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Title:
MICROMECHANICAL FILTER FOR MICROPARTICLES, IN PARTICULAR FOR PATHOGENIC BACTERIA AND VIRUSES, AND ALSO PROCESS FOR PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/140752
Kind Code:
A1
Abstract:
A micromechanical filter (10) for microparticles is suitable, in particular, for filtering pathogenic bacteria and viruses, and comprises a substrate (11) and also a perforated membrane (12) which is firmly bound to the substrate (11) and is for filtering out microparticles from a medium as it flows through the membrane (12), and in addition a unit for removing from the surface of the membrane (12) the microparticles which have been filtered out. The unit for removing the microparticles is, for example, designed as heating unit (13a, 13b) in order to burn the microparticles situated on the surface of the membrane. It can also be designed as an actuator structure for deforming the membrane or as a microinjector for generating a flow parallel to the surface of the membrane.

Inventors:
FRIEDBERGER ALOIS (DE)
MUELLER GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/000987
Publication Date:
December 13, 2007
Filing Date:
June 01, 2007
Export Citation:
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Assignee:
EADS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
FRIEDBERGER ALOIS (DE)
MUELLER GERHARD (DE)
International Classes:
B01D67/00; C12M1/26; C12M1/34; C12Q1/06
Foreign References:
US20050092181A12005-05-05
EP0148290A11985-07-17
US20040002126A12004-01-01
JPH02180624A1990-07-13
EP0317399A11989-05-24
DE10134860A12003-02-06
US5258285A1993-11-02
EP0612850B11999-08-11
US20050092181A12005-05-05
EP0148290A11985-07-17
US20040002126A12004-01-01
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Claims:

Patentansprüche

1. Mikromechanischer Filter für Mikropartikel, insbesondere für pathogene

Bakterien und Viren, mit einem Substrat (11), und einer fest mit dem Substrat (11) verbundenen perforierten Membran (12;

22; 32; 42), zum Herausfiltern von Mikropartikeln aus einem Medium beim Durchströmen der Membran (12; 22; 32; 42) gekennzeichnet durch eine Einrichtung (13a, 13b; 23; 33; 43) zum Entfernen der herausgefilterten Mikropartikel von der Oberfläche der Membran (12; 22;

32; 42).

2. Mikromechanischer Filter nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Entfernen der Mikropartikel eine Heizeinrichtung (13a, 13b; 23) zum Heizen der Membran (12; 22) umfasst, um die an der Oberfläche der Membran (12; 22) befindlichen Mikropartikel zu verbrennen.

3. Mikromechanischer Filter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung durch elektrische Kontakte (13a, 13b) gebildet wird, die derart ausgestaltet sind, dass beim Anschluss einer Spannungsquelle ein Heizstrom durch die Membran fließt.

4. Mikromechanischer Filter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung durch einen Heizmäander (23) gebildet wird, der thermisch an die Membran (22) gekoppelt ist.

5. Mikromechanischer Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Entfernen der Mikropartikel eine Aktorstruktur (43) umfasst, die an der Membran (42) befestigt ist, um die Membran (42) zu verformen.

6. Mikromechanischer Filter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorstruktur (43) derart ausgestaltet ist, dass sie in der Membran (42) Wellenbewegungen erzeugt, bevorzugt in Form von Oberflächenwellen.

7. Mikromechanischer Filter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktorstruktur (43) durch ein oder mehrere FPW-Strukturen gebildet ist.

8. Mikromechanischer Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Entfernen der Mikropartikel eine Mikropumpe und/oder einen Mikroinjektor (33) umfasst, der eine Strömung parallel zur Oberfläche der Membran (32) erzeugt, welche die Mikropartikel von der Membran (32) löst.

9. Mikromechanischer Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (34) zur Vervielfältigung von Bakterien, die von der Oberfläche der Membran (32) entfernt wurden.

10. Mikromechanischer Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Detektoreinheit zur Detektion der von der Oberfläche der Membran entfernten Mikropartikel.

11. Mikromechanischer Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (12; 22; 32; 42) und bevorzugt auch das Substrat (11) aus einkristallinem Silizium gebildet

sind.

12. Mikromechanischer Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (12; 22; 32; 42) und bevorzugt auch das Substrat (11) aus Siliziumkarbid gebildet ist.

13. Mikromechanischer Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass er aus Metall hergestellt ist, das oxidationsbeständig beschichtet ist.

14. Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischer Filters, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil eines Substrats (7) porosiziert wird, um eine mit Löchern versehene Schicht (5a; 7a)zu bilden, und ein anderer Teil des Substrats (7) entfernt wird, so dass aus dem Substrat eine Membran herausgearbeitet wird, wobei die Membran durch die mit Löchern versehene Schicht (5a;7a) gebildet wird, und weiterhin eine Einrichtung zum Entfernen von Ablagerungen von einer Oberfläche der Membran ausgestaltet wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das Porosizieren des Substrats (7) von dessen Oberseite her bis zu einer definierten Tiefe durchgeführt wird, und anschließend der andere Teil des Substrats (7) von dessen Unterseite her zumindest teilweise entfernt wird, so dass die poröse Schicht (7a) eine Membran mit durchgehenden Löchern (8a) bildet.

16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat (7) eine untere Substratschicht mit einem darüber angeordneten SOI-Wafer umfasst, und ein Teil der unteren Substratschicht (3) durch ätzen entfernt wird, wobei die Isolatorschicht

(5b) des SOI-Wafers als ätzstopp verwendet wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem ätzen der unteren Substratschicht (3) die Isolatorschicht (5b) des SOI- Wafers entfernt wird, und anschließend die Siliziumschicht (5a) des SOI-

Wafers porosiziert wird, um die mit durchgehenden Löchern versehene Membran zu bilden.

18. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein mikromechanischer Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellt wird.

Description:

Mikromechanischer Filter für Mikropartikel, insbesondere für pathogene Bakterien und Viren, sowie Verfahren zu seiner Herstellung

Die Erfindung betrifft einen mikromechanischen Filter für Mikropartikel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 , sowie ein Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen Filters gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 14.

Mikromechanische Filter für Mikropartikel, wie beispielsweise pathogene Bakterien, sonstige Keime, Viren, usw., sind insbesondere im Bereich der Trinkwasserversorgung einsetzbar, um die Trinkwassernetze gegen Verschmutzungen zu schützen. Dabei müssen die Versorgungsnetze zum einen vor dem Eindringen unerwünschter Partikel geschützt werden, andererseits ist es notwendig, vorhandene Partikel zu detektieren und ggf. den Verschmutzungsgrad oder eine Anzahl von Keimen bzw. Bakterien oder auch Viren festzustellen. Auch in der Luft müssen Krankheitserreger wie beispielsweise pathogene Keime, Bakterien und Viren zuverlässig festgestellt werden. Dabei ist insbesondere auch die Detektion biologischer Kampfstoffe in Flüssigkeiten und Gasen von Bedeutung.

Die Druckschrift DE 101 34 860 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erfassen immunogener Partikel mit einem Filterteil zum Zurückhalten der immunogenen Partikel und mit einem Sensorelement zum Empfangen eines durch im Filtermaterial befindliche immunogene Partikel erzeugten Signals.

Das US-Patent 5, 258,285 zeigt ein Verfahren zur Detektion einer Bakterienkonzentration in einer Probe, bei dem Zellpopulationen auf der Oberfläche eines bewegbaren Filtermaterials konzentriert werden. Zur Messung wird das Filtermaterial, das die konzentrierten Bakterienzellen enthält, zu einer Extraktionskammer bewegt.

Die Druckschrift EP 0 612 850 B1 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung der Anzahl von Mikroorganismen in einer Probenlösung, bei dem die Probenlösung durch eine Filtrationsmembran filtriert wird, um Mikroben auf dieser einzufangen. Die mikrobenhaltige Membran wird mit einer Lösung eines ATP-

Extraktionsreagenz und anschließend mit einer Lösung eines Lumineszenz induzierenden Reagenz besprüht, um schließlich den Lumineszenzgrad zu bestimmen.

Bei den bekannten Detektions- und Filterverfahren besteht das Bedürfnis, die Anreicherung von Bakterien zu erhöhen, um das Detektionslimit zu verbessern. Weiterhin sollen die eingesetzten Filter möglichst oft wieder verwendet werden können. Im Bereich der Detektionsverfahren soll eine höhere Sensitivität erzielt werden. Vor allem als Volumenfilter ausgestaltete konventionelle Filter haben den Nachteil einer schnellen Verschmutzung, und die bisher bekannten Mikroliter zeigen in vielen Fällen eine beschränkte mechanische Stabilität.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Filter für Mikropartikel und insbesondere für Bakterien und Viren zu schaffen, der Mikropartikel wirksam anreichert und eine verbesserte Detektion mit einer höheren Sensitivität bei einer längeren Lebensdauer des Filters ermöglicht.

Diese Aufgabe wird gelöst durch den mikromechanischen Filter gemäß Patentanspruch 1 und durch das Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen Filters gemäß Patentanspruch 14.

Weitere vorteilhafte Merkmale, Aspekte und Details der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

Der erfindungsgemäße mikromechanische Filter für Mikropartikel ist insbesondere zur Filterung pathogener Bakterien und Viren geeignet und umfasst ein Substrat

sowie eine fest mit dem Substrat verbundene, perforierte Membran zum Herausfiltern von Mikropartikeln aus einem Medium beim Durchströmen der Membran, und weiterhin eine Einrichtung zum Entfernen der herausgefilterten Mikropartikel von der Oberfläche der Membran.

Der erfindungsgemäße mikromechanische Filter hat eine erhöhte Lebensdauer und eine hohe mechanische Stabilität. Er ist darüber hinaus wieder verwendbar und ermöglicht insbesondere auch eine Detektion von Bakterien und anderen Keimen oder auch Viren mit hoher Sensitivität. Der mikromechanische Filter dient nicht nur zum Herausfiltem und Anreichern von Keimen bzw. Mikropartikeln, die in Wasser oder anderen Flüssigkeiten vorhanden sind, sondern auch zum Herausfiltern und Anreichern von Mikropartikeln und Keimen, die in der Luft bzw. in einem Gas vorhanden sind. Damit können z.B. Krankheitserreger oder biologische Kampfstoffe detektiert werden.

Vorteilhaft umfasst die Einrichtung zum Entfernen der Mikropartikel eine Heizeinrichtung zum Heizen der Membran, um die an der Oberfläche der Membran befindlichen Mikropartikel zu verbrennen.

Dadurch wird es möglich, den Mikrofilter durch Freibrennen zu reinigen, wobei die Membran beispielsweise durch einen Stromfluss so weit erhitzbar ist, dass alle brennbaren Materialien, die sich an der Oberfläche der Membran angesammelt haben, entfernt werden. Dabei ist die Membran beispielsweise auf 700 0 C und mehr erhitzbar, bevorzugt auf ca. 1.000 0 C und insbesondere bevorzugt auf ca. 1.200 0 C. Dabei eignet sich besonders eine Membran, die aus Siliziumkarbid bzw. SiC hergestellt ist.

Die Heizeinrichtung ist beispielsweise durch elektrische Kontakte gebildet, die derart ausgestaltet sind, dass beim Anschluss einer Spannungsquelle ein Heizstrom durch die Membran fließt. Dies hat den besonderen Vorteil eines

geringen konstruktiven Aufwandes, wobei neben den Kontakten keine zusätzlichen Bauteile benötigt werden.

Es ist jedoch auch vorteilhaft, die Heizeinrichtung durch einen Heizmäander zu bilden, der thermisch an die Membran gekoppelt ist.

Durch die Heizeinrichtung ist es auch möglich, die Membran zu desinfizieren bzw. zu sterilisieren, so dass der Filter wieder verwendbar ist und zahlreiche aufeinander folgende Messungen durchgeführt werden können.

Bevorzugt umfasst die Einrichtung zum Entfernen der Mikropartikel eine Aktorstruktur, die an der Membran befestigt ist, um die Membran zu verformen.

Durch das Aufbringen von Aktorstrukturen, die z.B. FPW-Strukturen (flexural plate wave) sind, auf die Chipoberfläche bzw. Membranoberfläche, kann im Betrieb an der Oberfläche der mit Mikroporen ausgestalteten Membran eine Agitation erzeugt werden, durch die vorhandene Partikel oder Keime von der Filteroberfläche gelöst oder auch wegtransportiert werden. D.h., die Aktor- bzw. FPW-Struktur erzeugt Wellen in der Membran, die einen Abtransport der Verschmutzung bzw. der vorhandenen Partikel bewirken. Andererseits können durch die Agitation der Membran auch biochemische Vorgänge an der Filteroberfläche beschleunigt werden.

Bevorzugt ist die Aktorstruktur derart ausgestaltet, dass sie in der Membran Wellenbewegungen erzeugt, bevorzugt in Form von Oberflächenwellen.

Vorteilhaft umfasst die Einrichtung zum Entfernen der Mikropartikel eine Mikropumpe und/oder einen Mikroinjektor, der eine Strömung parallel zur Oberfläche der Membran erzeugt, welche die Bakterien oder Partikel von der Membran löst. Dadurch können die Keime bzw. Mikropartikel vom Mikrofilter entfernt und weiter transportiert werden, beispielsweise zu einer Detektionseinheit.

Dabei bietet die Mikrofilteroberfläche den besonderen Vorteil, dass sich z.B. Bakterien nach der Anreicherung sehr einfach wieder von der Mikrofilteroberfläche entfernen lassen. Bei normalen Filtern bzw. Volumenfiltern können nur ca. 50% wieder entfernt werden. Bevorzugt ist der mikromechanische Filter in ein mikrofluidisches System eingebaut.

Vorteilhafterweise umfasst der mikromechanische Filter eine Vorrichtung zur Vervielfältigung von Bakterien, die von der Oberfläche der Membran entfernt wurden. Die Vorrichtung kann beispielsweise ein Mikroreaktor oder ähnliches sein, der zur Durchführung einer Polymerase-Kettenreaktion bzw. PCR (Polymerase chain reaction) ausgestaltet ist, d.h. eine Vervielfältigung der DNA durchführt. Dadurch wird die Genauigkeit und Empfindlichkeit der Messung erheblich gesteigert.

Bevorzugt umfasst die Vorrichtung eine Detektoreinheit zur Detektion der von der Oberfläche der Membran entfernten und/oder der vervielfältigten Keime. Dadurch kann beispielsweise die Bakterienart festgestellt werden, und es können Sporen, Viren und andere Mikropartikel festgestellt werden. Insbesondere in Kombination mit einer Vervielfältigung von Bakterien ergibt sich eine besonders große Messgenauigkeit bei der Detektion.

Bevorzugt ist die Membran aus einkristallinem Silizium gebildet, wobei bevorzugt auch das Substrat aus einkristallinem Silizium gebildet ist. Dadurch ergibt sich eine besonders große mechanische Stabilität, insbesondere dadurch, dass nicht nur der Träger der Membran, d.h. das Substrat, sondern auch das Membranmaterial selbst aus einkristallinem Silizium gebildet ist.

Vorteilhafterweise ist die Membran und/oder das Substrat aus Siliziumkarbid gebildet. Dadurch ergibt sich eine noch größere mechanische Stabilität sowie eine höhere chemische und thermische Beständigkeit. Dabei kann das Siliziumkarbid ein- oder polykristallin ausgebildet sein.

Vorteilhafterweise ist der mikromechanische Filter aus einem Metall hergestellt, das oxidationsbeständig beschichtet ist. Auch durch diese Maßnahme wird eine hohe mechanische Stabilität bei einer hohen chemischen und thermischen Beständigkeit erreicht.

Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen Filters angegeben, bei dem ein Teil eines Substrats porosiziert wird, um eine mit Löchern versehene Schicht zu bilden, und ein anderer Teil des Substrats entfernt wird, so dass aus dem Substrat eine Membran herausgearbeitet wird, wobei die Membran durch die mit Löchern versehene Schicht gebildet wird, und weiterhin eine Einrichtung zum Entfernen von Ablagerungen von einer Oberfläche der Membran ausgestaltet wird.

Bevorzugt wird zunächst das Porosizieren des Substrats von dessen Oberseite her bis zu einer definierten Tiefe durchgeführt, und anschließend wird der andere Teil des Substrats von dessen Unterseite her zumindest teilweise entfernt, so dass die poröse Schicht eine Membran mit durchgehenden Löchern bildet.

Alternativ dazu umfasst das Substrat eine untere Substratschicht mit einem darüber angeordneten SOI-Wafer (SOI = Silicon on insulator), wobei ein Teil der unteren Substratschicht durch ätzen entfernt wird und wobei die Isolatorschicht des SOI-Wafers als ätzstopp verwendet wird.

Vorteilhaft wird nach dem ätzen der unteren Substratschicht die Isolatorschicht des SOI-Wafers entfernt, und anschließend wird die Siliziumschicht des SOI- Wafers porosiziert, um die mit durchgehenden Löchern versehene Membran zu bilden.

Vorteilhafterweise wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein erfindungsgemäßer mikromechanischer Filter hergestellt.

Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnungen beschrieben, in denen

Fig. 1 einen mikromechanischen Filter mit einer Heizeinrichtung zum

Entfernen von Mikropartikeln gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform als Draufsicht und als Schnittansicht zeigt;

Fig. 2 eine Membran mit einem Heizmäander als Heizeinrichtung für einen mikromechanischen Filter gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform schematisch als Draufsicht zeigt;

Fig. 3 einen mikromechanischen Filter mit einem Mikroinjektor zum

Entfernen von Mikropartikeln gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schematisch zeigt;

Fig. 4 einen mikromechanischen Filter mit einer Aktorstruktur zum

Entfernen von Partikeln gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform als Draufsicht schematisch zeigt;

Fig. 5a und b ein Substrat zur Herstellung eines erfindungsgemäßen mikromechanischen Filters in zwei unterschiedlichen Stufen der Herstellung zeigt; und

Fig. 6a - c ein Substrat zur Herstellung eines mikromechanischen Filters in drei unterschiedlichen Herstellungsstufen gemäß einem anderen bevorzugten Herstellungsverfahren schematisch zeigt.

Vorteile und Merkmale, die in Zusammenhang mit dem mikromechanischen Filter beschrieben sind, gelten auch für das erfindungsgemäße Verfahren, und

umgekehrt. Elemente mit im Wesentlichen gleichen Eigenschaften oder Funktionen sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.

Fig. 1 zeigt einen mikromechanischen Filter 10 als erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht und als Schnittansicht entlang der Linie A-A". Der mikromechanische Filter 10 hat in seinem unteren Bereich ein strukturiertes Substrat 11 , das eine perforierte Membran 12 trägt. Die Membran 12 ist mit durchgehenden Löchern 12a versehen und dient zum Herausfiltern von Mikropartikeln aus einem Medium beim Durchströmen der Membran 12. An der Oberseite der Membran 12 befindet sich eine erste Kontaktfläche 13a und eine zweite Kontaktfläche 13b zum elektrischen Anschluss einer Spannungsversorgung. Die Spannungsversorgung bewirkt einen elektrischen Strom zwischen den Kontaktflächen 13a und 13b durch die perforierte Membran 12, so dass diese aufgrund des Stromflusses geheizt wird. Bei einer Heiztemperatur von beispielsweise 700 0 C bis 1.000 0 C erfolgt ein Verbrennen der herausgefilterten Mikropartikel, die sich an der Oberfläche der Membran 12 befinden. D.h., die beiden Kontaktflächen 13a, 13b bilden eine Einrichtung zum Entfernen der herausgefilterten Mikropartikel von der Oberfläche der Membran 12.

Die perforierte Membran 12 ist entlang der beiden Linien 9a, 9b derart strukturiert, dass dort der Stromfluss unterbrochen ist und der elektrische Strom über die perforierte Membran 12 fließt, wenn diese an den Kontaktflächen 13a, 13b kontaktiert wird.

Das Substrat 11 besteht aus einkristallinem Silizium. Um eine höhere mechanische Stabilität zu erreichen, besteht auch die mit Mikroporen versehene Membran 12 aus einkristallinem Silizium. Es ist aber auch möglich, anderen Materialien zu verwenden, beispielsweise Siliziumnitrit (Si 3 N 4 ) als Membranmaterial. In Fällen, in denen eine besonders hohe mechanische Stabilität sowie eine besonders hohe chemische und thermische Beständigkeit erforderlich ist, eignet sich insbesondere Siliziumkarbid (SiC) als Material für die Membran 12

und vorzugsweise zusätzlich auch als Material für das Substrat 11, das als Träger für die Membran 12 dient. Dabei kann sowohl einkristallines als auch polykristallines SiC verwendet werden.

Je nach dem Anwendungsgebiet und Einsatzbereich des mikromechanischen Filters 10 eignet sich beispielsweise auch ein oxidationsbeständig beschichtetes Metall als Material für den Filter 12 bzw. Mikrofilter.

Die durchgehenden Löcher 12a der Membran 12 oder Poren haben in der bevorzugten Ausführungsform einen Durchmesser von 450 nm. Je nach

Anwendungsgebiet können sie aber auch andere Durchmesser aufweisen, die geeignet sind, Mikropartikel in Form von Bakterien, Viren, Keimen, usw. an der Oberfläche der Membran 12 zurückzuhalten, wenn ein flüssiges oder gasförmiges Medium die Membran 12 durch die Löcher 12a durchströmt.

In Fig. 2 ist eine alternativ ausgestaltete Membran 22 als Draufsicht dargestellt, gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Dabei befindet sich im Bereich der durchgehenden Löcher 12a der Membran 22 ein mäanderförmiges Heizelement 23, das auf die Membran 22 aufgebracht ist und an seinen beiden Enden jeweils eine Kontaktfläche 23a, 23b zum elektrischen Anschluss einer Spannungsversorgung aufweist. Ebenso wie bei der in Fig. 1 dargestellten ersten bevorzugten Ausführungsform werden auch in diesem Fall Rückstände bzw. Mikropartikel, die sich an der Oberfläche der Membran 22 befinden, thermisch bzw. durch Erhitzen der Membran 22 entfernt, d.h. die Rückstände oder Mikropartikel werden verbrannt.

Die übrigen Elemente und Merkmale der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind wie oben unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben.

Fig. 3 zeigt einen mikromechanischen Filter 30 gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Der mikromechanische Filter 30 hat ein als

Träger ausgestaltetes strukturiertes Substrat 11 , auf dem eine perforierte Membran 32 gelagert ist, die mit durchgehenden Löchern 32a versehen ist. Die Membran 32 ist fest mit dem darunter liegenden Substrat 11 verbunden. Seitlich an der Membran 32 ist ein Mikroinjektor 33 vorgesehen, der einen Flüssigkeits- oder Gasstrom entlang der Oberfläche der Membran 32 bzw. parallel dazu erzeugt, um dort befindliche Mikropartikel zu entfernen, die als Rückstände nach dem Filtervorgang auf der Membran 32 abgelagert sind. Zu diesem Zweck ist eine öffnung 33a des Mikroinjektors 33 als Düse ausgestaltet, die auf die Oberfläche der Membran 32 im Bereich der durchgehenden Löcher 32a gerichtet ist. Der Mikroinjektor 33 umfasst eine Mikropumpe, um ein flüssiges oder gasförmiges Medium zum Spülen der Membranoberfläche durch die düsenförmige öffnung 33a zu pumpen.

An der dem Mikroinjektor 33 gegenüber liegenden Seite der Membran 32 ist ein Mikroreaktor 34 mit einer Detektionseinheit vorgesehen. Der Mikroreaktor 34 umfasst eine Eingangsöffnung 34a, die zur Aufnahme der herausgefilterten und von der Oberfläche der Membran 32 entfernten Mikropartikel in dem Mikroreaktor 34 dient. D.h., dass Keime an der Membranoberfläche nach der Anreicherung durch das dargestellte mikrofluidische System vom Mikrofilter entfernt und weiter transportiert werden, beispielsweise zu einer Detektionseinheit und/oder in einen Mikroreaktor oder ähnliches. In dem hier dargestellten Fall erfolgt im Mikroreaktor 34 eine PCR (Polymerase chain reaction), d.h. eine Vervielfältigung der DNA. Dadurch kann beispielsweise eine Bakterienart festgestellt werden. Die Detektion ist aber auch für Sporen, Viren, usw. geeignet.

Die Merkmale und Eigenschaften des Substrats 11 und der Membran 32a entsprechen im Wesentlichen den oben unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 diskutierten Merkmalen, wobei jedoch zum Entfernen der Mikropartikel ein Mikroinjektor anstelle einer Heizeinrichtung vorgesehen ist.

In Fig. 4 ist eine Membran 42 eines Filters gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Dabei ist an der Membran 42 eine Aktorstruktur 43 zur Anregung von Oberflächenwellen im Bereich der perforierten Membran 42 angeordnet. Das darunter gelegene Substrat ist wie bei den anderen bereits diskutierten Ausführungsformen ausgestaltet.

Die Aktorstruktur 43 umfasst beispielsweise ein oder mehrere FPW-Strukturen (flexural plate wave), die auf einer Chip- bzw. Membranoberfläche angeordnet sind, um an deren Oberfläche eine Agitation zu erzeugen. Diese Agitation dient der Beschleunigung biochemischer Vorgänge an der Membranoberfläche und/oder dem Transport der Mikropartikel bzw. Keime, die auf der Filteroberfläche als Rückstände gelagert sind, von der Filteroberfläche weg.

Ein Verfahren zur Herstellung des mikromechanischen Filters wird nachfolgend anhand der Figuren 5a und 5b beschrieben.

Zunächst wird ein bereitgestelltes Substrat 7, das z.B. aus Silizium gefertigt ist, ausgehend von dessen Oberfläche porosiziert, so dass es mit dünnen Kanälen oder Löchern 8a durchzogen wird (Fig. 5a). Dabei wird die Porosität bzw. Stärke der mit Kanälen oder Löchern 8a versehenen Schicht 7a des Substrats 7 von der Dotierung des Substrats bestimmt, sowie von der Stromdichte und Zusammensetzung des verwendeten Elektrolyten. Dabei lässt sich der Prozess beispielsweise auch durch elektrochemisches ätzen unter Lichtbestrahlung weiter anpassen. Sobald die gewünschte Membrandicke erreicht ist, die der Dicke der Schicht 7a entspricht, wird der Vorgang des Porosizierens beendet.

In einem zentralen Bereich der späteren Membran bzw. der perforierten Schicht 7a wird das unterhalb der porosizierten Schicht 7a gelegene Substrat von unten entfernt (Fig. 5b). Das Entfernen des Substratbereichs erfolgt beispielsweise durch konventionelles Trockenätzen. Die einzelnen hier beschriebenen

Verfahrensschritte können auch in anderer Reihenfolge durchgeführt werden.

Eine weitere mögliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun anhand der Figuren 6a - c beschrieben.

Mit diesem Verfahren lässt sich die Membran mit einer noch exakter definierten Dicke herstellen. Dabei wird ein SOI-(silicon on insulator) Wafer verwendet. Dadurch ist die Dicke der späteren Membran bereits zu Beginn exakt durch die Dicke der obersten Schicht 5a festgelegt (s. Fig. 6a).

Nun erfolgt das ätzen des Substrats 7 von dessen Rückseite her. Dabei dient die Isolatorschicht 5b des SOI-Wafers als ätzstopp. Auf diese Weise wird aus dem Substrat 7 der Träger 3 für die spätere brückenartige Membranstruktur herausgearbeitet (s. Fig. 6b).

Nun erfolgt das Entfernen des von unten her freigelegten Bereichs der

Isolatorschicht 5b durch ätzen. Schließlich werden in der oberen Schicht 5a des SOI-Wafers, die nun als dünne Membran ausgestaltet ist, die durchgehenden Löcher 8a hergestellt, was im vorliegenden Fall durch elektrochemisches ätzen erfolgt (Fig. 6c). Besonders bevorzugte Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen mikromechanischen Filters sind beispielsweise die

Trinkwasseranalyse, die Analyse von sonstigen flüssigen Medien wie z.B. Blut, die Filterung und Analyse von Luft, die Detektion und Filterung von Krankheitserregern, Kampfstoffen, o.a..