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Title:
MOLDED COMPOSITE BODY, PARTICULARLY INTERIOR TRIM FOR MOTOR VEHICLES, AS WELL AS PROCESS AND DEVICE FOR ITS MANUFACTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/025265
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention pertains to a molded composite body, particularly an interior trim for motor vehicles. The composite body (1) has an essentially rigid base foil (2) made of thermoplastic material. This foil is coated on at least one side, preferably both sides, with a surface coating (3, 4) in the form of nonwoven fabric. The nonwoven fabric and the plastic foil are bonded using thermally-activated adhesives. To form the bond the nonwoven fabric consists at least in part, preferably entirely, of the same kind of plastic as the foil. The invention also pertains to a process and device for manufacturing the composite body. To effect the adhesive bond the foil is heated on at least one side to a temperature in the adhesion range of the thermoplastic plastic, the interior of the foil being kept at a low temperature. This method preserves the structure of the nonwoven fabric during the bonding and molding. The invention provides a simple means of manufacturing homogeneous composite bodies such that they can be readily recycled as whole units, as can the wasters generated in their manufacture.

Inventors:
HESS DIETER W (US)
STRICKER KLAUS
MAYSENHOELDER ROLF
Application Number:
PCT/EP1994/001357
Publication Date:
November 10, 1994
Filing Date:
April 28, 1994
Export Citation:
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Assignee:
HESS DIETER W (US)
International Classes:
B32B5/24; B32B5/26; B32B27/12; B32B27/32; B60R13/01; B60R13/02; D04H1/00; G10K11/16; G10K11/168; B60R13/08; (IPC1-7): B32B5/24; B32B27/32; B60R13/01; G01K11/16
Foreign References:
EP0403187A11990-12-19
DE8909952U11989-10-05
DE2706446A11977-11-03
EP0453877A11991-10-30
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Claims:
Ansprüche
1. Geformter Schichtkörper, insbesondere Innenauskleidungsteil für Kraftfahrzeuge, sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung Geformter Schichtkörper (1), insbesondere Innenausklei¬ dungsteil für Kraftfahrzeuge, mit einer Trägerschicht (2) aus einer im wesentlichen steifen Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff und mindestens einem Oberflächenbelag (3, 4) aus einem textilen Flächen¬ gebilde, dadurch gekennzeichnet, daß Fasern von minde¬ stens einem Oberflächenbelag (3, 4) mindestens teilweise aus einem im wesentlichen artgleichen thermoplastischen Kunststoff bestehen wie die Folie (2) und der Oberflä¬ chenbelag (3, 4) durch thermische Verklebung dieser Fasern mit der Folie (2) verbunden ist.
2. Schichtkörper nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß zwei textile Oberflächenbeläge (3 und 4) vorgesehen sind, die vorzugsweise beide durch thermische Verklebung mit der Folie verbunden sind.
3. Schichtkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß mindestens ein Oberflächenbelag (3, 4), insbesondere eine Dekorschicht (3), aus im wesentlichen dem gleichen Material wie die Folie, insbesondere aus Polypropylen, besteht.
4. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er aus in bezug auf Re¬ cycling miteinander verträglichen Materialien besteht.
5. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (2) und mindestens ein Oberflächenbelag (3, 4) aus thermoplastischen Poly¬ meren besteht, die beim Aufschmelzen der Folie, insbe¬ sondere bei einer Wiederaufarbeitung, eine gemeinsame Schmelze zu bilden vermögen.
6. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen sorten¬ rein aufgebaut ist.
7. Schichtkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindesten ein Oberflächenbelag (4"), insbesondere eine Rückenschicht, mindestens zum Teil, vorzugsweise zum überwiegenden Anteil, aus Fasern besteht, die mit dem Material der Folie (2) nicht verschmelzbar sind, wobei der Oberflächenbelag (4') einen zur thermischen Verklebung ausreichenden Anteil an Fasern aus einem artgleichen Material wie die Folie aufweist.
8. Schichtkörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zur thermischen Verklebung mit der Folie (2) geeigneten Fasern in der der Folie zugewandten Oberflä¬ chenseite des Oberflächenbelages angereichert sind.
9. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, daß die Folie (2) an mindestens einer Seite mit einer offenporigen Schicht (5), insbe¬ sondere einer Zwischenschicht, aus einem Bahnmaterial verbunden ist, das entsprechend der Folie geformt ist.
10. Schichtkörper nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (5) aus dem Bahnmaterial zwischen dem Oberflächenbelag (3), vorzugsweise einer Rückenschicht, und der Folie (2) angeordnet ist.
11. Schichtkörper nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennz¬ eichnet, daß die Schicht (5) aus dem Bahnmaterial so dünn ist und die Porenweite so groß ist, daß die Klebe¬ verbindung zwischen Folie (2) und Oberflächenbelag (3) die Poren der Schicht (5) durchdringt.
12. Schichtkörper nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bahnmaterial (5) von einer verlorenen Trägerbahn gebildet wird, die im Schichtkör¬ per (1) verbleibt.
13. Schichtkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (2) mindestens an Flächenbereichen Perforationen (7) aufweist.
14. Schichtkörper nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Oberflächenbelag (3, 4) frei von Perforationen ist und die Perforationen (7) der Folie (2) überdeckt.
15. Schichtkörper nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Perforationen (7) in Abhängigkeit von der Verformung der Folie (2) deformiert sind.
16. 'Schichtkörper nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichet, daß die Perforationen (7) an solchen Bereichen der Folie (2) vorgesehen sind, die zur Schallabsorption geeignete Hohlräume abdecken.
17. Verfahren zu Herstellung eines geformten Schichtkörpers mit einer Trägerschicht aus einer im wesentlichen steifen Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff und mindestens einem Oberflächenbelag aus einem textilen Flächengebilde durch Verbinden und Formen bei erhöhter Temperatur, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folienbahn aus thermoplastischen Material, die auf mindestens einer Oberfläche eine Temperatur im Klebrigkeitsbereich und im Innern eine niedrigere Temperatur im Bereich der plastischen Verformbarkeit des thermoplastischen Materi¬ als aufweist, mit mindestens einem textilen Oberflächen¬ belag durch Verklebung verbunden wird, wobei das Tem¬ peraturniveau im Innern zum Verformen der Folie ausge¬ nutzt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Oberfläche einer festen Folie, insbeson¬ dere Folienbahn, aus einem thermoplastischen Kunststoff durch Oberflächenbeheizung derart auf eine Oberflächen D te peratur im Klebrigkeitsbereich des thermoplastischen Kunststoffes gebracht wird, daß die Temperatur in Innern der Folie die für die plastische Verformung der Folie erforderliche Temperatur im wesentlichen nicht über¬ schreitet.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeich¬ net, daß als Oberflächenbelag ein textiles Flächen¬ gebilde, insbesondere ein Nadelvlies, verwendet wird, dessen Fasern mindesten zum Teil aus einem artgleichen Kunststoff bestehen wie die Folie, wobei der Schmelz¬ bereich der Kunststoffe im wesentlichen der gleiche ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folie aus Polypropylen verwen¬ det wird und die Folie mindestens einseitig auf eine Oberflächentemperatur von ca. 180° C aufgeheizt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizung der Folienoberfläche derartig gesteuert wird, daß der Folienkern eine Temperatur im Bereich von 140 160° C nicht überschreitet.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbahn nur einseitig beheizt wird, wobei vorzugsweise die nichtbeheizte andere Seite gleichzeitig gekühlt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Oberflächenbelag ohne Vorwärmung, insbesondere im wesentlichen bei Umgebungstemperatur der erhitzten Oberseite der Folie, zugeführt wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie vor dem Erhitzen minde¬ stens bereichsweise perforiert, insbesondere gelocht wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen in Abhängigkeit vom Materialfluß der Folie beim Formen in ihrer Gestalt verändert, insbesondere aufgeweitet werden und dies bei der Perforierung vorzugsweise berücksichtigt wird.
26. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 17 bis 25, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung (14, 34) zur Erwärmung mindestens einer Oberfläche einer Folie, eine Zusammenführeinrichtung (18, 19; 37) zum Zusammenführen der erhitzten Folie mit mindestens einem textilen Oberflächenbelag und eine Formungseinrichtung (19, 20) zum Umformen der beschich¬ teten Folie zu einem dreidimensionalen Körper.
Description:
Beschreibung

Geformter Schichtkörüer. insbe;sondere

Jnnenauskleidunqsteil für Kraftfahrzeuge, sowie

Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung

Die Erfindung betrifft einen geformten Schichtkörper, insbe¬ sondere ein Innenauskleidungsteil für Kraftfahrzeuge, mit einer Trägerschicht aus einer steifen Folie aus einem thermo¬ plastischen Kunststoff und mindestens einem Oberflächenbelag aus einem textilen Flächengebilde sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Herstellung.

Innenauskleidungsteile für Kraftfahrzeuge bestehen häufig aus einem Schichtkörper, der entsprechend den Wandungen des Innenraumes geformt ist und an seiner dem Innenraum zugewand¬ ten Seite einen textilen Belag, insbesondere in Form eines Nadelvlieses, aufweist. Zur Herstellung solcher Innenausklei¬ dungsteile werden thermoplastische Kunststoffe, insbesondere Polypropylen, zu Folien extrudiert, wobei auf die heiße Folie

der textile Belag unmittelbar aufkaschiert wird, wobei die Fasern des Nadelvlieses in die noch weiche Masse der Folie eingedrückt und in diese eingebettet werden. Hierbei ist es üblich, daß das als Oberflächenbelag dienende Nadelvlies aus einem Material besteht, das bei der Extrusionstemperatur, die bei Polypropylen in der Höhe von ca. 240" C liegt, nicht schmilzt, da dies sonst mit einer Zerstörung der Struktur des Nadelvlieses verbunden ist.

Es wurde auch schon versucht, Nadelvliese aus Polypropylen auf extrudierte Polypropylenfolien auf zukaschieren, wodurch eine Schweißverbindung zwischen Folie und Vlies erhalten wird, die allerdings zu einer weitgehenden Strukturverände¬ rung des Vlieses führt, weil die Fasern stark angeschmolzen werden und an Festigkeit verlieren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen geformten Schichtkörper und dessen Herstellung zu verbessern, insbeson¬ dere einen umwelt reundlichen Aufbau eines qualitativ hoch¬ wertigen Schichtkörpers zu ermöglichen und die Gestaltungs¬ möglichkeiten bei seiner Herstellung zu erweitern.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Fasern von mindestens einem Oberflächenbelag mindestens teilweise aus einem im wesentlichen artgleichen thermoplastischen Kunst¬ stoff bestehen wie die Folie und der Oberflächenbelag durch thermische Verklebung dieser Fasern mit der Folie verbunden ist.

Im Gegensatz zur bloßen Einbettung von Fasern aus unschmelz¬ barem Material oder thermoplastischen Kunststoffen, deren Erweichungsbereich oberhalb der Extrusiostemperatur der Folie liegt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die Verbindung zwischen dem textilen Oberflächenbelag und der Folie als Verklebung auszubilden, bei der Fasermaterial des textilen Ober lächenbelages mit dem thermoplastischen Kunststoff der

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Folie über gemeinsame Grenzflächen haftend verbunden ist. Hierdurch wird eine gute Verbindung erhalten, ohne daß irgendwelche zusätzlichen Klebemittel erforderlich sind.

Während sich bei der oben erwähnten Schweißverbindung die Phasengrenzen zwischen Folienmaterial und Belagmaterial auflösen und die Fasern des textilen Belags im foliennahen Bereich des Belages beim Schmelzen zerfließen, bleiben bei der erfindungsgemäßen Verklebung die Phasengrenzen zwischen Folienmaterial und Fasermaterial weitgehend erhalten. Die Fasern sind im foliennahen Bereich verformt und miteinander versintert. Die Faserstruktur ist im versinterten Bereich verdichtet, wobei ein Faserverbund gebildet wird, der mit der Folienoberfläche, ggf. unter Ausbildung von Eindrückungen bzw. Vertiefungen in der Folienoberfläche, verklebt ist. Der Faserquerschnitt und die Grenzflächen der Fasern sind auch im foliennahen Bereich weitgehend erhalten. Unmittelbar daneben ist die Struktur des textilen Belages unverändert, d.h. in der ursprünglichen Form geblieben.

Die Dicke des verdichteten bzw. versinterten Bereiches der Fasern entspricht etwa dem 1 bis 10-fachen, insbesondere etwa 1 bis 5-fachen der Faserstärke. Zwischen einzelnen Verkle- bungsstellen befinden sich freie Oberflächenbezirke der Folie.

Unter artgleichen thermoplastischen Kunststoffen werden solche Kunststoffe verstanden, die gleich oder im wesentli¬ chen gleich sind wie die Kunststoffe der Folie oder verschie¬ den davon sind, aber bei denen der Erweichungs- und Klebrig- keitsbereich bei etwa demselben Temperaturniveau liegt, so daß sie thermisch miteinander verklebt werden können und beim Recycling eine gemeinsame Schmelze zu bilden vermögen. Der textile Oberflächenbelag ist an sich bekannter Weise vorzugs¬ weise ein Faservlies insbesondere ein Vlies, wobei solche Vliese bevorzugt sind, die frei von einem textilen Träger

sind. Der Schichtkörper ist in der Regel ein dreidimensional geformter Schichtkörper, der aus der ursprünglichen Ebene der Folie durch Umformen derselben seine dreidimensionale Struk¬ tur erhalten hat. Der Schichtkörper ist vorzugsweise eine Kofferraum-Innenauskleidung. Der Ober lächenbelag ist zweck- mäßigerweise als Oberflächendekor ausgebildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Schicht¬ körper auf beiden Seiten, d.h. zwei, Oberflächenbeläge auf, wobei einer als Dekorschicht und einer als Rückenbeschichtung dienen kann. Ein Oberflächenbelag kann als Rückebeschichtung ausgebildet sein, die zur Schalldärapfung dient. Der zweite Oberf iächenbelag bzw. die Rückenbeschichtung wird vorzugweise ebenfalls von einem Faservlies, insbesondere einem Nadelvlies gebildet.

Das thermoplastische Material der Folie ist an sich bekannter Weise vorzugweise ein Polyolefin, insbesondere Polypropylen. Polypropylen besitzt zufriedenstellende mechanische Eigen¬ schaften und eignet sich für eine Wiederverwertung. Vorzugs¬ weise besteht mindestens ein Oberflächenbelag, insbesondere die Dekorschicht vollständig aus im wesentlichen dem gleichen Material wie die Folie, insbesondere aus Polypropylen. Gemäß Erfindung ist es bevorzugt, den Schichtkörper sortenrein aufzubauen oder zumindest aus solchen Materialien zusammen¬ zusetzen, die gemeinsam recycelbar sind. Eine Trägerfolie aus Polypropylen und mindestens ein Oberflächenbelag aus Polypro¬ pylenfasern stellen einen derartigen sortenreinen Aufbau dar.

Es ist, wenn gewünscht, auch möglich, daß mindestens ein Oberflächenbelag, insbesondere eine Rückenschicht, zum Teil, insbesondere zum überwiegenden Teil, aus Fasern besteht, die mit dem Material der Folie nicht verklebbar sind, wobei der Belag zur Ausbildung der Klebeverbindung einen Anteil an Fasern aufweist, die zur Verschmelzung mit dem thermoplasti¬ schen Kunststoff der Folie geeignet sind. Ein solcher Ober-

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flächenbelag kann beispielsweise ein Nadelvlies sein, das aus Abfällen der Textilindustrie hergestellt ist, insbeson¬ dere unter Verwendung von Baumwoll- und/oder Acrylfasern. In dem Faservlies ist ein Mindestanteil an Fasern aus einem Kunststoff vorgesehen, der mit dem Material der Folie ther¬ misch verklebbar ist, wobei der Verbund zwischen dem Faser¬ vlies und der Folie durch Verklebung dieser Fasern mit der Folie erhalten ist. Der Gehalt an Fasern aus einem Material, das mit dem Material der Folie thermisch verklebbar ist, liegt in der Regel bei mindestens 10 Gew. , vorzugsweise ca. 20 Gew. % oder mehr. Dabei ist der Anteil an diesen Fasern vorzugsweise gleichmäßig im Faservlies verteilt. Es ist auch möglich, den Anteil der mit. der Folie verklebbaren Fasern an der der Folie zugewandten Seite des Faservlieses anzurei¬ chern. In solchen Fällen reichen bereits Gewichtsanteile an Fasern aus dem mit der Folie verklebbaren Material im Bereich von ca. 5 \ aus.

Insbesondere bei der Ausbildung der Schichtkörper als Koffer¬ raum-Innenauskleidung ist deren Herstellung mit einem hohen Anteil an Abfällen verbunden, die durch den jeweiligen Zuschnitt bedingt sind. Dabei kann der Abfallanteil in der Größenordnung von 50 - liegen. Erfindungsgemäß ist es vorge¬ sehen, diesen Abfall bereits bei der Herstellung der Schicht¬ körper zu recyceln. Es ist daher besonders bevorzugt, wenn der Schichtkörper sortenrein aufgebaut ist oder zumindest aus solchen Materialien besteht, die eine gemeinsame Schmelze zu bilden ver * mögen, da es dann besonders einfach ist, die Abfälle zu zerkleinern und in den Extruder zur Herstellung der Folie zurückzuführen. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß ein begrenzter Anteil an Fremdfasern, die bei AufSchmelztemperatur des Folienmaterials nicht in geschmolzenem Zustand vorliegen, nicht stört. Bei entspre¬ chender feiner Zerkleinerung dieses Faseranteils beim Zer¬ kleinern der Abfälle kann dieser Faseranteil im Extruder mitverarbeitet werden und wirkt als Faserverstärkung für die

Folie. Größere Mengen an Fremdfasern werden vor dem Recyclen vorzugsweise von der Folie entfernt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine Seite der Folie vollflächig mit einer offen¬ porigen Schicht aus einem dünnen Bahnmaterial belegt, das der Folie und dem mindestens einem Oberflächenbelag entsprechend geformt ist. Dabei sind die Poren des Bahnmaterials vorzugs¬ weise so weit und die Schichtdicke des Bahnmaterials so dünn, daß die Klebeverbindung zwischen Folie und Oberflächenbelag die Poren durchdringt. Dadurch wird erreicht, daß das Bahnma¬ terial, auf dessen Bedeutung später noch eingegangen wird, den Verbund zwischen Oberflächenbelag und Folie nicht beein¬ trächtigt, wenn sich die Schicht aus dem Bahnmaterial zwi¬ schen Oberflächenbelag und Folie befindet. Das Bahnmaterial liegt vorzugweise als sehr dünnes Faservlies in Form eines Fasergeleges vor, bei dem die Fasern in der Ebene des Bahn¬ materials liegen. Das Bahnmaterial ist vorzugweise ein Spinnvlies. Das Schichtgewicht des Bahnmaterials ist sehr gering. Es liegt in der Regel zwischen 10 und 50 g/m 2 insbe¬ sondere bei ca. 30 g/m 2 . Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Bahmaterial von einer verlorenen Träger¬ bahn gebildet, die im Schichtkörper verbleibt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Trägerfolie mindestens bereichsweise mit Perforationen versehen. Diese Perforationen dienen vorzugsweise der Schall¬ absorption und können gleichzeitig zu Belüftungszwecken vorgesehen sein. Mindestens ein Oberflächenbelag, insbesonde¬ re eine sichtbare Dekorschicht ist dabei mit Vorteil frei von Perforationen, d.h. sie überdeckt die Perforationen der Folie, so daß diese von außen nicht sichtbar sind. Sind Oberflächenbeläge auf beiden Seiten der Folie vorgesehen, dann sind vorzugsweise beide Oberflächenbeläge frei von solchen Perforationen. Mindestens ein Teil der Perforationen kann in Abhängigkeit von der Verformung der Folie deformiert

sein. Dies ist dann der Fall, wenn die Flächenbereiche, in denen sich die Per orationen befinden, an solchen Stellen vorgesehen sind, die bei der Formung der Folie, insbesondere durch ein später noch beschriebenes Tiefziehverfahren, gestreckt worden sind. Die perforierten Flächenbereiche sind mit Vorteil auf solche Stellen des Schichtkörpers begrenzt, die zur Abdeckung schallarmer Räume eines Kraftfahrzeuges dienen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der zu vernich¬ tende Schall durch die Perforationen in die dahinterliegenden schallarmen Räume eindringt und dadurch absorbiert wird. Die Perforationen können eine Querschnittsfläche von 0,5 - 5 mm 2 aufweisen. Der Lochanteil der Perforationen, bezogen auf die Fläche der perforierten Bereiche, kann in der Größenordnung von 0,3 - 8 %, insbesondere 1 - 6 k liegen. Die einzelnen Per orationen können beliebige Form haben, sind jedoch vorzugsweise kreisrund ausgebildet. Ihr Innendurchmesser kann im Bereich von 1 - 3 mm vorzugsweise bei ca. 1,5 mm liegen. Der Lochabstand der Perforationen kann den akustischen Verhältnissen angepaßt werden und liegt in der Regel im Bereich zwischen 0,5 und 3 cm, insbesondere zwischen 0,7 und 1,5 cm (Lochmitte zu Lochmitte).

Wie oben bereits erwähnt, kann der als Rückenbeschichtung vorgesehene Oberflächenbelag mit Vorteil als Schalldämpfung bzw. -dämmung ausgebildet sein. Aus diesem Grunde hat die Rückenbeschichtung mit Vorteil eine größere Materialstärke als die Dekorschicht. Die Rückenbeschichtung ist in der Regel vollflächig ausgebildet. Sie kann an Stellen, bei denen es auf eine besondere Schalldämpfung ankommt durch gesonderte Auflagen verstärkt sein. Dies ist mit Vorteil an den Stellen der Fall, wo größere Öffnungen in der Karosserieaußen l che vorgesehen sind, die der heute üblichen Zwangsentlüftung eines Kraftfahrzeug-Innenraumes durch den Kofferraumbereich dienen.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines geformten Schichtkörpers mit einer Trägerschicht aus einer wesentlichen steifen Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff und mindestens einem textilen Ober lächenbelag durch Verbinden und Formen bei erhöhter Temperatur. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Folie aus thermoplastischem Material, die auf mindestens einer Oberflä¬ che eine Temperatur im Schmelzbereich und im Innern eine niedrigere Temperatur im Bereich der plastischen Verformbar¬ keit aufweist, mit mindestens einem textilen Oberflächenbelag durch thermische Verklebung verbunden wird, wobei das Tem¬ peraturniveau im Innern zum Verfor en der Folie ausgenutzt wird.

Es wurde gefunden, daß eine für den textilen Oberflächenbelag besonders schonende und materialverträgliche Klebeverbindung erhalten wird, wenn nicht die gesamte Folie sondern nur deren mit dem textilen Oberflächenbelag zu verklebenden Oberflä¬ chenbereiche auf einem für die Klebeverbindung geeigneten Teroperaturniveau liegen, wogegen der Folienkern und ggf. eine nicht zu beschichtende Oberfläche vorzugsweise auf einem tieferen Temperaturniveau liegen. Dadurch kann eine Überhit¬ zung des Oberflächenbelages und damit eine ungewollte Schädi¬ gung des Belages vermieden werden. Gleichzeitig wird er¬ reicht, daß ein unerwünschtes Nachheizen von innen heraus unterbleibt und die Abkühldauer des Schichtkörpers in der Verformungseinrichtung relativ kurz ist. Hinzu kommt, daß die Folie aufgrund des niedrigeren Temperaturnieveaus im Folien¬ kern noch relativ stabil ist, so daß ungewollte Verformungen vor dem eigentlichen Formungsvorgang mit technisch einfachen Mitteln verhindert werden können.

Das Folieninnere bzw. der Folienkern befindet sich während des Verklebens der Oberfläche mit dem Oberflächenbelag vorzugsweise auf einem Teraperaturniveau, das der Umformungs- temperatur des thermoplastischen Materials entspricht.

Insbesondere bei thermoplastischen Kunststoffen mit einem kristallinen Anteil liegt die Um ormungstemperatur beim Übergang vom kristallinen in den amorphen Bereich.

Die Teπperaturabstufung kann dadurch erreicht werden, daß mindestens eine Oberfläche einer festen Folie, insbesondere Folienbahn aus einem thermoplastischen Kunststoff durch Ober¬ lächenbeheizung derart auf eine Oberflächentemperatur im Klebrigkeitsbereich des thermoplastischen Kunststoffes gebracht wird, daß die Temperatur im Innern der Folie die für die plastische Verformung der Folie erforderliche Temperatur nicht überschreitet. Die Oberflächenbeheizung wird mit Vorteil durch die Infrarotstrahlung vorgenommen. Soll nur eine Seite der Folie mit dem Oberflächenbelag verbunden werden, dann erfolgt nur eine einseitige Beheizung. Vorzugs¬ weise kann diese einseitige Beheizung mit einer gleich¬ zeitigen Kühlung der anderen Seite kombiniert werden, wobei eine Kühlung mit kalten Gasen, insbesondere Kaltluft bevor¬ zugt ist. Der thermoplastische Kunsstoff der Folie kann übliche Füllstoffe enthalten.

Erfindungsgemäß ist es auch möglich, eine Folie, die bereits mit einer Oberflächenschicht versehen ist, nachträglich auf der anderen Seite mit einer zweiten Oberflächenschicht zu verbinden, indem die für die Klebeverbindung vorgesehene Seite der beschichteten Folie aufgeheizt und die beschichtete Seite vorzugsweise gleichzeitig gekühlt wird.

Die zu verbindenden Oberflächenbeläge befinden sich beim Aufbringen mit besonderem Vorteil auf Raumtemperatur, d.h. sie werden ohne vorheriges Erhitzen auf die zu beschichtende Folie aufgebracht. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Oberflächenschicht vollständig aus dem gleichen Material besteht wie die Folie. Durch die kalte Zuführung der Oberflächenschicht, z.B. in Form eines Nadelvlieses, bleibt die Struktur dieser Oberflächenschicht erhalten.

Die Verbindung zwischen dem mindestens einen Oberflächenbelag und der Folie kann vor, während oder nach der Formung der Folie vorgenommen werden und wird zweckmäßigerweise spätes¬ tens während der Formung des Schichtkörpers vorgenommen. Bevorzugt ist eine mindestens teilweise oder vollständige Durchführung der Klebeverbindung, solange die einzelnen Schichten des Schichtkörpers der For-mung noch nicht unter¬ worfen sind. Die Verbindung wird vorzugsweise im Anschluß an das Aufheizen der Folie vorgenommen, indem die einzelnen Schichten unter mäßigem Druck zusammengeführt, beispielsweise gemeinsam durch ein Walzenpaar oder durch Klemmbalken hin¬ durchgeführt werden. Eine vom eigentlichen Formungsvorgang getrennte Durchführung der Klebeverbindung erlaubt auch eine vom Formungsvorgang getrennte Regelung des Anpreßdruckes und eine unmittelbare Ausnutzung des Temperaturniveaus der Oberflächenschicht der aufgeheizten Folie für die Klebever¬ bindung, so daß eine vorsorgliche Erhitzung auf eine höhere Temperatur als erforderlich, vermieden werden kann.

Die eigentliche Formung in den dreidimensionalen Körper erfolgt mit Vorteil in an sich bekannter Weise unter Verwen¬ dung einer Zieh-Presse mit einer Matrize und einer Patrize, wobei der gesamte Formungsvorgang in einem Schritt durchge¬ führt wird. Dabei sind die Formen der Presse zweckmäßiger¬ weise auf eine Temperatur unterhalb des Erstarrungsbereiches des thermoplastischen Kunststoffes der Folie temperiert. Der geformte Schichtkörper wird so lange zwischen den Formen gehalten, bis der Kunststoff der Folie so weit erstarrt, daß eine unerwünschte nachträgliche Verformung des Schichtkörpers nach dem Entfor en vermieden wird. Vorzugsweise werden die Preßformen durch eine Sole auf eine Temperatur von minus 3 β C temperiert, und die Oberflächentemperatur der Preßformen kann mit Vorteil im Bereich von +5° C liegen. Der Formungsvorgang zwischen den Preßformen wird diskontinuierlich, d.h. schritt¬ weise vorgenommen. Die einzelnen Schichten, die zusammenge¬ führt und gemeinsam zu dem Schichtkörper geformt werden,

können von Vorratsrollen in entsprechender Weise schritt¬ weise abgezogen werden, zumal auch das Aufheizen der Träger¬ folie mit Vorteil schrittweise vorgenommen wird. Es ist aber auch möglich, die Kunststoffolie kontinuierlich aus einer Breitschlitzdüse eines Extruders zu formen, abkühlen zu lassen und dann die Folienbahn als Endlosbahn bis zur Form¬ presse zu leiten, wobei zwischen dem Extruder und der Auf¬ heizzone vorzugsweise eine Warteschliefe o.dgl. eingelegt wird, um einen Ausgleich zwischen der kontinuierlichen Extrusion und dem schrittweisen Formungsvorgang zu erhalten.

Die Folie wird während des Aufheizvorganges vorzugsweise auf einer Trägerbahn gehalten, die ein ungewolltes Verformen der Trägerbahn im erwärmten Zustand verhindert. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, diese Trägerbahn als soge¬ nannten verlorenen Träger auszubilden, der als zusätzliche Schicht im geformten Schichtkörper verbleibt. Zu diesem Zweck ist die Trägerbahn vorzugsweise so ausgebildet, daß sie die erforderliche Zugfestigkeit aufweist, die benötigt wird, um ein ungewolltes Verformen der erweichten Folie aufgrund ihres Eigengewichtes zu verhindern, wobei die Zugfestigkeit der Trägerbahn andererseits so begrenzt ist, daß die dreidimen¬ sionale Verformung beim Ziehpressen nicht behindert wird, d.h. daß die Struktur der Trägerbahn beim Ziehpressen nach¬ gibt und den Ziehweg der Folie beim Pressen mitmacht, ohne in diese einzuschneiden. Die Trägerbahn wird auf die Folie aufkaschiert, solange diese nach Verlassen der Breitschlitze des Extruders noch heiß genug ist, um eine Verankerung der Trägerbahn mit der Folie zu ermöglichen. Hierbei hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Trägerbahn aus einem Material auszubilden, das bei dem Temperaturniveau auf dem sich das Folienmaterial nach Verlassen des Extruders befindet, stabil ist. Bei einem Folienmaterial aus Polypropylen beträgt die Austrittstemperatur ca. 240° C, wobei eine schnelle Abkühlung erfolgt. Eine Trägerbahn aus textilen Fasern ist besonders geeignet, wobei Polyesterfasern bevorzugt sind. Diese sind

bei Erweichungstemperaturen von Polypropylen noch ausreichend stabil .

Die Trägerbahn weist vorzugsweise eine offene Struktur auf. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn die mit der Träger¬ bahn belegte Seite der Folie mit einem Oberflächenbelag versehen werden soll. Dabei ist die Porengröße bzw. die offene Struktur mit Vorteil so bemessen, daß die Ausbildung der Klebeverbindung zwischen den Fasern des Oberflächen- materials und dem thermoplastischen Kunststoff der Folie durch die Poren der Trägerbahn hindurch ohne Behinderung möglich ist. Weiterhin ist die Trägerbahn in der Material¬ stärke vorzugsweise sehr dünn gehalten, was sich wiederum positiv auf die gute Verbindung zwischen Oberflächenbelag und Folie auswirkt. Als besonders geeignet für die Trägerbahn erweist sich ein Spinnvlies, d.h. ein Faservlies, bei dem die Fasern in der Ebene des Geleges liegen. Trägerbahnen mit einem Schichtgewicht von 10 - 50 g/m 2 , insbesondere 20 - 40 g/m 2 sind besonders bevorzugt. Die Dicke der Trägerbahn liegt vorzugsweise in der Größenordnung vom 1 bis 5-fachen der Faserstärke.

Während des Aufheizvorganges wird die Folie vorzugsweise an ihren Längsrändern geführt bzw. gehalten. Dies kann bei¬ spielsweise in der Form erfolgen, daß die Längsränder einge¬ spannt werden oder in Nadelketten eingehängt werden. Dabei wird die Trägerbahn jeweils miterfaßt. Demgegenüber sind die Oberflächenbeläge, die der heißen Folie zugeführt werden, vorzugsweise schmäler gehalten, so daß sie den Randbereich der Folie, der ohnehin beschnitten wird, nicht überdecken.

Soll die Folie Perforationen aufweisen, dann werden die entsprechenden Lochungen vorzugsweise vorgenommen, während sich die Folie in einem festen Zustand befindet, d.h. nachdem sie nach ihrer Herstellung durch Extrusion verfestigt ist und bevor die Aufheizung erfolgt ist. Die Lochung kann mit

Perforations- oder Stachelwalzen vorgenommen werden. Die Lochung kann über den gesamten Flächenbereich der Folie vorgenommen oder, sofern erwünscht, auf z.B. akustisch bevorzugte Bereiche beschränkt werden. Befinden sich die Löcher in Bereichen, die beim Tiefziehvorgang gezogen werden, dann werden Löcher entsprechend deformiert, d.h. in der Regel in mindestens eine Richtung vergrößert. Dies wird bei der Bemessung der Lochgröße bei der Anbringung der Lochung an der kalten Folie entsprechend berücksichtigt.

Die Kunststoffolie hat im ungeformten Zustand mit Vorteil ein Flächengewicht bzw. Schichtgewicht im Bereich von 500 - 3000 g/m 2 , insbesondere im Bereich von 900 - 1600 g/m 2 . Eine textile Oberflächenschicht, die als Dekorschicht verwendet wird, hat in der Regel ein Flächengewicht im Bereich von 100 - 600 g/m 2 , insbesondere 200 - 350 g/m 2 . Eine Oberflächen¬ schicht, die als Schalldämpfung auf der Rückseite verwendet wird hat vorzugsweise ein höheres Flächengewicht je nach gewünschter Schalldämpfung, wobei das Flächengewicht bis zu 1500 g/m 2 oder mehr betragen kann.

Für die Schalldämpfung werden mit Vorteil textile Nadelvliese verwendet, die aus Abfallfasern aus der Bekleidungsindustrie hergestellt sind, wobei zur vorzugsweisen Ausbildung der Klebeverbindung auch in der Dämpfungsschicht ein Mindestan¬ teil an mit dem Folienmaterial verschmelzbaren Fasern vorge¬ sehen ist.

Besteht die Folie aus Polypropylen, dann wird die Aufheizung der Folie vorzugsweise so gesteuert, daß die Folienoberfläche eine Oberflächentemperatur von ca. 180° C erreicht, wobei diese Temperatur mit einem Strahlungspyrometer gemessen ist. Bei dieser Oberflächentemperatur ist das Polypropylen aus¬ reichend klebrig, um eine thermoplastische Verklebung mit den Fasern des Oberflächenbelages, die aus artgleichem oder gleichem Material bestehen, zu bilden. Die Kerntemperatur der

Folie wird demgegenüber vorzugsweise im Bereich von 140 - 160° C gehalten. Dieser Temperaturbereich entspricht dem Umformungsbereich des Polypropylens mit plastischer Verform¬ barkeit, wobei noch ein Mindestmaß an Festigkeit erhalten bleibt. Dadurch, daß gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Kerntemperatur im Verformungsbereich und eine Oberflä¬ chentemperatur im Klebrigkeitsbereich vorgesehen ist, kann eine g * ute Verklebung zwischen der Folie und der textilen Oberflächenschicht erhalten werden, wobei der Klebevorgang sich wegen der Begrenzung der Wäremenergie der Folie nicht nachteilig auf die Struktur des Oberflächenbelages auswirkt und andererseits die in der Folie vorhandene Wärmeenergie ausreicht, um sie gleichzeitig zur Herstellung des Schicht- körpers durch Verformung auszunutzen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung des Schicht¬ körpers weist eine Aufheizeinrichtung für die Folie, eine Zusammenführeinrichtung für das Zusammenführen von mindestens einem Oberflächenbelag und Folie sowie eine Formungsein¬ richtung auf. Diese Einrichtungen sind vorzugsweise entlang der Transportstrecke der Folie im wesentlichen unmittelbar hintereinander angeordnet. Sofern nur eine Seite der Folie mit einem Oberflächenbelag verschweißt werden soll, weist die Heizeinrichtung vorzugsweise eine Kühleinrichtung zum Abküh¬ len der anderen Seite der Folie auf.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfol¬ genden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit der Zeichnung und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich alleine oder in Kombination miteinander bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch einen Schichtkörper nach der Erfindung;

Fig. 2. eine sche atische Darstellung der Verfahrensweise und der Vorrichtung zur Herstellung des Schichtkör pers und

Fig. 3 eine andere Ausführungsf or der Verfahrensweise un

Vorrichtung zur Herstellung des Schichtkörpers.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindun ist eine als Schichtkörper 1 ausgebildete Kof f erraum-Innen- auskleidung vorgesehen, die aus drei Schichten aufgebaut ist. Eine Trägerschicht 2 aus einer Polypropylenfolie ist durch thermische Verformung aus einem flächigem Material herausgeformt und vorhandenen Formen eines Kofferraumes angepaßt, wodurch ein dreidimensionaler Schichtkörper gebil¬ det ist. Die Trägerschicht 2 ist an beiden Seiten mit einem textilen Nadelvlies als Oberflächenbelag beschichtet. Ein Oberflächenbelag 3 ist als Dekorschicht ausgebildet wogegen ein auf der nicht sichtbaren Seite der Kofferraum-Innenaus¬ kleidung vorgesehener Oberflächenbelag als Rückenschicht 4 ausgebildet ist, die zur Schalldämpfung dient. Zwischen der Dekorschicht 3 und der Trägerschicht 2 befindet sich noch eine sehr dünne, Durchbrechungen aufweisende Zwischenschicht 5 die von einer verlorenen Trägerbahn gebildet wird. Sowohl die Dekorschicht 3 als auch die Rückenschicht 4 bestehen aus einem Nadelvlies aus Polypropylenfasern. Das Schichtgewicht des Nadelvlieses der Dekorschicht beträgt ca. 350 g/m 2 , wogegen das Schichtgewicht des Rückenvlieses etwa doppelt so hoch ist. Die beiden Nadelvliese sind mit der Polypropylenfo¬ lie durch thermische Verklebung verbunden. Dies bedeutet, daß einzelne Fasern oder Faserkonglomerate, die an der der Folie zugewandten Seite der Nadelvliese liegen, mit der Folienober¬ fläche versintert sind. Dadurch liegt eine gute Verbindung

zwischen den drei Schichten vor, ohne daß ein zusätzlicher Kleber verwendet wurde. Die Zwischenschicht 5 besteht aus einem Polyestervlies in Form eines sehr dünnen und leichten Fasergeleges mit einem Schichtgewicht von 30 g/m 2 . Dieses Fasergelege ist sehr dünn und hat, abgesehen von seinen relativ großen Öffnungen eine Materialstärke vom 1 bis ca. 5- fachen der Faserstärke. Der Loch- bzw. Porenanteil des Fasergeleges liegt bei ca. 90 % und mehr. Die Polypropylen¬ folie selbst hat an nicht verformten Bereichen ein Schichtge¬ wicht von ca. 1600 g/m 2 . An solchen Stellen, die bei der Verformung gezogen sind, ist es entsprechend geringer.

Der dargestellte Schichtkörper ist somit im wesentlichen sortenrein aufgebaut. Der geringe Anteil an Polyesterfasern, der durch die Trägerbahn 5 eingebracht ist spielt bei der Wiederaufarbeitung des Schichtkörpers keine Rolle und ist vernachlässigbar, zumal die Polyesterfasern sehr dünn sind und bei einem etwaigen Pelletisieren des Schichtkörpers beim Recycling ohnehin zerkleinert werden.

Der sortenreine Aufbau ist besonders von Vorteil, wenn bei der Herstellung des Schichtkörpers viel Verschnitt anfällt, wie dies bei einer Kofferraum-Innenauskleidung der Fall ist. Wegen der komplizierten Formen solcher Kofferraum-Innenaus- kleidungen kann der Verschnitt bis zu 50 -k betragen. Der Verschnitt kann problemlos zur Herstellung von Trägerfolie eingesetzt werden.

Die Trägerschicht 2 besitzt im Seitenwandbereich 6 der Kofferraum-Innenauskleidung Perforationen 7. Die Löcher der Perforationen haben dabei einen Durchmesser von ca. 1 - 2 mm und befinden sich in Abständen von 0, 5 - 2 cm voneinander, wobei die Löcher in den Bereichen, in denen die Polypropylen¬ folie gezogen ist, abweichend von der ursprünglichen Kreis¬ form entsprechend deformiert und vergrößert sind. Die Zwi¬ schenschicht 5 ist in den gezogenen Bereichen der Folie

desintegriert. D.h. der Faserverbund ist in diesen Bereichen teilweis oder vollstänig aufgelöst. Die Nadelvliese der Dekorschicht 3 und der Rückenschicht 4 haben die Verformung der Trägerfolie vollständig mitgemacht und sind an den Stellen, an denen die Folie gezogen bzw. gedehnt ist, in entsprechender Weise gedehnt, ohne daß dies an der Oberfläche sichtbar ist. Die in der Trägerschicht vorgesehenen Per¬ forationen sind von der Dekorschicht überdeckt und nicht sichtbar. In den Kofferraum eingedrungener Luftschall kann durch die Löcher der Perforationen 7 in dahintergelegene abgedeckte Räume des Kofferraumes eindringen und läuft sich in diesen Räumen tot. Dadurch wird eine wirkungsvolle Schall¬ absorption erzielt. Entsprechend dient die Rückenschicht 4 hauptsächlich zur Schalldämpfung. Die Trägerschicht verhin¬ dert an den unperforierten Stellen, daß Schall, der durch Öffnungen in der Karosserie, z.B. an Stellen der Zwangsent¬ lüftung, von außen in das Fahrzeuginnere eindringt, durch die Kofferraum-Innenauskleidung in das Innere des Kofferraumes eindringen kann.

Es ist auch möglich, in einzelne Oberflächenschichten nur einen Anteil an mit dem Folienmaterial verklebbarem Faser¬ material vorzusehen oder auch nur eine Oberflächenschicht mit der Trägerfolie durch thermische Verklebung zu verbinden. Vorzugsweise wird der Anteil an Fremdfasern jedoch so gering gehalten, daß eine Wiederverwertung des gesamten Schichtkör¬ pers durch thermoplastische Verarbeitung möglich bleibt.

Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schichtkörpers und die damit verbundene Arbeitsweise. Die Trägerschicht 2 wird aus einem Extruder 11 als Endlosbahn extrudiert und tritt aus einer nicht dargestellten Breitschlitzdüse des Extruders als plastische leicht verformbare Polypropylenendlosbahn aus. Dieser Bahn wird von unten von einer Vorratsrolle 12 ein bahnförmiges Fasergelege zugeführt, das die Trägerbahn bzw.

die Zwischenschicht 5 bildet. Beim Zusammenführen der Träger¬ bahn mit der noch heißen Polypropylenbahn werden die Polye¬ sterfasern der Trägerbahn mit dem weichen Polypropylen teilweise in dieses eingebettet. Dadurch wird eine gute Verbindung zwischen der Trägerbahn und der Polypropylenfolie erhalten, wobei die Fasern der Trägerbahn in Folge der Temperaturstabilität der Polyesterfasern nicht verändert werden. Die so hergestellte mit der Trägerbahn 5 verbundene Polypropylenfolie 2 kann nach dem Abkühlen und Verfestigen aufgerollt und zwischengelagert werden. Die Rolle kann dann bei der Weiterverarbeitung als Vorratsrolle dienen. Es ist aber auch möglich, die Trägerbahn unmittelbar der Verarbei¬ tung zuzuführen, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Dort wird die abgekühlte Trägerbahn zunächst mit Hilfe einer Perforationswalze 13 mit einer Lochung versehen, die gleich¬ zeitig eine Randlochung zum Festhalten der Bahn in einer nachfolgenden Heizeinrichtung 14 umfassen kann. Vor der Heizeinrichtung 14 ist die Bahn der Trägerschicht zweck- mäßigerweise in eine Ausgleichsschlaufe 15 gelegt, die zum Ausgleich des Übergangs von der kontinuierlichen Extrusion zur diskontinuierlichen Aufheizung und Formung bietet.

Die Heizeinrichtung 14 arbeitet mit Infrarotstrahlern und ist bei der dargestellten Ausführungsform zur beidseitigen Oberflächenbeheizung ausgerüstet. In der Heizeinrichtung wird ein Bahnabschnitt aufgeheizt, der im wesentlichen der Größe eines für die Herstellung einer Kofferraum-Innenauskleidung dienenden Abschnittes entspricht. Die Oberflächenbeläge, nämlich die Dekorschicht 3 und die Rückenschicht 4 werden von Vorratsrollen 17 bzw. 16 abgezogen und gleichzeitig beidseitig mit der aufgeheizten Trägerschicht vereinigt. Die Vereinigung und die Verbindung erfolgt vorzugsweise über Umlenkrollen 18, die gleichzeitig als Anpreßwalzen dienen. Hierzu können auch zusätzliche Klemmbacken 19 vorgesehen sein. Durch die Beheizung werden die Oberflächen der Träger- εchicht 2 stärker aufgeheizt als das Folieninnere. Nach

Beendigung der Aufheizung ist die Folienober läche soweit erweicht, daß sie eine thermische Verklebung mit den Poly¬ propylenfasern der Dekorschicht 3 und der Rückenschicht 4 einzugehen vermag. Dabei ist der Folienkern noch so fest, daß er den zur Verbindung der drei Schichten vorgesehenen Auspreßdruck auszuhalten vermag. Gleichzeitig ist der Folien¬ kern aber so stark erhitzt, daß seine Temperatur im Umfor¬ mungsbereich von Polypropylen liegt, so daß die Umformung des noch flachen Schichtkörpers unmittelbar im Anschluß der Vereinigung der drei Schichten in einer Ziehpresse 20 erfol¬ gen kann. Diese weist eine Patrize 21 und eine Matrize 22 auf, die ständig temperiert, insbesondere gekühlt sind. Die Kühlung bewirkt einen Schutz der Nadelvliese der Oberflächen¬ schichten und gleichzeitig eine Verfestigung der Träger¬ schicht, nachdem der flache Schichtkörper zu einem drei¬ dimensionalen Schichtkörper umgeformt ist. Ein Randbeschnitt des fertigen Schichtkörpers kann gleichzeitig mit dem Zieh¬ pressen oder danach vorgenommen werden.

Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist eine Vorratsrolle 31 vorgesehen, auf der sich ein Vorrat an Polypropylenfolie befindet, die bereits mit einem Oberflä¬ chenbelag 3 aus einem Dekorvlies und einer Trägerbahn verbun¬ den ist, die später die Zwischenschicht 5 bildet. Diese Trägerbahn befindet sich zwischen der Bahn der Trägerschicht 2 und der Bahn der Dekorschicht 3. Dieser vorgebildete Schichtkörper 32 wird schrittweise einer Heiz/Kühleinrich¬ tung 33 zugeführt, die an ihrer Oberseite eine Infrarotheiz¬ einrichtung 34 zum Erhitzen der freiliegenden Oberfläche der Trägerschicht aufweist und an ihrer Unterseite eine Kühlein¬ richtung 35 zum gleichzeitigen Abkühlen der auf der anderen Seite befindlichen Dekorschicht 3. Die Beheizung erfolgt wiederum in der Weise, daß die für die Klebeverbindung vorgesehene Oberfläche der Trägerschicht auf eine Temperatur im Bereich von ca. 180* C gebracht wird, wogegen der Folien¬ kern und die andere Seite der Trägerschicht eine im Umfor-

mungsbereich liegende Temperatur von 140 - 160 β C nicht übersteigt. Eine Rückenschicht 4' wird als Bahnmaterial von einer Vorratsrolle 36 abgezogen, und diese Rückenschicht ist ein Nadelvlies, das vollständig aus Polypropylenfasern oder aus Fremdfasern und einem zur Ausbildung der Klebevemindung ausreichenden Mindestanteil an Polypropylenfasern besteht. Die Verbindung der Rückenschicht 4 mit dem vorgebildeten Schichtkörper 32 erfolgt ähnlich wie bei der Ausführungsform nach Fig. 2 über ein Walzenpaar 37. Auch die Formung des noch flachen Verbundkörpers zu einem dreidimensionalen Schichtkörper erfolgt mittels einer Ziehpresse 20 mit Patrize 21 und Matrize 22.