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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR WINDING A THREAD, AND WINDING MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/095246
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for winding a thread so as to form a cross-wound bobbin, and a winding machine. According to the invention, the thread is guided back and forth in an oscillating manner within a certain vertical traversing path, parallel to the bobbin (1), at a specific guiding distance by means of a thread-guiding means (1) before being wound onto the surface of the bobbin (1). In order to modify the width across which the thread (22) is deposited on the bobbin (1), the guiding distance on the thread (22) is increased or decreased such that the width of deposition is modified as a result of the entrainment. For this purpose, the inventive winding machine for winding up several threads is provided with a movable holding means in order to change the distance between the bobbins and the thread-guiding means of the cross-winding means.

Inventors:
BAADER UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/003136
Publication Date:
October 13, 2005
Filing Date:
March 24, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SAURER GMBH & CO KG (DE)
WESTRICH HERMANN (DE)
BAADER UWE (DE)
International Classes:
B65H54/28; B65H54/32; (IPC1-7): B65H54/28; B65H54/32
Domestic Patent References:
WO2002083538A12002-10-24
Foreign References:
EP0927694A21999-07-07
DE3516475A11985-11-28
DE3930653A11990-03-22
DE573100C1933-03-27
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 017, no. 459 (M - 1467) 23 August 1993 (1993-08-23)
Attorney, Agent or Firm:
Kahlhöfer, Hermann (Karlstrasse 76, Düsseldorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Kreuzspule, bei wel¬ chem der Faden vor Auflauf auf die Spule durch ein Fadenführungsmdttel oszillierend innerhalb eines Changierhubes geführt wird, wobei der Fa¬ den mit einem Führungsabstand parallel zur Spule geführt wird, und bei welchem der Faden innerhalb einer Ablagebreite auf der Oberfläche der Spule abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während des Aufwi¬ ckeins der Führungsabstand an dem Faden zur Änderung der Ablagebrei te an der Spule vergrößert oder verkleinert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungs¬ abstand an dem Faden zu Beginn des Aufspulens auf einen Mindestgröße eingestellt wird und dass der Führungsabstand an dem Faden bis zäun Ende einer Spulzeit stetig vergrößert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der FührurjLgs abstand an dem Faden in vorgegeben Zeitfolgen abwechselnd vergrößert und verkleinert wird.
4. Verfahren nach Ansprach 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Führungsabstands an dem Faden zwischen zwei vorgegeben Grenz¬ werten erfolgt.
5. Verfahren nach Ansprach 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Führungsabstandes an dem Faden zwischen den Grenzwerten durch stufenweise Vergrößerung oder stufenweise Verkleinerung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass die Änderung des Führungsabstandes in Abhängigkeit von dem Verhältnis zwischen der Changierfrequenz und der Spulenfrequenz erfolgt.
7. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden vor Auflauf auf die Spule am Umfang einer an der Spulen¬ oberfläche anliegenden Andrückwalze geführt wird, wobei der Füh¬ rungsabstand durch eine Geschwindigkeitsänderung der angetriebenen Andrückwalze beeinflusst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden vor Auflauf auf die Spule an den Spulenden durch zusätz¬ liche Anschlagelemente geführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der Changierhub während des Aufwickeln konstant gehal¬ ten wird.
10. Aufspulmaschine zum Aufwickeln mehrer Fäden zu Kreuzspulen mit einer angetriebenen Spulspindel (2.1) zur Aufnahme der Spulen (1), mit einer mit der Spulspindel (2.1) zusammenwirkende Andrückwalze (8), und mit mehreren den Spulen (1) im Fadenlauf vorgeordneten Changier mitteln (4), welche Fadenführungsmittel (16) zum Hin und Herführen der Fäden aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein be¬ wegliches Haltemittel (16, 18) vorgesehen ist, durch welches der Abstand zwischen den Spulen (1) und den Fadenfuhrungsmittel (16) der Chan¬ giermittel (4) änderbar ist.
11. Aufspulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel durch einen die Changiermittel (4) tragenden beweglichen Changierträger (15) gebildet ist und dass der Changierträger (15) zur Än¬ derung der Führungsabstände durch einen Hubaktor (7) bewegbar ist.
12. Aufspulmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubaktor (7) mit einer Steuereinrichtung (14) gekoppelt ist, durch wel¬ che vorgegebene Änderungen des Führungsabstands in Abhängigkeit ei ner Wickelzeit ausführbar sind.
13. Aufspulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel durch einen die Andrückwalze (8) tragenden beweglichen Walzenträger (9) gebildet ist und dass der Walzenträger (9) zur Ände rung der Führungsabstände durch einen Schwenkaktor (10) bewegbar ist.
14. Aufspulmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulspindel (2.1) an einem beweglichen Spindelträger (12) gehalten ist, welcher durch einen Drehaktor (13) bewegbar ist.
15. Aufspulmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Changiermittel (4) jeweils durch eine Flügelchangie rung gebildet sind, die zwei gegensinnig angetriebene Rotoren (17.1, 17.2) aufweisen, an denen mehrere als Fadenführungsmittel ausgebildete Flügel (16) befestigt sind.
Description:
Verfahren zum Aufwickeln eines Fadens sowie eine Aufspulmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Kreuzspule gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1 sowie eine Aufspulmaschine zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.

Zur Speicherung einer größeren Fadenmasse ist es allgemein bekannt, einen Fa- den nach Herstellung oder Bearbeitung zu einer Kreuzspule aufzuwickeln. Hierzu wird der Faden vor Ablage auf einer Spulenoberfläche durch ein Changiermittel oszillierend innerhalb eines Changierhubes geführt. Dabei wird der Faden durch ein Fadenführungsmittel parallel mit konstantem Abstand zu Spulenoberfläche hin- und hergeführt. Der Abstand zwischen dem Fadenführungsmittel und der Spule, der hier als Führungsabstand bezeichnet wird, bestimmt die sogenannte Verschleppung des Fadens. Die Verschleppung stellt dabei die Differenz zwi¬ schen der augenblicklichen Führungsposition des Führungsmittels und dem Auf¬ laufpunkt des Fadens auf der Spulenoberfläche dar. Die sich aus der Verschlep¬ pung ergebende freie Fadenlänge zwischen den beiden Positionen wird üblicher- weise als Schlepplänge bezeichnet. Bei zu großen Schlepplängen besteht allge¬ mein das Problem, dass der Faden in den Hubumkehrbereichen nicht exakt genug abgelegt werden kann. Insbesondere beim Aufspulen von frisch gesponnenen syn¬ thetischen Fäden ergibt sich daraus das Problem der sogenannten Abschläger. Darunter werden Fadenstücke verstanden, die aus den Stirnflächen der zylindri- sehen Spule austreten und sich infolgedessen über den radialen Bereich mehrere Windungen sekantenförmig ablegen. Derartige Abschläger fuhren zu Störungen beim Ablauf des Fadens in einem Weiterverarbeitungsprozeß.

Zur Vermeidung derartiger Probleme ist aus der DE 34 17 457 Al ein Verfahren und eine Aufspulmaschine bekannt, bei welcher das Changiermittel an den Hub¬ enden zusätzliche stationäre Führungsmittel aufweist, die durch Auslenkung des Fadens eine Verkürzung der Schlepplänge erreichen. Das bekannte Verfahren und die bekannte Aufspulmaschine besitzen jedoch den Nachteil, dass durch die zu¬ sätzliche Fadenauslenkung und Führung ein Fadenspannungsanstieg beim Aufwi¬ ckeln des Fadens erreicht wird, der zu einer veränderten Spulendichte und insbe¬ sondere zu harten Spulenkanten rührt.

Aus der DE 35 16 475 Al ist ein Verfahren und eine Aufspulmaschine bekannt, bei welcher unterhalb des Changiermittels Anschlagstifte vorgesehen sind, die jeweils in den Hubenden zur Führungsbegrenzung des Fadens angeordnet sind. Damit lässt sich zwar eine maximale Spulenbreite einhalten, jedoch besteht die Gefahr, dass sich beim Wickeln zylindrischer Spulen an den Stirnflächen Verdi¬ ckungen ergeben, die zu einer sogenannten Sattelbildung fuhren.

Derartige Sattelbildungen lassen sich oftmals nur durch eine sogenannte Atmung vermeiden. Bei der Atmung wird der Changierhub zwischen vorgegebenen Grenzwerten verändert, um somit eine veränderliche Fadenablage an den Enden der Spulen zu erhalten. Der Eingriff in den Changierhub ist jedoch bei Changier¬ mitteln zum Aufwickeln mit Geschwindigkeiten von über 2.000 m/min, kaum möglich.

Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Aufwickeln eines Fadens zu einer Kreuzspule der gattungsgemäßen Art und eine gattungsgemäße Aufspul¬ maschine derart weiterzubilden, dass beim Aufwickeln von Fäden bei hohen Fa¬ dengeschwindigkeiten Spulen gewickelt werden können, die eine im wesentlichen gleichmäßige Masseverteilung über der Spulenbreite aufweisen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie durch eine Aufspulmaschine mit den Merkmalen nach Anspruch 10 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merk¬ malskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Größe der Schlepplänge einen Einfluß auf die Ablagebreite des Fadens auf der Spule hat. Diese Erkenntnis geht beispielsweise aus der Druckschrift WO 02/083538 Al hervor. Das darin be- schriebene Verfahren zum Aufwickeln eines Fadens zielt jedoch darauf ab, mög¬ lichst Störeinflüsse in der Verschleppung des Fadens durch Veränderung der Changierfrequenz zu kompensieren, so dass der Faden stets mit konstanter Abla¬ gebreite auf der Spule ablegbar ist. Damit werden jedoch unzulässige Verdickun¬ gen an den Spulenenden erreicht.

Die Erfindung schlägt einen völlig entgegengesetzten Weg ein, indem eine aktive Schlepplängenänderung eingeleitet wird, um den Faden mit veränderten Ablage¬ breiten auf der Spule abzulegen. Hierzu wird während des Aufwickeins der Füh¬ rungsabstand an dem Faden vergrößert oder verkleinert. Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass ohne Veränderung des Chan¬ gierhubes eine Beeinflussung der Masseverteilung auf der Spule möglich ist.

Durch die Art der Vergrößerung oder Verkleinerung des Führungsabstandes kön¬ nen somit Spulenform und Spulenaubau vorteilhaft beeinflusst werden. So lassen sich vorteilhaft bikonische Spulen dadurch herstellen, dass der Führungsabstand an dem Faden zu Beginn des Aufspulens auf eine Mindestgröße eingestellt wird. Während des Aufwickeins wird der Führungsabstand an dem Faden bis zum Ende einer Spulzeit stetig vergrößert. Damit ergibt sich aufgrund zunehmender Ver¬ schleppung eine stetige Verringerung der Ablagebreite auf der Oberfläche der Spule, die zu einer bikonischen Spulenform fuhrt.

Die Art der Vergrößerung oder Verkleinerung des Führungsabstandes kann je¬ doch auch durch vorgegebene Zeitfolgen abwechselnder Veränderungen zum Zwecke einer Atmung ausgeführt werden. Dadurch lässt sich eine Sattelbildung während des Spulenaufbaus völlig vermeiden. Die Atmung erfolgt vorzugsweise zwischen zwei Grenzwerten, die den Umkehr¬ bereich der Fadenablage an den Spulenenden kennzeichnen. Hierzu wird die Än¬ derung des Führungsabstandes an dem Faden zwischen zwei vorgegebenen Grenzwerten eingestellt. Die Änderungen des Führungsabstandes lassen sich da- bei in sogenannten Atmungszyklen stufenweise ausführen. So folgt nach einer stufenweisen Vergrößerung bis zu Erreichen eines Grenzwertes eine stufenweise Verkleinerung des Führungsabstandes bis zum Erreichen des anderen Grenzwer¬ tes und umgekehrt.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich für alle Wickelverfahren wie beispielsweise die wilde Wicklung, die Stufenpräzisionswicklung oder die Präzi¬ sionswicklung geeignet. Im Falle einer wilden Wicklung lässt sich die durch kriti¬ sche Spulenverhältnisse entstehende Bildwicklung vorteilhaft dadurch vermeiden, dass die Änderung des Führungsabstandes in Abhängigkeit von dem Verhältnis zwischen der Changierfrequenz und der Spulfrequenz erfolgt. Durch Veränderung der Ablagebreite stellt sich eine bei gleich bleibender Changierfrequenz geänderte Fadenablage auf der Spulenoberfläche ein, so dass bei Erreichen des kritischen Spulenverhältnisses keine Bildwicklung entsteht.

Üblicherweise wird beim Aufwickeln des Fadens dieser durch eine Andrückwalze an die Spulenoberfläche geführt. Die Schlepplänge stellt sich dabei zwischen der augenblicklichen Führungsposition und dem Auflaufpunkt des Fadens am Um¬ fang der Andrückwalze ein. Es hat sich gezeigt, dass der Auflaufpunkt an der An¬ drückwalze und damit die Verschleppung des Fadens durch die Umfangsge- schwindigkeit der Andrückwalze relativ zur Umfangsgeschwindigkeit der Spulen beeinflussbar ist. Somit lassen sich kleine Änderungen unmittelbar durch Ände¬ rung des Antriebs der Andrückwalze ausführen.

Es ist jedoch auch möglich, zur Unterstützung der Fadenführung zusätzliche An- schlagelemente den Spulenenden zuzuordnen, die eine weitere Beeinflussung der Ablagebreite ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt zum Aufwickeln von Fäden mit konstantem Changierhub eingesetzt. Es ist jedoch auch möglich, überlagert eine Changierhubänderung durchzufuhren.

Die erfindungsgemäße Aufspulmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Fäden gleichzeitig zu Spulen mit im wesentlichen gleichen Masseverteilungen gewickelt werden können. Hierzu weist die Aufspulmaschine ein bewegliches Haltemittel auf, durch welches der Abstand zwischen den Spulen und den Füh- rungsmitteln änderbar ist. Damit wird in jeder Spulstelle der Aufspulmaschine eine synchrone Veränderung der Ablagebreiten auf der Spule während des Aufwi¬ ckeins der Fäden erreicht.

Bei einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Aufspulmaschine wird das Haltemittel durch einen die Changiermittel tragenden beweglichen Changier¬ träger gebildet. Dabei ist der Changierträger zur Änderung der Führungsabstände durch einen Hubaktor bewegbar an einem Maschinengestell gehalten.

Um eine hohe Flexibilität in der Art und Weise der Veränderung der Führungsab- stände zu erhalten, ist der Hubaktor mit einer Steuereinrichtung gekoppelt, durch welche vorgegebene Änderungen des Führungsabstandes in Abhängigkeit von Wickelzeiten ausfuhrbar sind. So lassen sich an jeder Spulstelle Spulen mit glei¬ cher Form und Spulendichte erzeugen.

Das Haltemittel kann jedoch alternativ auch durch einen Walzenträger gebildet sein, an welchem die Andrückwalze gehalten ist. Der Walzenträger ist zur Ände¬ rung der Führungsabstände durch einen Schwenkaktor bewegbar, so dass sich unterschiedliche Verschleppungen und damit unterschiedliche Ablagebreiten ein¬ stellen. Hierbei ist besonders vorteilhaft, wenn die Spulspindel an einem beweglichen Spindelträger gehalten ist, welcher durch einen Drehaktor bewegbar ist. Derartige Spindelträger werden üblicherweise durch Spulrevolver gebildet, die zwei Spul¬ spindeln zum kontinuierlichen Aufwickeln von Fäden aufweisen.

Um Fadengeschwindigkeiten vom Aufwickeln von über 3.000 m/min, zu errei¬ chen, ist das Changiermittel vorzugsweise als eine Flügelchangierung ausgebildet, bei welcher zwei gegensinnig angetriebene Rotoren vorgesehen sind, um mehrere als Fadenfuhrungsmittel ausgebildete Flügel anzutreiben.

Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Aufspulmaschine werden nachfolgend unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher beschrie¬ ben.

Es stellen dar:

Fig. 1 und Fig. 2 schematisch mehrere Ansichten einer Spulstelle einer erfindungsgemäßen Aufspulmaschine Fig. 3 und Fig. 4 schematisch mehrere Ansichten eines weiteren Ausfuhrungsbeispiels einer Spulstelle einer erfindungsgemäßen Aufspulmaschine Fig. 5 und Fig. 6 schematisch mehrere Ansichten eines Ausführungsbeispiels der erfin¬ dungsgemäßen Aufspulmaschine

In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Spulstelle in mehreren Ansichten schematisch dargestellt. Hierbei zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht und Fig. 2 eine Seitenansicht der Spulstelle. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figuren gemacht ist.

In der Spulstelle wird eine Spule 1 an einer angetriebenen Spulspindel 2 gewi¬ ckelt. Hierzu ist eine Spulhülse 3 auf der Spulspindel 2 aufgespannt. Im Fadenlauf ist der Spule 1 ein Changiermittel 4 vorgeordnet. Das Changiermittel 4 weist ein Fadenführungsmittel 5 auf, welches einen Faden 22 innerhalb eines Changierhu¬ bes H hin- und herführt. Der Faden 22 wird über einen im Changiermittel 4 vor- geordneten Kopffadenführer 6 der Spulstelle zugeführt.

Das Changiermittel 4 ist an einem Changierträger 15 befestigt. Der Changierträ¬ ger 15 ist beweglich in einem hier nicht dargestellten Maschinengestell angeord¬ net, wobei der Changierträger 15 eine in Richtung der Spule 1 durch einen Hubak- tor 7 geführte Bewegung ausführen kann.

In Fig. 1 ist das Changiermittel 4 in einer oberen Position und in einer unteren Position (gestrichelt dargestellt) gezeigt. In dem Fall, dass das Changiermittel 4 in der oberen Position gehalten ist, bildet sich ein Führungsabstand zwischen dem Fadenführungsmittel 5 und einem Auflaufpunkt des Fadens 22 auf der Spule 1 aus, der durch den Buchstaben F2 gekennzeichnet ist. Durch die Verschleppung des Fadens 22 währen der Changierbewegung des Fadenführungsmittels 5 ergibt sich eine Ablagebreite S an der Oberfläche der Spule 1, die kleiner ist als der Changierhub H, in welchem das Fadenführungsmittel 5 hin- und hergeführt wird. So stellt sich bei einem Führungsabstand F2 eine Ablagebreite S2 an der Spule 1 ein.

In der dargestellten unteren Position des Changiermittels 4 ist ein wesentlicher kleinerer Führungsabstand zwischen dem Auflaufpunkt des Fadens 22 auf der Spule 1 und dem Fadenführungsmittel 5 eingestellt. Der Führungsabstand ist hier¬ bei mit F1 gekennzeichnet. Die untere Position des Changiermittels 4 erzeugt un- ter Berücksichtigung der Verschleppung des Fadens die maximal gewünschte Spulenbreite. Die zugehörige Ablagebreite ist mit dem Buchstaben S1 gekenn¬ zeichnet.

Zum Aufwickeln einer Spule 1 mit zylindrischer Form und geraden Stirnflächen wird das Changiermittel 4 zwischen der oberen Position mit dem Führungsabstand F2 und der unteren Position. F1 durch Einhaltung beliebiger Zwischenpositionen hin- und herverstellt. Damit wird eine sogenannte Atmung erzeugt, so dass zwi¬ schen den Ablagebreiten S1 und S2 beliebige Zwischenablagebreite entstehen., die zu einer gleichmäßigen Masseverteilung an den Enden der Spule 1 führt.

Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel lässt sich an der Spulspindel 2 auch eine bikonische Spule 1 erzeugen. In diesem Fall beginnt die Aufwicklung der Spule 1 mit dem Changiermittel 4 in der unteren Position. Der Führungsabstand F1 führt aufgrund der Verschleppung zu einer Ablagebreite S1. Mit fortlaufender Spulzeit wird das Changiermittel 4 aus der unteren Position kontinuierlich oder stufenweise von der Spule 1 fortgeführt. Hierbei wird eine kontinuierliche oder stufenweise Verringerung der Ablagebreite S erreicht- Es bildet sich somit eine bikonische Form der Spule 1 aus. Am Ende der Spulzeit erreicht das Changiermittel 4 die obere Position, so dass zwischen dem Fadenfuh- rungsmittel 5 und dem Auflauf punkt des Fadens 22 auf der Spule 1 sich der Ab¬ stand F2 einstellt und somit die kleinste Ablagebreite S2 erreicht ist.

Zum Aufwickeln einer Spule 1 können jedoch auch mehrere Änderungen der Po- sitionen der Changiermittel 4 überlagert werden. So lässt sich beispielsweise auch bei der bikonischen Wicklung der Spule eine Atmung ausführen. Ebenso körrnen mögliche Ausbauchungen von Spulen dadurch vermieden werden, dass die Abla¬ genbreiten zu Beginn und zum Ende der Spulzeit größer eingestellt sind, als im mittleren Bereich der Spulzeit. In den Fig. 3 und 4 ist ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel einer Spulstelle schema- tisch in mehreren Ansichten dargestellt. Die Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht und die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht der Spulstelle. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide der Figuren, insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figu- ren gemacht ist.

Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Spulstelle wird eine Spule 1 an der Spulspin¬ del 2 gewickelt. Die Spulspindel 2 hält hierzu eine fest aufgespannte Spulhülse 3 und wird angetrieben. Der Spule 1 ist in Fadenlaufrichtung ein Kopffadenführer 6 und ein Changiermittel 4 vorgeordnet. Zwischen dem Changiermittel 4 und der Spule 1 ist eine Andrückwalze 8 vorgesehen, durch welche der Faden 22 auf der Spulenoberfläche der Spule 1 abgelegt wird. Hierzu läuft der Faden 22 auf den Umfang der Andrückwalze 8 auf, um nach einer Teilumschlingung an dem Um¬ fang der Andrückwalze 8 auf die Oberfläche der Spule 1 abgelegt zu werden. Die Andrückwalze 8 kann bei einem direkten Antrieb der Spulspindel 2 durch Friktion oder durch einen zusätzlichen Antrieb angetrieben werden.

Die Andrückwalze 8 ist an einem beweglichen Walzenträger (hier nicht darge¬ stellt) gehalten, der durch einen Schwenkaktor relativ zur Spulspindel 2 mehrere Positionen einnehmen kann. Die Andrückwalze 8 ist hierzu an der Figur 3 in einer oberen Position und in einer unteren Position (gestrichelt dargestellt) gezeigt.

Zum Aufwickeln des Fadens 22 wird das Fadenfuhrungsmittel 5 an dem Chan¬ giermittel 4 innerhalb des Changierhubes H hin- und hergeführt. Die dabei eintre- tende Verschleppung des Fadens 22 wirkt bis zum Auflaufpunkt des Fadens 22 am Umfang der Andrückwalze 8. Das Fadenstück am Umfang der Andrückwalze 8 wird als sogenannte Print-Länge bezeichnet und bleibt für die Betrachtung der Verschleppung unberücksichtigt. In der oberen Position der Andrückwalze 8 stellt sich somit ein zwischen dem Fadenführungsmittel 5 und dem Auflaufpunkt des Fadens 22 an dem Umfang der Andrückwalze 8 ein Führungsabstand F1 ein. Der Führungsabstand F1 führt an der Spule 1 zu einer Ablagebreite S1, die der maxi- malen Spulenbreite entspricht. Zur Verkleinerung der Ablagebreite an der Spule 1 ist die Andrückwalze 8 in einer zweiten unteren Position dargestellt, wobei sich zwischen dem Fadenfuhrungsmittel 5 und dem Auflaufpunkt des Fadens 22 am Umfang der Andrückwalze 8 ein größerer Führungsabstand F2 einstellt. Die damit einhergehende größere Verschleppung führt an der Spulenoberfläche der Spule 1 zu einer Ablagebreite des Fadens S2. Somit lässt sich auch bei einem ortsfesten Changiermittel 4 eine Veränderung des Führungsabstandes erzielen.

Bei dem in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht eine weitere Möglichkeit, den Führungsabstand im geringem Maße zu beeinflussen. So hat sich herausgestellt, dass bei einer angetriebenen Andrückwalze 8 und einer ange¬ triebenen Spulspindel 2 zwischen der Andrückwalze 8 und Spule 1 unterschiedli¬ che Lastverhältnisse einstellbar sind. So kann die Andrückwalze 8 fördernd oder bremsend an der Spule 1 wirken. Li Abhängigkeit der eingestellten Lastfaktoren wird die Fadenführung und der Fadenauflauf an der Andrückwalze 8 beeinflußt, so dass Schwankungen der Ablagebreite auf der Spule 1 erzeugbar sind. Diese Effekte können vorteilhaft überlagert eingesetzt werden, um beispielsweise bei maximal eingestellter Spulenbreite S1 sogenannte Fadenabschläger an den Stirn¬ seiten der Spule 1 vermeiden.

In den Figuren 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer Aufspulmaschine mit mehreren Spulstellen zum Aufwickeln mehrerer Fäden zu Spulen gezeigt. Hierbei ist das Ausführungsbeispiel in Fig. 5 in einer Seitenansicht und in Fig. 6 in einer Vorderansicht dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der Figu- ren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.

Die Aufspulmaschine weist zwei lang auskragende Spulspindeln 2.1 und 2.2 auf. An den Spulspindeln 2.1 und 2.2 sind mehrere Spulhülsen 3 hintereinander lie¬ gend aufgesteckt und gespannt. Die Spulspindel 2.1 und 2.2 sind an einem Spin- delträger 12 drehbar gelagert, wobei der Spindelträger 12 als Drehteller ausgebil¬ det ist und mittels einer Drehaktors 13 eine Drehbewegung ausführen kann. Somit lassen sich die Spulspindeln 2.1 und 2.2 abwechselnd in einen Spulenbereich und in einen Wechselbereich fuhren. Bei der in Fig. 5 dargestellten Betriebssituation ist die Spulspindel 2.1 in einem Spulbereich und <iie Spulspindel 2.2 in einem Wechselbereich durch den Spindelträger 12 gehalten. Die Spulspindel 2.2 trägt bereits nach Auswechseln der Vollspulen neue Spulliülsen 3. Die Spulspindel 2.1 wickelt in jeder Spulstelle jeweils eine Spule 1.

Wie in Fig. 6 dargestellt, wird die Spulspindel 2.1 diarch einen Spindelantrieb 21.1 und die Spulspindel 2.2 durch einen zweiten Spindelantrieb 21.2 angetrieben. Die Aufspulrnaschine weist insgesamt vier Spulstellen ZO.1, 20.2, 20.3 und 20.4 auf. Jeder der Spulstelle 20.1 bis 20.4 ist im Fadenlauf ein Kopffadenfuhrer 6 und ein Changiermittel 4 zugeordnet. Zwischen den Changiermitteln 4 und der Spulspin¬ del 2.1 ist eine Andrückwalze 8 gehalten, die sich inx wesentlichen über die Länge der Spulstellen 20.1 bis 20.4 erstreckt.

Die Changiermittel 4 sind jeweils als eine Flügelchangierung ausgebildet, wobei zu jeder Spulstelle 20.1 und 20.4 zwei gegensinnig angetriebene Rotoren 17.1 und 17.2 daran als Fadenfuhrungsmittel wirkende FlügeL 16 antreiben. Ein derartiges Changiersystem ist beispielsweise aus der EP 0 771 302 Al bekannt, so dass an dieser Stelle zu dieser Druckschrift ausdrückliche Bezug genommen wird.

Wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt ist, sind die Changiermittel 4 gemeinsam an einem Changierträger 15 befestigt. Der Changiertiräger 15 ist über eine Linear- fuhrung 18 mit einem Maschinengestell 11 verbunden. An dem Changierträger 15 greift ein Hubaktor 7 an, durch welchen der Changierträger 15 in der Linearfuh- rung 18 höhenverstellbar gehalten ist. Der Hubaktor 7 ist mit einer Steuereinrich¬ tung 14 gekoppelt.

Die unterhalb der Changiermittel 4 angeordnete Andrückwalze 8 ist an einem schwenkbaren Walzenträger 9 gehalten. Hierzu ist der Walzenträger 9 als Schwinge ausgebildet und über eine Schwenkachse L 9 mit dem Maschinengestell 11 verbunden. An dem Walzenträger 9 greift ein Sclrwenkaktor 10 an, der mit der Steuereinrichtung 14 gekoppelt ist.

Zum Aufwickeln der Fäden 22 in den Spulstellen 20.1 bis 20.4 wird die Spulspin- del 2.1 derart angetrieben, dass die Fäden 22 mit im wesentlichen konstanter Aurwickelgeschwindigkeit zu den Spulen 1 gewickelt werden. Die zum Anwach¬ sen der Spulen erforderliche Vergrößerung des Achsabstandes zwischen der An¬ drückwalze 8 und der Spulspindel 2.1 wird vorzugsweise durch Drehbewegung des Spindelträgers 12 ausgeführt. Hierzu ist der Dretiaktor 13 mit der Steuerein- richtung 14 gekoppelt. Es ist jedoch auch möglich, in_ gewissen Grenzen die Aus¬ weichbewegung durch Aktivierung des Schwenkaktors 10 und somit ein Ver¬ schwenken des Walzenträgers 9 auszuführen.

Um während des Aufspulens der Fäden 22 eine Veränderung der Ablagebreiten beim Ablegen der Fäden 22 auf den Spulen 1 zu erhalten, wird über die Steuerein¬ richtung 14 der Hubaktor 7 nach vorgegebenen Algorithmen angesteuert, so dass sich eine Veränderung des Führungsabstandes zwischen den Changiermitteln 4 und der Andrückwalze 8 einstellen. Hierbei werden die Ablagenbreiten synchron in allen Spulstellen 20.1 bis 20.4 gleichermaßen verändert. In jede der Spulstellen 20.1 bis 20.4 läßt sich somit eine Spule mit gleichem Aufbau erzeugen.

Die Veränderung des Führungsabstandes könnte bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausfuhrungsbeispiel auch derart erfolgen, dass die Amirückwalze 8 und die Spin¬ delträger 12 gemeinsam eine veränderte Position einnehmen, die zur Verlänge- rung oder Verkürzung des Führungsabstandes führt.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet insbesondere bei Hochgeschwindigkeits- spuhnaschinen die Möglichkeit, die Ablagebreite des Tadens auf der Spulenober- fläche zu verändern. Hieraus lassen sich Anwendungem zur Vermeidung von Sat- telbildungen oder Formwicklungen wie Bikonspulen. oder AbscMägerminimie- rung sowie Spiegelstörungen ausfuhren. Die zur Veränderung des Führungsab- Standes erforderlichen Antriebe können dabei auch durch Servom-Otoren oder Spindelantriebe erfolgen. Insoweit sind die gezeigten Ausführungsb>eispiele der Spulstellen sowie der Aufspulmaschine beispielhaft im Aufbau und Anordnung der Bauteile. Ebenso lassen sich Changiermittel verwenden, bei welchen ein oszil¬ lierend angetriebener Changierfadenführer ohne Fadenübergabe oder mehrere Changierfadenführer mit Fadenübergabe in den Changierhubenden ausführen. Bezugszeichenliste

1 Spule 2 Spulspindel 3 Spulhülse 4 Changieπnittel 5 Fadenführungsmittel 6 Kopffadenführer 7 Hubaktor 8 Andrückwalze 9 Walzenträger 10 Schwenkaktor 11 Maschinengestell 12 Spindelträger 13 Drehaktor 14 Steuereinrichtung 15 Changierträger 16 Flügel 17.1, 17.2 Rotor 18 Linearführung 19 Schwenkachse 20.1, 20.2, 20.2, 20.4 Spulstelle 21.1, 21.2 Spindelantrieb 22 Faden