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Patent Searching and Data


Title:
MOBILE DEVICE FOR ANTIMICROBIAL OPENING OF DOORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/017521
Kind Code:
A2
Abstract:
The device according to the invention for antimicrobial opening of doors serves to effectively reduce paths of microbiological transmission from surfaces, e.g. door handles, to the palms of the hands. The object of the invention is therefore to develop a device for antimicrobial opening of doors that is easy to handle and that is at the same time highly efficient and inexpensive to produce. The device according to the invention consists of a grip part adapted to the palms of the hands and having, connected to its distal end, a curved, hook-like part. The grip part is hollow on the inside, such that it is suitable for receiving disinfecting agent. The grip part consists of a cylinder open at one end. At its proximal end, it is provided with a dosing attachment. The dosing attachment is preferably a spray attachment. In another embodiment, the cylinder open at one end serves to receive commercially available disinfection vials.

Inventors:
STURM JULIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/064681
Publication Date:
February 07, 2013
Filing Date:
July 26, 2012
Export Citation:
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Assignee:
UNIV ROSTOCK (DE)
STURM JULIAN (DE)
International Classes:
E05B1/00
Domestic Patent References:
WO2009126283A12009-10-15
Foreign References:
DE202009012556U12010-02-11
DE202009013271U12010-02-04
DE10014472A12001-10-25
KR20090084051A2009-08-05
US20100294806A12010-11-25
US20060153733A12006-07-13
US20070046050A12007-03-01
Attorney, Agent or Firm:
GARRELS, Sabine (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Mobile Vorrichtung zur antimikrobiellen Türöffnung, welche mit einem

gebogenen, hakenähnlichen Teil (2) an ihrem distalen Ende verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass

ein innen hohles, an die Handflächen angepasstes Griffteil (1 ) in Form eines einseitig geöffneten Zylinders mit einem Dosieraufsatz (3) an seinem proximalen Ende zur Aufnahme von Desinfektionsmittel ausgeführt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass

der Dosieraufsatz (3) ein Sprühaufsatz ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass

der einseitig geöffneter Zylinder als Aufnahme für handelsübliche

Desinfektionsfläschchen (6) dient.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass

vor dem gebogenen Teil (2) ein geschlossenes Ende des Griffteils als Auflagefläche (4) für einen Finger oder einen Daumen angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung aus einem gegen Desinfektionsmittel resistenten Kunststoff, einem Metall oder einer Metalllegierung besteht.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass

das gebogene Teil (2) mit eine Silikonummantelung (8) versehen ist oder aus einem rutschfesten Material besteht.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass eine Griffhülle (7) über dem Griffteil (1 ) und dem unteren Ende des gebogenen Teils (2) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass

die Griffhülle (7) der Form der Innenhand angepasst ist.

Description:
Mobile Vorrichtung zur antimikrobiellen Türöffnung

Beschreibung

Die erfindungsgemäße mobile Vorrichtung zur antimikrobiellen Türöffnung dient der effektiven Reduktion mikrobiologischer Übertragungswege von Oberflächen wie z.B. von Türklinken auf Handflächen.

Stand der Technik

[0002] In öffentlichen Gebäuden, wie Kliniken und Krankenhäusern aber auch in Toilettenanlagen oder anderen stark frequentierten öffentlichen Räumen, wie Kinderstätten, Großküchen, Verwaltungsgebäuden, Flughäfen oder Bahnhöfen, kann davon ausgegangen werden, dass sich eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von unterschiedlichsten Krankheitserregern auf den Türöffnern befinden. Eine Desinfektion der Hände erfolgt nicht in jedem Fall. Gerade in Toilettenanlagen oder auch Kliniken und

Krankenhäusern ist dieser Übertragungsweg von so genannten

Schmierinfektionen maßgeblich für die Übertragung zahlreicher

pathogener Keime verantwortlich. Dazu gibt es in Krankenhäusern neben den Türen gelegentlich Behälter mit einem Desinfektionsmittel zur

Handdesinfektion.

[0003] Neben der Möglichkeit der individuellen Handdesinfektion vor und nach Betreten eines Raumes werden im Stand der Technik eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, die dieses Problem beheben sollen.

[0004] So wird in DE 202009012556 U eine Vorrichtung zum hygienischen Gebrauch von Türöffnungsmitteln offenbart, welche eine Aufnahmebox für einen

Folienblattstapel oder Desinfektionstüchern und einen Entsorgungsteil umfasst. Die Vorrichtung ist so gestaltet, dass das oberste Folienblatt durch Auflegen der Hand des Nutzers und Verschiebung dieses

Folienblattes entnehmbar ist. Die Aufnahmebox ist oberhalb des

Türöffners angebracht.

[0005] DE 202009013271 U1 offenbart einen antibakteriell wirkenden Belag auf Griffelementen. Dieser Belag kann fest mit dem Türöffner verbunden oder als Überzug ausgebildet sein.

[0006] In DE 10014472 A1 wiederum wird ein selbstdesinfizierender Türöffner vorgestellt, welcher einen Vorratsbehälter für Desinfektionsmittel und einen Pumpenmechanismus enthält. Durch Niederdrücken des Türöffners drückt ein Hebel auf den Pumpenmechanismus, so dass das

Desinfektionsmittel über Öffnungen in dem Griffbereich z.B. auf einem Moosgummi verteilt wird.

[0007] Die Druckschrift KR 1020090084051 A offenbart eine Vorrichtung zur Desinfektion der Hände, welche am Türgriff befestigt wird und eine Aufnahme für eine Desinfektionsflasche aufweist.

[0008] US 20100294806 A1 und US 20060153733 A1 offenbaren feste

Vorrichtungen zur Desinfektion an der Tür. In US 20100294806 A1 ist der Türgriff selbst so ausgestattet, dass das Desinfektionsmittel in einem Spender aus dem Türgriff entnommen werden kann. In

US 20060153733 A1 wird eine Vorrichtung offenbart, welche oberhalb des Türöffners angebracht ist und durch Druck auf dieselbe den Türöffner mit Desinfektionsmittel besprüht.

[0009] Allen diesen Vorrichtungen des Standes der Technik ist gemein, dass für die Nachrüstung sämtlicher Türen in den entsprechenden Einrichtungen mit Vorrichtungen zur Desinfektion hohe Investitionen erforderlich sind. Darüber hinaus haben antibakteriostatisch wirkende Bezüge oder

Beschichtungen nur eine zeitlich begrenzte Wirkung, so dass sie in regelmäßigen Abständen erneuert werden müssen.

[0010] Eine mobile Vorrichtung zur Öffnung von Türen wird in

US 20070046050 A1 vorgestellt. Ein kurzer Griff ist mit einem Haken verbunden, welcher durch eine Mechanik wie bei einem Autoschlüssel durch Knopfdruck aus dem Griff heraus klappen kann.

Darstellung der Erfindung

[001 1] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur antimikrobiellen Türöffnung zu entwickeln, die einfach zu handhaben ist bei gleichzeitig hoher Effizienz und kostengünstiger Herstellung.

[0012] Gelöst wird die Aufgabe durch die erfinderischen Merkmale in den

Patentansprüchen.

[0013] Die erfindungsgemäße mobile Vorrichtung ist mit einem gebogenen,

hakenähnlichen Teil an ihrem distalen Ende verbunden. Ein innen hohles, an die Handflächen angepasstes Griffteil in Form eines einseitig geöffneten Zylinders ist mit einem Dosieraufsatz an seinem proximalen Ende zur Aufnahme von Desinfektionsmittel ausgeführt. Der Dosieraufsatz ist vorzugsweise ein Sprühaufsatz.

[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel dient der einseitig geöffnete

Zylinder als Aufnahme für handelsübliche Desinfektionsfläschchen.

[0015] Vor dem gebogenen Teil ist ein geschlossenes Ende des Griffteils als Auflagefläche für einen Finger oder einen Daumen angeordnet.

[0016] Die Vorrichtung besteht aus einem gegen Desinfektionsmittel resistenten Kunststoff, einem Metall oder einer Metalllegierung. Das gebogene Teil ist mit Silikon ummantelt oder besteht aus einem rutschfesten Material.

[0017] Vorteilhaft ist es, wenn über dem Griffteil und dem unteren Ende des

gebogenen Teils eine Griffhülle angeordnet ist. Die Griffhülle kann der Form der Innenhand angepasst sein.

[0018] Vorteile der Erfindung sind eine individuellen Händedesinfektion im

Bedarfsfall. Der Einsatz wesentlich teurerer Hygieneprodukte oder selbstöffnender Türen, antibakteriell beschichteter Oberflächen oder mit UV-Licht ausgestatteter Türgriffe ist unnötig.

Ausführung der Erfindung

[0019] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dazu zeigt Figur 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Dosieraufsatz,

Figur 2 eine Explosionszeichnung von Figur 1 ,

Figur 3 ein erstes Ausführungsbeispiel mit Desinfektionsfläschchen, Figur 4 eine Explosionszeichnung von Figur 3 und

Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit angeformten gebogenen Teil.

[0020] Die Vorrichtung zur antimikrobiellen Türöffnung wird in Figur 1 gezeigt. Sie besteht aus einem an die Handflächen angepassten Griffteil 1. In dem Ausführungsbeispiel ist dies ein hohler, in vorteilhafter Weise einseitig geöffneter Zylinder. An dem der Öffnung abgewandten, distalen Ende ist ein gebogenes Teil 2, ähnlich einem Haken, angeordnet. Das gebogene Teil 2 ist ca. 10 cm lang und der Bogen hat einen Durchmesser von ca. 5 cm, so dass ein beliebiger Türöffner bequem umfasst werden kann. Die Vorrichtung kann aber auch in anderen Dimensionierungen ausgeführt werden, bietet aber durch seine Form die kleinstmöglich Auflagefläche und damit eine möglichst geringe Angriffsfläche für Keime. Das gebogene Teil 2 ist mit Silikon ummantelt oder besteht aus einem rutschfesten Material, um ein Abrutschen vom Türöffner zu verhindern. Zur Benutzung wird die Vorrichtung über den Türöffner gelegt, welcher dann mit der Vorrichtung heruntergedrückt werden kann. Ebenso können Griffe von Pendeltüren umfasst und geöffnet werden.

[0021] Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass vor dem gebogenen Teil durch das geschlossene Ende des Griffteils eine Auflagefläche 4 für die Finger oder den Daumen gebildet wird. Dadurch wird die Handhabung insofern erleichtert, dass die Hebelwirkung der Vorrichtung weiter unterstützt wird und ein Abrutschen vermieden werden kann.

[0022] Das Griffteil 1 besteht aus einem gegen Desinfektionsmittel resistenten Kunststoff oder einem Metall/ einer Metalllegierung. Im Innern des

Griffteils 1 befindet sich eine Kammer 5 zur Aufnahme von

Desinfektionsmittel (Figur 2). Das Griffteil 1 ist an seinem proximalen Ende mit einem Dosieraufsatz 3, vorteilhafterweise mit einem Sprühaufsatz, verbunden. Der Dosieraufsatz 3 kann aufgeschraubt oder aufgesteckt sein. Eine Dichtung zum Schutz gegen unerwünschtes Auslaufen des Desinfektionsmittels ist in jedem Fall vorzusehen.

[0023] In den Figuren 3 und 4 wird alternativ dargestellt, dass das Griffteil 1 auch als Aufnahme für handelsübliche Desinfektionsfläschchen 6 mit

Sprühaufsatz dienen kann. Dazu wird der vorhandene Dosieraufsatz 3 entfernt und das Desinfektionsfläschchen 6 in die Kammer 5 des Griffteils 1 eingeschoben. Die Befestigung kann durch Klemmwirkung oder eine entsprechende, hier nicht weiter gezeigte Überwurfmutter erfolgen. Eine weitere sinnvolle Ausgestaltung ist es, eine Griffhülle 7 über dem Griffteil 1 und dem hier angeschweißten oder angeklebten gebogenen Teil 2 vorzusehen. Die Griffhülle 7 kann der Form der Innenhand, beispielsweise für Rechts- und Linkshänder entsprechend, angepasst sein.

[0024] In Figur 4 wird die erfindungsgemäße Vorrichtung als eine

Explosionszeichnung von Figur 3 dargestellt. Dabei sind neben dem Desinfektionsfläschchen 6, dem Griffteil 1 und dem gebogenen Teil 2 zusammen mit der Griffhülle 7 auch die Silikonummantelung 8 für das gebogene Teil 2 zu sehen.

[0025] Figur 5 zeigt eine weitere Möglichkeit, wie das gebogene Teil 2 an dem Griffteil 1 angebracht werden kann. Dazu ist das gebogene Teil 2 in dem, an das Griffteil 1 angrenzenden Bereich 9 entsprechend ausgeformt, um eine schlanke Verbindung zwischen Griffteil 1 und gebogenem Teil 2 zu erreichen. Natürlich ist es auch möglich, das gebogene Teil 2 direkt mit der Auflagefläche 4, sei es durch Schweißen oder Schrauben, zu verbinden.

Durch diese Vorrichtung wird es ermöglicht, dass der Träger nicht nur Türen öffnen kann, ohne diese direkt mit der Hand zu berühren, sondern er hat außerdem jederzeit ein Desinfektionsmittel zur Hand. Dadurch ist diese Vorrichtung besonders für pflegende Berufe von Interesse.