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Title:
METHOD FOR UPDATING A VEHICLE SOFTWARE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/197356
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for updating a software stored in a plurality of vehicles which communicate with one another and with a stationary computer system in a wireless manner, wherein a software package of the software is transmitted from a stationary computer system into a control device of a vehicle of the plurality of vehicles.

Inventors:
NAFFATI MALEK (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/058856
Publication Date:
October 17, 2019
Filing Date:
April 09, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G07C5/00; G06F8/65
Foreign References:
US20150220321A12015-08-06
JP2017228107A2017-12-28
DE102012001047A12013-07-25
DE102016210511A12016-12-15
DE102012001048A12012-08-16
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Aktualisieren einer in mehreren miteinander und mit einem stationären Rechnersystem (30, 40, 41 ) drahtlos kommunizierenden Fahrzeugen (10, 11 ) jeweils gespeicherten Software (20), bei dem ein Softwarepaket (20) der Software von einem stationären Rechnersystem (30, 40, 41 ) in ein Steuergerät eines Fahrzeugs (11 ) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) übertragen wird, und bei dem das Fahrzeug (11 ) abhängig von mindestens einem eine Kommunikation des Fahrzeugs (11 ) betreffenden Statusparameter (A, R, D, Ci, C2) ausgewählt und das Softwarepaket (20) von dem ausgewählten Fahrzeug (11 ) in Steuergeräte weiterer Fahrzeuge (10) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) drahtlos übertragen wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem das Fahrzeug (11 ) abhängig von einer Gebietszuordnung (A) des Fahrzeugs (11 ), die insbesondere ausgehend von einer exakten Position des Fahrzeugs (11 ), einer gitterbezogenen Position des Fahrzeugs (11 ), einer dynamisch berechneten Umgebung des Fahrzeugs (11 ) und/oder einer Clusterzugehörigkeit des Fahrzeugs (11 ) als dem mindestens einen Statusparameter (A, R, D, Ci, C2) getroffen wird, ausgewählt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem das Fahrzeug (11 ) abhängig von einer Kommunikationsrate (R) mit den weiteren Fahrzeugen (10) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) und/oder einer mittleren Kommunikationsdauer (D) mit weiteren Fahrzeugen (10) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) als dem mindestens einen

Statusparameter (A, R, D, Ci, C2) ausgewählt wird.

Verfahren nach Anspruch 2 und 3, bei dem für jede Gebietszuordnung (A) und jedes Fahrzeug (10, 11 ) mit der Gebietszugehörigkeit (A) ein Produkt der Kommunikationsrate (R) und der mittleren Kommunikationsdauer (D) zum Auswählen des Fahrzeugs (11 ) berechnet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem das Fahrzeug (11 ) abhängig von einer Qualität (Ci) einer Mobilfunkverbindung des Fahrzeugs (11 ) und/oder einer konfigurierten WiFi-Verbindung (C2) des Fahrzeugs (11 ) als dem mindestens einen Statusparameter ( A , R, D, Ci, C2) ausgewählt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das übertragene Softwarepaket (20) in dem Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs (11 ) für eine bestimmte Vorhaltezeit gespeichert, während der Vorhaltezeit in Steuergeräte weiterer Fahrzeuge (10) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) drahtlos übertragen und nach Ablauf der Vorhaltezeit aus dem Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs (11 ) gelöscht wird.

Verfahren nach Anspruch 6, bei dem ein Softwarepaket (20) der Software von dem stationären Rechnersystem (30, 40, 41 ) unmittelbar in ein Steuergerät eines weiteren Fahrzeugs (10) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) übertragen wird, wenn das Softwarepaket (20) während der Vorhaltezeit von keinem ausgewählten Fahrzeug (11 ) drahtlos übertragen wurde.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem das

Softwarepaket (20) von einem Spiegelserver (40, 41 ) oder einem Replikationsserver (30) als dem stationären Rechnersystem übertragen wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem das

Softwarepaket (20) nach einem einheitlichen Übertragungsprotokoll, welches insbesondere eine WiFi-Verbindung und eine Mobilfunkverbindung und jeden an dem Verfahren beteiligten Übertragungspartner (10, 11 , 30, 40, 41 , 60) unterstützt und/oder ein Unterbrechen und ein Fortsetzen einer Übertragung des Softwarepakets (20) erlaubt, übertragen wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem das stationäre Rechnersystem (40, 41 ) übertragene Statusparameter (A, R, D, Ci, C2) der mehreren Fahrzeuge (10, 11 ) aggregiert, mindestens ein Fahrzeug (11 ) abhängig von den aggregierten Statusparametern ( A , R, D, Ci, C2) auswählt (110), mehrere Softwarepakete (20) für das ausgewählte Fahrzeug (11 ) bestimmt (120) und die bestimmten Softwarepakete (20) sowie eine Paketliste (26) insbesondere zum Übertragen (150) in das Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs (11 ) bereitstellt (130, 140).

Description:
Verfahren zum Aktualisieren einer Fahrzeugsoftware

BESCHREIBUNG: Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aktualisieren einer in mehreren miteinander und mit einem stationären Rechnersystem drahtlos kommunizierenden Fahrzeugen jeweils gespeicherten Software, bei dem ein Softwarepaket der Software von einem stationären Rechnersystem in ein Steuergerät eines Fahrzeugs der mehreren Fahrzeuge übertragen wird.

Moderne Fahrzeuge weisen eine Vielzahl von Sicherheitssystemen und Komfortsystemen auf, welche jeweils mindestens eine in dem Fahrzeug angeordnete Vorrichtung und ein zu der mindestens einen Vorrichtung korrespondierendes Betriebssystem (Operating System, OS) umfassen. Das Betriebssystem ist in Form einer Software vorgesehen und bildet daher eine Software im Sinne der Erfindung. Die Software weist gewöhnlich mindestens ein Anwendungsprogramm sowie von dem Anwendungsprogramm benötigte Daten auf, ist in einem Steuergerät des Fahrzeugs gespeichert und wird von diesem ausgeführt.

Mit einem zunehmenden Umfang, einer wachsenden Komplexität und immer kürzeren Entwicklungszyklen der Sicherheitssysteme und Komfortsysteme erhöht sich auch der Aktualisierungsbedarf für die in dem Steuergerät gespeicherte Software. Gerade mit Blick auf eine künftige weitgehende oder vollständige Selbstfahrfunktion (autonomes Fahren) von Fahrzeugen kommt einer zuverlässig zeitnah aktualisierten Software eine besondere Bedeutung zu. Üblicherweise wird die Software eines Fahrzeugs mittels eines sogenannten Prüfstands aktualisiert, wenn sich das Fahrzeug beispielsweise zu einer Inspektion in einer Werkstatt eines Vertragshändlers eines Fierstellers des Fahrzeugs befindet. Dabei wird in der Regel die in dem Steuergerät des Fahrzeugs gespeicherte Software vollständig durch ein Speicherabbild

(image) einer aktualisierten Version der Software ersetzt, was mit einem großen Zeitbedarf und hohen Kosten einhergeht. Folglich gehen Überlegungen dahin, Aktualisierungsverfahren für eine Software eines Fahrzeugs, ähnlich wie für Computer oder Smartphones, inkrementell oder differentiell (incremental or differential update), d. h. mittels kleinerer

Softwarepakete, auszugestalten, um das bei einem Aktualisieren jeweils zu übertragende Datenvolumen zu verringern.

Allerdings meiden manche Fahrzeughalter die Werkstätten von Vertragshändlern, so dass deren Fahrzeuge von einer Aktualisierung der in ihren Steuergeräten gespeicherten Software grundsätzlich abgeschnitten sind. Eine veraltete Software ist aber gerade bei Fahrzeugen mit einer Selbstfahrfunktion aus Gründen der Sicherheit nicht hinnehmbar. Zum Vermeiden dieses Problems können drahtlose Kommunikations- einrichtungen, beispielsweise Mobilfunkschnittstellen in den Fahrzeugen, genutzt werden, um die in den Steuergeräten gespeicherte Software über das mobile Internet zu aktualisieren. Die zum Aktualisieren der Software bestimmten Softwarepakete können von einem oder mehreren stationären Rechnersystemen bereitgestellt sein.

So offenbart die DE 10 2012 001 047 A1 ein Verfahren zum Aktualisieren eines Softwarepakets, welches in einem Steuergerät eines Fahrzeugs gespeichert ist. Bei dem Verfahren wird ein aktualisiertes Softwarepaket in ein aktualisiertes Basispaket, welches Grundfunktionen betreffen kann, und mindestens ein aktualisiertes Zusatzpaket, welches optionale Funktionen betreffen kann, geteilt. Das Basispaket und das mindestens eine Zusatzpaket werden über separate drahtlose Verbindungen in das Steuergerät übertragen. Das aktualisierte Basispaket ist von dem Steuergerät ausführbar, bevor das mindestens eine aktualisierte Zusatzpaket vollständig übertragen ist. Auf diese Weise lassen sich jeweils begrenzte Bandbreiten der drahtlosen Verbindungen optimal nutzen.

Demgegenüber ist in der DE 10 2016 210 511 A1 ein modulares Softwaresystem zum Aktualisieren eines in einer Speichereinheit eines Steuergeräts eines Fahrzeugs gespeicherten Speicherabbilds beschrieben. Mittels des modularen Softwaresystems wird von einem Hersteller des Fahrzeugs ein differentielles Speicherabbild für das Steuergerät des Fahrzeugs generiert und zum Herunterladen bereitgestellt. Das differentielle Speicherabbild umfasst einen oder mehrere aktualisierte Bereiche des gespeicherten Speicherabbilds. Das gespeicherte Speicherabbild wird aktualisiert, indem ein oder mehrere Bereiche des gespeicherten Speicherabbilds durch jeweils einen korrespondierenden aktualisierten Bereich ersetzt werden.

Diese und ähnliche Verfahren beruhen also jeweils auf einer Nutzung eines Mobilfunknetzes. In einem städtischen Gebiet mit sehr vielen Fahrzeugen können Basisstationen des Mobilfunknetzes oder über das mobile Internet zugängliche stationäre Serversysteme aber infolge eines hohen Aufkommens von Aktualisierungen überlastet sein, insbesondere wenn gleichzeitig die Software vieler Fahrzeuge aktualisiert wird. Zudem kann die Fahrt eines Fahrzeugs in einem städtischen Gebiet zu kurz sein, um die in dem Steuergerät gespeicherte Software vollständig zu aktualisieren. Außerhalb von städtischen Gebieten existiert dagegen oftmals kein ausreichendes Mobilfunknetz, so dass die Software dortiger Fahrzeuge nicht zeitnah aktualisiert werden kann.

Zur Meldung solcher Schwierigkeiten offenbart die DE 10 2012 001 048 A1 ein Verfahren zum Aktualisieren eines Softwarepakets, welches in einem mobilen Endgerät, insbesondere einem Steuergerät eines Fahrzeugs gespeichert ist. Bei dem Verfahren wird ein aktualisiertes Softwarepaket als ein endloser Datenstrom kodiert und der kodierte Datenstrom zu einer Sendeeinrichtung übertragen, welche den kodierten Datenstrom fortlaufend sendet. Das mobile Endgerät empfängt den kodierten Datenstrom und dekodiert diesen, um das aktualisierte Softwarepaket zu erhalten. Auf diese Weise kann ein Softwarepaket in einer Vielzahl von mobilen Endgeräten gleichzeitig aktualisiert werden. Zwar kann auf diese Weise die Software vieler Fahrzeuge einer Modellreihe eines Herstellers gleichzeitig aktualisiert werden. Jedoch ist die Installation und der Betrieb eines solchen Systems für Fahrzeuge vieler Modellreihen und Hersteller sehr aufwändig. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Aktualisieren einer in einem Steuergerät eines Fahrzeugs gespeicherten Software vorzuschlagen, welches die beschriebenen Nachteile vermeidet.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Aktualisieren einer in mehreren miteinander und mit einem stationären Rechnersystem drahtlos kommunizierenden Fahrzeugen jeweils gespeicherten Software, bei dem ein Softwarepaket der Software von einem stationären Rechnersystem in ein Steuergerät eines Fahrzeugs der mehreren Fahrzeuge übertragen wird. Mittels des übertragenen Softwarepakets kann die in dem Steuergerät gespeicherte Software mindestens teilweise aktualisiert werden. Das Softwarepaket wird von einem Hersteller des Fahrzeugs erzeugt und auf dem stationären Rechnersystem bereitgestellt. Das in das Steuergerät übertragene Softwarepaket wird von dem Steuergerät angewendet, um mindestens Teile der gespeicherten Software zu aktualisieren, d. h. zu ersetzen. Jedes Anwenden des

Softwarepakets liegt unabhängig von einem bestimmten Zweck oder Ausführungsverfahren im Schutzbereich der Erfindung.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Fahrzeug abhängig von mindestens einem eine Kommunikation des Fahrzeugs betreffenden Statusparameter ausgewählt und das Softwarepaket von dem ausgewählten Fahrzeug in Steuergeräte weiterer Fahrzeuge der mehreren Fahrzeuge drahtlos übertragen. Auf diese Weise muss dass Softwarepaket von dem stationären Rechnersystem nur an relativ wenige ausgewählte Fahrzeuge, d. h. nicht an jedes aktualisierungsbedürftige Fahrzeug, drahtlos übertragen werden, wodurch das stationäre Rechnersystem und zum Übertragen des Softwarepakets von dem stationären Rechnersystem in die aktualisierungsbedürftigen Fahrzeuge verwendete drahtlose Verbindungen entlastet sind.

Jedes ausgewählte Fahrzeug dient nach dem Übertragen des Softwarepakets für das Softwarepaket als mobiler Multiplikator (Seeder) innerhalb der mehreren Fahrzeuge, d. h. es überträgt das Softwarepaket drahtlos in Steuergeräte weiterer Fahrzeuge der mehreren Fahrzeuge, wenn sich die weiteren Fahrzeuge in einer Umgebung des ausgewählten Fahrzeugs befindet. Die Umgebung kann durch eine Reichweite der drahtlosen Verbindung zwischen den mehreren Fahrzeugen definiert sein. Die Multiplikatoren werden nach Kommunikationskriterien ausgewählt. Auf diese Weise können innerhalb der mehreren Fahrzeuge beispielsweise drahtlos besonders aktive Fahrzeuge oder Fahrzeuge mit einem regelmäßig gebietsabdeckenden Bewegungsprofil ausgewählt werden, um die Verteilung des Softwarepakets in möglichst viele der mehreren Fahrzeuge hinsichtlich des Zeitbedarfs zu optimieren und in einer möglichst kurzen Zeitspanne eine möglichst vollständige Aktualisierung der mehreren Fahrzeuge zu erreichen.

Bei einer Ausführungsform wird das Fahrzeug abhängig von einer Gebietszuordnung A des Fahrzeugs, die insbesondere ausgehend von einer exakten Position des Fahrzeugs, einer gitterbezogenen Position des Fahrzeugs, einer dynamisch berechneten Umgebung des Fahrzeugs und/oder einer Clusterzugehörigkeit des Fahrzeugs als dem mindestens einen Statusparameter getroffen wird, ausgewählt. Anhand der Gebietszuordnung A kann eine gewünschte Flächendichte der ausgewählten Fahrzeuge eingestellt werden. Die Zuordnung des Fahrzeugs zu einem Gebiet kann dabei auf einer exakten Position des Fahrzeugs beruhen, welche satellitengestützt, beispielsweise mittels GPS (Global Positioning System), ermittelt werden kann. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in einer Gebietsfläche insbesondere regelmäßig angeordnete Gitterpunkte zu definieren und jedes Fahrzeug einem dieser Gitterpunkte zuzuordnen. Zudem ist es möglich, das Fahrzeug einer dynamisch, d. h. während einer bestimmten Zeitdauer fortlaufend anhand der Fahrten des Fahrzeugs, berechneten Umgebung zuzuordnen und eine Anzahl der in der dynamisch berechneten Umgebung angeordneten weiteren Fahrzeuge zu ermitteln. Alternativ oder zusätzlich können die mehreren Fahrzeuge auch Cluster von Fahrzeugen bilden. Dann entspricht eine Gebietszuordnung des Fahrzeugs seiner Zugehörigkeit zu einem bestimmten Fahrzeugcluster.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird das Fahrzeug abhängig von einer Kommunikationsrate R mit weiteren Fahrzeugen der mehreren Fahrzeuge und/oder einer mittleren Kommunikationsdauer D mit weiteren Fahrzeugen der mehreren Fahrzeuge als dem mindestens einen Statusparameter ausgewählt. Die Kommunikationsrate R ist ein Maß für die auf eine Zeitspanne bezogene Häufigkeit, mit der das Fahrzeug mit weiteren Fahrzeugen der mehreren Fahrzeuge drahtlos verbunden ist. Die mittlere Kommunikationsdauer D wird als Durchschnittswert über sämtliche drahtlosen Verbindungen des Fahrzeugs mit den weiteren Fahrzeugen der mehreren Fahrzeuge während der Zeitspanne berechnet. An der mittleren Kommunikationsdauer D lässt sich erkennen, in welchem Umfang das Fahrzeug Softwarepakete an die weiteren Fahrzeuge überträgt.

Dabei kann für jede Gebietszuordnung A und jedes Fahrzeug mit der Gebietszugehörigkeit A ein Produkt der Kommunikationsrate R und der mittleren Kommunikationsdauer D zum Auswählen des Fahrzeugs berechnet werden. Das Produkt aus der Kommunikationsrate R und der mittleren Kommunikationsdauer D stellt ein natürliches Maß für die drahtlose Verbindungsaktivität des Fahrzeugs dar. Durch die Kombination mit der Gebietszuordnung A des Fahrzeugs lassen sich für jedes bestimmte Gebiet die jeweils drahtlos aktivsten Fahrzeuge ermitteln.

Bei noch einer anderen Ausführungsform wird das Fahrzeug abhängig von einer Qualität C ? einer Mobilfunkverbindung des Fahrzeugs und/oder einer konfigurierten WiFi-Verbindung C 2 des Fahrzeugs als dem mindestens einen Statusparameter ausgewählt. Die Qualität C ? der Mobilfunkverbindung des Fahrzeugs ist ein weiterer zum Auswahlen des Fahrzeugs relevanter Statusparameter. Er erlaubt ein Auswahlen derjenigen Fahrzeuge, welche regelmäßig in Gebieten mit einem ausreichend starken Mobilfunknetz angeordnet sind. Wenn das Fahrzeug eine konfigurierte WiFi-Verbindung C 2 aufweist, ist dies ein Indiz dafür, dass das Fahrzeug das Softwarepaket auch über einen stationären W-LAN-Zugangspunkt, beispielsweise in der heimischen Garage oder in einem Supermarkt oder Parkhaus, empfangen kann. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform wird das übertragene Softwarepaket in dem Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs für eine bestimmte Vorhaltezeit gespeichert, während der Vorhaltezeit in Steuergeräte weiterer Fahrzeuge der mehreren Fahrzeuge drahtlos übertragen und nach Ablauf der Vorhaltezeit aus dem Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs gelöscht. Die Vorhaltezeit verhindert, dass sich ein Softwarespeicher des Steuergeräts mit nicht mehr benötigten Softwarepaketen so weit füllt, dass er keine weiteren Softwarepakete mehr speichern kann. Die Vorhaltezeit kann für jedes Softwarepaket separat bestimmt sein und soll so bemessen sein, dass das Softwarepaket innerhalb der Vorhaltezeit in die meisten der weiteren Fahrzeuge der mehreren Fahrzeuge übertragen werden kann.

Bei einer Ausführungsform wird ein Softwarepaket der Software von dem stationären Rechnersystem unmittelbar in ein Steuergerät eines weiteren Fahrzeugs der mehreren Fahrzeuge übertragen, wenn das weitere Fahrzeug das Softwarepaket während der Vorhaltezeit von keinem ausgewählten Fahrzeug drahtlos übertragen erhalten hat. Mit dieser Rückfallposition ist sichergestellt, dass jedes der mehreren Fahrzeuge das Softwarepaket empfängt, um die in seinem Steuergerät gespeicherte Software zu aktualisieren.

Bei vorteilhaften Ausführungsformen wird das Softwarepaket von einem Spiegelserver oder einem Replikationsserver als dem stationären Rechnersystem übertragen. Spiegelserver stellen dieselben Softwarepakete zum Übertragen bereit wie ein zentraler Backendserver, welcher beispielsweise von einem Hersteller der Fahrzeuge betrieben wird. Replikationsserver können beispielsweise in Supermärkten oder Parkhäusern angeordnet sein, um Softwarepakete an dort während eines Parkens angeordnete Fahrzeuge zu übertragen.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Softwarepaket nach einem einheitlichen Übertragungsprotokoll, welches insbesondere eine WiFi- Verbindung und eine Mobilfunkverbindung und jeden an dem Verfahren beteiligten Übertragungspartner unterstützt und/oder ein Unterbrechen und ein Fortsetzen einer Übertragung des Softwarepakets erlaubt, übertragen. Dank des einheitlichen Übertragungsprotokolls und einer Unterbrechungsmöglichkeit für die Übertragung des Softwarepakets kann das Softwarepaket von unterschiedlichen Quellen, d. h. stationären Rechnersystemen oder Fahrzeugen, transparent übertragen werden. Es ist auch möglich, dass das Softwarepaket nicht in einem Stück, sondern nach Unterbrechungen jeweils teilweise von unterschiedlichen Quellen übertragen wird. Dies ist von Bedeutung, wenn eine drahtlose Verbindung des Fahrzeugs während einer Übertragung gelöst wird, beispielsweise beim Verlassen eines Parkhauses oder beim Fahren in ein Gebiet mit einem schlechten Mobilfunknetz. Selbstverständlich liegt jedes bekannte oder zukünftige Übertragungsprotokoll im Schutzbereich der Erfindung.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform aggregiert das stationäre Rechnersystem übertragene Statusparameter der mehreren Fahrzeuge, wählt mindestens ein Fahrzeug abhängig von den aggregierten

Statusparametern aus, bestimmt mehrere Softwarepakete für das ausgewählte Fahrzeug und stellt die bestimmten Softwarepakete als Paketliste insbesondere zum Übertragen in das Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs bereit. Das stationäre Rechnersystem kann auf diese Weise sämtliche von den mehreren Fahrzeugen übertragene

Statusparameter vergleichen und das Fahrzeug abhängig davon auswählen. Wenn das Fahrzeug die Paketliste von dem stationären Rechnersystem übertragen erhalten hat, kann es in der Paketliste genannte Softwarepakete von dem stationären Rechnersystem anfordern. Es wird betont, dass ein Übertragen der Paketliste in dem Übertragungsprotokoll vorgesehen sein kann, aber nicht sein muss.

Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 in einer schematischen Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aktualisieren einer in mehreren miteinander und mit einem stationären Rechnersystem drahtlos kommunizierenden Fahrzeugen jeweils gespeicherten Software;

Figur 2 in einem Ablaufdiagramm ein Detail des in Figur 1 gezeigten

Verfahrens.

Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aktualisieren einer in (nicht dargestellten) Steuergeräten mehrerer miteinander und mit einem stationären Rechnersystem 30, 40, 41 drahtlos kommunizierender

Fahrzeuge 10, 11 jeweils gespeicherten Software.

Bei dem Verfahren wird ein Softwarepaket 20 in die Steuergeräte der Fahrzeuge 10, 11 übertragen, um die in den Steuergeräten jeweils gespeicherte Software mittels des übertragenen Softwarepakets 20 mindestens teilweise zu aktualisieren. Dabei umfasst das Softwarepaket 20 mehrere Paketsegmente 25, welche gemeinsam das Softwarepaket 20 bilden und unabhängig voneinander übertragen werden können. Allerdings braucht das Softwarepaket 20 keine unabhängig voneinander übertragbaren Paketsegmente 25 umfassen.

Als stationäre Rechnersysteme sind an dem Verfahren mehrere Replikationsserver 30, welche hier in einem Supermarkt 31 oder einem Parkhaus 32 angeordnet sind, aber auch an anderen Orten oder Einrichtungen angeordnet sein können, mehrere Spiegelserver 40, 41 und ein von einem Hersteller 61 der Fahrzeuge 10, 11 bereitgestellter Backendserver 60 beteiligt.

Zunächst wird das Softwarepaket 20 von dem Backendserver 60 auf die Spiegelserver 40, 41 übertragen. Zudem kann das Softwarepaket 20 von einem Spiegelserver 40 auf einen von dem Spiegelserver 40 verschiedenen weiteren Spiegelserver 41 , d. h. zwischen den Spiegelservern 40, 41 übertragen werden.

Wenn das Softwarepaket 20 eine hohe Priorität und/oder eine allgemeine Anwendbarkeit in einer Vielzahl von Fahrzeugen 10, 11 aufweist, wird es von den Spiegelservern 40, 41 auf die Replikationsserver 30 übertragen, welche in der Folge als stationäre Multiplikatoren (Seeder) wirken.

Ferner wird das Softwarepaket 20 in diesem Fall von den Spiegelservern 40, 41 unmittelbar in Steuergeräte ausgewählter Fahrzeuge 11 übertragen (direct distribution), welche in der Folge als mobile Multiplikatoren (Seeder) wirken. Die Fahrzeuge 11 werden abhängig von mindestens einem eine Kommunikation des Fahrzeugs 11 betreffenden Statusparameter A, R, D, Ci, C 2 (siehe nachfolgende Beschreibung der Figur 2) ausgewählt.

Von den Replikationsservern 30 oder den ausgewählten Fahrzeugen 11 wird das Softwarepaket 20 in ein Steuergerät eines weiteren Fahrzeugs 10 übertragen, wenn das weitere Fahrzeug 10 in einer Umgebung eines Replikationsservers 30 oder eines ausgewählten Fahrzeugs 11 angeordnet ist (indirect distribution).

Zudem werden Paketsegmente 25 des Softwarepakets 20 auch zwischen Steuergeräten der weiteren Fahrzeuge 10 übertragen, wenn ein erstes weiteres Fahrzeug 10 in einer Umgebung eines zweiten weiteren Fahrzeugs 10 angeordnet ist, und zwischen Steuergeräten ausgewählter Fahrzeuge 11 , wenn ein erstes ausgewähltes Fahrzeug 11 in einer Umgebung eines zweiten ausgewählten Fahrzeugs 11 angeordnet ist. Auf diese Weise gelangt das Softwarepaket 20 von dem Backendserver 60 in die Steuergeräte der ausgewählten Fahrzeuge 11 und der weiteren Fahrzeuge 10, um die in den Steuergeräten jeweils gespeicherte Software mittels des übertragenen Softwarepakets 20 zu aktualisieren.

Jede Übertragung eines Softwarepakets 20 bzw. eines Paketsegments 25 des Softwarepakets 20 erfolgt mittels eines bestimmten in dem gesamten Verfahren einheitlichen Übertragungsprotokolls, welches für eine Lastverteilung bzgl. der jeweils möglichen Quellen ausgebildet ist und insbesondere eine WiFi-Verbindung und eine Mobilfunkverbindung und jeden an dem Verfahren beteiligten Übertragungspartner 10, 11 , 30, 40, 41 , 60 unterstützt und/oder ein Unterbrechen und ein Fortsetzen einer Übertragung des Softwarepakets 20 erlaubt.

Figur 2 zeigt in einem Ablaufdiagramm ein Detail des in Figur 1 gezeigten Verfahrens. Die Fahrzeuge 10, 11 übertragen 100 mehrere die

Kommunikation des jeweiligen Fahrzeugs 10, 11 betreffende

Statusparameter A, R, D, Ci, C 2 zu einem Spiegelserver 40, 41. In der Figur 2 ist der Übersichtlichkeit halber nur ein Übertragen 100 der Statusparameter A, R, D, Ci, C 2 des Fahrzeugs 11 abgebildet, während Übertragungen der weiteren Fahrzeuge 10 weggelassen sind. Das (nicht dargestellte) Steuergerät des Fahrzeugs 11 umfasst ein

Aktualisierungsmanagementmodul 12 zum Steuern der Softwareaktualisierung und einen Softwarespeicher 13 zum Speichern der übertragenen Softwarepakete 20.

Die zu dem Spiegelserver 40, 41 übertragenen Statusparameter A, R, D, Ci, C 2 umfassen eine Gebietszuordnung A des Fahrzeugs 11 , die ausgehend von einer exakten Position des Fahrzeugs 11 , einer gitterbezogenen Position des Fahrzeugs 11 , einer dynamisch berechneten Umgebung des Fahrzeugs 11 und/oder einer Clusterzugehörigkeit des Fahrzeugs 11 bestimmt ist. Ferner umfassen die Statusparameter A, R, D, Ci, C 2 eine Kommunikationsrate R des Fahrzeugs 11 mit den weiteren Fahrzeugen 10, eine mittlere Kommunikationsdauer D des Fahrzeugs 11 mit den weiteren Fahrzeugen 10, eine Qualität C ? einer Mobilfunkverbindung des Fahrzeugs 11 und eine konfigurierte WiFi-Verbindung C2 des Fahrzeugs 11.

Der Spiegelserver 40, 41 empfängt, speichert und aggregiert die von den Fahrzeugen 10, 11 übertragenen Statusparameter A, R, D, Ci, C 2 . Abhängig von den gespeicherten Statusparametern 42 der Fahrzeuge 10, 11 wählt der Spiegelserver 40, 41 ein oder mehrere Fahrzeuge 11 aus. Dazu berechnet er für jede Gebietszuordnung A und jedes Fahrzeug 10, 11 mit der Gebietszugehörigkeit A ein Produkt der Kommunikationsrate R und der mittleren Kommunikationsdauer D als Maß für die Kommunikationsaktivität des Fahrzeugs 10, 11. Zudem berücksichtigt er für jedes Fahrzeugs 10, 11 die Qualität C ? der Mobilfunkverbindung sowie eine konfigurierte WiFi- Verbindung C2, welche ein Maß für die Eignung des jeweiligen Fahrzeugs 10, 11 als Multiplikator für das Softwarepaket 20 bilden.

Für jedes Fahrzeug 1 1 der ausgewählten Fahrzeuge 43 bestimmt 120 der Spiegelserver 40, 41 ein oder mehrere Softwarepakete 20 sowie den Softwarepaketen 20 zugeordnete Vorhaltezeiten und stellt 130 eine die bestimmten Softwarepakete 20 referenzierende und die jeweils zugeordneten Vorhaltezeiten enthaltende Paketliste 26 zum Übertragen 150 in das Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs 11 bereit. Ebenso stellt 140 der Spiegelserver 40, 41 die bestimmten Softwarepakete 20 aus einem Softwarespeicher 44 zum Übertragen 150 in das Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs 11 bereit.

In einem weiteren Schritt werden die Paketliste 26 und die Softwarepakete 20 in das Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs 11 übertragen 150, während der bestimmten Vorhaltezeit in dem Softwarespeicher 13 des Steuergeräts gespeichert und in die Steuergeräte der weiteren Fahrzeuge 10 drahtlos übertragen 160, wenn diese in einer durch die Reichweite der drahtlosen Übertragung 160 definierten Umgebung des Fahrzeugs 11 angeordnet sind. Nach Ablauf der Vorhaltezeit werden die Softwarepakete 20 aus dem Steuergerät des ausgewählten Fahrzeugs 11 gelöscht.

Für den Fall, dass ein Fahrzeug 10 während der bestimmten Vorhaltezeit ein Softwarepaket 20 der Software von keinem ausgewählten Fahrzeug 11 drahtlos übertragen erhalten hat, ist vorgesehen, dass das nicht erhaltene Softwarepaket 20 von dem Spiegelserver 40, 41 unmittelbar in das Steuergerät des weiteren Fahrzeugs 10 übertragen wird. Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass eine Software 20 in den Steuergeräten der Fahrzeugen 10, 11 einer Fahrzeugflotte eines Herstellers 61 sehr effizient und vollständig aktualisiert werden kann. Dies wird erreicht, indem innerhalb der Fahrzeugflotte besonders gut vernetzte Fahrzeuge 11 als Multiplikatoren (Seeder) ausgewählt werden, um für weitere Fahrzeuge 10 als mobile Spiegelserver zu dienen.

Auf diese Weise werden auch Fahrzeuge einbezogen, welche selbst keine oder keine ausreichende drahtlose Verbindung zu stationären Spiegelservern 40, 41 hersteilen können, aber regelmäßig innerhalb einer Umgebung eines ausgewählten Fahrzeugs 11 angeordnet sind. Zudem wird das Mobilfunknetz entlastet, da überwiegend nur die ausgewählten Fahrzeuge 11 Softwarepakete 20 über eine Mobilfunkverbindung übertragen 150 erhalten. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass ein Übertragen 150, 160 eines Softwarepakets 20 jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufgenommen werden kann, da zum Übertragen 150, 160 von Softwarepaketen 20 ein für alle beteiligten Übertragungspartner 10, 11 , 30, 40, 41 , 60 einheitliches Übertragungsprotokoll verwendet wird. Dies reduziert eine für das Aktualisieren der Software benötigte Bandbreite weiter, da unvollständig übertragene Softwarepakete nicht erneut übertragen werden müssen, sondern vervollständigt werden können. BEZUGSZEICHENLISTE:

10 Fahrzeug

11 weiteres Fahrzeug

12 Aktualisierungsmanagementmodul

13 Softwarespeicher

20 Softwarepaket

25 Paketsegment

26 Paketliste

30 Replikationsserver

31 Supermarkt

32 Parkhaus

40 Spiegelserver

41 weiterer Spiegelserver

42 aggregierte Statusparameter

43 ausgewählte Fahrzeuge

44 Softwarespeicher

60 Backendserver

61 Fiersteller

100 Übertragen eines Statusparameters

110 Auswahlen eines Fahrzeugs

120 Bestimmen von Softwarepaketen

130 Bereitstellen einer Paketliste

140 Bereitstellen von Softwarepaketen

150 Übertragen eines Softwarepakets und/oder einer Paketliste

160 Übertragen eines Softwarepakets und/oder einer Paketliste

A Gebietszuordnung

D Kommunikationsdauer

R Kommunikationsrate

Ci Qualität der Mobilfunkverbindung

C2 konfigurierte WiFi-Verbindung