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Title:
MOBILE SWITCHING OF REMOTELY CONTROLLABLE SWITCHES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/029999
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject matter discloses a method, performed by one or more devices, the method comprising: detecting a switching application; determining a switching order for components of a network coordinated by a network control station, based at least partly on the detected switching application; detecting a switching request to switch a remotely controllable switch of the network; determining an item of release information based at least partly on a status of the network and on the determined switching order, wherein the item of release information is indicative of allowing of the switching of the remotely controllable switch when the status of the network depicts the determined switching order, and wherein the item of release information is otherwise indicative of blocking of the switching of the remotely controllable switch; and switching the remotely controllable switch on the basis of the determined item of release information. A corresponding device and a corresponding system are furthermore disclosed.

Inventors:
KUGEL TORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/070213
Publication Date:
February 14, 2019
Filing Date:
July 25, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WESTNETZ GMBH (DE)
International Classes:
G06Q50/06
Foreign References:
EP3091630A12016-11-09
Other References:
WIKIPEDIA: "Schaltanlage", INTERNET ARTICLE, 11 February 2017 (2017-02-11), XP055508719, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180921]
WIKIPEDIA: "Leistungsschalter", INTERNET ARTICLE, 29 July 2017 (2017-07-29), XP055508722, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180921]
WIKIPEDIA: "Switchgear", INTERNET ARTICLE, 6 July 2017 (2017-07-06), XP055508725, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180921]
WIKIPEDIA: "Smart grid", INTERNET ARTICLE, 4 August 2017 (2017-08-04), XP055508729, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180921]
ARMANDO W. COLOMBO ET AL: "Industrial Cloud-Based Cyber-Physical Systems: The IMC-AESOP Approach", 8 May 2014, SPRINGER, ISBN: 978-3-319-05623-4, pages: Preface,ToC,Ch01 - Ch06,Ch11, XP055480251
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren, durchgeführt von einer oder mehreren Vorrichtungen (110),

umfassend:

- Erfassen eines Schaltantrags;

- Bestimmen einer Schaltreihenfolge für Bauteile (140a, 140b, 140c) eines von einer Netzleitstelle koordinierten Netzes (140) zumindest teilweise basierend auf dem erfassten Schaltantrag;

- Erfassen einer Schaltanfrage zum Schalten eines fernsteuerbaren Schalters

(140b) des Netzes;

- Bestimmen einer Freigabeinformation zumindest teilweise basierend auf einem Status des Netzes (140) und der bestimmten Schaltreihenfolge, wobei die

Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter (140b) ist, wenn der Status des Netzes (140) die bestimmte Schaltreihenfolge abbildet, und wobei die Freigabeinformation andernfalls indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter (140b) ist; und

- Schalten des fernsteuerbaren Schalters (140b) basierend auf der bestimmten Freigabeinformation.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die bestimmte Schaltreihenfolge einen oder mehrere Schaltschritte umfasst, die chronologisch durchzuführen sind, wobei das Schalten des fernsteuerbaren Schalters (140b) zumindest einen Schritt der Schaltreihenfolge darstellt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Status des Netzes (140) nach jedem

durchgeführten Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten Schaltreihenfolge erfasst wird, und die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens ist, falls sämtliche der einen oder mehreren Schaltschritte in der chronologischen Reihenfolge vor dem Schritt des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter [140b] durchgeführt wurden.

Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, wobei ein jeweiliger Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten Schaltreihenfolge eine Ortsinformation, eine Zeitinformation, eine Datumsinformation, eine

Personeninformation, oder eine Kombination hiervon umfasst.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Freigabeinformation ferner basierend auf einem oder mehreren der folgenden Parameter i) bis iv) bestimmt wird:

Schaltantragsinformation indikativ für einen von einem Nutzer (160, 170) gestellten Schaltantrag;

Ort der Schaltanfrage;

Zeit der Schaltanfrage;

Datum der Schaltanfrage; und

Person der Schaltanfrage (160).

Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Erfassen der Schaltanfrage eine

Authentifizierung eines Nutzers (160) umfasst, und das Erfassen der

Schaltanfrage erfolgt, wenn der Nutzer (160) erfolgreich authentifiziert ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Zustand des Netzes (140) zumindest den Schaltzustand von einem oder mehreren der folgenden Typen von Schaltern repräsentiert:

Manueller Schalter;

Manueller Schalter mit Datenanbindung für Überwachungsmöglichkeit; und Fernsteuerbarer Schalter (140b).

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die bestimmte Freigabeinformation vor dem Schalten des fernsteuerbaren Schalters (140b) ausgegeben bzw. deren Ausgabe veranlasst wird, und das Schalten des fernsteuerbaren Schalters (140b) ferner bei Erfassen einer

Schaltbetätigungsinformation indikativ für ein Auslösen des Schaltvorgangs für den fernsteuerbaren Schalter erfolgt.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei von der

bestimmten Freigabeinformation eine Beschränkungsinformation umfasst ist, wobei die Beschränkungsinformation indikativ für eine zeitliche Beschränkung der Freigabeinformation ist, wobei die Freigabeinformation nach Ablauf der zeitlichen Beschränkung indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter (140b) ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schaltanfrage von einem elektronischen Gerät (130) gesendet wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eine der einen oder mehreren Vorrichtungen ein Server konfiguriert zum Ausführen eines Netzleitsystems (110) ist.

12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei ausschließlich für den Zeitpunkt des

Schaltens des fernsteuerbaren Schalters (140b) eine Schnittstelle des

Netzleitsystems (110) für einen Zugriff durch das elektronische Gerät (130) freigeschaltet ist.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine maximale Anzahl an Schaltvorgängen des fernsteuerbaren Schalters (140b), die in einem vordefinierten zeitlichen Rahmen durchgeführt werden können, als

Schaltvorgangsinformation von der Freigabeinformation umfasst ist, und wobei bei Überschreiten der maximalen Anzahl an Schaltvorgängen die Freigabeinformation indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter (140b) ist.

14. Vorrichtung umfassend Mittel zur Durchführung und/oder Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13.

15. System, umfassend:

zumindest eine Vorrichtung (110) zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13, und

zumindest ein elektronisches Gerät (130), wobei das elektronische Gerät dazu eingerichtet und/oder ausgebildet ist, eine Schaltanfrage an die zumindest eine Vorrichtung (110) zu senden, eine Freigabeinformation von der zumindest einen Vorrichtung zu empfangen, und/oder eine Schaltbetätigungsinformation an die zumindest eine Vorrichtung (110) zu senden.

Description:
Mobiles Schalten von fernsteuerbaren Schaltern

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schalten eines fernsteuerbaren Schalters, z. B. in Mittelspannungs- und Hochspannungsnetzen.

Hintergrund der Erfindung

Ein bekanntes Problem, z. B. in Mittel- und Hochspannungsnetz ist, dass zur

Freischaltung von Netzteilen und/oder technischen Betriebsmittel in Mittel- und Hochspannungsnetzen das Schalten von Schaltern des Netzes zwischen einem im Feld ansässigen Monteur und einer Netzleitstelle, die zur Überwachung und Steuerung des Netzes zuständig ist, synchron verarbeitet wird. Das heißt, dass bei der Freischaltung von Netzteilen und/oder technischen Betriebsmittel und/oder Teilen von Anlagen freigeschaltet werden, indem eine telefonische Kommunikation zwischen dem

Monteur und einem Mitarbeiter der Netzleitstelle stattfindet. Nach der Freischaltung können beispielsweise Instandhaltungsarbeiten oder dergleichen durchgeführt werden.

Einzelne Schaltschritte zum Freischalten von Netzteilen und/oder technischen Betriebsmitteln des Netzes werden nach einem standardisierten Schema zwischen dem Monteur und einem Mitarbeiter der Netzleitstelle durchgeführt. Um

beispielsweise bei Instandhaltungsarbeiten von technischen Betriebsmitteln im Prozessnetz ein Schalten eines fernsteuerbaren Schalters durchzuführen, muss eine derartige synchrone Kommunikation zwischen dem Monteur und dem Mitarbeiter der Netzleitstelle stattfinden. Beispielsweise informiert der Monteur den Mitarbeiter in der Netzleitstelle, dass zur Freischaltung des Netzteils und/oder des technischen Betriebsmittels nun ein Schalten des fernsteuerbaren Schalters erforderlich ist.

Daraufhin gibt der Mitarbeiter in einem Netzleitsystem einen Steuerbefehl zum Schalten des fernsteuerbaren Schalters ein, wobei vorher eine Überprüf Erforderlichkeit des Schaltens und eine Überwachung etwaig erforderlicher vorheriger Schaltschritte durch die Netzleitstelle stattgefunden haben. Die

Fernschaltung des fernsteuerbaren Schalters übernimmt die Netzleitstelle. Aus dem Stand der Technik sind zur Entlastung der Netzleitstelle bzw. deren

Mitarbeiter Lösungen bekannt, die ein automatisches Nachführen von durchgeführten Schaltschritten ermöglichen. Einzelne Betriebsmittel des Netzes sind mit einem Identifikationscode, z. B. einem Barcode oder QR-Code versehen, wobei der Monteur nach dem Schalten den Identifikationscode mit einem elektronischen Gerät einließt (z. B. einscannt), den neuen Status des Betriebsmittels (z. B. Schalter aus) einträgt, und diese Information beispielsweise von einer Applikation des elektronischen Gerätes an die Netzleitstelle überträgt, so dass der aktuelle Status des Netzes ohne

Kapazitätsbindung des Personal in der Netzleitstelle nachgeführt ist. Dies erleichtert beispielsweise die Überwachung etwaig erforderlicher vorheriger Schaltschritte durch einen Mitarbeiter der Netzleitstelle.

Fernsteuerbare Schalter von Netzen liegen in einer sicherheitskritischen Infrastruktur dieser Netze. Um eine Manipulation insbesondere durch unberechtigte Dritte auszuschließen, wurde bisher auf eine Fernschaltung von fernsteuerbaren Schalter von außerhalb der Netzleitstelle verzichtet. Insbesondere macht eine Fernschaltung einen Zugriff auf das Netzleitsystem über ein öffentliches Netz erforderlich, (z. B.

mittels einer sogenannten App eines Smartphones, wobei die App über ein

öffentliches Netz [z. B. Internet) auf die sicherheitskritische Infrastruktur des

Netzleitsystems zur Fernschaltung zugreifen muss), notwendig.

Es wäre wünschenswert fernsteuerbare Schalter unter Berücksichtigung von sicherheitskritschen Aspekten nicht nur vom Ort der Netzleitstelle aus schalten zu können. Allgemeine Beschreibung einiger beispielhafter Ausführungsformen der

Erfindung Vor dem Hintergrund des dargestellten Standes der Technik ist es somit Aufgabe, die beschriebenen Probleme zumindest teilweise zu verringern oder zu vermeiden, das heißt insbesondere eine Möglichkeit bereitzustellen, dass fernsteuerbare Schalter eines Netzes über die Möglichkeit des Schaltens von der Netzleitstelle aus

hinausgehend schaltbar sind, unter Berücksichtigung sicherheitskritischer Aspekte des Netzes.

Diese Aufgabe wird gegenständlich durch ein Verfahren, durchgeführt von einer oder mehreren Vorrichtungen gelöst, umfassend:

- Erfassen eines Schaltantrags;

Bestimmen einer Schaltreihenfolge für Bauteile eines von einer Netzleitstelle koordinierten Netzes zumindest teilweise basierend auf dem erfassten

Schaltantrag;

Erfassen einer Schaltanfrage zum Schalten eines fernsteuerbaren Schalters des Netzes;

Bestimmen einer Freigabeinformation zumindest teilweise basierend auf einem Status des Netzes und der bestimmten Schaltreihenfolge, wobei die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter ist, wenn der Status des Netzes die bestimmte Schaltreihenfolge abbildet, und wobei die Freigabeinformation andernfalls indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter ist; und

Schalten des fernsteuerbaren Schalters basierend auf der bestimmten

Freigabeinformation.

Ein Schaltantrag umfasst ein freizuschaltendes Netzteil und/oder Betriebsmittel des Netzes zur Durchführung einer Maßnahme (z. B. Instandhaltungsarbeiten). Zur Freischaltung wird eine Schaltreihenfolge (z. B. eine Schrittliste umfassend einen oder mehrere Schaltschritt) bestimmt. Ein Schaltauftrag entspricht einem einzelnen Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolge. Um fernsteuerbare Schalter eines Netzes über die Möglichkeit des Schaltens von der Netzleitstelle aus hinausgehend zu schalten, wird gegenständlich eine Schaltanfrage erfasst. Diese Schaltanfrage kann beispielsweise von einem Monteur stammen, wobei die Schaltanfrage z. B. mittels einer sogenannten App, die von einem elektronischen Gerät (z. B. ein Smartphone, Tablet, oder dergleichen um einige nicht-limitierende Beispiele zu nennen) ausgeführt wird, übermittelt wird. Da es sich bei dem Schalten eines fernsteuerbaren Schalters eines Netzes, wie etwa einem Mittelspannungsund/oder Hochspannungsnetz, um ein höchst sicherheitskritisches Verfahren handelt, muss sichergestellt werden muss, dass kein unberechtigtes Schalten des

fernsteuerbaren Schalters durchgeführt werden kann, z. B. durch einen

unberechtigten Dritten. Dies könnte beispielsweise die Versorgungssicherheit der über das Netz versorgten Verbraucher gefährden.

Die Schaltreihenfolge wird von dem Netzleitsystem bestimmt (z. B. berechnet). Das Netzleitsystem wird beispielsweise von einem Server ausgeführt. Die

Schaltreihenfolge ist beispielsweise eine notwendige Schaltreihenfolge, die im Netz an einem oder mehreren Bauteilen durchgeführt werden muss, um die Netzteile und/oder Betriebsmittel des Netzes gemäß dem beispielsweise von einem Monteur gestellten und entsprechend erfassten Schaltauftrag freizuschalten. Dabei können beispielsweise auch andere terminierte Schaltaufträge diese bestimmte

Schaltreihenfolge beeinflussen. Die Berechnung und das anschließende Prüfen von einem Mitarbeiter der Netzleitstelle können beispielsweise ferner sicherstellen, dass z. B. die Sicherheit eines oder mehrerer an der Bearbeitung des Schaltauftrags (bzw. mehrerer Schaltaufträge) beteiligter Monteure gewährleistet ist.

Entsprechend erfolgt ein Bestimmen der Freigabeinformation. Die

Freigabeinformation ist indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter, wenn der Status des Netzes dem der bestimmten

Schaltreihenfolge entspricht, und andernfalls ist die Freigabeinformation indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter. Basierend auf der erfassten Schaltanfrage wird beispielsweise überprüft, ob die bestimmte Schaltreihenfolge, z. B. Vorbedingungen bzw. vorherige Schritte der Schaltreihenfolge ausgeführt wurde. Der Status des Netzes umfasst bzw. bildet beispielsweise die Vorbedingungen ab. Der Status des Netzes umfasst beispielsweise eine Information, ob die vorherigen Schritte der bestimmten Schaltreihenfolge ausgeführt wurden. Durchgeführte Schaltschritte werden beispielsweise von der Netzleitstelle in dem Netzleitsystem zumindest nachgeführt und/oder der aktuelle Schaltzustand eines Bauteils des Netzes wird von dem Netzleitsystem überwacht und ist unmittelbar als Status des Netzes nachvollziehbar. Nur wenn folglich der Status des Netzes demjenigen entspricht, der vorliegen muss, damit ein Schalten des fernsteuerbaren Schalters durchgeführt werden kann bzw. darf, ist die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter.

Basierend auf der bestimmten Freigabeinformation kann das Schalten des

fernsteuerbaren Schalters erfolgen.

Eine beispielhafte Ausgestaltung des Gegenstands sieht vor, dass die bestimmte Schaltreihenfolge einen oder mehrere Schaltschritte umfasst, die chronologisch durchzuführen sind, wobei das Schalten des fernsteuerbaren Schalters zumindest einen Schritt der Schaltreihenfolge darstellt.

Ein Schaltschritt ist im Folgenden auch mit„Schaltauftrag" bezeichnet. Die bestimmte Schaltreihenfolge umfasst beispielsweise eine Schrittliste mit einzelnen

Schaltschritten. Zur Freischaltung von Netzteilen und/oder Betriebsmitteln des Netzes müssen die Schaltschritte gemäß der bestimmten Schaltreihenfolge durchgeführt werden. Erst nach dem Ausführen des letzten Schaltschritts gemäß der bestimmten

Schaltreihenfolge ist die Freischaltung des vorgesehenen Netzteils und/oder

Betriebsmittels des Netzes erfolgt. Beispielsweise können Instandhaltungs-,

Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten an dem Netzteil und/oder Betriebsmittel des Netzes durchgeführt werden. Sind diese abgeschlossen, erfolgt eine sogenannte Rückschaltung, wobei nach erfolgter Rückschaltung der zuvor freigeschaltete Netzteil und/oder das Betriebsmittel wieder am Betrieb des Netzes teilnehmen. Hierzu erfolgt das Erfassen eines weiteren Schaltauftrags, ein erneutes bestimmen einer

Schaltreihenfolge, ein Erfassen einer weiteren Schaltanfrage, ein Bestimmen einer weiteren Freigabeinformation, und ein Schalten des fernsteuerbaren Schalters, wobei das gegenständliche Verfahren nach allen Aspekten erneut Anwendung findet.

Eine weitere beispielhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Status des Netzes nach jedem durchgeführten Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten Schaltreihenfolge erfasst wird, und die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens ist, falls sämtliche der einen oder mehreren

Schaltschritte in der chronologischen Reihenfolge vor dem Schritt des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter durchgeführt wurden. In einer beispielhaften Ausgestaltung des Gegenstands umfasst ein jeweiliger

Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten

Schaltreihenfolge eine Ortsinformation, eine Zeitinformation, eine

Datumsinformation, eine Personeninformation, oder eine Kombination hiervon. Die Ortsinformation ist beispielsweise indikativ für einen vorbestimmten Position oder einen vorbestimmten Umkreis, von dem der jeweilige Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolge durchführbar ist. Beispielsweise kann gemäß der Ortsinformation festgelegt sein, dass nur bei Aufenthalt an dem vorbestimmten Ort oder dem vorbestimmten Umkreis ein [Fern-) Schalten des fernsteuerbaren Schalters möglich.

Die Zeitinformation ist beispielsweise indikativ für ein vorbestimmtes Zeitintervall, z. B. eines Tages oder sich erstreckend über mehrere Tage, in dem der jeweilige

Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolge durchführbar ist. Die Datumsinformation ist beispielsweise indikativ für ein bestimmtes Datum oder für ein bestimmtes Datumsintervall, an dem der jeweilige Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolge durchführbar ist. Insbesondere kann die Zeitinformation mit einer Datumsinformation assoziiert sein, oder vice versa. Derart kann insbesondere ein Intervall festgelegt werden, in dem der jeweilige Schaltschritt der bestimmten

Schaltreihenfolge durchführbar ist.

Die Personeninformation ist beispielsweise indikativ für eine oder mehrere Personen, die beispielsweise anhand einer Identifikationsinformation eindeutig bestimmt werden können. Den jeweiligen Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolge, der mit der Personeninformation beispielsweise assoziiert ist, können beispielsweise (nur) die gemäß der Personeninformation vorbestimmten einen oder mehreren Personen durchführen. Derart kann sichergestellt werden, dass nur berechtigte oder vorbestimmte Personen einen jeweiligen Schaltschritt, insbesondere das Schalten des fernsteuerbaren Schalters durchführen bzw. ausführen können.

Umfasst ein jeweiliger Schaltschritt mehr als eine der verschiedenen Informationen (Ortsinformation, Zeitinformation, Datumsinformation, Personeninformation, oder eine Kombination hiervon), können diese beispielsweise miteinander verknüpft sein. Beispielsweise für den Fall, dass ein jeweiliger Schaltschritt der bestimmten

Schaltreihenfolge eine Ortsinformation und eine Personeninformation umfasst, kann der jeweilige Schaltschritt (z. B. das Schalten des fernsteuerbaren Schalters) der bestimmten Schaltreihenfolge beispielsweise nur durchgeführt werden, wenn eine vorbestimmte Person gemäß der Personeninformation sich an einem gemäß der Ortsinformation vorbestimmten Aufenthaltsort aufhält. Dies kann beispielsweise mittels eines oder mehrerer Sensoren, die beispielsweise von einem elektronischen Gerät (z. B. ein Smartphone, ein Tablet, oder dergleichen), das beispielsweise die Person mitführt, umfasst sind, durchgeführt werden. Beispielsweise kann eine Lokalisierung mittels eines Satellitenbasierten Ortungssystems (z. B. GPS (Global Positioning System), GALILEO, oder dergleichen, um einige nicht-limitierende

Beispiele zu nennen) durchgeführt werden. Eine beispielhafte Ausgestaltung des Gegenstands sieht vor, dass die Freigabeinformation ferner basierend auf einem oder mehreren der folgenden Parameter i) bis iv) bestimmt wird:

i) Schaltantragsinformation indikativ für einen von einem Nutzer gestellten Schaltantrag;

ii) Ort der Schaltanfrage;

iii) Zeit der Schaltanfrage;

iv) Datum der Schaltanfrage; und

v) Person der Schaltanfrage.

Die Schaltanfrage kann beispielsweise eine Schaltantragsinformation umfassen, die indikativ für einen von einem Nutzer (z. B. eine Person; ein Monteur) gestellten Schaltantrag ist. Derart kann beispielsweise bestimmt werden, ob die erfasste Schaltanfrage von der gleichen Person oder von einer Person aus dem gemäß dem gestellten Schaltantrag vorbestimmten Personenkreis stammt oder nicht.

Die erfasste Schaltanfrage kann beispielsweise eine oder mehrere Informationen indikativ für einen Ort der Schaltanfrage, eine Zeit der Schaltanfrage, ein Datum der Schaltanfrage, eine Person der Schaltanfrage, oder eine Kombination hiervon sein. Beispielsweise kann bestimmt werden, ob diese von der erfassten Schaltanfrage umfassten Informationen (Ort der Schaltanfrage, Zeit der Schaltanfrage, Datum der Schaltanfrage, Person der Schaltanfrage, oder eine Kombination hiervon) mit den von einem jeweiligen Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten Schaltreihenfolge umfassten Informationen (Ortsinformation,

Zeitinformation, Datumsinformation, Personeninformation, oder eine Kombination hiervon) übereinstimmen. Für den Fall, dass eine Übereinstimmung gemäß der von der erfassten Schaltanfrage umfassten Informationen mit den von dem jeweiligen Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten

Schaltreihenfolge vorliegt, kann entsprechend die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter bestimmt werden. Andernfalls kann die Freigabeinformation beispielsweise indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter sein.

In dem mit den Bauteilen des Netzes verknüpften Netzleitsystem, welches von der Netzleitstelle koordiniert wird, kann beispielsweise hinterlegt sein, dass der fernsteuerbare Schalter geschaltet werden muss. Hierzu ist beispielsweise die bestimmte Schaltreihenfolge in einem Speicher (z. B. eine Datenbank] des

Netzleitsystems hinterlegt. Nur für den Fall, dass eine Übereinstimmung zwischen den von der erfassten Schaltanfrage umfassten Informationen und den von dem jeweiligen Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte der bestimmten

Schaltreihenfolge vorliegt, kann der fernsteuerbare Schalter geschaltet werden.

Beispielsweise kann gemäß der von der erfassten Schaltanfrage umfassten Zeit der Schaltanfrage und der von einem Schaltschritt zum Schalten eines fernsteuerbaren Schalters des Netzes überprüft werden, ob die Schaltanfrage zum Schalten des fernsteuerbaren Schalters innerhalb des gemäß der Zeitinformation vorbestimmten Zeitintervalls erfolgt.

In einer beispielhaften Ausgestaltung des Gegenstands umfasst das Erfassen der Schaltanfrage eine Authentifizierung eines Nutzers, und das Erfassen der

Schaltanfrage erfolgt, wenn der Nutzer erfolgreich authentifiziert ist.

Eine weitere beispielhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Zustand des Netzes zumindest den Schaltzustand von einem oder mehreren der folgenden Typen von Schaltern repräsentiert:

a. Manueller Schalter;

b. Manueller Schalter mit Datenanbindung für Überwachungsmöglichkeit; und c. Fernsteuerbarer Schalter.

Manuelle Schalter bieten keine unmittelbare Überwachungsmöglichkeit des Zustands (z. B. eingeschaltet oder ausgeschaltet) des Schalters. Jedoch kann ein Schaltschritt gemäß der bestimmten Schaltreihenfolge das Schalten eines manuellen Schalters erfordern. Dies muss beispielsweise als Zustand des Netzes erfasst werden können, damit die Freigabeinformation bestimmt werden kann. Derartige manuelle Schalter bieten keine unmittelbare Überwachungsmöglichkeit, z. B. durch einen Sensor, der den manuellen Schalter überwacht und über eine Datenanbindung den Zustand des manuellen Schalters an das Netzleitsystem bzw. die Netzleitstelle übermitteln kann. Um den Zustand derartiger manueller Schalter im Netz erfassen zu können, werden diese in der Netzleitstelle nachgeführt. Der entsprechende Schaltstatus wird hierbei jeweils händisch von einem Mitarbeiter der Netzleitstelle erfasst und kann dann als Zustand des Netzes, z. B. in dem Netzleitsystem eingetragen und erfasst werden.

Ferner kann das Netz manuelle Schalter mit einer Überwachungsmöglichkeit, z. B. mittels eines Sensors, der den Schaltzustand des manuellen Schalters erfasst und über eine Datenanbindung an das Netzleitsystem bzw. die Netzleitstelle übermittelt, umfassen. Auch derartige Schalter können von dem Zustand des Netzes umfasst sein bzw. repräsentiert sein.

Fernsteuerbare Schalter verfügen zusätzlich über Mittel, die ein Schalten des Schalters beispielsweise über eine Datenanbindung aus der Ferne, z. B. mittels des

Netzleitsystems, ermöglichen.

Eine beispielhafte Ausgestaltung des Gegenstands sieht vor, dass die bestimmte Freigabeinformation vor dem Schalten des Schalters ausgegeben bzw. deren Ausgabe veranlasst wird, und das Schalten des Schalters ferner bei Erfassen einer

Schaltbetätigungsinformation indikativ für ein Auslösen des Schaltvorgangs für den fernsteuerbaren Schalter erfolgt.

Ein Nutzer, z. B. ein Monteur erhält durch die Ausgabe beispielsweise die bestimmte Freigabeinformation. Die Freigabeinformation wird beispielsweise auf ein

elektronisches Gerät des Monteurs, mit dem der Monteur beispielsweise die

Schaltanfrage versendet hat, übermittelt. Das Auslösen des Schaltens des

fernsteuerbaren Schalters kann beispielsweise nun erfolgen, wenn der Monteur dies wünscht. Beispielsweise kann der Monteur eine entsprechende Eingabe, z. B. in das elektronische Gerät eingeben. Daraufhin wird beispielsweise eine

Schaltbetätigungsinformation von dem elektronischen Gerät an das Netzleitsystem übermittelt. Optional kann beispielsweise ein generierter und entsprechend mit übertragener Sessiontoken überprüft werden. Weitere Details zu einem Sessiontoken sind nachstehend in dieser Spezifikation beschrieben. Auf der Basis des Ergebnisses der Überprüfung kann beispielsweise eine Schnittstelle des Netzleitsystems freigegeben werden und erst dann erfolgt das Schalten des fernsteuerbaren Schalters. Derart kann der Monteur den Zeitpunkt des Schaltens des fernsteuerbaren Schalters explizit bestimmen. Denn bei einem Schalten des fernsteuerbaren Schalters unmittelbar nach einer erfassten Schaltanfrage und dem Bestimmen der

Freigabeinformation, könnte es sein, dass das Schalten des fernsteuerbaren Schalters zu einem Zeitpunkt geschieht, zu welchem der Monteur nicht damit rechnet. Das Erfassen einer Schaltbetätigungsinformation schafft entsprechend eine Steuer- und Beeinflussungsmöglichkeit für das Schalten des fernsteuerbaren Schalters, z. B. für den Monteur.

In einer beispielhaften Ausgestaltung des Gegenstands ist von der bestimmten Freigabeinformation eine Beschränkungsinformation umfasst, wobei die

Beschränkungsinformation indikativ für eine zeitliche Beschränkung der

Freigabeinformation ist, wobei die Freigabeinformation nach Ablauf der zeitlichen Beschränkung indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter ist. Die Beschränkungsinformation kann beispielsweise ein sogenannter Sessiontoken sein. Die ausgegebene Freigabeinformation kann beispielsweise einen generierten Sessiontoken umfassen. Optional kann basierend auf der bestimmten

Freigabeinformation für den Fall, dass die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter ist, beispielsweise ein Sessiontoken generiert werden. Dieser Sessiontoken kann beispielsweise ausgegeben werden bzw. dessen Ausgabe kann veranlasst werden. Der Sessiontoken kann beispielsweise an ein elektronisches Gerät, von dem beispielsweise die erfasste Schaltanfrage stammt, übermittelt werden. Die Generierung bzw. Erstellung des Sessiontokens kann beispielsweise von realen physikalischen Bedingungen innerhalb des Netzes, z. B. repräsentiert durch den Status des Netzes, abhängen.

Beispielsweise ermöglicht ein generierter Sessiontoken einen Zugriff auf ein

Netzleitsystem, das das Schalten des fernsteuerbaren Schalters beispielsweise durch ein elektronisches Gerät, von dem die erfasste Schaltanfrage stammt, gestattet. Hierzu kann beispielsweise basierend auf dem generierten Sessiontoken eine Schnittstelle des Netzleitsystems freigegeben werden. Nach dem Schalten des fernsteuerbaren Schalters kann die Schnittstelle beispielsweise (wieder) gesperrt werden. Der Sessiontoken kann dann seine Gültigkeit verlieren. Entsprechend kann ein Zugriff auf das Netzleitsystem über ein öffentliches Netz nur für die Zeit erfolgen, in die erforderliche Schnittstelle freigegeben ist.

Das Schalten des fernsteuerbaren Schalters kann beispielsweise für den Fall erfolgen, dass die Beschränkungsinformation bzw. der Sessiontoken indikativ für eine zeitliche Beschränkung der Freigabeinformation ist, die noch nicht abgelaufen ist.

Beispielsweise kann die Beschränkungsinformation nach dem Bestimmen der Freigabeinformation eine Gültigkeit für ein bestimmtes Zeitintervall beginnend mit dem abgeschlossenen Schritt des Bestimmens der Freigabeinformation umfassen. Das Schalten des fernsteuerbaren Schalters kann beispielsweise nur dann erfolgen, wenn beispielsweise die Schaltbetätigungsinformation innerhalb des von der

Beschränkungsinformation bestimmten Zeitintervalls erfasst wird. Die

Beschränkungsinformation bzw. der Sessiontoken, der von der Freigabeinformation umfasst ist bzw. mit dieser assoziiert ist, kann beispielsweise im Netzleitsystem nachgehalten werden (z. B. in einem Speicher des Netzleitsystems gespeichert sein).

Eine weitere beispielhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Schaltanfrage von einem elektronischen Gerät gesendet wird. Das elektronische Gerät ist beispielsweise ein mobiles Gerät (z. B. ein Smartphone, Tablet oder dergleichen, um einige nicht-limitierende Beispiele zu nennen). Das elektronische Gerät verfügt beispielsweise über eine Kommunikationsschnittstelle, die eine drahtlose Kommunikation (z. B. nach den WLAN (Wireless Local Area Network) Standard und/oder dem Bluetooth Standard) ermöglicht.

In einer beispielhaften Ausgestaltung des Gegenstands ist zumindest eine der einen oder mehreren Vorrichtungen ein Server konfiguriert zum Ausführen eines

Netzleitsystems. Das Netzleitsystem ist beispielsweise von einem oder mehreren Servern repräsentiert, die zusammen das gegenständliche Verfahren nach allen Aspekten ausführen können.

Eine beispielhafte Ausgestaltung des Gegenstands sieht vor, dass ausschließlich für den Zeitpunkt des Schaltens des fernsteuerbaren Schalters eine Schnittstelle des Netzleitsystems für einen Zugriff durch das elektronische Gerät freigeschaltet ist

Auch die Schnittstelle zum Zugriff auf das Netzleitsystem, z. B. von einer Applikation, die von einem elektronischen Gerät ausgeführt wird, ist beispielsweise nur zeitlich beschränkt/begrenzt freigeschaltet. Dies kann beispielsweise mit einem zuvor beschriebenen Sessiontoken und/oder einer von der Freigabeinformation umfassten Beschränkungsinformation realisiert sein.

In einer beispielhaften Ausgestaltung des Gegenstands ist eine maximale Anzahl an Schaltvorgängen des fernsteuerbaren Schalters, die in einem vordefinierten zeitlichen Rahmen durchgeführt werden können, als Schaltvorgangsinformation von der Freigabeinformation umfasst, und bei Überschreiten der maximalen Anzahl an Schaltvorgängen ist die Freigabeinformation indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter.

Beispielsweise kann die maximale Anzahl an Schaltvorgängen beschränkt werden. Beispielsweise kann ein Sessiontoken generiert werden, der für den Fall, dass gemäß der bestimmten Schaltreihenfolge ein mehrmaliges Schalten des fernsteuerbaren Schalters vorgesehen ist, diese Anzahl an Schaltvorgängen für den fernsteuerbaren Schalters zugelassen ist. Der vordefinierte zeitliche Rahmen kann beispielsweise identisch mit dem der zeitlichen Beschränkung gemäß der Freigabeinformation sein.

Die Schaltvorgangsinformation kann beispielsweise von einem jeweiligen

Schaltschritt der einen oder mehreren Schaltschritte von der bestimmten

Schaltreihenfolge umfasst sein. Das gegenständliche Verfahren ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit zum mobilen Schalten eines fernsteuerbaren Schalters in einem Netz, wobei der fernsteuerbare Schalter in einem sicherheitskritschen Bereich des Netzes angeordnet ist. Durch einen Abgleich von einer Anfrage zum Schalten mit einer gemäß der bestimmten

Schaltreihenfolge bestimmten Reihenfolge in dem Netzleitsystem kann diese

Sicherheit gewährleistet werden. Hierzu können beispielsweise eine oder mehrere der folgenden Parameter abgeglichen werden, so dass die Freigabeinformation nur dann indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens des fernsteuerbaren Schalters ist: i) Schaltantrag liegt vor;

ii) Zeit/Tag/Datum der Anfrage zum Schalten des fernsteuerbaren Schalters stimmt mit von einem jeweiligen Schaltschritt der bestimmten

Schaltreihenfolgen umfassten Zeitinformation/Datumsinformation über ein; iii) Authentifizierte Person der Anfrage zum Schalten des fernsteuerbaren

Schalters stimmt mit von einem jeweiligen Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolgen umfassten Personeninformation überein;

iv) Zustand des Netzes (z. B. Schaltbedingungen) gemäß der bestimmten

Schaltreihenfolge (z. B. Muster) stimmt überein;

v) Zugriff auf das Netzleitsystem wird geprüft, Person muss sich authentifizieren,

Zugriff auf Schnittstelle zum Schalten des fernsteuerbaren Schalters ist nur möglich, wenn die gemäß dem jeweiligen Schaltschritt der bestimmten Schaltreihenfolge definierten Parameter (z. B. Zeit, Tag, Ort, Person, oder eine

Kombination hiervon) vorliegen. Die Schnittstelle zum Zugriff auf den fernsteuerbaren Schalter des Netzleitsystems wird nur dann freigegeben, wenn beispielsweise eine oder mehrere dieser

Bedingungen vorliegen. Derart ist ein Zugriff von einem elektronischen Gerät einer Person (z. B. Monteur) über ein öffentliches Netz (z. B. Internet) auf das

Netzleitsystem möglich unter der Berücksichtigung sicherheitskritischer Aspekte des Netzes.

Die gegenständliche Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung umfassend Mittel zur Durchführung und/oder Ausführung des gegenständlichen Verfahrens.

Die gegenständliche Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System, umfassend:

zumindest eine Vorrichtung zur Ausführung eines gegenständlichen Verfahrens, und zumindest ein elektronisches Gerät, wobei das elektronische Gerät dazu eingerichtet und/oder ausgebildet ist, eine Schaltanfrage an die zumindest eine Vorrichtung zu senden, eine Freigabeinformation von der zumindest einen Vorrichtung zu empfangen, und/oder eine Schaltbetätigungsinformation an die zumindest eine Vorrichtung zu senden. Die zuvor in dieser Beschreibung beschriebenen beispielhaften Ausgestaltungen sollen auch in allen Kombinationen miteinander offenbart verstanden werden.

Insbesondere sollen beispielhafte Ausgestaltungen in Bezug auf die unterschiedlichen Aspekten offenbart verstanden werden. Insbesondere sollen durch die vorherige oder folgende Beschreibung von

Verfahrensschritten gemäß bevorzugter Ausführungsformen eines Verfahrens auch entsprechende Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte durch bevorzugte Ausführungsformen einer Vorrichtung offenbart sein. Ebenfalls soll durch die Offenbarung von Mitteln einer Vorrichtung zur Durchführung eines

Verfahrensschrittes auch der entsprechende Verfahrensschritt offenbart sein. Weitere vorteilhafte beispielhafte Ausgestaltungen sind der folgenden detaillierten Beschreibung einiger beispielhafter Ausführungsformen, insbesondere in Verbindung mit den Figuren, zu entnehmen. Die Figuren sollen jedoch nur dem Zwecke der Verdeutlichung, nicht aber zur Bestimmung des Schutzbereiches dienen. Die Figuren sind nicht maßstabsgetreu und sollen lediglich das allgemeine Konzept beispielhaft widerspiegeln. Insbesondere sollen Merkmale, die in den Figuren enthalten sind, keineswegs als notwendiger Bestandteil erachtet werden.

Kurze Beschreibung der Figuren

In der Zeichnung zeigt

Fig. l eine beispielhafte Ausgestaltung eines gegenständlichen Systems;

Fig. 2 ein beispielhaftes Flussdiagramm einer Vorbereitung zur Durchführung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens; beispielhafte schematische Flussdiagramme einer Schaltung

(Vorbereitung und Hinschaltung) unter Verwendung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens; und

Fig. 4a-b beispielhafte schematische Flussdiagramme einer Rückschaltung unter

Verwendung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens. Detaillierte Beschreibung einiger beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung

Fig. 1 zeigt eine beispielhafte Ausgestaltung eines gegenständlichen Systems.

Das System 100 umfasst einen Server 110, der beispielsweise konfiguriert ist, ein Netzleitsystem auszuführen und/oder zu steuern. Das System 100 umfasst eine Datenbank 120, die mit dem Server 100 elektrisch verbunden ist. Das System 100 umfasst ein mit dem Server 110 elektrisch verbundenes Netz 140, das beispielsweise als Mittel- oder Hochspannungsnetz ausgebildet ist. Das Netz 140 umfasst ein oder mehrere Netzteile (z. B. Transformator 140a) und/oder Betriebsmittel (z. B. Mitteloder Hochspannungsleitung 140c), sowie zumindest einen von dem Netzleitsystem fernsteuerbaren Schalter 140b. Das System 100 umfasst ferner ein

Kommunikationsnetz 150, z. B. das Internet, über welches beispielsweise von dem System 100 umfasste elektronische Geräte 130 mit dem Server 110 kommunizieren können. Das elektronische Gerät 130 kann beispielsweise als ein Smartphone, oder ein Tablet oder dergleichen ausgebildet sein, wobei in Fig. 1 zwei verschiedene Realisierungen dargestellt sind. Das elektronische Gerät kann von einem Nutzer, z. B. einem Monteur 160 verwendet und eingesetzt werden. Das Netzleitsystem, welches auf dem Server 110 ausgeführt ist, kann beispielsweise von einem Mitarbeiter 170 (z. B. Netzführer) gesteuert und/oder geregelt werden. Das System 100 ist dazu ausgebildet und/oder eingerichtet, ein gegenständliches Verfahren nach allen Aspekten auszuführen und/oder zu steuern.

Fig. 2 zeigt ein beispielhaftes schematisches Flussdiagramm einer Vorbereitung zur Durchführung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens.

Das Flussdiagramm 200 kann beispielsweise von einer oder mehreren Vorrichtungen durchgeführt und/oder ausgeführt, z. B. von einem Server 110 nach Fig. 1, der beispielsweise konfiguriert ist, ein Netzleitsystem zu repräsentieren. In Schritt 201 erfolgt ein Erfassen eines Schaltantrags.

In Schritt 202 erfolgt ein Bestimmen einer Schaltreihenfolge für Bauteile (z. B.

Netzteile und/oder Bauteilte 140a, 140b, 140c nach Fig. 1) eines von einer

Netzleitstelle koordinierten Netzes (z. B. Netz 140 nach Fig. 1) zumindest teilweise basierend auf dem erfassten Schaltantrag. In Schritt 203 erfolgt ein Erfassen einer Schaltanfrage zum Schalten eines

fernsteuerbaren Schalters (z. B. fernsteuerbarer Schalter 140b nach Fig. 1) des Netzes.

In Schritt 204 erfolgt ein Bestimmen einer Freigabeinformation zumindest teilweise basierend auf einem Status des Netzes und der bestimmten Schaltreihenfolge, wobei die Freigabeinformation indikativ für ein Ermöglichen des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter ist, wenn der Status des Netzes dem der bestimmten

Schaltreihenfolge entspricht bzw. wenn der Status des Netzes die bestimmte

Schaltreihenfolge abbildet, und wobei die Freigabeinformation andernfalls indikativ für ein Sperren des Schaltens von dem fernsteuerbaren Schalter ist.

In dem optionalen Schritt 205 erfolgt ein Ausgeben der bestimmten

Freigabeinformation, beispielsweise an ein elektronisches Gerät (z. B. das

elektronische Gerät 130 nach Fig. 1).

In dem optionalen Schritt 206 erfolgt ein Erfassen einer Schaltbetätigungsinformation indikativ für ein Auslösen des Schaltvorgangs. Hierzu wird beispielsweise die bestimmte Freigabeinformation vor dem Schalten des fernsteuerbaren Schalters ausgegeben bzw. deren Ausgabe veranlasst, und das Schalten des fernsteuerbaren Schalters (140b) erfolgt ferner bei Erfassen der Schaltbetätigungsinformation.

Werden die optionalen Schritte 205 und 206 nicht ausgeführt, kann alternativ nach dem Ausführen des Schrittes 204 mit dem Schritt 207 fortgeführt werden. In Schritt 207 erfolgt ein Schalten des fernsteuerbaren Schalters (140b) basierend auf der bestimmten Freigabeinformation.

Das folgende Ausführungsbeispiel soll ferner als offenbart verstanden werden: Fig. 3a-d zeigen beispielhafte schematische Flussdiagramme einer Schaltung umfassend eine Vorbereitung der Schaltung (Fig. 3a) und eine Hinschaltung (Fig. 3a- d) unter Verwendung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens.

Fig. 3a zeigt mitunter erforderliche Vorbereitungsschritte zur Durchführung einer Schaltung unter Verwendung einer beispielhaften Ausgestaltung eines

gegenständlichen Verfahrens.

Die Fig. 3a-d zeigen beispielhafte schematische Flussdiagramme einer Hinschaltung unter Verwendung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens.

Fig. 4a-b zeigen beispielhafte schematische Flussdiagramme einer Rückschaltung unter Verwendung einer beispielhaften Ausgestaltung eines gegenständlichen Verfahrens.

Die Figuren 3a-d und 4a-b werden im Folgenden anhand eines beispielhaften

Schaltprozesses unter Verwendung eines gegenständlichen Verfahrens nach allen Aspekten verdeutlicht. Ein Netzmonteur (z. B. Monteur 160 nach Fig. 1) kann in Schritt 305 aus

freigegebenen Schaltaufträgen, die einen oder mehrere Schaltschritte eines

Schaltantrags zur Freischaltung eines Netzteils (z. B. Transformator 140a nach Fig. 1) und/oder Betriebsmittel (z. B. Mittel- bzw. Hochspannungsleitung 140c nach Fig. 1) diejenigen zur Auswahl gestellt bekommen, für die der Netzmonteur (z. B. Monteur 160 nach Fig. 1) verantwortlich (z. B. als Anlagenverantwortlicher) ist, und/oder für die ein Team, in dem der Netzmonteur (z. B. Monteur 160 nach Fig. 1) Mitglied ist, verantwortlich ist, und/oder für die ein Zeithorizont festgelegt ist, einen Schaltauftrag auswählen (Schritt 306) und ansehen. Die an einer Schaltung beteiligten Monteure (z. B. Monteur 160 nach Fig. 1) und der Anlagenverantwortliche können beispielsweise angezeigt werden. In einem genehmigten Schaltantrag kann ein Monteur sich selbst einen Schaltschritt zuordnen(Schritt 308 und Schritt 404).

Im Netzleitsystem wird angezeigt, wer sich bereits welchen Schaltschritt zugeordnet hat und ebenfalls, ob ein Kollege (z. B. ein weiterer Monteur (160 nach Fig. 1) vor Ort ist.

Die im Rahmen eines Schaltauftrags relevanten Schaltstellen (z. B. Abgangsfelder in Umspannanlagen, Kuppelstellen, benachbarte Stationen) werden in einem aktuellen Übersichtsschaltbild topologisch korrekt eingefärbt in einer Applikation dargestellt, die beispielsweise ein jeder der Monteure (z. B. Monteure 160 nach Fig. 1) sich anzeigen lassen kann, z. B. mittels eines elektronisches Gerätes (z. B. elektronisches Gerät 130 nach Fig. 1). Innerhalb des Schaltauftrags kann ein Monteur zur nächsten Schaltstelle navigieren. Sofern die Reihenfolge, welcher Monteur zu welcher Schaltstelle soll durch einen Netzführer (z. B. Netzführer 170 nach Fig. 1) nicht verbindlich festgelegt wurde, kann ein jeder Monteur die Schaltstelle auswählen. Das Netzleitsystem überprüft vor einer Schaltung beispielsweise mittels GPS, ob der Monteur sich am richtigen Ort befindet und warnt, falls dies nicht der Fall ist, beispielsweise durch Ausgabe einer entsprechenden Information an das elektronische Gerät (z. B. elektronisches Gerät 130 nach Fig. 1). Das Netzleitsystem übermittelt in Schritt 309a einen konkreten Schaltbefehl, z. B. gemäß Netzführungsrichtlinien, dessen Empfang der Monteur mittels seines elektronischen Gerätes quittieren muss. Alternativ kann eine sichere Validierung beispielsweise mittels eines Fingerabdrucksensors, der von dem elektronischen Gerät umfasst oder mit diesem verbindbar ist, erfolgen, wobei mittels des

Fingerabdrucksensors ein Fingerabdruck des Monteurs erfasst wird, und mit einem in einem Speicher, z. B. Datenbank 120 gemäß Fig. 1 von dem Netzleitsystem verglichen wird.

Bei unklarer Situation kann jeder Monteur während eines Schaltschritts den Ablauf stoppen bis er und der Anlagenverantwortliche den Schaltantrag wieder starten.

Der Monteur kann eine genehmigte Schaltung an fernsteuerbaren Feldern umfassend einen oder mehrere fernsteuerbare Schalter mit Hilfe einer Applikation, die von dem elektronischen Gerät ausgeführt wird, betätigen, die dann von dem Netzleitsystem selbstständig ausgeführt wird (Schritt 310 und Schritt 406).

In Schritt 311 und Schritt 407 wird nach Durchführung der Schalthandlung diese über das Netzleitsystem bestätigt (sichere Validierung). Bevor der Monteur eine Schaltanweisung empfängt, die eine VU

(Versorgungsunterbrechung) in Netzteilen und/oder Betriebsmitteln bewirkt, bekommt der Monteur einen Warnhinweis angezeigt und um sich dann vergewissern zu können, dass beispielsweise niederspannungsseitig versorgt wird. Nach jeder Aktion bekommt der Monteur eine Rückmeldung vom Zentralsystem, sofern eine entsprechende Datenverbindung besteht. Das Zentralsystem ist beispielsweise das Netzleitsystem. Alternativ ist das Zentralsystem beispielsweise ein Gateway (z. B. Gatewayrechner). Das Netzleitsystem ermittelt, ob der Monteur nur so viele und diejenigen

Schaltschritte abrufen kann, die auch sicher ausführbar sind, ohne das eine

schrittweise Rückmeldung an das Netzleitsystem erfolgt. Dies kann beispielsweise einen Offline-Betrieb ermöglichen.

Sobald der Monteur eine Verfügung über einen Netzteil hat, kann der Monteur Erden (insbesondere bei einer Freigabe zur weiteren Verwendung) und Arbeitserden anlegen (sofern möglich) und entfernen (Schritt 314), Diese Erden werden auch im Netzleitsystem erfasst und protokolliert. Der Monteur und alle an dem Schaltauftrag beteiligten weiteren Personen (z. B. Monteure und Netzführer) erhalten eine Liste aller bestehenden Erden. Dabei wird unterschieden, ob die Erden Bestandteil der VE (Verfügungserlaubnis) sind oder nicht, da diese nicht vor Rückgabe der VE ausgebaut werden dürfen.

Der Monteur kann die im Schaltantrag definierten Verfügungen anfordern, nachdem alle Schaltschritte der Hinschaltung abgeschlossen sind. Nach Freigabe durch die Netzleitstelle (z. B. Netzführer 170 nach Fig. 1) erhält der Monteur Verfügungen (Schritt 312a und Schritt 313).

Vor Beginn der Rückschaltung gibt der Anlagenverantwortliche (z. B. ein

ausgewählter Monteur) die Verfügungen der entsprechenden Maßnahme zurück (Schritt 402). Der Monteur erhält eine Abfrage und es erfolgt eine Prüfung, ob

Voraussetzungen erfüllt sind (z. B. ob alle Arbeitserden entfernt (Schritt 401) sind oder der zum Zeitpunkt der Verfügungserteilung übergebene Schaltzustand wieder hergestellt ist). Der Monteur kann in der Applikation des elektronischen Gerätes eine Liste aller Verfügungen (VE, FWV (Freigabe zur weiteren Verwendung), FG

(Freischaltgenehmigung), etc.) und zugehöriger Netzteile und/oder Betriebsmittel nach Maßnahmen geordnet abrufen. Die Freischaltung von Mittelspannungs- und/oder Niederspannungstransformatoren kann beispielsweise über die Netzleitstelle abgewickelt werden.

Zu jedem Zeitpunkt kann der Monteur aus der Applikation über einen einfachen Tastendruck eine Rückfrage, z. B. telefonisch, beispielsweise an den Netzführer stellen, wobei beispielsweise die Schaltung (automatisch) angehalten werden kann. Zu jedem Netzteil und/oder Betriebsmittel des Netzes kann mittels der Applikation des elektronischen Gerätes eine Notiz seitens eines Monteurs angelegt werden (Schritt 315), die allen Beteiligten bei jeder Aktion anzeigbar ist, beispielsweise ebenfalls über die entsprechenden von den Beteiligten mitgeführten elektronischen Geräte.

Zur Besetzung von Schaltstellen kann in einem genehmigten Schaltantrag das

Personal aus den eingeteilten Monteuren für den jeweiligen Schaltschritt festgelegt werden. Als Anlagenverantwortlicher kann aus freigegebenen Schaltaufträgen ein bestimmter Auftrag gestartet werden (Schritt 306).

Zum Anmelden einer Schaltung (Schritt 301) können über ein Schaltantragssystem Schaltanträge eingestellt werden. Schaltmonteure und der Anlagenverantwortliche können eingeplant werden. Es kann eine Rückmeldung vom Netzleitsystem erfolgen, wenn die Schaltung freigegeben oder abgelehnt wurde. Hier werden ausgehend von der durchzuführenden Maßnahme die benötigten Schalthandlungen (bestimmte Schaltreihenfolge; Schrittliste) und Verfügungen angezeigt (Schritt 302).

In einem Schaltantrag werden alle beteiligten Monteure für die Ausführung der Schaltung eingeteilt. In einem genehmigten Schaltantrag kann das Personal aus den eingeteilten Monteuren für den jeweiligen Schritt festgelegt werden.

Wenn Änderungen beim Schaltpersonal notwendig werden (z. B. krankheitsbedingter Ausfall), können diese im bereits genehmigten Schaltantrag vorgenommen werden, ohne dass es einer weiteren Genehmigung bedarf.

Schaltanmeldungen können seitens eines Netzführers (z. B. Netzführer 170 nach Fig. 1) im Netzleitsystem (z. B. Netzsicherheitsrechnung) geprüft, freigegeben bzw.

korrigiert werden (Schritt 303). Ferner können in einer bestimmten Schaltreihenfolge ein oder mehrere Haltepunkte definiert werden, bei der die Schaltung angehalten wird und eine Rücksprache erforderlich ist (z. B. besonders schwierige Kupplung von Umspannanlagen).

Sobald ein Anlagenverantwortlicher beispielsweise mittels der Applikation, die auf seinem elektronischen Endgerät ausgeführt wird, einen Schaltantrag startet oder die Rückschaltung mit Rückgabe der Verfügungen beginnen möchte, kann der Netzführer überprüfen, ob sich seit der Anmeldung der Zustand des Netzes (der relevanten Netzbereiche) verändert hat und den Antrag zur Durchführung freigeben (Schritt 307). Bei der Rückschaltung können alle Verfügungen zurückgenommen werden, wenn alle Beteiligten zustimmen. Alle von dieser Maßnahme betroffenen Netzteile und/oder Betriebsmittel werden im Netzleitsystem beispielsweise angezeigt, z. B. markiert. Kann keine Freigabe erteilt werden, kann beispielsweise eine telefonische Klärung erfolgen. Wenn im Feld Verfügungen gemäß genehmigtem Schaltantrag angefordert werden, kann der Netzführer beispielsweise überprüfen, ob alle Bedingungen erfüllt sind und die Vergabe der Verfügungen dann freigeben (Schritt 312b).

Alle Rückmeldungen werden im Netzleitsystem erfasst und können visualisiert und dokumentiert werden. Die Durchführung des Schaltauftrages kann entsprechend nachverfolgt werden (Schritt 309b und Schritt 403).

Die Reihenfolge der durchzuführenden einen oder mehreren Schritte kann optional durch den Netzführer manuell festgelegt werden bzw. eine bestimmte

Schaltreihenfolge kann durch den Netzführer manuell verändert werden.

Die in dieser Spezifikation beschriebenen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung und die diesbezüglich jeweils angeführten optionalen Merkmale und Eigenschaften sollen auch in allen Kombinationen miteinander offenbart verstanden werden. Insbesondere soll auch die Beschreibung eines von einem

Ausführungsbeispiel umfassten Merkmals - sofern nicht explizit gegenteilig erklärt - vorliegend nicht so verstanden werden, dass das Merkmal für die Funktion des Ausführungsbeispiels unerlässlich oder wesentlich ist. Die Abfolge der in dieser Spezifikation geschilderten Verfahrensschritte in den einzelnen Ablaufdiagrammen ist nicht zwingend, alternative Abfolgen der Verfahrensschritte sind denkbar. Die

Verfahrensschritte können auf verschiedene Art und Weise implementiert werden, so ist eine Implementierung in Software (durch Programmanweisungen), Hardware oder eine Kombination von beidem zur Implementierung der Verfahrensschritte denkbar.

In den Patentansprüchen verwendete Begriffe wie "umfassen", "aufweisen",

"beinhalten", "enthalten" und dergleichen schließen weitere Elemente oder Schritte nicht aus. Unter die Formulierung„zumindest teilweise" fallen sowohl der Fall „teilweise" als auch der Fall„vollständig". Die Formulierung„und/oder" soll dahingehend verstanden werden, dass sowohl die Alternative als auch die

Kombination offenbart sein soll, also„A und/oder B" bedeutet„(A) oder (B) oder (A und B)". Die Verwendung des unbestimmten Artikels schließt eine Mehrzahl nicht aus. Eine einzelne Vorrichtung kann die Funktionen mehrerer in den Patentansprüchen genannten Einheiten bzw. Vorrichtungen ausführen. In den Patentansprüchen angegebene Bezugszeichen sind nicht als Beschränkungen der eingesetzten Mittel und Schritte anzusehen.

Bezugszeichenliste

100 System

110 Server (Netzleitsystem)

120 Datenbank

130 elektronisches Gerät

140 Netz

140a Netzteil (Transformator)

140b fernsteuerbarer Schalter

140c Betriebsmittel (Mittel- bzw. Hochspannungskabel)

150 Kommunikationsnetz (öffentlich)

160 Person (Monteur)

170 Person (Mitarbeiter Netzleitstelle)