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Title:
MICROBICIDAL (MERCAPTO-TRIAZOLYLMETHYL)-BUTANOLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/039395
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed are novel (mercapto-triazolylmethyl)-butanols of formula (I) in which R1, R2 X, Y and m have the meanings indicated in the description, as well as their acid-addition salts and metal salt complexes, a method of producing these substances and their use as microbicides for protecting plants and materials.

Inventors:
JAUTELAT MANFRED (DE)
TIEMANN RALF (DE)
DUTZMANN STEFAN (DE)
STENZEL KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/002404
Publication Date:
December 12, 1996
Filing Date:
June 03, 1996
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
JAUTELAT MANFRED (DE)
TIEMANN RALF (DE)
DUTZMANN STEFAN (DE)
STENZEL KLAUS (DE)
International Classes:
A01N43/653; C07D249/12; (IPC1-7): C07D249/12; A01N43/653
Foreign References:
EP0301393A11989-02-01
EP0251086A21988-01-07
DE19528046A11996-05-23
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Claims:
Patentansprüche
1. Mercaptotriazolylbutanole der Formel in welcher R1 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl steht, R2 für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht, X für Halogen, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogen¬ atomen, Halogenalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen, Halogenalkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen, gegebenenfalls durch Halogen und/oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenyl oder für gegebenenfalls durch Halogen und/oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlen¬ stoffatomen substituiertes Phenoxy steht, m für die Zahlen 0, 1,.
2. oder.
3. teht und Y für ein Sauerstoffatom, eine CH2Gruppe oder eine direkte Bindung steht, sowie deren SäureadditionsSalze und MetallsalzKomplexe.
4. 2 Mercaptotriazolylbutanole der Formel (I) gemäß Anspruch 1, in denen R1 für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder für gegebenenfalls einfach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Halogen und/oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 7 Koh lenstoffatomen steht, R2 für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht, X für Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Ethyl, Methoxy, Methylthio, Trichlormethyl, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Difluormethoxy, Trifluormethylthio, Phenyl oder Phenoxy steht, m für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 steht, wobei X für gleiche oder verschiedene Reste steht, wenn m für 2 oder 3 steht und Y für ein Sauerstoffatom, eine CH2Gruppe oder eine direkte Bindung steht.
5. 3 Verfahren zur Herstellung von Mercaptotriazolylbutanolen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 sowie von deren SäureadditionsSalzen und Metallsalz Komplexen, dadurch gekennzeichnet, daß man Triazolylbutanole der Formel in welcher R1, X, Y und m die oben angegebenen Bedeutungen haben, nacheinander mit starken Basen und Schwefel in Gegenwart eines Verdün¬ nungsmittels umsetzt und dann mit Wasser, gegebenenfalls in Gegenwart einer Säure hydrolysiert und gegebenenfalls die dabei entstehenden Verbin¬ dungen der Formel in welcher R1, X, Y und m die oben angegebenen Bedeutungen haben, mit Halogen Verbindungen der Formel R3 Hai (III) in welcher R3 für Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht und Hai für Chlor, Brom oder Iod steht, in Gegenwart eines Säurebindemittels und in Gegenwart eines Verdün nungsmittels umsetzt, und gegebenenfalls anschließend an die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I) eine Säure oder ein Metallsalz addiert.
6. Mikrobizide Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Mercaptotriazolylbutanol der Formel (I) gemäß Anspruch 1 bzw. an einem SäureadditionsSalz oder MetallsalzKomplex eines Mercapto triazolylbutanoles der Formel (I).
7. Verwendung von Mercaptotriazolylbutanolen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 bzw. von deren SäureadditionsSalzen oder MetallsalzKom¬ plexen als Mikrobizide im Pflanzenschutz und im Materialschutz.
8. Verfahren zur Bekämpfung von unerwünschten Mikroorganismen im Pflan¬ zenschutz und im Material schütz, dadurch gekennzeichnet, daß man Mercaptotriazolylbutanole der Formel (I) gemäß Anspruch 1 bzw. deren SäureadditionsSalze oder MetallsalzKomplexe auf die Mikroorganismen und/oder deren Lebensraum ausbringt.
9. Verfahren zur Herstellung von mikrobiziden Mitteln, dadurch gekenn zeichnet, daß man Mercaptotriazolylbutanole der Formel (I) gemäß Anspruch 1 bzw. deren SäureadditionsSalze oder MetallsalzKomplexe mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Stoffen vermischt.
Description:
M1 krob1z1de (Mercapto-triazolylmethyl )-butanole

Die vorliegende Erfindung betrifft neue Mercapto-triazolyl-butanole, ein Nerfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Mikrobizide.

Es ist bereits bekannt geworden, daß zahlreiche Azolyl-butanole fungizide Eigen¬ schaften besitzen (vgl. EP-A 0 055 833 und EP-A 0 301 393). So läßt sich zum Beispiel 2,2-Dimethyl-3-hydroxy-4-( 1 ,2,4-triazol- 1 -yl)- 1 -(4-trifluormethoxy-phe- nyl)-pentan zur Bekämpfung von Pilzen verwenden. Die Wirksamkeit dieses Stoffes ist gut, läßt aber bei niedrigen Aufwandmengen in manchen Fällen zu wünschen übrig.

Es wurden nun neue Mercapto-triazolyl-butanole der Formel

in welcher

R 1 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl steht,

R 2 für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht,

X für Halogen, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkylthio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen, Halogenalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen, Halogenalkyl- thio mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Halogenatomen, gegebe¬ nenfalls durch Halogen und/oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenyl oder für gegebenenfalls durch Halogen und/oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Phenoxy steht,

m für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 steht und

Y für ein Sauerstoffatom, eine CH 2 -Gruppe oder eine direkte Bindung steht,

sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe gefunden.

Die erfindungsgemäßen Stoffe enthalten mindestens zwei asymmetrisch substitu¬ ierte Kohlenstoffatome. Sie können daher in Form von Diastereomeren oder Enan- tiomeren anfallen. Die vorliegende Erfindung betrifft sowohl die einzelnen Iso¬ meren als auch deren Gemische.

Weiterhin wurde gefunden, daß man Mercapto-triazolyl-butanole der Formel (I) sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe erhält, wenn man Triazolyl-butanole der Formel

in welcher

R 1 , X, Y und m die oben angegebenen Bedeutungen haben,

nacheinander mit starken Basen und Schwefel in Gegenwart eines Verdünnungs¬ mittels umsetzt und dann mit Wasser, gegebenenfalls in Gegenwart einer Säure hydrolysiert und gegebenenfalls die dabei entstehenden Verbindungen der Formel

in welcher

R 1 , X, Y und m die oben angegebenen Bedeutungen haben,

mit Halogen-Verbindungen der Formel

R 3 - Hai (III)

in welcher

R 3 für Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht und

Hai für Chlor, Brom oder Iod steht,

in Gegenwart eines Säurebindemittels und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt,

und gegebenenfalls anschließend an die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I) eine Säure oder ein Metallsalz addiert.

Schließlich wurde gefunden, daß die neuen Mercapto-triazolyl-butanole der Formel (I) sowie deren Säureadditions-Salze und Metallsalz-Komplexe sehr gute mikro- bizide Eigenschaften aufweisen und sowohl im Pflanzenschutz als auch im Mate¬ rialschutz eingesetzt werden können.

Überraschenderweise besitzen die erfindungsgemäßen Stoffe eine bessere mikro- bizide Wirksamkeit als die konstitutionell ähnlichsten, vorbekannten Verbindungen gleicher Wirkungsrichtung. So übertreffen die erfindungsgemäßen Stoffe das 2,2-

Dimethyl-3-hydroxy-4-( 1 ,2,4-triazol- 1 -yl)- 1 -(4-trifluormethoxy-phenyl)-pentan be¬ züglich der fungiziden Eigenschaften.

Die erfindungsgemäßen Mercapto-triazolyl-butanole sind durch die Formel (I) allgemein definiert.

R 1 steht vorzugsweise für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder für gegebenenfalls einfach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Halogen und/oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoff¬ atomen.

R 2 steht vorzugsweise für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl.

X steht vorzugsweise für Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Ethyl, Methoxy,

Methylthio, Trichlormethyl, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Difluormeth- oxy, Trifluormethylthio, Phenyl oder Phenoxy.

m steht auch vorzugsweise für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3, wobei X für gleiche oder verschiedene Reste steht, wenn m für 2 oder 3 steht.

Y steht auch vorzugsweise für ein Sauerstoffatom, eine CH 2 -Gruppe oder eine direkte Bindung.

R 1 steht besonders bevorzugt für Wasserstoff, geradkettiges oder verzweigtes

Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder für jeweils gegebenenfalls ein- fach bis dreifach, gleichartig oder verschieden durch Fluor, Chlor, Brom,

Methyl und/oder Ethyl substituiertes Cyclopropyl, Cyclopentyl oder

Cyclohexyl.

R 2 steht auch besonders bevorzugt für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl.

X steht besonders bevorzugt für Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Methoxy, Methylthio, Trichlormethyl, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Difluormeth- oxy, Trifluormethylthio, Phenyl oder Phenoxy.

m steht auch besonders bevorzugt für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3, wobei X für gleiche oder verschiedene Reste steht, wenn m für 2 oder 3 steht.

Y steht auch besonders bevorzugt für ein Sauerstoffatom, eine CH 2 -Gruppe oder eine direkte Bindung.

Bevorzugte erfindungsgemäße Stoffe sind auch Additionsprodukte aus Säuren und denjenigen Mercapto-triazolyl-butanolen der Formel (I), in denen R 1 , R 2 , X, Y und m diejenigen Bedeutungen haben, die für diese Substituenten und diesen Index als bevorzugt genannt wurden.

Zu den Säuren, die addiert werden können, gehören vorzugsweise Halogenwasser¬ stoffsäuren, wie z.B. die Chlorwasserstoff säure und die Bromwasserstoffsäure, ins¬ besondere die Chlorwasserstoffsäure, ferner Phosphorsäure, Salpetersäure, mono- und bifunktionelle Carbonsäuren und Hydroxycarbonsäuren, wie z.B. Essigsäure,

Maleinsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Salicylsäure, Sorbinsäure und Milchsäure, sowie Sulfonsäuren, wie z.B. p-Toluolsulfonsäure und 1,5-Naphthalindisulfonsäure, oder Camphersulfonsäure, Saccharin und Thiosac- charin.

Außerdem bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind Additionsprodukte aus Salzen von Metallen der II. bis IV. Haupt- und der I. und II. sowie IV. bis VIII. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente und denjenigen Mercapto- triazolyl-butanolen der Formel (I), in denen R 1 , R 2 , X, Y und m diejenigen Be¬ deutungen haben, die für diese Substituenten und diesen Index als bevorzugt genannt wurden.

Hierbei sind Salze des Kupfers, Zinks, Mangans, Magnesiums, Zinns, Eisens und des Nickels besonders bevorzugt. Als Anionen dieser Salze kommen solche in Betracht, die sich von solchen Säuren ableiten, die zu physiologisch verträglichen Additionsprodukten fuhren. Besonders bevorzugte derartige Säuren sind in diesem Zusammenhang die Halogenwasserstoffsäuren, wie z.B. die Chlorwasserstoffsäure und die Bromwasserstoffsäure, ferner Phosphorsäure, Salpetersäure und Schwefel¬ säure.

Die erfindungsgemäßen Mercapto-triazolyl-butanole der Formel (I), in denen R 2 für Wasserstoff steht, können in der "Mercapto"-Form der Formel

oder in der tautomeren "Thiono"-Form der Formel

vorliegen. Der Einfachheit halber wird jeweils nur die "Mercapto"-Form aufge¬ führt.

Als Beispiele für erfindungsgemäße Stoffe seien die in der folgenden Tabelle aufgeführten Mercapto-triazolyl-butanole genannt.

Tabelle 1

-^m Y R 1 R 2

4-C1 CH 2 H H

4-CF 3 CH 2 H H

4-OCF 3 CH 2 H H

2,4-Cl 2 CH 2 H H

4-CH 3 CH 2 H H

2-C1 CH 2 H H

2-F CH 2 H H

4-F CH 2 H H

2-OCHF 2 CH 2 H H

4-C1 O H H

4-CF 3 O H H

4-OCF 3 O H H

2,4-Cl 2 O H H

4-CH 3 O H H

2-C1 O H H

2-F O H H

4-F O H H

2-OCHF, O H H :

Tabelle 1 (Fortsetzung)

Xm Y R 1 R 2

4-C1 - H H

4-CF 3 - H H

4-OCF 3 - H H

2,4-Cl 2 - H H

4-CH 3 - H H

2-C1 - H H

2-F - H H

4-F - H H

2-OCHF 2 - H H

4-C1 CH 2 -CH 3 H

4-CF 3 CH 2 -CH 3 H

4-OCF 3 CH 2 -CH 3 H

2,4-Cl 2 CH 2 -CH 3 H

4-CH 3 CH 2 -CH 3 H

2-C1 CH 2 -CH 3 H

2-F CH 2 -CH 3 H

4-F CH 2 -CH 3 H

2-OCHF 2 CH 2 -CH 3 H

4-C1 0 -CH 3 H

4-CF 3 O -CH 3 H

2,4-Cl 2 O -CH 3 H

4-OCF 3 O -CH 3 H

Tabelle 1 (Fortsetzung)

X m Y R 1 R 2

2-F O -CH 3 H

2-OCHF 2 O -CH 3 H

4-C1 - -CH 3 H

4-CF 3 - -CH 3 H

2,4-Cl 2 - -CH 3 H

4-OCF 3 - -CH 3 H

2-F - -CH 3 H

2-OCHF 2 - -CH 3 H

4-C1 CH 2 C 4 H 9 -n H

2,4-Cl 2 CH 2 -CH(CH 3 ) 2 H

4-OCF 3 CH 2 -C(CH 3 ) 3 H

4-C1 CH 2 H

-<

4-C1 CH 2 v Ci H

01

4-C1 CH 2 H

4-C1 CH 2 H

^ >

2,4,6-Cl 3 CH 2 -CH 3 H

~o CH 2 -CH 3 H

Tabelle 1 (Fortsetzung)

χ m Y R 1 R 2

CH 2 -CH 3 H

4 _o-^

4-Cl CH 2 H "CH 3

4-CF 3 CH 2 H -CH 3

4-OCF 3 CH 2 H -CH 3

2,4-Cl 2 CH 2 H -CH 3

4-CH 3 CH 2 H -CH 3

2-C1 CH 2 H -CH 3

2-F CH 2 H -CH 3

4-F CH 2 H -CH 3

2-OCHF 2 CH 2 H -CH 3

4-Cl O H -CH 3

4-CF 3 O H -CH 3

4-OCF 3 O H -CH 3

2,4-Cl 2 O H -CH 3

4-CH 3 O H -CH 3

2-C1 O H -CH 3

2-F O H -CH 3

4-F O H -CH 3

2-OCHF 2 O H -CH 3

4-Cl - H -CH 3

4-CF 3 - H -CH 3

4-OCF 3 - H -CH 3

Tabelle 1 (Fortsetzung)

χ m Y R 1 R 2

2,4-Cl 2 - H -CH 3

4-CH 3 - H -CH 3

2-C1 - H -CH 3

2-F - H -CH 3

4-F - H -CH 3

2-OCHF 2 - H -CH 3

4-Cl CH 2 -CH 3 -CH 3

4-CF 3 CH 2 -CH 3 -CH 3

4-OCF 3 CH 2 -CH 3 -CH 3

2,4-Cl 2 CH 2 -CH 3 -CH 3

4-CH 3 CH 2 -CH 3 -CH 3

2-C1 CH 2 τCH 3 -CH 3

2-F CH 2 -CH 3 -CH 3

4-F CH 2 -CH 3 -CH 3

2-OCHF 2 CH 2 -CH 3 -CH 3

4-Cl O -CH 3 -CH 3

4-CF 3 O -CH 3 -CH 3

2,4-Cl 2 O -CH 3 -CH 3

4-OCF 3 O -CH 3 -CH 3

2-F O -CH 3 -CH 3

2-OCHF 2 O -CH 3 -CH 3

4-Cl - -CH 3 -CH 3

4-CF 3 - -CH 3 -CH 3

Tabelle 1 (Fortsetzung)

Verwendet man 2,2-Dimethyl-3-hydroxy-4-( 1 ,2,4-triazol- 1 -yl)- 1 -(4-trifluormethoxy- phenyl)-pentan als Ausgangsstoff, n-Butyl-lithium als starke Base und Schwefel- Pulver als Reaktionskomponente, so kann der Verlauf der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens durch das folgende Formelschema veranschaulicht werden:

1.Butyl-Iithium 2.Schwefel

F 3 C — O— fl -CH—

Verwendet man 2,2-Dimethyl-3-hydroxy-4-(5-mercapto- 1 ,2,4-triazol- 1 -yl)- 1 -(4-tri- fluormethoxy-phenyl)-pentan als Ausgangsstoff und Methyliodid als Reaktions¬ komponente, so kann der Verlauf der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Ver- fahrens durch das folgende Formelschema veranschaulicht werden:

Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausgangsstoffe benötigten Triazolyl-butanole sind durch die Formel (II) allgemein definiert. In dieser Formel haben R 1 , X, Y und m vorzugsweise diejenigen Bedeutungen, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Stoffe der Formel (I) für diese Reste und diesen Index als bevorzugt genannt wurden.

Die Triazolyl-butanole der Formel (II) sind bekannt oder lassen sich nach bekann¬ ten Verfahren herstellen (vgl. EP-A 0 055 833 und EP-A 0 301 393).

Als Basen kommen bei der Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens alle für derartige Reaktionen üblichen, starken Alkalimetall-Basen in Betracht. Vorzugsweise verwendbar sind n-Butyl-lithium, Lithium-diisopropyl- amid, Natriumhydrid, Natriumamid und auch Kalium-tert.-butylat im Gemisch mit Tetramethylethylen-diamin (= TMEDA).

Bei der Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens kom¬ men alle für derartige Umsetzungen üblichen inerten organischen Solventien als Verdünnungsmittel in Betracht. Vorzugsweise verwendbar sind Ether, wie Tetrahy- drofuran, Dioxan, Diethylether und 1,2-Dimethoxyethan, ferner flüssiger Ammo¬ niak oder auch stark polare Solventien, wie Dimethylsulfoxid.

Schwefel wird vorzugsweise in Form von Pulver eingesetzt. Zur Hydrolyse verwendet man bei der Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens Wasser, gegebenenfalls in Gegenwart einer Säure. In Frage kommen hierbei alle für derartige Umsetzungen üblichen anorganischen oder organischen Säuren. Vorzugsweise verwendbar sind Essigsäure, verdünnte Schwefelsäure und verdünnte Salzsäure. Es ist jedoch auch möglich, die Hydrolyse mit wäßriger Ammoniumchlorid-Lösung durchzuführen.

Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb eines bestimmten Bereiches variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwischen -70°C und +20°C, vorzugsweise zwischen -70°C und 0°C.

Bei der Durchführung aller Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens arbeitet man im allgemeinen unter Normaldruck.

Bei der Durchführung der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man auf 1 Mol an Triazolyl-butanol der Formel (II) im allgemeinen 2 bis 3 Äqui¬ valente, vorzugsweise 2,0 bis 2,5 Äquivalente, an starker Base und anschließend eine äquivalente Menge oder auch einen Überschuß an Schwefel ein. Die Um- setzung kann unter Schutzgas-atmosphäre, z.B. unter Stickstoff oder Argon, vorge¬ nommen werden. Die Aufarbeitung erfolgt nach üblichen Methoden. Im allge¬ meinen geht man so vor, daß man das Reaktionsgemisch mit einem in Wasser wenig löslichen organischen Solvens extrahiert, die vereinigten organischen Phasen trocknet und einengt und den verbleibenden Rückstand gegebenenfalls durch Umkristallisation und/oder Chromatographie reinigt.

Die bei der Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens als Ausgangssubstanzen benötigten Verbindungen der Formel (Ia) sind erfindungs¬ gemäße Stoffe.

Die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der zweiten Stufe als Reaktionskomponenten benötigten Halogen- Verbindungen sind durch die For¬ mel (III) allgemein definiert.

R Λ steht vorzugsweise für Methyl oder Ethyl.

Hai steht auch vorzugsweise für Chlor, Brom oder Iod.

Die Halogen- Verbindungen der Formel (III) sind bekannt.

Als Säurebindemittel kommen bei der Durchführung der zweiten Stufe des erfin¬ dungsgemäßen Verfahrens alle üblichen anorganischen oder organischen Basen in Frage. Vorzugsweise verwendbar sind Erdalkali- oder Alkalimetallhydroxide wie Natriumhydroxid, Calciumhydroxid, Kaliumhydroxid, oder auch Ammoniumhy¬ droxid, Alkalimetallcarbonate, wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Kaliumhy- drogencarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Alkali- oder Erdalkalimetallacetate wie

Natriumacetat, Kaliumacetat, Calciumacetat, sowie tertiäre Amine, wie Trimethyl- amin, Triethylamin, Tributylamin, N,N-Dimethylanilin, Pyridin, N-Methylpipe- ridin, N,N-Dimethylaminopyridin, Diazabicyclooctan (DABCO), Diazabicyc- lononen (DBN) oder Diazabicycloundecen (DBU).

Als Verdünnungsmittel kommen bei der Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens alle für derartige Umsetzungen üblichen, inerten organischen Solventien in Betracht. Vorzugsweise verwendbar sind Ether, wie Diethylether, Methyl-tert.-butyl-ether, Ethylenglykol-dimethylether, Tetrahydro- furan und Dioxan, ferner Nitrile, wie Acetonitril, und außerdem stark polare

Solventien, wie Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid.

Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb eines größeren Bereiches variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwischen 0°C und 120°C, vorzugs- weise zwischen 20°C und 100°C.

Bei der Durchführung der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man auf 1 Mol an Mercapto-triazolyl-butanol der Formel (Ia) im allgemeinen 1 bis 2 Mol an Halogen- Verbindung der Formel (III) sowie eine äquivalente Menge oder auch einen Überschuß an Säurebindemittel ein. Die Aufarbeitung erfolgt nach üblichen Methoden. Im allgemeinen geht man so vor, daß man das Reaktionsge¬ misch mit wäßriger Base und einem mit Wasser wenig mischbaren organischen Lösungsmittel versetzt, die organische Phase abtrennt, trocknet und einengt. Das erhaltene Produkt kann gegebenenfalls nach üblichen Methoden, z.B. durch Um- kristallisation, von noch vorhandenen Verunreinigungen befreit werden.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Mercapto-triazolyl-buta¬ nole der Formel (I) können in Säureadditions-Salze oder Metallsalz-Komplexe überführt werden.

Zur Herstellung von Säureadditions-Salzen der Verbindungen der Formel (I) kommen vorzugsweise diejenigen Säuren in Frage, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Säureadditions-Salze als bevorzugte

Säuren c ge-nannt wurden.

Die Säureadditions-Salze der Verbindungen der Formel (I) können in einfacher Weise nach üblichen Salzbildungsmethoden, z.B. durch Lösen einer Verbindung der Formel (I) in einem geeigneten inerten Lösungsmittel und Hinzufügen der Säure, z.B. Chlorwasserstoffsäure, erhalten werden und in bekannter Weise, z.B. durch Abfiltrieren, isoliert und gegebenenfalls durch Waschen mit einem inerten organischen Lösungsmittel gereinigt werden.

Zur Herstellung von Metall salz-Komplexen der Verbindungen der Formel (I) kommen vorzugsweise diejenigen Salze von Metallen in Frage, die bereits im Zusammenhang mit der Beschreibung der erfindungsgemäßen Metall salz-Kom- plexe als bevorzugte Metallsalze genannt wurden.

Die Metallsalz-Komplexe der Verbindungen der Formel (I) können in einfacher

Weise nach üblichen Verfahren erhalten werden, so z.B. durch Lösen des Metallsalzes in Alkohol, z.B. Ethanol und Hinzufügen zu Verbindungen der Formel (I). Man kann Metallsalz-Komplexe in bekannter Weise, z.B. durch Abfiltrieren, isolieren und gegebenenfalls durch Umkristallisation reinigen.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen eine starke mikrobizide Wirkung auf und können zur Bekämpfung unerwünschter Mikroorganismen, wie Fungi und Bakterien, im Pflanzenschutz und im Materialschutz eingesetzt werden.

Fungizide werden im Pflanzenschutz eingesetzt zur Bekämpfung von Plasmodio- phoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes, Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes.

Beispielhaft aber nicht begrenzend seien einige Erreger von pilzlichen und bakteriellen Erkrankungen, die unter die oben aufgezählten Oberbegriffe fallen, genannt:

Xanthomonas-Arten, wie Xanthomonas oryzae; Pseudomonas- Arten, wie Pseudomonas lachrymans;

Erwinia-Arten, wie Erwinia amylovora;

Pythium-Arten, wie Pythium ultimum;

Phytophthora- Arten, wie Phytophthora infestans;

Pseudoperonospora-Arten, wie Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubensis;

Plasmopara- Arten, wie Plasmopara viticola;

Peronospora-Arten, wie Peronospora pisi oder P. brassicae;

Erysiphe-Arten, wie Erysiphe graminis;

Sphaerotheca-Arten, wie Sphaerotheca fuliginea; Podosphaera-Arten, wie Podosphaera leucotricha;

Venturia-Arten, wie Venturia inaequalis;

Pyrenophora- Arten, wie Pyrenophora teres oder P. graminea;

(Koni dienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);

Cochliobolus-Arten, wie Cochliobolus sativus;

(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);

Uromyces-Arten, wie Uromyces appendiculatus; Puccinia-Arten, wie Puccinia recondita;

Tilletia-Arten, wie Tilletia caries;

Ustilago-Arten, wie Ustilago nuda oder Ustilago avenae;

Pellicularia-Arten, wie Pellicularia sasakii;

Pyricularia-Arten, wie Pyricularia oryzae; Fusarium- Arten, wie Fusarium culmorum;

Botrytis-Arten, wie Botrytis cinerea;

Septoria-Arten, wie Septoria nodorum;

Leptosphaeria- Arten, wie Leptosphaeria nodorum;

Cercospora- Arten, wie Cercospora canescens; Alternaria- Arten, wie Alternaria brassicae;

Pseudocercosporella-Arten, wie Pseudocercosporella herpotrichoides.

Die gute Pflanzenverträglichkeit der Wirkstoffe in den zur Bekämpfung von Pflan¬ zenkrankheiten notwendigen Konzentrationen erlaubt eine Behandlung von ober¬ irdischen Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut und des Bodens.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe eignen sich insbesondere zur Bekämpfung von

Pyricularia oryzae und Pellicularia sasakii an Reis sowie zur Bekämpfung von Ge¬ treidekrankheiten, wie Pseudocercosporella, Erysiphe- und Fusarium-Arten. Außer¬ dem lassen sich die erfindungsgemäßen Stoffe sehr gut gegen Venturia und Sphae- rotheca einsetzen. Sie besitzen darüber hinaus auch eine sehr gute in-vitro Wir- kung.

Im Materialschutz lassen sich die erfindungsgemäßen Stoffe zum Schutz von technischen Materialien gegen Befall und Zerstörung durch unerwünschte Mikro¬ organismen einsetzen.

Unter technischen Materialien sind im vorliegenden Zusammenhang nichtlebende Materialien zu verstehen, die für die Verwendung in der Technik zubereitet worden sind. Beispielsweise können technische Materialien, die durch erfindungs¬ gemäße Wirkstoffe vor mikrobieller Veränderung oder Zerstörung geschützt werden sollen, Klebstoffe, Leime, Papier und Karton, Textilien, Leder, Holz,

Anstrichmittel und Kunststoffartikel, Kühlschmierstoffe und andere Materialien sein, die von Mikroorganismen befallen oder zersetzt werden können. Im Rahmen der zu schützenden Materialien seien auch Teile von Produktionsanlagen, bei¬ spielsweise Kühlwasserkreisläufe, genannt, die durch Vermehrung von Mikro- Organismen beeinträchtigt werden können. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung seien als technische Materialien vorzugsweise Klebstoffe, Leime, Papiere und Kartone, Leder, Holz, Anstrichmittel, Kühl Schmiermittel und Wärmeübertragungs¬ flüssigkeiten genannt, besonders bevorzugt Holz.

Als Mikroorganismen, die einen Abbau oder eine Veränderung der technischen Materialien bewirken können, seien beispielsweise Bakterien, Pilze, Hefen, Algen und Schleimorganismen genannt. Vorzugsweise wirken die erfindungsgemäßen Wirkstoffe gegen Pilze, insbesondere Schimmelpilze, holzverfärbende und holz¬ zerstörende Pilze (Basidiomyceten) sowie gegen Schleimorganismen und Algen.

Es seien beispielsweise Mikroorganismen der folgenden Gattungen genannt:

Alternaria, wie Alternaria tenuis,

Aspergillus, wie Aspergillus niger,

Chaetomium, wie Chaetomium globosum,

Coniophora, wie Coniophora puetana,

Lentinus, wie Lentinus tigrinus, Penicillium, wie Penicillium glaucum,

Polyporus, wie Polyporus versicolor,

Aureobasidium, wie Aureobasidium pullulans,

Sclerophoma, wie Sclerophoma pityophila,

Trichoderma, wie Trichoderma viride, Escherichia, wie Escherichia coli,

Pseudomonas, wie Pseudomonas aeruginosa,

Staphylococcus, wie Staphylococcus aureus.

Die Wirkstoffe können in Abhängigkeit von ihren jeweiligen physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften in übliche Formulierungen überführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Schäume, Pasten, Granulate,

Aerosole, Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saat¬ gut, sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.

Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermi¬ schen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel wie Alkohole als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, oder Alkyl- naphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlen¬ wasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssig¬ keiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z.B. natür¬ liche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hoch¬ disperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage: z.B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier- und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z.B. nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen- Fettalkohol-Ether, z.B. Alkyl arylpolyglykol-Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage: z.B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.

Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natür¬ liche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide. Wei- tere Additive können mineralische und vegetabile Öle sein.

Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z.B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metal lphthalo- cyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.

Die Formulierungen enthalten im Pflanzenschutz im allgemeinen zwischen 0,1 und

95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 %.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können bei Verwendung im Pflanzenschutz in den Formulierungen in Mischung mit bekannten Fungiziden, Bakteriziden, Akariziden, Nematiziden oder Insektiziden eingesetzt werden, um so z.B. das Wir- kungsspektrum zu verbreitern oder Resistenzentwicklungen vorzubeugen. In manchen Fällen treten auch synergistische Effekte auf.

Für die Mischungen kommen beispielsweise folgende Stoffe in Frage.

Fungizide:

2-Aminobutan; 2-Anilino-4-methyl-6-cyclopropyl-pyrimidin; 2',6'-Dibromo-2-me- thyl^'-trifluoromethoxy^'-trifluoro-methyl-l^-thiazol-S-carb oxanilid; 2,6-Dichlo- ro-N-(4-trifluoromethylbenzyl)-benzamid; (E)-2-Methoximino-N-methyl-2-(2-phen- oxyphenyl)-acetamid; 8-Hydroxychinolinsulfat; Methyl-(E)-2-{2-[6-(2-cyanophen- oxy)-pyrimidin-4-yloxy]-phenyl}-3-methoxyacrylat; Methyl-(E)-methoximino- [alpha-(o-tolyloxy)-o-tolyl]-acetat; 2-Phenylphenol (OPP), Aldimorph, Ampro- pylfos, Anilazin, Azaconazol,

Benalaxyl, Benodanil, Benomyl, Binapacryl, Biphenyl, Bitertanol, Blasticidin-S, Bromuconazole, Bupirimate, Buthiobate,

Calciumpolysulfid, Captafol, Captan, Carbendazim, Carboxin, Chinomethionat (Quinomethionat), Chloroneb, Chloropicrin, Chlorothalonil, Chlozolinat, Cufraneb, Cymoxanil, Cyproconazole, Cyprofuram,

Dichlorophen, Diclobutrazol, Diclofluanid, Diclomezin, Dicloran, Diethofencarb, Difenoconazol, Dimethirimol, Dimethomorph, Diniconazol, Dinocap, Diphenyl- amin, Dipyrithion, Ditalimfos, Dithianon, Dodine, Drazoxolon, Edifenphos, Epoxyconazole, Ethirimol, Etridiazol, Fenarimol, Fenbuconazole, Fenfuram, Fenitropan, Fenpiclonil, Fenpropidin,

Fenpropimorph, Fentinacetate, Fentinhydroxyd, Ferbam, Ferimzone, Fluazinam, Fludioxonil, Fluoromide, Fluquinconazole, Flusilazole, Flusulfamide, Flutolanil,

Flutriafol, Folpet, Fosetyl-Aluminium, Fthalide, Fuberidazol, Furalaxyl,

Furmecyclox,

Guazatine,

Hexachlorobenzol, Hexaconazol, Hymexazol, Imazalil, Imibenconazol, Iminoctadin, Iprobenfos (IBP), Iprodion, Isoprothiolan,

Kasugamycin, Kupfer-Zubereitungen, wie: Kupferhydroxid, Kupfernaphthenat,

Kupferoxychlorid, Kupfersulfat, Kupferoxid, Oxin-Kupfer und Bordeaux- Mischung,

Mancopper, Mancozeb, Maneb, Mepanipyrim, Mepronil, Metalaxyl, Metconazol, Methasulfocarb, Methfuroxam, Metiram, Metsulfovax, Myclobutanil,

Nickel-dimethyldithiocarbamat, Nitrothal-isopropyl, Nuarimol,

Ofurace, Oxadixyl, Oxamocarb, Oxycarboxin,

Pefurazoat, Penconazol, Pencycuron, Phosdiphen, Pimaricin, Piperalin, Polyoxin,

Probenazol, Prochloraz, Procymidon, Propamocarb, Propiconazole, Propineb, Pyrazophos, Pyrifenox, Pyrimethanil, Pyroquilon,

Quintozen (PCNB),

Schwefel und Schwefel-Zubereitungen,

Tebuconazol, Tecloftalam, Tecnazen, Tetraconazol, Thiabendazol, Thicyofen,

Thiophanat-methyl, Thiram, Tolclophos-methyl, Tolylfluanid, Triadimefon, Triadimenol, Triazoxid, Trichlamid, Tricyclazol, Tridemorph, Triflumizol, Triforin,

Triticonazol,

Validamycin A, Vinclozolin,

Zineb, Ziram.

Bakterizide:

Bronopol, Dichlorophen, Nitrapyrin, Nickel-Dimethyldithiocarbamat, Kasugamy¬ cin, Octhilinon, Furancarbonsäure, Oxytetracyclin, Probenazol, Streptomycin, Tecloftalam, Kupfersulfat und andere Kupfer-Zubereitungen.

Insektizide / Akarizide / Nematizide:

Abamectin, AC 303 630, Acephat, Acrinathrin, Alanycarb, Aldicarb, Alpha- methrin, Amitraz, Avermectin, AZ 60541, Azadirachtin, Azinphos A, Azinphos M,

Azocyclotin,

Bacillus thuringiensis, Bendiocarb, Benfuracarb, Bensultap, Betacyfluthrin, Bifenthrin, BPMC, Brofenprox, Bromophos A, Bufencarb, Buprofezin, Buto- carboxim, Butylpyridaben,

Cadusafos, Carbaryl, Carbofuran, Carbophenothion, Carbosulfan, Cartap, CGA 157 4 19, CGA 1 84699, Chloethocarb, Chlorethoxyfos, Chlorfenvinphos,

Chlorfluazuron, Chlormephos, Chlorpyrifos, Chlorpyrifos M, Cis-Resmethrin, Clocythrin, Clofentezin, Cyanophos, Cycloprothrin, Cyfluthrin, Cyhalothrin, Cyhexatin, Cypermethrin, Cyromazin,

Deltamethrin, Demeton M, Demeton S, Demeton-S-methyl, Diafenthiuron, Diazinon, Dichlofenthion, Dichlorvos, Dicliphos, Dicrotophos, Diethion,

Diflubenzuron, Dimethoat, Dimethylvinphos, Dioxathion, Disulfoton,

Edifenphos, Emamectin, Esfenvalerat, Ethiofencarb, Ethion, Ethofenprox, Ethoprophos, Etrimphos, Fenamiphos, Fenazaquin, Fenbutatinoxid, Fenitrothion, Fenobucarb, Fenothiocarb,

Fenoxycarb, Fenpropathrin, Fenpyrad, Fenpyroximat, Fenthion, Fenvalerate, Fipronil, Fluazinam, Flucycloxuron, Flucythrinat, Flufenoxuron, Flufenprox, Fluvalinate, Fonophos, Formothion, Fosthiazat, Fubfenprox, Furathiocarb, HCH, Heptenophos, Hexaflumuron, Hexythiazox, Imidacloprid, Iprobenfos, Isazophos, Isofenphos, Isoprocarb, Isoxathion, Ivermectin, Lambda-cyhalothrin, Lufenuron,

Malathion, Mecarbam, Mevinphos, Mesulfenphos, Metaldehyd, Methacrifos, Methamidophos, Methidathion, Methiocarb, Methomyl, Metolcarb, Milbemectin, Monocrotophos, Moxidectin, Naled, NC 184, NI 25, Nitenpyram

Omethoat, Oxamyl, Oxydemethon M, Oxydeprofos,

Parathion A, Parathion M, Permethrin, Phenthoat, Phorat, Phosalon, Phosmet, Phosphamidon, Phoxim, Pirimicarb, Pirimiphos M, Pirimiphos A, Profenofos, Promecarb, Propaphos, Propoxur, Prothiofos, Prothoat, Pymetrozin, Pyrachlophos, Pyridaphenthion, Pyresmethrin, Pyrethrum, Pyridaben, Pyrimidifen, Pyriproxifen,

Quinalphos, RH 5992,

Salithion, Sebufos, Silafluofen, Sulfotep, Sulprofos,

Tebufenozid, Tebufenpyrad, Tebupirimiphos, Teflubenzuron, Tefluthrin, Temephos, Terbam, Terbufos, Tetrachlorvinphos, Thiafenox, Thiodicarb,

Thiofanox, Thiomethon, Thionazin, Thuringiensin, Tralomethrin, Triarathen, Triazophos, Triazuron, Trichlorfon, Triflumuron, Trimethacarb,

Vamidothion, XMC, Xylylcarb, Zetamethrin.

Auch eine Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen, wie Herbiziden oder mit Düngemitteln und Wachstumsregulatoren ist möglich.

Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder den daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige Lösungen, Suspensionen,

Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und Granulate angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Gießen, Ver¬ spritzen, Versprühen, Verstreuen, Verstäuben, Verschäumen, Bestreichen usw. Es ist ferner möglich, die Wirkstoffe nach dem Ultra-Low-Volume-Verfahren aus- zubringen oder die Wirkstoffzubereitung oder den Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren. Es kann auch das Saatgut der Pflanzen behandelt werden.

Bei der Behandlung von Pflanzenteilen können die Wirkstoffkonzentrationen in den Anwendungsformen in einem größeren Bereich variiert werden: Sie liegen im allgemeinen zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,001 Gew.-%.

Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen von 0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g benötigt.

Bei der Behandlung des Bodens sind Wirkstoffkonzentrationen von 0,00001 bis 0,1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,0001 bis 0,02 Gew.-% am Wirkungsort erforder- lieh.

Die zum Schutz technischer Materialien verwendeten Mittel enthalten die Wirkstoffe im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 95%, bevorzugt von 10 bis 75 %.

Die Anwendungskonzentrationen der erfindungsgemäßen Wirkstoffe richten sich nach der Art und dem Vorkommen der zu bekämpfenden Mikroorganismen sowie nach der Zusammensetzung des zu schützenden Materials. Die optimale Einsatz¬ menge kann durch Testreihen ermittelt werden. Im allgemeinen liegen die Anwen¬ dungskonzentrationen im Bereich von 0,001 bis 5 Gewichts-%, vorzugsweise von 0,05 bis 1,0 Gewichts-% bezogen auf das zu schützende Material.

Die Wirksamkeit und das Wirkungsspektrum der erfindungsgemäß im Material¬ schutz zu verwendenden Wirkstoffe bzw. der daraus herstellbaren Mittel, Kon¬ zentrate oder ganz allgemein Formulierungen kann erhöht werden, wenn gegebe¬ nenfalls weitere antimikrobiell wirksame Verbindungen, Fungizide, Bakterizide, Herbizide, Insektizide oder andere Wirkstoffe zur Vergrößerung des Wirkungs¬ spektrums oder Erzielung besonderer Effekte wie z.B. dem zusätzlichen Schutz vor Insekten zugesetzt werden. Diese Mischungen können ein breiteres Wirkungs¬ spektrum besitzen als die erfindungsgemäßen Verbindungen.

Die Herstellung und die Verwendung der erfindungsgemäßen Stoffe gehen aus den folgenden Beispielen hervor.

Herstellungsbeispiele

Beispiel 1

Ein Gemisch aus 1,72 g (5 mmol) 2,2-Dimethyl-3-hydroxy-4-(l,2,4-triazol-l-yl)-l- (4-trifluormethoxy-phenyl)-pentan und 30 ml absolutem Tetrahydrofuran wird bei

-20°C mit 4,4 ml (11 mmol) n-Butyl-lithium in Hexan versetzt und 30 Minuten bei 0°C nachgerührt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch auf -70°C abge¬ kühlt, unter Rühren mit 0,19 g (6 mmol) Schwefel -Pulver versetzt, dann 1 Stunde bei -70°C und danach 2 Stunden bei 0°C gerührt. Man verdünnt das entstehende Gemisch mit Ethylacetat und schüttelt mehrfach mit gesättigter, wäßriger Ammo¬ niumchlorid-Lösung aus. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und dann unter vermindertem Druck eingeengt. Das anfallende Rohprodukt (2,2 g) wird durch Chromatographie an Kieselgel mit einem Gemisch aus Petrolether und Ethylacetat = 1 :1 als Laufmittel gereinigt. Man erhält auf diese Weise 1,4 g (75 % der Theorie) an 2,2-Dimethyl-3-hydroxy-4-(5-mercapto-l,2,4-triazol-l-yl)-l-( 4-tri- fluormethoxy-phenyl)-pentan in Form einer Festsubstanz vom Schmelzpunkt 125 bis 126°C.

GC/MS(ci): 376 (M + H + )

Verwendungsbeispiele

Beispiel A

Pyrenophora teres-Test (Gerste) / protektiv

Lösungsmittel: 10 Gewichtsteile N-Methyl-pyrrolidon Emulgator: 0,6 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether

Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.

Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit besprüht man junge Pflanzen mit der Wirkstoffzubereitung in der angegebenen Aufwandmenge. Nach Antrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen mit einer Konidiensuspension von Pyrenophora teres besprüht.

Die Pflanzen verbleiben 48 Stunden bei 20°C und 100 % relativer Luftfeuchtigkeit in einer Inkubationskabine.

Die Pflanzen werden in einem Gewächshaus bei einer Temperatur von ca. 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 80 % aufgestellt.

7 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung. Dabei bedeutet 0 % einen Wirkungsgrad, der demjenigen der Kontrolle entspricht, während ein Wirkungs- grad von 100 % bedeutet, daß kein Befall beobachtet wird.

Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle hervor.

Tabelle A

Pyrenophora teres-Test (Gerste) / protektiv

Beispiel B

Pseudocercosporella herpotrichoides-Test (Weizen) / protektiv

Lösungsmittel: 10 Gewichtsteile N-Methyl-pyrrolidon

Emulgator: 0,6 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether

Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1

Gewichtsteil Wirkstoff mit den angegebenen Mengen Lösungsmittel und Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.

Zur Prüfung auf protektive Wirksamkeit besprüht man junge Pflanzen mit der Wirkstoffzubereitung in der angegebenen Aufwandmenge. Nach Antrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen an der Halmbasis mit Sporen von Pseudocercosporella herpotrichoides inokuliert.

Die Pflanzen werden in einem Gewächshaus bei einer Temperatur von ca. 10°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 80 % aufgestellt.

21 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung. Dabei bedeutet 0 % einen

Wirkungsgrad, der demjenigen der Kontrolle entspricht, während ein Wirkungs¬ grad von 100 % bedeutet, daß kein Befall beobachtet wird.

Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle hervor.

Tabelle B

Pseudocercosporella herpotrichoides-Test (Weizen) / protektiv