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Title:
METHODS FOR PRODUCING ALKYL POLYGLUCOSIDES OR ALKENYL POLYGLUCOSIDES CONTAINING CARBOXYL GROUPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/052901
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to methods for producing alkyl polyglucosides containing acid groups, whereby a reaction mixture containing at least one alkyl polyglucoside is reacted with a compound containing at least two COOH groups, in the presence of an organic sulfonic acid, or a mixture of at least two of the same.

Inventors:
BEHLER ANSGAR (DE)
SCHMID KARL HEINZ (DE)
FOLGE ALMUD (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/013562
Publication Date:
June 24, 2004
Filing Date:
December 02, 2003
Export Citation:
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Assignee:
COGNIS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
BEHLER ANSGAR (DE)
SCHMID KARL HEINZ (DE)
FOLGE ALMUD (DE)
International Classes:
C07H15/04; C11D1/06; (IPC1-7): C07H15/04; C11D1/04
Foreign References:
EP0258814A21988-03-09
EP0510564A11992-10-28
Other References:
J. MARCH: "Advanced Organic Chemistry", 1985, JOHN WILEY & SONS, NEW YORK, XP002279357
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Carboxylgruppen aufweisenden Alkylpolygly kosiden, bei dem ein Reaktionsgemisch, enthaltend mindestens ein Alkyl polyglykosid der allgemeinen Formel 1 RO (G) z (I), in der R für einen Alkylund/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffato men, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und z für Zah len von 1 bis 10 steht, mit einer mindestens zwei COOHGruppen aufwei senden Verbindung in Gegenwart einer organischen Sulfonsäure, oder ei nes Gemischs aus zwei oder mehr organischen Sulfonsäuren, umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als organische Sulfonsäure mindestens eine aromatische Sulfonsäure eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Re aktionsgemisch ein inertes organisches Lösemittel enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch ein inertes organisches Lösemittel mit einem Siedepunkt von mehr als 140 °C enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch als eine mindestens zwei COOHGruppen aufweisende Verbindung eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe be stehend aus Zitronensäure, Malonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder Weinsäure enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch weniger als 15 Gew.% Fettalkohol enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Temperatur von mindestens 120 °C durchge führt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Temperatur von höchstens 150 °C durchge führt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung für einen Zeitraum von 1 bis 10 Stunden durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis von Alkylpolyglykosiden zu mindestens zwei COOHGruppen aufweisenden Verbindungen 1 : 1 oder weniger beträgt.
11. Tensidzusammensetzung, erhältlich durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Carboxylgruppen aufweisenden Alkyl-oder Al- kenylpolyglykosiden Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von saure Gruppen auf- weisenden Alkylpolyglykosiden, bei dem ein Reaktionsgemisch, enthaltend mindes- tens ein Alkylpolyglykosid, mit einer mindestens zwei COOH-Gruppen aufweisenden Verbindung in Gegenwart einer organischen Sulfonsäure, oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon, umgesetzt wird.

Alkyloligoglucoside stellen wichtige Tenside dar, da sie als nichtionische Verbin- dungen mit einer Vielzahl von weiteren Inhaltsstoffen kompatibel sind, jedoch ein Schaum-und Reinigungsvermögen zeigen, welches viel mehr dem anionischer Tenside gleicht. Alkylpolyglykoside sind darüber hinaus aufgrund ihrer milden Ten- sideigenschaften beliebte Bestandteile von wasch-und reinigungsaktiven Zusam- mensetzungen sowie von Kosmetika.

Nachteilig wirkt sich bei den bekannten nicht-ionischen Tensiden jedoch aus, dass sie oft nur über eine begrenzte Wasserlöslichkeit und ein vergleichsweise geringes Schaumvermögen, insbesondere bei Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Schaumkraft, verfügen. Trotz ihrer ansonsten ausgezeichneten Eigenschaften ist die Einsatzbreite derartiger nicht-ionischer Tenside deshalb begrenzt.

Die Veresterung von Alkoholen mit mehrwertigen Carbonsäuren ist ein vielfach er- probtes und seit langem bekanntes Verfahren, das industriell auch zur Herstellung anionischer Tenside eingesetzt wird. Die neutralisierten Carbonsäuresalze von Alko- holen oder ethoxylierten Alkoholen sind oft ausgezeichnete oberflächenaktive Ver- bindungen und werden häufig in Wasch-und Reinigungsmitteln, milden Wasch-und Reinigungsmitteln, Shampoos und anderen milden Reinigungsmitteln sowie in Kos- metika eingesetzt.

Es wurde daher in der Vergangenheit verschiedentlich versucht, die genannten mil- den nicht-ionischen Tenside durch bekannte Veresterungsreaktionen von Alkylpo- lyglykosiden mit mehrwertigen Carbonsäuren in Carboxylgruppen tragende anioni- sche Tenside zu überführen. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, dass die Reakti- onsbedingungen, wie sie bei bislang bekannten Veresterungsreaktionen herrschen, zu einer verbundenen mangelhaften Produktqualität führten oder dass sich das ge- wünschte Produkt überhaupt nicht oder nur in geringem Maße bildet.

Es besteht jedoch grundsätzlich ein Bedarf nach Carboxylgruppen tragenden anioni- schen Tensiden, welche die milden Tensideigenschaften der oben genannten nicht- ionischen Tenside aufweisen, jedoch über ein bessere Wasserlöslichkeit, bessere sensorische Eigenschaften und ein verbessertes Schaumvermögen verfügen.

Die EP 0 258 814 B1 beschreibt beispielsweise Tenside, die sich durch Veresterung von Polyhydroxyverbindungen mit zwei oder drei Carboxylgruppen tragenden Hydro- xycarbonsäuren erhalten lassen. Beschrieben wird beispielsweise die Umsetzung von C6 16-Alkylpolyglykosiden mit Weinsäure oder Zitronensäure. Die beschriebenen Umsetzungen zeigen jedoch insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung mit Wein- säure noch keine befriedigende Ausbeute und einen dominierenden Anteil an Neben- reaktionen.

Die EP 0 510 564 B1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Estern der Di-oder Tricarbonsäuren, insbesondere die Veresterung von Alkylpolyglykosiden. Die be- schriebenen Umsetzungen werden ohne Katalysator durchgeführt und weisen unbe- friedigende Ausbeuten und einen dominierenden Anteil an Nebenreaktionen auf.

Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her- stellung anionischer Tenside auf Basis von Alkyl-oder Alkenylpolyglykosiden zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren nicht aufweist.

Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstel- lung von Carboxylgruppen tragenden Alkyl-oder Alkenylpolyglykosiden gelöst, wie es im Rahmen des nachfolgenden Textes beschrieben wird.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Carboxylgruppen aufweisenden Alkyl-oder Alkenylpolyglykosiden, bei dem ein Reaktionsgemisch, enthaltend mindestens ein Alkyl-oder Alkenylpolyglykosid der allgemeinen Formel 1 RO (G) z (I), in der R für einen Alkyl-und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und z für Zahlen von 1 bis 10 steht, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, und mindestens eine zwei COOH- Gruppen aufweisende Verbindung in Gegenwart einer organischen Sulfonsäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon, umgesetzt wird.

Alkyl-oder Alkenylpolyglykoside stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die der Formel (I) folgen, RO (G) z (I), in der R für einen Alkyl-und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und z für Zahlen von 1 bis 10 steht.

Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften EP A1 0301298, WO 90/03977 und auf"Alkyl Polyglycosides, Technolo- gy, Properties and Applications" (K. Hill, VCH 1997) verwiesen.

Die Alkyl-und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzug- ten Alkyl-und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl-und/oder Alkenyloli- goglucoside. Die Indexzahl z in der allgemeinen Formel (1) gibt den Oligomerisie- rungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono-und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während z in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muss und hier vor allem die Werte z = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert z für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechneri- sche Größe, die meistens durch eine gebrochene Zahl dargestellt wird.

Vorzugsweise werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Alkyl-und/oder Al- kenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad z von 1,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl-und/oder Alkenylo- ligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad z kleiner als 1,7 ist und ins- besondere zwischen 1,2 und 1, 4 liegt.

Der Alkyl-bzw. Alkenylrest R kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vor- zugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren tech- nische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fett- säuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen- schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglykoside der Ketten- länge Cs-Cio (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C8-C8-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew. -% C, 2-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglykoside auf Basis technischer C9, 1,-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl-bzw. Alkenylrest R kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlen- stoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylal- kohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalko- hol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylal- kohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglykoside auf Basis von gehärte- tem C 2/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.

Die Alkyl-oder Alkenylpolyglycoside können grundsätzlich in beliebiger Form, bei- spielsweise in der nach ihrer Synthese vorliegenden Form als Produktgemisch ein- gesetzt werden. Es ist jedoch erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die eingesetzten Alkyl-oder Alkenylpolyglycoside einen Gehalt an freien Fettalkoholen aufweisen, der etwa 30 Gew. -% oder weniger, insbesondere etwa 15 Gew. -% oder weniger,<BR> beispielsweise weniger als etwa 10 oder weniger als etwa 5 Gew. -% beträgt.

Die Abreicherung von Alkyl-oder Alkenylpolyglykosiden auf einen erfindungsge- mäß geeigneten Gehalt an Alkoholen ist aus technischer Sicht unter Berücksich- tigung der bekannt geringen Temperaturbelastbarkeit von Zuckertensiden (Gefahr der Karamelisierung) durchzuführen. Dazu kommen alle Verdampfertypen in Be- tracht, die diesem Umstand Rechnung tragen, vorzugsweise jedoch Dünn- schichtverdampfer, Fallfilmverdampfer oder Kurzwegverdampfer sowie-falls erfor- derlich-beliebige Kombinationen dieser Bauteile. Die Abreicherung kann dann in an sich bekannter Weise beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von 110 bis 220°C und verminderten Drücken von 0,1 bis 10 mbar erfolgen.

Der Einfachheit halber wird im Rahmen des vorliegenden Textes der Begriff"Alkyl- polyglykoside"synonym sowohl für Alkyl-als auch Alkenylpolyglykoside benutzt, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angemerkt wird.

Als mindestens zwei COOH-Gruppen aufweisende Verbindungen eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle gesättigten oder ungesättig- ten, linearen oder verzweigten oder aromatischen Polycarbonsäuren. Vorzugsweise weist eine erfindungsgemäß geeignete Polycarbonsäure zwei bis etwa 6 COOH- Gruppen, insbesondere 2,3 oder 4 COOH-Gruppen auf. Eine erfindungsgemäß als Polycarbonsäure einsetzbare Verbindung kann darüber hinaus außer den COOH- Gruppen noch einen oder mehrere Substituenten, beispielsweise Hydroxy-, Mercap- to-oder Aminogruppen aufweisen.

Als Polycarbonsäuren eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbeson- dere Zitronensäure, Weinsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäu- re oder Maleinsäure oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Das molare Verhältnis von Alkylpolyglykosid oder Alkylpolyglykosiden zu Polycar- bonsäure oder Polycarbonsäuren im Reaktionsgemisch, wie es im Rahmen der vor- liegenden Erfindung umgesetzt wird, beträgt höchstens etwa 1 : 1. Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Umsetzung jedoch so durchgeführt, dass das molare Verhält- nis von Alkylpolyglykosid oder Alkylpolyglykosiden zu Polycarbonsäure oder Poly- carbonsäuren etwa 1 : 1,8, bis etwa 1 : 1 oder etwa 1 : 1,5 bis etwa 1 : 1,05 oder etwa 1 : 1,4 bis etwa 1 : 1,1 oder etwa 1 : 1,3 bis etwa 1 : 1,15 oder etwa 1 : 1,25 bis etwa 1 : 1,18 beträgt. Besonders geeignete Gemische weisen beispielsweise ein Verhältnis von Alkylpolyglykosid oder Alkylpolyglykosiden zu Polycarbonsäure oder Polycarbonsäu- ren von etwa 1 : 1,45 bis etwa 1 : 1,35 oder etwa 1 : 1,05 bis etwa 1 : 1,15 auf.

Neben einem Alkylpolyglykosid oder einem Gemisch aus zwei oder mehr Alkylpo- lyglykosiden und einer Polycarbonsäure oder einem Gemisch aus zwei oder mehr Polycarbonsäuren enthält ein Reaktionsgemisch, das einer erfindungsgemäßen Um- setzung unterzogen werden soll, noch mindestens eine organische Sulfonsäure.

Typische Beispiele für im Rahmen der erfindungsgemäßen Zubereitungen geeignete organische Sulfonsäuren sind Alkylbenzolsulfonsäuren, sekundäre Alkansulfonsäu- ren, Olefinsulfonsäuren, Alkylethersulfonsäuren, Sulfofettsäuren, Alkyl-und/oder Al- kenylsulfonsäuren. Sofern die anionischen Tenside Polyglykoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homolo- genverteilung aufweisen.

Bevorzugt sind Sulfonsäuren ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkyl- und/oder Alkenylsulfonsäuren, Alkylethersulfonsäuren, Alkylbenzolsulfonsäuren und Alkansulfonsäuren, insbesondere Fettalkoholsulfonsäuren, Fettalkoholethersulfon- säuren, sekundäre Alkansulfonsäuren und lineare Alkylbenzolsulfonsäuren.

Alkylethersulfonsäuren Alkylethersulfonsäuren werden großtechnisch durch SO3-oder Chlorsulfonsäure (CSA)-Sulfatierung von Fettalkohol-oder Oxoalkoholpolyglycolethern hergestellt. Im Sinne der Erfindung kommen Ethersulfonsäuren in Betracht, die der Formel (II) fol- gen, RO- (CH2CH20) aSO3H (II) in der R1 für einen linearen oder verzweigten Alkyl-und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und a für Zahlen von 1 bis 10 steht. Typische Beispiele sind die Sulfonsäuren von Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 10 und insbeson- dere 2 bis 5 Mol Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmo- leylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroseli- nylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen. Die Ethersulfonsäuren können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.

Alkylbenzolsulfonate Alkylbenzolsulfonate folgen vorzugsweise der Formel (III), R2-Ph-SO3H (I I I) in der R2 für einen verzweigten, vorzugsweise jedoch linearen Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen und Ph für einen Phenylrest steht. Vorzugsweise werden Dode- cylbenzolsulfonsäuren, Tetradecylbenzolsulfonsäuren, Hexadecylbenzolsulfonsäuren sowie deren technische Gemische eingesetzt.

Der Anteil der organischen Sulfonsäure oder des Gemischs aus zwei oder mehr or- ganischen Sulfonsäuren im Reaktionsgemisch beträgt etwa 0,01 bis etwa 3, insbe- sondere etwa 0,1 bis etwa 1 Gew.-%.

Es hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung bewährt, die erfindungsgemäße Umsetzung in Gegenwart eines inerten, organischen Lösemittels oder eines Ge- mischs aus zwei oder mehr inerten organischen Lösemitteln durchzuführen. Beson- ders geeignet sind dabei aprotische Lösemittel, die einen Siedepunkt von mehr als etwa 120 °C, insbesondere mehr als etwa 140 °C aufweisen. Bevorzugt werden da- bei besonders endgruppenverschlossene Etherverbindungen wie Ethylenglykoldime- thylether oder Ethylenglykoldiethylether. Ebenfalls geeignet sind Lösemittel wie Cyc- lohexanon (Sdp. : 155°C), N-Methylpyrrolidon (Sdp. : 204 °C), Sulfolan (Sdp. : 285 °C), Nitrobenzol (Sdp. : 210 °C), Xylol (Sdp. : 140 °C).

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die einzelnen Be- standteile des Reaktionsgemischs entweder gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfol- ge nacheinander in ein geeignetes Reaktionsgefäß überführt. Das Reaktionsgemisch wird anschließend durch geeignete Methoden, beispielsweise durch Sättigen mit o- der zumindest durch Überdecken mit einem inerten Gas, insbesondere mit Stickstoff oder einem Edelgas, weitgehend oder vollständig von Sauerstoff befreit oder zumin- dest vom direkten Kontakt mit atmosphärischem Sauerstoff getrennt. Nachfolgend wird das Reaktionsgemisch vorzugsweise unter Rühren auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Eine geeignete Reaktionstemperatur für das erfindungsgemäße Verfahren liegt beispielsweise in einem Bereich von etwa 80 bis etwa 180 °C, vorzugsweise jedoch bei etwa 120 bis 160, insbesondere bei etwa 130 bis etwa 150 °C. Die Reak- tion kann unter Umgebungsdruck durchgeführt werden. Vorzugsweise wird jedoch bei verringertem Druck, insbesondere bei etwa 200 bis etwa 900, beispielsweise et- wa 500 bis etwa 800 mbar, gearbeitet.

Das sich bei der Reaktion bildende Reaktionswasser wird durch geeignete Trennme- thoden während der Reaktion aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Entsprechende Verfahren sind dem Fachmann bekannt.

Das Reaktionsgemisch wird mindestens für einen Zeitraum bei der Reaktionstempe- ratur belassen, der ausreicht, um mindestens 80 % der im Reaktionsgemisch enthal- tenen Polycarbonsäuren umzusetzen. Vorzugsweise beträgt die Reaktionsdauer et- wa 1 bis etwa 20 Stunden, insbesondere etwa 2 bis etwa 10 oder etwa 4 bis etwa 8 Stunden.

Das Reaktionsgemisch wird nach Beendigung der Reaktion mit oder ohne äußere Maßnahmen auf Raumtemperatur abgekühlt. Es ist jedoch ebenso möglich, das Re- aktionsgemisch bei einer im wesentlichen beliebigen Temperatur weiter zu behan- deln, beispielsweise zu konfektionieren oder in Gebinde abzufüllen.

Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung darüber hinaus vorgesehen, die nach einem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Gemische einer Neutralisation zu unterziehen. Hierzu wird ein nach einem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliches Produktgemisch mit einer anorganischen oder einer organischen Base bis zum Er- reichen eines gewünschten Neutralisationsgrades versetzt.

Als anorganische Basen eignen sich beispielsweise die Hydroxide oder die Oxide der Alkalimetalle oder der Erdalkalimetalle, insbesondere die Hydroxide oder die Oxide von Li, Na oder K. Als organische Basen eignen sich insbesondere Ammoniak oder gegebenenfalls substituierte Aminoverbindungen wie Alkylamine, Dialkylamine oder Trialkylamine oder Ethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin und derglei- chen.

Die Neutralisation kann nach bekannten Verfahren durchgeführt werden, beispiels- weise als Batch-Verfahren oder kontinuierlich.

Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Reaktionsprodukte zeichnen sich insbesondere durch ein gegenüber den unbehandelten Ausgangsstof- fen deutlich verbessertes Schaumvermögen aus. Insbesondere dann, wenn das mo- lare Verhältnis von Alkylpolyglykosiden zu Polycarbonsäuren 1 : 1,05 bis etwa 1 : 1,3 beträgt, weisen die erhaltenen Reaktionsprodukte ein besonders gutes Schaumver- mögen auf.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch eine Tensidzusammenset- zung, erhältlich nach einem erfindungsgemäßen Verfahren.

Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Verbindungen weisen ausgezeichnete Tensideigenschaften auf. Sie sind weitgehend biologisch abbaubar, im wesentlichen nicht toxisch, und verursachen weniger Hautirritationen als übli- cherweise eingesetzte anionische Tenside. Die Verbindungen zeigen ein ausge- zeichnetes Netz-und Schaumverhalten, darüber hinaus verfügen sie über eine aus- gezeichnete Wasserlöslichkeit.

Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen eignen sich beispielsweise zum Einsatz in Wasch-und Reinigungsmitteln, in Mitteln zur Kör- perpflege und in Kosmetika.

Geeignete Wasch-und Reinigungsmittel können neben den erfindungsgemäß her- gestellten Verbindungen noch weitere typische Inhaltsstoffe, wie weitere anionische Tenside, Builder, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Waschkraftverstärker, Enzyme, En- zymstabilisatoren, Vergrauungsinhibitoren, optische Aufheller, Soil repellants, Schauminhibitoren, anorganische Salze sowie Duft-und Farbstoffe enthalten. Ent- sprechende Zusammensetzungen sind dem Fachmann bekannt.

Geeignete Körperpflegeprodukte sind beispielsweise Shampoos, Duschbäder oder Schaumbäder.

Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele näher erläutert.

Beispiele Beispiel 1 : Herstellung von C 2/14-Alkylpolyglykosid-Tartrat (1 : 1,4) 420,8 g (1,0 mol) getrocknetes Cr2Xr4-Alkylpolyglykosid (Plantacare 1200 G), 210 g <BR> <BR> (1,4 mol) Weinsäure, 0,6 g (0,1 Gew. -%) Dodecanbenzol-sulfonsäure und 84,2 g Diethylenglykoldiethylether wurden in einer Destillationsapparatur, zunächst unter Stickstoff dann unter Vakuum (750 mbar) bei 140 °C zur Reaktion gebracht. Dabei gingen 27,8g Destillat über. Die Gesamtreaktionszeit betrug 6 Stunden. Es lag ein dunkelfarbiges, festes Produkt vor.

Die Säurezahl betrug 129 (Theorie : 109,7), der Gehalt an freier Weinsäure betrug 10,4 Gew. -%.

Beispiel 2 : Herstellung von Cr2Xr4-Alkylpolyglykosid-Tartrat (1 : 1,1) 420,8 g (1,0 mol) getrocknetes C, 2"4-Alkylpolyglykosid (Plantacare 1200 G), 165,1 g (1,1 mol) Weinsäure, 0,6 g (0,1 Gew. -%) Dodecanbenzol-sulfonsäure und 84,6 g Diethylenglykoldiethylether wurden in einer Destillationsapparatur, zunächst unter Stickstoff dann unter Vakuum (750 mbar) bei 140 °C zur Reaktion gebracht. Dabei gingen 24,2 g Destillat über. Die Gesamtreaktionszeit betrug 4 Stunden. Es lag ein dunkelfarbiges, festes Produkt vor.

Die Säurezahl betrug 97 (Theorie : 92), der Gehalt an freier Weinsäure betrug 9,3 Gew.-%.

Vergleichsbeispiel : 277,0 g (0,658 mol) getrocknetes C, 2/14-Alkylpolyglykosid (Plantacare 1200 G), 69,2 g (0,461 mol) Weinsäure, 1, 1 g Kaliumhydrogensulfat wurden in einer Destillations- apparatur unter Vakuum (50 mbar) bei 140 °C zur Reaktion gebracht. Dabei gingen 9,8 g Destillat über. Die Gesamtreaktionszeit betrug 2 Stunden. Es lag ein dunkelfar- biges, festes Produkt vor.

Die Säurezahl betrug 0,3 (Theorie : 113,1), der Gehalt an freier Weinsäure betrug 3,8 Gew. -%. Offensichtlich war die Eigenkondensation der Weinsäure die bevorzugte Reaktion.

Zur Untersuchung des Schaumverhaltens wurden wässrige Tensidgemische herge- stellt und das Schaumvolumen gemäss DIN Norm 53 902, Teil 1 bestimmt (0,2g Ak- tivsubstanz/l ; 40 °C ; 15 °dH ; pH 6,0). Bei dieser Methode wird der Schaum durch 30 s langes Schlagen der flüssigen Probe in einem Standzylinder mit einer an einem Stil befestigten, waagerecht ausgerichteten, gelochten Platte erzeugt. Das entstandene Schaumvolumen wird unmittelbar nach dem Beendigen des Schlagen, sowie nach jeweils 5 und 20 Minuten gemessen.

Die Ergebnisse für die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen im Vergleich zu einem handelsüblichen Alkylpolyglykosid werden in der nachfolgenden Tabelle dar- gestellt. 30 s 5 min 20 min Plantacare (E 120 110 100 1200 Beispiel 1 150 130 130 Beispiel 2 170 150 150