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Title:
MODERNIZATION METHOD FOR ELEVATOR SYSTEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/052109
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a modernization method for converting a hydraulically actuated elevator system into an elevator system (1) driven by a drive machine (3) having a drive sheave (4), wherein said modernization method makes it possible to convert and retain some essential elements of the existing elevator system. Cab support rollers (14, 15) are arranged beneath an underside (27) of an elevator cab (13) in the area of points (52, 52') of the underside (27) of the elevator cab (13) located opposite each other and are connected to the elevator cab (13). Furthermore, a support means (20) is guided along the underside (27) of the elevator cab (13) and about the cab support rollers (14, 15). The support means (20) is also guided about the drive sheave (4) so that the support means (20) can be driven by the drive sheave (4) of the drive machine (3) in order to actuate the elevator cab (13), in other words, to raise and lower the elevator cab.

Inventors:
FISCHER DANIEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2009/063507
Publication Date:
May 14, 2010
Filing Date:
October 15, 2009
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
FISCHER DANIEL (CH)
International Classes:
B66B19/00
Foreign References:
DE10154171A12003-05-28
US20060175140A12006-08-10
EP0953537A21999-11-03
EP0648703A11995-04-19
EP1561720A22005-08-10
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Ansprüche

1. Modernisierungsverfahren zur Umrüstung einer hydraulisch betätigten Aufzuganlage in eine von einer Antriebsmaschine (3) mit Treibscheibe (4) angetriebene Aufzuganlage (1), das folgende Schritte aufweist:

- Demontage eines Hydraulikzylinders der hydraulisch betätigten Aufzuganlage;

- Installation einer Antriebsmaschine (3) mit Treibscheibe (4);

- Installation einer Gegengewichtsführung (40, 41) und eines Gegengewichts (5) ;

- Anbringen einer Antriebsplattform (30) an einer Aufzugkabine (13) im Wesentlichen unterhalb von deren Unterseite (27), wobei die Antriebsplattform (30) eine erste Kabinen- tragrolle (14) und mindestens eine zweite Kabinentragrolle (15) aufweist;

- Installation eines Tragmittels (20) so, dass es die Treibscheibe (4), eine Tragrolle (6) des Gegengewichts (5) sowie die Kabinentragrollen (14, 15) teilweise umschlingt, die

Aufzugkabine (13) über die Kabinentragrollen (14, 15) trägt und zum Bewegen der Aufzugkabine (13) von der Treibscheibe (4) der Antriebsmaschine (3) antreibbar ist.

2. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinentragrollen (14, 15) im Bereich von einander gegenüberliegenden Stellen (52, 52') der Unterseite (27) der Aufzugkabine (13) so angeordnet werden, dass sie seitlich teilweise über die Unterseite (27) der Aufzugkabine (13) herausstehen .

3. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines Aufzugsschachtes (2) mindestens eine Befestigungseinrichtung (8) zum Fixieren eines ersten Endes (21) des Tragmittels (20) angebracht wird, wobei die Befestigungseinrichtung (8) an einer Aufzugkabinenführungsschiene (16), die zum Führen der Aufzugkabine (13) im Aufzugschacht (2) dient und/oder an zumindest einer Gegengewichtsführungsschiene (40, 41) montiert ist, die zum Führen des Gegengewichts (5) im Aufzugschacht (2) dient.

4. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragmittel (20) um eine unterhalb des fixierten ersten Endes (21) des Tragmittels (20) angeordnete Tragrolle (6) des Gegengewichts, anschliessend um die oberhalb der Tragrolle (6) des Gegengewichts (5) angeordnete Treibscheibe (4) der Antriebsmaschine (3) und von der Treibscheibe (4) abwärts zu der ersten Kabinentragrolle (14') und dann horizontal zu der zweiten Kabinentragrolle (15') geführt wird.

5. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Schachtwand (9) des Aufzugsschachtes (2), die in der Nähe der zweiten Kabinentragrolle (15) liegt, eine Umlenkeinrichtung (10) angebracht wird, die das von der zweiten Kabinentragrolle (15') nach oben führende Tragmittel (20) nach unten umlenkt, wonach das Tragmittel (20) die zweite Kabinentragrolle (15) und die erste Kabinentragrolle (14) unterschlingt und anschliessend zu der Befestigungseinrichtung (8) zurückgeführt wird, wo das zweite Ende (22) des Tragmittels (20) mittels der Befestigungseinrichtung (8) fixiert wird.

6. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtung (10) an einer Aufzugkabinenführungsschiene (16) und/oder zumindest einer Gegengewichtsführungsschiene (40, 41) montiert wird.

7. Modernisierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinentragrollen (14, 15) mittels der Antriebsplattform (30) mit der Aufzugkabine (13) verbunden werden.

8. Modernisierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsplattform (30) mehrteilig ausgestaltet ist, wobei ein erster Teil (25A) der Antriebsplattform (30) die auf einer Seite der Aufzugkabine (13) angeordneten ersten Kabinentragrollen 14, 14' trägt und ein zweiter Teil (25B) der Antriebsplattform (30) die auf der gegenüber liegenden Seite der Aufzugkabine angeordneten zweiten Kabinentragrollen 15, 15' trägt, und wobei die Distanz zwischen dem ersten Teil (25A) und dem zweiten Teil (25B) und damit zwischen den ersten Kabinentragrollen (14, 14') und den zweiten Kabinentragrollen (15, 15') werksseitig oder im Verlauf des Modernisierungsverfahrens eingestellt wird .

9. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsplattform (30) zumindest ein Verbindungsteil (25) aufweist und das erste Teil (25A) der Antriebsplattform (30) mittels des Verbindungsteils (26) mit dem zweiten Teil (26B) der Antriebsplattform (30) verbunden wird.

10. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (25A, 25B) in dem Verbindungsteil (26) verschiebbar sind und bei der Montage zueinander fixiert werden.

11. Modernisierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsplattform (30) mit der Unterseite (27) der Aufzugkabine (13) verbunden wird.

12. Modernisierungsverfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsplattform (30) eine Lastmesseinrichtung (31) aufweist, wobei die Lastmesseinrichtung (31) so angebracht wird, dass die Aufzugkabine (13) über die Lastmesseinrichtung (31) auf den Kabinentragrollen (14, 14', 15, 15') abgestützt ist .

13. Modernisierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsplattform (30) eine als Fangeinrichtung und/oder Betriebsbremseinrichtung ausgestaltete Sicherheitseinrichtung (42) aufweist, wobei die Sicherheitseinrichtung (42) so eingerichtet wird, dass diese mit zumindest einer Führungsschiene (16, 17) zusammenwirkt.

14. Modernisierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragmittel (20) als Keilrippenriemen ausgestaltet ist und in einer Kabinentragrolle (14, 15) und/oder der Treibscheibe (4) und/oder einer Tragrolle (6, 6') geführt ist, die Führungsrillen aufweist.

15. Modernisierte Aufzuganlage (1), die durch Umrüsten einer hydraulischen Aufzuganlage nach einem Modernisierungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 modernisiert ist.

Description:
Modernisierungsverfahren für Aufzuganlagen

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Modernisierungsverfahren zur

Umrüstung einer hydraulisch betätigten Aufzuganlage in eine von einer Antriebsmaschine mit Treibscheibe angetriebene Aufzugsanlage und eine modernisierte Aufzuganlage, die mit solch einem Verfahren hergestellt ist. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Modernisierung von hydraulisch betätigten Aufzuganlagen, die aus Umweltschutzgründen nicht weiter betrieben und durch Treibscheibenaufzüge ersetzt werden sollen .

Stand der Technik

Aus der DE 101 54 171 Al ist ein Verfahren zum Umrüsten eines in einem Aufzugschacht angeordneten Hydraulikaufzugs zu einem Treibseilscheibenaufzug bekannt. Das bekannte Verfahren zur Modernisierung bezieht sich auf hydraulische Aufzuganlagen, die speziell in den 60iger und 70iger Jahren in grosser Stückzahl erstellt worden sind, da mit diesen eine zuverlässige und relativ preisgünstige Möglichkeit zur Verfügung stand, um auch Gebäude mit wenigen Stockwerken relativ problemlos mit Aufzugsanlagen auszurüsten. Bei solchen Hydraulikanlagen steht nach zwanzig oder mehr Jahren Betriebszeit eine grundlegende Revision oder Modernisierung an. Allerdings haben Hydraulikaufzüge einen relativ hohen Energie- und Wartungsbedarf und beinhalten immer das Risiko, dass Hydraulikflüssigkeit aus- tritt, die nicht ins Grundwasser gelangen darf. Aus Umweltschutzgründen kann es deshalb sinnvoll sein, den Hydraulikauf- zug komplett zu entfernen und an dessen Stelle einen Treibscheibenaufzug zu installieren.

Das aus der DE 101 54 171 Al bekannte Modernisierungsverfahren ermöglicht die Umrüstung einer bestehenden hydraulisch betätigten Aufzuganlage, so dass Komponenten, insbesondere die Aufzugkabine, im Wesentlichen unverändert beibehalten und somit die Umrüstungskosten verringert werden können. Hierbei wird eine Umlenkseilscheibe an der Aufzugkabine installiert. Ferner wird eine Treibscheibenantriebseinheit in dem über der Kabine zur Verfügung stehenden Raum angeordnet. Ausserdem wird ein Gegengewicht installiert. Die Förderseile verlaufen dann von einem Fixpunkt oben im Aufzugsschacht nach unten zu dem Gegengewicht, von diesem wieder nach oben zu der Treibschei- benantriebseinheit mit der Treibscheibe, um die Treibscheibe und wieder nach unten zu der Umlenkseilscheibe an der Aufzugkabine, um die Umlenkseilscheibe der Aufzugkabine und wieder nach oben zu einem Fixpunkt oben im Aufzugsschacht.

Das aus der DE 101 54 171 Al bekannte Modernisierungsverfahren hat den Nachteil, dass die Einsatzmöglichkeit begrenzt ist. Insbesondere ist das bekannte Modernisierungsverfahren nur für so genannte Rucksack-Aufzüge geeignet, das heisst für Aufzugkabinen, deren Führungssystem dazu ausgelegt ist, das infolge exzentrischer Aufhängung entstehende Kippmoment aufnehmen zu können. Ein wesentlicher Nachteil des bekannten Modernisierungsverfahrens liegt auch darin, dass dessen Antriebsanordnung einen grossen Abstand zwischen der Decke des Aufzugschachts und der Decke der Aufzugkabine erfordert. Dies ergibt sich daraus, dass zwischen der Decke des Aufzugschachts und der Decke der Aufzugkabine eine Umlenkrolle an der Aufzugkabi- ne, die Antriebseinheit wie auch die Tragkonstruktion der Antriebseinheit übereinander angeordnet werden müssen.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Modernisierungsverfahren zur Umrüstung einer hydraulisch betätigten Aufzuganlage zu schaffen, das möglichst universell und raumsparend einsetzbar ist, und eine nach einem solchen Modernisierungsverfahren herge- stellte Aufzuganlage anzugeben.

Die Aufgabe wird durch ein erfindungsgemässes Modernisierungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine modernisierte Aufzuganlage mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen Modernisierungsverfahrens und der im Anspruch 15 angegebenen modernisierten Aufzuganlage möglich.

Es ist anzumerken, dass ein Tragmittel neben der Funktion des Tragens der Aufzugkabine auch die Funktion haben kann, die Kraft oder das Moment der Antriebsmaschine zu der Aufzugkabine zu übertragen, um die Aufzugkabine zu betätigen. Unter einer Betätigung der Aufzugkabine wird insbesondere ein Heben oder Senken der Aufzugkabine verstanden. Dabei kann die Aufzugkabine durch eine oder mehrere Führungsschienen geführt sein. Als Aufzugkabine ist im Folgenden die ursprüngliche Aufzugkabine zu verstehen, die bereits in der zu modernisierenden hydraulischen Aufzugsanlage vorhanden war. In vorteilhafter Weise sind die Kabinentragrollen im Bereich von einander gegenüberliegenden Stellen der Unterseite der Aufzugkabine angeordnet und mit der Aufzugkabine verbunden, wobei die Kabinentragrollen dabei im Wesentlichen unter zwei einander gegenüberliegenden Wänden der Aufzugkabine liegen und etwas über diese hinausragen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Kabinentragrollen seitlich teilweise über die Unterseite der Aufzugkabine herausstehen. Dadurch kann das Tragmittel an der Aufzugkabine vorbeilaufen, wobei der benötigte Platz optimiert ist.

Ferner ist es vorteilhaft, dass das Tragmittel mit seinem ersten Ende im Bereich der Antriebseinheit fixiert wird, um die unterhalb des Fixpunktes liegende Tragrolle des Gegenge- wichts geführt, anschliessend um die oben liegende Treibscheibe der Antriebseinheit geführt, abwärts bis zur ersten Kabi- nentragrolle geführt und um 90° um diese umgelenkt, horizontal unter der Aufzugkabine entlang der Unterseite geführt und an der zweiten Kabinentragrolle um 90° nach oben umgelenkt und zuletzt zu einem weiteren im oberen Bereich des Aufzugsschachtes vorhandenen Fixpunkt geführt wird. Dieser Verfahrensschritt, der auch in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden kann, hat den Vorteil, dass eine sichere Montage ermöglicht ist, wobei der benötigte Platz im Hinblick auf den vormals bestehenden hydraulischen Antrieb optimiert ist. Dadurch eignet sich das Modernisierungsverfahren für eine grosse Zahl unterschiedlich ausgestalteter, hydraulisch betätigter Aufzuganlagen.

In vorteilhafter Weise wird eine Antriebsplattform unterhalb der Aufzugkabine an dieser angebracht, wobei die Antriebsplattform die Kabinentragrollen aufweist oder die Kabinentrag- rollen mittels der Antriebsplattform mit der Aufzugkabine verbunden werden. Die Antriebsplattform ermöglicht eine zuverlässige Aufnahme der bestehenden Aufzugkabine, wobei Modifikationen der bestehenden Aufzugkabine nicht oder nur im geringen Umfang erforderlich sind. Die Antriebsplattform kann dabei im Wesentlichen aus einem durchgehenden Träger bestehen, in den die Kabinentragrollen eingebaut beziehungsweise an den diese angebaut sind. Der durchgehende Träger ist vorzugsweise wesentlich schmaler als eine Tiefe der Aufzugkabine. Der Träger wird von unten an die existierende Aufzugkabine angeflanscht, wobei er einen gleichartigen Träger des bisherigen Aufzugs ersetzt, über welchen die Aufzugkabine auf der Kolbenstange des Hydraulikzylinders abgestützt war. Vorteilhafterweise wird dabei die Formstabilität der existierenden Aufzug- kabinen ausgenutzt, insbesondere wenn das gesamte Gebilde über an der Aufzugkabine angebrachte Führungsschuhe an Aufzugkabinenführungsschienen geführt und im Raum stabilisiert ist. Die unteren Führungsschuhe können jedoch auch an der neu angebrachten Antriebsplattform vorhanden sein, um einen grosseren Abstand zwischen oberen und unteren Führungsschuhen und damit verbesserte Fahreigenschaften der Aufzugkabine zu erreichen.

Ferner kann die Antriebsplattform in vorteilhafter Weise zusätzliche Funktionen bereitstellen, die bei der bestehenden hydraulischen Aufzuganlage nicht oder nur teilweise verwirklicht sind. Beispielsweise kann die Antriebsplattform eine Lastmesseinrichtung aufweisen, über die sich die Aufzugkabine an der Antriebsplattform abstützt, so dass die momentane Belastung und somit die Beladung der Aufzugkabine festgestellt werden kann. Ferner kann die Antriebsplattform eine Sicherheitseinrichtung aufweisen, die als Fangeinrichtung (Fangvorrichtung) und/oder Betriebsbremseinrichtung ausgestaltet ist. Somit können weitere Funktionen, die insbesondere die Sicherheit der Aufzuganlage verbessern, bei der Modernisierung in die Aufzuganlage integriert werden.

Ausserdem ist es vorteilhaft, dass eine Antriebsplattform vorgesehen ist, die einen Hauptträger mit zwei gegenüber diesem Hauptträger verschiebbaren und arretierbaren Endteilen umfasst, wobei die Kabinentragrollen in beziehungsweise an diesen Endteilen gelagert sind. Dies ermöglicht eine Anpassung an unterschiedlich ausgestaltete bzw. unterschiedliche Breite aufweisende Aufzugkabinen wie auch an Unterschiede in der Anordnung der Tragmittel, wodurch sich ein grosser Anwendungsbereich ergibt. Eine solche zur Anpassung an unterschiedliche Kabinenbreiten etc. dienende Verstellbarkeit der Antriebs- plattform kann von Vorteil sein, ist jedoch nicht zwingend erforderlich .

Ausserdem ist es möglich, dass die Antriebsplattform mehrteilig ausgestaltet ist, wobei ein erster Teil für die erste Kabinentragrolle zunächst separat von einem zweiten Teil für die zweite Kabinentragrolle bereitgestellt wird. Die beiden Teile können dann mittels eines Verbindungsteils der Antriebsplattform verbunden werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Aufzuganlage, die mit einem Modernisierungsverfahren entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung umgerüstet ist;

Fig. 2 einen schematischen, vertikalen Schnitt durch die in Fig. 1 gezeigte modernisierte Aufzuganlage;

Fig. 3 eine auszugsweise, schematische, horizontale Schnitt- darstellung durch einen Aufzugschacht, der in Fig. 1 und 2 dargestellten Aufzuganlage zusammen mit einer Sicherheitseinrichtung;

Fig. 4 den in Fig. 3 gezeigten Schnitt einer Aufzuganlage entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 5 eine auszugsweise, schematische Darstellung einer Aufzuganlage entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung und

Fig. 6 einen Ablaufplan zur Veranschaulichung des Modernisierungsverfahrens entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung

Fig. 1 zeigt eine erste mögliche Ausführungsform einer Aufzuganlage 1 in einer schematischen Darstellung, die mit einem Modernisierungsverfahren entsprechend einem ersten Ausfüh- rungsbeispiel der Erfindung umgerüstet ist. Das Modernisierungsverfahren geht dabei von einer hydraulisch betätigten Aufzuganlage aus. Diese hydraulisch betätigte Aufzuganlage wird mittels des Modernisierungsverfahrens in eine von einer Antriebsmaschine mit Treibscheibe angetriebene Aufzuganlage 1 umgerüstet. Nicht länger benötigte Komponenten der bestehenden hydraulisch betätigten Aufzuganlage können im Rahmen der Umrüstung entfernt werden. Einzelne Komponenten, auch wenn diese nicht mehr verwendet werden, können gegebenenfalls auch in der Aufzuganlage verbleiben. Allerdings werden wesentliche Elemente der hydraulisch betätigten Aufzuganlage bei dem Modernisierungsverfahren der Erfindung übernommen, so dass die Kosten der Modernisierung begrenzt sind. Ausgetauscht wird im Wesentlichen das Antriebssystem, wobei der neue Treibscheibenantrieb nicht nur zum Einsparen von Energie die Installation eines Gegengewichts mit zugehöriger Gegengewichtsführung erfordert. Im Unterschied zum hydraulischen Direktantrieb wird bei diesem Antriebssystem eine Fangvorrichtung (Fangeinrichtung) an der Aufzugkabine angebracht, wobei die Fangvorrichtung durch ein ebenfalls zusätzlich zu installierendes Geschwindigkeitserfassungssystem aktivierbar ist. Die Aufzugkabine mit Kabinentüre und Türantrieb, das Kabinenführungssys- tem, die Schachttüren, die Positionserfassungseinrichtung und mindestens ein Teil der Aufzugsteuerung bleiben erhalten. Die damit erreichte Verkürzung der Modernisierungszeitdauer und die Vermeidung von aufwändigen Einzelanpassungen ermöglichen dabei eine Kostenreduzierung und eine Verkürzung der Betriebs- Unterbrechung.

In der Fig. 1 sind einige Teile der modernisierten Aufzuganlage schematisch dargestellt. Im oberen Bereich eines Aufzugschachtes 2 (Fig. 3) ist eine Antriebsmaschine 3 mit einer Treibscheibe 4 angeordnet. Unterhalb der Antriebsmaschine 3 ist ein Gegengewicht 5 mit einer Tragrolle 6 angeordnet. Ferner ist an einer Schachtwand 7 (Fig. 3) des Aufzugschachtes 2 eine erste Befestigungseinrichtung 8 angebracht. Ferner ist an einer Schachtwand 9 (Fig. 3) des Aufzugsschachtes 2 oder an einer Aufzugkabinenführungsschiene eine Umlenkeinrichtung 10 montiert, die in etwa auf der Höhe der Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 angeordnet ist. Eine weitere Umlenkeinrichtung 11 ist an der Schachtwand 7 (Fig. 3) montiert. Diese Umlenkeinrichtung 11 ist etwas unterhalb der Antriebsmaschine

3 angeordnet. Ferner ist in der Fig. 1 der Raum 12 skizziert, der von einer Aufzugkabine 13 (Fig. 2) bei ihrem Weg durch den Aufzugschacht 2 benötigt wird. Die Aufzugkabine 13 ist zur Vereinfachung der Darstellung in der Fig. 1 nicht gezeigt. Ferner sind erste Kabinentragrollen 14, 14' und zweite Kabi- nentragrollen 15, 15' vorgesehen, die mit der Aufzugkabine 13 verbunden sind, wie es anhand der Fig. 2 im weiteren Detail beschrieben ist.

Die dargestellte Aufzuganlage weist eine 4 : 1-Umhängung auf, das heisst eine Tragmittelanordnung, bei welcher das Tragmittel an der Treibscheibe 4 eine Geschwindigkeit hat, die der 4- fachen Geschwindigkeit der Aufzugkabine 13 entspricht. Die zwischen der Treibscheibe 4 und dem Tragmittel erforderliche Kraftübertragung ist entsprechend reduziert.

Ferner sind in dem Aufzugschacht 2 Aufzugkabinenführungsschie- nen 16, 17 angeordnet, wobei die Aufzugkabinenführungsschiene 16 im Bereich der Schachtwand 7 angeordnet und auf geeigneter Weise mit dieser verbunden ist, während die Aufzugkabinenführungsschiene 17 im Bereich der Schachtwand 9 angeordnet und auf geeignete Weise mit dieser verbunden ist. Die Aufzugkabi- nenführungsschiene 17 ist dabei unterhalb der Umlenkeinrichtung 10 vorgesehen. Die Umlenkeinrichtung 11 ist allerdings neben der Aufzugkabinenführungsschiene 16 angeordnet, da die Umlenkeinrichtung 11 etwas tiefer angeordnet ist als die Umlenkeinrichtung 10. Die Umlenkeinrichtung 11 ist im Bereich der Schachtwand 7 montiert. Vorzugsweise ist die Umlenkeinrichtung 11 an einer Führungsschiene, insbesondere der Aufzug- kabinenführungsschiene 16, befestigt oder zumindest auf dieser abgestützt. Entsprechend ist die Umlenkeinrichtung 10 im Bereich der Schachtwand 9 montiert, wobei die Umlenkeinrichtung 10 vorzugsweise an der Aufzugkabinenführungsschiene 17 befestigt oder zumindest auf dieser abgestützt ist.

Nach der Anordnung und der gegebenenfalls erforderlichen Befestigung der beschriebenen Elemente in dem Aufzugschacht 2 oder an der Aufzugkabine 13 erfolgt im Rahmen des Modernisierungsverfahrens das Einbringen eines oder mehrerer Tragmittel 20, 20', 20'' . Im Folgenden wird die Einbringung des Tragmittels 20 im Detail beschrieben. Die Einbringung der Tragmittel 20', 20'' erfolgt auf entsprechende Weise. Die Tragmittel 20, 20', 20'' können aus Kunststoff und/oder einem Metall gebildet sein. Insbesondere können die Tragmittel 20, 20', 20'' als Drahtseil oder Riemen ausgestaltet sein. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Tragmittel 20, 20', 20'' riemen- oder bandförmig ausgestaltet.

Das Tragmittel 20 weist ein erstes Ende 21 und ein zweites Ende 22 auf. Das erste Ende 21 des Tragmittels 20 wird in der Befestigungseinrichtung 8 fixiert. Dann wird das Tragmittel 20 nach unten zu dem Gegengewicht 5 und um die Tragrolle 6 des Gegengewichts 5 geführt. Von dem Gegengewicht 5 wird das Tragmittel 20 wieder nach oben zu der Umlenkeinrichtung 11 geführt. Dabei erfolgt bei riemenförmigen Tragmitteln eine Drehung des Abschnitts des Tragmittels 20 von 90° um seine Längsachse. In der Umlenkeinrichtung 11 wird das Tragmittel 20 umgelenkt, so dass es wieder nach unten zu dem Gegengewicht 5 läuft. Dabei wird das Tragmittel 20 wieder um 90° verdreht. An dem Gegengewicht 5 umläuft das Tragmittel 20 die Tragrolle 6' des Gegengewichts 5. Anschliessend läuft das Tragmittel 20 wieder nach oben zu einer Hilfsrolle 4' und weiter zu der

Treibscheibe 4, wobei zwischen der Tragrolle 6', der Hilfsrolle 4' und der Treibscheibe 4 keine Verdrehung des Tragmittels 20 erfolgt. Das Tragmittel 20 umläuft die Treibscheibe 4 und läuft dann nach unten zu der ersten Kabinentragrolle 14', wobei das Tragmittel 20 um 180° verdreht wird. Das Tragmittel 20 läuft dann im Wesentlichen horizontal zu der zweiten Kabinentragrolle 15', um die zweite Kabinentragrolle 15' und von der zweiten Kabinentragrolle 15' wieder nach oben im Bereich der Schachtwand 9 zu der Umlenkeinrichtung 10. Dabei wird das Tragmittel 20 zwischen der zweiten Kabinentragrolle

15' und der Umlenkeinrichtung 10 um 90° verdreht. Das Tragmittel 20 wird dann durch die Umlenkeinrichtung 10 umgelenkt und läuft dann wieder nach unten zu der zweiten Kabinentragrolle 15, wobei das Tragmittel 20 um 90° verdreht wird. Das Tragmit- tel 20 läuft um die zweite Kabinentragrolle 15, zumindest im Wesentlichen horizontal zu der ersten Kabinentragrolle 14 und um die erste Kabinentragrolle 14. Von der ersten Kabinentragrolle 14 läuft das Tragmittel 20 wieder nach oben zu der Befestigungseinrichtung 8, wobei das Tragmittel 20 nicht verdreht wird. An der Befestigungseinrichtung 8 wird dann das zweite Ende 22 des Tragmittels 20 fixiert.

Durch die Anordnung der Umlenkeinrichtungen 10, 11 und/oder durch die Fixierung der Enden 21, 22 des Tragmittels 20 in der Befestigungseinrichtung 8 kann die vertikale Position der Aufzugskabine 13 im Aufzugsschacht 2 eingestellt werden. Ferner wird durch das Tragen der Aufzugkabine 13 mittels der parallel zueinander angeordneten ersten Kabinentragrollen 14, 14' und der parallel zueinander angeordneten zweiten Kabinentragrollen 15, 15' eine gleichmässige Abstützung oder Aufhängung der Aufzugkabine 13 erreicht.

Fig. 2 zeigt einen vertikalen Schnitt durch die in der Fig. 1 dargestellte Aufzuganlage 1 zur weiteren Illustration der modernisierten Aufzuganlage 1 und des Modernisierungsverfahrens zur Umrüstung der hydraulisch betätigten Aufzuganlage in die von der Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 angetriebene Aufzuganlage 1.

Im Verlauf des Modernisierungsverfahrens wurden bei der gemäss Fig. 2 umgerüsteten Aufzuganlage mindestens die folgenden Modernisierungsschritte durchgeführt:

- Der ursprünglich als hydraulischer Heber zum Heben und Senken der Aufzugkabine dienende Hydraulikzylinder wurde entfernt,

- Ein Gegengewicht 5 mit Tragrollen 6, 6' sowie das Gegengewicht führende Gegengewichtsführungsschienen 40, 41 (Fig. 3) wurden in einem zwischen der Aufzugkabine 13 und einer Schachtwand 7 (Fig. 3) vorhandenen freien Schachtraum installiert,

- Eine einen Elektromotor und eine Treibscheibe 4 umfassende Antriebsmaschine 3 wurde im oberen Bereich des

Aufzugschachts 2 (Fig. 3) montiert, wobei die Antriebsmaschine vorzugsweise innerhalb einer Vertikalprojektion angeordnet wurde, die durch eine Seitenwand der Aufzugkabine 13 und die dieser benachbarten Schachtwand 7 (Fig. 3) begrenzt ist. Die Antriebsmaschine kann so installiert worden sein, dass sie mindestens durch eine Führungsschiene der Aufzugkabine oder eine neu erstellte Gegengewichtsführungsschiene gestützt wird,

- Eine als vormontierte Einheit oder in Teilkomponenten angelieferte neue Antriebsplattform 30 mit den erforderlichen Kabinentragrollen wurde unterhalb einer Unterseite der Aufzugkabine 13 fixiert,

- Tragmittel 20 wurden, wie vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, installiert.

Im Unterschied zur Fig. 1 ist in Fig. 2 die Aufzugkabine 13 dargestellt, wobei durch die Schnittdarstellung das Innere der Aufzugkabine 13 sichtbar ist. Hierbei sind im Inneren der Aufzugkabine 13 ein Bedienfeld 23 sowie eine zweiteilige Aufzugkabinentür 24 gezeigt. Das Bedienfeld 23 kann im Rahmen der Modernisierung das bisherige Bedienfeld ersetzen und zusammen mit einer neuen Steuerung in die Aufzuganlage 1 integriert werden. Dabei kann auf bestehende Teile zur Betätigung der Aufzugkabinentür 24 und dergleichen zurückgegriffen werden, so dass sich ein kostengünstiger Austausch ergibt.

In dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 sind die ersten Kabinentragrollen 14' mit den zweiten Kabinentragrollen 15' durch einen Rollenträger 25 in fixem gegenseitigem Abstand miteinander verbunden. Ferner ist ein Verbindungsteil 26 vorgesehen, auf dem die Aufzugkabine 13 mit ihrer Unterseite 27 aufliegt. Der Rollenträger 25 und das Verbindungsteil 26 bilden Teile einer Antriebsplattform 30, die die Aufzugkabine 13 trägt und antreibt, wobei die Trag- und Antriebskräfte über die Tragmittel 20 und die Kabinentragrollen 14, 14' 15, 15' auf die Antriebsplattform 30 übertragen werden. Das Verbindungsteil 26 ist an die Aufzugkabine 13 angeflanscht, wobei die Aufzugkabine 13 von den Aufzugkabinenführungsschienen 16, 17 geführt ist.

In diesem Ausführungsbeispiel weist die Antriebsplattform 30 ausserdem eine Lastmesseinrichtung 31 mit Lastmesszellen 32, 33 auf. Die Lastmesszellen sind zwischen dem Rollenträger 25 und dem Verbindungsteil 26 angeordnet und geben, beispielsweise durch Ausnutzen eines piezoelektrischen Effekts, Messsignale aus, um die momentane Belastung oder Beladung der Aufzugka- bine 13 zu messen.

In der Fig. 2 ist ausserdem die Hilfsrolle 4' gezeigt, durch die das Tragmittel 20 in einem gewissen Sicherheitsabstand an der Umlenkeinrichtung 11 vorbeigeführt wird. Ferner ist die Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 in einem gewissen horizontalen Abstand 34 von der Aufzugkabine 13 angeordnet. Wobei durch die Einstellung des horizontalen Abstands 34 auch eine Anordnung ermöglicht wird, bei der die Aufzugkabine 13 zumindest teilweise in vertikaler Richtung an der Antriebsma- schine 3 vorbeigefahren wird. Ferner ist ein gewisser horizontaler Abstand 35 zwischen der Umlenkeinrichtung 10 und der Aufzugkabine 13 vorgegeben, der so eingestellt ist, dass die Aufzugkabine 13 an der Umlenkeinrichtung 10 vorbeigefahren werden kann.

Fig. 3 zeigt einen schematischen, auszugsweisen, horizontalen Schnitt durch die Aufzuganlage 1 des ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Hierbei ist die Aufzugkabine 13 in dem durch den Aufzugschacht 2 begrenzten Raum 12 gezeigt. Inner- halb des Raumes 12 wird beim erfindungsgemässen Modernisierungsverfahren auch das Gegengewicht 5 angeordnet. Ferner sind Gegengewichtsführungsschienen 40, 41 vorgesehen, die zum Führen des Gegengewichts 5 dienen. Gestrichelt dargestellt ist die unterhalb der Aufzugkabine angeordnete und daher in Fig. 3 unsichtbare Antriebsplattform 30. Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben, umfasst diese einen in einem Verbin- dungsteil 26 angeordneten Rollenträger 25, an welchem mehrere Kabinentragrollen 14, 14', 15, 15' montiert sind.

Des Weiteren sind Sicherheitseinrichtungen 42 dargestellt, die als Fangeinrichtung und/oder Betriebsbremseinrichtung ausges- taltet sind. Die Sicherheitseinrichtungen 42 wirken mit den Aufzugkabinenführungsschienen 16, 17 zusammen, wenn die Sicherheitseinrichtung 42, beispielsweise bei detektierter Übergeschwindigkeit, betätigt wird. Die Sicherheitseinrichtungen 42 sind auf geeignete Weise in die neu zu installierende Antriebsplattform 30 integriert. Dadurch sind sicherheitsrelevante Funktionen in zuverlässiger Weise bei der modernisierten Aufzuganlage 1 verwirklicht.

Ferner zeigt die Fig. 3 eine zweiteilige Stockwerkstüre 46 und eine zweiteilige Kabinentüre 24. Die Kabinentüre wie auch mindestens ein Teil aller Stockwerkstüren werden beim erfin- dungsgemässen Modernisierungsverfahren vorzugsweise unverändert von der bisherigen Aufzuganlage übernommen.

Fig. 4 zeigt den in Fig. 3 gezeigten horizontalen Schnitt durch eine Aufzuganlage entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Modernisierungsverfahrens. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird eine geeignete Struktur 50 neu installiert, mit welcher eine Führungsschiene 16 der Aufzugkabine 13 sowie die Führungsschienen 40, 41 des neu zu installierenden Gegengewichts 5 an der der Aufzugkabinenführungsschiene benachbarten Schachtwand 7 fixierbar sind, wobei die Struktur 50 so gestaltet ist, dass sie die Durchfahrt dieses Gegengewichts in dem durch die genannten Führungsschienen und die Schachtwand 7 begrenzten Raum ermöglicht. Die Struktur 50 besteht üblicherweise aus einer gewis- sen Anzahl von Bügeln, die in gewissen Abständen an der

Schachtwand 7 befestigt werden. Die Struktur 50 wird bei der Modernisierung mit der Schachtwand 7 verbunden und erstreckt sich beispielsweise im Wesentlichen über die gesamte Höhe des Aufzugsschachtes 2. Im Bereich des oberen Endes der Struktur 50 wird die Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 montiert, wobei vorzugsweise die Antriebsmaschine 3 durch die Aufzugkabinenführungsschiene 16 und/oder durch mindestens eine der Gegengewichtsführungsschienen 40, 41 gestützt wird. Gemäss dem anhand der Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Antriebsmaschine 3 auf einer entsprechend ausgestalteten Plattform montiert, die durch die Aufzugkabinenführungsschiene 16 und die Gegengewichtsführungsschiene 40 gestützt wird.

Zu der Darstellung der Fig. 4 ist anzumerken, dass im Bereich der Schachtwand 7 zwei unterschiedliche Schnitte, nämlich einmal oberhalb der Antriebsmaschine 3 und einmal oberhalb des Gegengewichts 5 dargestellt sind. Dadurch können in der Fig. 4 zusammen die Positionen sowohl der Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 als auch des Gegengewichts 5 gezeigt werden.

Ausserdem wurde zwecks Verbesserung der Übersichtlichkeit auf die Darstellung der Tragmittel verzichtet.

Bei der in der Fig. 4 gezeigten Aufzuganlage 1 ist im Bereich der Schachtwand 9 eine weitere Struktur 50' vorhanden, die ebenfalls aus einer Vielzahl von Bügeln gebildet ist, die jeweils mit der Schachtwand 9 verbunden sind. An der Struktur 50' ist die Aufzugkabinenführungsschiene 17 befestigt. Beim erfindungsgemässen Modernisierungsverfahren ist eine solche Struktur samt Aufzugkabinenführungsschiene bereits vorhanden und wird normalerweise weiterverwendet.

In der Fig. 4 sind ausserdem Elemente der Antriebsplattform 30, die durch die Aufzugkabine 13 verdeckt sind, durch unterbrochen gezeichnete Linien veranschaulicht. Dabei weist die Antriebsplattform 30 entsprechend dem zweiten Ausführungsbei- spiel der Erfindung einen Rollenträger 25 auf, der aus Teilen 25A, 25B besteht. Die Teile 25A, 25B des Rollenträgers 25 sind teilweise in ein sie verbindendes Verbindungsteil 26 eingeschoben und tragen jeweils die Kabinentragrollen 14, 14' bzw. 15, 15' . Das Verbindungsteil 26 kann zum Beispiel als Recht- eckrohr ausgestaltet sein, in das im Wesentlichen aus Rechteckrohren bestehende Teile 25A, 25B mit kleinerem Querschnitt eingefügt sind. Dabei sind die Teile 25A, 25B vor der Verwendung im Modernisierungsverfahren in dem Verbindungsteil 26 verschiebbar und arretierbar angeordnet. Dadurch ist eine Anpassung an unterschiedliche Breiten der Aufzugkabine 13 möglich, wobei diese Anpassung werksseitig oder bei der Durchführung der Modernisierungsarbeiten in der Aufzuganlage stattfinden kann. Im montierten Zustand werden die Teile 25A, 25B in Bezug auf das Verbindungsteil 26 fixiert, beispielswei- se durch Schraubverbindungen oder durch Schweissen. Somit kann eine gewisse Rollendistanz zwischen dem Rollenpaar der ersten Kabinentragrollen 14, 14' und dem Rollenpaar der zweiten Kabinentragrollen 15, 15' eingestellt werden. Die Antriebsplattform 30 wird bei der Durchführung des erfindungsgemässen Modernisierungsverfahrens unten an die Aufzugkabine 13 angeflanscht und kann die neu erforderliche Fangvorrichtung, wie es anhand der Fig. 3 beschrieben ist, enthalten. Fig. 5 zeigt eine Frontansicht der in Fig. 4 gezeigten Aufzugkabine 13 der Aufzuganlage 1 entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Teile 25A, 25B des Rollenträ- gers 25 liegen mittels des Verbindungsteils 26 an der Unterseite 27 der Aufzugkabine 13 an. Die Teile 25A, 25B sind dabei so weit auseinander gezogen, dass die ersten Kabinentragrollen 14, 14' an einer Stelle 52 der Aufzugkabine 13 liegen, die in der Nähe der Schachtwand 7 ist, und dass die zweiten Kabinen- tragrollen 15, 15' an einer Stelle 52' liegen, die in der Nähe der Schachtwand 9 ist. Bei den Stellen 52, 52' handelt es sich dabei um einander gegenüberliegende Stellen an der Unterseite 27 der Aufzugkabine 13. Durch die mehrteilige Ausgestaltung des Rollenträgers 25 der Antriebsplattform 30 kann die An- triebsplattform an unterschiedlich ausgestaltete Aufzugkabinen 13 angepasst werden. Dabei können die als Rollenträger dienenden Teile 25A, 25B so viele Rollen aufnehmen, wie es die vorgesehene Anzahl parallel angeordneter Tragmittel 20 erfordert .

An dem Teil 25A ist die erste Kabinentragrolle 14 befestigt, wobei die erste Kabinentragrolle 14 so angeordnet ist, dass diese unterhalb der Unterseite 27 der Aufzugkabine liegt und teilweise über die Unterseite 27 und somit die vertikale Verlängerung der Wand 51 hinausragt. Entsprechend ist die zweite Kabinentragrolle 15 an dem Teil 25B im Hinblick auf die Unterseite 27 und die Wand 51' der Aufzugkabine 13 angeordnet. Die Führung des Tragmittels 20 um die Kabinentragrollen 14, 15 ist in der Fig. 5 durch die abschnittsweise Darstellung des Tragmittels 20 veranschaulicht. Dabei verläuft das Tragmittel 20 zwischen den Kabinentragrollen 14, 15 zumindest im Wesent- liehen horizontal entlang der Unterseite 27 der Aufzugkabine 13.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Aufzuganlage 1 mit einer 2:1- Tragmittelführung, d. h. mit jeweils einer 2 : 1-Aufhängung für die Aufzugkabine und das Gegengewicht. Bei dieser Ausführung weist die Aufzugkabine 13 im Bereich des unter der Aufzugkabine 13 durchlaufenden Tragmittels 20, das als Keilrippenriemen ausgestaltet ist, mindestens eine Führungsrolle 18 für den Keilrippenriemen auf, die mit Rippen und Rillen versehen ist. Mit der Führungsrolle 18, die mit der Antriebsplattform 30 verbunden ist, kann die vorteilhafte Tragmittelführung auch für einen Keilrippenriemen erreicht werden, der nur auf einer seiner Laufflächen Rippen und Rillen aufweist, die im Bereich der unterhalb der Aufzugkabine 13 angebrachten Kabinentragrol- len 14, 14', 15, 15' nach aussen gerichtet und somit durch Letztere nicht geführt ist.

Anstatt solch eine Führungsrolle 18 einzusetzen, kann der als Tragmittel 20 verwendete Keilrippenriemen zwischen der Treibscheibe 4 und den ersten Kabinentragrollen 14, 14' um 180° um seine Längsachse verdreht werden, so dass die mit einer entsprechenden Profilierung versehene erste Kabinentragrolle 14 die Führung des Keilrippenriemens übernehmen kann.

Bei der 2 : 1-Tragmittelführung, die in der Fig. 5 veranschaulicht ist, ist eine weitere Befestigungseinrichtung 8' vorgesehen, die an der Aufzugkabinenführungsschiene 17 befestigt ist. Das Tragmittel 20 wird einerseits an einem ersten Ende 21 mit der Befestigungseinrichtung 8 verbunden. Dann wird das

Tragmittel 20 nach unten und um die Tragrolle 6 des Gegengewichts 5 geführt. Von der Tragrolle 6 aus wird das Tragmittel 20 wieder nach oben und um die Treibscheibe 4 der Antriebsmaschine 3 geführt. Dann wird das Tragmittel 20 wieder nach unten und um die erste Kabinentragrolle 14 geführt. Von der ersten Kabinentragrolle 14 wird das Tragmittel zumindest im Wesentlichen horizontal zu der zweiten Kabinentragrolle 15 geführt. Von der zweiten Kabinentragrolle 15 aus wird das Tragmittel 20 nach oben geführt, wobei es an der Wand 51' der Aufzugkabine vorbei läuft. Dann wird das Tragmittel 20 an seinem zweiten Ende 22 in der Befestigungseinrichtung 8' befestigt.

Sofern das Tragmittel 20 als Keilrippenriemen ausgestaltet ist, wird entweder eine Führungsrolle 18 unterhalb des horizontal unter der Aufzugkabine verlaufenden Tragmittelabschnitts montiert, oder das Tragmittel 20 wird zwischen der Treibscheibe 4 und der Kabinentragrolle 14 um 180° um seine Längsachse verdreht.

Fig. 6 zeigt einen Ablaufplan zur Veranschaulichung des Modernisierungsverfahrens zur Umrüstung einer hydraulisch betätigten Aufzuganlage in eine von einer Antriebsmaschine 3 mit Treibscheibe 4 angetriebene Aufzuganlage 1 entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Modernisierungsverfahren ist dabei anhand der Schritte 61 bis 68 dargestellt, denen folgende Schlagworte zugeordnet sind:

Schritt 61: „Beginn des Verfahrens unter Verwendung der bestehenden hydraulisch betätigten Aufzuganlage"; Schritt 62: „Entfernen der Verbindungsteile zwischen Heber (Hydraulikzylinder) und Aufzugkabine, sowie Entfernen des Hebers aus der Aufzugsanlage";

Schritt 63: „Anbringen der Antriebsplattform 30 an der Unterseite 27 der Aufzugkabine 13"; Schritt 64: „Gegebenenfalls Montieren und Positionieren der Kabinentragrollen 14, 14', 15, 15'";

Schritt 65: „Montieren der Antriebsmaschine 3 im oberen Bereich des Aufzugsschachtes 2"; Schritt 66: „Installieren von Gegengewichtsführungsschienen 40, 41 und des Gegengewichts 5";

Schritt 67: „Einbringen des Tragmittels 20 und Fixieren der Enden 21, 22 an einer Befestigungseinrichtung 8" und Schritt 68: „Ende des Verfahrens: Aufzuganlage 1 nach dem Modernisierungsverfahren ist hergestellt".

Im Schritt 61 beginnt das Modernisierungsverfahren zur Umrüstung der hydraulisch betätigten Aufzuganlage. Die hydraulisch betätigte Aufzuganlage weist einen hydraulischen Antrieb auf, das heisst einen hydraulischen Heber mit einem Hydraulikzylinder, welcher mit seiner Kolbenstange direkt oder über ein flexibles Tragmittel auf die Aufzugkabine 13 wirkt und diese hebt und senkt. Im folgenden Schritt 62 werden die Verbindungsteile zwischen Heber und Aufzugkabine 13 und anschlies- send der Heber selbst entfernt. Vorzugsweise wird der Heber

(Hydraulikzylinder) einschliesslich eines allenfalls vorhandenen Hydraulikaggregats aus dem Aufzugschacht 2 entfernt. Dabei wird ein Hydrauliköl oder dergleichen aufgefangen und entsorgt. Im konkreten Anwendungsfall können gegebenenfalls auch einzelne Teile des hydraulischen Antriebs der Aufzuganlage im Aufzugschacht 2 belassen werden, selbst wenn diese später nicht mehr benötigt werden.

Im Schritt 63, der auf den Schritt 62 folgt, wird an der Unterseite 27 der Aufzugkabine 13 die Antriebsplattform 30 angebracht. Dabei sind folgend Ausführungsformen unterscheidbar : - Eine einteilige Tragkonstruktion mit den erforderlichen Kabinentragrollen 14, 14', 15, 15' bildet die Antriebsplattform, die mit der Unterseite der Aufzugkabine verbunden wird. - Die Antriebsplattform umfasst einen Rollenträger 25 mit den erforderlichen Kabinentragrollen 14, 14', 15, 15', wobei der Rollenträger über elastische Elemente und/oder über eine Lastmesseinrichtung 31 an einem Verbindungsteil 26 befestigt ist, welches mit der Unterseite der Aufzugkabine verbunden wird,

- Die Antriebsplattform umfasst einen Rollenträger 25 aus zwei die erforderlichen Kabinentragrollen tragenden Teilen 25A, 25B, wobei die beiden Rollenträgerteile in einem Verbindungsteil 26 so gelagert sind, dass ihre gegenseitige Distanz mindestens bei der Montage einstellbar ist, und wobei das Verbindungsteil mit der Unterseite der Aufzugkabine verbunden wird.

Bei allen Ausführungsformen können die Kabinentragrollen beim Anbringen der Antriebsplattform bereits montiert oder noch zu montieren sein.

Die Antriebsplattform 30 ist dann mit der Aufzugkabine 13 zuverlässig verbunden, wobei die Aufzugkabine 13 mit ihrer Unterseite 27 auf der Antriebsplattform 30 aufliegt.

Im folgenden Schritt 64 werden gegebenenfalls die ersten Kabinentragrollen 14, 14' sowie die zweiten Kabinentragrollen 15, 15' an die Teile 25A, 25B beziehungsweise den Rollenträger 25, beziehungsweise die Antriebsplattform 30 montiert, falls diese nicht bereits vormontiert sind. Dabei kann gegebenen- falls auch eine Positionierung der Kabinentragrollen 14, 14', 15, 15' in Bezug auf die Unterseite 27 sowie die Wand 51 beziehungsweise die Wand 51' erfolgen, so dass die Kabinentragrollen 14, 14', 15, 15' an den Stellen 52, 52' angeordnet sind und jeweils teilweise über die Unterseite 27 herausstehen .

Im Schritt 65 wird im oberen Bereich des Aufzugsschachtes 2 die Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 und der gegebe- nenfalls vorgesehenen Hilfsrolle 4' montiert. Dabei kann beispielsweise eine Plattform vorgesehen sein, die an mindestens einer der Führungsschienen 16, 40 befestigt beziehungsweise darauf abgestützt wird. Ferner kann die Plattform auch an einer Struktur 50, wie sie in der Fig. 4 dargestellt ist, befestigt werden.

Im Schritt 66 wird ein Gegengewicht 5 in den Aufzugschacht 2 eingebracht und im Bereich der Schachtwand 7, an der auch die Antriebsmaschine 3 mit der Treibscheibe 4 angeordnet ist, installiert. Hierbei werden zusätzliche Gegengewichtsführungsschienen 40, 41 im Aufzugschacht 2 befestigt, beispielsweise an einer Struktur 50, wie sie in der Fig. 4 dargestellt ist. Das installierte Gegengewicht 5 ist dann durch die Gegengewichtsführungsschienen 40, 41' im Aufzugschacht 2 geführt. An dem Gegengewicht 5 werden eine oder mehrere Tragrollen 6, 6' montiert .

Im Schritt 67 wird das Tragmittel 20, vorzugsweise ein Riemen bzw. ein Keilrippenriemen, eingebracht. Dabei können auch mehrere Tragmittel 20, 20', 20'' vorgesehen sein. Eine Möglichkeit zum Einbringen des Tragmittels ist anhand der Fig. 1 im weiteren Detail beschrieben. Dabei kann das Einbringen des Tragmittels 20 auch in umgekehrter Richtung erfolgen.

Das Verfahren endet im Schritt 68, in dem die Aufzuganlage in eine mit Treibscheibe angetriebene Aufzuganlage 1 umgerüstet ist .

Es ist anzumerken, dass die Abfolge der beschriebenen Schritte 62 bis 67 beispielhaft zu verstehen ist und das Modernisie- rungsverfahren auch in einer anderen Reihenfolge durchgeführt werden kann. Ferner können einzelne Schritte gegebenenfalls auch überschneidend oder gleichzeitig durchgeführt werden.

Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbei- spiele beschränkt.