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Title:
MOBILE ELECTRICITY METER FOR THE LOCATION-INDEPENDENT POWER INTAKE OF AND/OR FOR THE LOCATION-INDEPENDENT POWER FEED BY A MOBILE STORAGE AND CONSUMPTION UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/031690
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a mobile electricity meter for the location-independent power intake of and/or for the location-independent power feed by a mobile storage and consumption unit at a stationary electric vehicle charging station, said storage and consumption unit having a rechargeable battery. The mobile electricity meter is integrated into a mobile storage and consumption unit or can be attached to such a unit and comprises as the main components at least one central control unit, an actuator for actuating a switch in order to start or stop the charging process and/or the feeding process, a communication module for processing data from the control unit for communication with the electric vehicle charging station and/or with a data management system and for converting incoming signals to data that can be processed by the control unit, a measuring device for measuring the flowing electrical energy during charging of the rechargeable battery of the mobile storage and consumption unit or during feeding to the electric vehicle charging station, an encryption module for encrypting the data generated by the control unit and a device which is connected to the measuring device and which signs the data acquired by the measuring device with an ID number.

Inventors:
FREY HELLMUTH (DE)
HEIS JUERGEN (DE)
KESSLER ALOIS (DE)
MUENCH WOLFRAM (DE)
NIEHAUS THORSTEN (DE)
WALCH LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/061296
Publication Date:
March 25, 2010
Filing Date:
September 01, 2009
Export Citation:
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Assignee:
ENBW AG (DE)
FREY HELLMUTH (DE)
HEIS JUERGEN (DE)
KESSLER ALOIS (DE)
MUENCH WOLFRAM (DE)
NIEHAUS THORSTEN (DE)
WALCH LARS (DE)
International Classes:
G01D4/02; B60L11/18; G06Q20/00; H02J3/32
Domestic Patent References:
WO2008026390A12008-03-06
Foreign References:
US20080040223A12008-02-14
US5349535A1994-09-20
Attorney, Agent or Firm:
MEYER-DULHEUER, Karl-Hermann (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Mobiler Stromzähler (E10) zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung einer mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit (E1 ) mit einem Akkumulator (15) an einer ortsfesten Stromtankstelle (T1 ), wobei der mobile Stromzähler (E10) in eine mobile Speicher- und Verbrauchseinheit (E1 ) integriert oder an einer solchen anbringbar ist und mindes- tens folgende Komponenten enthält:

ein zentrales Steuergerät (10), einen Aktor (1 1 ) zur Betätigung eines Schalters (12), um den Ladevorgang und/oder den Einspeisevorgang zu starten und zu stoppen, - ein Kommunikationsmodul (13) zur Aufbereitung von Daten aus dem Steuergerät (10) für die Kommunikation mit der Stromtankstelle (T 1 ) und/oder mit einem Datenmanagementsystem (D1 ) sowie zur Umwandlung von eintreffenden Signalen in für das Steuergerät (10) verarbeitbare Daten, - eine Messeinrichtung (Z1 ) zur Messung der durchfließenden elektrischen Energie bei der Aufladung des Akkumulators (15) der mobilen Speicherund Verbrauchseinheit (E1 ) oder beim Einspeisen in die Stromtankstelle

(T1 ), ein Verschlüsselungsmodul (16) zur Verschlüsselung der von dem Steu- ergerät (10) erzeugten Daten und ein mit der Messeinrichtung (Z1 ) verbundenes Mittel (17) zur Signierung der von der Messeinrichtung (Z1 ) ermittelten Daten mit einer Kennnummer (ID1 ).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsmodul (13), der Aktor (11 ), die Messeinrichtung (Z1 ) und das Verschlüsselungsmodul (16) mit dem zentralen Steuergerät (10) über interne Schnittstellen verbunden sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (Z1 ) weiterhin mit einem Ladegerät und/oder Wechselrichter (14) verbunden ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Ladegerät und/oder der Wechselrichter (14) zum Zweck der Aufladung des Akkumulators (15) der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit (E1 ) oder der Stromeinspeisung mit der Stromtankstelle (T1 ) verbindbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das zentrale Steuergerät (1 0) m indestens einen M icroprozessor, ein persistentes Datenspeierelement, eine Einrichtung zur Selbstüberwachung und eine Echtzeituhr enthält.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationsmodul (13) einen modularen Aufbau aufweist, der eine einfache Adaption an verschiedene Übertragungsmedien, Datenübertragungsprotokolle und Datenübertragungsstandards durch Parametrisierung oder einen Modulwechsel erlaubt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (Z1 ) eine Signatureinrichtung enthält oder derart mit einer Signatureinrichtung verbunden ist, dass eine eichrechtliche Zulassung dieser Kombination und der damit erzeugten signierten Messwerte für Abrechnungszwecke erzielt werden kann.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlüsselungsmodul (16) Verschlüsselungsverfahren unterstützt, die den vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) definierten Standards entsprechen, und mindestens einen kryptographisch gesicherten Speicherbereich bereitstellt, in dem die Schlüssel gespeichert werden.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (17) zur Signierung Signaturverfahren unterstützt, die eine eichrechtliche Zulassung zur Abrechnung der damit signierten Mess-, Verbrauchs- und Steuerin- formationen ermöglichen.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zentralen Steuergerät (10) weiterhin ein Bordcomputer (18), ein Display (19), ein Eingabegerät (20) und/oder eine Vorrichtung zur Ortung (O1 ) verbunden sind/ist.

Description:
Mobiler Stromzähler zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung einer mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit

Die Erfindung betrifft einen mobilen Stromzähler zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung einer mit einem Akkumulator ausgestatteten mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit an einer ortsfesten Stromtankstelle.

Zur Abdeckung des wachsenden Energiebedarfs von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen werden u.a. öffentlich zugängliche kostenpflichtige oder kostenlose Stromtankstellen genutzt. Derartige Stromtankstellen stellen dabei die für das Aufladen eines Akkumulators eines Elektrofahrzeugs notwendige elektrische Energie bereit. So beschreibt die US-A 4,052,655 A1 eine Stromladeanlage mit mehreren jeweils autark arbeitenden Zapfsäulen, die jeweils mit mindestens einer Steckdose zum Anstecken eines Ladekabels und einer diesem zugeordneten mechanischen Sicherung versehen sind und denen jeweils eine Ener- giemengenzähleinrichtung und den Strompreis ermittelnde Recheneinrichtung zugeordnet sind. Die Bezahlung erfolgt dabei durch Münzeinwurf, was eine aufwändige Diebstahlsicherung erforderlich macht und einen hohen Wartungsund Überwachungsaufwand bedingt.

Das Aufladen von Automobilen an jeweils autark arbeitenden, an das Stromnetz angeschlossenen Parkuhren während der Parkzeit ist aus der DE 41 01 053 A1 bekannt, bei der die abgenommene Strommenge durch Geldmünzen oder mit einer Scheckkarte gezahlt wird. Auch die DE 295 05 733 U1 beschreibt ein Ladesystem für Elektroautos mit einem Scheckkarten- oder Münzautomaten. Dabei stellt sich das Problem, dass diverse Manipulationsmöglichkeiten bestehen.

Auch die DE 42 13 414 C2 beschreibt eine Stromladeanlage mit mehreren Stromzapfsäulen, die jeweils mit wenigstens einer Steckdose zum Anstecken eines Ladekabels und mit einer diesem zugeordneten mechanischen Sicherung versehen sind und denen jeweils eine Energiemengenzähleinrichtung und eine den Strompreis ermittelnde Recheneinrichtung zugeordnet sind, wobei ein zentraler Terminal vorgesehen ist, der die mit den Energiemengenzähleinrichtungen aller Stromzapfsäulen signalleitungsverknüpfte Recheneinrichtung enthält und mit den betriebsnotwendigen Komponenten aller Stromzapfsäulen signallei- tungsverknüpft ist. Weiterhin ist zwischen dem Terminal und jeder Stromzapfsäule jeweils eine dieser zugeordneten Interfaceeinrichtungen eingeschaltet, die eine den Betriebszustand einer mechanischen Sicherung kontrollierende Sicherungseinrichtung, eine bei Funktionsstörungen ansprechende Sicherungseinrichtung und eine Fehlerströme überwachende Sicherungseinrichtung enthält. Bei dieser Stromtankstelle enthält die Kontrolleinrichtung insbesondere eine Magnetkarten-Leseeinrichtung für Identifikationskarten. Auch eine derartige Vorrichtung muss sehr komplex aufgebaut sein und kann eine missbräuchli- che Benutzung nicht verhindern.

Mit steigender Anzahl von Elektrofahrzeugen in den Innenstädten ergibt sich die Problematik, dass eine große Anzahl unterschiedlicher Benutzer eine Stromtankstelle beanspruchen. Es sollte jedoch möglichst eine benutzergerechte Abrechnung erfolgen, da im Gegensatz zu betriebsinternen Stromparkplätzen die Abrechnung nicht von einem einzigen Betreiber beglichen werden muss. So ist insbesondere die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass einzelne Energieverbraucher bemüht sind, die gelieferte Energiemenge nicht selbst zu bezahlen. Vor diesem Hintergrund beschreibt die DE 44 14 008 C2 eine Anordnung zur Abgabe von elektrischer Energie an Kraftfahrzeuge mit einem Anschluss an eine elektrische Energieversorgung, einer Kommunikationseinheit, welche eine Eingabevorrichtung zur Bestätigung durch den Benutzer aufweist sowie einer Ausgabevorrichtung für Informationen an den Benutzer, einer Freigabeschaltung, die in Abhängigkeit von der Eingabe des Benutzers die Energieabgabe freischaltet, wobei erst nach einem Abgleich von Informationen aus der Eingabevorrichtung mit Informationen, die als Identifizierungsdaten vom Kraftfahr- zeug zu der Freigabeschaltung übertragen werden, eine Freigabe der Energieabgabe erfolgt. Dabei wird insbesondere ein Kartenlesegerät benutzt, wobei eine diesem zugeordnete Karte Angaben über den Benutzer und über das Kraftfahrzeug enthält. Auch eine solche Vorrichtung ist mindestens mit einem Kartenlesegerät ausgestattet, sodass ein Missbrauch beim Strombezug nicht ausgeschlossen werden kann. Weiterhin ermöglicht diese bekannte Vorrichtung auch keine wirkliche benutzerspezifische Abrechnung bei unterschiedlichen Stromlieferanten.

Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung einer mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit bereitzustellen, welche einen überwachungslosen Betrieb, eine hohe Betriebs- und Funkti- onssicherheit sowie einen hohen Bedienungskomfort aufweist und insbesondere die missbräuchliche Benutzung verhindert. Weiterhin soll eine benutzerspezifische Abrechnung mit den jeweiligen Stromlieferanten möglich sein.

Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch einen mobilen Stromzähler zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung einer mit einem Akkumulator ausgestatteten mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit an einer ortsfesten Stromtankstelle gelöst, wobei der mobile Stromzähler in eine mobile Speicher- und Verbrauchseinheit integriert oder an einer solchen montierbar ist und der mobile Stromzähler min- destens folgende Komponenten enthält:

ein zentrales Steuergerät, einen Aktor zur Betätigung eines Schalters, um den Strombezug von der

Stromtankstelle und/oder die Einspeisung zu starten und zu stoppen, - ein Kommunikationsmodul zur Aufbereitung von Daten aus dem Steuergerät für die Kommunikation mit der Stromtankstelle und/oder mit einem Abrechnungsserver sowie zur Umwandlung von eintreffenden Signalen in für das Steuergerät verarbeitbare Daten, eine Messeinrichtung zur Messung der durchfließenden elektrischen Energie bei der Aufladung des Akkumulators der mobilen Speicher- und

Verbrauchseinheit oder beim Einspeisen in die Stromtankstelle, ein Verschlüsselungsmodul zur Verschlüsselung der von dem Steuergerät erzeugten Daten und ein mit der Messeinrichtung verbundenes Mittel zur Signierung der von der Messeinrichtung ermittelten Daten mit einer Kennnummer.

Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Vorrichtung sind das Kommu- nikationsmodul, der Aktor, die Messeinrichtung und das Verschlüsselungsmodul mit dem zentralen Steuergerät über interne Schnittstellen verbunden.

Gemäß einer zweckdienlichen Weiterentwicklung ist die Messeinrichtung weiterhin mit einem Ladegerät mit Wechselrichter verbunden. Von Vorteil ist es ferner, wenn das Ladegerät mit Wechselrichter zum Zweck der Aufladung des Akkumulators der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit oder der Stromeinspeisung mit der Stromtankstelle verbindbar ist/sind.

Das zentrale Steuergerät kann insbesondere mindestens aus einem Microprozessor, einem persistenten Datenspeicherelement, einer Einrichtung zur Selbstüberwachung und einer Echtzeituhr bestehen.

Das zentrale Steuergerät ist die Schaltzentrale innerhalb des mobilen Stromzählers. Das Steuergerät bezieht dazu über interne Schnittstellen insbesondere Informationen, die zur Identifikation sowie zur Verschlüsselung der über die Messeinrichtung ermittelten Daten erforderlich sind. Gleichzeitig steuert das Steuergerät den Aktor, der einen Schalter betätigt.

Im Kommunikationsmodul werden die Daten aus dem Steuergerät für die Kommunikation mit der Stromtankstelle und/oder für die Kommunikation mit einem Abrechnungsserver aufbereitet. Dazu werden die Daten in übertragungsfähige Signale auf der Basis geeigneter standardisierter oder proprietärer Protokolle umgewandelt. Die Kommunikation erfolgt bidirektional, das heißt das Kommunikationsmodul wandelt ebenso eintreffende Signale in für das Steuer- gerät verarbeitbare Daten um.

Insbesondere kann das Kommunikationsmodul einen modularen Aufbau aufweisen, der eine einfache Adaption an verschiedene Übertragungsmedien, Da- tenübertragungsprotokolle und Datenübertragungsstandards durch Parametri- sierung oder einen Modulwechsel erlaubt.

Die Messeinrichtung misst die Menge der durchfließenden elektrischen Energie, vorzugsweise in kWh, und übermittelt diese an das Steuergerät. Dieser Prozess ist bidirektional, das heißt es kann sowohl ein Ladeprozess als auch gegebenenfalls ein Einspeiseprozess an die Stromtankstelle gemessen und überwacht werden.

Die Messeinrichtung sollte dazu vorzugsweise eine Signatureinrichtung enthalten oder derart mit einer Signatureinrichtung verbunden sein, dass eine eichrechtliche Zulassung dieser Kombination und der damit erzeugten signierten Messwerte für Abrechnungszwecke erzielt werden kann.

Das Verschlüsselungsmodul sollte vorzugsweise Verschlüsselungsverfahren unterstützen, die den vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) definierten Standards entsprechen, und mindestens einen kryptographisch gesicherten Speicherbereich bereitstellen, in dem die Schlüssel gespeichert werden.

Das Mittel zur Signierung sollte vorzugsweise Signaturverfahren unterstützen, die eine eichrechtliche Zulassung zur Abrechnung der damit signierten Mess-, Verbrauchs- und Steuerinformationen ermöglichen.

Mit Hilfe des Verschlüsselungsmoduls wird mindestens der über die Messeinrichtung ermittelte Verbrauchs- oder Einspeisewert verschlüsselt. Es kann aber auch für die Verschlüsselung weiterer Fahrzeugzustandsdaten verwendet werden, um deren Übertragung sicherer zu gestalten. Das Mittel zur Signierung sollte mindestens die Verbrauchs- und/oder die Einspeisedaten mit einem ein- deutigen Signaturstempel, vorzugsweise einer Kennnummer, zur Identifikation auf dem Abrechnungsserver versehen. Die Funktionalität des Stromzählers kann durch externe Schnittstellen des Steuergeräts zu weiteren Komponenten der Speicher- und Verbrauchseinheit zusätzlich erweitert werden. Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Vorrichtung sind/ist mit dem zentralen Steuergerät weiterhin ein Bordcomputer, ein Display, ein Eingabegerät und/oder eine Vorrichtung zur Ortung verbunden. So können gegebenenfalls mithilfe des an der Speicher- und Verbrauchseinheit angebrachten Ortungssystems Daten über den Aufenthaltsort der Speicherund Verbrauchseinheit über Funk an eine Stromtankstelle oder direkt zu einem Abrechnungsserver übertragen werden. Weiterhin kann das Eingabegerät ge- gebenenfalls als Lesegerät ausgestaltet sein, welches die Kennnummer von einem portablen Datenspeichermedium des Nutzers der Speicher- und Verbrauchseinheit liest, beispielsweise von einer Kreditkarte, einem Transponderchip oder einem RFID. Über das Eingabegerät könnte gemäß einer Ausführungsvariante die Eingabe der Kennnummer oder einer sonstigen Be- nutzererkennung, beispielsweise eines PIN-Codes oder einer Kreditkartennummer, erfolgen.

Die Speicher- und Verbrauchseinheit kann im Sinne der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein Fahrzeug mit mindestens einem elektrischen Antrieb sein. Unter einem derartigen Elektrofahrzeug wird ein Fahrzeug mit mindestens einem elektrischen Antrieb verstanden. Dies beinhaltet auch die Klasse der Fahrzeuge, die nur ergänzend mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet sind, wie beispielsweise Hybridfahrzeuge. Wesentliches Merkmal eines Elektrofahrzeu- ges in diesem Sinne ist die Notwendigkeit eines elektrischen Energiespeichers, also einer Batterie bzw. eines Akkumulators. Durch Anbindung an ein elektrisches Versorgungsnetz kann dieser Akkumulator regelmäßig aufgeladen werden. Die Speicher- und Verbrauchseinheit im Sinne der vorliegenden Erfindung kann weiterhin auch eine Vorrichtung zur Bereitstellung von elektrischer Energie sein. Dabei können insbesondere auch die oben genannten Elektrofahrzeu- ge, also deren Akkumulatoren, zum Einspeisen von elektrischer Energie genutzt werden. Es kann weiterhin zweckmäßig sein, das Elektrofahrzeug dazu zusätzlich mit einer Vorrichtung zur Gewinnung von elektrischer Energie zu kombinieren, also beispielsweise mit einer auf dem Dach des Elektrofahrzeugs montierten Fotovoltaikanlage.

Als Stromtankstelle wird im Sinne dieser Erfindung eine Ladestation für eine mobile Speicher- und Verbrauchseinheit verstanden. Eine solche Stromtankstelle kann sich dazu im privaten Besitz in dessen Hausnetz befinden oder im Besitz eines Dritten an einem, ggf. öffentlich, für den Fahrzeugeigentümer zugänglichen Ort befinden.

Der erfindungsgemäße Stromzähler kann besonders vorteilhaft zur Durchführung eines Verfahrens zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung einer mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit an einer ortsfesten Stromtankstelle eingesetzt werden, wenn eine Vielzahl von Stromtankstellen über Stromleitungen mindestens eines Stromverteilnetzbetreibers mit Strom von mindestens einem Stromlieferanten versorgt werden und mindestens folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:

Herstellen einer ersten Kommunikationsverbindung zwischen der Speicher- und Verbrauchseinheit und der Stromtankstelle bei räumlicher An- näherung der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit an eine ortsfeste

Stromtankstelle, wobei der Speicher- und Verbrauchseinheit eine eindeutige Kennnummer zugeordnet ist und die Stromtankstelle einen Stromzähler mit einer Zählernummer trägt;

Übermittlung eines Datenpaketes, enthaltend mindestens die Kennnum- mer und die Zählernummer, über eine zweite Kommunikationsverbindung an einen Abrechnungsserver;

Zuordnung der Speicher- und Verbrauchseinheit mit Hilfe der Kennnummer zu einem Stromlieferanten und Zuordnung des Stromzählers mit Hilfe der Zählernummer zu einem Verteilnetzbetreiber mit Hilfe der auf dem Abrechnungsserver dazu hinterlegten Daten;

Freischalten der Stromtankstelle nach erfolgreicher Zuordnung am Abrechnungsserver; Abgabe von Strom an die Speicher- und Verbrauchseinheit oder Einspei- sung von Strom von der Speicher- und Verbrauchseinheit an die Stromtankstelle über ein Ladekabel oder über eine berührungsfreie, vorzugsweise induktive oder kapazitive, Stromübertragung; und - Übermittlung der von der Speicher- und Verbrauchseinheit an der Stromtankstelle entnommenen oder eingespeisten Strommenge über die Kommunikationsverbindung an den Abrechnungsserver.

Ein derartiges Verfahren ist Gegenstand der gleichzeitig eingereichten deut- sehen Patentanmeldung 10 2008 044 526.6. Dieses Verfahren ermöglicht es einem Nutzer der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit, unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer beliebigen Stromtankstelle mit hohem Bedienungskomfort elektrische Energie zu beziehen oder in ein Stromnetz einzuspeisen, wobei sofort eine wunschgemäße Abrechnung über einen ausgewählten Stromlieferanten erfolgen kann. Ein derartiger Strombezug bzw. eine derartige Stromeinspeisung bietet damit ähnlich gestaltete Nutzungsmöglichkeiten, wie sie bisher lediglich von festen Heimanschlüssen bekannt waren.

Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Stromzählers ergeben sich auch aus der nachfolgenden Erläuterung der Verwendung der Vorrichtung. Vorzugsweise erfolgt bei der räumlichen Annäherung der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit an eine ortsfeste Stromtankstelle ein automatischer Verbindungsaufbau der ersten Kommunikationsverbindung zwischen der Speicher- und Verbraucheinheit und der Stromtankstelle. Diese Ausgestaltung erlaubt dem Nutzer der Speicher- und Verbrauchseinheit, den Strombezug oder die Stromeinspeisung ohne Zeitverzögerung beginnen zu können.

Der vorliegende Stromzähler kann dem Nutzer der Speicher- und Verbrauchseinheit dazu dienen, die von der Stromtankstelle empfangene oder die einge- speiste Energiemenge nachzuvollziehen bzw. zu kontrollieren.

Vorzugsweise erfolgt die erste Kommunikationsverbindung kabelgebunden, insbesondere über das Ladekabel oder über ein separates Datenkabel, oder über Funk, insbesondere über WLAN, ZIGBee, Bluetooth, Transpondertechnologie oder RFID. Dabei kann die zweite Kommunikations- verbindung zwischen der Stromtankstelle und dem Abrechnungsserver kabelgebunden, vorzugsweise über DSL, ISDN, Festnetztelefon oder Powerline (Trägerfrequenzanlage), oder über Funk erfolgen. Alternativ oder auch zusätzlich kann die zweite Kommunikationsverbindung auch direkt zwischen der Speicher- und Verbrauchseinheit und dem Abrechnungsserver über Funk erfolgen. Vorzugsweise wird die zweite Kommunikationsverbindung nach einer der beiden genannten Möglichkeiten über Funk als GSM, GPRS, UMTS, WiMAX, Funkrundsteuerung oder Paging ausgestaltet. Die letztgenannten Funkübertragungssysteme haben den Vorteil, dass auch gegebenenfalls größere Reichweiten möglich sind.

Auf dem Abrechnungsserver werden vorzugsweise Daten zu mindestens einem Übertragungsnetzbetreiber hinterlegt. Es kann weiter zweckdienlich sein, auch Daten zu mindestens einem Stromverteilnetzbetreiber und/oder Daten zu mindestens einem Stromlieferanten zu hinterlegen.

Der Bezug und die Einspeisung von Strom durch eine oder mehrere Speicher- und Verbrauchseinheiten an einer der Stromtankstellen kann zeitlich und/oder preislich und/oder aufgrund von Regelstrategien zur Optimierung der Netzstabilität des Stromverteilnetzbetreibers erfolgen.

Vorzugsweise werden über die erste und/oder die zweite Kommunikationsver- bindung Transaktionsdaten übermittelt. Die Transaktionsdaten können dabei insbesondere Strompreise, Strompreis-Ober- und Untergrenzen oder Strommengen sein, denen jeweils ein bestimmter Zeitpunkt oder Zeitraum zugeordnet werden kann. Die Transaktionsdaten werden gegebenenfalls über ein Eingabegerät an den Speicher- und Verbrauchseinheiten erfasst und über ein Display an den Speicher- und Verbrauchseinheiten angezeigt.

Die Abrechnung des Strombezugs an der Stromtankstelle bzw. der entsprechenden Stromeinspeisung kann vorzugsweise auf dem Abrechnungsserver mithilfe einer Software erfolgen. Ein solches Computerprogramm kann dazu einen oder mehrere der oben genannten Verfahrensschritte ausführen.

Weitere Vorteile und Einzelheiten des erfindungsgemäßen Stromzählers erge- ben sich aus den anhand der Zeichnungen beschriebenen und die Erfindung nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen.

Dabei zeigen

Fig.1. eine abstrakte Darstellung des Verfahrens zum ortsunabhängigen Strombezug und/oder zur ortsunabhängigen Stromeinspeisung unter

Verwendung des erfindungsgemäßen Stromzählers und

Fig.2. die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Stromzählers.

Gemäß der Fig. 1 ist die Anordnung eines Elektrofahrzeuges an einer Stromtankstelle, welche in ein Abrechnungssystem integriert ist, gemäß einem Ausführungsbeispiel abstrakt dargestellt. Die mobile Speicher- und Verbrauchseinheit E1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein Elektrofahrzeug mit einer Messeinrichtung Z1 , dem eine Kennnummer ID1 zugeordnet ist. Die Messeinrichtung Z1 ist Bestandteil des in Fig. 2 dargestellten mobilen Stromzählers E10.

Die ortsfeste Stromtankstelle T1 , ausgewählt aus einer Vielzahl von zeichnerisch nicht dargestellten Stromtankstellen T1 - Tn, ist gemäß der Fig. 1 über Stromleitungen mit mindestens einem Verteilnetzbetreiber V1 verbunden und wird über diese Stromleitungen mit elektrischem Strom mindestens eines Stromlieferanten L1 versorgt. Eine für den Strombezug oder die Einspeisung besonders geeignete Stromtankstelle bzw. eine Steuervorrichtung für eine solche Stromtankstelle ist Gegenstand der zeitgleich eingereichten deutschen Patentanmeldung 10 2008 044 528.2.

Beim Annähern des Elektrofahrzeuges E1 an die Stromtankstelle T1 wird zwischen dem Elektrofahrzeug E1 und der Stromtankstelle T1 eine erste Kommunikationsverbindung K1 hergestellt. Diese erste Kommunikationsverbindung K1 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 als Funkverbindung F1 ausgestaltet. Da diese Funkverbindung F1 lediglich für relativ kurze Distanzen ausgelegt sein muss, eignen sich hierfür insbesondere WLAN, ZIGBee, Bluetooth, Transpondertechnologie oder RFID. Nach Herstellung der ersten Kommunikationsverbindung K1 wird ein Datenpaket über eine zweite Kommunikationsverbindung K2 an ein Datenmanagementsystem (Abrechnungsserver) D1 übermittelt, wobei dieses Datenpaket mindestens die Kennnummer ID1 und die Zählernummer ID2 enthält. Dem Elektrofahrzeug E1 ist eine eindeutige Kennnummer ID1 zugeordnet und die Stromtankstelle T1 trägt einen Stromzäh- ler Z2 mit einer Zählernummer ID2. Auf dem Abrechnungsserver D1 kann nun eine Zuordnung des Elektrofahrzeuges 1 mithilfe der Kennnummer ID1 zu einem Stromlieferanten L1 sowie eine Zuordnung des Stromzählers Z2 mithilfe der Zählernummer ID2 zu einem Verteilnetzbetreiber V1 mithilfe der auf dem Abrechnungsserver D1 dazu hinterlegten Daten erfolgen. Nach einer entspre- chenden positiven Zuordnung kann die Stromtankstelle T1 mithilfe der zweiten Kommunikationsverbindung K2 freigeschaltet werden. Die zweite Kommunikationsverbindung K2 zwischen der Stromtankstelle T1 und dem Abrechnungsserver D1 kann kabelgebunden, insbesondere über DSL, ISDN, Festnetztelefon oder Powerline, oder über Funk F2 erfolgen. Gemäß eines alternativen Ausfüh- rungsbeispiels kann die Kommunikationsverbindung K2 direkt zwischen dem Elektrofahrzeug E1 und dem Abrechnungsserver D1 über Funk F3 erfolgen.

Die entsprechenden Funkverbindungen F2 und F3 müssen bei beiden Ausführungsbeispielen für größere Entfernungen ausgelegt sein, sodass insbesondere GSM, GPRS, UMTS, WiMAX, Funkrundsteuerung oder Paging in Frage kommen.

Nach der Freischaltung der Stromtankstelle T1 kann nun die Abgabe von Strom an das Elektrofahrzeug E1 oder die Einspeisung von Strom von dem Elektro- fahrzeug E1 an die Stromtankstelle T1 über ein Ladekabel oder über eine berührungsfreie induktive Stromübertragung erfolgen. Die letztgenannte Möglichkeit der berührungsfreien induktiven Stromübertragung zwischen dem Elektrofahrzeug E1 und der Stromtankstelle T2 hat den besonderen Vorteil, dass bei der Energieübertragung überhaupt keine physische Verbindung zwischen dem Elektrofahrzeug E1 und der Stromtankstelle T1 notwendig ist, wenn auch die erste Kommunikationsverbindung K1 als Funkverbindung F1 ausgestaltet ist. Daraus ergibt sich für den Nutzer des Elektrofahrzeuges E1 ein besonders ho- her Bedienungskomfort.

Nach Beendigung der Energieübertragung kann der von dem Elektrofahrzeug E1 an der Stromtrankstelle T1 entnommene oder eingespeiste Strombetrag über die Kommunikationsverbindung K2 an den Abrechnungsserver D1 über- mittelt werden.

Gemäß der Fig. 2 ist das zentrale Steuergerät 10 des mobilen Stromzählers E10 mit nachfolgenden Komponenten verbunden: einem Aktor 1 1 zur Betätigung eines Schalters 12, um den Strombezug und/oder die Einspeisung zu starten und zu stoppen; einem Kommunikationsmodul 13 zur Aufbereitung von Daten aus dem zentralen Steuergerät 10 für die Kommunikation mit der Stromtankstelle T1 und/oder mit einem Abrechnungsserver D1 sowie zur Umwandlung von eintreffenden Signalen in für das zentrale Steuergerät 10 verarbeitbare Daten; einer Messeinrichtung Z1 zur Messung der durchfließenden elektrischen Energie bei der Aufladung des Akkumulators 15 der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit E1 oder beim Einspeisen in die Stromtankstelle T1 , wobei die Messeinrichtung Z1 wiederum mit einem Mittel 17 zur Signierung der von der Messeinrichtung Z1 ermittelten Daten mit einer Kennnummer ID1 verbunden ist, und einem Verschlüsselungsmodul 16 zur Verschlüsselung der von dem zentralen Steuergerät 10 erzeugten Daten. Bei ausreichendem Ladezustand des Akkumulators 15 kann der Motor M des Elektrofahrzeugs E1 betrieben werden.

Im Kommunikationsmodul 13 werden Daten aus dem zentralen Steuergerät 10 für die Kommunikation über die erste Kommunikationsverbindung K1 , gegebenenfalls als Funkverbindung F1 ausgestaltet, mit der Stromtankstelle und/oder für die Kommunikation über die Funkverbindung F3 mit dem Abrechnungsserver D1 aufbereitet. Das zentrale Steuergerät 10 ist die Schaltzentrale innerhalb des mobilen Stromzählers E10. Das zentrale Steuergerät 10 bezieht dazu über interne Schnittstellen insbesondere Informationen, die zur Identifikation sowie zur Verschlüsselung der über die Messeinrichtung Z1 ermittelten Daten erforderlich sind. Gleichzeitig steuert das zentrale Steuergerät 10 den Aktor 11 , der einen Schalter 12 betätigt, um bei erfolgter Freigabe den Ladevorgang des Akkumulators 15 zu starten oder zu stoppen. Dieser Vorgang ist bidirektional, das heißt ebenso wird über den Aktor 11 die Einspeisung aus dem Akkumulator 15 in die Stromtankstelle T1 gestartet und gestoppt. Die Freigabe kann dabei über die erste Kommunikationsverbindung K1 , gegebenenfalls als Funkverbindung F1 ausgestaltet, und/oder über die Funkverbindung F3 erfolgen.

Der in Fig. 2 dargestellte mobile Stromzähler E10 ist in das Elektrofahrzeug E1 nach Fig. 1 integriert oder an einem solchen montiert.

Das Kommunikationsmodul 13, der Aktor 11 , die Messeinrichtung Z1 und das Verschlüsselungsmodul 16 sind gemäß Fig. 2 mit dem zentralen Steuergerät 10 über interne Schnittstellen verbunden.

Die Messeinrichtung Z1 ist weiterhin mit einem Ladegerät mit Wechselrichter 14 verbunden.

Das Ladegerät mit Wechselrichter 14 ist zum Zweck der Aufladung des Akkumulators 15 der mobilen Speicher- und Verbrauchseinheit E1 oder der Strom- einspeisung mit der Stromtankstelle T1 verbindbar.

Mit dem zentralen Steuergerät 10 sind/ist weiterhin ein Bordcomputer 18, ein Display 19, ein Eingabegerät 20 und eine Vorrichtung zur Ortung O1 verbunden.

Der Abrechnungsserver D1 empfängt also über die Kommunikationsverbindungen K2, F2 und/oder F3 Messdaten von den Stromzählern E10 und/oder Z2, welche direkt dem jeweiligen Elektrofahrzeug E1 und der Stromtankstelle T1 zugeordnet werden können. Auf dem Abrechnungsserver ist dazu hinterlegt, welchem Stromlieferanten der mobile Stromzähler E10 mit der Kennnummer ID1 zugeordnet ist und welchem Verteilnetzbetreiber V1 der Stromzähler Z2 mit der Zählernummer ID2 zugeordnet ist. Das ermöglicht erstmals die kundenspe- zifische Abrechnung der aus dem Stromnetz entnommenen Menge elektrischer Energie bei einem sich örtlich dynamisch verhaltenen Energieverbrauch. Als Lieferant elektrischer Energie wird im Sinne dieser Erfindung ein Energieversorgungsunternehmen verstanden, welches eine Geschäftsbeziehung mit dem Besitzer eines Elektrofahrzeuges E1 zur Belieferung mit elektrischer Energie unterhält. Mithilfe der Stromtankstelle T1 und dem Abrechnungsserver D1 wird es für den Stromlieferanten L1 erstmals möglich, das Elektrofahrzeug E1 abzurechnen, unabhängig davon, welche Stromtankstelle T1 dieses aufsucht und unabhängig davon, ob die Verbrauchsdaten über die zweite Kommunikationsverbindung K2 bzw. F2 von der Stromtankstelle T1 zum Abrechnungsserver D1 gelangen oder ob der Abrechnungsserver D1 diese Daten direkt vom Elektrofahrzeug E1 über eine Funkverbindung F3 erhält.

Als Verteilnetzbetreiber V1 wird ein Energieversorgungsunternehmen verstanden, dessen Geschäftszweck im Aufbau und Betrieb des Strom-Verteilnetzes besteht. In diesem Verteilnetz befindet sich die Stromtankstelle T1 an einem definierten Ort. Der Verteilnetzbetreiber V1 hat mit dem Stromlieferanten L1 eine vertragliche Beziehung, die es dem Stromlieferanten L1 erlaubt, flexibel innerhalb des Gebietes des Verteilnetzbetreibers beliebige Stromtankstellen T1 - Tn dazu zu nutzen, den Besitzer des Elektrofahrzeuges E1 mit elektrischer Energie zu beliefern. Beim Strombezug fällt ein Nutzungsentgelt an, welches der Kunde auf Basis des Stromzählers Z2 über den Stromlieferanten L1 an den Verteilnetzbetreiber V1 bezahlt. Bei der Einspeisung aus dem Elektrofahrzeug E1 in das Netz des Verteilnetzbetreibers V1 erhält der Besitzer des Elektrofahrzeuges E1 eine Einspeisevergütung vom Verteilnetzbetreiber V1 , die ebenfalls auf Basis des Stromzählers Z2 errechnet wird.

Als Übertragungsnetzbetreiber Ü1 wird ein Energieversorgungsunternehmen verstanden, dessen Geschäftszweck in dem Aufbau und Betrieb des Übertra- gungsnetzes besteht. Als weitere Kernaufgabe, die sich der Übertragungsnetzbetreiber Ü1 mit dem Verteilnetzbetreiber V1 teilt, wird die Sicherstellung der Netzstabilität durch ein entsprechendes Angebot von Regelenergie betrieben. Diese Regelenergie kann situationsabhängig durch das Elektrofahrzeug E1 in das Netz des Verteilnetzbetreibers V1 eingespeist werden und wird über die Strecke Elektrofahrzeug E1 mit mobilem Stromzähler E10 - Kommunikationsverbindung K1 - Stromtankstelle T1 - zweite Kommunikationsverbindung K2 - Abrechnungsserver D1 verrechnet.

Neben der Möglichkeit zur Abrechnung des örtlich flexiblen Strombezugs ist über die Anordnung Elektrofahrzeug E1 mit mobilem Stromzähler E10 - erste Kommunikationsverbindung K1 - Stromtankstelle T1 - zweite Kommunikationsverbindung K2 - Abrechnungsserver D1 ebenfalls erstmals die Abrechnung der Einspeisung elektrischer Energie aus dem elektrischen Speicher eines Elektro- fahrzeuges E1 in das Netz des Verteilnetzbetreibers V1 oder aber direkt in das Hausnetz zum Eigenverbrauch möglich. Damit bildet das Elektrofahrzeug E1 eine „virtuelle Versorgungsinsel", die in Zeiten hohen Energieverbrauchs das öffentliche Versorgungsnetz des Verteilnetzbetreibers V1 entlastet. Das dargestellte Verfahren stellt dies durch eine differenzierte Messung der entnomme- nen und eingespeisten Energie sicher, mit der Doppelzählung ausgeschlossen wird. Diese differenzierte Messung kann ggf. auch durch mehrere Messeinrichtungen (Submetering) erfolgen.

Die Einspeisung kann preislich oder zeitlich gesteuert oder aber aufgrund von Regelstrategien zur Optimierung der Netzstabilität des Verteil netzbetreibers V1 erfolgen. Die erste Kommunikationsverbindung K1 zwischen dem Elektrofahrzeug E1 und der Stromtankstelle T1 kann beliebig gestaltet sein. So kann die Kommunikationsverbindung K1 einerseits kabelgebunden ausgestaltet sein. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer Kommunikation unter Benutzung des Ladekabels, wie beispielsweise wechselstrombasierte Verfahren, insbesondere PLC, vorzugsweise Powerline, nach Homeplug usw. oder Digitalstrom (Informationsübertragung im Basisband in der Nähe des Nulldurchganges des Wechselstromes). Die Kommunikationsverbindung K2 kann aber auch über ein separa- tes Datenkabel erfolgen, welches parallel zum Ladekabel eingesetzt wird, beispielsweise TCP/IP über Ethernetkabel CAT5 mit RJ45-Buchsen oder als serielle Verbindung RS232, RS485 oder ein sonstiges Bussytem.

Die Ausgestaltung der ersten Kommunikationsverbindung K1 als Funkverbindung F1 über RFID- oder Transpondertechnologie würde beispielsweise genügen, um die Kennnummer ID1 und ggf. den Zählerstand des mobilen Stromzählers E10 auszulesen.

Bei der direkten funkbasierten Kommunikation F3 zwischen dem Elektrofahr- zeug E1 und dem Abrechnungsserver D1 nimmt das Elektrofahrzeug E1 über die erste Kommunikationsverbindung K1 Kontakt zu der Stromtankstelle T1 auf, um den Zählerstand des Stromzählers Z2 mit der Zählernummer ID2 abzuholen. Dann schickt das Elektrofahrzeug E1 über die Funkverbindung F3 einen Datensatz mit der Kennnummer ID1 und der Zählernummer ID2 an den Abrechnungsserver und holt sich dort die Freigabe zum Bezug von Strom bzw. zum Einspeisen von Strom. Nach dem „Tankvorgang" erfolgt über dieselbe Strecke die Übermittlung der Stromverbrauchswerte an den Abrechnungsserver D1. Als zweckmäßige Weiterentwicklung des Systems ist eine Kombination mit einer Vorrichtung zur Ortung O1 möglich. Die Ortung kann dazu satellitengestützt, beispielsweise über GPS, Galileo usw., mobilfunkgestützt über die Lokalisierung innerhal b der GSM-Funkzelle oder aber auch als Car-to-car- Kommunikation erfolgen, bei welcher verschiedenste Elektrofahrzeuge E1 sich über Zustandsdaten des Fahrzeugs oder über Informationen, beispielsweise bezüglich der nächsten Stromtankstelle T1 bis Tn, austauschen. Auf Basis dieser Daten ist eine Erweiterung möglich, um den bisherigen Energieverbrauch und den Ladezustand der Batterie mit der geplanten Fahrtroute zu einer rechnerischen Reichweite zu kombinieren und daraus die optimale Stromtankstelle T1 bis Tn in Abhängigkeit vom aktuellen Strombezugspreis und der jeweiligen Netzauslastung zu ermitteln. Bezugszeichenliste:

E1 Mobile Speicher- und Verbrauchseinheit / Elektrofahrzeug

T1 Ortsfeste Stromtankstelle 01 Vorrichtung zur Ortung

D1 Datenmanagementsystenn (Abrechnungsserver)

L1 Stromlieferant

Ü1 Übertragungsnetzbetreiber

V1 Verteilnetzbetreiber Z1 Messeinrichtung

Z2 Stromzähler

ID1 Kennnummer

ID2 Zählernummer

F1 , F2, F3 Funkverbindung 1 , 2 und 3 K1 , K2 Kommunikationsverbindung 1 und 2

E10 Mobiler Stromzähler

10 Zentrales Steuergerät

11 Aktor

12 Schalter 13 Kommunikationsmodul

14 Wechselrichter

15 Akkumulator

16 Verschlüsselungsmodul

17 Mittel zur Signierung 18 Bordcomputer

19 Display

20 Eingabegerät M Motor