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Title:
METHOD FOR VENTING A CYLINDER OF A PISTON-CYLINDER UNIT OF A POWER BRAKE PRESSURE GENERATOR OF A HYDRAULIC POWER BRAKE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/016739
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to vent a cylinder (8) of a piston-cylinder unit (4) of a power brake pressure generator (3) of a hydraulic power brake system (1) for a motor vehicle, the invention proposes displacing a piston (5) in the cylinder (8) from a pushed-forwards position back into a basic position and subsequently forwards again. When the piston (5) is displaced back, a connection valve (9) is closed, and therefore the piston (5) sucks up brake fluid from a brake fluid container (10), the brake fluid flowing over a lip seal acting in the manner of a positive-pressure valve as a first piston seal (26). During the forwards stroke, the piston (5) forces brake fluid through the connection valve (9), which is then open, into the brake fluid container (10). Air possibly contained in the cylinder (8) is forced with the brake fluid out the cylinder (8) and escapes from the brake fluid in the brake fluid container (10).

Inventors:
VOLLERT HERBERT (DE)
KINDER RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/069570
Publication Date:
February 16, 2023
Filing Date:
July 13, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60T17/22
Foreign References:
DE102018212850A12020-02-06
DE102019201536A12020-08-13
US20210188232A12021-06-24
US20140265547A12014-09-18
US20210070267A12021-03-11
DE102016213994A12018-02-01
DE102019201536A12020-08-13
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Entlüften eines Zylinders (8) einer Kolben-Zylinder-Einheit (4) eines Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) einer hydraulischen Fremdkraft- Bremsanlage (1), wobei der Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) durch ein Plungerventil (11) an einen Bremskreis der Fremdkraft-Bremsanlage (1) und durch ein Anschlussventil (9) an einen Bremsflüssigkeitsbehälter (10) angeschlossen ist, und wobei ein Kolben (5) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) in dem Zylinder (8) der Kolben- Zylinder-Einheit (4) mit einer ersten Kolbendichtung (26) abgedichtet ist, die bei einem Unterdrück im Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) in Bezug auf einen Druck im Bremsflüssigkeitsbehälter (10) nach Art eines Überdruckventils vom Bremsflüssigkeitsbehälter (10) in den Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) überströmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossenem Plungerventil (11) und geschlossenem Anschlussventil (9) der Kolben (5) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) aus einer vorgeschobenen Position zurück in Richtung einer Grundposition verschoben wird, wobei der Kolben (5) einen Unterdrück in dem Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) erzeugt derart, dass Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter (10) angesaugt wird, die erste Kolbendichtung (26) überströmt und in den Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) fließt, und dass anschließend bei geöffnetem Anschlussventil (9) und geschlossenem Plungerventil (11) der Kolben (5) wieder vor in Richtung eines Verdrängungshubs im Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) verschoben wird und dabei Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder (8) der Kol- ben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) durch das offene Anschlussventil (9) in den Bremsflüssigkeitsbehälter (10) verdrängt. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren wiederholt wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass, falls sich der Kolben (5) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers (3) in der Grundposition befindet, der Kolben (5) bei offenem Anschlussventil (9) und vorzugsweise geschlossenem Plungerventil

(9) in die vorgeschobene Position verschoben wird bevor er bei geschlossenem Plungerventil (11) und geschlossenem Anschlussventil (9) zurück in Richtung der Grundposition im Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) verschoben wird. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossenem Plungerventil (11) und geschlossenem Anschlussventil (9) der Kolben (5) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) in Richtung des Verdrängungshubs verschoben, ein hydraulischer Druck im Zylinder (8) der Kolben-Zylinder- Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) gemessen und das Verfahren des Anspruchs 1 durchgeführt oder wiederholt wird, wenn der Druck zu niedrig ist. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kolbendichtung (26) eine Lippendichtung aufweist, deren Dichtlippe nach Art eines Überdruckventils wirkt und die bei einem Unterdrück im Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) in Bezug auf einen Druck im Bremsflüssigkeitsbehälter (10) vom Bremsflüssigkeitsbehälter (10) in den Zylinder (8) überströmbar ist und die gegen eine Strömung aus dem Zylinder (8) in den Bremsflüssigkeitsbehälter (10) zwischen dem Kolben (5) und dem Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers (3) abdichtet. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) über die erste Kolbendichtung (26) durch eine andere Bremsleitung (31) an den Bremsflüssigkeitsbehälter

(10) angeschlossen ist als über das Anschlussventil (9). - 14 - Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) eine in einer axialen Richtung des Zylinders (8) verlaufende Nut (28) an einem Innenumfang einer von dem Kolben (5) in dem Zylinder (8) begrenzten Kammer (30) des Zylinders (8) aufweist, durch die Bremsflüssigkeit zwischen dem Kolben (5) und dem Zylinder (8) durchströmen kann und die in einem kleinen Abstand von der ersten Kolbendichtung (26) endet. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Anschlussventil (9) mit dem Zylinder (8) der Kolben-Zylinder-Einheit (4) des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers (3) verbindende Bremsleitung (29) in einer Gebrauchslage der Kolben- Zylinder-Einheit (9) oben in den Zylinder (8) mündet.

Description:
Verfahren zum Entlüften eines Zylinders einer Kolben-Zylinder-Einheit eines Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers einer hydraulischen Fremdkraft-Bremsanlage

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entlüften eines Zylinders einer Kolben- Zylinder-Einheit eines Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers einer hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

Stand der Technik

Die Offenlegungsschrift DE 10 2019 201 536 A1 offenbart eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage mit einem muskelkraftbetätigbaren Hauptbremszylinder und einem Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger, der eine Kolben- Zylinder-Einheit aufweist, deren Kolben zu einer Bremsdruckerzeugung mit Fremdkraft mit einem Elektromotor über ein Schraubgetriebe in einem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit verschiebbar ist.

Offenbarung der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist zu einem Entlüften des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers einer solchen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage vorgesehen. Dabei ist unter „Entlüften" ein Entfernen von Luft aus dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers zu verstehen. Durch ein Plungerventil in jedem Bremskreis ist ein oder sind mehrere Bremskreise der Fahrzeugbremsanlage an den Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers angeschlossen, wobei jeder Bremskreis eine oder mehrere hydraulische Radbremsen aufweist. Die Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers einer hydraulischen Fremdkraft- Fahrzeugbremsanlage wird oft als Plunger, der Zylinder als Plungerzylinder und der Kolben als Plungerkolben bezeichnet. Der Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers ist durch ein Anschlussventil an einen insbesondere drucklosen Bremsflüssigkeitsbehälter angeschlossen, wobei „drucklos“ bedeutet, dass in dem Bremsflüssigkeitsbehälter Umgebungsdruck herrscht.

Der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers ist mit einer ersten Kolbendichtung in dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers abgedichtet. Die erste Kolbendichtung wirkt nach Art eines Überdruckventils, sie lässt bei einem ausreichenden Unterdrück im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit in Bezug zu einem Druck im Bremsflüssigkeitsbehälter Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter zwischen dem Kolben und dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit in den Zylinder durchströmen. „Unterdrück“ bedeutet, dass ein Druck im Zylinder der Kolben-Zylinder- Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers der Fahrzeugbremsanlage niedriger als der Druck im Bremsflüssigkeitsbehälter ist, wobei wie geschrieben der Bremsflüssigkeitsbehälter insbesondere drucklos ist, das heißt es herrscht Umgebungsdruck im Bremsflüssigkeitsbehälter. In entgegengesetzter Richtung, das heißt in Richtung vom Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers zum Bremsflüssigkeitsbehälter dichtet die erste Kolbendichtung bis zu einem maximalen, mit dem Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger erzeugbaren Druck oder bis zu einem maximal in der Fahrzeugbremsanlage herrschenden Bremsdruck ab.

Eine solche Kolbendichtung ist eine Lippendichtung, deren Dichtlippe in vorstehend erläuterter Art nach Art eines Überdruckventils wirkt und die der Anspruch 5 als erste Kolbendichtung zur Abdichtung des Kolbens im Zylinder der Kolben- Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers der Fahrzeugbremsanlage vorsieht.

Insbesondere jedoch nicht zwingend weist die Fahrzeugbremsanlage einen von Hand oder mit einem Fuß mit Muskelkraft betätigbaren Hauptbremszylinder auf, an den der oder die Bremskreise durch ein erstes Trennventil in jedem Bremskreis angeschlossen sind.

Zum Entlüften des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers sieht die Erfindung vor, den Kolben der Kolben-Zylinder- Einheit bei geschlossenem/n Plungerventil/en und geschlossenem Anschluss- ventil aus einer vorgeschobenen Position zurück in Richtung einer Grundposition und danach bei geschlossenem/n Plungerventil/en und offenem Anschlussventil in einer entgegengesetzten Richtung in Richtung eines Verdrängungsschubs im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers zu verschieben. Die Grundposition ist eine Position des Kolbens im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers, in der ein Volumen einer Kammer, die der Kolben im Zylinder einschließt, am größten ist. Bewegt sich der Kolben in Richtung des Verdrängungsschubs im Zylinder, verkleinert er das Volumen der Kammer und verdrängt - vorausgesetzt mindestens eines der Ventile ist offen - Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder. „Vorgeschobene Position“ bedeutet, dass der Kolben in Bezug auf die Grundposition ein Stück weit in Richtung des Verdrängungsschubs im Zylinder verschoben ist.

Bei seinem dem Verdrängungshub entgegengesetzten Rückhub aus der vorgeschobenen Position in Richtung der Grundposition bei geschlossenen Ventilen erzeugt der Kolben einen Unterdrück im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers. Der Unterdrück ist so groß, dass die erste Kolbendichtung überströmt wird und Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter zwischen dem Kolben und dem Zylinder hindurch und an der ersten Kolbendichtung vorbei in den Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers fließt. Vorzugsweise wird der Kolben bis in die Grundposition im Zylinder zurück verschoben, grundsätzlich ist allerdings auch ein kürzerer Rückhub in Richtung der Grundposition möglich. Der Rückhub muss so groß sein, dass die als Überdruckventil wirkende erste Kolbendichtung vom Bremsflüssigkeitsbehälter in den Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers überströmt wird.

Bei der nachfolgenden Verschiebung des Kolbens im Zylinder der Kolben- Zylinder-Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers in Richtung des Verdrängungshubs verdrängt der Kolben Bremsflüssigkeit durch das bei dieser Verschiebung offene Anschlussventil in den Bremsflüssigkeitsbehälter. Mit der Bremsflüssigkeit gelangt eventuell im Zylinder vorhandene Luft in den Bremsflüssigkeitsbehälter und tritt dort aus der Bremsflüssigkeit aus. Die Verschiebung des Kolbens in Richtung des Verdrängungshubs kann maximal oder kürzer als ein maximaler Hub des Kolbens im Zylinder sein. Das oder die Plungerventile sind während der Verschiebung des Kolbens in Richtung des Verdrängungshubs oder während der gesamten Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor- zugsweise geschlossen, um keine Luft aus dem Zylinder der Kolben-Zylinder- Einheit des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers in einen der Bremskreise der Fahrzeugbremsanlage zu verdrängen.

Das Verfahren kann mehrmals wiederholt werden, um sicher zu stellen, dass alle Luft aus dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers der Fahrzeugbremsanlage verdrängt worden und der Zylinder vollständig entlüftet ist.

Sofern sich der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers vor oder zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Grundposition befindet, wird er bei einer Ausgestaltung der Erfindung als erstem oder einleitendem Verfahrensschritt in die vorgeschobene Position im Zylinder verschoben. Dabei ist das Anschlussventil offen, so dass der Kolben Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder in den Bremsflüssigkeitsbehälter verdrängt, und das oder die Plungerventil/e vorzugsweise geschlossen, damit keine Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers in einen der Bremskreise der Fahrzeugbremsanlage verdrängt wird. Aus der vorgeschobenen Position wird der Kolben dann zurück in Richtung der Grundposition verschoben, wobei wie oben geschrieben das Anschlussventil und das oder die Plungerventil/e geschlossen sind oder werden.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, einen hydraulischen Druck im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit während einer Verschiebung des Kolbens im Zylinder in Richtung des Verdrängungshubs bei geschlossenem Anschlussventil und geschlossenem/n Plungerventil/en zu messen. Ein Druck, den der Kolben bei der Verschiebung in Richtung des Verdrängungshubs bei geschlossenen Ventilen im Zylinder erzeugt, ist größer, wenn keine Luft im Zylinder enthalten ist. Ein zu niedriger Druck oder ein zu geringer Druckanstieg weist auf Luft im Zylinder hin. Im Falle eines zu niedrigen Drucks oder Druckanstiegs sieht diese Ausgestaltung der Erfindung eine Durchführung oder Wiederholung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor.

Die abhängigen Ansprüche haben Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Erfindung zum Gegenstand. Sämtliche in der Beschreibung und der Zeichnung offenbarten Merkmale können einzeln für sich oder in grundsätzlich beliebiger Kombination bei Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle, sondern nur ein oder mehrere Merkmale eines Anspruchs oder einer Ausführungsform der Erfindung aufweisen, sind grundsätzlich möglich.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen Schaltplan einer hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist;

Figur 2 eine vereinfachte Darstellung eines Querschnitts eines Zylinders einer Kolben-Zylinder-Einheit eines Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers der Fahrzeugbremsanlage aus Figur 1; und

Figur 3 eine vereinfachte Darstellung eines Achsschnitts des Zylinders aus Figur 2.

Ausführungsform der Erfindung

Die in Figur 1 dargestellte Fahrzeugbremsanlage 1 ist für einen Personenkraftwagen mit vier hydraulischen Radbremsen 2 vorgesehen und als Zweikreis- Bremsanlage mit zwei hydraulischen Radbremsen 2 je Bremskreis ausgeführt. Andere Ausführungen sind möglich, beispielsweise eine Einkreis-Bremsanlage oder eine Mehrkreis-Bremsanlage mit mehr als zwei Bremskreisen und/oder eine andere Anzahl an Radbremsen 2 und/oder eine andere Zuordnung der Radbremsen 2 zu den Bremskreisen.

Die Fahrzeugbremsanlage 1 weist einen elektrohydraulischen Fremdkraft- Bremsdruckerzeuger 3 mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 4 auf, deren Kolben 5 zur Erzeugung eines Bremsdrucks mittels eines Elektromotors 6 über einen Gewindetrieb 7 oder ein anderes Rotations-Translations-Wandelgetriebe in einem Zylinder 8 axial verschiebbar ist. Die Kolben-Zylinder-Einheit 4 kann auch als Plunger-Einheit und der Kolben 5 als Plungerkolben bezeichnet werden. Der Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 ist durch ein Anschlussventil 9 an einen drucklosen Bremsflüssigkeitsbehälter 10 angeschlossen.

An den Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger 3, genau genommen an den Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3, sind die Radbremsen 2 über hier als Plungerventile 11 bezeichnete Ventile, erste Trennventile 12 und eine Bremsdruckregelventilanordnung 13 angeschlossen. Zur Aufteilung in die beiden Bremskreise sind zwei Plungerventile 11 hydraulisch parallel, zwei erste Trennventile 12 hydraulisch ebenfalls parallel und jeweils ein Plungerventil 11 und ein erstes Trennventil 12 hydraulisch in Serie angeordnet. Über die Bremsdruckregelventilanordnung 13 sind jeweils zwei Radbremsen 2 über ein Plungerventil 11 und ein erstes Trennventil 12 an den Fremdkraft- Bremsdruckerzeuger 3 angeschlossen.

Die Bremsdruckregelventilanordnung 13 weist für jede Radbremse 2 ein Einlassventil 14 und ein Auslassventil 15 auf. Über die Einlassventile 14 sind die Radbremsen 2 an die ersten Trennventile 12 angeschlossen, und zwar sind in jedem Bremskreis zwei Radbremsen 2 mit je einem Einlassventil 14 an ein erstes Trennventil 12 angeschlossen. Über die Auslassventile 15 sind die Radbremsen 2 an Saugseiten von Hydropumpen 16 angeschlossen, die mit einem gemeinsamen Elektromotor 17 antreibbar sind. Für jeden Bremskreis ist eine Hydropumpe 16 vorhanden, an deren Saugseiten die Radbremsen 2 des jeweiligen Bremskreises über die Auslassventile 15 angeschlossen sind.

Zwischen den Auslassventilen 15 und den Hydropumpen 16 sind Hydrospeicher 18 an die Saugseiten der Hydropumpen 16 zur Zwischenspeicherung von Bremsflüssigkeit angeschlossen, die bei einem Öffnen der Auslassventile 15 während einer Bremsdruckregelung und/oder Schlupfregelung aus den Radbremsen 2 ausströmt.

Die Einlassventile 14 und die Auslassventile 15 bilden die Bremsdruckregelventilanordnung 13, mit der Radbremsdrücke in jeder Radbremse 2 einzeln geregelt werden können. Zusammen mit den Hydropumpen 16 sind Schlupfregelungen, insbesondere eine Blockierschutz-, Antriebsschlupf- und/oder Fahrdynamikregelung möglich. Für diese Schlupfregelungen sind die Abkürzungen ABS, ASR und/oder FDR gebräuchlich. Fahrdynamikregelungen werden umgangssprachlich auch als Schleuderschutzregelungen bezeichnet. Solche Schlupfregelungen sind an sich bekannt und werden hier nicht weiter erläutert.

Zusätzlich sind die Saugseiten der Hydropumpen 16 durch je ein Rückschlagventil 19 und ein Ansaugventil 20 an den Bremsflüssigkeitsbehälter 10 angeschlossen, so dass die Hydropumpen 16 Bremsflüssigkeit zu einer Bremsdruckerzeugung oder Bremsdruckerhöhung aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter 10 ansaugen können. Die Rückschlagventile 19 sind aus Richtung des Bremsflüssigkeitsbehälters 10 in Richtung der Ansaugventile 20 und der Hydropumpen 16 durchströmbar.

Die Fahrzeugbremsanlage 1 weist einen mit einem Bremspedal 21 betätigbaren Zweikreis-Hauptbremszylinder 22 als Muskelkraft-Bremsdruckerzeuger auf, an den die Radbremsen 2 in jedem Bremskreis über je ein zweites Trennventil 23, die ersten Trennventile 12 und die Einlassventile 14 der Bremsdruckregelventilanordnung 13 angeschlossen sind, so dass die Fahrzeugbremsanlage 1 auch mit Muskelkraft betätigbar ist. Die zweiten Trennventile 23, die ersten Trennventile 12 und die Einlassventile 14 sind hydraulisch in Serie angeordnet. Der Zweikreis- Hauptbremszylinder 22 kann einen nicht dargestellten Bremskraftverstärker aufweisen und ist dann als Hilfskraft-Bremsdruckerzeuger zu bezeichnen.

Grundsätzlich ist eine Betätigung der Fahrzeugbremsanlage 1 durch Fremdkraft vorgesehen, wobei ein Bremsdruck mit dem elektrohydraulischen Fremdkraft- Bremsdruckerzeuger 3 erzeugt wird. Bei einer Störung oder einem Ausfall des elektrohydraulischen Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 ist eine Bremsdruckerzeugung mit den Hydropumpen 16 der Schlupfregelung oder wahlweise mit dem Hauptbremszylinder 22 möglich. Der Hauptbremszylinder 22 dient an sich als Sollwertgeber für die in den Radbremsen 2 einzustellenden Radbremsdrücke bei funktionsfähigem elektrohydraulischem Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger 3.

In einem der beiden Bremskreise ist ein Pedalwegsimulator 24 über ein Simulatorventil 25 an den Hauptbremszylinder 22 angeschlossen. Der Pedalwegsimulator 24 ist ein federbeaufschlagter Hydrospeicher, in den bei geöffnetem Simulatorventil 25 Bremsflüssigkeit aus dem Hauptbremszylinder 22 verdrängt werden kann, so dass bei einer Fremdkraftbremsung, bei der die zweiten Trennventile 23 geschlossen werden, ein Kolben im Hauptbremszylinder 22 verschiebbar und das Bremspedal 21 bewegbar ist, um dem Fahrzeugführer ein gewohntes Pedalgefühl zu vermitteln.

Der Kolben 5 ist im Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 9 der Fremdkraftbremsanlage 1 mit zwei Kolbendichtungen 26, 27 abgedichtet, nämlich einer ersten Kolbendichtung 26 oder Hochdruckdichtung und einer zweiten Kolbendichtung 27 oder Leckagedichtung.

Die erste Kolbendichtung 26 ist im Ausführungsbeispiel eine Lippendichtung (Figur 3), die nach Art eines Überdruckventils wirkt: bei einem ausreichend hohen Unterdrück im Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 3 in Bezug auf den - im Ausführungsbeispiel drucklosen - Bremsflüssigkeitsbehälter 10 überströmt Bremsflüssigkeit die erste Kolbendichtung 26 und fließt zwischen dem Kolben 5 und dem Zylinder 8 in den Zylinder 8. In entgegengesetzter Richtung, das heißt aus dem Zylinder 8 heraus, dichtet die erste Kolbendichtung 26 bis zu einem höchstmöglichen Druck im Zylinder 8 oder bis zu einem maximalen Bremsdruck in der Fahrzeugbremsanlage 1, das heißt bis zu einem Versagen der ersten Kolbendichtung 3 ab. „Unterdrück“ bedeutet einen niedrigeren Druck im Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 als im Bremsflüssigkeitsbehälter 10. Damit die als Lippendichtung ausgeführte erste Kolbendichtung 26 in Richtung des Zylinders 8 überströmt wird, muss eine zum Überströmen der ersten Kolbendichtung 26 notwendige Druckdifferenz zwischen dem Druck im Zylinder 8 und dem Druck im Bremsflüssigkeitsbehälter 10 herrschen.

Um ein Durchströmen der Bremsflüssigkeit, die bei einem ausreichenden Unterdrück im Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 3 die erste Kolbendichtung 26 überströmt, zwischen dem Kolben 5 und dem Zylinder 8 zu erleichtern, weist der Zylinder 8 wie in Figuren 2 und 3 zu sehen, in einer Längsrichtung des Zylinders 8 verlaufende Nuten 28 an einem Innenumfang auf, die bis nahe an die erste Kolbendichtung 26 reichen. Im Ausführungsbeispiel verlaufen die Nuten 28 achsparallel, sie können allerdings auch in einem Winkel zu Axialebenen des Zylinders 8 beispielsweise wellenförmig oder wendeiförmig verlaufen.

Die zweite Kolbendichtung 27 ist beispielsweise ein O-Ring. Zwischen der ersten Kolbendichtung 26 und der zweiten Kolbendichtung 27 mündet eine hier als Le- ckageleitung 29 bezeichnete Bremsleitung in den Zylinder 8 der Kolben-Zylinder- Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger 3, die den Zylinder 8 mit dem drucklosen Bremsflüssigkeitsbehälter 10 verbindet.

In der beschriebenen und dargestellten Ausführungsform der Bremsanlage 1 sind die ersten Trennventile 12, die Einlassventile 14 und die zweiten Trennventile 23 in ihren stromlosen Grundstellungen offene 2/2-Wege-Magnetventile und das Anschlussventil 9, die Plungerventile 11, die Auslassventile 15, die Ansaugventile 20 und das Simulatorventil 25 in ihren stromlosen Grundstellungen geschlossene 2/2-Wege-Magnetventile. Der Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger 3, der Hauptbremszylinder 22, der Pedalwegsimulator 24, das Simulatorventil 25, die Rückschlagventile 19, die Plungerventile 11 und die zweiten Trennventile 23 sind zu einem ersten Modul, das hier als Druckerzeugungsmodul 34 bezeichnet wird, und der Elektromotor 17 mit den Hydropumpen 16, die ersten Trennventile 12, die Ansaugventile 20, die Einlassventile 14 und die Auslassventile 15 zu einem zweiten Modul zusammengefasst, das hier als Druckregelmodul 35 bezeichnet wird.

Zum Entlüften des Zylinders 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 3, das heißt zum Entfernen von eventuell in dem Zylinder

8 enthaltener Luft aus dem Zylinder 8, sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, den Kolben 5 aus einer vorgeschobenen Position zurück in Richtung einer Grundposition zu verschieben und danach in einer entgegengesetzten Richtung in Richtung eines Verdrängungshubs im Zylinder 8 zu verschieben. Die Grundposition ist die am weitesten in Richtung eines Rückhubs oder Saughubs im Zylinder 8 verschobene Position des Kolbens 5. In der Grundposition ist ein Volumen einer Kammer 30, die der Kolben 5 im Zylinder 8 begrenzt, am größten. Bei dem dem Rückhub entgegengesetzten Verdrängungshub, der auch als Vorwärtshub oder Arbeitshub bezeichnet werden kann, verkleinert der Kolben 5 das Volumen der Kammer 30 im Zylinder 8 und verdrängt, wenn das Anschlussventil

9 geöffnet ist, Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder 8 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 10. In der vorgeschobenen Position ist der Kolben 5 aus der Grundposition ein Stück weit in Richtung des Verdrängungshubs im Zylinder 8 verschoben.

Bei der Verschiebung des Kolbens 5 aus der vorgeschobenen Position zurück in Richtung der Grundposition sind die beiden Plungerventile 11 und das Anschlussventil 9 geschlossen. Dadurch erzeugt der Kolben 5 bei seiner Verschie- bung in Richtung der Grundposition einen Unterdrück in dem Zylinder 8. Ein Verschiebeweg des Kolbens 5 in Richtung der Grundposition ist so lang, dass der im Zylinder 8 erzeugte Unterdrück ausreicht, damit Bremsflüssigkeit die nach Art eines Überdruckventils funktionierende erste Kolbendichtung 26 überströmt, das heißt es strömt Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter 10 durch die Leckageleitung 29 in den Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3. Der Kolben 5 kann bis in die Grundposition oder auch nicht bis in die Grundposition verschoben werden. Der Verschiebeweg des Kolbens 5 muss wie geschrieben so lang sein, dass der im Zylinder 8 erzeugte Unterdrück das Überströmen der ersten Kolbendichtung 26 vom Bremsflüssigkeitsbehälter 10 in den Zylinder 8 bewirkt.

Bei der nachfolgenden Verschiebung des Kolbens 5 in Richtung des Verdrängungshubs bleiben die Plungerventile 11 geschlossen, damit keine Bremsflüssigkeit, die Luft enthalten kann, aus dem Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 in die Bremskreise verdrängt wird. Das Anschlussventil 9 wird geöffnet, so dass der Kolben 5 Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder 8 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 10 verdrängt. Eventuell im Zylinder 8 vorhandene Luft wird mit der Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder 8 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 10 verdrängt, wo sie aus der Bremsflüssigkeit austritt.

Eine den Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 3 mit dem Anschlussventil 9 verbindende Bremsleitung 31 mündet in der vorgesehenen Einbau- und Gebrauchslage des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 9 und seines Zylinders 8 oben in den Zylinder 8, wo sich eventuell im Zylinder 8 vorhandene Luft sammelt, damit die Luft bei der Verschiebung des Kolbens 5 in Richtung des Verdrängungshubs durch die Bremsleitung 31 und das offene Anschlussventil 9 aus dem Zylinder 8 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 10 verdrängt wird.

Das Verfahren kann mehrfach wiederholt werden, um zuverlässig alle eventuell im Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 vorhandene Luft aus dem Zylinder 8 zu entfernen.

Befindet sich der Kolben 5 in der Grundposition, wird er zum Entlüften des Zylinders 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 der Fremdkraftbremsanlage 1 in die vorgeschobene Position verschoben, bevor er aus der vorgeschobenen Position wieder zurück in Richtung der Grundposition verschoben wird. Beim Verschieben des Kolbens 5 aus der Grundposition in die vorgeschobene Position bleiben oder werden die Plungerventile 11 vorzugsweise geschlossen, damit keine Bremsflüssigkeit, die Luft enthalten kann, aus dem Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft- Bremsdruckerzeugers 3 in die Bremskreise der Fremdkraftbremsanlage 1 verdrängt wird. Das Anschlussventil 9 wird geöffnet, damit der Kolben 5 Bremsflüssigkeit aus dem Zylinder 8 in den Bremsflüssigkeitsbehälter 10 verdrängen kann. Bei der Verschiebung des Kolbens 5 zurück in Richtung der Grundposition bleiben die Plungerventile 11 wie oben erläutert geschlossen und wird das Anschlussventil 9 geschlossen.

Das erfindungsgemäße Entlüften des Zylinders 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 der Fremdkraftbremsanlage 1 kann beispielsweise zu bestimmten Zeitpunkten, in festgelegten Zeitabständen oder in Abhängigkeit von anderen Kriterien durchgeführt werden.

Erfindungsgemäß möglich ist auch eine „Elastizitätsprüfung“ der Bremsflüssigkeit im Zylinder 8 der Kolben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3. Dazu wird der Kolben 5 bei geschlossenen Plungerventilen 11 und geschlossenem Anschlussventil 9 in Richtung des Verdrängungshubs im Zylinder 8 verschoben. Enthält die Bremsflüssigkeit im Zylinder 8 keine Luft, ist sie nahezu inkompressibel, wodurch ein Druck im Zylinder 8 bei der Verschiebung des Kolbens 5 schnell und auf einen hohen Wert ansteigt; die Verschiebung des Kolbens 5 ist dabei kurz. Der Druck beziehungsweise der Druckanstieg im Zylinder 8 kann mit einem an den Zylinder 8 angeschlossenen Drucksensor 32 und anstelle eines Verschiebeweg des Kolbens 5 eine Drehung des Elektromotors 6 mit einem Drehwinkelsensor 33 gemessen werden. Ist der Druckanstieg gering und lässt sich der Kolben 5 weit im Zylinder 8 verschieben, ist von Luft im Zylinder 8 auszugehen. In diesem Fall wird der Zylinder 8 wie oben beschrieben entlüftet.

Die beschriebene Elastizitätsprüfung der Bremsflüssigkeit im Zylinder 8 der Kol- ben-Zylinder-Einheit 4 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 3 kann auch nach einem Entlüftungszyklus, also nach einer Verschiebung des Kolbens 5 in Richtung der Grundposition und einer nachfolgenden Verschiebung des Kolbens 5 in Richtung des Verdrängungshubs, durchgeführt werden und bei weiterhin kom- pressibler Bremsflüssigkeit ein weiterer Entlüftungszyklus durchgeführt werden.