Polymerisat (b), das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, auswählt aus Pfropfcopolymeren, die mindestens ein Comonomer ein¬ polymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoffhaltigen Heterocyclus enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Pfropfcopolymer aufgebaut ist aus einer polymeren Pfropfgrundlage A, die keine monoethylenisch ungesättigten Einheiten aufweist, und polymeren Seitenketten B, gebildet aus Copolymeren von mindestens zwei mo¬ noethylenisch ungesättigten Monomeren B1 und/oder B2, die jeweils mindestens einen stickstoffhaltigen Heterocyclus enthalten, und optional weiteren Comono meren B3.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der polymeren Pfropfgrundlage A um einen Polyether handelt.
7. Formulierung, enthaltend (a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist.
8. Formulierung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man polymere Schlichtemittel (a) wählt aus Polyvinylalkoholen, wasserlöslichen (Meth)acrylsäure(co)polymeren und gegebenenfalls modifizierter Stärke.
9. Formulierung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Polymerisat (b), das zur Komplexierung von Farbstof¬ fen in der Lage ist, auswählt aus (Co)polymerisaten, die mindestens ein (Co)monomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoff¬ haltigen Heterocyclus enthält.
10. Formulierung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein Polymerisat (b), das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, auswählt aus Pfropfcopolymeren, die mindestens ein Comonomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoffhaltigen Heterocyclus enthält.
11. Formulierung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man dass das Pfropfcopolymer aufgebaut ist aus einer polymeren Pfropfgrundlage A, die keine monoethylenisch ungesättigten Einheiten aufweist, und polymeren Seitenketten B, gebildet aus Copolymeren von mindestens zwei mo¬ noethylenisch ungesättigten Monomeren B1 und B2, die jeweils mindestens ei nen stickstoffhaltigen Heterocyclus enthalten, und optional weiteren Comonome ren B3.
12. Formulierung nach einem der Ansprüche 7 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der polymeren Pfropfgrundlage A um einen Polyether handelt.
13. Verfahren zur Herstellung von Formulierungen nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens ein polymeres Schlichtemit¬ tel (a) und mindestens ein Polymerisat (b), das zur Komplexierung von Farbstof¬ fen in der Lage ist, miteinander vermischt.
14. Gefärbte und ungefärbte Garne, behandelt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
Description:
Verfahren zur Behandlung von gefärbten oder ungefärbten Garnen

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von gefärbten oder ungefärbten Garnen, dadurch gekennzeichnet, dass man sie mit

(a) mindestens einem polymeren Schlichtemittel (b) und mindestens einem Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

kontaktiert.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung Formulierungen, enthaltend

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung erfindungs¬ gemäßer Formulierungen. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung gefärbte und ungefärbte Garne, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.

Garne werden beim Weben im Allgemeinen stark mechanisch beansprucht. Die Bean- spruchung kann so weit gehen, dass einzelne oder mehrere Garne beim Weben rei¬ ßen, wobei das Reißen eines Kettgarns besonders großen wirtschaftlichen Schaden verursacht.

Garne, insbesondere Kettgarne, behandelt man daher vor dem Weben mit Lösungen, Dispersionen oder Schmelzen von makromolekularen Stoffen. Die auf die Faser auf¬ gebrachten makromolekularen Stoffe kann man nach dem Weben auswaschen. Wenn man eine derartige Behandlung durchführt, um vor dem Verweben eine höhere Glätte, Geschmeidigkeit, Festigkeit und Geschlossenheit der Garne zu erzielen, so spricht man vom Schlichten von Garnen. Schlichtemittel, auch Schlichten genannt, werden üblicherweise nach dem Weben möglichst weitgehend ausgewaschen. Der letztere Arbeitsgang wird auch Entschlichten genannt.

Gängige Schlichtemittel wählt man üblicherweise aus natürlichen makromolekularen Stoffen wie beispielsweise Stärke, aus modifizierten natürlichen makromolekularen Stoffen wie beispielsweise modifizierter Stärke und Carboxymethylcellulose und aus synthetischen makromolekularen Stoffen wie beispielsweise Polyvinylalkohol, Vinyl- acetatcopolymeren, Polyestern und Poly(meth)acrylaten, s. beispielsweise Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Vol. 36, 6. Auflage, S. 18 - 26, Wiley-VCH Wein- heim, 2003.

In einigen Fällen beobachtet man jedoch, dass sich die Schlichte nicht ausreichend entfernen lässt, das heißt, das Entschlichten gelingt nur unzureichend und mit großem Aufwand.

Auch lassen sich die mechanischen Eigenschaften von geschlichteten Garnen und insbesondere geschlichteten Kettgarnen noch weiter verbessern.

Weiterhin verwebt man nicht nur ungefärbte Garne, sondern in vielen Fällen auch ge¬ färbte Garne. Dabei beobachtet man, dass durch das gefärbte Garn das Schlichtebad (die Schlichteflotte) angefärbt wird. Das Anfärben geschieht in vielen Fällen durch lose an das Garn anheftende Farbstoffpartikel, durch hydrolysierten oder durch nicht aus- reichend fixierten Farbstoff. So lange man keinen Farbwechsel durchzuführen wünscht, ist diese Beobachtung unkritisch. Will man einen Farbwechsel durchführen, so muss man jedoch, um das Anschmutzen des Garns durch in der Schlichteflotte gelösten Farbstoff zu verhindern, die Schlichteflotte und gegebenenfalls eingesetzte Wasserbä¬ der auswechseln. Ein derartiges Verfahren ist jedoch unpraktisch, weil es verlängerte Stillstandzeiten der Schlichtemaschinen und erhöhte Abwassermengen verursacht.

Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Bereitstellung von gefärbten oder ungefärbten Garnen bereit zu stellen, das zu Garnen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften führt, die sich leichter entschlichten lassen, und das auch bei Farb- Wechsel erlaubt, Garne mit verbessertem Aussehen herzustellen.

Weiterhin bestand die Aufgabe, Formulierungen bereit zu stellen, mit deren Hilfe man gefärbte oder ungefärbte Garne mit verbesserten mechanischen Eigenschaften her¬ stellen kann, die sich leichter entschlichten lassen und mit deren Hilfe verringerte Still- Standzeiten bei der Schlichtung von Garnen realisiert werden können, und es bestand die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von entsprechenden Formulierungen bereit zu stellen. Schließlich bestand die Aufgabe, Garne und Gewebe bereit zu stellen, die ein weniger angeschmutztes Aussehen haben.

Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.

Garne im Sinne der vorliegenden Erfindung können natürlichen Ursprungs sein, bei¬ spielsweise Baumwolle, Wolle oder Flachs, oder synthetisch, beispielsweise Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril. Auch Stapelfasergarne aus Mischungen, beispielsweise Po- lyester-Zellulose, Polyester-Wolle, und Filamentgarne wie beispielsweise Garne aus Viscose, (Tri)acetat und Polyester sind Garne im Sinne der vorliegenden Erfindung. Garne können gefärbt oder ungefärbt sein. Die Art der Färbung ist für die Ausführung der vorliegenden Erfindung unkritisch. Im Folgenden werden gefärbte und ungefärbte Garne unter dem Begriff Garne subsummiert.

Als polymere Schlichtemittel (a) sind im Grundsatz alle gängigen Schlichtemittel geeig¬ net wie beispielsweise wasserlösliche (Meth)acrylsäure(co)polymere, Carbomethoxy- cellulose und gegebenenfalls modifizierte Stärke. Bevorzugt sind Polyvinylalkohole, wasserlösliche (Meth)acrylsäure(co)polymere und gegebenenfalls modifizierte Stärke.

Unter Carboxymethylcellulose sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Alkalime¬ tallsalze und insbesondere Natriumsalze von partiell veretherten oder veresterten CeI- lulosederivaten mit etwa 1000 bis 7000 Glucoseeinheiten pro Molekül zu verstehen.

Unter Polyvinylalkoholen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere par- tiell hydrolysierte Polyvinylacetate zu verstehen, wobei unter Polyvinylacetaten Homo- polymere des Vinylacetats und auch Vinylacetat-Methylmethacrylat-Copolymere zu verstehen sind. Polyvinylalkohole im Sinne der vorliegenden Erfindung haben vor¬ zugsweise ein Molekulargewicht Mw von 5000 bis 300.000 g/mol und einen Hydrolyse¬ grad von 60 bis 99 mol-% (d.h., 60 bis 99 mol-% der Estergruppen sind hydrolysiert), bevorzugt 88 bis 98,5 mol-%.

Unter wasserlöslichen (Meth)acrylsäure(co)polymeren sind im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere Copolymerisate von (Meth)acrylsäure mit Alkalimetallsalzen oder Ammoniumsalzen der (Meth)acrylsäure zu verstehen, die als weitere Comonome- re einpolymerisiert enthalten können:

C1-C4-Alkylester, insbesondere Methylester, Ethylester und n-Butylester der (Meth)acrylsäure, (Meth)acrylnitril, bevorzugt Acrylnitril, (Meth)acrylamid, bevorzugt Acrylamid.

Ganz besonders bevorzugt sind statistische Copolymerisate von Alkalimetall- oder Ammoniumsalzen, welche erhältlich sind durch Copolymerisation von 1 bis 20 Gew.-% (Meth)acrylsäure, 2 bis 20 Gew.-% (Meth)acrylnitril, 30 bis 80 Gew.-% mindestens eines Comonomers der allgemeinen Formel I

0 bis 20 Gew.-% mindestens eines Amids der allgemeinen Formel Il

wobei die Variablen wie folgt gewählt werden:

R1, R2, R4, R5 gewählt aus Wasserstoff,

unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-AIkYl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-E- thylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl und ganz besonders bevorzugt Methyl.

R6, R7 gewählt aus Wasserstoff, unverzweigtem oder verzweigtem CrC10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-E- thylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-AIkYl wie Methyl, Ethyl, n-Pro¬ pyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl und ganz besonders bevor¬ zugt Methyl,

oder R6 und R7 sind gemeinsam C2-C10-Alkylen, substituiert oder unsubstituiert, insbe- sondere C4-C6-Alkylen, insbesondere -(CH2)4-, -(CH2)S- oder -(CH2J6-.

R3 ist gewählt aus unverzweigtem oder verzweigtem CrC1o-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl und ganz besonders bevorzugt Methyl.

Dabei sind Gew.-% stets bezogen auf die Gesamtmasse an Copolymer.

Als Alkalimetalle kommen grundsätzlich Li, Na, K, Rb und Cs in Frage, bevorzugt sind K und Na und besonders bevorzugt ist Na. Als Ammoniumsalze kommen nicht nur NH4+-Salze, sondern auch C-i-C^Alkylammoniumsalze, Di-C1-C^alkylammoniumsalze, Tri-C1-C4-Alkylammoniumsalze und quaternäre C1-C4-Alkylammoniumsalze in Frage, bevorzugt sind NH4+-Salze.

Erfindungsgemäß eingesetzte wasserlösliche (Meth)acrylsäure(co)polymerisate kann man nach an sich bekannten Methoden herstellen, insbesondere radikalischer Copo- lymerisation, absatzweise oder kontinuierlich, beispielsweise Massepolymerisation, Emulsionspolymerisation, Fällungspolymerisation und Lösungspolymerisation, bei¬ spielsweise in Wasser als Lösungsmittel.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist mindestens ein erfindungs¬ gemäß eingesetztes wasserlösliches (Meth)acrylsäure(co)po!ymerisat eine dynami¬ sche Viskosität im Bereich von 30 bis 3000 mPa-s auf, bevorzugt bis 1500 und beson¬ ders bevorzugt 40 bis 600 mPa-s, gemessen als 25 Gew.-% wässrige Lösung nach DIN EN ISO 3219 bei 23 0C.

Weiterhin setzt man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren mindestens ein Polymerisat (b) ein, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, gewählt aus (Co)polymerisaten, die mindestens ein Comonomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoffhaltigen Heterocyclus enthält.

Beispiele für bevorzugt eingesetzte Polymerisate, die zur Komplexierung von Farbstof- fen in der Lage sind, sind Polyvinylpyrrolidone mit einem Molekulargewicht Mw im Be¬ reich von 4000 bis 300.000 g/mol, bevorzugt 20.000 bis 100.000 g/mol und besonders bevorzugt 40.000 bis 50.000 g/mol.

Weitere Beispiele für bevorzugt eingesetzte Polymerisate, die zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage sind, sind Polyvinylimidazole mit einem Molekulargewicht Mw im Bereich von 4000 bis 300.000 g/mol.

Weitere Beispiele für bevorzugt eingesetzte Polymerisate, die zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage sind, sind Copolymerisate von (Meth)acrylsäure und Vinyl- pyrrolidon und/oder Vinylimidazol, vorzugsweise mit einem Molekulargewicht Mw im Bereich von 4000 bis 300.000 g/mol und einem molaren Comonomerverhältnis im Be¬ reich von 1 :100 bis 100:1.

Bei im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Copolymerisaten, die zur Komple- xierung von Farbstoffen in der Lage sind, kann es sich um statistische Copolymere, Blockcopolymere oder Pfropfcopolymere handeln. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei im erfindungsgemäßen Verfahren ein¬ gesetzten Copolymerisaten, die zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage sind, um Pfropfcopolymere, die mindestens ein Comonomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoff-haltigen Heterocyclus trägt.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind im erfindungsgemäßen Ver¬ fahren eingesetzte Pfropfpolymere aufgebaut aus

einer polymeren Pfropfgrundlage A, die keine monoethylenisch ungesättigten Einheiten aufweist, und

polymeren Seitenketten B, gebildet aus Copolymeren von mindestens einem, bevor¬ zugt mindestens zwei monoethylenisch ungesättigten Monomeren B1 und B2, die je¬ weils mindestens einen stickstoffhaltigen Heterocyclus enthalten, und optional weiteren Comonomeren B3.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäß ver¬ wendeten Pfropfpolymere als Comonomer B1 vorzugsweise mindestens ein cyclisches Amid der allgemeinen Formel III

einpolymerisiert, wobei die Variablen folgende Bedeutung haben:

x ist eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 6

R8 Wasserstoff oder CrC4-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl.

Im einzelnen seien als einpolymerisiertes Monomer B1 beispielsweise N-Vinyl- pyrrolidon, N-Vinyl-δ-valerolactam und N-Vinyl-ε-caprolactam genannt, wobei N-Vinyl- pyrrolidon bevorzugt ist.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäß verwendeten Copolymere mindestens ein Monomer B2 einpolymerisiert, das einen stickstoffhaltigen Heterocyclus, ausgewählt aus der Gruppe der Pyrrole, Pyrrolidine, Pyridine, Chinoline, Isochinoline, Purine, Pyrazole, Imidazole, Triazole, Tetrazole, Indo- lizine, Pyridazine, Pyrimidine, Pyrazine, Indole, Isoindole, Oxazole, Oxazolidone, Oxa- zolidine, Morpholine, Piperazine, Piperidine, Isoxazole, Thiazole, Isothiazole, Indoxyle, Isatine, Dioxoindole und Hydanthoine und deren Derivaten, z.B. Barbitursäure und U- racil und deren Derivate, enthält.

Bevorzugte Heterocyclen sind dabei Imidazole, Pyridine und Pyridin-N-oxide, wobei Imidazole besonders bevorzugt sind.

Beispiele für besonders geeignete Comonomere B2 sind N-Vinylimidazole, Alkylvinyli- midazole, insbesondere Methylvinylimidazole wie 1-Vinyl-2-methylimidazol, 3-Vinyl- imidazol-N-oxid, 2- und 4-Vinylpyridine, 2- und 4-Vinylpyridin-N-oxide sowie betaini- sehe Derivate und Quaternisierungsprodukte dieser Monomere.

Ganz besonders bevorzugte einpolymerisierte Comonomere B2 sind N-Vinylimidazole der allgemeinen Formel IV a, betainische N-Vinylimidazole der allgemeinen Formel IV b, 2- und 4-Vinylpyridine der allgemeinen Formel IV c und IV d sowie betainische 2- und 4-Vinylpyridine der allgemeinen Formel IV e und IV f

in denen die Variablen folgende Bedeutung haben:

R9, R10, R11, R12 unabhängig voneinander Wasserstoff, CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl; oder Phenyl, vorzugsweise Wasserstoff;

A1 d-Cao-Alkylen, beispielsweise -CH2-, -CH(CH3)-, -(CH2)Z-, -CH2-CH(CH3)-, -(CH2)3-, -(CHa)4-, -(CHz)6-, -(CH2)β-, vorzugsweise d-Cs-Alkylen; insbesondere -CH2-, -(CH2)2- oder -(CH2)3-. X" -SO3", -OSO3-, -COO", -OPO(OH)O-, -OPO(OR13)O" oder -PO(OH)O";

R13 C1-C24-AIkYl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso- Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo- Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-AIkYl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl.

Beispiele für insbesondere bevorzugte betainische einpolymerisierte Monomere B2 sind Monomere der Formeln V b1 V e und V f, in denen die Gruppierung A1 - X" für -CH2-COO", -(CH2)2-SO3- oder (CH2)3-SO3- steht und die übrigen Variablen jeweils für Wasserstoff.

Es eignen sich auch Vinylimidazole und Vinylpyridine als einpolymerisierte Monomere B2, die vor oder nach der Polymerisation quaternisiert wurden.

Die Quaternisierung kann insbesondere mit Alkylierungsmitteln wie Alkylhalogeniden, die in der Regel 1 bis 24 C-Atome im Alkylrest aufweisen, oder Dialkylsulfaten, die im allgemeinen Alkylreste mit 1 bis 10 C-Atomen enthalten, vorgenommen werden. Bei¬ spiele für geeignete Alkylierungsmittel aus diesen Gruppen sind Methylchlorid, Methyl- bromid, Methyliodid, Ethylchlorid, Ethylbromid, Propylchlorid, Hexylchlorid, Dodecylch- lorid und Laurylchlorid sowie Dimethylsulfat und Diethylsulfat. Weitere geeignete Alky¬ lierungsmittel sind z.B.: Benzylhalogenide, insbesondere Benzylchlorid und Benzyl- bromid; Chloressigsäure; Fluorschwefelsäuremethylester; Diazomethan; Oxoniumver- bindungen, wie Trimethyloxoniumtetrafluoroborat; Alkylenoxide, wie Ethylenoxid, Pro- pylenoxid und Glycidol, die in Gegenwart von Säuren zum Einsatz kommen; kationi¬ sche Epichlorhydrine. Bevorzugte Quatemisierungsmittel sind Methylchlorid, Dimethyl¬ sulfat und Diethylsulfat.

Beispiele für besonders geeignete einpolymerisierte quaternisierte Monomere B2 sind 1-Methyl-3-vinylimidazoliummethosulfat und -methoclorid.

Das Gewichtsverhältnis der einpolymerisierten Monomere B1 und B2 beträgt in der Regel 99:1 bis 1 :99, bevorzugt 90:10 bis 30:70, besonders bevorzugt 90:10 bis 50:50, ganz besonders bevorzugt 80:20 bis 50:50 und insbesondere 80:20 bis 60:40.

Die erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate können ein oder mehrere weitere Monomere B3 einpolymerisiert enthalten, beispielsweise carboxylgruppenhaltige mo- noethylenisch ungesättigte Monomere, beispielsweise C2-C10-ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren und deren Derivate wie Salze, Ester, Amide und Anhydride. Beispiel¬ haft seien genannt: Säuren und ihre Salze wie beispielsweise (Meth)-acrylsäure, Fumarsäure, Maleinsäure und die jeweiligen Alkali- oder Ammoniumsalze;

Anhydride wie beispielsweise Maleinsäureanhydrid;

Ester wie beispielsweise (Meth)-acrylsäuremethylester, (Meth)-acrylsäureethylester, (Meth)-acrylsäure-n-butylester, Dimethylmaleat, Diethylmaleat, Dimethylfumarat, Diethylfumarat, Di-n-butylfumarat,

Weitere Beispiele für B3 sind Vinylacetat und Vinylpropionat sowie ethylenisch unge¬ sättigte Verbindungen der allgemeinen Formel V a bis V d,

V a V b V c V d wobei die Formeln wie folgt definiert sind:

R8 ist wie oben definiert, Y1 ist gewählt aus Sauerstoff oder NH1 y ist eine ganze Zahl, gewählt aus 1 oder 0, Y2 [A2-O]S-[A3-O]U-[A4-O]V-R14

A2 bis A4 gleich oder verschieden und unabhängig voneinander -(CH2)2-, -(CH2)3-, -(CHz)4-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(CH2-CH3)-, -CH2-CHOR16-CH2-;

R14 Wasserstoff, Amino-CrCβ-alkyl, wobei es sich um eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe handeln kann, beispielsweise -CH2-NH2, -(CH2)2-NH2, -CH2-CH(CHa)-NH2, -CH2-NHCH3, -CH2-N(CH3)2, -N(CH3)2, -NHCH3, -N(C2Hs)2; C1-C24-AIkVl; R15-CO-, R15-NH-CO-;

R15 CrC24-Alkyl;

R16 Wasserstoff, CrC24-Alkyl, R15-CO-;

s ganze Zahlen im Bereich von 0 bis 500; u gleich oder verschieden und ganze Zahlen im Bereich von jeweils 1 bis 5000;

v gleich oder verschieden und ganze Zahlen im Bereich von jeweils 0 bis 5000;

w gleich oder verschieden und ganze Zahlen im Bereich von jeweils 0 bis 5000.

Die CrC24-Alkylreste in Formel V a bis V d können verzweigte oder unverzweigte C1- C24-Alkylreste sein, wobei CrC12-Alkylreste bevorzugt und CrC6-Alkylreste besonders bevorzugt sind. Als Beispiele seien Methyl, Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl, n-Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1 ,1-Dimethylethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methyl- butyl, 3-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, n-Hexyl, 1 ,1-Dimethylpropyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 1 -Methyl pentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, 1 ,1-Dimethylbutyl, 1 ,2-Dimethylbutyl, 1 ,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl, 2,3-Di- methylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl, 1 ,1 ,2-Trimethylpropyl, 1 ,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, 2-Ethylhexyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl, n-Nonadecyl und n-Eicosyl genannt.

Die Herstellung von erfindungsgemäß verwendeten Pfropfpolymeren ist an sich be¬ kannt und beispielsweise in WO 94/26796 beschrieben.

In einer speziellen Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch ge¬ kennzeichnet, dass man als Copolymer im erfindungsgemäßen Verfahren ein oder mehrere Pfropfpolymere einsetzt.

Bevorzugt verwendeten Pfropfpolymere sind beispielsweise solche, die neben den Comonomeren B1 und/oder B2 auch solche Comonomere B3 einpolymerisiert enthal¬ ten, die den Formeln V a bis V d entsprechen.

In einer bevorzugten Ausführungsform verwendet man solche Pfropfpolymere, welche aufgebaut sind aus einer polymeren Pfropfgrundlage A, die keine monoethylenisch ungesättigten Einheiten aufweist, und polymeren Seitenketten B, gebildet aus Copolymeren von mindestens zwei monoethy¬ lenisch ungesättigten Monomeren B1 und B2, die jeweils mindestens einen stickstoff- haltigen Heterocyclus enthalten, und optional weiteren Comonomeren B3. Die in der im Folgenden beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens verwendeten Pfropfpolymerisate, die kammartig aufgebaut sein können, kön¬ nen durch ihr Verhältnis von Seitenketten B zu polymerer Pfropfgrundlage A charakte¬ risiert werden. Der Anteil der Seitenketten B an den Pfropfpolymeren ist vorteilhaft grö- ßer als 35 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt-Pfropfpolymer. Bevorzugt beträgt der Anteil 55 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 70 bis 90 Gew.-%.

Die Seitenketten B der Pfropfpolymerisate enthalten als Monomer B1 vorzugsweise mindestens ein cyclisches Amid der allgemeinen Formel III

einpolymerisiert, wobei in Formel III die Variablen wie oben definiert sind.

Im einzelnen seien als einpolymerisiertes Monomer B1 beispielsweise N-Vinyl- pyrrolidon, N-Vinyl-δ-valerolactam und N-Vinyl-ε-caprolactam genannt, wobei N-Vinylpyrrolidon bevorzugt ist.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Seitenketten B vor¬ zugsweise mindestens ein monoethylenisch ungesättigtes Monomer B2 einpolymeri- siert, das einen stickstoffhaltigen Heterocyclus, ausgewählt aus der Gruppe der Pyrro- Ie, Pyrrolidine, Pyridine, Chinoline, Isochinoline, Purine, Pyrazole, Imidazole, Triazole, Tetrazole, Indolizine, Pyridazine, Pyrimidine, Pyrazine, Indole, Isoindole, Oxazole, Oxazolidone, Oxazolidine, Morpholine, Piperazine, Piperidine, Isoxazole, Thiazole, Isothiazole, Indoxyle, lsatine, Dioxindole und Hydanthoine und deren Derivaten, z.B. Barbitursäure und Uracil und deren Derivate, enthält.

Bevorzugte Heterocyclen sind dabei Imidazole, Pyridine und Pyridin-N-oxide, wobei Imidazole besonders bevorzugt sind. Beispiele für besonders geeignete Comonomere B2 sind N-Vinylimidazole, Alkylvinyli- midazole, insbesondere Methylvinylimidazole wie 1-Vinyl-2-methylimidazol, 3-Vinyl- imidazol-N-oxid, 2- und 4-Vinylpyridine, 2- und 4-Vinylpyridin-N-oxide sowie betaini- sche Derivate und Quaternisierungsprodukte dieser Monomere.

Ganz besonders bevorzugte einpolymerisierte Comonomere B2 sind N-Vinylimidazole der allgemeinen Formel IV a, betainische N-Vinylimidazole der allgemeinen Formel IV b, 2- und 4-Vinylpyridine der allgemeinen Formel IV c und IV d sowie betainische 2- und 4-Vinylpyridine der allgemeinen Formel IV e und IV f. Beispiele für ganz besonders bevorzugte betainische einpolymerisierte Monomere B2 sind Monomere der Formeln IV b, IV e und IV f, in denen die Gruppierung A1 - X" für -CH2-COO', -(CH2)2-SO3"oder -(CH2)S-SO3" steht und die übrigen Variablen jeweils für Wasserstoff.

Es eignen sich auch Vinylimidazole und Vinylpyridine als einpolymerisierte Monomere B2, die vor oder nach der Polymerisation quaternisiert wurden.

Die Quatemisierung kann insbesondere wie oben beschrieben vorgenommen werden.

Beispiele für besonders geeignete einpolymerisierte quaternisierte Monomere B2 sind 1-Methyl-3-vinylimidazoliummethosulfat und -methoclorid.

Das Gewichtsverhältnis der einpolymerisierten Monomere B1 und B2 beträgt in der Regel 99:1 bis 1 :99, bevorzugt 90:10 bis 30:70, besonders bevorzugt 90:10 bis 50:50, ganz besonders bevorzugt 80:20 bis 50:50 und insbesondere 80:20 bis 60:40.

Die erfindungsgemäß verwendeten Pfropfpolymerisate können ein oder mehrere weite¬ re Monomere B3 in den Seitenketten einpolymerisiert enthalten, z.B. carboxylgruppen- haltige monoethylenisch ungesättigte Monomere, beispielsweise C2-C10-ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren und deren Derivate wie Salze, Ester, Anhydride und die wie oben stehend definiert sind.

Die polymere Pfropfgrundlage A der erfindungsgemäß verwendeten Pfropfpolymerisate ist bevorzugt ein Polyether. Der Begriff "polymer" soll dabei auch oligomere Verbindun¬ gen mit umfassen.

Besonders bevorzugte polymere Pfropfgrundlagen A haben ein mittleres Molekularge¬ wicht Mn von mindestens 300 g. Besonders bevorzugte polymere Pfropfgrundlagen A weisen die allgemeine Formel VI a auf

VI a

oder VI b

VI b in denen die Variablen folgende Bedeutung haben:

R16 Hydroxy, Amino, C1-C24-AIkOXy wie beispielsweise Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy, n-Pentoxy, iso-Pen- toxy, n-Hexoxy iso-Hexoxy, R15-COO-, R15-NH-COO-, Polyalkoholrest mit bis zu 8 OH-Gruppen, wie beispielsweise Glycerinyl;

A5 -CO-O-, -CO-B-CO-O-, -CO-NH-B-NH-CO-O-;

A6 C1-C2o-Alkylen, dessen Kohlenstoffkette durch 1 bis 10 nicht-benachbarte Sauer¬ stoffatome als Etherfunktionen unterbrochen sein kann,

B -(CH2)r, Arylen, beispielsweise para-Phenylen, meta-Phenylen, ortho-Phenylen, 1 ,8-Naphthylen, 2,7-Naphthylen, substituiert oder unsubstituiert;

n 1 oder, wenn R14 einen Polyalkoholrest bedeutet, 1 bis 8;

t ganze Zahlen im Bereich von 1 bis 12;

und die übrigen Variablen wie oben stehend definiert sind. Bei polymeren Pfropfgrundlagen A der Formel VI a handelt es sich vorzugsweise um Polyether aus der Gruppe der Polyalkylenoxide auf Basis von Ethylenoxid, Propylen- oxid und Butylenoxiden, Polytetrahydrofuran sowie Polyglycerin. Je nach Art der Mo¬ nomerbausteine ergeben sich Polymerisate mit folgenden Struktureinheiten:

-(CHa)2-O-, -(CHa)3-O-, -(CHa)4-O-, -CH2-CH(CH3)-O-, -CH2-CH(CH2-CHs)-O-, -CH2-CHOR15-CH2-O-

Geeignet sind sowohl Homopolymerisate als auch Copolymerisate, wobei es sich bei den Copolymerisaten um statistische Copolymerisate oder um Blockcopolymerisate handeln kann.

Endständige primäre Hydroxylgruppen der auf Basis von Alkylenoxiden oder Glycerin hergestellten Polyether sowie die sekundären OH-Gruppen von Polyglycerin können frei vorliegen oder auch mit CrC24-Alkoholen verethert, mit C-ι-C24-Carbonsäuren ver- estert oder mit Isocyanaten zu Urethanen umgesetzt sein. Für diesen Zweck geeignete Alkohole sind z.B.: primäre aliphatische Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol und Butanol, primäre aromatische Alkohole, wie Phenol, Isopropylphenol, tert.-Butylphenol, Octylphenol, Nonylphenol und Naphthol, sekundäre aliphatische Alkohole, wie Isopro- panol, tertiäre aliphatische Alkohole, wie tert.-Butanol und mehrwertige Alkohole, z.B. Diole, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, 1 ,3-Propandiol und Butandiol, und Triole, wie Glycerin und Trimethylolpropan. Die Hydroxylgruppen können jedoch auch durch reduktive Aminierung mit Wasserstoff-Ammoniak-Gemischen unter Druck gegen primäre Aminogruppen ausgetauscht oder durch Cyanethylierung mit Acrylinitril und Hydrierung in Aminopropylenendgruppen umgewandelt sein. Die Umwandlung der Hydroxyl-Endgruppen kann dabei nicht nur nachträglich durch Umsetzung mit Alkoho¬ len oder mit Alkalimetallaugen, Aminen und Hydroxylaminen erfolgen, sondern diese Verbindungen können wie Lewis-Säuren, z.B. Bortrifluorid, auch zu Beginn der Poly¬ merisation als Starter verwendet werden. Schließlich können die Hydroxyl-Endgruppen auch durch Umsetzung mit Alkylierungsmitteln, wie Dimethylsulfat, verethert werden.

Die C1-C24-Alkylreste in Formel Vl a und VI b können verzweigte oder unverzweigte C1- C24-Al ky I reste sein, wobei CrC12-Alkylreste bevorzugt und C-rC6-Alkylreste besonders bevorzugt sind. Als Beispiele seien Methyl, Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl, n-Butyl, 1-Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1 ,1-Dimethylethyl, n-Pentyl, 1-Methylbutyl, 2-Methyl- butyl, 3-Methylbutyl, 2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, n-Hexyl, 1 ,1-Dimethylpropyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, 1 ,1-Dimethylbutyl, 1 ,2-Dimethylbutyl, 1 ,3-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl, 2,3-Di- methylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl, 1 ,1 ,2-Trimethylpropyl, 1 ,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethyl-1-methylpropyl, 1-Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, 2-E- thylhexyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl, n-Nonadecyl und n-Eicosyl genannt.

Das mittlere Molekulargewicht Mn der Polyether der allgemeinen Formel VI a beträgt in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mindestens 300 g/mol und ist in der Regel < 100.000 g/mol. Es beträgt bevorzugt 500 g/mol bis 50.000 g/mol, besonders bevorzugt bis 10.000 g/mol und ganz besonders bevorzugt bis 2000 g/mol. Die PoIy- dispersität der Polyether der allgemeinen Formel VI a ist in den meisten Fällen gering, beispielsweise im Bereich von 1 ,1 bis 1 ,8.

Man kann Homo- und Copolymerisate von Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid und Isobutylenoxid, die linear oder verzweigt sein können, als polymere Pfropfgrundlage A verwenden. Der Begriff Homopolymerisate umfasst im Rahmen der vorliegenden Erfin¬ dung auch solche Polymerisate, die außer der polymerisierten Alkylenoxideinheit noch die reaktiven Moleküle enthalten, die zur Initiierung der Polymerisation der cyclischen Ether bzw. zur Endgruppenverschließung des Polymerisats verwendet wurden.

Verzweigte Polymerisate können hergestellt werden, indem man beispielsweise an Polyalkohole (Reste R16 in Formel VI a und Vl b), z.B. Pentaerythrit, Glycerin und Zu- cker bzw. Zuckeralkohole, wie Saccharose, D-Sorbit und D-Mannit, Disaccharide, Ethy¬ lenoxid und gewünschtenfalls Propylenoxid und/oder Butylenoxide oder auch Polygly- cerin anlagert.

Dabei können Polymerisate gebildet werden, bei denen mindestens eine, bevorzugt eine bis acht, besonders bevorzugt eine bis fünf der in dem Polyalkoholmolekül vor¬ handenen Hydroxylgruppen in Form einer Etherbindung mit dem Polyetherrest gemäß Formel VI a bzw. VI b verknüpft sein können.

Vierarmige Polymerisate beispielsweise können erhalten werden, indem man Alkylen- oxide an Diamine, vorzugsweise Ethylendiamin, anlagert.

Weitere verzweigte Polymerisate können hergestellt werden, indem man Alkylenoxide mit höherwertigen Aminen, z.B. Triaminen, oder insbesondere Polyethyleniminen um¬ setzt. Hierfür geeignete Polyethylenimine haben in der Regel mittlere Molekulargewich- te Mn von 300 bis 20000 g, bevorzugt 500 bis 10000 g und besonders bevorzugt 500 bis 5000 g. Das Gewichtsverhältnis von Alkylenoxid zu Polyethylenimin beträgt übli¬ cherweise im Bereich von 100:1 bis 0,1 :1 , vorzugsweise im Bereich von 20:1 bis 0,5:1.

Es ist auch möglich, Polyester von Polyalkylenoxiden und aliphatischen CrC12-, bevor- zugt C-rCe-Dicarbonsäuren oder aromatischen Dicarbonsäuren, z.B. Oxalsäure, Bern¬ steinsäure, Adipinsäure oder Terephthalsäure, mit mittleren Molekulargewichten Mn von 1500 bis 25000 g/mol als polymere Pfropfgrundlage A zu verwenden. Es ist weiterhin möglich, anstatt VI a und VI b durch Phosgenierung hergestellte PoIy- carbonate von Polyalkylenoxiden oder auch Polyurethane von Polyalkylenoxiden und aliphatischen C1-C12-, bevorzugt CrCe-Diisocyanaten oder aromatischen Diisocyana- ten, z.B. Hexamethylendiisocyanat oder Phenylendiisocyanat, als polymere Pfropf- grundlage A zu verwenden.

Derartige Polyester, Polycarbonate oder Polyurethane können bis zu 500, bevorzugt bis zu 100 Polyalkylenoxideinheiten enthalten, wobei die Polyalkylenoxideinheiten so¬ wohl aus Homopolymerisaten als auch aus Copolymerisaten unterschiedlicher Alky- lenoxide bestehen können.

Besonders bevorzugt werden Homo- und Copolymerisate von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid als polymere Pfropfgrundlage A für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet, die einseitig oder beidseitig endgruppenverschlossen sein können.

Ein Effekt von Polypropylenoxid und copolymeren Alkylenoxiden mit hohem Propyle- noxidanteil liegt darin, dass die Pfropfung leichter erfolgt.

Ein Effekt von Polyethylenoxid und copolymeren Alkylenoxiden mit hohem Ethylen- oxidanteil besteht darin, dass bei erfolgter Pfropfung und gleicher Pfropfdichte wie bei Polypropylenoxid das Gewichtsverhältnis von Seitenkette zu polymere Pfropfgrundlage größer ist.

Die K-Werte der Pfropfcopolymere betragen üblicherweise 10 bis 150, bevorzugt 10 bis 80 und besonders bevorzugt 15 bis 60 (bestimmt nach H. Fikentscher, Cellulose- Chemie, Bd. 13, S. 58 bis 64 und 71 bis 74 (1932) in Wasser bzw. wässrigen Natrium¬ chloridlösungen bei 25°C und Polymerkonzentrationen, die je nach K-Wert-Bereich bei 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-% liegen). Der jeweils gewünschte K-Wert lässt sich durch die Zusammensetzung der Einsatzstoffe einstellen. Bei 100% theoretischem Pfropfgrad wird das Molekulargewicht der Produkte gegeben durch Molekulargewicht der Pfropf¬ basis und dem Anteil der Comonomere, die als Seitenketten abreagieren. Je mehr Mo¬ leküle man als Pfropfbasis einsetzt, desto mehr Endmoleküle hat man und umgekehrt. Die Seitenkettendichte ist durch die Startermenge und die Reaktionsbedingungen ein¬ stellbar.

Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Pfropfpolymerisate werden die Monomere B1 und/oder B2 und gegebenenfalls weitere Comonomere B3 in Gegenwart der polymeren Pfropfgrundlage A radikalisch polymeri- siert.

Die Polymerisation kann beispielsweise im Sinne einer Lösungspolymerisation, Poly¬ merisation in Substanz, Emulsionspolymerisation, umgekehrten Emulsionspolymerisa- tion, Suspensionspolymerisation, umgekehrten Suspensionspolymerisation oder Fäl¬ lungspolymerisation geführt werden. Bevorzugt sind die Polymerisation in Substanz und vor allem die Lösungspolymerisation, die insbesondere in Gegenwart von Wasser durchgeführt wird.

Bei der Polymerisation in Substanz kann man so vorgehen, dass man die Monomere B1 und/oder B2 in der polymeren Pfropfgrundlage A löst, die Mischung auf die Polyme¬ risationstemperatur erhitzt und nach Zugabe eines Radikalstarters auspolymerisiert. Die Polymerisation kann auch halbkontinuierlich durchgeführt werden, indem man zu- nächst einen Teil, z. B. 10 Gew.-%, der Mischung aus polymerer Pfropfgrundlage A, Monomer B1 und/oder B2 und Radikalstarter vorlegt und auf Polymerisationstempera¬ tur erhitzt und nach dem Anspringen der Polymerisation den Rest der zu polymerisie- renden Mischung nach Fortschritt der Polymerisation zugibt. Man kann jedoch auch die polymere Pfropfgrundlage A in einem Reaktor vorlegen und auf Polymerisationstempe- ratur erhitzen und Monomer B1 und/oder B2 (getrennt oder als Mischung) und den Radikalstarter entweder auf einmal, absatzweise oder vorzugsweise kontinuierlich zu¬ fügen und polymerisieren.

Die oben beschriebene Pfropfpolymerisation kann in einem oder mehreren Lösungs- mittel durchgeführt werden. Geeignete organische Lösungsmittel sind beispielsweise aliphatische und cycloaliphatische einwertige Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n-Pro- panol, Isopropanol, n-Butanol, sek.-Butanol, tert.-Butanol, n-Hexanol und Cyclohexa- nol, mehrwertige Alkohole, z.B. Glykole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol und Buty- lenglykol, und Glycerin, Alkylether mehrwertiger Alkohole, z.B. Methyl- und Ethylether der genannten zweiwertigen Alkohole, sowie Etheralkohole, wie Diethylenglykol und Triethylenglykol, sowie cyclische Ether, wie Dioxan.

Bevorzugt wird die Pfropfpolymerisation in Wasser als Lösungsmittel durchgeführt. Hierbei sind A, B1 und/oder B2 und gegebenenfalls weitere Comonomere B3 in Ab- hängigkeit von der verwendeten Wassermenge mehr oder weniger gut gelöst. Das Wasser kann - teilweise oder ganz - auch im Laufe der Polymerisation zugegeben werden. Selbstverständlich können auch Mischungen von Wasser und den oben ge¬ nannten organischen Lösungsmitteln zum Einsatz kommen.

Üblicherweise verwendet man 5 bis 250 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 150 Gew.-%, organisches Lösungsmittel, Wasser oder Gemisch aus Wasser und organischem Lö¬ sungsmittel, bezogen auf das Pfropfpolymerisat.

Bei der Polymerisation in Wasser werden in der Regel 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-% Lösungen bzw. Dispersionen der erfindungsgemäßen Pfropfpolyme¬ risate erhalten, die mit Hilfe verschiedener Trocknungsverfahren, z.B. Sprühtrocknung, Fluidized Sprühtrocknung, Walzentrocknung oder Gefriertrocknung, in Pulverform überführt werden können. Durch Eintragen in Wasser kann dann zum gewünschten Zeitpunkt leicht wieder eine wässrige Lösung bzw. Dispersion hergestellt werden.

Als Radikalstarter eignen sich vor allem Peroxoverbindungen, Azoverbindungen, Re- doxinitiatorsysteme und reduzierende Verbindungen. Selbstverständlich kann man auch Mischungen von Radikalstartern verwenden.

Beispiele für geeignete Radikalstarter sind im einzelnen: Alkalimetallperoxodisulfate, z.B. Natriumperoxodisulfat, Ammoniumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid, organische Peroxide, wie Diacetylperoxid, Di-tert.-butylperoxid, Diamylperoxid, Dioctanoylperoxid, Didecanoylperoxid, Dilauroylperoxid, Dibenzoylperoxid, Bis-(o-toloyl)peroxid, Succinyl- peroxid, tert.-Butylperacetat, tert.-Butylpermaleinat, tert.-Butylperisobutyrat, tert.-Butyl- perpivalat, tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperneodecanoat, tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Butylperoxi-2-ethyl- hexanoat und Diisopropylperoxidicarbamat; Azobisisobutyronitril, Azobis(2-amido- propan)dihydrochlorid und 2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril); Natriumsulfit, Natriumbisul- fit, Natriumformaldehydsulfoxilat und Hydrazin und Kombinationen der vorgenannten Verbindungen mit Wasserstoffperoxid; Ascorbinsäure/Eisen(ll)sulfat/Na2S2O8, tert.-Butylhydroperoxid/Natriumdisulfit und tert.-Butylhydroperoxid/Natriumhydroxy- methansulfinat.

Bevorzugte Radikalstarter sind z.B. tert.-Butylperpivalat, tert.-Butylperoctoat, tert.- Butylper-neodecanoat, tert.-Butylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Azobis(2-methyl- propion-amidin)dihydrochlorid, 2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril), Wasserstoffperoxid und Natriumperoxodisulfat, denen Redoxmetallsalze, z.B. Eisensalze, in geringen Mengen zugesetzt werden können.

Üblicherweise werden, bezogen auf die Monomere B1 und/oder B2, 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, Radikalstarter eingesetzt.

Gewünschtenfalls können auch Polymerisationsregler zum Einsatz kommen. Geeignet sind die dem Fachmann bekannten Verbindungen, z.B. Schwefelverbindungen, wie Mercaptoethanol, 2-Ethylhexylthioglykolat, Thioglykolsäure und Dodecylmercaptan, aber auch andere Reglertypen wir z.B. Bisulfit und Hypophosphit. Wenn Polymerisati- onsregler verwendet werden, beträgt ihre Einsatzmenge in der Regel 0,1 bis 15 Gew.- %, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf Monomere B1 und/oder B2.

Die Polymerisationstemperatur liegt in der Regel bei 30 bis 200°C, bevorzugt bei 50 bis 150°C und besonders bevorzugt bei 75 bis 1100C. Die Polymerisation wird üblicherweise unter atmosphärischem Druck durchgeführt, kann jedoch auch unter vermindertem oder erhöhtem Druck, z.B. bei 0,5 oder 5 bar, ablaufen.

Zum Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren kann man die Pfropfcopolymere isolie¬ ren, beispielsweise durch Entfernen des oder der Lösungsmittel, oder aber die Reak¬ tionslösung ohne weitere Aufarbeitung einsetzen.

Das erfindungsgemäße Verfahren führt man so durch, dass man Garne

(a) mit mindestens einem polymeren Schlichtemittel und (b) mindestens einem Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der La¬ ge ist, kontaktiert.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann man diskontinuierlich oder kontinuierlich durch¬ führen.

In einer diskontinuierlichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens so vor, dass man zu behan- delndes Garn in einen oder vorzugsweise nacheinander in verschiedene Tröge gibt, in denen sich wässrige Flotten befinden, die

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, enthalten.

Ganz besonders bevorzugt arbeitet man nach dem Zwei-Gefäß- Verfahren. In einem ersten Gefäß, beispielsweise einer Wanne oder einem Trog, befindet sich eine wässri- ge Flotte, die ein oder mehrere Netzmittel enthält, gewählt beispielsweise aus mehr¬ fach ethoxylierten Oxoalkoholen, mehrfach ethoxylierten Fettalkoholen und mehrfach ethoxylierten Ci0-C2o-Carbonsäuren.

Man behandelt Garn mit der ersten wässrigen Flotte, entnimmt das Garn, trocknet ge- gebenenfalls und behandelt anschließend mit einer zweiten wässrigen Flotte, die sich beispielsweise in einem zweiten Gefäß befindet. Vorzugsweise unterlässt man das vorstehend genannte Zwischentrocknen. In einem zweiten Gefäß sich eine zweite wässrige Flotte, die (a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

enthält.

Vorzugsweise enthält die zweite wässrige Flotte auch

(c) mindestens ein Wachs, beispielsweise Polyolefinwachs, wie z.B. Polyethylen- wachs oder Polypropylenwachs sowie Copolymerwachsen von Ethylen und Proyplen, weiterhin oxidiertem Polyethylenwachs und insbesondere Polyethyien- oxidwachs.

Besonders bevorzugt behandelt man mit Polyethylenoxidwachs, welches im Mittel (Gewichtsmittel) im Bereich von 20 bis 250 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül aufweist.

Natürlich kann man der zweite wässrige Flotte weitere Schlichte-übliche Hilfsmittel zu¬ setzen, beispielsweise Entschäumer, beispielsweise auf Basis von bei Zimmertempe- ratur flüssigen Silikonen, und Viskositätsregler.

In einer diskontinuierlichen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man der ersten wässrigen Flotte

(b) mindestens ein Polymerisat zu, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist.

Die letztere Variante ist bevorzugt, wenn man ungefärbtes Garn erfindungsgemäß zu behandeln wünscht.

Die Temperatur der wässrigen Flotte bzw. der wässrigen Flotten liegt üblicherweise im Bereich von 30 bis 900C. Wenn man mit mehreren, beispielsweise zwei verschiedenen wässrigen Flotten arbeitet, ist es möglich, gleiche oder verschiedene Flottentemperatu¬ ren zu wählen.

In einer kontinuierlichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung geht man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens so vor, dass man Garne über eine oder mehrere Rollen durch mehrere oder vorzugsweise einen oder zwei Behälter zieht, der oder die eine oder mehrere wässrige Flotten enthält bzw. enthalten, welche min- destens ein polymeres Schlichtemittel und mindestens ein Polymerisat, das zur Kom¬ plexierung von Farbstoffen in der Lage ist, enthalten. Anschließend kann man über¬ schüssige wässrige Feuchtigkeit abquetschen. Anschließend kann man erfindungsge- maß behandelte Garne trocknen, beispielsweise indem man sie durch eine Trock¬ nungseinheit zieht. Geeignete Trocknungseinheiten sind beispielsweise Zylindertrock¬ ner. Man trocknet beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von 90 bis 1300C.

Wünscht man erfindungsgemäß Garne mit mehreren wässrigen Flotten zu behandeln, so kann man so vorgehen, dass man mindestens ein polymeres Schlichtemittel und mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, auf verschiedene wässrige Flotten verteilt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform behandelt man Garne erfindungs¬ gemäß so, dass man mindestens ein polymeres Schlichtemittel und mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, jeder oder beson¬ ders bevorzugt einer wässrigen Flotte zusetzt.

Die Behandlungsdauer von Garnen ist üblicherweise kurz und hängt ab von der Ge¬ schwindigkeit, mit der man das zu behandelnde Garn durch den oder die Behälter zieht, in denen oder in dem sich eine oder mehrere Flotten befinden, die

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

enthalten. Typische Maschinengeschwindigkeiten liegen im Bereich von 5 bis 300 m/min. Wenn man mit Maschinen arbeitet, die nur einen einzelnen Faden durch einen oder mehrere Behälter zieht, in denen oder in dem sich eine oder mehrere Flot¬ ten befinden, die mindestens ein polymeres Schlichtemittel und mindestens ein Poly¬ merisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, enthalten, so sind Ma¬ schinengeschwindigkeiten bis zu 500 m/min möglich

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer Temperatur im Bereich von 10 0C bis 98°C, bevorzugt von 20 bis 9O0C, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 30 bis 900C.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung arbeitet man so, dass man wäss- rige Flotten auf zwei Gefäße verteilt und Garn nacheinander durch beide Gefäße zieht.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung arbeitet man so, dass man nur ein Gefäß verwendet, in dem eine wässrige Flotte ist, die (a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

enthält, und zu behandelndes Garn durch dieses eine Gefäß zieht.

Man arbeitet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise mit Flottenaufnahmen im Bereich von 100 bis 150 Gew.-%, das führt nach dem Trocknen in der Regel zu Schlichteauflagen von etwa 2 bis 15 Gew.-%, bezogen jeweils auf un¬ behandeltes trockenes Garn.

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Komponenten (a) und (b) kann man Garn im Rahmen der vorliegenden Erfindung zusätzlich noch mit

(c) mindestens einem Wachs

behandeln, beispielsweise Polyolefinwachs, wie z.B. Polyethylenwachs oder Polypro¬ pylenwachs sowie Copolymerwachsen von Ethylen und Proyplen, weiterhin oxidiertem Polyethylenwachs und insbesondere Polyethylenoxidwachs. Besonders bevorzugt be¬ handelt man mit Polyethylenoxidwachs, welches im Mittel (Gewichtsmittel) im Bereich von 20 bis 250 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül aufweist.

Zusätzlich zu den oben beschriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen kann man Garn weiterhin noch mit sulfiertem Talg oder sulfiertem Öl behandeln, den bzw. das man mindestens einer wässrigen Flotte zusetzt.

Weiterhin kann man mindestens einer wässrigen Flotte noch Schlichte-übliche Hilfsmit¬ tel zusetzen, beispielsweise Entschäumer, beispielsweise auf Basis von bei Zimmer- temperatur flüssigen Silikonen, weiterhin Viskositätsregler.

Man beobachtet, dass man bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht nur farblich ausgezeichnete Garne erhält, selbst bei mehreren Farbwechseln in¬ nerhalb von kurzer Zeit ist es nicht notwendig, die Flotten zu wechseln. Weiterhin beo- bachtet man, dass man Garne und insbesondere Kettgarne erhält, die ebenfalls Ge¬ genstand der vorliegenden Erfindung sind und die besonders gute mechanische Ei¬ genschaften aufweisen, beispielsweise vorzügliche Reißfestigkeit. Außerdem beobach¬ tet man, dass sich nach entsprechender Verarbeitung von erfindungsgemäßen Garnen und insbesondere Kettgarnen polymeres Schlichtemittel (a) und Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, sehr gut rückstandsfrei entfernen las¬ sen, beispielsweise durch Auswaschen mit wässrigen Flotten. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Formulierungen, insbeson¬ dere wässrige Formulierungen, die

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und/oder (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

enthalten. Erfindungsgemäße Formulierungen sind zur Durchführung des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens dann besonders geeignet, wenn man das erfindungsgemäße Verfahren so durchführen möchte, dass man

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und/oder (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, in der selben Flotte vorlegen möchte. Die Komponenten (a) und (b) sind vorstehend beschrieben.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man mindestens ein poly¬ meres Schlichtemittel (a) aus Polyvinylalkoholen, wasserlöslichen (Meth)acrylsäure(co)polymeren und gegebenenfalls modifizierter Stärke.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man mindestens ein Poly¬ merisat (b), das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, aus (Co)polymerisaten, die mindestens ein (Co)monomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoff-haltigen Heterocyclus enthält.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man mindestens ein Poly¬ merisat (b), das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, auswählt aus Pfropfcopolymeren, die mindestens ein Comonomer einpolymerisiert enthalten, das mindestens einen Stickstoff-haltigen Heterocyclus enthält.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Pfropfcopolymer aufge¬ baut aus

einer polymeren Pfropfgrundlage A, die keine monoethylenisch ungesättigten Einheiten aufweist, und

polymeren Seitenketten B, gebildet aus Copolymeren von mindestens zwei monoethy¬ lenisch ungesättigten Monomeren B1 und B2, die jeweils mindestens einen stickstoff- haltigen Heterocyclus enthalten, und optional weiteren Comonomeren B3,

wobei die Variablen wie vorstehend definiert sind. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei der polymeren Pfropfgrundlage A um einen Polyether.

Erfindungsgemäße Formulierungen können noch bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf er- findungsgemäße Formulierung, an Lösevermittler enthalten wie beispielsweise Ethy- lenglykol, Propylenglykol, Diethylengylokol, Triethylenglykol, Dipropylenglykol, Tripro- pylenglykol oder bei Zimmertemperatur flüssiges Polyethylenglykol oder bei Zimmer¬ temperatur flüssiges Polypropylenglykol.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Formulierungen (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis im Bereich von 1000 : 1 bis 5 : 1 , bevorzugt 200 : 1 bis 12,5 : 1.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Formulierungen (c) mindestens ein Wachs.

Wünscht man erfindungsgemäßen Formulierungen Wachs zuzusetzen, so kann das Gewichtsverhältnis (a) : (c) im Bereich von 1000 : 1 bis 5 : 1 , bevorzugt im Bereich von 200 : 1 bis 12,5 : 1 liegen. Bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis (b) zu (c) im Bereich von 50 : 1 bis 1 : 50, besonders bevorzugt 16 : 1 bis 1 : 16 und ganz besonders bevor¬ zugt bei 1 : 1.

Erfindungsgemäße Formulierungen können weiterhin Schlichte-übliche Hilfsmittel ent¬ halten.

Ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Formulierungen ist ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Her¬ stellung von erfindungsgemäßen Formulierungen kann man beispielsweise so durch¬ führen, dass man

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und/oder (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist, miteinander vermischt, beispielsweise durch Verrühren.

Wässrige Flotten, die

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

und Wasser enthalten, sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Flotten

(a) insgesamt im Bereich von 50 bis 300 g mindestens eines polymeren Schlichte¬ mittels/l Flotte, (b) insgesamt im Bereich von 1 bis 10 g, bevorzugt 1 ,1 bis 2,5 g mindestens eines Polymerisats, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist.

Wässrige Flotten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man her¬ stellen, indem man die gewünschten Komponenten

(a) mindestens ein polymeres Schlichtemittel und/oder (b) mindestens ein Polymerisat, das zur Komplexierung von Farbstoffen in der Lage ist,

mit Wasser vermischt, beispielsweise verrührt.

Ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Flotten ist somit ebenfalls Ge- genstand der vorliegenden Erfindung.

Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.

Arbeitsbeispiele

1. Synthese von erfindungsgemäß verwendetem Pfropfcopolymerisat 1 In einem Reaktor mit Stickstoffzuführung, Rückflusskühler, Rühr- und Dosiervorrich¬ tung wurden 10 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht Mw von 600 g/mol (BASF Aktiengesellschaft) und 56,2 g Wasser unter Stickstoffzufuhr auf ca. 85°C Innentemperatur erhitzt. Dann wurde eine Mischung von 27,5 g N-Vinylpyrrolidon und 12,5 g N-Vinylimidazol kontinuierlich innerhalb von 3% Stunden zugegeben. Gleichzei¬ tig mit dieser Mischung wurden kontinuierlich innerhalb von 2>ΛA Stunden 0,8 g 2,2'- Azobis(2-methylpropionamidin)dihydrochlorid (V50®, Fa. Wako Chemicals) zugege¬ ben. Nach Beendigung der Zugabe wurde auf 6O0C abgekühlt. Nach Erreichen dieser Temperatur wurden 0,3 g tert.-Butylhydroperoxid in 1 ,72 ml Wasser zugegeben. An¬ schließend wurden 0,2 g Na2S2O5 in 6,26 ml Wasser zugefügt. Es wurde eine klare, leicht gelbe Polymerlösung erhalten. Der Feststoffanteil betrug 42 Gew.-%.

Der K-Wert wurde nach H. Fikentscher, Cellulose-Chemie Bd. 13, S. 58-64 und 71-74 bei 25°C in 3 Gew.-% wässriger NaCI-Lösung bestimmt und betrug 40. 2. Anwendungstechnische Prüfung Diskontinuierliches Verfahren

2.1. Herstellung einer erfindungsgemäßen Flotte und einer Vergleichsflotte Zum Nachweis der Wirkung wurde eine erfindungsgemäße wässrige Flotte FW 1 und eine Vergleichsflotte V-FW 2 hergestellt, die jeweils auch 0,2 g/l eines Direktfarbstoffs enthielten, und dann durch Anwendung beim Schlichten von Rohbaumwolle getestet.

Man vermischte durch Verrühren:

240 g Polyacrylsäure, 25 Gew.-% in Wasser, Mw 70.000 g/mol, vollständig mit Natron¬ lauge neutralisiert 0,2 g Cl. Direkt Blau 85 2 g Pfropfcopolymerisat P1 (berechnet auf Feststoff) und füllte mit Wasser auf 1000 ml auf. Man erhielt die erfindungsgemäße wässrige Flotte FW 1.

Man vermischte durch Verrühren 240 g Polyacrylsäure, 25 Gew.-% in Wasser, Mw 70.000 g/mol, vollständig mit Natron¬ lauge neutralisiert 0,2 g Cl. Direkt Blau 85 und füllte mit Wasser auf 1000 ml auf. Man erhielt die Vergleichsflotte V-FW 2.

2.2. Schlichten von Rohbaumwolle Erfindungsgemäßes Schlichten und Vergleichsversuch wurden am Beispiel eines Roh¬ baumwollgewebes als Modell für Garn durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse lassen sich auf Garne aus Baumwolle übertragen.

2.2.1 Erfindungsgemäßes Schlichten 10 g Rohbaumwollgewebe, ungefärbt und ungebleicht, wurden in 100 ml der erfin¬ dungsgemäßen wässrigen Flotte FW 1 gegeben und 30 min bei 800C behandelt. An¬ schließend wurde das Textil aus dem Bad entfernt, mit einem Foulard (Hersteller Fa. Mathis, Typ Nr. HVF12085) mit einem Anpressdruck von 2,6 bar auf eine Flottenauf¬ nahme von 100 Gew.-% abgequetscht und anschließend in einem Trockenschrank 10 Minuten bei 800C getrocknet. Das resultierende behandelte Textil wurde visuell auf Anfärbung durch den Farbstoff untersucht. Man beobachtete keine Anfärbung. Das erfindungsgemäß behandeltes Textil wies vorzügliche mechanische Eigenschaften auf und ließ sich sehr gut entschlichten. 2.2.2. Vergleichsexperiment Man ging wie unter 2.2.1. beschrieben vor, ersetzte jedoch die erfindungsgemäße wässrige Flotte FW 1 durch die Vergleichsflotte V-FW 2. Das resultierende Textil wurde visuell auf Anfärbung durch den Farbstoff untersucht. Man beobachtete starke blaue Anfärbung.

Das gemäß Vergleichsexperiment behandelte Textil wies nicht so gute mechanische Eigenschaften auf wie erfindungsgemäß behandeltes Textil, und die Entschlichtung verlief weniger gut.