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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR TRIGGERING A CASHLESS PAYMENT PROCESS FROM A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/137105
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for triggering a cashless payment process from a motor vehicle (2), wherein, in a stationary device (3) external to the vehicle, image data (15) of a display device (13) arranged on the motor vehicle (2) for optically displaying a vehicle identification number (16) of the motor vehicle (2) is generated by an optical detection device (5), and the display device (13) is recognised by a recognition device (6) in the image data (15), and the vehicle identification number (16) of the motor vehicle (2) is determined based on the recognised display device (13), and user data (20) of a user is determined from a data memory (19) by a retrieval device (7) in accordance with the determined vehicle identification number (16), wherein the user data (20) contains bank connection data (21) for a cashless payment, and the payment process is carried out in a cashless manner by a control device (8) on the basis of the bank connection data (21).

Inventors:
HOLLMIG RALPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/077623
Publication Date:
August 17, 2017
Filing Date:
November 15, 2016
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G06Q20/32; G06Q20/18; G06Q20/40; G06Q30/04
Foreign References:
US20140213176A12014-07-31
US20140244504A12014-08-28
US20130281017A12013-10-24
EP2124177A12009-11-25
EP2727751A12014-05-07
US20100280956A12010-11-04
US20120323763A12012-12-20
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Auslösen eines bargeldlosen Bezahlvorganges von einem Kraftfahrzeug (2) aus, wobei in einer fahrzeugexternen, stationären Vorrichtung (3):

Bestelldaten (30) betreffend ein in und/oder an dem Kraftfahrzeug (2) breitzustellendes Produkt über eine Funkverbindung (1 1 ) aus dem Kraftfahrzeug (2) empfangen werden,

durch eine optische Erfassungseinrichtung (5) Bilddaten (15) von einer an dem Kraftfahrzeug (2) angeordneten Repräsentationseinrichtung (13) zum optischen Repräsentieren einer Fahrgestellnummer (16) des Kraftfahrzeugs (2) erzeugt werden,

durch eine Erkennungseinrichtung (6) in den Bilddaten (15) die Repräsentationseinrichtung (13) erkannt und anhand der erkannten Repräsentationseinrichtung (13) die Fahrgestellnummer (16) des Kraftfahrzeugs (2) ermittelt wird,

durch eine Abrufeinrichtung (7) in Abhängigkeit von der ermittelten Fahrgestellnummer (16) Nutzerdaten (20) eines Nutzers aus einem Datenspeicher (19) ermittelt werden, wobei die Nutzerdaten (20) Bankverbindungsdaten (21 ) für eine bargeldlose Bezahlung enthalten, Beschreibungsdaten (28) betreffend das zu bezahlende Produkt über eine Funkverbindung (1 1 ) zur Überprüfung des bestellten Produkts in das Kraftfahrzeug (2) übertragen werden, und

durch eine Steuereinrichtung (8) der Bezahlvorgang auf der Grundlage der Bankverbindungsdaten (21 ) bargeldlos durchgeführt wird, wobei das Abrufen der Nutzerdaten (20) und/oder die Durchführung des Bezahlvorganges nur erfolgt, falls ein Freigabesignal (25) aus einer biometrischen Abtasteinrichtung (27) des Kraftfahrzeugs (2) empfangen wird und wobei das Freigabesignal (25) eine Identität einer Person, von welcher die Abtasteinrichtung (27) biometrische Daten (26) empfängt, bestätigt oder angibt .

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei als Repräsentationseinrichtung (13) eine geschriebene Zeichenfolge der Fahrgestellnummer (16) und/oder ein die Fahrgestellnummer (16) darstellender QR-Code erfasst wird.

Verfahren nach Anspruch 2, wobei der QR-Code auch Redundanzdaten für eine Fehlererkennung und/oder Fehlerkorrektur umfasst und hiermit bei Regen, wenn der QR-Code durch Regentropfen für die Erkennungs- einrichtung nicht vollständig erkennbar ist oder nur verfälscht erfasst wird, ergänzt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Repräsentationseinrichtung (13) durch eine Videokamera oder eine Einzelbildkamera der Erfassungseinrichtung (5) erfasst wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (3) das Freigabesignal (25) aus einem Fingerabdruck-Scanner als Abtasteinrichtung (27) empfängt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Belegdaten (32) betreffend den Bezahlvorgang an eine in den Nutzerdaten (20) hinterlegte Nachrichtenadresse (34) ausgesendet werden.

Vorrichtung (3) zum stationären Betrieb für eine bargeldlose Bezahlung von einem Kraftfahrzeug (2) aus, aufweisend:

- eine optische Erfassungseinrichtung (5) zum Erzeugen von Bilddaten (15) von einer an dem Kraftfahrzeug (2) angeordneten Repräsentationseinrichtung (13) zum optischen Repräsentieren einer Fahrgestellnummer (16) des Kraftfahrzeugs (2),

- eine Erkennungseinrichtung (6) zum Ermitteln der Repräsentationseinrichtung (13) in den Bilddaten (15) und zum Ermitteln der Fahrgestellnummer (16) des Kraftfahrzeugs (2) anhand der erkannten Repräsentationseinrichtung (13),

- eine Abrufeinrichtung (7) zum Ermitteln von Nutzerdaten (20) eines Nutzers aus einem Datenspeicher (19) in Abhängigkeit von der ermittelten Fahrgestellnummer (16), wobei die Nutzerdaten (20) Bankverbindungsdaten (21 ) für eine bargeldlose Bezahlung enthalten, und

- eine Steuereinrichtung (8) zum bargeldlosen Durchführen des Bezahlvorgangs auf der Grundlage der Bankverbindungsdaten (21 ) , wobei die Vorrichtung (3) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet ist.

Bezahlsystem (1 ) für eine bargeldlose Bezahlung von einem Kraftfahrzeug (2) aus, aufweisend eine Vorrichtung (3) nach Anspruch 7 und zumindest ein Kraftfahrzeug (2).

Description:
Verfahren zum Auslösen eines bargeldlosen Bezahlvorganges von einem

Kraftfahrzeug aus

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auslösen eines bargeldlosen Bezahlvorganges von einem Kraftfahrzeug aus. Zu der Erfindung gehören auch eine Vorrichtung, über welche von dem Kraftfahrzeug aus der Bezahlvorgang ausgelöst werden kann. Das Kraftfahrzeug und die Vorrichtung bilden zu- sammen ein Bezahlsystem für eine bargeldlose Bezahlung, das ebenfalls Bestandteil der Erfindung ist.

Um von einem Kraftfahrzeug aus bargeldlos ein Produkt zu bezahlen, beispielsweise getankten Kraftstoff, ist aus der US 2010/0332363 A1 bekannt, dass das Kraftfahrzeug Identifizierungsdaten an eine stationäre Vorrichtung aussendet, welche dann anhand dieser Identifizierungsdaten den Bezahlvorgang durchführt. Die Identifizierungsdaten können beispielsweise die Fahrgestellnummer umfassen. Um einen Missbrauch des Systems zu verhindern, kann ein Beleg an den Fahrzeughalter gesendet werden, damit dieser den Bezahlvorgang überprüfen kann. Um obige Identifizierungsdaten an die Vorrichtung zu übertragen, ist allerdings eine WLAN-Verbindung (WLAN - Wireless Local Area Network) nötig. Die WLAN-Verbindung macht es notwendig, dass das Kraftfahrzeug und die fahrzeugexterne, stationäre Vorrichtung technisch aufeinander abgestimmt sind. Daher ist die Durchführung des Bezahlvorganges mittels der Vorrichtung nur nach entsprechender technischer Aufrüstung des Kraftfahrzeugs möglich.

Aus der DE 10 201 1 105 420 B3 ist bekannt, einen automatisierten Bezahlvorgang auf der Grundlage eines digitalen Berechtigungstokens durchzufüh- ren. Um hierbei zu verhindern, dass der digitale Berechtigungstoken abgefangen und dann für weitere Bezahlvorgänge genutzt wird, wird stets geprüft, ob sich das Kraftfahrzeug, für welches der Berechtigungstoken gilt, auch tatsächlich physisch in der Nähe der Vorrichtung zum Durchführen des Bezahlvorganges befindet. Hierzu kann beispielsweise eine Videoüberwachung mit Kennzeichenerkennung vorgesehen sein. Nachteilig bei der Videoüberwachung von Kennzeichen ist, dass nach Änderung des Kennzeichens, wie es beispielsweise aufgrund eines Umzugs des Fahrzeughalters nötig sein kann, eine aufwendige Anpassung des Bezahlsystems notwendig ist, damit auch mittels des neuen Kennzeichens der Bezahlvorgang weiter möglich ist.

Aus der DE 10 2012 021 403 A1 ist bekannt, dass in einem Kamerabild, dass mehrere Kraftfahrzeuge zeigt, dasjenige, welches über Funk bestimmte digitale Erkennungsdaten aussendet, identifiziert werden kann, indem durch das Kraftfahrzeug zusammen mit den digitalen Erkennungsdaten auch beispielsweise eine Geschwindigkeitsangabe ausgesendet wird und dann in dem Kamerabild überprüft wird, welches der darin abgebildeten Kraftfahrzeuge tatsächlich mit einer entsprechenden Fahrgeschwindigkeit fährt. Hierdurch kann beispielsweise überprüft werden, ob ein Kraftfahrzeug Zugang zu einem Parkhaus erhält, weil es in dem Kamerabild als dasjenige Kraftfahrzeug erkannt wird, das vor einer Schranke am Eingang des Parkhauses wartet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Auslösung eines automatisier- ten Bezahlvorganges von einem Kraftfahrzeug aus zu ermöglichen, ohne dass hierzu eine aufwendige technische Anpassung des Kraftfahrzeugs nötig ist und dennoch die Wahrscheinlichkeit für eine Manipulation zu betrügerischen Zwecken gering gehalten ist. Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figur offenbart. Die Erfindung umfasst ein Verfahren zum Auslösen eines bargeldlosen Bezahlvorgangs von einem Kraftfahrzeug aus. Der Bezahlvorgang selbst wird von einer fahrzeugexternen, stationären Vorrichtung durchgeführt, wobei die Auslösung des Bezahlvorganges von dem Kraftfahrzeug abhängt. Die Erfindung sieht vor, dass Bestelldaten betreffend ein in und/oder an dem Kraftfahrzeug bereitzustellendes Produkt über eine Funkverbindung aus dem Kraftfahrzeug empfangen werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Person aus dem geschlossenen Kraftfahrzeug heraus die Bestellung auf- geben kann. Die Bestellung über Funkverbindung ist hierbei nicht sicherheitskritisch.

Durch eine optische Erfassungseinrichtung der Vorrichtung werden Bilddaten von einer an dem Kraftfahrzeug angeordneten Repräsentationseinrichtung zum optischen Repräsentieren einer Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs erzeugt. Mit anderen Worten ist an oder in dem Kraftfahrzeug die Repräsentationseinrichtung angeordnet, welche die Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs optisch repräsentiert. Die Bilddaten enthalten eine Abbildung dieser Repräsentationseinrichtung. Durch eine Erkennungseinrichtung der Vorrichtung wird in den Bilddaten die Repräsentationseinrichtung erkannt und anhand der erkannten Repräsentationseinrichtung die Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs ermittelt. Somit ist in der Vorrichtung die Fahrgestellnummer des optisch über die Erfassungseinrichtung erfassten Kraftfahrzeugs bekannt oder vorhanden. Mit anderen Worten liegen Fahrgestellnummerdaten in der Vorrichtung vor. Durch eine Abrufeinrichtung werden in Abhängigkeit von der ermittelten Fahrgestellnummer Nutzerdaten eines Nutzers aus einem Datenspeicher ermittelt. Die Abrufeinrichtung kann also beispielsweise über das Internet bei einem Server die Nutzerdaten anfordern oder abfragen. Der Da- tenspeicher kann auch in der Vorrichtung selbst bereitgestellt sein. Die Nutzerdaten enthalten Bankverbindungsdaten für eine bargeldlose Bezahlung. Durch eine Steuereinrichtung der Vorrichtung wird dann der Bezahlvorgang auf der Grundlage der Bankverbindungsdaten bargeldlos durchgeführt. Beispielsweise kann also ein Einzugsverfahren auf der Grundlage der Bankver- bindungsdaten ausgelöst oder angestoßen werden.

Die Erfindung sieht vor, dass Beschreibungsdaten betreffend die zu bezahlende Ware und/oder Dienstleistung über eine Funkverbindung in das Kraftfahrzeug übertragen werden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass in dem Kraftfahrzeug eine Überprüfung der bestellten Ware und/oder Dienstleistung erfolgen kann, beispielsweise visuell durch einen Fahrer.

Die Erfindung sieht vor, dass das Abrufen der Nutzerdaten und/oder die Durchführung des Bezahlvorganges nur erfolgt, falls ein Freigabesignal aus einer biometrischen Abtasteinrichtung des Kraftfahrzeugs empfangen wird, wobei das Freigabesignal eine Identität einer Person, von welcher die Abtasteinrichtung biometrische Daten empfängt, bestätigt oder angibt. Mit anderen Worten ist die Repräsentation der Fahrgestellnummer alleine nicht ausreichend, um den Bezahlvorgang vom Kraftfahrzeug aus auszulösen. Zu- sätzlich muss eine Person in dem Kraftfahrzeug biometrische Daten an der biometrischen Abtasteinrichtung eingeben, also beispielsweise ihre Iris durch die Abtasteinrichtung scannen lassen. Nur falls durch die Abtasteinrichtung das Freigabesignal betreffend die Bestätigung der Identität der Person oder die Angabe der Personenidentität an die Vorrichtung übermittelt oder aussendet wird, wird der Bezahlvorgang durchgeführt. Somit ist es sogar unmöglich, durch Stehlen des Kraftfahrzeugs den Bezahlvorgang durch eine andere Person auslösen zu lassen. Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Durchführung des Bezahlvorgangs nur möglich ist, wenn das Kraftfahrzeug selbst in den Erfassungsbereich der optischen Erfassungseinrichtung gebracht wird, damit durch die Erfassungseinrichtung die Repräsentationseinrichtung zum Repräsentieren der Fahrgestellnummer erfasst werden kann. Man verlässt sich also nicht auf ein Funksignal, das abgefangen oder nachgebildet werden könnte.

Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.

Gemäß einer Weiterbildung wird als Repräsentationseinrichtung eine geschriebene Zeichenfolge der Fahrgestellnummer erfasst, wie sie beispielsweise hinter einer Frontscheibe oder Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs aufgeschrieben oder dargestellt sein kann. Die Repräsentation als geschrie- bene Zeichenfolge weist den Vorteil auf, dass sie auch von einer Person ohne Hilfsmittel verifizierbar ist. Eine zusätzliche oder alternative Weiterbildung hierzu sieht vor, dass die Fahrgestellnummer als QR-Code (QR - Quick Response, schnelle Antwort) erfasst wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer robusten maschinellen Erfassung der Fahrgestellnummer. Bevorzugt umfasst der QR-Code auch Redundanzdaten für eine Fehlererkennung und/oder Fehlerkorrektur. Hierdurch kann beispielsweise bei Regen, wenn der QR-Code durch Regentropfen für die Erkennungseinrichtung nicht vollständig erkennbar oder nur verfälscht erfasst wird, dennoch ergänzt werden. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Repräsentationseinrichtung durch eine Videokamera erfasst wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Repräsentationseinrichtung bei bewegtem Kraftfahrzeug erfasst werden kann. Beispielsweise kann hierbei auch ein sich verändernder Lichtreflex an der Windschutzscheibe bei der Erkennung durch die Erkennungseinrichtung kompen- siert werden. Eine alternative Weiterbildung dazu sieht vor, dass die Erfassungseinrichtung eine Einzelbildkamera zum Erfassen der Repräsentationseinrichtung nutzt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass mit geringen Rechenaufwand die Erkennung der Repräsentationseinrichtung in den Bildda- ten möglich ist.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Vorrichtung das Freigabesignal aus einem Fingerabdruck-Scanner als Abtasteinrichtung empfängt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein Fingerabdruck-Scanner, wie er beispielswei- se auch zum Freischalten einer Motorstartfunktion des Kraftfahrzeugs bereits in dem Kraftfahrzeug vorhanden sein kann, auch zum Freischalten des Bezahlvorgangs genutzt werden kann.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass Belegdaten betreffend den Bezahlvorgang an eine in den Nutzerdaten hinterlegte Nachrichtenadresse ausgesendet werden. Beispielsweise kann eine E-Mail-Nachricht generiert werden, welche den Bezahlvorgang durch die Belegdaten beschreibt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass auch automatisiert eine Quittung und/oder ein Beleg betreffend dem Bezahlvorgang erzeugt wird.

Wie bereits ausgeführt, umfasst die Erfindung auch eine Vorrichtung zum stationären Betrieb für eine bargeldlose Bezahlung von einem Kraftfahrzeug aus. Die Vorrichtung weist eine optische Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Bilddaten von einer an dem Kraftfahrzeug angeordneten Repräsen- tationseinrichtung auf, wobei die Repräsentationseinrichtung eine Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs optisch darstellt oder repräsentiert. Die optische Erfassungseinrichtung kann beispielsweise eine Videokamera oder eine Einzelbildkamera aufweisen. Des Weiteren weist die Vorrichtung eine Erkennungseinrichtung zum Ermitteln der Repräsentationseinrichtung in den Bilddaten und zum Ermitteln der Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs anhand der erkannten Repräsentationseinrichtung auf. Die Erkennungseinrichtung kann beispielsweise als ein bildverarbeitendes Programmmodul in einer Recheneinrichtung der Vorrichtung bereitgestellt sein. Des Weiteren weist die Vorrichtung eine Abrufeinrichtung zum Ermitteln von Nutzerdaten eines Nutzers aus einem Datenspeicher in Abhängigkeit von der ermittelten Fahrgestellnummer auf, wobei die Nutzerdaten Bankverbindungsdaten für eine bargeldlose Bezahlung enthalten. Eine solche Abrufeinrichtung kann beispielsweise ein Programmmodul zum Abfragen der Nutzerdaten aus einem Server des Internets und/oder ein Programmmodul zum Auslesen eines loka- len Datenspeichers der Vorrichtung umfassen. Des Weiteren weist die Vorrichtung eine Steuereinrichtung zum bargeldlosen Durchführen des Bezahlvorgangs auf der Grundlage der Bankverbindungsdaten auf. Auch die Steuereinrichtung kann ein Programmmodul der besagten Recheneinrichtung sein.

Insgesamt sind die beschriebenen Programmmodule und die optische Erfassungseinrichtung dazu eingerichtet, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Mit anderen Worten umfassen die Pro- grammmodule entsprechende Programminstruktionen, bei deren Ausführung durch die Recheneinrichtung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt oder durchgeführt wird.

Schließlich gehört zu der Erfindung auch ein Bezahlsystem für eine bargeld- lose Bezahlung von einem Kraftfahrzeug aus, wobei sich das Bezahlsystem aus einer Kombination einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und zumindest einem Kraftfahrzeug mit der beschriebenen optischen Repräsentationseinrichtung der Fahrgestellnummer ergibt. Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bezahlsystems.

Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.

Die Figur zeigt ein Bezahlsystem 1 , das ein Kraftfahrzeug 2 und eine fahr- zeugexterne, stationäre Vorrichtung 3 umfassen kann. Bei dem Kraftfahrzeug 1 kann es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen handeln. Zur Veranschaulichung der Erfindung sei angenommen, dass das Kraftfahrzeug 2 bei einem Anbieter 4 für ein Produkt vorgefahren ist, weil der Fahrer (nicht dargestellt) des Kraftfahrzeugs 2 vom Kraftfahrzeug aus ein Produkt, also beispielsweise eine Dienstleistung oder eine Ware, einkaufen möchte. Bei dem Anbieter 4 kann es sich beispielsweise um eine Einfahrtskontrolle für einen zu bezahlenden Parkplatz oder ein Parkhaus handeln, einen Dienstleister wie bei- spielsweise eine Autowaschanlage oder ein Restaurant oder eine Apotheke oder eine Bank oder eine Mautstation, wobei diese Aufzählung nur beispielhaft ist.

Bei dem Kraftfahrzeug 2 kann mittels des Bezahlsystems 1 die bestellte Wa- re oder Dienstleistung vom Kraftfahrzeug 2 aus bezahlt werden. Hierzu wird die Vorrichtung 3 des Bezahlsystems 1 genutzt. Die Vorrichtung 3 kann eine optische Erfassungseinrichtung 5, eine Erkennungseinrichtung 6, eine Abru- feinrichtung 7 und eine Steuereinrichtung 8 aufweisen. Die Einrichtungen 6, 7, 8 können beispielsweise Programmmodule einer Recheneinrichtung 9 der Vorrichtung 3 sein. Die Vorrichtung 3 kann auch eine Kommunikationseinrichtung 10 aufweisen, durch welche eine Funkverbindung 1 1 mit einer korrespondierenden Kommunikationseinrichtung 12 des Kraftfahrzeugs 2 aufgebaut werden kann. Beispielsweise können die Kommunikationseinrichtungen 10, 12 die Funkverbindung 1 1 auf der Grundlage eines WLAN- Standards aufbauen.

An oder in dem Kraftfahrzeug 2 kann eine Repräsentationseinrichtung 13 bereitgestellt sein, welche die unveränderliche Fahrgestellnummer des Kraftfahrzeugs 2 repräsentiert. Die Repräsentationseinrichtung 13 kann bei- spielsweise eine Zeichenfolge (zum Beispiel:„WV2ZZZ2K...") oder auch ein QR-Code sein.

Ein Erfassungsbereich 14 der optischen Erfassungseinrichtung 5 ist in einen Bereich ausgerichtet, in welchem sich das Kraftfahrzeug 2 während der Durchführung des Bezahlvorgangs für das bestellte Produkt bestimmungsgemäß befinden muss. Durch die optische Erfassungseinrichtung 5 wird von dem Kraftfahrzeug 2 zumindest die Repräsentationseinrichtung 13 erfasst. Die optische Erfassungseinrichtung 5 kann hierzu eine Videokamera oder eine Einzelbildkamera aufweisen. Die optische Erfassungseinrichtung 5 er- zeugt Bilddaten 15, in welchen die optisch erfasste Repräsentationseinrichtung 13 abgebildet oder dargestellt ist. Durch die Erkennungseinrichtung 6 wird anhand der Bilddaten 15 die Information über die Fahrgestellnummer, wie sie durch die Repräsentationseinrichtung 13 repräsentiert ist, extrahiert oder erkannt. Die Erkennungseinrichtung 6 kann hierzu beispielsweise auf der Grundlage einer Methode für die Bilderkennung, beispielsweise unter Nutzung von HMMs (HMM: Hidden Markov Model), ausgestaltet sein.

Die anhand der Bilddaten 15 ermittelte Fahrgestellnummer 16 kann durch die Erkennungseinrichtung 6 der Abrufeinrichtung 7 bereitgestellt werden. Durch die Abrufeinrichtung 7 kann beispielsweise ein Anforderungssignal 17 an eine vorrichtungsexterne Servereinrichtung 18, beispielsweise eine Internet- Datenbank, ausgesendet werden. Das Anforderungssignal 17 gibt die Fahrgestellnummer 16 an. Die Servereinrichtung 18 kann einen Datenspeicher 19 aufweisen, in welchem zu der Fahrgestellnummer 16 Nutzerdaten 20 gespeichert sein können, welche Bankverbindungsdaten 21 enthalten können. Die Servereinrichtung 18 stellt die Nutzerdaten 20 der Steuereinrichtung 8 bereit. Der Datenspeicher 19 kann auch Bestandteil der Vorrichtung 3 sein. Durch die Steuereinrichtung 8 wird auf der Grundlage der Bankverbindungsdaten 21 aus dem Datenspeicher 19 bei einem Kreditinstitut 22 der Bezahlvorgang für das Produkt eingeleitet. Dies kann beispielsweise über eine Internetverbindung 23 durchgeführt werden. Bei der Vorrichtung kann zusätzlich eine Sicherungseinrichtung 24 vorgesehen sein, welche beispielsweise dazu eingerichtet sein kann, die Abrufeinrichtung und/oder die Steuereinrichtung zu blockieren, falls folgende Überprüfung der Identität einer in dem Kraftfahrzeug 2 befindlichen Person fehlschlägt.

Die Sicherungseinrichtung 24 kann beispielsweise über die Funkverbindung 1 1 aus dem Kraftfahrzeug 2 ein Freigabesignal 25 empfangen, welches bestätigt, dass sich eine bestimmte Person im Kraftfahrzeug 2 befindet, oder welches die in dem Kraftfahrzeug 2 sitzende Person identifiziert. Das Frei- gabesignal 20 kann auf der Grundlage von biometrischen Daten 26 erzeugt werden, welche durch eine biometrische Abtasteinrichtung 27 des Kraftfahrzeugs 2 werden können, welche die biometrischen Daten 26 von einer in dem Kraftfahrzeug 2 befindlichen Person erzeugt. Die Abtasteinrichtung 27 kann beispielsweise ein Fingerabdruck-Scanner sein. Die Abtasteinrichtung 27 kann als Fingerabdruck-Scanner beispielsweise in einer Taste in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs 2 oder an einem Bildschirm des Kraftfahrzeugs 2 angeordnet sein. Um andersherum der Person im Kraftfahrzeug 2 eine Überprüfung des Bezahlvorganges zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, das Beschreibungsdaten 28, welche das bestellte Produkt und/oder den zu bezahlenden Betrag beschreiben, von der Vorrichtung 3 zum Kraftfahrzeug 2 beispielsweise über die Funkverbindung 1 1 übermittelt werden und beispielsweise im Kraftfahrzeug 2 durch eine Anzeigeeinrichtung 29 der Person im Kraftfahrzeug 2 visuell dargestellt werden. Die Anzeigeeinrichtung 29 kann beispielsweise auf der Grundlage eines Infotainment-Systems (Informations-Unterhaltungs- System) des Kraftfahrzeug 2 realisiert sein.

Zur Steigerung des Komforts kann vorgesehen sein, dass die Bestellung von der Person im Kraftfahrzeug 2 aus ebenfalls per Funk abgegeben oder aufgegeben kann, wozu aus dem Kraftfahrzeug 2 Bestelldaten 30 beispielsweise über die Funkverbindung 1 1 an die Vorrichtung 3 oder direkt an den An- bieter 4 ausgesendet werden können.

Nach dem Durchführen des Bezahlvorgangs kann durch die Steuereinrichtung eine Nachricht mit Belegdaten 32 erzeugt werden, die beispielsweise in einem E-Mail-Server 33 an eine Nachrichtenadresse 34 hinterlegt werden kann. Die Nachrichtenadresse 34 kann ebenfalls Bestandteil der Nutzerdaten 20 sein und beispielsweise die Adresse der bezahlenden Person angeben.

Insgesamt wird also bei dem Bezahlsystem 1 die Fahrgestellnummer 16 des Kraftfahrzeugs 2 als Bezahlfunktion genutzt. Die Fahrgestellnummer identifi- ziert das Kraftfahrzeug 1 eindeutig und ist auch einer Person, nämlich dem Halter des Kraftfahrzeugs 2 zugeordnet. Die Fahrgestellnummer 16 ist sichtbar, beispielsweise an einer Frontscheibe 35 des Kraftfahrzeugs 2 von außen einsehbar. Über die Fahrgestellnummer wird dabei die Bankverbindung und die E-Mail- Adresse des Halters hinterlegt. Sie dient in Verbindung mit der Anzeigeeinrichtung 29 und der Abtasteinrichtung 27 des Kraftfahrzeugs 2 als Identifikation. Bei in Inanspruchnahme einer Dienstleistung (Parken, Service, Drive-In (Restaurant, Apotheke, Bank, Maut)) wird die Fahrgestellnummer gescannt. Der Bestellvorgang (zum Beispiel Rechnung Essen und Getränke) wird über die Funkverbindung 1 1 , beispielsweise WLAN, im Kraftfahrzeug 2 empfangen und erscheint auf der Anzeigevorrichtung 29. Falls die Person mit der Bestellung einverstanden ist, wird über einen Fingerabdruck die Bezahlung ausgelöst. Eine Quittung oder ein Beleg kann dann wieder an die E-Mail- Adresse ausgesendet werden.

Somit ist ein bargeldloses Bezahlen für Dienste, die aus dem Kraftfahrzeug 2 oder via Kraftfahrzeug 2 erledigt werden können, möglich.

Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Fahrgestellnummer als Bezahlfunktion genutzt werden kann.