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Title:
MOBILE THREADING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/069086
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a mobile threading unit (10) for threading warp threads (20) of a warp into elements of a harness, having at least one providing apparatus (33, 43, 51) for providing elements of the harness, at least one receiving apparatus (32, 42, 51) for receiving elements of the harness with a threaded warp thread (20), a threading module (11) which is configured for separating an element from the at least one providing apparatus (33, 43), for gripping a respective warp thread (20), for threading said warp thread (20) into the separated element, and for placing the element with the threaded warp thread (20) on one of the receiving apparatuses (32, 42), wherein the threading unit (10) can be displaced spatially for threading individual warp threads (20).

Inventors:
HUNZIKER MARTIN (CH)
Application Number:
PCT/CH2009/000381
Publication Date:
June 24, 2010
Filing Date:
November 30, 2009
Export Citation:
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Assignee:
STAEUBLI AG PFAEFFIKON (CH)
HUNZIKER MARTIN (CH)
International Classes:
D03J1/14
Domestic Patent References:
WO2000015888A12000-03-23
WO2000068479A12000-11-16
WO2000061847A12000-10-19
Foreign References:
JPH0657595A1994-03-01
CH506643A1971-04-30
EP1384801A12004-01-28
US5136762A1992-08-11
EP0460129A11991-12-11
Attorney, Agent or Firm:
R. A. EGLI & CO. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Mobile Einzieheinheit (10) zum Einziehen von Kettfäden

(20) einer Webkette in Elemente eines Webgeschirrs, mit wenigstens einer Bereitstellungsvorrichtung (33, 43) zum Bereitstellen von Elementen des Webgeschirrs; wenigstens einer Aufnahmevorrichtung (32, 42, 51) zur Aufnahme von Elementen des Webgeschirrs mit eingezogenem Kettfaden (20); einem Einziehmodul (11), das zum Separieren eines Elements aus der wenigstens einen Bereitstellungsvorrichtung (33, 43), zum Ergreifen eines jeweiligen Kettfadens (20), zum Einziehen dieses Kettfadens (20) in das separierte Element, und zum Plazieren des Elements mit dem eingezogenem Kettfaden (20) an einer der Aufnahmevorrichtungen (32, 42) ausgebildet ist, wobei die Einzieheinheit (10) zum Einziehen einzelner Kettfäden (20) räumlich verfahrbar ist.

2. Einzieheinheit (10) nach Anspruch 1, die mit einer auto- nomen Druckluftversorgung und/oder einer elektrischen

Energiequelle zu deren Betrieb ausgestattet ist.

3. Einzieheinheit (10) nach Anspruch 1 oder 2, die mit einem Steuermodul zu deren automatischer Steuerung ausgestattet ist.

4. Einzieheinheit (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die mit einem elektrischen Motor zu deren Fortbewegung ausgestattet ist.

5. Einzieheinheit (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die mit einem Kommunikationsmodul zu deren draht- und/oder funkbasierten Steuerung ausgestattet ist.

6. Einzieheinheit (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die mit Rädern (12, 12', 12'') zu deren Fortbewegung ausgestattet ist.

7. Anordnung, bestehend aus einer Einzieheinheit (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche und Elementen eines

Webgeschirrs, bei welcher die Elemente des Webgeschirrs wenigstens ein Paar Litzentragschienen (30, 30') und an diesen Litzentragschienen (30, 30') platzierbare Litzen

(31) umfassen, und die Litzentragschienen (30, 30') in einer Aufnahmevorrichtung (32) aufnehmbar und die Litzen

(31) in einer Bereitstellungsvorrichtung (33) bereitstellbar sind, und bei welcher das Einziehmodul (11) zum Platzieren der Litzen (31) an den Litzentragschienen

(30, 30') ausgebildet ist.

8. Anordnung, bestehend aus einer Einzieheinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und Elementen eines Webgeschirrs, bei welcher die Elemente des Webgeschirrs wenigstens eine Lamellentragschiene (40) und an dieser La- mellentragschiene (40) platzierbare Lamellen (41) umfas- sen, bei welcher die Lamellentragschiene (40) in einer Aufnahmevorrichtung (42) aufnehmbar und die Lamellen (41) in einer Bereitstellungsvorrichtung (43) bereitstellbar sind, und bei welcher das Einziehmodul (11) zum Platzieren der Lamellen (41) an der Lamellentrag- schiene (40) ausgebildet ist.

9. Anordnung, bestehend aus einer Einzieheinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und Elementen eines Webgeschirrs, bei welcher die Elemente des Webgeschirrs ein Webblatt (50) umfassen, das in einer Aufnahmevorrichtung (51) aufnehmbar ist, die in Bewegungsrichtung der Kettfäden (20) gesehen hinter den Litzen (31) angeordnet ist, und das Einziehmodul (11) zum Einziehen des jeweiligen Kettfadens (20) in zugehörige Lücken (52) des Webblatts (50) und zum schrittweisen Weiterbewegen des Web- blatts (50) um eine jeweilige Lücke (52) ausgebildet ist.

10. Einziehmaschine zum Einziehen von Kettfäden (20) einer Webkette in Elemente eines Webgeschirrs, mit einem sta- tionären Teil und einem mobilen Teil, wobei der stationäre Teil eine Aufspanneinheit (60) zum Aufspannen der Kettfäden (20) in einer Fadenschicht (21) umfasst, und der mobile Teil eine Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 umfasst, wobei die Einzieheinheit (10) zum Ein- ziehen der Kettfäden (20) in Elemente des Webgeschirrs entlang der Fadenschicht (21) verfahrbar ist.

11. Einziehmaschine nach Anspruch 10, bei welcher der stationäre Teil weiterhin eine Halteeinheit (70) für ein Webblatt (50) umfasst, und die Einzieheinheit (10) zum Ein- ziehen der Kettfäden (20) in Elemente des Webgeschirrs entlang von Fadenschicht (21) und Webblatt (50) verfahrbar ist, und das Einziehmodul (11) zum Einziehen des jeweiligen Kettfadens (20) in zugehörige Lücken (52) des Webblatts (50) ausgebildet ist.

12. Verfahren zum Einziehen von Kettfäden (20) einer Webkette in Elemente eines Webgeschirrs, umfassend die Schritte:

Aufspannen von Kettfäden (20) in einer Fadenschicht (21) und Positionieren einer mobilen Einzieheinheit (10) an der Fadenschicht (21), wobei die Einzieheinheit (10) wenigstens eine Bereitstellungsvorrichtung (33, 43) und wenigstens eine Aufnahmevorrichtung (32, 42) enthält;

Separieren eines Elements aus der wenigstens einen Bereitstellungsvorrichtung (33, 43) , Ergreifen eines ers- ten Kettfadens (20), Einziehen dieses Kettfadens (20) in das separierte Element, und Plazieren des Elements mit dem eingezogenem Kettfaden (20) an der wenigstens einen Aufnahmevorrichtung (32, 42), wobei die Schritte zum Separieren, Ergreifen, Einziehen und Plazieren in einem Einziehmodul (11) durchgeführt werden;

Räumliches Verfahren der Einzieheinheit (10) entlang der Fadenschicht (21) von einem Kettfaden (20) zum nächsten Kettfaden (20' ) unter jeweiliger Durchführung des vorstehenden Schritts, bis der letzte Kettfaden (20) der Webkette eingezogen ist.

13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem jeder der Kettfäden (20) durch jeweils eine zugehörige Litze (31) und/oder jeweils eine zugehörige Lamelle (41) und/oder eine jeweils zugehörige Lücke (52) eines Webblatts (50) gezogen wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem das Webge- schirr mit den eingezogenen Kettfäden (20) aus der Einziehmaschine (10) entnommen und die Einziehmaschine (10) an einer weiteren Fadenschicht positioniert wird.

15. Verwendung einer mobilen Einzieheinheit (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und einer Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9 zum Bedienen räumlich verteilter Aufspanneinheiten (60) mit in einer Fadenschicht (21) aufgespannten Kettfäden (20) .

Description:
Mobile Einzieheinheit:

Die Erfindung betrifft eine mobile Einzieheinheit zum Einziehen von Kettfäden einer Webkette in Elemente eines Webge- schirrs nach Anspruch 1, eine Einziehmaschine mit einem stationären und einem mobilen Teil nach Anspruch 10, ein entsprechendes Einziehverfahren nach Anspruch 12 und eine bevorzugte Verwendung der Einzieheinheit nach Anspruch 15.

Bevor auf einer Webmaschine durch die Verbindung von Kettfä- den und Schussfäden ein Gewebe oder ein Stoff entsteht, müssen die Kettfäden, einer bestimmten Ordnung folgend, in ein Webgeschirr eingezogen werden. Zu den Elementen des Webgeschirrs zählen normalerweise Webschäfte, Weblitzen, Kettfadenwächterlamellen sowie das Webblatt. Einziehen bedeutet dabei, jeden einzelnen Kettfaden, der normalerweise auf einem Kettbaum in der benötigten Länge aufgewickelt ist, jeweils in das Fadenauge einer Kettfadenwächterlamelle, einer Weblitze sowie einer Lücke zwischen zwei Zähnen des Webblatts hindurchzuführen, so dass das Ende des eingezogenen Kettfadens anschliessend aus dem Webblatt herausragt. Das Gewebemuster wird dabei vorgegeben, indem die Weblitze einem bestimmten Webschaft zugeordnet ist bzw. in einen solchen eingeführt wird.

Da Kettfäden normalerweise zu mehreren Hundert bis mehreren Tausend über eine bestimmte Breite parallel auf einem Kettbaum aufgewickelt sind, muss dieser Vorgang genauso oft wiederholt werden, bis eine Webkette vollständig in ein Webgeschirr eingezogen ist. Dies wurde und wird nach wie vor von Hand ausgeführt, es stehen aber auch Maschinen in verschie- denen Ausführungen zur Verfügung, die entweder einen Teil der Vorgänge (halbautomatische Einziehmaschinen) oder den ganzen Ablauf automatisch ausführen (automatische Einziehmaschinen) . Halbautomatische Einziehmaschinen sind zwar relativ kostengünstig, haben gegenüber automatischen Einziehmaschinen aber den grossen Nachteil, dass eine Bedienperson zu 100% an der Maschine beschäftigt ist und den Einziehvorgang teilweise manuell ausführt. Auf diese Weise lässt sich gegenüber dem Einziehen von Hand nur eine geringe Produktivitätssteigerung erreichen, und die Fehlerrate ist relativ hoch.

Automatische Einziehmaschinen sind bekannt und auf dem Markt in verschiedenen Ausführungsformen erhältlich. Sie verfügen über eine selbsttätige Steuerung für alle Vorgänge, die für das Einziehen von Kettfäden in ein Webgeschirr notwendig sind. Die Aufgaben des Bedienpersonals beschränken sich auf die Vorbereitung und Überwachung des Ablaufs und der Funktionen sowie die Zu- und Abfuhr des Ausgangsmaterials. Die Produktivität kann damit gegenüber dem Einziehen von Hand um ein Mehrfaches gesteigert und die Fehlerrate stark reduziert werden.

Aus der Patentschrift EP 0 460 129 ist eine Einziehmaschine bekannt, die ein oszillierend antreibbares, nadeiförmiges Einziehorgan mit einem flexiblen Greiferband aufweist, das einen Klemmgreifer trägt, und die eine kanalartige Führung für das Einziehorgan aufweist. Dadurch soll ein sicherer und zuverlässiger Einzug von Kettfäden aller Art gewährleistet sein.

Bekannte Nachteile solch automatischer Einziehmaschinen sind allerdings ihr hoher Preis, ihr relativ hoher Platzbedarf und der fixe Standort innerhalb der Weberei. Dieser muss so gewählt werden, dass ein rationeller Materialfluss möglich ist. Eine spätere Veränderung des Standorts einer Einziehma- schine ist nur mit erheblichem Installations- und Zeitaufwand sowie Produktionsunterbruch möglich. Dies führt zu hohen Initialkosten und grossen Kapazitäten, die u.U. nicht genutzt werden. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die vorstehenden Nachteile überwunden und insbesondere ein besonders flexibles Einziehen von Webketten auf zudem einfache und kostengünstige Art und Weise ermöglicht wird.

Dies wird zunächst durch eine Einzieheinheit nach Anspruch 1 erreicht .

Ein wesentlicher Punkt der Erfindung besteht dabei darin, dass die erfindungsgemässe Einzieheinheit flexibel bezüglich des Standorts ist und zudem einen geringen Platzbedarf er- fordert. Ihre Kapazität ist dabei ausbaubar, d.h. schon für einen geringen Bedarf geeignet, aber bis zu hohen Leistungen erweiterungsfähig. Weiterhin sind nur geringe Grundinvestitionskosten für deren Anschaffung und Betrieb notwendig.

Vorteilhafte Ausführungsformen der Einzieheinheit sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

So ist in einer vorteilhaften Ausführungsform der Einzieheinheit vorgesehen, dass die Elemente des Webgeschirrs wenigstens ein Paar Litzentragschienen und an diesen Litzen- tragschienen platzierbare Litzen umfassen, und die Litzen- tragschienen in einer Aufnahmevorrichtung aufnehmbar und die Litzen in einer Bereitstellungsvorrichtung bereitstellbar sind, und bei welcher das Einziehmodul zum Platzieren der Litzen an den Litzentragschienen ausgebildet ist. Die Litzentragschienen können dabei auch bereits so vorbereitet sein, dass sie in seitlichen Webschäften gehalten sind und zusammen mit diesen in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt werden. Damit lassen sich die Grundelemente eines Webgeschirrs an der Einzieheinheit aufnehmen und einziehen. Die Rüstzeiten beschränken sich dadurch auf diese Einheit und nicht auf die Vorbereitung eines Kettbaums, der die einzuziehende Webkette trägt. Die Einheit kann dadurch besonders schnell und flexibel zum Einziehen weiterer Fadenschichten zur Verfügung gestellt werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Einzieheinheit ist es zudem vorgesehen, dass die Elemente des Webgeschirrs wenigstens eine Lamellentragschiene und an dieser Lamellentragschiene platzierbare Lamellen umfassen, bei wel- eher die Lamellentragschiene in einer Aufnahmevorrichtung aufnehmbar und die Lamellen in einer Bereitstellungsvorrichtung bereitstellbar sind, und das Einziehmodul zum Platzieren der Lamellen an der Lamellentragschiene ausgebildet ist. Dadurch werden weitere Elemente eines Webgeschirrs an der Einzieheinheit aufnehmbar und einziehbar, abhängig von den jeweiligen Anforderungen des gewünschten Webvorgangs. Die Einzieheinheit wird dadurch noch flexibler einsetzbar.

In einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der Einzieheinheit ist es ausserdem vorgesehen, dass die Elemente des Webgeschirrs ein Webblatt umfassen, das in einer Aufnahmevorrichtung aufnehmbar ist, die in Einziehrichtung der Kettfäden gesehen hinter den Litzen angeordnet ist, und das Einziehmodul zum Einziehen des jeweiligen Kettfadens in zugehörige Lücken des Webblatts und zum schrittweisen Weiter- bewegen des Webblatts um eine jeweilige Lücke ausgebildet ist. Auch dadurch wird die Einzieheinheit flexibel einsetzbar. Das Webblatt kann dabei in der Aufnahmevorrichtung gehalten sein und durch einen geeigneten Mechanismus des Einziehmoduls z.B. entgegen der Verfahrrichtung der Einzieh- einheit weiterbewegt werden, so dass es praktisch raumfest zu der Webkette positioniert bleibt.

Zum Betrieb der Einzieheinheit wird diese bevorzugt mit einer autonomen Druckluftversorgung und/oder einer elektrischen Energiequelle ausgestattet. Dadurch steigt deren FIe- xibilität erheblich, da sie von Kabeln befreit und von externen Anschlüssen unabhängig, also autonom betreibbar und damit räumlich flexibel ist. Darüber hinaus kann auch ein Steuermodul zur automatischen Steuerung der Einzieheinheit vorgesehen sein, insbesondere z.B. von deren Einziehmodul. Ein besonders leichtes Fortbewegen der Einzieheinheit wird bevorzugt dadurch gewährleis- tet, indem diese mit einem elektrischen Motor für den Fahrbetrieb ausgestattet ist. Durch beides wird eine weitgehend automatisierte Führung der Einheit in einem Produktionsbetrieb mit z.B. mehreren räumlich getrennten Webmaschinen und Kettbäumen unterstützt.

Zur Führung einer solchen Einzieheinheit ist diese bevorzugt mit einem Kommunikationsmodul zu deren draht- und/oder funkbasierten Steuerung ausgestattet. In besonders bevorzugter Weise sind dabei Führungskabel für die Einzieheinheit im Boden einer Produktionsstätte verlegt, entlang sich die Ein- heit drahtlos autonom fortbewegt. Fahraufträge können der Einheit dabei drahtlos via Funksignal übermittelt werden.

Grundsätzlich muss die Einzieheinheit kein bestimmtes Fahrwerk aufweisen. Sie kann z.B. auf Gleisen bewegt werden, die allerdings eine vorherige Verlegung erfordern. Zur Fortbewe- gung der Einheit ist diese aber bevorzugt mit Rädern ausgestattet, do dass eine besonders grosse Flexibilität gewährleistet ist.

Der eingangs genannte Vorteil der vorliegenden Erfindung wird auch durch eine Einziehmaschine nach Anspruch 11 er- zielt, die einen stationären und einen mobilen Teil aufweist, wobei erster eine Aufspanneinheit für eine Kettfadenschicht und letzter die Einzieheinheit umfasst.

Ein wesentlicher Punkt der Einziehmaschine besteht dabei darin, dass die Position der Aufspanneinheit so gewählt wer- den kann, dass sie optimal auf den Materialfluss in der Weberei abgestimmt ist. Durch den erfindungsgemässen Aufbau der Maschine entsteht somit eine besonders grosse Flexibli- tät . Der stationäre Teil der Einziehmaschine umfasst dabei bevorzugt eine Aufspannvorrichtung für die Kettfadenschicht. Aus- serdem kann eine Halteeinheit für ein Webblatt vorgesehen sein. Die Einzieheinheit ist zum Einziehen der Kettfäden in Elemente des Webgeschirrs entlang der Fadenschicht und des Webblatts verfahrbar, und das Einziehmodul ist zum Einziehen des jeweiligen Kettfadens in Litzen und/oder Lamellen und/ oder zugehörige Lücken des Webblatts ausgebildet.

Der eingangs genannte Vorteil der vorliegenden Erfindung wird auch durch ein Verfahren nach Anspruch 12 gelöst.

Bevorzugte Ausprägungen des Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

In einer bevorzugten Ausprägung des Verfahrens wird jeder der Kettfäden durch jeweils zugehörige Litze und/oder je- weils eine zugehörige Lamelle und/oder eine jeweils zugehörige Lücke eines Webblatts gezogen. Damit sind optional alle wesentliche Elemente eines Webgeschirrs in den Einziehpro- zess integrierbar, wodurch eine erhebliche Flexibilität hinsichtlich der Anforderungen des gewünschten Webvorgangs ge- währleistet ist.

Im Anschluss an das Einziehen der Webkette in die Elemente des Webgeschirrs wird das Webgeschirr mit den eingezogenen Kettfäden aus der Einziehmaschine entnommen und die Einzieheinheit bevorzugt an einer weiteren Fadenschicht bzw. Auf- spanneinheit positioniert. Die Einzieheinheit steht damit besonders schnell wieder für einen weiteren Einziehvorgang zur Verfügung, wobei sie räumlich völlig flexibel einsetzbar ist.

Die erfindungsgemässe mobile Einzieheinheit soll demgemäss auch zum Bedienen räumlich verteilter Aufspanneinheiten mit in einer Fadenschicht aufgespannten Kettfäden Verwendung finden. Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert werden. Die Figuren verdeutlichen die einzelnen Verfahrensschritte samt den dabei zur Anwendung kommenden Einheiten. Auf Grund der Vielzahl gleicher oder gleichwirkender Teile sind diese mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet, so dass ein guter Überblick gewahrt bleibt. Es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Aufspanneinheit mit einer darin eingelegten Kettfadenschicht eines Kettbaums in Vorbereitungsstellung;

Figur 2 die Aufspanneinheit der Figur 1 in Einziehstellung, zum Positionieren einer erfindungsgemässen Einzieheinheit;

Figur 3 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsge- mässen Einziehmaschine mit einer Einzieheinheit und der Aufspanneinheit der Figuren 1 und 2;

Figur 4 eine vergrösserte Ansicht des Einziehmoduls der Einzieheinheit der Figur 3 mit einer Bereitstel- lungs- und Aufnahmevorrichtung für Litzen;

Figur 5 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemässen Einziehmaschine der Figuren 3 und 4 mit einer Halteeinheit für ein Webblatt;

Figur 6 eine vergrösserte Ansicht des Einziehmoduls der Einzieheinheit der Figuren 3 bis 5 mit einer Aufnahmevorrichtung für das Webblatt, und

Figur 7 eine perspektivische Ansicht der Einziehmaschine der Figuren 3 bis 6 mit einer Bereitstellungs- und Aufnahmevorrichtung für Lamellen.

Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Auf- spanneinheit 60 mit einer darin eingelegten Kettfadenschicht

21 eines Kettbaums 61 in Vorbereitungsstellung. Die norma- lerweise ortsfeste Aufspanneinheit 60 verfügt über einen in die Senkrechte oder Wagrechte schwenkbaren Fadenrahmen 62 zum Aufspannen einer Kettfadenschicht 21 aus einzelnen Kettfäden 20, 20' des Kettbaums 61. Die Breite entspricht min- destens der breitesten zu verarbeitenden Fadenschicht 21. Der Fadenrahmen 62 verfügt über Mittel, die Fadenschicht 21 mit der für die Verarbeitung notwendigen Spannung zu versehen. Die Aufspanneinheit 60 kann auf der Seite des Fadenrahmens 62 zusätzlich mit einer Halterung 70, in Figur 7 ge- zeigt, für ein Webblatt versehen werden, in das die Kettfäden 20, 20' während des Einziehens simultan eingezogen werden können.

Die Figur 2 zeigt die Aufspanneinheit 60 der Figur 2 in Einziehstellung, zum Positionieren einer erfindungsgemässen Einzieheinheit 10. Dabei ist der Fadenrahmen 62 mit der aufgespannten Kettfadenschicht 21 zum Einziehen der einzelnen Fäden 21, 21' senkrecht nach unten geklappt.

Die Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfin- dungsgemässen Einziehmaschine mit einer Einzieheinheit 10 und der Aufspanneinheit 60 der Figuren 1 und 2. Die Einzieheinheit ist auf einem fahrbaren Chassis mit Rädern 12 ... 12' ' aufgebaut und besteht aus einer Aufnahmevorrichtung 32 für Litzentragschienen 30, 30' , an denen Weblitzen 31 platzierbar sind. Zur Magazinierung der Litzen 31 ist eine Be- reitstellungsvorrichtung 33 vorgesehen. Zwischen der Bereitstellungsvorrichtung 33 für die Litzen 31 und der Aufnahmevorrichtung 32 für die Litzen mit eingezogenem Kettfaden 20, 20' ist ein Einziehmodul 11 angeordnet, das eine Separierung der Litzen 31 aus der Bereitstellungsvorrichtung 33, das Einziehen eines jeweiligen Kettfadens 20, 20' in Fadenaugen der Litzen 31, und eine Verteilung der Litzen 31 an die einzelnen Litzentragschienen 30, 30' vornimmt. Die Einheit 11 verfügt dabei weiterhin über Mittel zur Programmierung, Bedienung und Steuerung der Einziehmaschine. Die Figur 4 zeigt eine vergrösserte Ansicht des Einziehmoduls 11 der Einzieheinheit 10 der Figur 3 mit einer Bereitstellungsvorrichtung 33 und Aufnahmevorrichtung 32 für Litzen 31. Räumlich dahinter ist die Aufspanneinheit 60 darge- stellt, in deren senkrecht gestellten Fadenrahmen 62 eine Fadenschicht 21 aus einzelnen Kettfäden 20, 20' aufgespannt ist. Die von dem Einziehmodul 11 aus nacheinander aus der Fadenschicht 21 gegriffenen Fäden 20, 20' werden in die Litzen 31 eingezogen, die dazu einzeln aus der Bereitstellungs- Vorrichtung 33 separiert und schliesslich mit eingezogenem Kettfaden 20, 20' an Litzentragschienen 30, 30' verteilt werden.

Die Figur 5 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfin- dungsgemässen Einziehmaschine der Figuren 3 und 4 mit einer Halteeinheit 70 für ein Webblatt 50. Wenn ein solches Webblatt 50 verwendet werden soll, wird es in die Halteeinheit 70 eingelegt oder eingespannt und in einer Aufnahmevorrichtung 51 des Einziehmoduls 11 aufgenommen, wenn die Einzieheinheit 10 vor der Aufspanneinheit 60 positioniert wird. Die Einziehmaschine besteht nun aus dem stationären Aufspannrahmen 60 und der stationären Halteeinheit 70 (mit Webblatt 50) sowie der mobilen Einzieheinheit 10. Der Einziehmodul 11 ist dabei so ausgelegt, dass mit schrittweisen Verfahren der Einzieheinheit 10 entlang der Fadenschicht 21 jeder Kettfa- den 20, 20' in eine Litze 31 und in eine Blattlücke des Webblatts 50 eingezogen wird.

Die Figur 6 zeigt eine vergrösserte Ansicht des Einziehmoduls 11 der Einzieheinheit 10 der Figuren 3 bis 5 mit einer Aufnahmevorrichtung 51 für das Webblatt 50, das wiederum an der Halteeinheit 70 gehalten ist. Das Einziehmodul 11 separiert einzelne Litzen 31 aus der Bereitstellungseinheit 33, ergreift einen Kettfaden 20 aus der Fadenschicht 21 an der Aufspanneinheit 60, zieht diesen Faden 20 in ein Fadenauge der separierten Litze 31 und in eine Lücke 52 des Webblatts 50 ein und platziert die Litze 31 an den Litzentragschienen 30, 30' der Aufnahmevorrichtung 32. Danach rückt die Einzieheinheit 10 zum nächsten Kettfaden 20' weiter und wiederholt den Einziehvorgang, bis schliesslich der letzte Kettfa- den der Schicht 21 verarbeitet ist.

Die Figur 7 zeigt eine perspektivische Ansicht der Einziehmaschine der Figuren 3 bis 6 mit einer Bereitstellungsund Aufnahmevorrichtung 43, 42 für Lamellen 41. Das Einziehmodul ist dabei zudem zum schrittweisen Separieren der La- mellen 41 und zum Einziehen eines Kettfadens 20 aus der Fadenschicht 21 der Aufspanneinheit 60 in eine Litze 31, eine Lamelle 41 und auch in eine Lücke 52 des Webblatts 50, sowie zum Platzieren der Lamelle 41 an einer Lamellentragschiene 40 der Aufnahmevorrichtung 42 ausgebildet. Grundsätzlich kann das Modul 11 dabei auch ein Schneiden der Kettfäden 20, 20' vornehmen und mit einer entsprechenden Schneidvorrichtung versehen sein.

Ein Einziehvorgang unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Einziehmaschine kann dementsprechend wie folgt vorbe- reitet und durchgeführt werden.

Zunächst wird die einzuziehende Webkette zur Aufspanneinheit 60 gebracht und die Kettfadenschicht 21 auf dem Fadenrahmen 62 aufgespannt. Je nach bevorzugter Arbeitsweise kann dies in horizontaler oder vertikaler Lage des Fadenrahmens 62 ge- schehen. Nach Fertigstellung wird der Fadenrahmen 62 in die Senkrechte geschwenkt. Bei Verwendung eines Webblatts 50 kann dieses in die dafür vorgesehene Halteeinheit 70 eingespannt werden.

Danach wird die Einzieheinheit 10 an den Anfang der Kettfa- denschicht 21 gefahren. Spätestens jetzt wird die Einzieheinheit für das Einziehen vorbereitet, indem gemäss eines Einzugsrapports eine benötigte Anzahl von Litzentragschienen oder Webschäfte 30, 30' bzw. Lamellentragschienen 40 in die dafür vorgesehene Aufnahmevorrichtung 32, 42 eingelegt werden. Zudem wird die Bereitstellungsvorrichtung 33 bzw. 43 für Litzenstapel und Lamellenstapel aufgefüllt und eine Programmierung und / oder Eingabe des Einzugsrapports vorgenom- men.

Danach wird der Start des Einziehprozesses ausgelöst. Das Einziehen der Kettfäden 20, 20' erfolgt auf an sich bekannte Weise in Litzen 31, Lamellen 41 und das Webblatt 50 bis zum letzten gemäss Einzugsrapport programmierten Kettfaden. Die Litzen 31 und Lamellen 41 mit darin eingezogenen Kettfäden 20, 20' werden an die dafür gemäss Einzugsrapport vorgesehenen Litzentragschienen 30, 30' bzw. Lamellentragschienen 40 verteilt. Die zuletzt in die Blattlücken 52 des Webblatts 50 eingezogenen Kettfäden 20, 20' ragen vorne aus Webblatt 50 heraus.

Die Einzieheinheit 10 bewegt sich während des Einziehens seitwärts vom Anfang zum Ende der Kettfadenschicht 21 entsprechend des Einzugsfortschritts. Ist das Ende der Kettfadenschicht 21 erreicht und der letzte Kettfaden 20, 20' ein- gezogen, steht die Einzieheinheit 10 direkt vor dem Kettbaum 61.

Zum Abrüsten werden das Webblatt 50 aus der Halteeinheit 70 gelöst, die Litzentragschienen 30, 30' mit den Litzen 31 sowie die Lamellentragschienen 40 mit den Lamellen 41 heraus- gehoben und samt der Webkette von der Aufspanneinheit 60 entfernt. Gleichzeitig kann die Einzieheinheit 10 weggefahren werden. Aufspanneinheit 60 und Einzieheinheit 10 sind damit wieder frei für einen nächsten Einziehprozess bzw. dessen Vorbereitung.

Mit einer einzigen Einzieheinheit 10 können damit eine oder mehrere Aufspanneinheiten 60 bedient werden. Dies hat den Vorteil, dass die Kapazität der Einzieheinheit 10 im Bedarfsfall voll genutzt werden kann, indem praktisch ohne Un- terbrechung an einer der Aufspanneinheiten 60 eingezogen werden kann und nur kurz für das Vorbereiten und Abrüsten und Umplatzieren der Einzieheinheit 10 unterbrochen werden muss .

Während des Einziehens bleiben die oft schweren Kettbäume 61 stationär. Motorische Antriebe zu deren Vorwärtsbewegung entfallen dadurch.

Je nach Materialfluss oder topologischer Auslegung der Weberei kann eine Einzieheinheit 10 mehrere, auch voneinander entfernte wie z.B. in unterschiedlichen Websälen befindliche Aufspanneinheiten 60 bedienen. Damit können Investitionskosten niedrig gehalten und lange Transportwege beispielsweise für schwere Webketten vermieden werden.

Dank der Mobilität der Einzieheinheit 10 kann die Wartung der Maschine an beliebigem Ort und unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden. Wartungsarbeiten werden dadurch sehr effizient und in kurzer Zeit erledigt.

Zudem kann die Einzieheinheit 10 selbstfahrend ausgelegt werden. In einem entsprechend gestalteten Umfeld und mit der zugehörigen Installation kann die Einzieheinheit 10 auch selbstlenkend ausgeführt werden und ihren nächsten Einsatzort selbständig und ohne Begleitung durch eine Bedienperson finden.

Zur Bedienung ist nur für die Vorbereitung und das Abrüsten eine solche Person erforderlich. Während des Einziehens läuft die Anlage autonom. Eine Person kann somit mehrere Einzieheinheiten 10 oder Aufspanneinheiten 60 bedienen.