Die Erfindung betrifft ein Mikrotom mit einer Schneideeinrichtung, die auf einer Anordnung von Führungsschienen verstellbar montiert ist, wobei an der Schneideeinrichtung wenigstens ein elektrischer Verbraucher vorgesehen ist, der mit einer Stromquelle elektrisch verbunden ist.

Mikrotome dienen zum Schneiden von dünnen Schnittpräpara ^¬ ten, insbesondere empfindlichen Gewebeproben, die unter dem Mikroskop untersucht werden sollen. Üblicherweise weisen Mikrotome eine Schneideeinrichtung mit einem auswechselba ^¬ ren Messer oder einer Klinge sowie einen Probenhalter für eine zu schneidende Probe auf.

Biologisches Material wird vor dem Schneiden durch Fixie ^¬ rung gehärtet und dann durch Einschluss in einer flüssigen Substanz wie Paraffin oder Kunstharz, die transparent aushärtet, schneidbar gemacht. Das Schneiden der Probe erfolgt mittels des Messers, indem die auf dem Probenhalter sitzende Probe mittels eines Vorschubmechanismus relativ zu dem Messer bewegt wird, um einen durchgängigen Schnitt durch die Probe zu erhalten. Um zusätzliche Funktionen, wie zum Beispiel eine Beleuchtung oder einen automatisierten Messerwechsel in einen Messerhalter zu integrieren, ist es notwendig, eine elektri ^¬ sche Energieversorgung anzuschließen. Dies wird im Stand der Technik mittels eines Anschlusssteckers realisiert. Während der Benutzung kommt es jedoch häufig vor, dass dieser Anschlussstecker durch Paraffinreste verunreinigt wird und damit keine elektrische Verbindung mehr gewährleistet ist. Zudem muss der Stromanschlussstecker jedes Mal, wenn der Messerhalter vom Mikrotom abgenommen wird, aus dem An- schluss herausgezogen bzw. wieder eingesteckt werden. Dies hat zusätzliche Handgriffe und Zeitverlust für einen Benutzer zur Folge.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Mikr tom bereitzustellen, bei dem ein elektrischer Verbraucher automatisch an eine elektrische EnergieVersorgung ange- schlössen wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mikrotom mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Stromquelle über die Anordnung von Führungsschie ^¬ nen mit dem elektrischen Verbraucher verbunden ist.

Der erfindungsgemäße Anschluss eines elektrischen Verbrauchers an ein Mikrotom ist grundsätzlich in Verbindung mit diesem beschrieben, jedoch ist die Erfindung darauf nicht beschränkt, da die Erfindung auch bei anderen Laborgeräten einsetzbar ist.

Insbesondere sieht die Erfindung vor, dass der Messerhalter insbesondere über einen Lagerblock auf einer Anordnung von Führungsschienen als Tragkonstruktion montiert ist, die mit der Stromquelle verbunden ist. Die Anordnung von Führungsschienen kann wenigstens zwei Führungsschienen aufweisen, die parallel und auf Abstand zueinander verlaufen und aus dem Mikrotom nach vorne ragen. Der Messerhalter bzw. der Lägerblock kann längs der Führungsschienen stufenlos verstellt werden, wobei der Messerhalter bzw. der Lagerblock stets in Kontakt mit den Führungsschienen ist.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens zwei Führungsschienen vorgesehen, wobei jeweils eine Führungsschiene als elektrischer Leiter verwendbar ist. Die Führungsschienen sind hierzu aus Metall gefertigt. Auch kann vorgesehen sein, dass auf den wenigstens zwei Führungsschienen jeweils wenigstens eine elektrische Kontaktfläche angeordnet ist. Die Kontaktflächen auf den Führungsschienen können längs entlang der Oberfläche ausgebildet sein oder auch seitlich angebracht sein, je nachdem in welchem Bereich der Messerhalter bzw. der Lagerblock an den Führungsschienen eingreift. Dabei sieht die Erfindung vor, dass an dem Messerhalter bzw. dem Lagerblock ein Kontaktbereich angeordnet sein kann, der mit wenigstens einer der Führungsschienen bzw. deren Kontaktflächen in elektrischem Kontakt stehen kann, wenn der Messerhalter bzw. der Lagerblock montiert ist. Hierzu kann der Messerhalter bzw. der Lagerblock elektrische Kontakte an ihren Auflageflächen zu den Führungsschienen besitzen oder aus Metall gefertigt sein .

Die Erfindung sieht besonders bevorzugt vor, dass die

Stromversorgung über die Führungsschienen geführt ist, indem zwischen den Führungsschienen eine Spannungsdifferenz, insbesondere eine Niederspannungsdifferenz herrscht. Diese Spannungsdifferenz kann verwendet werden, um wenigstens ei ^¬ nen an der Schneideeinrichtung befindlichen elektrischen Verbraucher zu versorgen. Die Spannungsdifferenz wird bei Vorhandensein von abgegrenzten Kontaktflächen auf den Füh ^¬ rungsschienen entsprechend an die Kontaktflächen angelegt.

Bei dem elektrischen Verbraucher kann es sich beispielsweise um eine Beleuchtungseinrichtung und/oder eine Kühlvorrichtung und/oder eine Heizungsvorrichtung für die Schnei ^¬ deeinrichtung handeln. Gegebenenfalls können auch ein Antrieb für einen Sicherheitsbügel oder weitere derartige Vorrichtungen am Mikrotom und insbesondere am Messerhalter als elektrischer Verbraucher vorgesehen sein. Besonders bevorzugt kann der wenigstens eine elektrische Verbraucher in den wenigstens einen Messerhalter integriert sein. Auch ei ^¬ ne Anordnung in einem anderen Teil des Mikrotoms ist denkbar, z.B. einer Abfallschale oder eine lösbar verbundenen Ablagefläche neben bzw. unterhalb der Schneideeinrichtung.

Ferner sieht die Erfindung bevorzugt vor, dass die Stromquelle innerhalb des Mikrotoms angeordnet ist und vorzugs ^¬ weise Teil eines Spannungsnetzteils innerhalb des Mikrotoms ist. Durch die Nutzung des internen Spannungsnetzteils ist eine kompakte Bauweise gewährleistet und es ist kein weite ^¬ rer Stromanschluss für den wenigstens einen elektrischen Verbraucher notwendig.

Bevorzugt kann die Stromversorgung über die Anordnung von Führungsschienen auch zum Anschluss von Steuerungselementen für den elektrischen Verbraucher genutzt werden. Hierbei können bestehende Steuerungselemente verwendet werden oder neue vorgesehen sein, die mit einer Steuerung des Mikrotoms verbunden sind. Ein Benutzer muss keine zusätzlichen Hand- griffe mehr ausführen, sondern kann über die Steuerung am Mikrotom die eingebauten elektrischen Verbraucher schnell und einfach verwenden. Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsge- mäßen Mikrotoms und

Fig. 2 eine schematische Schaltungsanordnung für ein erfindungsgemäßes Mikrotom. In der Fig. 1 ist ein Mikrotom 1 dargestellt, das eine

Schneideeinrichtung mit einem Probenhalter 2 und einem davor angeordneten Messerhalter 3 aufweist. Der Messerhalter 3 ist auf einem Lagerblock 11 montiert, der auf einer Anordnung von Führungsschienen mit zwei zueinander parallelen Führungsschienen 4a, 4b sitzt. Die Führungsschienen 4a, 4b weisen elektrische Kontaktflächen 5 auf, mit denen der Lagerblock 11 in elektrischem Kontakt steht. Zusätzlich können am Lagerblock 11 unterseitig elektrische Kontakte angeordnet sein und/oder der Lagerblock 11 kann aus Metall ge- fertigt sein. Die Kontaktflächen 5 auf den Führungsschienen 4a, 4b sind längs entlang der Oberfläche ausgebildet. Sie können auch seitlich angebracht sein, je nachdem in welchem Bereich der Lagerblock 11 an den Führungsschienen 4a, 4b eingreift .

Ferner ist am Mikrotom 1 eine abnehmbare Ablage 6 mit einer Abfallschale angeordnet. Verschiedene Steuerelemente 7a, 7b, 7c, wie z.B. mehrere Regler und ein Display ermöglichen Einstellungen bezüglich des Probenhalters 2, des Messerhal ^¬ ters 3 sowie weiterer elektrisch verbundener Teile am

Mikrotom 1. Die Fig. 2 zeigt ferner ein erfindungsgemäßes Mikrotom 1 in einer schematischen Schaltungsanordnung. Der Lagerblock 11 mit dem Messerhalter 3 und die Ablage 6 sind hierbei zur besseren Übersicht abgenommen. Die Führungsschienen 4a, 4b sind mittels eines elektrischen Leiters 8, der in den Mes- serblock 11 integriert ist, mit einem elektrischen Verbraucher 9 elektrisch verbunden. Ferner sind die Führungsschienen 4a, 4b in einem mikrotom-internen Schaltkreis mit einer Stromquelle 10 verbunden. Der elektrische Verbraucher 9 ist somit über die Führungsschienen 4a, 4b mit der Stromquelle 10 elektrisch verbunden. Die Stromquelle 10 ist weiterhin mit den Steuerungselementen 7a, 7b, 7c verbunden, wodurch der elektrische Verbraucher 9 über die Steuerungselemente

7a, 7b, 7c steuerbar ist. Mittels der Stromquelle 10 wird an die Führungsschienen 4a, 4b eine Spannungsdifferenz angelegt. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine Niederspannungsdifferenz, wobei bei ^¬ spielsweise an der einen Führungsschiene 4a die Spannung von 0 V und an der anderen Führungsschiene 4b eine Spannung von ca. 5 V angelegt wird. Der Wert der angelegten Spannung bemisst sich nach dem anzuschließenden elektrischen

Verbraucher 9.

Der elektrische Verbraucher 9 ist in dieser Ausgestaltung in den Lagerblock 11 oder den Messerhalter 3 integriert. Der Messerhalter 3 kann zum Beispiel eine integrierte Beleuchtung als elektrischer Verbraucher 9 aufweisen. Eine solche Beleuchtung wird über den elektrischen Kontakt zwi- sehen dem Lagerblock; 11 und den Führungsschienen 4a, 4b an den Stromkreis im Mikrotom 1 und damit an die Stromquelle 10 angeschlossen. Vom Benutzer zusätzlich manuell zu ver ^¬ bindende Kabel, die einen elektrischen Verbraucher 9 mit Strom versorgen, sind nicht mehr nötig. Die Stromversorgung ist allein über die Führungsschienen 4a, 4b gewährleistet. Darüber ist der elektrische Verbraucher 9 mit den Steuer ^¬ elementen 7a, 7b, 7c am Mikrotom 1 steuerbar. Dies erleich ^¬ tert die Handhabung der zusätzlichen Komponenten am Mikro- tom 1.