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Title:
METHOD AND VEHICLE ASSISTANCE SYSTEM FOR ACTIVE WARNING AND/OR FOR NAVIGATION AID FOR PREVENTING A COLLISION OF A VEHICLE BODY PART AND/OR A VEHICLE WHEEL WITH AN OBJECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/083384
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for active warning and/or for navigation aid to prevent a collision of a vehicle body part and/or a vehicle wheel with at least one curb and/or another similar object, wherein the at least one object is recognized based on an evaluation of the images of the vehicle surroundings captured by means of the at least one camera located on the vehicle and, in the case of a possible collision between a vehicle body part and/or a vehicle wheel and the at least one recognized object, an active warning is output and/or the vehicle dynamics are actively engaged. According to the invention, the pattern of the currently surrounding street is determined by means of an evaluation of at least one image of the vehicle surroundings captured by at least one camera located on the vehicle and at least one image of the vehicle surroundings captured by at least one camera located on the side of the vehicle is evaluated for differences from the determined pattern of the currently surrounding street in order to recognize the at least one object.

Inventors:
NIEMZ VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/072873
Publication Date:
June 13, 2013
Filing Date:
November 16, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
NIEMZ VOLKER (DE)
International Classes:
G08G1/16; G06K9/00
Foreign References:
DE102009032542A12011-01-13
DE102005003191A12006-07-27
DE102007022524A12008-11-20
US20100100268A12010-04-22
US6172601B12001-01-09
DE102005037273A12007-02-15
DE102005015463B42007-02-15
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (DE)
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Claims:
Verfahren zur aktiven Warnung und/oder zur Navigationshilfe zur Vermeidung einer Kollision eines Fahrzeugkarosserieteils und/oder eines Fahrzeugrades (70, 80, 90, 100) mit einem Objekt, insbesondere einem Bordstein (120), wobei das Objekt anhand einer Auswertung von Kamerabildern der

Fahrzeugumgebung erkannt wird und wobei beim Vorliegen einer möglichen Kollision zwischen einem Fahrzeugkarosserieteils und/oder einem

Fahrzeugrad (70, 80, 90, 100) und dem erkannten Objekt (120) eine

Warnung an den Fahrer ausgegeben wird und/oder aktiv in die

Fahrzeugdynamik eingegriffen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Muster der aktuell umgebenden Straße (1 10) durch eine Auswertung eines mittels mindestens einer sich am Fahrzeug (10) befindlichen Kamera (40, 50) aufgenommenen Bildes bestimmt wird, und

zur Erkennung des Objekts ( 20) ein mittels mindestens einer seitlich am Fahrzeug (10) befindlichen Kamera (40, 50) aufgenommenes Bild auf Unterschiede zu dem bestimmten Muster der aktuell umgebenden Straße (1 10) ausgewertet wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bild eines Straßenstückes mittels einer am Fahrzeug (10) befindlichen Frontkamera (30) und/oder Heckkamera (60) zur Bestimmung der Muster der aktuell umgebenden Straße (110) aufgenommen wird und mit dem

mindestens einen mittels der mindestens einen seitlichen Kamera (40, 50) aufgenommenen Bild der Fahrzeugumgebung zur Erkennung des

mindestens einen Objekts (120) korreliert wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster der aktuell umgebenden Straße (110) mittels einer Auswertung mindestens eines mittels mindestens einer insbesondere seitlich am

Fahrzeug befindlichen Kamera (40, 50) aufgenommenen Bildes der

Fahrzeugumgebung zur Erkennung von entsprechenden

Strukturwiederholungen bestimmt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der

Erkennung des Musters der direkte Bereich der Fahrzeugumgebung knapp vor (112) und/oder neben einem Fahrzeugteil, insbesondere angrenzend (1 13) an einem Fahrzeugteil, vorzugsweise an einem Fahrzeugrad (70, 80, 90, 100), insbesondere knapp vor dem Seitenschweiler (42), in einem vordefinierten Bildausschnitt eines Bildes der seitlichen Kamera (40, 50) ausgewertet wird.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch

gekennzeichnet, dass bei der Bestimmung des mindestens einen Objekts zusätzlich eine Objekterkennung und/oder Objektverfolgung mittels einer Auswertung von Kamerabildern der Fahrzeugumgebung durchgeführt wird und/oder zusätzlich die Höhe des mindestens einen Objekts durch eine Auswertung mindestens eines Bildes der Fahrzeugumgebung bestimmt wird, das insbesondere mittels einer am Fahrzeug befindlichen Stereokamera und/oder Zeilenkamera aufgenommen wird.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüchen, dadurch

gekennzeichnet, dass mindestens ein als Hindernis erkanntes Objekt (120), insbesondere mindestens ein als Hindernis erkannter Bordstein (120), einem Klassifikator zur Erkennung von ähnlichen Hindernissen als Muster zugeführt wird.

Fahrzeugassistenzsystem (20) zur Durchführung des Verfahrens nach mindesten einem der vorangehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch eine Auswerteeinheit, die dazu ausgebildet ist, mindestens ein Objekt, insbesondere einen Bordstein (120), anhand einer eine Mustererkennung der aktuell umgebenden Straße umfassenden Auswertung mindestens eines mittels mindestens einer, insbesondere seitlich am Fahrzeug (10)

befindlichen Kamera (40, 50) aufgenommenen Bildes der

Fahrzeugumgebung zu bestimmen und beim Vorliegen einer möglichen Kollision zwischen einem Fahrzeugkarosserieteils und/oder einem

Fahrzeugrad (70, 80, 90, 1 10) mit dem mindestens einen erkannten Objekt (120) ein Warn- und/oder Steuersignal zu erzeugen, und

eine Warneinheit, die dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines von der Auswerteeinheit erzeugten Warnsignal eine aktive Warnung auszugeben, und/oder eine Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines von der Auswerteeinheit erzeugten Steuersignal in das Fahrzeugdynamik aktiv einzugreifen.

8. Fahrzeugassistenzsystem (20) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit weiter dazu ausgebildet ist, zusätzlich eine

Objekterkennung und/oder Objektverfolgung zur Bestimmung des mindestens einen Objekts mittels einer Auswertung von Kamerabildern durchzuführen und/oder zusätzlich die Höhe des mindestens einen erkannten Objekts (120) mittels einer Auswertung mindestens eines Bildes der

Fahrzeugumgebung zu bestimmen, das insbesondere mittels mindestens einer am Fahrzeug (10) befindlichen Stereokamera und/oder Zeilenkamera aufgenommen wurde.

9. Fahrzeugassistenzsystem (20) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit dazu ausgebildet ist, mindestens ein detektiertes Objekt (120) mittels eines Klassifikators zu klassifizieren und mindestens ein als Hindernis erkanntes Objekt (120), insbesondere mindestens ein als Hindernis erkannter Bordstein (120) dem Klassifikator zur Erkennung von ähnlichen Hindernissen als Muster zuzuführen.

10. Fahrzeug (10) mit einem Fahrzeugassistenzsystem (20) nach mindestens einem der Ansprüchen 7 bis 9.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren und Fahrzeugassistenzsvstem zur aktiven Warnung und/oder zur

Navigationshilfe zur Vermeidung einer Kollision eines Fahrzeugkarosserieteils und/oder eines Fahrzeugrades mit einem Objekt

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur aktiven Warnung und/oder zur Navigationshilfe zur Vermeidung einer Kollision eines

Fahrzeugkarosserieteils und/oder eines Fahrzeugrades mit mindestens einem Bordstein und/oder einem anderem ähnlichen Objekt und ein

Fahrzeugassistenzsystem zur Durchführung des erfindungsgemäßen

Verfahrens. Auch betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem

erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystem.

Am Markt existieren eine Reihe reiner Rückfahrkamerasysteme. Diese haben die Aufgabe dem Fahrer ein reales Abbild des rückwärtigen Geschehens zu geben. Neben diesen Systemen drängen immer stärker Multikamerasysteme in den Markt.

Diese ermöglichen die Darstellung des Fahrzeugumfeldes aus einer Vogelperspektive (Top-View).

In Zukunft wird es nicht mehr ausreichen nur die unmittelbaren Fahrzeugumgebung darzustellen, sondern der Markt verlangt nach Systemen, welche den Fahrer beim

Benutzen des Fahrzeuges in diversen Situationen unterstützen.

Mittels von seitlich am Fahrzeug insbesondere am Radkastenrand oder im

Spiegelgehäuse montierten Kameras kann der Bereich seitlich um das Fahrzeug hinreichend erfasst werden. In der Figur 1 ist eine Draufsicht eines Fahrzeuges (Auto) 10 mit einem

Mehrkamerasystem 20 mit einer typischen, aus dem Stand der Technik bekannten Konfiguration dargestellt.

Mittels von seitlich am Fahrzeug 10 insbesondere am Radkastenrand oder im

Spiegelgehäuse 45, 55 montierten Kameras 40, 50 kann der Bereich seitlich um das Fahrzeug 10 hinreichend erfasst werden. An dem Fahrzeug können weitere Kameras wie zum Beispiel eine Frontkamera 30 und eine Heckkamera 60 vorhanden sein. In der Figur 1 sind auch die Räder 70, 80, 90, 100 des Fahrzeuges 10 dargestellt.

In der Figur 2 ist eine Teil-Seitenansicht des Fahrzeuges aus der Figur 1 mit dem entsprechenden Multikamerasystem 20 dargestellt. Während der Fahrt auf einer Straße 1 10 wird stets der unmittelbare Bereich 1 11 seitlich um das Fahrzeug 10 (ca. 1 m) auf das Vorhandensein eines Bordsteins untersucht. Dies gelingt beispielsweise auf eine einfache Art und Weise mittels der Auswertung der detektierten Gradienten (Gradientenerkennung z.B. mittels des Sobel-Operators). Diese werden dann mittels entsprechend definierter Klassifikatoren verglichen.

Die Lage des erkannten Bordsteins kann nun mit der aktuellen Fahrzeugbewegung verglichen werden. Sollte das hintere Rad (im Fall der Vorwärtsfahrt) oder das vordere Rad (im Fall der Rückwärtsfahrt) mit einem Bordstein kollidieren, so soll der Fahrer rechtzeitig gewarnt werden.

Weiterhin denkbar ist das Ausüben eines Lenkrucks in die Fahrsollrichtung, um eine entsprechende Kollision zu vermeiden.

Figur 3 zeigt ein typisches Ergebnis einer Bordsteinkollision. Darin sind das verformte Fahrzeugrad 80 und der Bordstein 120 zu erkennen.

Bei Vorliegen von scharfen beziehungsweise engen Kurven treten insbesondere Bordsteinkollisionen sehr häufig auf. In den Figuren 4a, 4b und 4c ist das Fahrzeug 10 aus der Figur 1 bei Befahren einer engen Kurve, die am Ende einer Straße 110 auftritt, in drei verschiedenen Positionen dargestellt. Der Fahrer befährt die Kurve mit einem zu engen Radius. Das Vorderrad 80 passiert die Kurve, das Hinterrad 90 kollidiert mit dem Bordstein 120. Das Hinterrad (Reifen, Felge) 90 könnte erhebliche Schädigungen davon tragen und der Fahrkomfort könnte dabei auch erheblich beeinträchtigt werden.

Aus dem Stand der Technik, insbesondere aus den Dokumenten

DE 10 2005 037 273 A1 und DE 10 2005 015 463 B4, sind Navigationsassistenten zur Vermeidung von Bordsteinkollisionen bekannt, die kamerabasiert arbeiten und Bordsteine anhand einer Objekterkennung identifizieren. Hier ist jedoch lediglich allgemein eine Mustererkennung angegeben, bei der detektierte Objekte mit vorbekannten eingespeicherten Mustern verglichen werden. Nachteilig dabei ist, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Navigationsassistenten genügend

Speicherplatz für die Einspeicherung der Vielzahl von vorbekannten Mustern haben müssen und/oder über eine hohe Rechenleistung verfügen müssen, damit

insbesondere die Vergleichszeit mit den vielen vorhandenen Mustern kurz genug ist, um in einer Gefahrsituation geeignet schnell reagieren zu können.

Offenbarung der Erfindung

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur aktiven Warnung und/oder zur

Navigationshilfe zur Vermeidung einer Kollision eines Fahrzeugkarosserieteils und/oder eines Fahrzeugrades mit mindestens einem Bordstein und/oder einem anderem ähnlichen Objekt, wird das mindestens eine Objekt anhand einer

Auswertung der mittels mindestens einer am Fahrzeug befindlichen Kamera aufgenommenen Bilder der Fahrzeugumgebung erkannt. Ferner wird beim

Vorliegen einer möglichen Kollision zwischen einem Fahrzeugkarosserieteil und/oder einem Fahrzeugrad und dem mindestens einen erkannten Objekt eine aktive Warnung ausgegeben und/oder aktiv in das Fahrzeugdynamik

insbesondere in die Lenkung eingegriffen. Bei dem erfindungsgemäßen

Verfahren wird das Muster der aktuell umgebenden Straße mittels einer

Auswertung mindestens eines mittels mindestens einer am Fahrzeug

befindlichen Kamera aufgenommenen Bildes der Fahrzeugumgebung bestimmt und mindestens ein mittels mindestens einer seitlich am Fahrzeug befindlichen Kamera aufgenommenen Bild der Fahrzeugumgebung auf Unterschiede zu der bestimmten Muster der aktuell umgebenden Straße zur Erkennung des

mindestens einen Objekts ausgewertet. Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Fahrzeugassistenzsystem zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bereitgestellt, das eine Auswerteeinheit umfasst, die dazu ausgebildet ist, mindestens ein Bordstein und/oder ein anderes ähnliches Objekt anhand einer eine Mustererkennung der aktuell umgebenden Straße umfassenden Auswertung mindestens eines mittels mindestens einer, insbesondere seitlich am Fahrzeug befindlichen, Kamera aufgenommenen Bild der Fahrzeugumgebung zu bestimmen und beim Vorliegen einer möglichen

Kollision zwischen einem Fahrzeugkarosserieteil und/oder einem Fahrzeugrad mit dem mindestens einen bestimmten Objekt ein Warn- und/oder Steuersignal zu erzeugen. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Fahrzeugassistenzsystem eine Warneinheit, die dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines von der

Auswerteeinheit erzeugten Warnsignals eine aktive Warnung auszugeben, und/oder eine Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines von der Auswerteeinheit erzeugten Steuersignals in die Fahrzeugdynamik,

insbesondere in die Lenkung, aktiv einzugreifen.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Erfindungsgemäß wird eine aktive Warnung und/oder eine Navigierassistenz zum Vermeiden eines Rad bzw. Reifenkontakts mit einem Bordstein und/oder ähnlicher

Objekte in einfacher Weise bereitgestellt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird anhand einer Auswertung von Bildern der Fahrzeugumgebung das Muster der aktuellen Straße bestimmt. Anhand eines Vergleichs mit dem Muster der aktuell umgebenden Straße werden Bilder eines sich am Fahrzeug seitlich erstreckenden Bereichs der Fahrzeugumgebung auf das Vorhandensein von sich seitlich am

Fahrzeug befindlichen Hindernissen, wie zum Beispiel Bordsteine und/oder ähnlichen Objekte, untersucht. So wird erfindungsgemäß ein rechenarmes und dadurch schnell durchführbares Verfahren zur Erkennung von Hindernissen, wie zum Beispiel von Bordsteinen und/oder ähnlichen Objekten, eingesetzt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfällt der lang andauernde und rechenintensive Vergleich mit vielen vorbekannten Mustern zur Erkennung von Hindernissen. Auch entfällt bei der erfindungsgemäßen Bestimmung des Musters der aktuell umgebenden Straße die rechenintensive und langandauernde Auswertung von mehreren hintereinander aufgenommenen Bildern der Fahrzeugumgebung, die zumindest ein Stück der zu befahrenen Straße abbilden. Ein Fahrzeugassistenzsystem zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahren braucht keine relevante zusätzliche Module mit hoher Rechenleistung. Da bei einem üblichen Fahrzeugassistenzsystem mindestens eine Kamera und eine Auswerteeinheit vorhanden sind, sind auch in der Regel keine zusätzlichen Systeme zum Durchführen der erfindungsgemäße Erkennung von Hindernissen vorzusehen.

Vorteilhafterweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mittels einer am Fahrzeug befindlichen Front- und/oder Heckkamera mindestens ein Bild eines Straßenstückes zur Bestimmung der Muster der aktuell umgebenden

Straße aufgenommen und mit mindestens einem mittels der mindestens einen seitlichen Kamera aufgenommenen Bild der Fahrzeugumgebung zur Erkennung des mindestens einen Objekts korreliert.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird untersucht, ob die Pixel nahe des Rades dem Bild der Straße oder einem Hindernis entspricht. Im Fall einer Front- und/oder Heckkamera (Rückfahrkamera) kann zunächst geprüft

werden, ob sich ein Hindernis im unmittelbaren Umfeld befindet. Das kann mittels eines Parkpilots oder per Videosensorik geschehen. Wurde kein Objekt erkannt, kann der Bildbereich direkt hinter bzw. vor dem Stoßfänger in eine

Speichereinheit als repräsentatives Muster für die umgebende

Straße gespeichert werden. Das gespeicherte Bild des Straßenstückes kann nun mit dem Bild der seitlichen Kamera korreliert werden. Dabei ist eventuell das

Durchführen eines Histogrammangleichs aufgrund unterschiedlicher

Belichtungssituationen notwendig. Durch diesen Schritt ist das Muster der aktuell umgebenden Straße bekannt und der Bildbereich in der Nähe des Rades kann auf einen signifikanten Unterschied zu dem jeweiligen Straßenmuster

ausgewertet werden. Unterschiede zu dem jeweiligen Straßenmuster werden genau dann festgestellt, wenn keine Straße im Bild abgebildet ist, sondern ein

Bordstein oder ein anderes Hindernis.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das Muster der aktuell umgebenden Straße in einfacher Weise mittels einer Erkennung von entsprechenden Strukturwiderholungen in mindestens einem mittels mindestens einer, insbesondere seitlich am Fahrzeug befindlichen, Kamera aufgenommenen Bild der Fahrzeugumgebung bestimmt. Anstelle des Mustervergleichs (Pattern-Vergleich) der Bilder der Front- und/oder Heckkamera mit den Bildern der seitlichen Kamera, lässt sich die Straße in einfacher Weise auch über eine entsprechende Strukturwiederholung erkennen.

Insbesondere wird bei der erfindungsgemäßen Erkennung des Musters der aktuell umgebenden Straße mindestens ein vordefinierter Bildausschnitt eines mittels der mindestens einen seitlichen Kamera aufgenommenen Bildes der

Fahrzeugumgebung ausgewertet, wobei in dem vordefinierten Bildausschnitt der direkte Bereich der Fahrzeugumgebung knapp vor und/oder neben einem

Fahrzeugteil, insbesondere angrenzend an einem Fahrzeugteil, insbesondere knapp vor dem Seitenschweiler, abgebildet wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung des Bodenmusters mittels der Verwendung des direkten Bildausschnittes knapp vor dem Seitenschweiler, wobei der Seitenschweiler ebenfalls von der Kamera erkannt werden und die

Karosserie durch die am Fahrzeug angebrachten Spiegel gesehen werden kann, ist sehr leicht und schnell durchführbar. Dadurch kann ein automatisiertes Einparksystem bereits Kenntnis über die Position des Bordsteins besitzen.

Vorzugsweise wird bei der erfindungsgemäßen Bestimmung des mindestens einen Objekts zusätzlich eine Objekterkennung und/oder Objektverfolgung mittels einer Auswertung von Bildern der Fahrzeugumgebung eingesetzt, die mittels mindestens einer am Fahrzeug befindlichen Kamera aufgenommenen werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Objektverfolgung (Tracking) von über eine nach vorn gerichtete Kamera erkannten Objekten durchgeführt werden. Insbesondere werden zusätzlich oder alternativ auch über eine Heckkamera erkannte

Objekte verwendet, die insbesondere im Fall einer erkannten Straße oder eines sich entlang der Straße ausdehnenden Hindernisses nach vorne extrapoliert werden können. Es ist auch eine Extrapolationsunterstützung durch GPS denkbar. Die Extrapolationslänge ist in diesem Fall von der Darstellung der aktuellen

Fahrzeugumgebung auf der GPS-Karte anhängig. Bei Vorliegen einer kurz

bevorstehenden Einfahrt oder einer scharfen Kurve darf das rückwärtiges Bild nur sehr wenig extrapoliert werden; im Fall einer geraden Strasse ist jedoch eine weitere Extrapolation denkbar. Dadurch wird die Detektionswahrscheinlichkeit für einen Bordstein erhöht, da die Struktur der Fahrzeugumgebung genauer untersucht wird.

Insbesondere wird erfindungsgemäß zusätzlich eine Höhe des mindestens einen Objekts mittels einer Auswertung mindestens eines Bildes der Fahrzeugumgebung bestimmt, das insbesondere mittels einer am Fahrzeug befindlichen Stereokamera und/oder Zeilenkamera aufgenommen wird. Hierdurch kann die

Detektionswahrscheinlichkeit für einen Bordstein erhöht werden, da ein weiteres Merkmal zur Verfügung steht.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird

mindestens ein als Hindernis erkanntes Objekt, insbesondere mindestens ein als Hindernis erkannter Bordstein, einem Klassifikator als Muster zur Erkennung von ähnlichen Hindernissen zugeführt.

Erfindungsgemäß werden Klassifikatoren angelernt. Während eines

automatisierten Einparkversuch mittels eines Parklenkassistenten (Park- Steering-Control) richtet sich das Fahrzeug automatisiert in einer Längsparklücke an einem Bordstein aus. Das System kennt also bereits die Lage und das

Vorhandensein eines Bordsteins. Diese Informationen können von dem

bildverarbeitenden Algorithmus direkt genutzt werden und entsprechende

Objekte im Bild automatisch dem Klassifikator zugeführt werden, was einer

Autolernfunktion des Klassifikators für Bordsteinrepräsentationen im Bild

entspricht.

Weiterhin kann der Klassifikator durch Negativ-Erlebnisse lernen. Sollte ein Hindernis überfahren werden, welches nicht als Gefahrobjekt klassifiziert wurde, entstehen entsprechende Ruckbewegungen der Karosserie und Räder. Diese lassen sich mittels verschiedener Sensoren (Reifendrucksensor, Niveausensoren, Sensoren für Längsund Querbeschleunigung und/oder Gierrate) erkennen.

Dadurch können dem Klassifikator insbesondere Informationen von Hindernissen zugeführt werden, die sich in einer aktuell sehr häufig befahrenen Umgebung befinden. Bei der Verwendung eines entsprechend angelernten Klassifikators, muss ein detektiertes Hindernis aus einer solchen häufig befahrenen Umgebung nur mit einer geringen Anzahl von im Klassifikator vorhandenen Mustern, die den Hindernisse dieser besonderen Umgebung entsprechen, verglichen werden. Dadurch wird der mit dem Vergleichsalgorithmus verbundenen Rechenaufwand und dadurch auch die

entsprechende Vergleichszeit erheblich reduziert.

Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Fahrzeug mit einem erfindungsgemäßen

Fahrzeugassistenzsystem bereitgestellt.

Die Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystems und des

erfindungsgemäßen Fahrzeuges entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des entsprechenden erfindungsgemäßen Verfahrens. Aus diesem Grund wird auf eine Widerholung verzichtet.

Zeichnungen

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:

Figur 1 eine Draufsicht eines Fahrzeuges mit einem

Multikamerasystem nach dem Stand der Technik,

Figur 2 eine Seitenansicht des Fahrzeuges aus der Figur 1 mit

dem entsprechenden Multikamerasystem nach dem

Stand der Technik,

Figur 3 ein Bild eines Rades eines Fahrzeuges währen

Bordsteinkollision,

Figuren 4a bis 4c eine Draufsicht des Fahrzeuges aus der Figur 1 mit dem

Multikamerasystem nach dem Stand der Technik in drei unterschiedlichen Positionen beim Befahren einer engen Kurve, Figur 5 eine Draufsicht eines Fahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystem nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung, und Figur 6 eine Seitenansicht eines Fahrzeuges mit einem

erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystem nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.

Ausführungsformen der Erfindung

In Figur 5 dargestellt ist eine Draufsicht eines Fahrzeuges 10 mit einem

erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystem 20 nach einer ersten

Ausführungsform der Erfindung.

Mittels von seitlich am Fahrzeug 10 insbesondere am Radkastenrand oder im

Spiegelgehäuse 45, 55 montierten Kameras 40, 50 kann der seitliche Bereich des Fahrzeuges 10 hinreichend erfasst werden. An dem Fahrzeug 10 können weitere Kameras, wie zum Beispiel eine Frontkamera 30 und eine Heckkamera 60, vorhanden sein. In der Figur 5 sind auch die Räder 70, 80, 90, 100 des Fahrzeuges 10 dargestellt. Bei dem erfindungsgemäße Fahrzeugassistenzsystem 20 zur aktiven Warnung und/oder zur Navigationshilfe zur Vermeidung einer Kollision eines Fahrzeugrades 70, 80, 90, 100 mit einem Bordstein und/oder ähnlichen Objekten wird mittels am Fahrzeug 10 befindlicher Kameras 30, 40, 50, 60 geprüft, ob ein Bordstein erkannt wird. Mittels des erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystems 20 wird bei Vorliegen einer möglichen Kollision eine Warnung an den Fahrer ausgegeben und/oder aktiv in die Lenkung eingegriffen. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystem 20 nach der ersten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Objekterkennung in besonderer Weise über eine Mustererkennung, indem über eine Frontkamera 30 und/oder eine Heckkamera ein Straßenstück aufgenommen wird, das mit dem Bild einer seitlichen Kamera 40, 50 korreliert wird, um einen Bordstein oder ein anderes Hindernis zu erkennen.

In der Figur 2 ist eine Seitenansicht eines Fahrzeuges 10 mit einem

erfindungsgemäßen Fahrzeugassistenzsystem 20 nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Während der Fahrt auf einer Straße 1 10 wird stets der unmittelbare Bereich 1 1 1 seitlich um das Fahrzeug 10 auf das Vorhandensein eines Bordsteins untersucht. Eine Erkennung des Muster der aktuell umgebenden Straße ist über eine Erkennung von entsprechende Strukturwiderholungen möglich. Auch kann der direkte Bildausschnitt verwendet werden, der den Bereich 1 12 der

Fahrzeugumgebung in der Nähe eines Fahrzeugteils, insbesondere eines Rades 80 und/oder den Bereich 113 der Fahrzeugumgebung knapp vor dem Seitenschweiler 42 abbildet.

Neben der voranstehenden schriftlichen Offenbarung wird hiermit zur weiteren Offenbarung der Erfindung ergänzend auf die Darstellung in den Figuren 5 und 6 Bezug genommen.