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Title:
MOISTURE-PROOF, WATER-DISINTEGRATABLE FIBER COMPOSITE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/011728
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a moisture-proof, water-disintegratable fiber composite material (1) having an improved shelf life.

Inventors:
ECKL JOSEF (DE)
SENGER HANS-GEORG (DE)
BECK HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/067999
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
July 03, 2018
Export Citation:
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Assignee:
CHEM&P GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D04H1/425; A61K8/02; D04H1/587; D04H1/64; D21H17/07; D21H17/14; D21H17/24; D21H17/25; D21H17/28
Foreign References:
EP3330436A12018-06-06
EP0372388A21990-06-13
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HAFNER & KOHL (DE)
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Claims:
PAT E N TAN S P R Ü C H E

1 . Feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Faserverbundmaterial (1 ), umfassend:

- eine Faserkomponente (7), umfassend eine Anzahl an Faserelementen (6),

- eine Binderkomponente (9), umfassend wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser quellbares und/oder lösliches Bindemittel, welches wenigstens eine organische, insbesondere aus einem säuregruppenhaltigen Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente umfasst,

- eine Feuchtkomponente (10), umfassend wenigstens ein Feuchtmittel, welches wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) umfasst, welche derart beschaffen ist, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) sowie weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente (10) an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt (12) zu einer geringfügigeren Quellung und/oder Lösung der Faserelemente (6) und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt (12).

2. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) ein leicht flüchtiger Alkohol oder eine Mischung wenigstens zweier leicht flüchtiger Alkohole ist.

3. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkohol Methanol, Ethanol oder Propanol, Butanol, Pentanol ist.

4. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfdruck der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) höher als der Dampfdruck von Wasser ist.

5. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfdruck der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) höher als der Dampfdruck aller übrigen Feuchtmittelkomponenten ist.

6. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) einen gewichtsmäßigen Anteil von 1 bis 90 Gew.-%, insbesondere unterhalb 50 Gew.-%, bevorzugt unterhalb 35 Gew.-%, weiter bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels aufweist.

7. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) derart beschaffen ist, dass sie einen molaren Anteil von 5 bis 95%, insbesondere 7 bis 50%, bevorzugt 10 bis 50%, an einem durch Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) sowie weiterer Feuchtmittelkomponenten gebildeten Verdampfungsprodukt (13) aufweist.

8. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) derart beschaffen ist, dass durch Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) sowie weiterer Feuchtmittelkomponenten ein positiv azeotropes Gemisch als Verdampfungsprodukt (13) ausbildbar oder ausgebildet ist.

9. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtmittel wenigstens eine hygroskopische Feuchtmittelkomponente, insbesondere einen mehrwertigen niedermolekularen Alkohol, bevorzugt 1 ,2-Propandiol, und/oder ein Salz, umfasst.

10. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtmittel, insbesondere die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ), bakterizide und/oder bakteriostatische bzw. fungizide und/oder fungiostatische Eigenschaften aufweist.

1 1 . Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Feuchtmittel als weitere Feuchtmittelkomponente wenigstens eine schwer flüchtige organische Komponente, insbesondere eine monomere, oligomere oder polymere Diol- oder Polyolverbindung, umfasst.

12. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich eine organische amphotere Komponente (8) umfasst.

13. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die amphotere organische Komponente (8) in Kombination mit der Binderkomponente (9) zur Ausbildung eines Polysalzes und/oder eines polymeren Aggregats, welches zusammen mit dem der Feuchtkomponente (10) zugehörigen Feuchtmittel bzw. Feuchtmittelkomponente nicht-löslich bzw. nicht-dispergierbar ist, dient.

14 Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Metallkationen bzw. Metallkationensalze zur Komplexbildung mit weiteren Bestandteilen des feuchtfesten Faserverbundmaterials (1 ), insbesondere mit der Bindemittelkomponente und/oder mit einer bzw. der amphoteren organischen Komponente (8), umfasst.

15. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als feuchtfestes Reinigungs-, Kosmetik- oder Hygienepapier, insbesondere als feuchtfestes Toilettenpapier, ausgebildet ist.

16. Feuchtfestes Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserelemente eine Faserlänge unterhalb einer, gegebenenfalls faserelementspezifischen, Verzopfungsgrenze aufweisen.

17. Feuchtkomponente (10) für ein feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Faserverbundmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens ein Feuchtmittel, welches wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) umfasst, welche derart beschaffen ist, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) sowie weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente (10) an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt (12) zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente (6) und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt (12), umfasst.

18. Anordnung zur Lagerung und Verpackung eines feuchtfesten Faserverbundmaterials (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend eine Lagerungs- und Verpackungseinrichtung mit einem geschlossenen Lagerungs- bzw. Verpackungsvolumen zur Lagerung und Verpackung eines feuchtfesten Faserverbundmaterials (1 ) und wenigstens eine Lage eines in dem Lagerungs- bzw. Verpackungsvolumen aufgenommenen feuchtfesten Faserverbundmaterials (1 ).

19. Verfahren zur Herstellung eines feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterials (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend die Schritte:

- Bereitstellen einer Faserkomponente (7), umfassend eine Anzahl an Faserelementen (6),

- Ausbilden des feuchtfesten Faserverbundmaterials (1 ) durch Zugeben einer Binderkomponente (9), umfassend wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser quellbares und/oder lösliches Bindemittel, welches wenigstens eine organische, insbesondere aus einem säuregruppenhaltigen Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente umfasst, und einer Feuchtkomponente (10), umfassend wenigstens ein Feuchtmittel, welches wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente (1 1 ) umfasst, welche derart beschaffen ist, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (1 1 ) sowie weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente (10) an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt (12) zu einer geringfügigeren Quellung und/oder Lösung der Faserelemente (6) und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt (12).

Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich wenigstens organische amphotere Komponente (8) zugegeben wird.

Description:
B E S C H R E I B U N G

Feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Faserverbundmaterial

Die Erfindung betrifft ein feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Faserverbundmaterial, umfassend eine Faserkomponente, eine Binderkomponente und eine Feuchtkomponente.

Entsprechende feuchtfeste, in Wasser zerfallsfähige Faserverbundmaterialien bzw. aus diesen hergestellte Faserprodukte sind dem Grunde nach in vielen Anwendungs- bzw. Einsatzgebieten bekannt. Von entsprechenden Faserverbundmaterialien wird, insbesondere unter abwasser- wie auch umwelttechnischen Aspekten, ein schneller und vollständiger Zerfall bzw. eine schnelle und vollständige Zersetzbarkeit bei Kontakt mit Wasser gefordert. Entsprechend feuchtfeste Faserverbundmaterialien sollen demnach bei Kontakt mit Wasser möglichst schnell und möglichst vollständig zerfallen bzw. sich zersetzen, sodass z. B. Ablagerungen und Verstopfungen von Abwasser- und Leitungssystemen vermieden werden können.

Zur Realisierung solcher Zersetzungseigenschaften wurden im Stand der Technik verschiedene Faserverbundmaterialkompositionen vorgeschlagen, welche einerseits eine ausreichende Feuchtfestigkeit und andererseits eine geringe Nassfestigkeit, d. h. ein hohes Zerfalls- bzw. Zersetzungsvermögen bei Kontakt mit Wasser, aufweisen.

Problematisch bei derartigen feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterialkompositionen kann jedoch die Lagerfähigkeit in einem in einer geschlossenen Verpackung, d. h. z. B. einer Folienverpackung, verpackten Zustand sein. Hier besteht, insbesondere unter wechselnden klimatischen Bedingungen, d. h. insbesondere bei Temperaturgradienten bzw. -Veränderungen, und längeren Lagerzeiten, die Möglichkeit, dass sich durch Verdampfungs- und nachfolgende Kondensationsvorgänge innerhalb der Verpackung Kondensationsprodukte bilden, welche bei Kontakt mit dem feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterial zu einer unerwünschten irreversiblen lokalen Quellung bzw. Zersetzung des feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterials innerhalb der Verpackung führen können. Insbesondere ist die Verdampfung und Kondensation von Wasser problematisch, da entsprechende wässrige Kondensationsprodukte zu einer irreversiblen lokalen Quellung bzw. Zersetzung des feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterials führen.

Ein mit entsprechenden Verdampfungs- und Kondensationsvorgängen typischerweise einhergehendes weiteres Problem kann die sich bildende und/oder steigende mikrobielle, d. h. insbesondere bakterio- wie auch fungiologische, Belastung des feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterials sein, welche auf eine lokale Abreicherung entsprechender antimikrobieller Substanzen in dem feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterial bei Kontakt mit einem wässrigen Kondensationsprodukt zurückzuführen sind. Damit ist die Verdampfung und Kondensation von Wasser in der Verpackung auch bei Berücksichtigung sämtlicher einschlägiger Verarbeitungsvorschriften aufgrund der Bedingungen bei entsprechend wechselnden klimatischen Bedingungen, d. h. insbesondere Temperaturgradienten bzw. - Veränderungen, in der Verpackung für die Lagerung problematisch.

Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein demgegenüber, insbesondere im Hinblick auf seine Lagerfähigkeit in geschlossenen Verpackungen, vorzugsweise auch bei (wiederholtem) Öffnen einer entsprechenden Verpackung, verbessertes feuchtfestes Faserverbundmaterial anzugeben.

Die Aufgabe wird durch ein feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Faserverbundmaterial gemäß Anspruch 1 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen des feuchtfesten, in Wasser zerfallsfähigen Faserverbundmaterials.

Das hierin beschriebene, im Weiteren kurz als„Faserverbundmaterial" bezeichnete feuchtfeste, in Wasser zerfallsfähige Faserverbundmaterial weist besondere Materialeigenschaften auf; das Faserverbundmaterial zeigt einerseits eine vergleichsweise hohe Feuchtfestigkeit, d. h. eine vergleichsweise hohe mechanische Festigkeit im feuchten Zustand, und andererseits eine vergleichsweise niedrige Nassfestigkeit, d. h. eine vergleichsweise niedrige mechanische Festigkeit bei Kontakt mit Wasser auf. Die vergleichsweise niedrige Nassfestigkeit ermöglicht einen schnellen und vollständigen Zerfall bzw. eine schnelle und vollständige Zersetzung des Faserverbundmaterials in einzelne Faserelemente bei Kontakt mit Wasser. Das Faserverbundmaterial weist damit bei kurzzeitiger mechanischer Beanspruchung, beispielsweise durch Reibung auf der Haut, eine ausreichend hohe mechanische Feuchtfestigkeit auf. Nach Einbringen in Wasser zeigt das Faserverbundmaterial eine ausreichend geringe Nassfestigkeit bzw. eine hohe Zerfalls- bzw. Zersetzungsfähigkeit, sodass nach Entsorgung des Faserverbundmaterials, z. B. in Abflüssen, Toiletten, etc., Verstopfungen in einem Abwassersystem vermieden bzw. das Faserverbundmaterial in der Kläranlage vor der eigentlichen Reinigung des Abwassers nicht gesondert abgetrennt werden muss. Das Faserverbundmaterial eignet sich damit insbesondere zur Verwendung als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Hygienepapier, insbesondere als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Kosmetik- oder Reinigungspapier, oder als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Toilettenpapier; das Faserverbundmaterial kann damit als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Hygienepapier, insbesondere als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Reinigungs- oder Kosmetikpapier oder als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Toilettenpapier, ausgebildet sein bzw. werden.

Unter dem Begriff„Feuchtfestigkeit" wird die Festigkeit des Faserverbundmaterials insbesondere in Gegenwart einer wenigstens eine organische Komponente enthaltenden wässrigen Flüssigkeit verstanden. Die wenigstens eine organische Komponente kann z. B. aus der Gruppe: aliphatische Alkohole, aliphatische Ether, aliphatische Ester, Monosaccharide, Oligosaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt werden. Die Feuchtfestigkeit kann z. B. durch einen Streifen-Zugversuch gemäß DIN EN ISO 13934-1 (Ausgabedatum: 1999-04) ermittelt werden. Das Faserverbundmaterial weist vorzugsweise eine Feuchtfestigkeit, bestimmt mittels Streifen- Zugversuch gemäß DIN EN ISO 13934 bei 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65%, von mehr als 3 N, insbesondere in einem Bereich zwischen 3 N und 250 N, bevorzugt in einem Bereich zwischen 4 N und 150 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 4,5 N bis 120 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 5 N und 80 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 6 N bis 55 N, auf.

Bei Ausgestaltung des Faserverbundmaterials als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Toilettenpapier weist das Faserverbundmaterial z. B. eine Feuchtfestigkeit, bestimmt mittels Streifen-Zugversuch gemäß DIN EN ISO 13934 bei 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 %, in einem Bereich zwischen 6 N und 30 N, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 8 N und 20 N, auf. Eine Feuchtfestigkeit von weniger als 8 N führt typischerweise zu einer zu geringen mechanischen Stabilität bei der Verwendung als feuchtes Toilettenpapier; dagegen bedingt eine Feuchtfestigkeit von mehr als 30 N bei Ausgestaltung als feuchtes Toilettenpapier eine zu steife bzw. zu feste Haptik. Selbstverständlich sind je nach Anforderungsprofil an ein konkretes Endprodukt Ausnahmen nach oben und unten denkbar.

Unter dem Begriff„Nassfestigkeit" wird die Festigkeit des Faserverbundmaterials in bei Kontakt mit Wasser bzw. in Gegenwart eines Überschusses von Wasser verstanden. Die Nassfestigkeit kann z. B. durch einen Nasszugversuch gemäß DIN EN IS012625, Teil 5 (Ausgabedatum: 2005-09) „Bestimmung der breitenbezogenen Nassbruchkraft" ermittelt werden.

Das Faserverbundmaterial weist vorzugsweise eine Nassfestigkeit, bestimmt mittels Nasszugversuch gemäß DIN EN IS012625 bei 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 %, von höchstens 2 N, bevorzugt von höchstens 1 N, weiter bevorzugt von höchstens 0,5 N, auf.

Insbesondere weist das Faserverbundmaterial, insbesondere bei einer Feuchtfestigkeit von mehr als 3 N, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 3 N und 250 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 6 N und 210 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 5 N und 80 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 6 N und 55 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 5 und 20 N, eine Nassfestigkeit, von höchstens 2 N, vorzugsweise höchstens 1 N, weiter bevorzugt höchstens 0,5 N, auf.

Das Faserverbundmaterial ermöglicht also trotz einer vergleichsweise hohen Feuchtfestigkeit eine (weitgehend) vollständige Zersetzung bei Kontakt mit Wasser, d. h. insbesondere nach Einbringen in Wasser. Typischerweise zerfällt bzw. zersetzt sich das Faserverbundmaterial nach Einbringen in Wasser innerhalb weniger als 1 Stunde, vorzugsweise innerhalb weniger als 15 Minuten, vorzugsweise innerhalb weniger als 1 Minute, weiter vorzugsweise innerhalb weniger als 30 Sekunden. Wie erwähnt, liegen nach der Zersetzung einzelne Faserelemente vor, welche nicht mehr miteinander verbunden sind und - aufgrund einer vergleichsweise kurzen Faserlänge - in Dispersion auch nicht mehr miteinander verbunden werden können, sodass z. B. Ablagerungen, Verklumpungen oder Verstopfungen in/von Abwassersystemen vermieden werden können. Die Faserlänge ist, wie sich im Weiteren ergibt, typischerweise so kurz, dass ein Verzopfen von Faserelementen in einem (turbulenten) Strömungsfeld, z. B. eines Abwassersystems, nicht möglich ist.

Die geringe Nassfestigkeit sowie die im Allgemeinen gute biologische Abbau- und Verfügbarkeit des Faserverbundmaterials, d. h. neben der Faserkomponente insbesondere die Abbaubarkeit der Binder- und Feuchtkomponentenbestandteile, führt auch bei einer versehentlichen Freisetzung in Natur und Umwelt zu einem schnellen und vollständigen Zerfall bis hin zu einer restlosen Verstoffwechselung des Faserverbundmaterials.

Die Feuchtfestigkeit und die Nassfestigkeit des Faserverbundmaterials sind durch die Zusammensetzung der das Faserverbundmaterial bildenden Komponenten definiert bzw. lassen sich durch gezielte Variation der Zusammensetzung der das Faserverbundmaterial bildenden Komponenten gezielt definieren. Insbesondere ist es möglich, die Feucht- und die Nassfestigkeit des Faserverbundmaterials durch gezielte Variation der Zusammensetzung der das Faserverbundmaterial bildenden Komponenten auf eine bestimmte An- bzw. Verwendung des Faserverbundmaterials abzustimmen.

Das Faserverbundmaterial umfasst als wesentliche Komponenten wenigstens eine Faserkomponente, wenigstens eine Binderkomponente und wenigstens eine Feuchtkomponente. Konkrete Ausführungsformen der einzelnen Komponenten des Faserverbundmaterials werden weiter unten näher erläutert.

Die Faserkomponente umfasst eine Anzahl an Faserelementen. Die Faserelemente sind in Wasser bzw. in einer wässrigen Lösung benetzbar. Die Faserelemente können bei Kontakt mit Wasser quellbar sein. Die Faserelemente bzw. die Faserkomponente können bzw. kann sonach ein gewisses Aufnahmevermögen für Wasser aufweisen, was bei Kontakt mit Wasser zu einer Quellung (Volumenzunahme) der Faserelemente bzw. der Faserkomponente führt. Die Faserkomponente dient als Grundmatrix des Faserverbundmaterials.

Wesentlich ist, dass die Faserelemente eine bestimmte Fasergeometrie, d. h. insbesondere eine bestimmte Faserlänge, aufweisen, welche nach Zerfall des Faserverbundmaterials ein Verbinden der Faserelemente miteinander erschwert bzw. verhindert. Die Faserelemente sind typischerweise so kurz gewählt, insbesondere weisen diese eine Faserlänge von weniger als 6 mm auf, dass weder in trockenem, feuchtem bzw. nassem noch in nach Einbringen des Faserverbundmaterials zersetztem Zustand eine, z. B. durch Verknäulen, Verschlaufen oder Verzopfen gebildete, mechanische Verbindung miteinander ausbilden können. Die Faserelemente weisen damit typischerweise eine Faserlänge unterhalb einer, gegebenenfalls faserelementspezifischen, Verzopfungsgrenze auf, oberhalb welcher eine, z. B. durch Verknäulen, Verschlaufen oder Verzopfen gebildete, mechanische Verbindung der Faserelemente möglich wäre. Unter der auch als Verzopfungsgrenzfaserlänge zu bezeichnenden bzw. zu erachtenden Verzopfungsgrenze ist eine konzentrations- und fasermaterialabhängige Faserlänge zu verstehen, die im Strömungsfeld zur Bildung mechanisch stabiler Faser-Faser-Agglomerate bzw. Faser-Faserbindungen führt.

Hieraus ergibt sich, dass der strukturelle Zusammenhalt bzw. die sich daraus ergebenden mechanischen Eigenschaften, d. h. insbesondere die Festigkeit, des Faserverbundmaterials im trockenen, feuchten bzw. nassen Zustand typischerweise allein durch die Binderkomponente bzw. deren Abbindevorgang hergestellt ist. Mithin dient typischerweise allein die Binderkomponente dazu, eine typischerweise durch eine chemische bzw. physikalisch-chemische Fixierung, d. h. insbesondere die Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen, Faserelement-Faserelement- Brücken bzw. Bindemittelfilmen, gebildete, ausreichend stabile Verbindung der Faserelemente respektive zwischen den Faserelementen auszubilden bzw. zu gewährleisten. Die Faserelemente sind hierzu, zumindest abschnittsweise, insbesondere vollständig, von der Binderkomponente umgeben bzw. in diese eingebettet bzw. an Kontaktstellen und Faserelement-Faserelement- Kreuzungsstellen (Zwickelbereich) aneinander fixiert.

Die vorzugsweise wasserlösliche Binderkomponente umfasst wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser bzw. einer wässrigen Lösung quellbares Bindemittel, welches wenigstens eine organische, insbesondere aus einem säuregruppenhaltigen, d. h. wenigstens eine Säuregruppe aufweisenden, Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente umfasst. Das bei einem Auftrag z. B. z. B. als wässrige Lösung und/oder als Schaum vorliegende, Bindemittel bzw. die z. B. als wässrige Lösung und/oder als Schaum vorliegende Binderkomponente weist sonach ein gewisses Aufnahmevermögen für Wasser auf, welches auch nach Abbinden des Bindemittels erhalten bleibt und bei erneutem Kontakt mit Wasser zu einer Quellung (Volumenzunahme) und/oder einer Auflösung des Bindemittels bzw. der Binderkomponente führt. Die Binderkomponente dient, wie erwähnt, zur Verbindung der Faserelemente der Faserkomponente, z. B. adhäsiv bzw. kohäsiv, miteinander. Beispielsweise kann das Bindemittel nach Aufbringen auf die Faserelemente und nachfolgende Trocknung an den Faserelementen anhaften, wodurch die Faserelemente adhäsiv bzw. kohäsiv miteinander verbunden werden. Das Bindemittel kann, wie erwähnt, über Wasserstoffbrückenbindungen mit den Faserelementen der Faserkomponente verbunden sein.

Die Feuchtkomponente umfasst ein Feuchtmittel. Das Feuchtmittel umfasst eine Anzahl an Feuchtmittelkomponenten, d. h. insbesondere organischen Verbindungen und Wasser. Die Feuchtkomponente dient zur Aufnahme und Speicherung von Feuchtigkeit und verleiht dem Faserverbundmaterial eine feucht anmutende Haptik bzw. eine gewisse Feuchte. Das Feuchtmittel dient auch zur Minderung bzw. Verhinderung eines Austrocknens des Faserverbundmaterials, indem es beispielsweise Feuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit) bzw. Wasser bindet und/oder ein Verdampfen von Wasser mindert. Die Feuchtkomponente dient ferner zur Modifikation der Quellungseigenschaften des Bindemittels, insbesondere im Hinblick auf eine Quellung des Bindemittels durch in der Feuchtkomponente enthaltenes Wasser.

Das Faserverbundmaterial zeichnet sich durch eine besondere Zusammensetzung seiner Komponenten, insbesondere der Feuchtkomponente aus, welche den im Zusammenhang mit dem eingangs beschriebenen Stand der Technik beschriebenen Problemen Rechnung trägt, d. h. insbesondere eine verbesserte Lagerfähigkeit des Feuchtmaterials in einer geschlossenen Verpackung ermöglicht.

Maßgeblich hierfür ist, dass die Feuchtkomponente bzw. das Feuchtmittel wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente umfasst. Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente ist leichter flüchtig als (reines) Wasser. Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente ist derart beschaffen, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente an einer Kondensationsfläche, d. h. z. B. einer Verpackungswandung, einem benachbart angeordneten Faserverbundmaterial in der Verpackung oder innerhalb des Faserverbundmaterials selbst, gebildetes Kondensationsprodukt (Kondensat), z. B. in Form eines Kondensationsfilms oder -tropfens, bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt. Insbesondere führt ein entsprechendes Kondensationsprodukt bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente und/oder des Bindemittels als ein keine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente bzw. ein keine leichter flüchtige organische Feuchtmittelkomponente enthaltendes Kondensationsprodukt.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente ist sonach derart beschaffen und in im Hinblick auf eine konkrete Zusammensetzung des Feuchtmittels entsprechend ausreichender Konzentration vorhanden, dass die Eigenschaften, d. h. z. B. der Wasseranteil, eines durch Verdampfung und Kondensation gebildeten Kondensationsprodukts (erheblich) reduziert sind/ist, sodass ein Kontakt des Kondensationsprodukts mit dem Faserverbundmaterial, wenn überhaupt, zu einer erheblich geringfügigeren Quellung der Faserelemente und/oder des Bindemittels führt. Bei dem durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente an einer Kondensationsfläche gebildeten Kondensationsprodukt handelt es sich demnach nicht um (mehr oder weniger reines) Wasser, welches bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial zu einer unerwünschten irreversiblen lokalen Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials und einem damit einhergehenden Festigkeitsverlust des Faserverbundmaterials innerhalb einer Verpackung führen würde, sondern um die leicht flüchtige Feuchtmittelkomponente bzw. eine die leicht flüchtige Feuchtmittelkomponente bzw. leichter flüchtige Feuchtmittelkomponente(n) in ausreichender Konzentration enthaltende Lösung, welche bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial nicht zu einer unerwünschten irreversiblen lokalen Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials und keinem damit einhergehenden Festigkeitsverlust des Faserverbundmaterials innerhalb einer Verpackung führt.

Die anteilsmäßige Zusammensetzung der Feuchtkomponente ist damit durch das Vorhandensein einer leicht(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponente in einer ausreichend hohen Konzentration derart gewählt, dass sich ein durch Verdampfung entstehendes Verdampfungsprodukt (Dampfphase), insbesondere temperaturunabhängig hinsichtlich der entstehenden konzentrationsmäßigen Anteile des Verdampfungsprodukts so einstellt, dass ein durch Kondensation des Verdampfungsprodukts an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial die besonderen Eigenschaften, d. h. insbesondere Festigkeit, des Faserverbundmaterials nicht beeinträchtigt.

Der Einsatz einer leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente ermöglicht eine gewünschte Abstimmung der Dampfdrücke der in dem Feuchtmittel enthaltenen verdampfbaren bzw. verdampfenden Feuchtmittelkomponenten. Typischerweise weist die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente dabei den höchsten Dampfdruck bzw. Partialdruck auf - der Dampfdruck der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente ist damit typischerweise höher als der Dampfdruck aller übrigen Feuchtmittelkomponenten -, sodass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente bevorzugt verdampft und einen wesentlichen Anteil der in der Dampfphase enthaltenen verdampften Feuchtmittelkomponenten darstellt. Der Dampfdruck der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente ist typischerweise jedenfalls höher als der Dampfdruck von Wasser. Wie sich im Weiteren ergibt, kann das Feuchtmittel als weitere Feuchtmittelkomponente(n) z. B. wenigstens eine (im Vergleich zu der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente) schwer(er) flüchtige organische Komponente, insbesondere eine monomere, oligomere oder polymere Diol- oder Polyolverbindung, und/oder wenigstens eine hygroskopische Feuchtmittelkomponente umfassen.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente erniedrigt den Wasserdampf-Partialdruck des in dem Feuchtmittel enthaltenen Wassers und reduziert so den Anteil an Wasser in dem Verdampfungsprodukt. Dementsprechend weist selbstverständlich auch ein durch Kondensation aus dem Verdampfungsprodukt gebildetes Kondensationsprodukt einen reduzierten Wasseranteil auf; der reduzierte Wasseranteil in dem Kondensationsprodukt stellt sicher, dass das Kondensationsprodukt bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial nicht zu einer unerwünschten lokalen Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials in einer geschlossenen Verpackung führt.

In der Feuchtmittelkomponente können anorganische und organische Feuchtmittelkomponenten, die unterschiedliche Flüchtigkeiten also unterschiedliche Dampfdrücke und unterschiedliche Verdampfungsgeschwindigkeiten aufweisen, enthalten sein. Leicht flüchtige Feuchtmittelkomponenten weisen im Vergleich zu Wasser einen (deutlich) erhöhten Dampfdruck und eine höhere Flüchtigkeit und/oder eine höhere Verdampfungsgeschwindigkeit auf. Schwer(er) flüchtige Feuchtmittelkomponenten weisen im Vergleich zu Wasser einen (deutlich) niedrigeren Dampfdruck und eine niedrigere Flüchtigkeit und/oder eine niedrigere Verdampfungsgeschwindigkeit auf.

Der Anteil der leicht(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponenten führt in Kombination mit wässrigen Feuchtmittelkomponenten typischerweise zur Ausbildung eines positiv azeotropen Gemisches, bei dem der Dampfdruck der Feuchtmittelkomponente des Gemisches über dem Dampfdruck der einzelnen Feuchtmittelkomponenten des Gemisches liegt. Der Dampfdruck der leicht(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponente ist höher als der Dampfdruck der schwer(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponente; der Anteil der leicht(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponente in einem entsprechenden Kondensationsprodukt ist damit höher als der Anteil der schwer(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponenten.

Das Faserverbundmaterial zeichnet sich durch eine besonders stabile Lagerfähigkeit, insbesondere auch unter wechselnden klimatischen Bedingungen, aus. Gleichermaßen ist dem eingangs beschriebenen Problem der bei Kontakt mit einem wässrigen Kondensationsprodukt entstehenden lokalen Abreicherung bakterizider und/oder bakteriostatischer bzw. fungizider und/oder fungiostatischer Substanzen in dem Faserverbundmaterial begegnet. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente auch selbst bakterizide und/oder bakteriostatische bzw. fungizide und/oder fungiostatische Eigenschaften aufweisen kann. Insgesamt liegt ein verbessertes Faserverbundmaterial vor.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente kann ferner derart beschaffen sein, dass durch Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Feuchtmittelkomponenten ein positiv azeotropes Verdampfungsprodukt, d. h. ein Verdampfungsprodukt positiv azeotroper Eigenschaften (positiv azeotropes Gemisch), ausbildbar oder ausgebildet ist. Mithin kann sich durch bevorzugte Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente ein Verdampfungs- bzw. Kondensationsprodukt ergeben, bei dem der für die unerwünschte lokale Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials bedeutsame Anteil an Wasser an Wasser in dem Verdampfungsprodukt (Dampfphase) bzw. dem Kondensationsprodukt reduziert ist.

Die wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente kann ein leicht flüchtiger Alkohol oder eine Mischung wenigstens zweier leicht flüchtiger Alkohole sein. Bei einem entsprechenden, gegebenenfalls in einer Mischung zweier leicht flüchtiger Alkohole, vorliegenden leicht flüchtigen Alkohol kann es sich um Methanol, Ethanol oder Propanol, Butanol, Pentanol handeln; Butanol und Pentanol ergeben trotz höherem Dampfdruck als Wasser typischerweise keine positiv azeotropen Gemische als Kondensationsprodukt. Bevorzugt handelt es sich bei der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente um einen nicht-toxischen leicht flüchtigen Alkohol.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente kann einen gewichtsmäßigen Anteil von 1 bis 90 Gew.-%, insbesondere unterhalb 50 Gew.-%, bevorzugt unterhalb 35 Gew.-%, weiter bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels bzw. der Feuchtkomponente aufweisen. Durch Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass bereits vergleichsweise geringe Konzentrationen der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente in dem Feuchtmittel zu einem überproportional hohen Anteil der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente in einem Verdampfungsprodukt führen. Gezeigt werden konnte beispielsweise, dass ein gewichtsmäßiger Anteil von ca. 20 Gew.-% einer leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente zu einem molaren Anteil von mehr als 50% in einem Verdampfungsprodukt führt. Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente kann demnach derart beschaffen sein, dass sie einen molaren Anteil von 5 bis 95%, insbesondere 7 bis 50%, bevorzugt 10 bis 50%, an einem durch Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Feuchtmittelkomponenten des Feuchtmittels gebildeten Verdampfungsprodukts aufweist. Allgemein gilt, dass die Feuchtkomponente bzw. das Feuchtmittel eine anteilsmäßige Zusammensetzung von leicht flüchtiger organischer Feuchtmittelkomponente in einem Bereich zwischen 1 bis 90 Gew.-%, insbesondere unterhalb 50 Gew.-%, d. h. insbesondere zwischen 1 und 50 Gew.-%., bevorzugt kleiner gleich 35 Gew.-%, d. h. insbesondere zwischen 1 ,5 und 35 Gew.-%, weiter bevorzugt kleiner gleich 20 Gew.-%, d. h. insbesondere zwischen 2 und 20 Gew.-%, besonders bevorzugt kleiner gleich 10 Gew.-%, d. h. insbesondere zwischen 3 und 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels bzw. der Feuchtkomponente und restlicher Gewichtsanteil Wasser aufweisen kann.

Es wurde bereits erwähnt, dass das Feuchtmittel neben der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente weitere Feuchtmittelkomponenten umfasst. Bei den weiteren Feuchtmittelkomponenten kann es sich insbesondere um schwer bzw. im Vergleich zu der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente schwerer flüchtige Feuchtmittelkomponenten handeln.

Die weiteren Feuchtmittelkomponenten dienen typischerweise (auch) dazu, die besonderen Eigenschaften, d. h. insbesondere die feuchtfesten Eigenschaften und die Zersetzungseigenschaften in Wasser, des Faserverbundmaterials auch bei (wiederholtem) Öffnen und wenigstens teilweisem Wiederverschließen einer das Faserverbundmaterial aufnehmenden Verpackung bzw. bei Verwendung des Faserverbundmaterials außerhalb einer Verpackung und damit einhergehendem wenigstens teilweisen Verdampfen der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (weitgehend) sicherzustellen. Das Faserverbundmaterial weist damit auch bei (wiederholtem) Öffnen und wenigstens teilweisem Wiederverschließen einer das Faserverbundmaterial aufnehmenden Verpackung bzw. bei Verwendung des Faserverbundmaterials außerhalb einer Verpackung und damit einhergehendem wenigstens teilweisen Verdampfen der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente (weitgehend) seine besonderen Eigenschaften auf. Als weitere Feuchtmittelkomponente können insbesondere wasserstrukturbildende, d. h. z. B. chaotrope oder kosmotrope, und/oder hygroskopische und/oder osmotisch aktive bzw. wirksame organische und/oder anorganische Substanzen Verbindungen, Komplexe oder Salze verwendet werden.

Die weiteren Feuchtmittelkomponenten sind im Vergleich typischerweise weniger flüchtig als die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente. Bei den weiteren Feuchtmittelkomponenten kann es sich, wie erwähnt, demnach um im Vergleich zu der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente schwer(er) flüchtige organische Feuchtmittelkomponenten handeln. Der gewichtsmäßige Anteil dieser schwer(er) flüchtigen Feuchtmittelkomponenten liegt typischerweise zwischen 0 und 90 Gew.-%, insbesondere zwischen 5 und 70 Gew.-%, bevorzugt zwischen 10 und 50 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 15 und 35 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels bzw. der Feuchtkomponente (restlicher Gewichtsanteil Wasser).

Entsprechende schwer(er) flüchtige organische Feuchtmittelkomponenten sind demnach typischerweise schwerer flüchtig als (reines) Wasser. Beispiele für entsprechende weitere Feuchtmittelkomponenten sind mehrwertige niedermolekulare Alkohole, insbesondere 1 ,2- Propandiol (Propylengycol), und hygroskopische Substanzen und/oder Salze. Das Feuchtmittel kann als weitere Feuchtmittelkomponente sonach eine hygroskopische Feuchtmittelkomponente, insbesondere 1 ,2-Propandiol und/oder ein Salz, d. h. insbesondere ein Metallkationsalz einer Aminosäure, bevorzugt ein Calciumsalz einer Aminosäure, wie z. B. Calciumlysinat, umfassen. Der Einsatz einer oder mehrerer hygroskopischer Feuchtmittelkomponenten reduziert den Wasseranteil in dem Verdampfungsprodukt (Dampfphase) bzw. in dem Kondensationsprodukt weiter und stellt sicher, dass die Eigenschaften des Faserverbundmaterials auch nach einer teilweisen oder vollständigen Verflüchtigung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente, z. B. im Fall der Überlagerung geöffneter oder unzureichend verschlossener Verpackung, ausreichend stabil und erhalten bleiben. Gleiches gilt für den alternativ oder ergänzend denkbaren Fall des Einsatzes osmotisch aktiver Feuchtmittelkomponenten.

Die leicht flüchtige Feuchtmittelkomponente dient sonach insbesondere zur Verbesserung der Lagerfähigkeit des Faserverbundmaterials und kann insofern als Funktionaladditiv bezeichnet bzw. erachtet werden, da es die beschriebenen feucht- bzw. nassfesten Eigenschaften des Faserverbundmaterials typischerweise kaum bzw. nicht beeinflusst.

Für alle Ausführungsformen gilt, dass das Faserverbundmaterial Feuchtmittel enthalten kann. Das Faserverbundmaterial kann einen Feuchtmittelgehalt in einem Bereich zwischen 50 Gew.-% und 450 Gew.-%, bevorzugt zwischen 90 Gew.-% und 390 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 1 10 Gew.-% und 340 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 150 Gew.-% und 310 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 160 Gew.-% und 200 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 230 Gew.-% und 280 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Faserverbundmaterials im trockenen Zustand, aufweisen.

Die Faserkomponente kann Faserelemente aus natürlichen, d. h. tierischen oder pflanzlichen, oder synthetischen anorganischen und/oder organischen Faserverbundmaterialien umfassen. Vorzugsweise sind die Faserelemente aus natürlichen organischen Faserverbundmaterialien gebildet. Selbstverständlich können auch Mischungen unterschiedlicher, d. h. sich in wenigstens einer chemischen, geometrischen oder physikalischen Eigenschaft unterscheidender, Faserelemente vorliegen. Beispiele anorganischer Faserelemente sind Basalt-, Glas-, Kieselsäure- , Mineral-, Kohlefasern. Beispiele organischer Faserelemente sind Hanf- oder Zellstofffasern. Beispiele synthetischer organischer Faserelemente sind Polyester-, Polyamid-, Polyimid-, Polyamidimid-, Polyethylen-, Polypropylen-, Polyvinylchloridfasern. Bevorzugt werden hauptsächlich natürliche Faserelemente, d. h. insbesondere Zellstofffasern, verwendet. Darüber hinaus können beispielsweise Rayon-, Baumwoll-, Woll-, Acetat-, oder Tencelfasern verwendet werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Faserkomponente 40 bis etwa 98 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 95 Gew.-%, Zellstofffasern, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Faserverbundmaterials. Die verwendeten Zellstofffasern können durch einen chemischen Aufschluss von Pflanzenfasern oder durch Verwendung von Recyclingfasern erhalten werden. Es können sowohl Holzfasern, Fasern von Palm- oder Einjahrespflanzen, wie beispielsweise Heu, Stroh, Bagasse, Kenaf oder Bambus, und Mischungen bzw. Kombinationen davon verwendet werden. Darüber hinaus kann jedweder Holzzellstoff, d. h. sowohl Nadelholzzellstoff als auch Laubholzzellstoff, verwendet werden.

Vorzugsweise weist die Faserkomponente Faserelemente mit einer Länge von wenigstens 0,1 mm, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 10 mm, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,2 und 6 mm, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 1 mm und 4 mm, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 1 ,1 und 3 mm, auf. Vorzugsweise weist das Faserverbundmaterial keine Faserelemente auf, die eine Faserlänge von mehr als 6 mm aufweisen. Nach einem Auflösen des Faserverbundmaterials in beispielsweise Abwasser wird durch die Verwendung entsprechend kurzer Faserelemente ein mechanisches Verbinden, d. h. z. B. Verkneulen, Verschlaufen, Verfilzen und/oder Verzopfen, einzelner oder mehrerer Faserelemente unter Bildung von Faserelementaggregaten, welche Faserelementaggregate zu Verstopfungen führen können, verhindert. Wie erwähnt, weisen die Faserelemente daher typischerweise eine Faserlänge unterhalb einer konzentrations- und fasermaterialabhängigen Verzopfungsgrenze auf. Die Faserelemente sind unabhängig von ihrer Geometrie vorzugsweise in Wasser löslich und/oder dispergierbar.

Für alle Ausführungsformen gilt, dass das Faserverbundmaterial neben der wenigstens einen Faserkomponente, der wenigstens einen Binderkomponente und der wenigstens einen Feuchtkomponente optional zusätzlich wenigstens eine, vorzugsweise wasserlösliche, organische amphotere Komponente (im Weiteren abgekürzt als „amphotere organische Komponente" bezeichnet) umfassen kann. Die amphotere organische Komponente, bei welcher es sich, wie sich im Weiteren ergibt, insbesondere um ein amphoteres Amin bzw. Aminsalz handelt, kann sowohl als Akzeptor als auch Donator von Protonen dienen, d. h. sowohl als Brönsted-Säure als auch als Brönsted-Base reagieren. Die amphotere organische Komponente kann in Kombination mit der Binderkomponente insbesondere zur Ausbildung eines (strukturbildenden) Polysalzes und/oder eines polymeren Aggregats, welches zusammen mit dem der Feuchtkomponente zugehörigen Feuchtmittel nicht-löslich bzw. nicht-dispergierbar ist, dienen.

Bei der, vorzugsweise wasserlöslichen, organischen amphoteren Komponente kann es sich, wie erwähnt, um ein amphoteres Amin bzw. Aminsalz handeln. Bei der organischen amphoteren Komponente handelt es sich nicht um ein Tensid, d. h. insbesondere nicht um ein amphoteres Tensid. Die organische amphotere Komponente ist damit kein Tensid, d. h. insbesondere kein auf einem Amin bzw. Aminsalz-basierendes Tensid. Typischerweise sind (auch) quaternäre oder langkettige, hochmolekulare amphotere Amine nicht als organische amphotere Komponente geeignet, da diese als Weichmacher und/oder mit permanenter kationischer Ladung dispergierend bzw. strukturzerstörend wirken und die Feuchtfestigkeit des Faserverbundmaterials beeinträchtigen bzw. verhindern.

Ein entsprechendes als amphotere organische Komponente geeignetes Amin kann eine, vorzugsweise wasserlösliche, Aminocarbonsaure, bevorzugt alpha-Aminocarbonsäure, sein, die vorzugsweise aus der Gruppe: Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Citrullin, Cystein, S- Methylcystein, Cystin, Kreatin, Homocystein, Homoserin, Norleucin, 2-Aminobutansäure, 2-Amino- 3-mercapto-3-methyl-butansäure, 3-Aminobutansäure, 2-Amino-3,3-dimethylbutansäure, 4- Aminobutansäure, 2-Amino-2-methylpropansäure, 2-Amino-3-cyclohexylpropansäure, 3- Aminopropansäure, 2,3-Diaminopropansäure, 3-Aminohexansäure, gamma-Carboxyglutaminsäure (3-Aminopropan-1 ,1 ,3-tricarbonsäure), Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Hydroxyprolin, p- Hydroxyphenylglycin, Isoleucin, Isovalin, Leucin, Lysin, Methionin, Ornithin ((S)-(+)-2,5- Diaminopentansäure), Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, vorzugsweise aus Alanin, Arginin, Glycin, Prolin, Lysin, Histidin, Glutamin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Ornithin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt aus Alanin, Arginin, Glycin, Prolin, Lysin, Ornithin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Arginin, Lysin, Ornithin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Alanin, Glycin, Prolin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Histidin, Glutamin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist.

Weiterhin können kurzkettige Peptide, d. h. z. B. Dipeptide, Tripeptide, bis hin zu oligomeren Peptiden bzw. Oligopeptiden mit bis zu acht Aminosäurebausteinen, die aus einer oder unterschiedlichen Aminosäuren bestehen, als amphotere organische Komponente dienen und somit verwendet werden.

Ferner können sämtliche, insbesondere niedermolekularen, nicht-physiologischen Amine bzw. Aminosäuren sowie deren Derivate als amphotere organische Komponente dienen und somit verwendet werden.

Die organische amphotere Komponente, sofern vorhanden, weist vorzugsweise wenigstens eine protonierbare und/oder protonierte Aminogruppe und weiterhin wenigstens eine deprotonierbare und/oder deprotonierte Säuregruppe, weiter bevorzugt Carboxylgruppe, auf. Die protonierbare und/oder protonierte Aminogruppe ist vorzugsweise aus der Gruppe: primäre Aminogruppe, sekundäre Aminogruppe, und Kombinationen davon, ausgewählt. Vorzugsweise ist ein amphoteres Amin eine Aminocarbonsäure und/oder ein Salz und/oder ein Komplex davon, weiter bevorzugt eine alpha-Aminosäure und/oder ein Salz und/oder ein Komplex davon. Ein Salz eines amphoteren Amins ist insbesondere ein Salz eines mehrwertigen Metallkations, zweckmäßig mit gleichförmiger kugelförmiger Ladungsverteilung auf der Oberfläche, d. h. bevorzugt Ca 2+ und/oder Zn 2+ .

Ein Komplex eines amphoteren Amins ist insbesondere ein Komplex eines mehrwertigen Metallkations, bevorzugt Ca 2+ und/oder Zn 2+ . Weiter bevorzugt weist ein amphoteres Amin eine erste, vorzugsweise protonierbare und/oder protonierte, Aminogruppe und eine erste Säuregruppe, vorzugsweise Carboxylgruppe, sowie optional weiterhin eine zweite, vorzugsweise protonierbare und/oder protonierte, Aminogruppe und/oder eine zweite Säuregruppe, vorzugsweise Carboxylgruppe, auf. Vorzugsweise weist ein amphoteres Amin keine permanent positiv geladenen Stickstoffatome, weiter bevorzugt keine quartäre Ammoniumgruppe, beispielsweise Tetraalkylammoniumgruppe, auf.

Das Faserverbundmaterial kann demnach, insbesondere mehrwertige, Metallkationen bzw., insbesondere mehrwertige, Metallkationensalze zur Komplexbildung mit weiteren Bestandteilen des feuchtfesten Faserverbundmaterials, insbesondere mit der Bindemittelkomponente und/oder mit einer bzw. der amphoteren organischen Komponente, umfassen. Entsprechende Metallkationen bzw. Metallkationensalze können insbesondere wasserstrukturbildend und/oder hygroskopisch und/oder osmotisch aktiv bzw. wirksam sein. Beispiele entsprechender Salze können organische Salze auf der Basis niedermolekularer organischer Säuren bzw. Aminosäuren mit mehrwertigen Metallkationen, z. B. Calcium, Magnesium-, Zinkionen, und/oder anorganische Metallkationensalze, z. B. Calciumchlorid, Zinkchlorid, im Allgemeinen vorzugsweise stark hygroskopische Metallkationen bzw. Metallkationensalze, sowie Mischungen unterschiedlicher Metallkationen bzw. Metallkationensalze sein. Der gewichtsmäßige Anteil entsprechender Metallkationen bzw. Metallkationensalze liegt insbesondere zwischen 0,01 und 20 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 0,2 und 8 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 0,3 und 5 Gew.-%.

Vorzugsweise werden geeignete mehrwertige Metallkationen aus der Gruppe, die aus mehrwertigen, d. h. insbesondere bi- bzw. trivalenten, Ionen der Übergangsmetalle, mehrwertigen Ionen der Metalle der 3. und 4. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, Ionen der Erdalkalimetalle, Ionen der Übergangsmetalle und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt. Weiter bzw. demzufolge können geeignete mehrwertige Metallkationen aus der Gruppe, die aus Al 3+ , Mg 2+ , Co 2+ , Fe 2+ , Fe 3+ , Ca 2+ , Mn 2+ , Ni 2+ , Zn 2+ , und Mischungen bzw. Kombinationen davon, insbesondere bevorzugt Ca 2+ , Zn 2+ und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt werden.

Geeignete Metallkationen können beispielsweise in Form von wasserlöslichen Salzen und/oder Komplexen der entsprechenden Metallkationen, vorzugsweise als Hydrogencarbonat, Chlorid, Acetat, Lactat, Tartrat, Fumarat, als Carboxylat und/oder Komplex einer der oben genannten Aminocarbonsäuren oder einer Mischung davon, vorzugsweise als Chlorid, Carboxylat und/oder Komplex einer der oben genannten Aminocarbonsäuren oder einer Mischung davon, der entsprechenden Metallkationen, in die, vorzugsweise wässrige, Lösung, vorzugsweise Lotion, eingebracht werden.

Geeignete amphotere Amine werden vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Aminocarbonsäuren, die unsubstituiert oder substituiert sein können, Salzen davon, Komplexen davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon besteht, ausgewählt. Geeignete Aminocarbonsäuren mit, die unsubstituiert oder substituiert sein können, sind organische Verbindungen, die vorzugsweise wenigstens eine Carboxylgruppe und wenigstens eine Aminogruppe aufweisen. Geeignete amphotere Amine sind, wie erwähnt, keine Tenside, d. h. insbesondere keine amphoteren Tenside.

Geeignete Aminocarbonsäuren sind bevorzugt aus der Gruppe, die aus Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Citrullin, Cystein, S-Methylcystein, Cystin, Kreatin, Homocystein, Homoserin, Norleucin, 2-Aminobutansäure, 2-Amino-3-mercapto-3-methyl-butansäure, 3-Aminobutansäure, 2- Amino-3,3-dimethylbutansäure, 4-Aminobutansäure, 2-Amino-2-methylpropansäure, 2-Amino-3- cyclohexylpropansäure, 3-Aminopropansäure, 2,3-Diaminopropansäure, 3-Aminohexansäure, gamma-Carboxyglutaminsäure (3-Aminopropan-1 ,1 ,3-tricarbonsäure), Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Hydroxyprolin, p-Hydroxyphenylglycin, Isoleucin, Isovalin, Leucin, Lysin, Methionin, Ornithin ((S)-(+)-2,5-Diaminopentansäure), Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, vorzugsweise aus Alanin, Arginin, Glycin, Prolin, Lysin, Histidin, Glutamin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Ornithin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt aus Alanin, Arginin, Glycin, Prolin, Lysin, Ornithin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Arginin, Lysin, Ornithin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Alanin, Glycin, Prolin, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Histidin, Glutamin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Salze davon, Komplexe davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt.

Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform wird das wenigstens eine amphotere Amin aus der Gruppe, die aus vorstehend genannten Peptiden, die aus einer bzw. unterschiedlichen der unmittelbar vorstehend aufgezählten Aminosäuren bestehen, ausgewählt.

Metallkationen, bevorzugt mehrwertige Metallkationen, können mit einer der oben genannten Aminocarbonsäuren Salze und/oder Komplexe bilden. Weiter bevorzugt können vorgenannte amphotere Amine, vorzugsweise vorgenannte Aminocarbonsäuren, als Salze und/oder Komplexe von mehrwertigen Metallkationen, bevorzugt Ca 2+ und/oder Zn 2+ , verwendet werden.

Wie erwähnt, kann ein entsprechendes amphoteres Amin, vorzugsweise die wenigstens eine Aminocarbonsäure, die unsubstituiert oder substituiert sein kann, und/oder ein Salzes davon und/oder eine Komplex davon mit einem Säuregruppen-haltigen Rest, vorzugsweise Carboxylgruppen-haltigen Rest, des wenigstens einen, vorzugsweise wasserlöslichen, Polysaccharids nach dem Auftragen auf die Faserkomponente ein Polysalz bilden. Wie erwähnt, kann durch Verwendung wenigstens einer organischen amphoteren Komponente, d. h. insbesondere eines amphoteren Amins, vorzugsweise wenigstens einer Aminocarbonsäure, und/oder eines Salzes davon und/oder eines Komplexes davon die Steuerung der Nassfestigkeit, d. h. der Zersetzungsfähigkeit, des Faserverbundmaterials verbessert werden. Insbesondere ist durch die erwähnte Bildung von Salzen bzw. Komplexen bzw. Polysalzen aus organischen amphoteren Komponenten, d. h. insbesondere Aminocarbonsäuren, und Metallkationen die Feuchtfestigkeit des Faserverbundmaterials positiv beeinflussbar.

Vorzugsweise weist ein entsprechendes amphoteres Amin, das vorzugsweise aus der Gruppe vorgenannter Aminocarbonsäuren, die unsubstituiert oder substituiert sein können, Salzen davon, Komplexen davon und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist, in einem Anteil in einem Bereich zwischen 0,1 Gew.-% und 30 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,5 Gew.-% und 20 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,7 Gew.-% und 17 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich 2 Gew.-% zwischen 15 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 3,3 Gew.-% und 13 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Faserverbundmaterials auf.

Die Binderkomponente umfasst, wie erwähnt, wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser quellbares Bindemittel, welches wenigstens eine organische, insbesondere aus einem, vorzugsweise wasserlöslichen, säuregruppenhaltigen Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende Bindemittelkomponente umfasst. Das säuregruppenhaltige Polysaccharid weist typischerweise wenigstens einen säuregruppenhaltigen bzw. Carboxylgruppen-haltigen Rest auf. Das Polysaccharid ist bevorzugt aus der Gruppe: Carboxymethylcellulose (CMC), Carboxymethylstärke (CMS) und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt.

Die Feuchtkomponente weist, wie erwähnt, neben der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente weitere Feuchtmittelkomponenten auf. Hierbei handelt es sich neben Wasser um wenigstens eine organische Komponente, die aus der Gruppe: aliphatische Alkohole, aliphatische Ether, aliphatische Ester, Monosaccharide, Oligosaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, vorzugsweise aliphatische Alkohole, aliphatische Ether und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Ethan-1 ,2-diol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, 1 ,2,3-Propantriol und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist. Das Feuchtmittel kann als weitere Feuchtmittelkomponente sonach wenigstens eine organische Komponente, die aus aliphatischen Alkoholen, aliphatischen Ethern, aliphatischen Estern, Monosacchariden, Oligosacchariden und Mischungen bzw. Kombinationen davon enthalten. Die weitere organische Feuchtmittelkomponente kann zudem wenigstens ein mehrwertiges Metallkation, insbesondere Ca 2+ und/oder Zn 2+ , enthalten.

Die Feuchtkomponente bzw. das Feuchtmittel kann bei Standardbedingungen (Temperatur 25°C, Druck 1013 mbar) fest oder flüssig, vorzugsweise flüssig, sein. Vorzugsweise ist das Feuchtmittel bei Standardbedingungen flüssig, vorzugsweise wässrig, wobei die organischen Feuchtmittelkomponenten bei Standardbedingungen fest oder flüssig, vorzugsweise flüssig, sein können. Beispielsweise kann eine bei Standardbedingungen feste organische Feuchtmittelkomponente in einem bei Standardbedingungen flüssigen Feuchtmittel gelöst und/oder dispergiert vorliegen.

Wie erwähnt, kann die organische amphotere Komponente, sofern vorhanden, zusammen mit dem Bindemittel wenigstens ein Polysalz bzw. ein polymeres Aggregat bilden, welches zusammen mit dem der Feuchtkomponente zugehörigen Feuchtmittel nicht-löslich bzw. nicht-dispergierbar ist. Unter einem „Polysalz" wird ein polymerer Stoff verstanden, der wenigstens ein, vorzugsweise wasserlösliches, Polysaccharid ist oder wenigstens ein solches umfasst, das wenigstens einen ionisch dissoziierten Säuregruppen-haltigen Rest, weiter bevorzugt Carboxylgruppen-haltigen Rest, aufweist, der mit einer entgegengesetzt geladenen Gruppe eine, vorzugsweise ionische, Bindung ausbildet. Vorzugsweise ist eine an ein entsprechendes Polysaccharid gebundene ionisch dissoziierte Gruppe eine anionisch geladene Gruppe, vorzugsweise eine deprotonierte Säuregruppe, weiter bevorzugt eine Carboxylatgruppe. Bei der Bildung eines Polysalzes können anionisch geladene funktionelle Gruppen des Bindemittels, beispielsweise deprotonierte Säuregruppen des wenigstens einen Säuregruppen-haltigen Rests, und kationisch geladene funktionelle Gruppen der organischen amphoteren Komponente, beispielsweise protonierte Amino- Gruppen, aneinander binden, beispielsweise durch ionische Wechselwirkung entgegengesetzt geladener Reste, wodurch die Löslichkeit in Gegenwart des Feuchtmittels eingeschränkt bzw. eliminiert werden kann. Durch die organische amphotere Komponente, des Feuchtmittels und des Bindemittels bzw. deren Zusammenwirken kann somit die Feuchtfestigkeit des Faserverbundmaterials erhöht werden.

Nach Einbringen des Faserverbundmaterials in Wasser, beispielsweise Leitungswasser, Grauwasser oder Abwasser, wird das Feuchtmittel verdünnt bzw. in Wasser gelöst. Dadurch kann sich Wasser an das Bindemittel anlagern bzw. kann das Bindemittel Wasser aufnehmen und aufquellen, wodurch die Bindefähigkeit des Bindemittels verringert bzw. aufgelöst wird. Insbesondere kann es nach Einbringen des Faserverbundmaterials in Wasser, das einen sauren, neutralen oder alkalischen pH-Wert aufweist, zur teilweisen, vorzugsweisen vollständigen, Auflösung bzw. Quellung eines entsprechenden Polysalzes kommen, was in einer Erhöhung der Wasserlöslichkeit und/oder Wasserdispergierbarkeit des Bindemittels resultiert, wodurch die strukturelle Integrität des Faserverbundmaterials geschwächt bzw. zerstört wird. Die Verbindungen zwischen den Faserelementen können derart gelockert, geschwächt, gedehnt und/oder zerstört werden. Durch mechanische Einflüsse, beispielsweise durch die in Abwasser auftretenden Strömungseinflüsse, wird die strukturelle Integrität des Faserverbundmaterials weiter geschwächt, vorzugsweise zerstört.

Durch Anlagerung von Wasser an das Bindemittel und/oder an die organische amphotere Komponente, sofern vorhanden, kann sich ein entsprechendes Polysalz und/oder polymeres Aggregat wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, auflösen. Durch teilweise bzw. vollständige Auflösung des Polysalzes und/oder des polymeren Aggregates kann die Verbindung zwischen dem Bindemittel und der organischen amphoteren Komponente wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, unterbrochen werden. Durch Unterbrechung der Verbindung zwischen dem Bindemittel und der organischen amphoteren Komponente kann die Anlagerung von Wasser an das Bindemittel erleichtert werden und/oder die Wasserlöslichkeit des Bindemittels erhöht werden.

Die Binderkomponente bzw. das Bindemittel einen Anteil an dem Faserverbundmaterial in einem Bereich zwischen 1 Gew.-% und 35 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 3 Gew.-% und 30 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 4 Gew.-% und 25 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 5 Gew.-% und 20 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 6 Gew.-% und 15 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 7 Gew.- % und 13 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Faserverbundmaterials aufweisen. Insbesondere kann die Binderkomponente bzw. das Bindemittel einen Anteil an dem Faserverbundmaterial in einem Bereich zwischen 2 und 8 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Faserverbundmaterials aufweisen.

Wie erwähnt, kann die wenigstens eine weitere organische Feuchtmittelkomponente aus der Gruppe: aliphatische Alkohole, aliphatische Ether, aliphatische Ester, Monosaccharide, Oligosaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt sein. Geeignete aliphatische Alkohole können acyclisch oder cyclisch sowie gesättigt oder ungesättigt sein. Vorzugsweise sind geeignete aliphatische Alkohole gesättigt, weiter bevorzugt acyclisch und gesättigt.

Geeignete aliphatische Alkohole weisen vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 bis 9 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatome, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, und wenigstens eine OH-Gruppe, vorzugsweise 1 bis 12 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 1 bis 9 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 1 bis 6 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 1 bis 4 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 2 bis 3 OH-Gruppen, auf.

Weiter bevorzugt werden geeignete aliphatische Alkohole aus der Gruppe, die aus aliphatischen, einwertigen Alkoholen, die 1 bis 12 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 bis 9 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatome, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, und 1 OH-Gruppe aufweisen, aliphatischen, mehrwertigen Alkoholen, die 2 bis 12 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 2 bis 9 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatome, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, und 2 bis 12 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 2 bis 9 OH- Gruppen, weiter bevorzugt 2 bis 6 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 2 bis 4 OH-Gruppen, weiter bevorzugt 2 bis 3 OH-Gruppen aufweisen, und Mischungen bzw. Kombinationen davon besteht, ausgewählt. Geeignete aliphatische einwertige Alkohole weisen 1 OH-Gruppe und 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, auf und werden vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Methanol, Ethanol, 1 -Propanol, 2-Propanol, 1 -Butanol, 2-Butanol, 2-Methyl-1 -propanol, 2-Methyl-2- propanol, 1 -Pentanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, 2-Methyl-1 -butanol, 2-Methyl-2-butanol, 3-Methyl-1 - butanol, 3-Methyl-2-butanol, 2,2-Dimethyl-1 -propanol, 1 -Hexanol, 1 -Heptanol, und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Methanol, Ethanol, 1 -Propanol, 2-Propanol, 1 - Butanol, 2-Butanol, 2-Methyl-1 -propanol, 2-Methyl-2-propanol und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt.

Aliphatische, mehrwertige Alkohole werden vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Alkandiolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 2 bis 9 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 2 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Alkantriolen mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 3 bis 9 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 3 bis 4 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Alkantetraolen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 4 bis 9 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Alkanpentaolen mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 5 bis 9 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 5 bis 6 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Alkanhexaolen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt 6 bis 9 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, und Mischungen bzw. Kombinationen davon besteht, ausgewählt.

Geeignete aliphatische mehrwertige Alkohole werden vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Ethan-1 ,2-diol (Ethylenglycol, 1 ,2-Glycol), Propan-1 ,2-diol (Propylenglycol), Propan-1 ,3-diol (Trimethylenglycol), Butan-1 ,2-diol (1 ,2-Butylenglycol), Butan-1 ,3-diol (1 ,3-Butylenglycol), Butan- 1 ,4-diol (Tetramethylenglycol), Butan-2,3-diol (2,3-Butylenglycol), Pentan-1 ,5-diol (Pentamethylenglycol), Hexan-1 ,6-diol (Hexamethylenglycol), Octan-1 ,8-diol (Octamethylenglycol), Nonan-1 ,9-diol (Nonamethylenglycol), Decan-1 ,10-diol (Decamethylenglycol), 1 ,2,3-Propantriol (Glycerin), 1 ,2,6-Hexantriol, 1 ,2,3,4-Butantetrol, 1 ,2,3,4,5,6-Hexanhexol (Sorbit) oder Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Ethan-1 ,2-diol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, Butan-1 ,2-diol, Butan-1 ,3-diol, Butan-1 ,4-diol, Butan-2,3-diol, Pentan-1 ,5-diol, Hexan-1 ,6-diol (Hexamethylenglycol), Octan-1 ,8-diol (Octamethylenglycol), Nonan-1 ,9-diol (Nonamethylenglycol) oder Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Ethan-1 ,2-diol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, Butan-1 ,2-diol, Butan-1 ,3-diol, Butan-1 ,4-diol, Butan-2,3-diol, 1 ,2,3-Propantriol, 1 ,2,3,4-Butantetrol, oder Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Ethan-1 ,2-diol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol oder Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt.

Geeignete aliphatische Ether sind vorzugsweise Ether von mehrwertigen aliphatischen Alkoholen, Geeignete aliphatische Ether sind weiter bevorzugt Glycolether, Polyether von mehrwertigen aliphatischen Alkoholen oder Mischungen bzw. Kombinationen davon. Polyether von mehrwertigen aliphatischen Alkoholen sind vorzugsweise Polyether von vorgenannten mehrwertigen aliphatischen Alkoholen, weiter bevorzugt von vorgenannten Alkandiolen.

Geeignete Polyether weisen vorzugsweise 4 bis 40 Kohlenstoffatome und wenigstens 2 OH- Gruppen, vorzugsweise (genau) 2 OH-Gruppen, auf und werden vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Polyethylenglycolen mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen, Polypropylenglycol mit 6 bis 40 Kohlenstoffatomen und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt aus Polyethylenglycolen mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt. Geeignete Polyethylenglycole mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen, die vorzugsweise unverzeigt oder verzweigt sein können, sind beispielsweise 2-(2- Hydroxyethoxy)ethanol (Diethylenglycol), 2-[2-(2-Hydroxyethoxy)ethoxy]ethanol (Triethylenglycol), PEG-4, PEG-6, PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-10, PEG-12, PEG-14, PEG-16, PEG-18, PEG-20 oder Mischungen bzw. Kombinationen davon. Ein geeignetes Polypropylenglycol mit 6 bis 40 Kohlenstoffatomen, die vorzugsweise unverzweigt oder verzweigt sein können, ist beispielsweise Dipropylenglycol, das vorzugsweise eine Mischung der Strukturisomere 2,2'-Oxydi-1 -propanol, 1 ,1 '-Oxydi-2-propanol und 2-(2-Hydroxypropoxy)-1 -propanol ist.

Geeignete Glycolether weisen vorzugsweise 3 bis 80 Kohlenstoffatome auf und sind Ether vorgenannter Alkandiole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, vorgenannter Polyethylenglycole mit 4 bis 40 Kohlenstoffatomen, die unverzweigt oder verzweigt sein können, vorgenannter Polypropylenglycole mit 6 bis 40 Kohlenstoffatomen, die unverzweigt oder verzweigt sein können, oder Kombinationen davon mit vorgenannten aliphatischen, einwertigen Alkoholen. Geeignete Glycolether werden vorzugsweise aus der Gruppe, die aus Ethylenglycolmonomethylether (Methylglycol), Ethylenglycolmonoethylether (Ethylglycol), Ethylenglycolmonopropylether (2-Propoxyethanol), Ethylenglycolmonoisopropylether (2-lsopropoxyethanol), Ethylenglycolmonobutylether (2-Butoxyethanol),

Ethylenglycolmonohexylether (2-Hexoxyethanol), Diethylenglycolmonomethylether,

Diethylenglycolmonoethylether, Diethylenglycolmono-n-butylether, Diethylenglycolmono-n- hexylether, Propylenglycolmonomethylether (1 -Methoxy-2-propanol),

Propylenglycolmonobutylether (1 -Butoxy-2-propanol), Propylenglycolmonohexylether (1 -Hexoxy-2- propanol), Dipropylenglycolmonomethylether, Dipropylenglycolmonobutylether,

Dipropylenglycolmonohexylether, Polyethylenglycolether, Polypropylenglycolether,

Ethylenglycoldimethylether (Dimethoxyethan), Ethylenglycoldiethylether (Diethylglycol), Ethyleneglycoldibutylether (Dibutoxyethan), Dipropylenglycoldimethylether und Mischungen bzw. Kombinationen davon besteht, ausgewählt.

Wie erwähnt, kann die wenigstens eine weitere organische Feuchtmittelkomponente aus der Gruppe: aliphatische Alkohole, aliphatische Ether, aliphatische Ester, Monosaccharide, Oligosaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt, sein. Entsprechende Monosaccharide weisen vorzugsweise 3 bis 9 Kohlenstoffatome einschließlich 1 Carbonylgruppe [C(=0)], die als Aldehydgruppe oder Ketogruppe ausgebildet ist, sowie mindestens zwei Hydroxygruppe (OH-Gruppe) auf. Monosaccharide werden weiter bevorzugt aus der Gruppe, die aus Polyhydroxyaldehyden (Aldosen) der allgemeinen Formel (I):

H-[CH(OH)] n -C(=0)H (I) sowie davon abgeleitete cyclische Halbacetale, Polyhydroxyketonen (Ketosen) der allgemeinen Formel (II):

H-[CH(OH)] a -C(=0)-[CH(OH)] b -H (II) sowie davon abgeleitete cyclische Halbacetale, und Mischungen bzw. Kombinationen davon besteht, ausgewählt, wobei n jeweils unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 2 bis 8 bedeutet und wobei a und b jeweils unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 1 bis 7 bedeuten, mit der Maßgabe das a + b eine ganze Zahl aus einem Bereich von 2 bis 8 ist. Cyclische Halbacetale (Lactole) vorgenannter Aldosen und Ketosen entstehen vorzugsweise durch intramolekulare Halbacetalbildung zwischen der Carbonylgruppe und einer OH-Gruppe eines Monosaccharids.

Entsprechende Oligosaccharide weisen vorzugsweise 8 bis 40 Kohlenstoffatome auf und sind vorzugsweise aus 2 bis 9, vorzugsweise 2 bis 6, gleichen oder verschiedenen Monosacchariden aufgebaut, die jeweils durch glykosidische Bindungen miteinander verbunden sind. Oligosaccharide können unverzweigt oder verzweigt sein.

Geeignete Glycolester weisen vorzugsweise 3 bis 60 Kohlenstoffatome auf und sind vorzugsweise Monoester, Diester oder Mischungen bzw. Kombinationen davon, von vorgenannten Alkandiolen, vorgenannten Polyethylenglycolen, vorgenannten Polypropylenglycolen, oder Kombinationen davon, mit aliphatischen Carbonsäuren, beispielsweise Monocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Hydroxycarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Polycarbonsäuren mit vorzugsweise 2 bis 9 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, oder Kombinationen davon, weiter bevorzugt Hydroxycarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 9 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, Polycarbonsäuren mit vorzugsweise 2 bis 9 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 3 Kohlenstoffatomen, die jeweils unverzweigt oder verzweigt sein können, oder Mischungen bzw. Kombinationen davon. Geeignete Glycolester sind z. B. Essigsäureethylenglycolmethyletherester (2-Methoxyethylacetat),

Essigsäureethylenglycolmonethyletherester (2-Ethoxyethylacetat),

Essigsäureethylenglycolmonobutyletherester (2-Butoxyethylacetat),

Essigsäurediethylenglycolmonobutyletherester [2-(2-Butoxyethoxy)ethylacetat],

Essigsäurepropylenglycolmethyletherester (1 -Methoxy-2-propylacetat) oder Kombinationen bzw. Mischungen bzw. Kombinationen davon.

Konkret besteht die wenigstens eine weitere organische Feuchtmittelkomponente aus der Gruppe, die aus 2-Methyl-l -propanol, 2-Methyl-2-propanol, 2-Methyl-l -butanol, 2-Methyl-2-butanol, 3- Methyl-1 -butanol, 3-Methyl-2-butanol, 2,2-Dimethyl-1 -propanol, 1 -Hexanol, Ethan-1 ,2-diol, Propan- 1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, Butan-1 ,2-diol, Butan-1 ,3-diol, Butan-1 ,4-diol, Butan-2,3-diol, 1 ,2,3- Propantriol, 1 ,2,3,4-Butantetrol, 1 ,2,6-Hexantriol, 1 ,2,3,4, 5,6-Hexanhexol, 2-(2- Hydroxyethoxy)ethanol, 2-[2-(2-Hydroxyethoxy)ethoxy]ethanol, PEG-4, PEG-6, PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-10, PEG-12, PEG-14, PEG-16, PEG-18, PEG-20 und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Feuchtmittel Ethanol, 1 -Propanol, 2- Propanol, Ethan-1 ,2-diol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, 1 ,2,3-Propantriol oder Mischungen bzw. Kombinationen davon.

Das Feuchtmittel weist typischerweise einen organischen Anteil von wenigstens 5 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 6 Gew.-% und 98 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 8 Gew.-% und 95 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 10 Gew.-% und 85 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 12 Gew.-% und 65 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 17 Gew.-% und 55 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels, auf.

Das Feuchtmittel kann nicht-wässrige Bestandteile aufweisen. Die nicht-wässrigen Bestandteile, d. h. alle Bestandteile des Feuchtmittels, die nicht Wasser sind, können einen Anteil von wenigstens 30 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 35 Gew.-% und 98 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 40 Gew.-% und 93 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 55 Gew.-% und 92 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 70 Gew.-% und 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels, aufweisen.

Das Feuchtmittel weist typischerweise einen Wasseranteil von höchstens 70 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 2 Gew.-% und 65 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 5 Gew.-% und 60 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 7 Gew.- % und 57 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 9 Gew.-% und 45 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 10 Gew.-% und 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels auf. Insbesondere weist das Feuchtmittel einen Wasseranteil in einem Bereich zwischen 40 und 65 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels auf. Selbstverständlich addieren sich sämtliche Anteile der Bestandteile des Feuchtmittels zu 100 Gew.-%.

Die Feuchtkomponente kann bei Standardbedingungen (Temperatur 25°C, Druck 1013 mbar) als Lotion ausgebildet sein, wobei die wenigstens eine organische Feuchtmittelkomponente, die aus der Gruppe, die aus aliphatischen Alkoholen, aliphatischen Ethern, aliphatischen Estern, Monosacchariden, Oligosacchariden und Mischungen bzw. Kombinationen davon, vorzugsweise aliphatischen Alkoholen, aliphatischen Ethern und Mischungen bzw. Kombinationen davon, besteht, ausgewählt wird, enthält, beispielsweise in der Lotion gelöst vorliegen und/oder eine organische Phase der Lotion bilden kann. Unter einer „Lotion" kann demnach eine flüssige wässrige oder wässrig-organische, vorzugsweise wässrige-alkoholische, Zubereitung oder eine Öl- in-Wasser-Emulsion oder eine Wasser-in-ÖI-Emulsion verstanden werden.

Die Feuchtkomponente kann einen pH-Wert von kleiner oder gleich 6,4, vorzugsweise einen pH- Wert von kleiner oder gleich 6,1 , vorzugsweise einen pH-Wert von kleiner oder gleich 5,9 aufweisen. Vorzugsweise Gemäß liegt der pH-Wert der Feuchtkomponente in einem Bereich zwischen pH 4,0 und 6,4, vorzugsweise in einem Bereich zwischen pH 4,5 und 6,1 , vorzugsweise in einem Bereich zwischen pH 4,9 und 5,9, vorzugsweise in einem Bereich zwischen pH 5,0 und 5,6.

Im Zusammenhang mit der Herstellung des Faserverbundmaterials ist es denkbar, dass die nach dem Aufbringen und Abbinden der Binderkomponente auf die Faserkomponente die Faserelemente wenigstens teilweise, vorzugsweise vollständig, durch das Bindemittel miteinander verbunden werden. Nach dem Aufbringen der organischen amphoteren Komponente, sofern vorhanden, auf die bindemittelhaltige Faserkomponente, liegen das Bindemittel und die organische amphotere Komponente wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, als Polysalz bzw. als polymeres Aggregat vor. Alternativ kann die wenigstens eine organische amphotere Komponente sofern vorhanden, zusammen mit dem Bindemittel auf die Faserkomponente aufgebracht werden, wobei das Bindemittel und die organische amphotere Komponente ebenfalls wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, als Polysalz bzw. als polymeres Aggregat vorliegen.

Das Faserverbundmaterial wird nach Aufbringen der Feuchtkomponente bzw. des Feuchtmittels erhalten. Das Aufbringen des Feuchtmittels kann mit dem Aufbringen der organischen amphoteren Komponente, sofern vorhanden, erfolgen; beispielsweise kann das Feuchtmittel und die organische amphotere Komponente, sofern vorhanden, insbesondere als Mischung, gleichzeitig auf die Faserkomponente aufgebracht werden oder nicht gleichzeitig, d. h. zeitlich versetzt, auf die Faserkomponente aufgebracht werden.

Wie erwähnt, kann das Bindemittel beispielsweise über Wasserstoffbrückenbindungen mit den Faserelementen der Faserkomponente verbunden sein. Beim Einbringen des Faserverbundmaterials in Wasser mit vorzugsweise einem pH-Wert von größer oder gleich 7,0 (Standardbedingungen 25°C, 1013 mbar) kann es zur Aufhebung der Wasserstoffbrückenbindungen kommen und die Verbindungen zwischen dem Bindemittel und den Faserelementen wenigstens teilweise, insbesondere vollständig gelöst werden, wodurch sich das Bindemittel von den Faserelementen lösen kann.

Wie erwähnt, umfasst das Bindemittel wenigstens eine organische, insbesondere aus einem säuregruppenhaltigen Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente. Unter einem „Polysaccharid" werden Homopolysaccharide, Heteropolysaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon verstanden, die vorzugsweise aus gleichen oder unterschiedlichen Monosacchariden bestehen und einen linearen oder verzweigten Molekülaufbau aufweisen können. Für eine industrielle Verwendung des Faserverbundmaterials können hochmolekulare Polysaccharid-Biopolymere, vorzugsweise durch thermisch-mechanische und/oder chemische und/oder enzymatische Modifikation partiell abgebaut und/oder funktionalisiert werden. Vorzugsweise werden die aus der Behandlung resultierenden teilabgebauten und/oder umgebauten Polysaccharide in Wasser besser löslich, die Lösungen werden stabiler und/oder die daraus gebildeten Beschichtungen bzw. Filme entwickeln eine höhere Bindekraft und Festigkeit.

Eine Lösung eines Polysaccharids, im Allgemeinen eine Lösung eines Bindemittels, kann durch eine thermisch-mechanische und/oder chemische und/oder enzymatische Modifikation des Polysaccharids in der dynamischen Viskosität so eingestellt werden, dass die Lösung in geeigneten Auftragsprozessen auf die Faserkomponente problemlos eingesetzt werden kann. Beispielsweise weist eine 2 Gew.-% Lösung, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, eines Polysaccharids in Wasser bei 20°C eine dynamische Viskosität in einem Bereich zwischen 1 mPas und 10000 mPas, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 50 mPas und 3000 mPas, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 550 mPas und 2500 mPas, auf. Die Viskosität wird z. B. mittels eines Searle-Rotationsviskosimeters Typ Haake® Viscotester® 550 (Thermo Fisher Scientific Inc., Karlsruhe (DE)) mit Zylinder-Messeinrichtung, Messbecher MV, bei einer Drehzahl von 2,55 s "1 bestimmt.

Je nach Art der Modifikation und der Zusammensetzung des Bindemittels, d. h. insbesondere des verzweigt oder vorzugsweise unverzweigt vorliegenden Polysaccharids, können Lösungen eines modifizierten Polysaccharids eine unterschiedliche Dispersität, vorzugsweise Polydispersität, aufweisen. Lösungen eines modifizierten Polysaccharids können z. B. eine variierende Molmassenzusammensetzung aufweisen, die vorzugsweise eine Abstimmung der dynamischen Viskosität der Lösung auf das Auftragssystem ermöglicht, beispielsweise durch eine einstellbare Viskoelastizität und/oder Strukturviskosität der Lösung. Beispielsweise kann eine Lösung eines modifizierten Polysaccharids Polysaccharidmoleküle enthalten, die jeweils aus einer unterschiedlichen Anzahl von über eine glykosidische Bindung miteinander verbundenen Monosacchariden aufgebaut sind. Weiterhin kann eine Lösung eines modifizierten Polysaccharids Monosaccharide und/oder Oligosaccharide enthalten. Vorzugsweise weist ein Oligosaccharid 2 bis 9 gleiche oder verschiedene Monosaccharide auf, die jeweils über eine glykosidische Bindung miteinander verbunden sind. Vorzugsweise weist ein Polysaccharid mindestens 10, vorzugsweise mindestens 50, gleiche oder voneinander verschiedene Monosaccharide auf, die jeweils über eine glykosidische Bindung miteinander verbunden sind. Vorzugsweise weist ein Polysaccharid im Mittel etwa 10 bis 20000, vorzugsweise 1 10 bis 2000, gleiche oder verschiedene Monosaccharide auf, die jeweils über eine glykosidische Bindung miteinander verbunden sind.

Bei einem entsprechenden Polysaccharid kann es sich um Cellulose, Hemicellulose, Stärke, Agarose, Algin, Alginat, Chitin, Pektin, Gummi arabicum, Xanthan, Guaran oder eine Mischung davon, vorzugsweise Cellulose, Hemicellulose, Stärke oder Derivate, oder eine Mischung davon handeln.

Hemicellulose ist ein Sammelbegriff für natürlich vorkommende Gemische von Polysacchariden in veränderlicher Zusammensetzung, die beispielsweise aus pflanzlicher Biomasse isoliert werden können. Die Polysaccharide der Hemicellulosen können aus verschiedenen Monosacchariden aufgebaut sein. Entsprechende Monosaccharide sind vorzugsweise Pentosen, beispielsweise Xylose und/oder Arabinose, Hexosen, beispielsweise Glucose, Mannose und/oder Galactose, sowie modifizierte Monosaccharide, wie Zuckersäuren, vorzugsweise Uronsäuren, die beispielsweise aus der Gruppe der Hexuronsäuren, wie beispielsweise Glucuronsäure, Methylglucuronsäure und/oder Galacturonsäure, ausgewählt sind, oder Desoxymonosaccharide, vorzugsweise Desoxyhexosen, wie beispielsweise Rhamnose. Ein Desoxymonosaccharid ist ein Monosaccharid, bei dem wenigstens eine OH-Gruppe durch ein Wasserstoffatom ersetzt ist.

Cellulose ist ein Polysaccharid, das vorzugsweise unverzweigt ist. Vorzugsweise besteht Cellulose im Mittel aus etwa 50 bis 1000 Cellobiose-Einheiten. Cellobiose ist ein Disaccharid aus zwei Glucosemolekülen, die ß-1 ,4-glycosidisch miteinander verknüpft sind. Eine geeignete Cellulose weist im Mittel insbesondere etwa 100 bis 20000, vorzugsweise 1 10 bis 2000, Glucosemoleküle auf.

Stärke ist ein Polysaccharid, das aus D-Glucose-Einheiten aufgebaut ist, die über a-glykosidische Bindungen miteinander verknüpft sind. Unter Stärke können ebenfalls Amylose, Amylopektin und Mischungen bzw. Kombinationen davon verstanden werden. Amylose ist ein unverzweigtes Polysaccharid, das aus D-Glucose-Einheiten aufgebaut ist, die nur a-1 ,4-glykosidisch verknüpft sind. Amylopektin ist ein verzweigtes Polysaccharid, das aus D-Glucose-Einheiten aufgebaut ist, die a-1 ,4-glykosidisch verknüpft sind. Etwa alle 15 - 30 Monomere kann eine a-1 ,6-glycosidisch verknüpfte Seitenkette vorhanden sein, die aus D-Glucose-Einheiten aufgebaut ist, die a-1 ,4- glykosidisch verknüpft sind. Vorzugsweise weist eine Seitenkette wenigstens 5 Glucoseeinheiten, die a-1 ,4-glykosidischen verknüpft sind, auf. Weiter bevorzugt weist eine Seitenkette 7 bis 60 Glucoseeinheiten, vorzugsweise 10 bis 50 Glucoseeinheiten, vorzugsweise 12 bis 30 Glucoseeinheiten, die jeweils a-1 ,4-glykosidisch verknüpft sind, auf.

Eine ein Polysaccharid umfassende Bindemittelkomponente kann wenigstens einen Säuregruppen-haltigen Rest aufweisen, der mit dem Polysaccharid vorzugsweise durch eine Ether-Gruppe verbunden ist. Das Polysaccharid und der wenigstens eine Säuregruppen-haltige Rest können somit einen Polysaccharid-Ether bilden, vorzugsweise durch partielle oder vollständige Substitution der Wasserstoff-Atome der Hydroxy-Gruppen der Monosaccharid- Einheiten des Polysaccharids mit Säuregruppen-haltigen Resten. Die Säuregruppen-haltigen Reste können gleich oder voneinander verschieden sein. Unter einem „Säuregruppen-haltiger Rest" werden organische Reste verstanden, die mit Wasser oder anderen protonierbaren Lösungsmitteln eine Gleichgewichtsreaktion eingehen können. Dabei entsteht im Fall von Wasser vorzugsweise das Oxonium-Ion H 3 0 + , während der Säuregruppen-haltige Rest ein Proton an das Lösungsmittel Wasser abgibt und eine anionisch geladene funktionelle Gruppe, beispielsweise eine Carboxylatgruppe, bildet. Vorzugsweise werden unter einem „Säuregruppen-haltiger Rest" Carboxylgruppen-haltige Reste, Phosphat-haltige Reste, Phosphonsäure-haltige Reste, und Kombinationen davon, weiter bevorzugt Carboxylgruppen-haltige Reste, verstanden.

Weiter bevorzugt ist der wenigstens eine Säuregruppen-haltige Rest wenigstens ein -O- Alkylcarboxyl-Rest, wenigstens ein -O-Alkylphoshat-Rest, wenigstens ein -O- Alkylphosphonsäure-Rest oder eine Kombination davon, wobei jeweils unabhängig voneinander der Alkylrest, der unverzweigt oder verzweigt sein kann, 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweist. Vorzugsweise ist der wenigstens eine Säuregruppen-haltige Rest ein Carboxylgruppen-haltiger Rest, vorzugsweise ein Alkylcarboxyl-Rest, weiter bevorzugt ein -O- Alkylcarboxyl-Rest, wobei jeweils unabhängig voneinander der Alkylrest, der unverzweigt oder verzweigt sein kann, 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweist.

Vorzugsweise bildet ein entsprechendes Polysaccharid und ein entsprechender Säuregruppen- haltiger Rest, vorzugsweise -O-Alkylcarboxyl-Rest, -O-Alkylphoshat-Rest, -O- Alkylphosphonsäure-Rest oder eine Kombination davon, weiter bevorzugt -O-Alkylcarboxyl-Rest, einen Polysaccharid-Ether, vorzugsweise durch partielle oder vollständige Substitution der Wasserstoff-Atome der Hydroxy-Gruppen der Monosaccharid-Einheiten des wenigstens einen Polysaccharids mit Säuregruppen-haltige Resten, vorzugsweise Alkylcarboxyl-Resten, Alkylphoshat-Resten, Alkylphosphonsäure-Resten oder einer Kombination davon, weiter bevorzugt Alkylcarboxyl-Resten, die jeweils unabhängig voneinander gleich oder voneinander verschieden sein können und wobei jeweils der Alkylrest, der unverzweigt oder verzweigt sein kann, 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweist.

Ein als Bindemittelkomponente verwendetes Polysaccharid weist vorzugsweise einen mittleren Substitutionsgrad (DS) durch den genannten wenigstens einen Säuregruppen-haltigen Rest, vorzugsweise den wenigstens einen Carboxylgruppen-haltigen Rest, vorzugsweise den wenigstens einen -O-Alkylcarboxyl-Rest, wobei jeweils der Alkylrest, der unverzweigt oder verzweigt sein kann, 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweist, aus einem Bereich von mehr als 0,4 bis 2,0, vorzugsweise aus einem Bereich von 0,5 bis 1 ,5, vorzugsweise aus einem Bereich von 0,6 bis 1 ,1 , vorzugsweise aus einem Bereich von 0,7 bis 0,9 auf. Der mittlere Substitutionsgrad (DS) bezieht sich auf die durchschnittliche Anzahl von Säuregruppen- haltigen Resten, vorzugsweise Carboxylgruppen-haltige Resten, vorzugsweise -O-Alkylcarboxyl- Resten, wobei jeweils der Alkylrest, der unverzweigt oder verzweigt sein kann, 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweist, die pro Monosaccharid-Einheit, vorzugsweise durch eine Etherbindung, verbunden sind.

Die vorgenannten Säuregruppen-haltige Reste, vorzugsweise Carboxylgruppen-haltige Reste, vorzugsweise vorgenannte -O-Alkylcarboxyl-Reste, können gleich oder voneinander verschieden sein. Wenn unterschiedliche Säuregruppen-haltige Reste, vorzugsweise Carboxylgruppen-haltige Reste, vorzugsweise -O-Alkylcarboxyl-Reste, an Monosaccharid-Einheiten gebunden sind, bezieht sich der mittlere Substitutionsgrad (DS) auf die durchschnittliche Anzahl aller vorgenannten Säuregruppen-haltigen Reste, vorzugsweise Carboxylgruppen-haltige Reste, vorzugsweise -O- Alkylcarboxyl-Reste, die jeweils pro Mol Monosaccharid-Einheiten, vorzugsweise durch eine Etherbindung, gebunden sind.

Vorzugsweise wird nachfolgend der mittlere Substitutionsgrad (DS) durch den wenigstens einen Säuregruppen-haltigen Rest, vorzugsweise den wenigstens einen Carboxylgruppen-haltigen Rest, vorzugsweise den wenigstens einen -O-Alkylcarboxyl-Rest, als„mittlerer Substitutionsgrad (DS)" bezeichnet. Der mittlere Substitutionsgrad (DS) des Polysaccharids durch Säuregruppen-haltige Reste, vorzugsweise Carboxylgruppen-haltige Reste, vorzugsweise -O-Alkylcarboxyl-Reste, kann beispielsweise in Analogie zu der in ASTM D 1439 - 03 / Methode B für das Natriumsalz von Carboxymethylcellulose beschriebenen Methode bestimmt werden.

Ein geeignetes Polysaccharid, das wenigstens einen Säuregruppen-haltigen Rest, vorzugsweise wenigstens einen Carboxylgruppen-haltigen Rest, vorzugsweise wenigstens einen der vorgenannten -O-Alkylcarboxyl-Reste, aufweist, kann weiterhin Alkyl-Reste, die jeweils unabhängig voneinander unverzweigt oder verzweigt sein können und 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweisen, Hydroxyalkyl-Reste, die jeweils unabhängig voneinander unverzweigt oder verzweigt sein können und 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweisen, oder eine Kombination davon enthalten, wobei die Alkyl-Reste und/oder Hydroxyalkyl- Reste vorzugsweise ebenfalls durch eine Etherbindung an Monosaccharid-Einheiten des Polysaccharids gebunden sind.

Vorzugsweise ist das Bindemittel aus wenigstens einem, vorzugsweise wasserlöslichen, Polysaccharid gebildet oder umfasst ein solches, das aus der Gruppe: Carboxyalkyl- Polysaccharide, Carboxyalkyl-alkyl-Polysaccharide, Carboxyalkyl-hydroxyalkyl-Polysaccharide, Carboxyalkyl-alkyl-hydroxyalkyl-Polysaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist, wobei vorgenannte Alkylreste jeweils unabhängig voneinander unverzweigt oder verzweigt sein können und 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweisen.

Weiter vorzugsweise ist das Bindemittel aus wenigstens einem, vorzugsweise wasserlöslichen, Polysaccharid gebildet oder umfasst ein solches, das aus der Gruppe: Carboxymethyl- Polysaccharide, Carboxymethyl-methyl-Polysaccharide, Carboxymethyl-hydroxymethyl- Polysaccharide, Carboxymethyl-methyl-hydroxymethyl-Polysaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist.

Beispielsweise ist ein bevorzugtes Bindemittel aus wenigstens einem, vorzugsweise wasserlöslichen, Polysaccharid gebildet oder umfasst ein solches, das aus der Gruppe: Carboxyalkyl-cellulose, Carboxyalkyl-alkyl-cellulose, Carboxyalkyl-hydroxyalkyl-cellulose und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist, wobei vorgenannte Alkylreste jeweils unabhängig voneinander unverzweigt oder verzweigt sein können und 1 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 2 Kohlenstoffatome, weiter bevorzugt 1 Kohlenstoffatom, aufweisen.

Ein bevorzugtes Bindemittel kann aus wenigstens einem, vorzugsweise wasserlöslichen, Polysaccharid gebildet sein bzw. ein solches umfassen, das aus der Gruppe: Carboxymethylcellulose (CMC), Ca rboxymethyl stärke (CMS), Carboxyethylcellulose (CEC), Carboxypropylcellulose, Carboxymethyl-methylcellulose (CMMC), Carboxymethylethylcellulose, Carboxymethylpropylcellulose, Carboxyethylmethylcellulose, Carboxyethylethylcellulose, Carboxymethylhydroxymethylcellulose, Carboxymethylhydroxyethylcellulose (CMHEC), Carboxymethylhydroxypropylcellulose, Carboxyethylhydroxymethylcellulose, Carboxyethylhydroxyethylcellulose und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist.

Das Bindemittel kann ein Alkalimetallsalz, vorzugsweise ein Natriumsalz, von Carboxymethylcellulose (CMC) mit einem mittleren Substitutionsgrad (DS) durch Carboxymethylgruppen, bestimmt gemäß ASTM D 1439 - 03 / Methode B, aus einem Bereich von mehr als 0,4 bis 1 ,5, vorzugsweise aus einem Bereich von 0,6 bis 1 ,1 , vorzugsweise aus einem Bereich von 0,7 bis 0,9, Carboxymethylgruppen je Anhydroglucoseeinheit, umfassen.

Geeignete kommerziell erhältliche Bindemittel sind z. B. die Natrium-Carboxymethylcellulosen Rheolon ® 30, Rheolon ® 30N, Rheolon ® 100N oder Rheolon ® 300, Rheolon ® 300N, Rheolon® 500G und Rheolon ® 1000G, die jeweils z. B. von der Firma Ugur Seluloz Kimya (Aydin, TR) erhältlich sind. Weitere geeignete kommerziell erhältliche Bindemittel sind beispielsweise die Carboxymethylcellulosen der Sorten Calexis® und Finnfix®, die jeweils z. B. von der Firma CP Kelco Germany GmbH (Grossenbrode, DE) erhältlich sind.

Das Faserverbundmaterial weist das Bindemittel insbesondere in einem Anteil in einem Bereich zwischen 1 g/m 2 und 30 g/m 2 , vorzugsweise in einem Bereich zwischen 2 g/m 2 und 20 g/m 2 , weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 1 ,3 g/m 2 und 17 g/m 2 , weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 3,0 g/m 2 und 15 g/m2, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 3,5 g/m 2 und 13 g/m 2 , weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 4 g/m 2 und 1 1 g/m 2 , weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 4,5 g/m 2 und 9 g/m 2 , jeweils bezogen auf die Fläche des trockenen Faserverbundmaterials, auf.

Das Faserverbundmaterial kann neben der Faserkomponente eine Füllstoffkomponente umfassen. Die Füllstoffkomponente kann das Eigenschaftsspektrum des Faserverbundmaterials gezielt beeinflussen; beispielsweise kann durch Verwendung geeigneter Füllstoffe, beispielsweise Titandioxid-Partikel, die Opazität des Faserverbundmaterials eingestellt werden. Die Füllstoffkomponente ist durch anorganische und/oder organische Füllstoffe bzw. Füllstoffpartikel gebildet bzw. umfasst solche. Die Füllstoffpartikel können durch wenigstens ein Bindemittel mit dem Faserverbundmaterial, d. h. insbesondere der Faserkomponente, verbunden sein. Die Partikelgröße der Füllstoffpartikel liegt vorzugsweise unterhalb 1 mm bzw. unterhalb 0,9 mm. Das Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Füllstoffpartikel ist vorzugsweise kleiner als 5:1 bzw. kleiner 4:1 .

Geeignete organische Füllstoffe können, z. B. durch Mahlung, zerkleinerte Fasern, gefällte Polymere oder Fällungspolymerisate, die jeweils beispielsweise aus Polyamid, Polyester, Polyethylen, vernetzten Polyacrylaten, unvernetzten Polyacrylaten, Mischungen bzw. Kombinationen davon oder Copolymerisaten davon ausgebildet sein können, sein. Geeignete organische Füllstoffe können auch Zellulose-, Regeneratzellulose- und/oder sonstige Naturfaserpartikel, Mehle, modifizierte oder nicht modifizierte Stärken oder Mischungen bzw. Kombinationen davon sein.

Geeignete anorganische Füllstoffe können natürliche Mineralpulver, gefällte Mineralsalze oder Kombinationen davon, die beispielsweise Dolomit, Calciumcarbonat, Titandioxid, Zinkoxid, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, gefällte Kieselsäure, Kaolin und andere Tone, silikatische Mineralien oder Kombination davon umfassen oder daraus bestehen.

Geeignete Füllstoffe können je nach Anwendung und Menge in das Faserverbundmaterial eingebracht werden oder beispielsweise zusammen mit dem Bindemittel auf die Oberfläche der Faserkomponente bzw. des Faserverbundmaterials aufgebracht werden.

Die Füllstoffkomponente weisen insbesondere einen Anteil in einem Bereich zwischen 0 und 30 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,1 und 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Faserverbundmaterials auf.

Das Faserverbundmaterial kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein. Bei einer bevorzugten mehrlagigen Ausführungsform weist das Faserverbundmaterial 1 bis 4 Lagen auf, vorzugsweise 1 bis 3 Lagen, auf. Typischerweise ist keine dieser mehreren Lagen für wässrige Medien undurchlässig. Die Feuchtkomponente kann als weitere Feuchtmittelkomponente wenigstens ein Konservierungsmittel, das beispielsweise den Schutz von Mikroorganismen bei Langzeitlagerung gewähren kann, umfassen. Es ist bevorzugt, dass das Konservierungsmittel eine antimikrobielle Aktivität, einschließlich antibakterieller Aktivität, Anti-Pilz-Aktivität oder Anti-Viren-Aktivität oder eine Kombination daraus bereitstellt.

Das Faserverbundmaterial kann zudem hautschützende und/oder hautheilende und/oder hautpflegende Aktivstoffe umfassen, welche der Haut einen Vorteil verleihen, der über einen bloßen sensorischen und/oder kosmetischen Vorteil hinausgeht. Beispielsweise kann eine aktive Hautpflege in Form einer Stimulierung der Hautregeneration, Unterstützung der Hautphysiologie, Stärkung der Barrierefunktion der Haut vorgesehen sein.

Das Faserverbundmaterial weist vorzugsweise ein Flächengewicht in einem Bereich zwischen 30 g/m 2 und 150 g/m 2 , vorzugsweise in einem Bereich zwischen 40 g/m 2 und 80 g/m 2 , vorzugsweise in einem Bereich zwischen 45 g/m 2 und 60 g/m 2 , auf.

Das Faserverbundmaterial kann, wie erwähnt, insbesondere als feuchtfestes Hygienepapier, insbesondere als feuchtfestes Kosmetik- oder als feuchtfestes Toilettenpapier verwendet werden. Im Allgemeinen kommt eine Anwendung als Hygieneartikel, d. h. insbesondere als Feuchttuch, Reinigungstuch, Pflegetuch, Hygienetuch, Tissue, in Frage. Ein Feuchttuch kann beispielsweise für die persönliche Pflege, etwa als Kosmetiktuch oder als Desinfektionstuch, oder im Haushalt als Wischtuch ausgebildet sein.

Das Faserverbundmaterial kann daneben auch als Beutel, Hülle oder Umhüllung ausgebildet sein, die, vorzugsweise einseitig, offen oder geschlossen sein kann. Vorzugsweise umschließt ein Beutel, eine Hülle oder einen Umhüllung aus einem Faserverbundmaterial weiterhin eine desodorierende Zusammensetzung und/oder eine Flüssigkeit-absorbierende Zusammensetzung, beispielsweise einen oder mehrere Copolymer aus Acrylsäure und Natriumacrylat (Superabsorber). Beispielsweise kann ein als Beutel, Hülle oder Umhüllung ausgebildetes Faserverbundmaterial eine Windel, insbesondere eine Babywindel, sein.

Die Erfindung betrifft neben dem Faserverbundmaterial auch eine Feuchtkomponente für ein wie beschriebenes Faserverbundmaterial. Die Feuchtkomponente zeichnet sich dadurch aus, dass sie wenigstens ein Feuchtmittel, welches wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente umfasst, welche derart beschaffen ist, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt, umfasst. Sämtliche Ausführungen im Zusammenhang mit dem Faserverbundmaterial gelten analog für die Feuchtkomponente. Die Erfindung betrifft weiter eine Anordnung zur Lagerung und Verpackung eines wie beschriebenen Faserverbundmaterials. Die Anordnung umfasst eine Lagerungs- und Verpackungseinrichtung, kurz eine Verpackung, mit einem geschlossenen Lagerungs- bzw. Verpackungsvolumen zur Lagerung und Verpackung eines Faserverbundmaterials und wenigstens eine Lage eines in dem Lagerungs- bzw. Verpackungsvolumen aufgenommenen Faserverbundmaterials. Bei der Lagerungs- und Verpackungseinrichtung kann es sich um eine, gegebenenfalls wiederverschließbare, Verpackung aus einem geeigneten Verpackungsmaterial, insbesondere einem Kunststoffmaterial, handeln. Sämtliche Ausführungen im Zusammenhang mit dem Faserverbundmaterial gelten analog für die Anordnung.

Überdies betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines wie beschriebenen Faserverbundmaterials. Sämtliche Ausführungen im Zusammenhang mit dem Faserverbundmaterial gelten analog für das Verfahren. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

- Bereitstellen einer Faserkomponente, umfassend eine Anzahl an Faserelementen,

- Ausbilden des feuchtfesten Faserverbundmaterials durch Aufbringen bzw. Zugeben einer organischen amphoteren Komponente (optional), einer Binderkomponente, umfassend wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser quellbares und/oder lösliches Bindemittel, welches wenigstens eine organische, insbesondere aus einem säuregruppenhaltigen Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente umfasst, und einer Feuchtkomponente, umfassend wenigstens ein Feuchtmittel, welches wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente umfasst, welche derart beschaffen ist, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt zu einer geringfügigeren Quellung und/oder Lösung der Faserelemente und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt, auf die Faserkomponente. Einzelne, mehrere oder sämtliche der vorgenannten Komponenten des verfahrensgemäß herzustellenden Faserverbundmaterials können gleichzeitig oder nacheinander aufgebracht bzw. zugegeben werden.

Die bereitzustellende oder bereitgestellte Faserkomponente kann als vliesartig oder -förmig vorliegen. Die bereitzustellende oder bereitgestellte Faserkomponente kann, z. B. durch Kardieren, Nassabiegen, Luftablegen, Spinnbinden oder Schmelzblasen in eine Faserbahn überführt, und als Faserbahn vorliegen. Die Faserkomponente kann durch das auch als Airlaid-Verfahren bezeichnete Luftablegeverfahren gebildet werden, bei dem (weitgehend) alle Faserelemente eng vermischt werden. Die luftabgelegte Faserkomponente kann anschließend komprimiert oder verdichtet werden.

Mithin ist folgende Ausführungsform des Verfahrens denkbar, welche, insbesondere im Zusammenhang mit der Bereit- bzw. Herstellung der Faserkomponente, die folgenden zusätzlichen Schritte umfasst: Das Faserverbundmaterial, das als Vliesstoff oder Vliesmaterial vorliegen kann, wird vorzugsweise durch ein Verfahren hergestellt, das zusätzlich folgende Schritte umfasst:

(a1 ) Bereitstellen von Faserelementen,

(a2) Ablegen der Faserelemente auf einer Aufnahmefläche unter Erhalt einer Faserkomponente, (a3) Verdichten bzw. Komprimieren der Faserkomponente unter Erhalt einer verdichteten bzw. komprimierten Faserkomponente.

In den Schritten (a1 ) und/oder (a2) und/oder (a3) und/oder zwischen den Schritten (a1 ), (a2) oder (a3) und/oder nach Schritt (c) kann eine organische amphotere Komponente (optional), eine Binderkomponente, umfassend wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser quellbares Bindemittel, welches wenigstens eine organische, insbesondere aus einem Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente umfasst, und eine Feuchtkomponente, umfassend wenigstens ein Feuchtmittel, welches wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente umfasst, welche derart beschaffen ist, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt, aufgebracht bzw. zugegeben werden.

Insbesondere wird in Schritt (a1 ) und/oder während der Schritte (a2) und/oder (a3) die Bindemittelkomponente und die organische amphotere Komponente, sofern vorhanden, als wässrige Lösung und/oder als Schaum nacheinander, zusammen oder gleichzeitig aufgebracht und nachfolgend bei einer Temperatur von größer als 100°C, vorzugsweise größer als 120°C, vorzugsweise größer als 150°C, verfestigt. Anschließend wird vorzugsweise die Feuchtmittelkomponente aufgebracht. Bei einer alternativen Ausführungsform werden im oder nach Schritt (a3), die Bindemittelkomponente, die organische amphotere Komponente, sofern vorhanden, und die Feuchtkomponente aufgebracht.

Das Aufbringen der Bindemittelkomponente, der optionalen organischen amphoteren Komponente und der Feuchtkomponente erfolgt vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander mittels Foulard- Auftrag, Schaumauftrag, und/oder Sprühen. Die Bindemittelkomponente, die optionale organische amphotere Komponente und die Feuchtkomponente können getrennt voneinander auf jeweils die gleiche Seite oder auf verschiedene Seiten der Faserkomponente bzw. des Faserverbundmaterials aufgebracht werden. Das Aufbringen der Bindemittelkomponente, der optionalen organischen amphoteren Komponente und der Feuchtkomponente kann dabei gleichzeitig oder ungleichzeitig (sequenziell), wobei die Reihenfolge des Auftrags variierbar ist, erfolgen.

Vorzugsweise wird zunächst die Binderkomponente auf eine Seite oder auf beide Seiten der Faserkomponente bzw. des Faserverbundmaterials aufgebracht. Nach dem Abbinden der Binderkomponente erfolgt vorzugsweise das Aufbringen der organischen amphoteren Komponente, sofern vorhanden, auf eine Seite oder auf beide Seiten der Faserkomponente bzw. des Faserverbundmaterials, bevorzugt auf die Seite(n) der Faserkomponente bzw. des Faserverbundmaterials, auf die zuvor die Binderkomponente aufgebracht wurde. Das Aufbringen der Binderkomponente, der organischen amphoteren Komponente, sofern vorhanden, und der Feuchtkomponente kann aber auch in Form einer Mischung auf eine Seite oder auf beide Seiten der Faserkomponente bzw. des Faserverbundmaterials erfolgen.

Das in Schritt (a3) erfolgende Verdichten bzw. Komprimieren kann durch verschiedene, zeitgleich oder zeitlich gestaffelte, d. h. z. B. ein eine Vor- und eine Nachverdichtung bzw. -komprimierung aufgeteilte, Verfahren, wie z. B. Kalandrieren, Walzen, Prägen, erfolgen. Durch Verdichtung bzw. Komprimierung des Faserverbundmaterials kann die Dicke und/oder Dichte des Faserverbundmaterials eingestellt werden.

Sofern nicht bereits in Schritt (a3) realisiert, kann sich als auf Schritt (a3) folgender Schritt (a4) eine, z. B. durch Prägen des Faserverbundmaterials erfolgende, Ausbildung einer dreidimensionalen Strukturierung bzw. Oberflächenstrukturierung des Faserverbundmaterials anschließen. Derart können in dem Faserverbundmaterial lokal Vertiefungen und/oder Erhöhungen ausgebildet werden.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt die einzige Fig. eine Prinzipdarstellung eines Faserverbundmaterials gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Die Fig. zeigt eine Prinzipdarstellung eines ein- oder mehrlagigen feuchtfesten Faserverbundmaterials 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Faserverbundmaterial 1 ist in einem durch Verpackungswandungen 2 definierten geschlossenen Verpackungsinnenraum 3 einer Verpackung 4 aufgenommen. Derart ist eine Anordnung 5 zur Lagerung und Verpackung eines Faserverbundmaterials 1 gegeben. Die Anordnung 5 umfasst eine Lagerungs- und Verpackungseinrichtung, kurz die Verpackung 4, mit einem geschlossenen Lagerungs- bzw. Verpackungsvolumen, kurz dem Verpackungsinnenraum 3, zur Lagerung und Verpackung des Faserverbundmaterials 1 und wenigstens eine Lage eines in dem Lagerungs- bzw. Verpackungsvolumen aufgenommenen Faserverbundmaterials 1.

Das Faserverbundmaterial 1 zeigt einerseits eine vergleichsweise hohe Feuchtfestigkeit, d. h. eine vergleichsweise hohe mechanische Festigkeit im feuchten Zustand, und andererseits eine vergleichsweise niedrige Nassfestigkeit, d. h. eine vergleichsweise niedrige mechanische Festigkeit bei Kontakt mit Wasser auf. Die vergleichsweise niedrige Nassfestigkeit ermöglicht eine schnelle und vollständige Zersetzung des Faserverbundmaterials 1 bei Kontakt mit Wasser in einzelne Faserelemente 6. Das Faserverbundmaterial 1 weist damit bei kurzzeitiger mechanischer Beanspruchung, beispielsweise durch Reibung auf der Haut, eine ausreichend hohe mechanische Feuchtfestigkeit auf. Nach Einbringen in Wasser zeigt das Faserverbundmaterial 1 eine ausreichend geringe Nassfestigkeit bzw. eine hohe Zersetzungsfähigkeit, sodass nach Entsorgung des Faserverbundmaterials 1 Verstopfungen in einem Abwassersystem vermieden bzw. das Faserverbundmaterial 1 in der Kläranlage vor der eigentlichen Reinigung des Abwassers nicht gesondert abgetrennt werden muss. Das Faserverbundmaterial 1 eignet sich damit insbesondere zur Verwendung als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Hygienepapier, insbesondere als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Kosmetik- oder Reinigungspapier bzw. als feuchtfestes, in Wasser zerfallsfähiges Toilettenpapier.

Das Faserverbundmaterial 1 weist vorzugsweise eine Feuchtfestigkeit von mehr als 3 N, insbesondere in einem Bereich zwischen 3 N und 250 N, bevorzugt in einem Bereich zwischen 4 N und 150 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 4,5 N bis 120 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 5 N und 80 N, weiter bevorzugt in einem Bereich zwischen 6 N bis 55 N, auf. Bei Ausgestaltung des Faserverbundmaterials 1 als feuchtes Toilettenpapier weist das Faserverbundmaterial 1 z. B. eine Feuchtfestigkeit in einem Bereich zwischen 8 N und 14 N, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 10 N und 12 N, auf.

Das Faserverbundmaterial 1 weist vorzugsweise eine Nassfestigkeit von höchstens 2 N, bevorzugt von höchstens 1 N, weiter bevorzugt von höchstens 0,5 N, auf. Insbesondere weist das Faserverbundmaterial 1 bei einer Feuchtfestigkeit von mehr als 3 N eine Nassfestigkeit, von höchstens 2 N, vorzugsweise höchstens 1 N, weiter bevorzugt höchstens 0,5 N, auf.

Das Faserverbundmaterial 1 ermöglicht also trotz einer vergleichsweise hohen Feuchtfestigkeit eine (weitgehend) vollständige Zersetzung bei Kontakt mit Wasser, d. h. insbesondere nach Einbringen in Wasser. Typischerweise zersetzt sich das Faserverbundmaterial 1 nach Einbringen in Wasser innerhalb weniger als 1 Stunde, vorzugsweise innerhalb weniger als 15 Minuten, vorzugsweise innerhalb weniger als 1 Minute, weiter vorzugsweise innerhalb weniger als 30 Sekunden. Wie erwähnt, liegen nach der Zersetzung einzelne Faserelemente 6 vor, welche nicht mehr miteinander verbunden sind, sodass z. B. Verstopfungen von Abwassersystemen vermieden werden können.

Die Feuchtfestigkeit und die Nassfestigkeit des Faserverbundmaterials 1 sind durch die Zusammensetzung der das Faserverbundmaterial 1 bildenden Komponenten definiert bzw. lässt sich durch gezielte Variation der Zusammensetzung der das Faserverbundmaterial 1 bildenden Komponenten gezielt definieren.

Das Faserverbundmaterial 1 umfasst als wesentliche Komponenten wenigstens eine Faserkomponente 7, wenigstens eine organische amphotere Komponente 8 (optional), wenigstens eine Binderkomponente 9 und wenigstens eine Feuchtkomponente 10.

Die Faserkomponente 7 umfasst eine Anzahl an, gegebenenfalls bei Kontakt mit Wasser bzw. einer wässrigen Lösung quellbaren, Faserelementen 6. Die Faserelemente 6 bzw. die Faserkomponente 7 können bzw. kann sonach ein gewisses Aufnahmevermögen für Wasser aufweisen, was bei Kontakt mit Wasser zu einer Quellung (Volumenzunahme) der Faserelemente 6 bzw. der Faserkomponente 7 führt. Die Faserkomponente 7 dient als Grundmatrix des Faserverbundmaterials 1 .

Die optionale, vorzugsweise wasserlösliche organische amphotere Komponente 8, bei welcher es sich in dem Ausführungsbeispiel um ein amphoteres Amin bzw. Aminsalz handelt, kann sowohl als Akzeptor als auch Donator von Protonen dienen, d. h. sowohl als Brönsted-Säure als auch als Brönsted-Base reagieren. Die organische amphotere Komponente 8 dient zur Ausbildung eines Polysalzes bzw. eines polymeren Aggregats mit der Binderkomponente 9, welches zusammen mit einem der Feuchtkomponente 10 zugehörigen Feuchtmittel nicht-löslich bzw. nicht-dispergierbar ist.

Die vorzugsweise wasserlösliche Binderkomponente 9 umfasst wenigstens ein bei Kontakt mit Wasser bzw. einer wässrigen Lösung quellbares bzw. lösliches Bindemittel, welches wenigstens eine organische, d. h. in dem Ausführungsbeispiel aus einem säuregruppenhaltigen Polysaccharid gebildete oder wenigstens ein solches umfassende, Bindemittelkomponente umfasst. Das Bindemittel weist sonach ein gewisses Aufnahmevermögen für Wasser auf, was bei Kontakt mit Wasser zu einer Quellung (Volumenzunahme) und/oder einer Auflösung des Bindemittels führt. Die Binderkomponente 9 dient zur Verbindung der Faserelemente 6 der Faserkomponente 7 miteinander. Beispielsweise kann das Bindemittel nach Aufbringen auf die Faserelemente 6 und nachfolgende Trocknung an den Faserelementen 6 anhaften, wodurch die Faserelemente 6 miteinander verbunden werden. Das Bindemittel kann über Wasserstoffbrückenbindungen mit den Faserelementen 6 der Faserkomponente 7 verbunden sein.

Die Feuchtkomponente 10 umfasst ein Feuchtmittel. Das Feuchtmittel umfasst eine Anzahl an Feuchtmittelkomponenten, d. h. insbesondere organischen Verbindungen und Wasser. Die Feuchtkomponente 10 dient zur Aufnahme und Speicherung von Feuchtigkeit und verleiht dem Faserverbundmaterial 1 eine feucht anmutende Haptik bzw. eine gewisse Feuchte. Das Feuchtmittel dient auch zur Minderung bzw. Verhinderung eines Austrocknens des Faserverbundmaterials 1 , indem es beispielsweise Feuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit) bzw. Wasser bindet und/oder ein Verdampfen von Wasser mindert. Die Feuchtkomponente 10 dient ferner zur Modifikation der Quellungseigenschaften des Bindemittels, insbesondere im Hinblick auf eine Quellung des Bindemittels durch in der Feuchtkomponente 10 enthaltenes Wasser.

Das Faserverbundmaterial 1 zeichnet sich durch eine besondere Zusammensetzung seiner Komponenten, insbesondere der Feuchtkomponente 10 aus, welche eine verbesserte Lagerfähigkeit des Feuchtmaterials 1 in einer geschlossenen Verpackung 4 ermöglicht.

Maßgeblich hierfür ist, dass die Feuchtkomponente 10 bzw. das Feuchtmittel wenigstens eine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 umfasst. Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 ist derart beschaffen, dass ein durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente 10 an einer Kondensationsfläche, d. h. z. B. einer Verpackungswandung 2, gebildetes Kondensationsprodukt 12, z. B. in Form eines Kondensationsfilms oder -tropfens, bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial 1 zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente 6 und/oder des Bindemittels führt als ein aus reinem Wasser gebildetes Kondensationsprodukt. Insbesondere führt ein entsprechendes Kondensationsprodukt 12 bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial 1 zu einer geringfügigeren Quellung der Faserelemente 6 und/oder des Bindemittels als ein keine leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 enthaltendes Kondensationsprodukt 12.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 ist sonach derart beschaffen, dass sie den Wasseranteil in einem durch Verdampfung und Kondensation gebildeten Kondensationsprodukt 12 (erheblich) reduziert, sodass ein Kontakt des Kondensationsprodukts 12 mit dem Faserverbundmaterial 1 , wenn überhaupt, zu einer erheblich geringfügigeren Quellung der Faserelemente 6 und/oder des Bindemittels führt. Bei dem durch Verdampfung und nachfolgende Kondensation der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 sowie gegebenenfalls weiterer Bestandteile der Feuchtkomponente 10 an einer Kondensationsfläche gebildeten Kondensationsprodukt 12 handelt es sich demnach nicht um (mehr oder weniger reines) Wasser, welches bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial 1 zu einer unerwünschten irreversiblen lokalen Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials 1 und einem damit einhergehenden Festigkeitsverlust des Faserverbundmaterials 1 innerhalb der Verpackung 4 führen würde, sondern um die leicht flüchtige Feuchtmittelkomponente 1 1 bzw. eine die leicht flüchtige Feuchtmittelkomponente 1 1 in ausreichender Konzentration enthaltende Lösung, welche bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial 1 nicht zu einer unerwünschten irreversiblen lokalen Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials 1 und keinem damit einhergehenden Festigkeitsverlust des Faserverbundmaterials 1 innerhalb der Verpackung 4 führt.

Die anteilsmäßige Zusammensetzung der Feuchtkomponente 10 ist damit durch das Vorhandensein der leicht flüchtigen Feuchtmittelkomponente 1 1 in einer ausreichend hohen Konzentration derart gewählt, dass sich ein durch Verdampfung entstehendes Verdampfungsprodukt 13 (Dampfphase), insbesondere temperaturunabhängig hinsichtlich der entstehenden konzentrationsmäßigen Anteile des Verdampfungsprodukts 13 so einstellt, dass ein durch Kondensation des Verdampfungsprodukts 13 an einer Kondensationsfläche gebildetes Kondensationsprodukt 12 bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial 1 die Festigkeit des Faserverbundmaterials 1 nicht beeinträchtigt.

Der Einsatz einer leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 ermöglicht eine gewünschte Abstimmung der Dampfdrücke der in dem Feuchtmittel enthaltenen verdampfbaren bzw. verdampfenden Feuchtmittelkomponenten. Dabei weist die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 den höchsten Dampfdruck bzw. Partialdruck auf - der Dampfdruck der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 ist damit höher als der Dampfdruck aller übrigen Feuchtmittelkomponenten -, sodass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 bevorzugt verdampft und den wesentlichen Anteil der in der Dampfphase enthaltenen verdampften Feuchtmittelkomponenten darstellt. Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 erniedrigt den anteiligen Wasserdampf- Partialdruck des in dem Feuchtmittel enthaltenen Wassers und reduziert so den Anteil an Wasser in dem Verdampfungsprodukt 13. Dementsprechend weist selbstverständlich auch das durch Kondensation aus dem Verdampfungsprodukt 13 gebildete Kondensationsprodukt 12 einen reduzierten Wasseranteil auf; der reduzierte Wasseranteil stellt sicher, dass das Kondensationsprodukt 13 bei Kontakt mit dem Faserverbundmaterial 1 nicht zu einer unerwünschten lokalen Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials 1 in der Verpackung 4 führt.

Das Faserverbundmaterial 1 zeichnet sich damit durch eine besondere Lagerfähigkeit, insbesondere auch unter wechselnden klimatischen Bedingungen, d. h. insbesondere Temperaturgradienten bzw. -Veränderungen, aus. Gleichermaßen ist dem Problem der bei Kontakt mit einem wässrigen Kondensationsprodukt 13 entstehenden lokalen Abreicherung bakterizider und/oder bakteriostatischer bzw. fungizider und/oder fungiostatischer Substanzen in dem Faserverbundmaterial 1 begegnet. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 auch selbst bakterizide und/oder bakteriostatische bzw. fungizide und/oder fungiostatische Eigenschaften aufweisen kann.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 ist ein leicht flüchtiger Alkohol oder eine Mischung wenigstens zweier leicht flüchtiger Alkohole. Bei einem entsprechenden, gegebenenfalls in einer Mischung zweier leicht flüchtiger Alkohole, vorliegenden leicht flüchtigen Alkohol kann es sich um Methanol, Ethanol oder Propanol, Butanol, Pentanol handeln. Bevorzugt handelt es sich bei der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 um einen nicht-toxischen leicht flüchtigen Alkohol.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 kann einen gewichtsmäßigen Anteil von 1 bis 90 Gew.-%, insbesondere unterhalb 50 Gew.-%, bevorzugt unterhalb 35 Gew.-%, weiter bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Feuchtmittels bzw. der Feuchtkomponente 10 aufweisen. Bereits vergleichsweise geringe Konzentrationen der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 in dem Feuchtmittel führen zu einem überproportional hohen Anteil der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 in dem Verdampfungsprodukt 13. Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass ein gewichtsmäßiger Anteil von ca. 20 Gew.-% einer leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 zu einem molaren Anteil von mehr als 50% in einem Verdampfungsprodukt 13 führt. Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente kann einen molaren Anteil von 5 bis 95%, insbesondere 7 bis 50%, bevorzugt 10 bis 50%, an dem Verdampfungsprodukt 13 aufweisen.

Die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 ist ferner derart beschaffen, dass durch Verdampfung der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 sowie gegebenenfalls weiterer Feuchtmittelkomponenten ein positiv azeotropes Verdampfungsprodukt ausbildbar bzw. ausgebildet ist. Durch die Möglichkeit der Ausbildung eines positiv azeotropen Verdampfungsprodukts bei verringertem Wasserdampfpartialdruck ist der für die unerwünschte lokale Quellung bzw. Zersetzung des Faserverbundmaterials 1 bedeutsame Anteil an Wasser in dem Verdampfungsprodukt 13 (Dampfphase) und in dem Kondensationsprodukt weiter reduziert.

Die weiteren Feuchtmittelkomponenten sind im Vergleich weniger flüchtig als die leicht flüchtige organische Feuchtmittelkomponente 1 1 . Beispiele für die weiteren Feuchtmittelkomponenten sind mehrwertige niedermolekulare Alkohole, insbesondere 1 ,2-Propandiol (Propylengycol), und hygroskopische Substanzen, insbesondere Salze. Das Feuchtmittel kann als weitere Feuchtmittelkomponente sonach eine hygroskopische Feuchtmittelkomponente, insbesondere 1 ,2- Propandiol und/oder ein Salz, umfassen. Der Einsatz einer oder mehrerer hygroskopischer Feuchtmittelkomponenten reduziert den Wasseranteil in dem Verdampfungsprodukt 13 (Dampfphase) weiter.

In dem Ausführungsbeispiel umfasst die Faserkomponente 7 Faserelemente 6 aus natürlichen, d. h. tierischen oder pflanzlichen, Faserverbundmaterialien. Bei den Faserelementen 6 handelt es sich bevorzugt um Zellstofffasern. Die Faserkomponente kann 40 bis etwa 95 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 90 Gew.-%, Zellstofffasern, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des trockenen Faserverbundmaterials 1 umfassen. Die Länge der Faserelemente 6 liegt typischerweise in einem Bereich zwischen 0,2 und 6 mm, Vorzugsweise weist das Faserverbundmaterial 1 keine Faserelemente 6 auf, die eine Faserlänge von mehr als 6 mm aufweisen. Die Faserlänge der Faserelemente 6 liegt typischerweise unterhalb einer spezifischen Verzopfungsgrenze.

Bei der organischen amphoteren Komponente 8 handelt es sich, wie erwähnt, um ein amphoteres Amin bzw. Aminsalz. Das Amin kann eine, vorzugsweise wasserlösliche, Aminocarbonsäure, bevorzugt eine alpha-Aminocarbonsäure, sein.

Die Binderkomponente 9 umfasst, wie erwähnt, ein bei Kontakt mit Wasser quellbares Bindemittel, welches eine organische, aus einem vorzugsweise wasserlöslichen Polysaccharid gebildete Bindemittelkomponente umfasst. Das Polysaccharid weist typischerweise wenigstens einen Säuregruppen-haltigen bzw. Carboxylgruppen-haltigen Rest auf. Das Polysaccharid ist bevorzugt aus der Gruppe: Carboxymethylcellulose (CMC), Carboxymethylstärke (CMS) und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt.

Die Feuchtkomponente 10 weist, wie erwähnt, neben der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 weitere Feuchtmittelkomponenten auf. Die weiteren Feuchtmittelkomponenten dienen typischerweise (auch) dazu, die besonderen Eigenschaften, d. h. insbesondere die feuchtfesten Eigenschaften und die Zersetzungseigenschaften in Wasser, des Faserverbundmaterials 1 auch bei (wiederholtem) Öffnen und wenigstens teilweisem Wiederverschließen einer das Faserverbundmaterial 1 aufnehmenden Verpackung 4 bzw. bei Verwendung des Faserverbundmaterials 1 außerhalb einer Verpackung 4 und damit einhergehendem wenigstens teilweisen Verdampfen der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 (weitgehend) sicherzustellen. Das Faserverbundmaterial 1 weist damit auch bei (wiederholtem) Öffnen und wenigstens teilweisem Wiederverschließen einer das Faserverbundmaterial 1 aufnehmenden Verpackung 4 bzw. bei Verwendung des Faserverbundmaterials 1 außerhalb einer Verpackung 4 und damit einhergehendem wenigstens teilweisen Verdampfen der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente 1 1 (weitgehend) seine besonderen Eigenschaften auf.

Bei den weiteren Feuchtmittelkomponenten handelt es sich neben Wasser um wenigstens eine organische Komponente, die aus der Gruppe: (im Vergleich zu der leicht flüchtigen organischen Feuchtmittelkomponente schwer flüchtige) aliphatische Alkohole, aliphatische Ether, aliphatische Ester, Monosaccharide, Oligosaccharide und Mischungen bzw. Kombinationen davon, vorzugsweise aliphatische Alkohole, aliphatische Ether und Mischungen bzw. Kombinationen davon, weiter bevorzugt Ethan-1 ,2-diol, Propan-1 ,2-diol, Propan-1 ,3-diol, 1 ,2,3-Propantriol und Mischungen bzw. Kombinationen davon, ausgewählt ist. Das Feuchtmittel kann als weitere Feuchtmittelkomponente sonach wenigstens eine organische Komponente, die aus aliphatischen Alkoholen, aliphatischen Ethern, aliphatischen Estern, Monosacchariden, Oligosacchariden und Mischungen bzw. Kombinationen davon enthalten. Die weitere organische Feuchtmittelkomponente kann zudem wenigstens ein mehrwertiges Metallkation, insbesondere Ca 2+ und/oder Zn 2+ enthalten.