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Title:
MOLDED POLYCARBONATE MATERIALS HAVING IMPROVED MELT FLOW BEHAVIOR AND RESISTANCE TO CHEMICALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/000962
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to rubber-modified polycarbonate compositions containing vinyl resin, especially acrylonitirile-butadiene-styrol copolymer (ABS), and low-molecular vinyl (co)polymers which comprise an a-methylstyrol moiety of less than 22 percent by weight and/or an acrylate moiety of more than 0 and less than 22 percent by weight relative to the copolymer C) at an average molecular weight Mw of 1500 to 5000 g/mole and a glass transition temperature Tg of > 40 °C. The inventive polycarbonate compositions are characterized by an improved melt flow behavior and better resistance to chemicals.

Inventors:
SEIDEL ANDREAS (DE)
ECKEL THOMAS (DE)
VATHAUER MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/006420
Publication Date:
January 06, 2005
Filing Date:
June 15, 2004
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
SEIDEL ANDREAS (DE)
ECKEL THOMAS (DE)
VATHAUER MARC (DE)
International Classes:
C08L51/04; C08L69/00; C08K5/521; C08K5/5333; C08K5/5357; C08K5/5399; C08L25/12; C08L25/14; C08L27/18; C08L55/02; (IPC1-7): C08L69/00; C08L55/02
Domestic Patent References:
WO2003022928A12003-03-20
Foreign References:
EP0488930A11992-06-03
EP0771852A21997-05-07
Attorney, Agent or Firm:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (Patents and Licensing, Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. l. Zusammensetzung enthaltend A) aromatisches Polycarbonat oder Polyestercarbonat oder Mischungen hieraus, B) kautschukmodifizierte Vinyl (co) polymerisate, C) Vinyl (co) polymerisate enthaltend einen Anteil aMethylstyrol kleiner 22 Gew.% und/oder einen Anteil Acrylat größer. 0 und kleiner 22 Gew.
2. %, bezogen auf das Copolymer C), mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht Mw von 1500 bis 5000 g/Mol und mit einer Glasübergangstemperatur von > 40°C und gegebenenfalls D) Phosphorbasierende Flammschutzmittel und E) Antitropfmittel.
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 enthaltend 20 bis 98 Gew. Teile Komponente A) 1 bis 80 Gew. Teile Komponente B) 0, 1 bis 20 Gew. Teile Komponente C) und gegebenenfalls 1 bis 30 Gew. Teile Komponente D) 0 bis 1 Gew. Teil Komponente E).
4. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 enthaltend 40 bis 90 Gew. Teile Komponente A) 0 bis 50 Gew. Teile Komponente B) 0,5 bis 10 Gew. Teile Komponente C) und gegebenenfalls 2 bis 20 Gew.Teile Komponente D) 0,1 bis 0,5 Gew. Teil Komponente E).
5. Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1, wobei Komponente C) ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht Mw von 2000 bis 4500 g/mol und eine Glasübergangstemperaur > 50°C aufweisen.
6. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, enthaltend als Komponente B) ein oder mehrere Pfropfpolymerisate von 5 bis 95 Gew.% Monomeren einer Mischung aus 1. 50 bis 99 Gew.% mindestens einem ausgewählt aus der Gruppe der Vinylaro maten, kernsubstituierten Vinylaromaten und Methacrylsäure(CIC8)Alkylester und 2. 1 bis 50 Gew.% mindestens einem ausgewählt aus der Gruppe der Vinylcyaniden, (Meth) acrylsäure (CICg)Alkylester und Derivate ungesättigter Carbonsäuren auf 95 bis 5 Gew.% Kautschuk mit Glasübergangstemperaturen < 10°C als Pfropfgrundlage.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 5, wobei Monomere der Gruppe 1 ausgewählt sind aus mindestens einem aus der Gruppe Styrol, aMethylstyrol und Methylmethacrylat und Monomere der Gruppe 2 ausgewählt sind aus mindestens einem aus der Gruppe Acryl nitril, Maleinsäureanhydrid und Methylmethacrylat.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 6, wobei die Monomere Styrol und Acrylnitril sind.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 5, wobei die Pfropfgrundlage ausgewählt ist ausmin destens einer der Gruppe der Dienkautschuke, Acrylatkautschuke, EP (D) MKautschuke, Polyurethanund Silikonkautschuke sowie Kompositkautschuke aus mindestens zwei der genannten Kautschuke.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei die Pfropfgrundlage ausgewählt ist aus mindestens einer aus der Gruppe der Dienkautschuke, Acrylatkautschuke und Silikon Acrylatkautschuken.
11. Zusammensetzung nach Anspruch 1, enthaltend als Komponente C) Vinyl (co) polymerisat aus mindestens einem Monomer ausgewählt aus der Gruppe der Vinylaromaten, Vinylcyaniden, (Meth) acrylsäure (ClCg)Alkylester, ungesättigter Carbonsäuren sowie Derivate ungesättigter Carbonsäuren.
12. Zusammensetzung nach Anspruch 10, wobei das Vinyl (co) polymerisat mindestens ein Monomer ausgewählt aus der Gruppe Styrol, aMethylStyrol, Acrylsäure, Metharylsäure, (Meth) acrylsäure (C1C4)Alkylester, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid enthält.
13. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei Komponente D) ausgewählt ist aus mindestens einer aus der Gruppe der Monound oligomeren Phosphorund Phosphonsäureester, Phosphonatamine, Phosphazene oder deren Mischungen.
14. Zusammensetzung nach Anspruch 12, enthaltend als Komponente C) Monound oligomere Phosphorbzw. Phosphonsäureester der allgemeinen Formel (IV) worin Rl, R2, R3 und R4, unabhängig voneinander jeweils gegebenenfalls halogeniertes Clbis CgAlkyl, jeweils gegebenenfalls durch Alkyl und/oder Halogen substituiertes Cs bis C6Cycloalkyl, C6bis C20Aryl oder C7bis C12Aralkyl, n unabhängig voneinander, 0 oder 1 q 0 bis 30 und X einen einoder mehrkernigen aromatischen Rest mit 6 bis 30 CAtomen, oder einen linearen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 2 bis 30 CAtomen, der OHsubstituiert sein und bis zu 8 Etherbindungen enthalten kann, bedeuten.
15. Zusammensetzung nach Anspruch 13, wobei X in Formel (IV) für oder deren chlorierte oder bromierte Derivate steht, Rl für Phenyl oder durch ClC4Alkyl substituiertes Phenyl steht und q 0,5 bis 6 bedeutet.
16. Zusammensetzung nach Anspruch 1, enthaltend mindestens ein Additiv ausgewählt aus der Gruppe der Gleitoder Entformungsmittel, Nukleiermittel, Antistatika, Stabilisator, Füll oder Verstärkungsstoffe, Flammschutzsynergisten, Farbstoffe und Pigmente.
17. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Komponente C) ein Anteil aMethylstyrol von 1,5 bis 17 Gew.% und/oder einen Anteil Acrylat von größer 0 und kleiner 20 Gew.% aufweist.
18. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche enthaltend als Anti tropfmittel fluorierte Polyolefine in Form eines Präcompoundes oder eines Masterbatchs mit einem Pfropfpolymerisat gemäß Komponente B) oder einem Vinyl (Co) polymerisat.
19. Zusammensetzung nach Anspruch 17, wobei fluoriertes Polyolefin in Form eines Präcompounds oder Masterbatch mit einem Copolymerisat auf Styrol/Acrylnitriloder PolymethylmethacrylatBasis eingesetzt wird.
20. Verwendung einer Zusammensetzung nach Anspruch 1 zur Herstellung von Formteilen.
21. Formteil, erhältlich aus Zusammensetzung nach Anspruch 1.
Description:
Polycarbonatformmassen mit verbesserter Schmelzefließfähigkeit und Chemikalienbeständiskeit Die Erfindung betrifft kautschukmodifizierte Vinylharz enthaltende, insbesondere Acrylnitiril- Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) enthaltende Polycarbonat-Zusammensetzungen, die nieder- molekulare Vinyl (co) polymerisate mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht Mw von 1500 bis 5000 g/Mol und einer Tg (Glasübergangstemperatur) von > 40°C enthalten und sich durch eine verbesserte Schmelzefließfähigkeit bei gleichzeitig verbesserter Chemikalienbeständigkeit aus- zeichnen.

Polymerblends aus Polycarbonat und Acrylnitiril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) sind seit langem bekannt. Aufgrund ihres Gesamteigenschaftsprofils aus hoher Wärmeformbeständigkeit, guter (Tieftemperatur-) Zähigkeit und einem gegenüber reinem Polycarbonat verbesserten Verarbeitungsverhalten eignen sich die PC+ABS-Blends besonders z. B. für Automobil-Innen-und Außenanwendungen.

Diese Blends können mit halogenbasierenden, aber insbesondere auch mit halogenfreien Flåmmschutzmitteln flammwidrig ausgerüstet werden. Flammwidrig ausgerüstete PC+ABS- Blends, insbesondere solche auf Basis von halogenfreien Phosphorsäureestern als Flammschutz- mittel, haben sich in Elektro-und Informationstechnologie-Anwendungen in den letzten 15 Jahren etabliert.

Für die Verarbeitung, d. h. Formgebung der Formmassen, die für die meisten o. g. Anwendungen im Spritzgussverfahren erfolgt, ist eine gute Schmelzefließfähigkeit von essentieller Bedeutung. Eine verbesserte Schmelzefließfähigkeit erlaubt eine höhere Designfreiheit, die Herstellung größerer Formteile mit weniger Angussstellen (d. h. weniger Bindenähten, die in der Regel eine mecha- nische Schwachstelle in den Formteilen darstellen) bzw. ein Herabsetzen der Verarbeitungs- temperatur, wodurch das Material bei der Formgebung weniger gestresst wird und im Formteil daher in der Regel bessere mechanische Eigenschaften resultieren.

Auf der anderen Seite wird von den Gebrauchsteilen, die aus den Formmassen hergestellt werden, mechanische und thermische Robustheit, d. h. eine hohe Zähigkeit und Wärmeformbeständigkeit, insbesondere aber auch eine gute Beständigkeit gegenüber Chemikalien, Fetten und Ölen und haushaltsgängigen Reinigungsmitteln erwartet.

Eine gleichzeitige Verbesserung von Verarbeitungsverhalten und Chemikalienbeständigkeit unter Beibehaltung der Wärmeformbeständigkeit schließt sich in der Regel aus. So ist es zwar beispiels- weise möglich, die Fließfähigkeit von PC+ABS-Blends durch Reduktion des mittleren Moleku-

largewichts des eingesetzten Polycarbonats zu verbessern, jedoch leidet darunter stark die Chemi- kalienbeständigkeit des Materials. Durch Einsatz spezieller ABS-Komponenten lässt sich zwar die Chemikalienbeständigkeit erhöhen, doch leidet darunter in der Regel die Fließfähigkeit der Form- masse. In PC+ABS-Blends, die mit Phosphorsäureestern flammwidrig ausgerüstet sind, kann die Fließfähigkeit durch Erhöhung der Flammschutzmittelmenge verbessert werden, jedoch leidet darunter insbesondere die Wärmeformbeständigkeit.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit PC+ABS-Zusammensetzungen bereitzustellen, die sich bei Beibehaltung der Wärmeformbeständigkeit durch verbesserte Schmelzefließfähigkeit und gleichzeitig verbesserte Chemikalienbeständigkeit auszeichnen.

Überraschend wurde nun gefunden, dass sich durch Zusatz von niedermolekularen Vinyl (co)- polymerisaten mit einem gewichtsgemitteltem Molekulargewicht Mw von 1500 bis 5000 g/Mol und einer Tg von > 40°C zu PC+ABS-Zusammensetzungen, die mit Phosphorsäureestern flammwidrig ausgerüstet sein können, eine gleichzeitige Verbesserung der Schmelzefließfähigkeit und Chemi- kalienbeständigkeit erzielen lässt, ohne dass dabei die Wärmeformbeständigkeit in nennenswertem Umfang herabgesetzt wird.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind demnach Zusammensetzungen enthaltend A) aromatisches Polycarbonat oder Polyestercarbonat oder Mischungen hieraus, B) kautschukmodifizierte Vinyl (co) polymerisate, C) Vinyl (co) polymerisate mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht Mw von 1500 bis 5000 g/Mol und mit einer Tg von > 40°C und gegebenenfalls D) Phosphorbasierende Flammschutzmittel, E) Antitropfmittel, F). Polymeradditive und/oder weitere Polymerkomponenten.

Insbesondere betrifft diese Erfindung Zusammensetzungen enthaltend A) 20 bis 98 Gew. -Teile, bevorzugt 30 bis 95 Gew. -Teile, insbesondere 40 bis 90 Gew.-Teile aromatisches Polycarbonat und/oder Polyestercarbonat, B) 1 bis 80 Gew. -Teile, bevorzugt 2 bis 70 Gew. -Teile, insbesondere 3 bis 50, ganz besonders bevorzugt 3 bis 40 Gew.-Teile kauschukmodifiziertes Vinyl (co) polymerisat, C) 0,1 bis 20 Gew. -Teile, bevorzugt 0,2 bis 15 Gew. -Teile, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.- Teile Vinyl (co) polymerisate mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht Mw von 1500 bis 5000 g/Mol und mit einer Tg von > 40°C und gegebenenfalls

D) 1 bis 30 Gew. -Teile, bevorzugt 2 bis 25 Gew. -Teile, insbesondere 2 bis 20 Gew.-Teile einer Phosphorverbindung als Flammschutzmittel, E) 0 bis 1 Gew. -Teil, bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew. -Teile, insbesondere 0,2 bis 0,5 Gew. -Teile eines Antitropfmittels, bevorzugt eines fluorierten Polyolefins und F) bis zu 20 Gew. -Teile, bevorzugt bis zu 15 Gew. -Teile, insbesondere bis zu 10 Gew.-Teile Polymeradditive oder weitere Polymerkomponenten, wobei die Gew. -Teile aller Komponenten so normiert sind, dass die Summe aller Gew. -Teile 100 ergibt.

Komponente A Erfindungsgemäß geeignete aromatische Polycarbonate und/oder aromatische Polyestercarbonate gemäß Komponente A sind literaturbekannt oder nach literaturbekannten Verfahren herstellbar (zur Herstellung aromatischer Polycarbonate siehe beispielsweise Schnell, "Chemistry and Physics of Polycarbonates", Interscience Publishers, 1964 sowie die DE-AS 1 495 626, DE-A 2 232 877, DE-A 2 703 376, DE-A 2 714 544, DE-A 3 000 610, DE-A 3 832 396 ; zur Herstellung aromati- scher Polyestercarbonate z. B. DE-A 3 077 934).

Die Herstellung aromatischer Polycarbonate erfolgt z. B. durch Schmelzeverfahren oder durch Umsetzung von Diphenolen mit Kohlensäurehalogeniden, vorzugsweise Phosgen, und/oder mit aromatischen Dicarbonsäuredihalogeniden, vorzugsweise Benzoldicarbonsäuredihalogeniden, nach dem Phasengrenzflächenverfahren, gegebenenfalls unter Verwendung von Kettenabbrechern, beispielsweise Monophenolen und gegebenenfalls unter Verwendung von trifunktionellen oder mehr als trifunktionellen Verzweigern, beispielsweise Triphenolen oder Tetraphenolen.

Diphenole zur Herstellung der aromatischen Polycarbonate und/oder aromatischen Polyester- carbonate sind vorzugsweise solche der Formel (I) wobei

A eine Einfachbindung, Cl bis C-Alkylen, C bis C-Alkyliden, C bis C-Cycloalkyliden,- O-, -SO-, -CO-, -S-, -SO2-, C6 bis C-Arylen, an das weitere aromatische gegebenenfalls Heteroatome enthaltende Ringe kondensiert sein können, oder ein Rest der Formel (II) oder (III) B jeweils Ci bis C-Alkyl, vorzugsweise Methyl, Halogen, vorzugsweise Chlor und/oder Brom x jeweils unabhängig voneinander 0, 1 oder 2, p 1 oder 0 sind, und R5 und R6 für jedes X'individuell wählbar, unabhängig voneinander Wasserstoff oder Cl bis C6- Alkyl, vorzugsweise Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, X1 Kohlenstoff und m eine ganze Zahl von 4 bis 7, bevorzugt 4 oder 5 bedeuten, mit der Maßgabe, dass an mindestens einem Atom Xl, Rs und R gleichzeitig Alkyl sind.

Bevorzugte Diphenole sind Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenole, Bis- (hydroxyphenyl)-C- C-alkane, Bis-(hydroxyphenyl)-C5-C6-cycloalkane, Bis-(hydroxyphenyl)-ether, Bis-(hydroxy- phenyl) -sulfoxide, Bis- (hydroxyphenyl)-ketone, Bis- (hydroxyphenyl)-sulfone und a, a-Bis- (hydroxyphenyl) -diisopropyl-benzole sowie deren kernbromierte und/oder kernchlorierte Derivate.

Besonders bevorzugte Diphenole sind 4,4'-Dihydroxydiphenyl, Bisphenol-A, 2,4-Bis (4- hydroxyphenyl) -2-methylbutan, 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 1., 1-Bis- (4-hydroxyphe- nyl) -3. 3.5-trimethylcyclohexan, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon sowie deren di-und tetrabromierten oder chlorierten Derivate wie beispielsweise 2,2-Bis (3-Chlor- 4-hydroxyphenyl)-propan, 2, 2-Bis- (3, 5-dichlor-4-hydroxyphenyl) -propan oder 2, 2-Bis- (3, 5- dibrom-4-hydroxyphenyl) propan. Insbesondere bevorzugt ist 2, 2-Bis- (4-hydroxyphenyl) propan (Bisphenol-A).

Es können die Diphenole einzeln oder als beliebige Mischungen eingesetzt werden. Die Diphenole sind literaturbekannt oder nach literaturbekannten Verfahren erhältlich.

Für die Herstellung der thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate geeignete Kettenabbrecher sind beispielsweise Phenol, p-Chlorphenol, p-tert.-Butylphenol oder 2,4, 6-Tribromphenol, aber auch langkettige Alkylphenole, wie 4- (1, 3-Tetramethylbutyl)-phenol gemäß DE-A 2 842 005 oder Monoalkylphenol bzw. Dialkylphenole mit insgesamt 8 bis 20 C-Atomen in den Alkylsubsti- tuenten, wie 3, 5-di-tert.-Butylphenol, p-iso-Octylphenol, p-tert. -Octylphenol, p-Dodecylphenol und 2- (3, 5-Dimethylheptyl) -phenol und 4- (3, 5-Dimethylheptyl) -phenol. Die Menge an einzusetzenden Kettenabbrechern beträgt im allgemeinen zwischen 0,5 Mol-%, und 10 Mol-%, bezogen auf die Molsumme der jeweils eingesetzten Diphenole.

Die thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate können in bekannter Weise verzweigt sein, und zwar vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis 2, 0 Mol-%,'bezogen auf die Summe der eingesetzten Diphenole, an dreifunktionellen oder. mehr als dreifunktionellen Verbindungen, beispielsweise solchen mit drei und mehr phenolischen Gruppen.

Geeignet sind sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate. Zur Herstellung erfindungsgemäßer Copolycarbonate gemäß Komponente A können auch 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 25 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge an einzusetzenden Diphenolen) Polydiorganosiloxane mit Hydroxyaryloxy-Endgruppen eingesetzt werden. Diese sind bekannt.

(beispielsweise US 3 419 634) bzw. nach literaturbekannten Verfahren herstellbar. Die Herstellung Polydiorganosiloxanhaltiger Copolycarbonate wird z. B. in DE-A 3 334 782 beschrieben.

Bevorzugte Polycarbonate sind neben den Bisphenol-A-Hömopolycarbonaten die Copolycarbonate von Bisphenol-A mit bis zu 15 mol-%, bezogen auf die Molsumme an Diphenolen, anderen als bevorzugt bzw. besonders bevorzugt genannten Diphenolen.

Aromatische Dicarbonsäuredihalogenide zur Herstellung von aromatischen Polyestercarbonaten sind vorzugsweise die Disäuredichloride der Isophthalsäure, Terephthalsäure, Diphenylether-4,4'- dicarbonsäure und der Naphthalin-2,6-dicarbonsäure.

Besonders bevorzugt sind Gemische der Disäuredichloride der Isophthalsäure und der Tereph- thalsäure im Verhältnis zwischen 1 : 20 und 20 : 1.

Bei der Herstellung von Polyestercarbonaten wird zusätzlich ein Kohlensäurehalogenid, vorzugs- weise Phosgen als bifunktionelles Säurederivat mit verwendet.

Als Kettenabbrecher für die Herstellung der aromatischen Polyestercarbonate kommen außer den bereits genannten Monophenolen noch deren Chlorkohlensäüreester sowie die Säurechloride von aromatischen Monocarbonsäuren, die gegebenenfalls durch Cl bis C22-Alkylgruppen oder durch Halogenatome substituiert sein können, sowie aliphatische C2 bis C22-Monocarbonsäurechloride in Betracht.

Die Menge an Kettenabbrechern beträgt jeweils 0,1 bis 10 Mol-%, bezogen im Falle der phenolischen Kettenabbrecher auf Mole Diphenole und im Falle von Monocarbonsäurechlorid- Kettenabbrecher auf Mol Dicarbonsäuredichloride.

Die aromatischen Polyestercarbonate können auch aromatische Hydroxycarbonsäuren-eingebaut enthalten.

Die aromatischen Polyestercarbonate können sowohl linear als auch in bekannter Weise verzweigt sein (siehe dazu ebenfalls DE-A 2 940 024 und DE-A 3 007 934).

Als Verzweigungsmittel können beispielsweise drei-oder mehrfunktionelle Carbonsäurechloride, wie Trimesinsäuretrichlorid, Cyanursäuretrichlorid, 3,3'-, 4, 4'-Benzophenon-tetracarbonsäu- retetrachlorid, 1,4, 5, 8-Napthälintetracarbonsäuretetra-chlorid oder Pyromellithsäuretetrachlorid, in Mengen von 0,01 bis 1,0 Mol-% (bezogen auf eingesetzte D. icarbonsäuredichloride) oder drei- oder mehrfunktionelle Phenole, wie Phloroglucin, 4, 6-Dimethyl-2, 4, 6-tri- (4-hydroxyphenyl)- hepten-2,4, 4-Dimethyl-2, 4-6-tri- (4-hydroxyphenyl)-heptan, 1, 3, 5-Tri- (4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1, 1-Tri- (4-hydroxyphenyl)-ethan, Tri- (4-hydroxyphenyl)-phenylmethan, 2,2-Bis [4,4-bis (4-hy- droxyphenyl) -cyclohexyl]-propan, 2,4-Bis (4-hydroxyphenyl-isopropyl) -phenol, Tetra- (4-hydroxy- phenyl) -methan, 2,6-Bis (2-hydroxy-5-methyl-benzyl) -4-methyl-phenol, 2- (4-Hydroxyphenyl)-2- (2, 4-dihydroxyphenyl)-propan, Tetra- (4- [4-hydroxyphenyl-isopropyl]-phenoxy)-methan, 1, 4- Bis [4, 4'-dihydroxytri-phenyl)-methyl]-benzol, in Mengen von 0,01 bis 1,0 Mol-% bezogen auf eingesetzte Diphenole verwendet werden. Phenolische Verzweigungsmittel können mit den

Diphenolen vorgelegt, Säurechlorid-Verzweigungsmittel können zusammen mit den Säuredichloriden eingetragen werden.

In den thermoplastischen, aromatischen Polyestercarbonaten kann der Anteil an Car- bonatstruktureinheiten beliebig variieren. Vorzugsweise beträgt der Anteil an Carbonatgruppen bis zu 100 Mol-%, insbesondere bis zu 80 Mol-%, besonders bevorzugt bis zu 50 Mol-%, bezogen auf die Summe an Estergruppen und Carbonatgruppen. Sowohl der Ester-als auch der Carbonatanteil der aromatischen Polyestercarbonate kann in Form von Blöcken oder statistisch verteilt im Polykondensat vorliegen.

Die relative Lösungsviskosität (rel) der aromatischen Polycarbonate und Polyestercarbonate liegt im Bereich 1,18 bis 1,4, vorzugsweise 1,20 bis 1, 32 (gemessen an Lösungen von 0,5 g Polycarbonat oder Polyestercarbonat in 100 ml Methylenchlorid-Lösung bei 25°C).

Die thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate und Polyestercarbonate können allein oder im beliebigen Gemisch eingesetzt werden.

Komponente B Die Komponente B umfasst Pfropfpolymerisate B1 von mindestens einem Vinylmonomeren auf mindestens einen Kautschuk mit einer Glasübergangstemperatur < 10°C als Pfropfgrundlage.

Bevorzugte Pfropfpolymerisate Bl sind ein oder mehrere Pfropfpolymerisate von 5 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 90 Gew.-%, Monomeren einer Mischung aus 1. 50 bis 99 Gew. -%, insbesondere 50 bis 90, noch bevorzugter 55 bis 85, ganz besonders bevorzugt 60 bis 80 Gew.-% Vinylaromaten und/oder kernsubstituierten Vinylaromaten (wie beispielsweise Styrol, a-Methylstyrol, p-Methylstyrol, p-Chlorstyrol) und/oder Methacrylsäure-(Cl-C8)-Alkylester (wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat) und 2. 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 50, noch bevorzugter 15 bis 45, ganz besonders bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% Vinylcyanide (ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril und Methacrylnitril) und/oder (Meth) Acrylsäure- (CI-Cs)-Alkylester (wie Methylmethacrylat, n-Butylacrylat, t-Butylacrylat) und/oder Derivate (wie Anhydride und Imide) ungesättigter Carbonsäuren (beispielsweise Maleinsäureanhydrid und N-Phenyl-Maleinimid) auf 95 bis 5, vorzugsweise 80 bis 10 Gew.-% einen oder mehrere Kautschuke mit Glasübergangstemperaturen <10°C, vorzugsweise <0°C, besonders bevorzugt <-20°C als Pfropfgrundlage.

Die Pfropfgrundlage (Kautschukgrundlage) hat im Allgemeinen eine mittlere Teilchengröße (d50- Wert) von 0,05 bis 10 um, vorzugsweise 0,1 bis 5 um, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 um.

Die mittlere Teilchengröße d50 ist der Durchmesser, oberhalb und unterhalb dessen jeweils 50 Gew. % der Teilchen liegen. Er kann mittels Ultrazentrifugenmessung (W. Scholtan, H. Lange, Kolloid, Z. und Z. Polymere 250 (1972), 782-1796) bestimmt werden.

Bevorzugte Monomere der Gruppe 1 sind ausgewählt aus mindestens einem der Monomere Styrol, a-Methylstyrol und Methylmethacrylat, bevorzugte Monomere der Gruppe 2 sind ausgewählt aus mindestens einem der Monomere Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid und Methylmethacrylat.

Besonders bevorzugte Monomere sind Styrol aus Gruppe 1 und Acrylnitril aus Gruppe 2.

Für die Pfropfpolymerisate B1 geeignete Pfropfgrundlagen sind beispielsweise Dienkautschuke, EP (D) M-Kautschuke, also solche auf Basis Ethylen/Propylen und gegebenenfalls Dien, Acrylat-, Polyurethan-, Silikon-, Chloropren und Ethylen/Vinylacetat-Kautschuke sowie Kompositkau- tschuke, bestehend aus zwei oder mehr der zuvor genannten Systeme, z. B. Silikon-Acrylat- kautschuke.

Dienkautschuke im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche z. B. auf Basis Butadien, Isopren etc. oder Gemische von Dienkautschüken oder Copolymerisate von Dienkautschuken oder deren Gemischen mit weiteren copolymerisierbaren Monomeren (z. B. gemäß oben aufgeführter Gruppen 1. und 2), wie beispielsweise Butadien/Styrol-Copolymerisate, mit der Maßgabe, dass die Glasübergangstemperatur der Pfropfgrundlage <10°C, vorzugsweise <0°C, besonders. bevorzugt <-10°C liegt.

Besonders bevorzugt ist reiner Polybutadienkautschuk.

Besonders bevorzugte Pfropfpolymerisate B l sind z. B. ABS-Polymerisate (Emulsions-, Masse- und Suspensions-ABS), wie sie z. B. in der DE-A 2 035 390 (=US-PS 3 644 574) oder in der DE-A 2 248 242 (=GB-PS 1 409 275) bzw. in Ullmanns, Enzyklopädie der Technischen Chemie, Bd. 19 (1980), S. 280 ff. beschrieben sind. Der Gelanteil der Pfropfgrundlage beträgt mindestens.

30 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 40 Gew.-%.

Der Gelgehalt der Pfropfgrundlage wird bei 25°C in Toluol bestimmt (M. Hoffmann, H. Krömer, R. Kuhn, Polymeranalytik 1 und II, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart 1977).

Die Pfropfcopolymerisate B l werden durch radikalische Polymerisation, z. B. durch Emulsions-, Suspensions-, Lösungs-oder Massepolymerisation, vorzugsweise durch Emulsions-oder Massepolymerisation hergestellt.

Besonders geeignete Pfropfkautschuke sind auch ABS-Polymerisate, die durch Redox-Initiierung mit einem Initiatorsystem aus organischem Hydroperoxid und Ascorbinsäure gemäß US-P 4 937 285 hergestellt werden.

Da bei der Pfropfreaktion die Pfropfmonomeren bekanntlich nicht unbedingt vollständig auf die Pfropfgrundlage aufgepfropft werden, werden erfindungsgemäß unter Pfropfpolymerisat auch solche Produkte verstanden, die durch (Co) Polymerisation der Pfropfmonomere in Gegenwart der Pfropfgrundlage gewonnen werden und bei der Aufarbeitung mit anfallen.

Als Pfropfgrundlage geeignete Acrylatkautschuke sind vorzugsweise Polymerisate aus Acrylsäurealkylestem, gegebenenfalls auch Copolymerisate mit bis zu 40 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage anderen polymerisierbaren, ethylenisch ungesättigten Monomeren. Zu den bevor- zugten polymerisierbaren AcrylsäureesLem gehören Cl-C8-Alkylester, beispielsweise Methyl-, Ethyl-, Butyl-, n-Octyl-und 2-Ethylhexylester ; Halogenalkylester, vorzugsweise Halogen-CI-C8- alkylester, wie Chlorethylacrylat sowie Mischungen dieser Monomeren.

Zur Vernetzung können Monomere mit mehr als einer polymerisierbaren Doppelbindung copolymerisiert werden. Bevorzugte Beispiele für vernetzende Monomere sind Ester ungesättigter Monocarbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen und ungesättigter einwertiger Alkohole mit 3 bis 12 C- Atomen, oder gesättigter Polyole mit 2 bis 4 OH-Gruppen und 2 bis 20 C-Atomen, wie Ethylenglykoldimethacrylat, Allylmethacrylat ; mehrfach ungesättigte heterocyclische Verbin- dungen, wie Trivinyl-und Triallylcyanurat ; polyfunktionelle Vinylverbindungen, wie Di-und Trivinylbenzole ; aber auch Triallylphosphat und Diallylphthalat.

Bevorzugte vernetzende Monomere sind Allylmethacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Diallyl- phthalat und heterocyclische Verbindungen, die mindestens drei ethylenisch ungesättigte Gruppen aufweisen.

Besonders bevorzugte vernetzende Monomere sind die cyclischen Monomere. Triallylcyanurat, Triallylisocyanurat, Triacryloylhexahydro-s-triazin, Triallylbenzole. Die Menge der vernetzten Monomere beträgt vorzugsweise 0,02 bis 5, insbesondere 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Pfropfgrundlage.

Bei cyclischen vernetzenden Monomeren mit mindestens drei ethylenisch ungesättigten Gruppen ist es vorteilhaft, die Menge auf unter 1 Gew.-% der Pfropfgrundlage zu beschränken.

Bevorzugte"andere"polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Monomere, die neben den Acrylsäureestern gegebenenfalls zur Herstellung der Pfropfgrundlage dienen können, sind z. B.

Acrylnitril, Styrol, a-Methylstyrol, Acrylamide, Vinyl-CI-C6-alkylether, Methylmethacrylat,

Butadien. Bevorzugte Acrylatkautschuke als Pfropfgrundlage sind Emulsionspolymerisate, die einen Gelgehalt von mindestens 60 Gew.-% aufweisen.

Weitere geeignete Pfropfgrundlagen sind Silikonkautschuke mit pfropfaktiven Stellen, wie sie in den DE-A 3 704 657, DE-A 3 704 655, DE-A 3 631 540 und DE-A 3 631 539 beschrieben werden.

Komponente B kann weiterhin ein oder mehrere thermoplastische Vinyl (Co) Polymerisate B2 enthalten, in der die o. g. Pfropfpolymerisate Bl in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bevorzugt dispergiert vorliegen.

Geeignet sind als Vinyl (Co) Polymerisate B2 Polymerisate von mindestens einem Monomeren aus der Gruppe der Vinylaromaten, Vinylcyanide (ungesättigte Nitrile), (Meth) Acrylsäure- (Ci bis C8)- Alkylester, ungesättigte Carbonsäuren sowie Derivate (wie Anhydride und Imide) ungesättigter Carbonsäuren. Insbesondere geeignet sind (Co) Polymerisate aus 50 bis 99, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-% Vinylaromaten und/oder kernsubstituierten Vinylaro- maten wie beispielsweise Styrol, a-Methylstyrol, p-Methylstyrol, p-Chlorstyrol) und/oder Methacrylsäure- (Ci bis Cs)-Alkylester wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat), und 1 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-% Vinylcyanide (ungesättigte Nitrile) wie Acrylnitril und Methacrylnitril und/oder (Meth) Acrylsäure-(CI-C8)-Alkylester (wie Methylmethacrylat, n-Butyl- acrylat, t-Butylacrylat) und/oder ungesättigte Carbonsäuren (wie Maleinsäure) und/oder Derivate (wie Anhydride und Imide) ungesättigter Carbonsäuren (beispielsweise Maleinsäureanhydrid und N-Phenyl-Maleinimid).

Die (Co) Polymerisate B2 sind harzartig und thermoplastisch.

Besonders bevorzugt ist das Copolymerisat aus Styrol und Acrylnitril.

Die (Co) Polymerisate gemäß B2 sind bekannt und lassen sich durch radikalische Polymerisation, insbesondere. durch Emulsions-, Suspensions-, Lösungs-oder Massepolymerisation herstellen. Die (Co) Polymerisate besitzen vorzugsweise mittlere Molekulargewichte Mw (Gewichtsmittel, ermittelt durch Lichtstreuung oder Sedimentation) zwischen 15, 000 und 200.000, insbesondere zwischen 50.000 und 180.000.

Komponente C Als Komponente C kommen Vinyl (Co) Polymerisate, d. h. Polymerisate oder Copolymerisate von mindestens einem Monomeren aus der Gruppe der Vinylaromaten, Vinylcyanide (ungesättigte Nitrile), (Meth) Acrylsäure- (Ci bis C8)-Alkylester, ungesättigte Carbonsäuren sowie Derivate (wie

Anhydride und Imide) ungesättigter Carbonsäuren in Frage. Insbesondere geeignet sind (Co) Polymerisate enthaltend mindestens ein Monomeres ausgewählt aus der Gruppe Styrol, a- Methylstyrol, Acrylsäure, Methacrylsäure, Methacrylsäure (CI bis C4) Alkylester, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid.

Im Gegensatz zur Komponente B2 zeichnet sich Komponente C durch ein wesentlich geringeres mittleres Molekulargewicht aus. Das gewichtsgemittelte Molekulargewicht der Komponente C liegt zwischen 1500 und 5000 g/Mol, bevorzugt zwischen 2000 und 4500 g/Mol. Die chemische Zusammensetzung der Komponente C ist so zu wählen, dass die Glasübergangstemperatur (Tg) der Komponente C > 40°C, bevorzugt > 50°C liegt und das Komponente C bei den üblichen Verarbei- tungstemperaturen der PC+ABS-Zusammensetzungen (260 bis 280°C) keine nennenswerten Zersetzungserscheinungen zeigt. In der Regel sollte die Glasübergangstemperatur 70°C nicht überschreiten. Der Masseverlust in der dynamischen thermogravimetrischen Analyse (TGA) bei einer Aufheizrate von 10 K/min im Stickstoffstrom sollte gemessen bei 280°C maximal bei 10 Gew.-%, bevorzugt bei maximal 5 Gew.-% bezogen auf die Komponente C liegen.

Diese niedrigen Masseverluste werden erreicht, wenn der Anteil a-Methylstyrol im Copolymer kleiner 22 Gew.-%, vorzugsweise kleiner 18 Gew.-%, insbesondere 1,5 bis 17 Gew.-% beträgt und/oder der Anteil Acrylat im Copolymer C) größer 0 und kleiner 22 Gew.-%, vorzugsweise größer 0 und kleiner 20 Gew.-%, insbesondere größer 0 und kleiner 17 Gew.-% beträgt. Eine besonders bevorzugte Untergrenze für den Anteil Acrylat im Copolymer ist 3 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-%, wobei die Mengenangaben auf das Copolymer C) bezogen sind.

Bevorzugte Acrylate sind Butylacrylat oder Glycidylmethacrylat.

Die Vinyl (Co) Polymerisate gemäß Komponente C sind bekannt und werden kommerziell bei- spielsweise unter dem Handelsnamen Joncryl von der Fa. Johnson Polymers Inc. (Sturtevant, WI, USA) u. a. auch als Fließfähigkeitsvermittler angeboten und vertrieben.

Die Vinyl (Co) Polymerisate gemäß Komponente C lassen sich nach literaturbekannten Verfahren herstellen, beispielsweise nach dem Verfahren, welches in den US-Patenten US 4,414, 370, US 4,529, 787, US 4,546, 160 und US 5,508, 366 beschrieben wird.

Komponente D Phosphorhaltige Flammschutzmittel im erfindungsgemäßen Sinne sind bevorzugt ausgewählt aus den Gruppen der Mono-und oligomeren Phosphor-und Phosphonsäureester, Phosphonatamine und Phosphazene, wobei auch Mischungen von mehreren Komponenten ausgewählt aus einer oder verschiedenen dieser Gruppen als Flammschutzmittel zum Einsatz kommen können. Auch andere hier nicht speziell erwähnte halogenfreie Phosphorverbindungen können alleine oder in beliebiger Kombination mit anderen halogenfreien Phosphorverbindungen eingesetzt werden.

Bevorzugte Mono-und oligomere Phosphor-bzw. Phosphonsäureester sind Phosphorverbindungen der allgemeinen Formel (IV)

worin R1, R2, R3 und R4, unabhängig voneinander jeweils gegebenenfalls halogeniertes Cl-bis Cg- Alkyl, jeweils gegebenenfalls durch Alkyl, vorzugsweise Cl-C4-Alkyl, und/oder Halogen, vorzugsweise Chlor, Brom, substituiertes C5-bis C6-Cycloalkyl, Cg-bis C20-Aryl oder C7-bis C12-Aralkyl, n unabhängig voneinander, 0 oder 1 q 0 bis 30 und X einen ein-oder mehrkernigen aromatischen Rest mit 6 bis 30 C-Atomen, oder einen linearen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 2 bis 30 C-Atomen, der OH-substituiert sein und bis zu 8 Etherbindungen enthalten kann, bedeuten.

Bevorzugt stehen R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für Cl-C4-Alkyl, Phenyl, Naphthyl oder Phenyl-Cl-C4-älkyl. Die aromatischen Gruppen R1, R2, R3 und R4 können ihrerseits mit Halo- gen-und/oder Alkylgruppen, vorzugsweise. Chlor, Brom und/oder Cl-C4-Alkyl substituiert sein.

Besonders bevorzugte Aryl-Reste sind Kresyl, Phenyl, Xylehyl, Propylphenyl oder Butylphenyl sowie die entsprechenden bromierten und chlorierten Derivate davon.

X in der Formel (IV) bedeutet bevorzugt einen ein-oder mehrkernigen aromatischen Rest mit 6 bis 30 C-Atomen. Dieser leitet sich bevorzugt von Diphenolen der Formel (I) ab. n in der Formel (IV) kann, unabhängig voneinander, 0 oder 1 sein, vorzugsweise ist n gleich 1. q steht für Werte von 0 bis 30. Bei Einsatz von Mischungen verschiedener Komponenten der Formel (IV) können Mischungen vorzugsweise zahlen-gemittelte q-Werte von 0,3 bis 20, besonders bevorzugt 0,5 bis 10, insbesondere 0,5 bis 6 verwendet werden.

X steht besonders bevorzugt für

oder deren chlorierte oder bromierte Derivate, insbesondere leitet sich X von Resorcin, Hydrochinon, Bisphenol A oder Diphenylphenol ab. Besonders bevorzugt. leitet sich X von Bisphenol A ab.

Der Einsatz von oligomeren Phosphorsäureestern der Formel (IV), die sich vom Bisphenol A ableiten, ist besonders vorteilhaft, da die mit dieser Phosphorverbindung ausgerüsteten Zusam- mensetzungen eine besonders hohe Spamiungsriss-und Hydrolysebeständigkeit sowie eine besonders geringe Neigung zur Belagsbildung bei der Spritzgussverarbeitung aufweisen. Des weiteren lässt sich mit diesen Flammschutzmitteln eine besonders hohe Wärmeformbeständigkeit erzielen.

Als erfindungsgemäße Komponente C können Monophosphate (q=0), Oligophosphate (q=1-30) oder Mischungen aus Mono-und Oligophosphaten eingesetzt werden.

Monophosphorverbindungen der Formel (IV) sind insbesondere Tributylphosphat, Tris- (2- chlorethyl)-phosphat, Tris- (2, 3-dibromprobyl) -phosphat, Triphenylphosphat, Trikresylphosphat, <BR> <BR> <BR> <BR> Diphenylkresylphosphat, Diphenyloctylphosphat, Diphenyl-2-ethylkresylphosphat, Tri- (isopro- pylphenyl) rphosphat, halogensubstituierte Arylphosphate, Methylphosphonsäuredimethylester, Methylphosphensäurediphenylester, Phenylphosphonsäurediethylester, Triphenylphosphinoxid oder Trikresylphosphinoxid.

Die Phosphorverbindungen gemäß Komponente C. Formel (IV) sind bekannt (vgl. z. B. EP-A 363 608, EP-A 640 655) oder lassen sich nach bekannten Methoden in analoger Weise herstellen (z. B. Ullmanns Encyldopädie der technischen Chemie, Bd. 18, S. 301 ff. 1979 ; Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 12/1, S. 43 ; Beilstein Bd. 6, S. 177).

Die mittleren q-Werte können bestimmt werden, indem mittels geeigneter Methode (Gas- chromatographie (GC), High Pressure Liquid Chromatography (HPLC), Gelpermeations- chromatographie (GPC)) die Zusammensetzung der Phosphat-Mischung (Molekulargewichts- verteilung) bestimmt wird und daraus die Mittelwerte für q berechnet werden.

Phosphonatamine sind vorzugsweise Verbindungen der Formel (V) A3-y-NB1y in welcher A für einen Rest der Formel (Va)

oder (Vb) steht, RI l und R12 unabhängig voneinander für unsubstituiertes oder substituiertes Cl-Clo-Alkyl oder für unsubstituiertes oder substituiertes C6-Clo-Aryl, stehen, R13 und R14 unabhängig voneinander für unsubstituiertes oder substituiertes Cl-Clo-Alkyl oder unsubstituiertes oder substituiertes C6-Clo-Aryl stehen oder R13 und R14 zusammen für unsubstituiertes oder substituiertes C3-Clo-Alkylen stehen, y die Zahlenwerte 0, 1 oder 2 bedeuten und Bl unabhängig für Wasserstoff, gegebenenfalls halogeniertes C2-C8-Alkyl ; unsubstituiertes oder substituiertes C6-Clo-Aryl steht.

B 1 steht vorzugsweise unabhängig für Wasserstoff, für Ethyl, n-oder iso-Propyl, welche durch Halogen substituiert sein können, unsubstituiertes oder durch Cl-C4-Alkyl und/oder Halogen substituiertes C6-Clo-Aryl, insbesondere Phenyl oder Naphthyl.

Alkyl in RI 1, R12, R13 und R14 steht unabhängig vorzugsweise für Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso- Propyl, n-, iso-, sec. oder tert. Butyl, Pentyl oder Hexyl.

Substituiertes Alkyl in R11, R12, R13 und R14 steht unabhängig vorzugsweise für durch Halogen substituiertes Cl-Clo-Alkyl, insbesondere für ein-oder zweifach substituiertes Methyl, Ethyl, n- Propyl, iso-Propyl, n-, iso-, sec. oder tert. -Butyl, Pentyl oder Hexyl.

C6-Clo-Aryl steht in Rl l, R12> R13 und R14 unabhängig vorzugsweise für Phenyl, Naphthyl oder Binaphthyl, insbesondere, o-Phenyl, o-Naphthyl, o-Binaphthyl, welche durch Halogen (im allgemeinen ein-, zwei-oder dreifach) substituiert sein können.

R13 und R14 können zusammen mit den Sauerstoffatomen, an die sie direkt gebunden sind, und dem Phosphoratom eine Ringstruktur bilden.

Beispielhaft und vorzugsweise werden genannt : 5,5, 5', 5', 5", 5"-Hexamethyltris (1, 3,2-dioxa- phosphorinan-methan) amino-2, 2', 2"-trioxid der Formel (Va-1) (Versuchsprodukt XPM 1000 Fa. Solutia Inc., St. Louis, USA) 1, 3, 2-Dioxaphosphorinan-2-methanamin, N-butyl-N [ (5, 5-dimethyl-1, 3, 2-dioxaphosphorinan-2-yl)- methyl] -5, 5-dimethyl-, P, 2-dioxide ; 1, 3,2-Dioxaphosphorinane-2-methanamin, N-[[5,,5-dimethyl- 1, 3,2-dioxaphosphorinan-2-yl) methyl] -5, 5-dimethyl-N-phenyl-, P, 2-dioxid ; 1,3, 2-Dioxaphosphori- nan-2-methanamin, N, N-dibutyl-5,5-dimethyl-, 2-oxid, 1, 3,2-Dioxaphosphorinan-2-methanimin, N- [ (5, 5-dimethyl-1, 3, 2-dioxaphosphorinan-2-yl) methyl]-ethyl-5, 5-dimethyl-, P, 2-dioxid, 1,3, 2- Dioxaphosphorinan-2-methanamin, N-butyl-N-[(5,5-dichloromethyl-1, 3, 2-dioxaphosphorinan-2- yl)-methyl]-5, 5-di-chloromethyl-, P, 2-dioxid, 1, 3, 2-Dioxaphosphorinan-2-methanamin, N- [ (5, 5-di- chloromethyl-1, 3, 2-dioxoaphosphorinan-2-yl) methyl]-5, 5-di-chloromethyl-N-phenyl-, P, 2-dioxid ; 1, 3, 2-Dioxaphosphorinan-2-methanamin, N, N-di- (4-chlorobutyl)-5, 5-dimethyl-2-oxide ; 1, 3,2- Dioxaphösphorinan-2-methanimin, N- [ (5, 5-dimethyl-1, 3, 2-dioxaphosphorinan-2-yl) methan]-N- (2- chloroethyl) -5, 5-di (chloromethyl) -, P2-dioxid.

Bevorzugt sind weiterhin : Verbindungen der Formel (Va-2) oder (Va-3)

wobei Rl l, R12, R13 und R14 die oben angegebenen Bedeutungen haben.

Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (Va-2) und (Va-1).

Die Herstellung der. Phosphonatamine ist beispielsweise in US-Patentschrift 5,844, 028 beschrieben.

Phosphazene sind Verbindungen der Formeln (VIa) und (VIb)

worin R jeweils gleich oder verschieden ist und für Amino, jeweils gegebenenfalls halogeniertes, vorzugsweise mit Fluor halogeniertes Cl-bis Cg-Alkyl, öder C1-bis Cg-Alkoxy, jeweils gegebenenfalls durch Alkyl, vorzugsweise Cl-C4-Alkyl, und/oder Halogen, vorzugsweise

Chlor und/oder Brom, substituiertes C5-bis C6-Cycloalkyl, C6-bis C20-Aryl, vorzugs- weise Phenyl oder Naphthyl, C6-bis C20-Aryloxy, vorzugsweise Phenoxy, Naphthyloxy, oder C7-bis C12-Aralkyl, vorzugsweise Phenyl-Cl-C4-alkyl, steht, k für 0 oder eine Zahl von 1 bis 15, vorzugsweise für eine Zahl von 1 bis 10 steht.

Beispielhaft seien genannt : Propoxyphosphazen, Phenoxyphosphazen, Methylphenoxyphosphazen, Aminophosphazen und Fluoralkylphosphazene.

Bevorzugt ist Phenoxyphosphazen.

Die Phosphazene können allein oder als Mischung eingesetzt werden. Der Rest R kann immer gleich sein oder 2 oder mehr Reste in den Formeln (VIa) und (VIb) können verschieden sein.

Phosphazene und deren Herstellung sind beispielsweise in EP-A 728 811, DE-A 1 961668 und WO 97/40092 beschrieben.

Die Flammschutzmittel können allein oder in beliebiger Mischung untereinander oder in Mischung mit anderen Flammschutzmitteln eingesetzt werden.

Komponente E Die Flammschutzmittel entsprechend Komponente D werden oft in Kombination mit sogenannten Antidrippingmitteln verwendet, welche die Neigung des Materials zum brennenden Abtropfen im Brandfall verringern. Beispielhaft seien hier Verbindungen der Substanzklassen der fluorierten Polyolefine, der Silikone sowie Aramidfasern genannt. Diese können auch in den erfindungs- gemäßen Zusammensetzungen zum Einsatz kommen. Bevorzugt werden fluorierte Polyoleime als Antidrippingmittel eingesetzt.

Fluorierte Polyolefine sind bekannt und beispielsweise'in der EP-A 0 640 655 beschrieben. Sie werden zum Beispiel unter der Marke Teflon 30N von DuPont vertrieben.

Die fluorierten Polyolefine können sowohl in reiner Form als auch in Form einer koagulierten Mischung von Emulsionen der fluorierten Polyolefine mit Emulsionen der Pfropfpolymerisate (Komponente B1) oder mit einer Emulsion eines Copolymerisats, vorzugsweise auf Styrol/- Acrylnitril-oder PMMA-Basis eingesetzt werden, wobei das fluorierte Polyolefin als Emulsion mit einer Emulsion des Pfropfpolymerisats oder des Copolymerisats gemischt und anschließend koaguliert wird.

Weiterhin können die fluorierten Polyolefine als Präcompound mit dem Pfropfpolymerisat (Komponente B1) oder einem Copolymerisat, vorzugsweise auf Styrol/Acrylnitril-oder PMMA- Basis, eingesetzt werden. Die fluorierten Polyolefine werden als Pulver mit einem Pulver oder Granulat des Pfropfpolymerisats oder Copolymerisats vermischt und in der Schmelze im allgemeinen bei Temperaturen von 200 bis 330°C in üblichen Aggregaten wie Innenknetern, Extrudern oder Doppelwellenschnecken compoundiert.

Die fluorierten Polyolefine können auch in Form eines Masterbatches eingesetzt werden, der durch Emulsionspolymerisation mindestens eines monoethylenisch ungesättigten Monomers in Gegenwart einer wässrigen Dispersion des fluorierten Polyolefins hergestellt wird. Bevorzugte Monomerkomponenten sind Styrol, Acrylnitril, Methylmethycrylat und deren Gemische. Das Polymerisat wird nach saurer Fällung und nachfolgender Trocknung als rieselfähiges Pulver eingesetzt.

Die Koagulate, Präcompounds oder Masterbatches besitzen üblicherweise Feststoffgehalte an fluoriertem Polyolefin von 5 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 80 Gew.-%.

Die fluorierten Polyolefine kommen in Konzentrationen von 0 bis 1 Gew. -Teilen, bevorzugt von 0,1 bis 0,5 Gew. -Teilen, insbesondere 0,2 bis 0,5 Gew. -Teilen zum Einsatz, wobei sich diese Mengenangaben bei Einsatz eines Koagulat, Präcompounds oder Masterbatches auf das reine fluorierte Polyolefin beziehen.

Komponente F (Weitere Zusätze) Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin wenigstens ein übliches Polymer- additiv wie ein Gleit-oder Entformungsmittel, beispielsweise Pentaerythrittetrastearat, ein Nukleiermittel, ein Antistatikum, einen Stabilisator, einen Füll-oder Verstärkungsstoff, z. B. ein Silikat wie Talk oder Wollastonit, ein weiteres Flammschutzmittel oder einen Flammschutz- synergisten wie beispielsweise ein nanoskaliges anorganisches Material sowie einen Farbstoff oder ein Pigment enthalten.

Des weiteren können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weitere Polymerkomponenten wie beispielsweise Polyphenylenoxide, Polyester, Epoxyharze oder Novolake enthalten.

Alle Gewichtsteil-Angaben in dieser Anmeldung sind so normiert, dass die Summe der Gewichtsteile aller Komponenten in der Zusammensetzung 100 ergibt.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden hergestellt, indem man die jeweiligen Be- standteile in bekannter Weise vermischt und bei Temperaturen von 200°C bis 300°C in üblichen

Aggregaten wie Innenknetern, Extrudern und Doppelwellenschnecken schmelzcompoundiert und schmelzextrudiert.

Die Vermischung der einzelnen Bestandteile kann in bekannter Weise sowohl sukzessive als auch simultan erfolgen, und zwar sowohl bei etwa 20°C (Raumtemperatur) als auch bei höherer Temperatur.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können zur Herstellung von Formteilen jeder Art verwendet werden. Diese können beispielsweise durch Spritzguß, Extrusion und Blasformverfah- ren hergestellt werden. Eine weitere Form der Verarbeitung ist die Herstellung von Formkörpern durch Tiefziehen aus zuvor hergestellten Platten oder Folien.

Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Zusammen- setzungen, deren Verwendung zur Herstellung von Formteilen sowie die Formteile selbst.

Beispiele für solche Formteile sind Folien, Profile, Gehäuseteile jeder Art, z. B. für Haushaltsgeräte wie Saftpressen, Kaffeemaschinen, Mixer ; für Büromaschinen wie Monitore, Drucker, Kopierer ; weiterhin Platten, Rohre, Elektroinstallationskanäle, Profile für den Bausektor, Innenausbau und Außenanwendungen ; Teile aus dem Gebiet der Elektrotechnik wie Schalter und Stecker sowie Automobilinnen-und-außenteile.

Insbesondere können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beispielsweise zur Herstellung von folgenden Formteilen verwendet werden : Innenausbauteile für Schienenfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Busse und Automobile, Radkappen, Gehäuse von Kleintransformatoren enthaltenden Elektrogeräten, Gehäuse für Geräte zur Informationsverbreitung und-Übermittlung, Gehäuse und Verkleidung für medizinische Zwecke, Massagegeräte und Gehäuse dafür, Spielfahrzeuge für Kinder, Flächige Wandelemente, Gehäuse für Sicherheitseinrichtungen, Heckspoiler, Karosserieteile für KFZ, wärmeisolierte Transport- behältnisse, Vorrichtung zur Haltung oder Versorgung von Kleintieren, Formteile für Sanitär-und Badausrüstungen, Abdeckgitter für Lüfteröffnungen, Formteile für Garten-und Gerätehäuser, Gehäuse für Gartengeräte, Sicherheitsteile im Automobilinnenraum.

Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.

Beispiele Die in der Tabelle 1 angegebenen und nachfolgend kurz erläuterten Komponenten wurden auf einer ZSK-25 bei 260°C schmelzcompoundiert. Die Prüfkörper wurden auf einer Spritzgieß- maschine Typ Arburg 270 E bei 260°C hergestellt.

Komponente A Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol A mit einer relativen Lösungsviskosität von 1,28, gemessen in CH2C12 als Lösungsmittel bei 25°C und in einer Konzentration von 0,5 g/100 ml.

Komponente B B1 : Pfropfpolymer sa-t von 40 Gew. -Teilen Styrol und Acrylnitril im Gewichtsverhältnis von 73 : 27 auf 60 Gew.-Teile teilchenförmigen vernetzten Polybutadienkautschuks (mittlerer Teilchendurchmesser d50 = 0,3 pLm), hergestellt durch Emulsionspolymerisation.

B2 : Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat mit einem Styrol/Acrylnitril-Gewichtsverhältnis von 72 : 28 und einer Grenzviskosität von 0,55 dl/g (Messung in Dimethylformamid bei 20°C).

Komponente C JoncrylX ADF-1350 : Styrol-Acrylat-Copolymerisat der Fa. Johnson Polymers Inc. (Sturtevant, WI, USA) mit einem gewichtsgemitteltem Molekulargewicht Mw von 4000 g/Mol und mit einer Glasübergangstemperatur Tg von 54°C. Der Masseverlust in der dynamischen thermogravi- metrischen Analyse (TGA) bei einer Aufheizrate von 10 K/min im Stickstoffstrom gemessen bei 280°C liegt bei 3 Gew.-%, Komponente D Bisphenol-A basierendes Oligophosphat

Komponente E Tetrafluorethylenpolymerisat als koagulierte Mischung aus einer Pfropfpolymerisat-Emulsion gemäß oben genannter Komponente B 1 in Wasser und einer Tetrafluorethylenpolymerisat- Emulsion in Wasser. Das Gewichtsverhältnis Pfropfpolymerisat Bl zum Tetrafluor- ethylenpolymerisat in der Mischung ist 90 Gew.-% zu 10 Gew.-%. Die Tetrafluorethylen- polymerisat-Emulsion besitzt einen Feststoffgehalt von 60 Gew.-% ; der mittlere Teilchen- durchmesser liegt zwischen 0,05 und 0,5 um. Die Pfropfpolymerisat-Emulsion besitzt einen Feststoffgehalt von 34 Gew.-%.

Die Emulsion des Tetrafluorethylenpolymerisats (Teflon@ 30 N von DuPont) wird mit der Emulsion des Pfropfpolymerisats Bl vermischt und mit 1,8 Gew. -%, bezogen auf Poly- merfeststoff, phenolischer AnLioxidantien stabilisiert. Bei 85 bis 95°C wird die Mischung mit einer wässrigen Lösung von MgS04 (Bittersalz) und Essigsäure bei pH 4 bis 5 koaguliert, filtriert und bis zur praktischen Elektrolytfreiheit gewaschen, anschließend durch Zentrifugation von der Hauptmenge Wasser befreit und danach bei 100°C zu einem Pulver getrocknet.

Komponente F1 Pentaerithrithtetrastearat (PETS) als Entformungsmittel Komponente F2 Phosphitstabilisator Untersuchung der Eigenschaften der erflndunssgemäßen Formmassen Die Bestimmung der Kerbschlagzähigkeit erfolgt bei Raumtemperatur gemäß ISO 180/1A an Stäben mit der Abmessung 80 mm x 10 mm x 4 mm.

Die Bestimmung der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat B 120 erfolgt gemäß ISO 306 an Stäben mit der Abmessung 80 mm x 10 mm x 4 mm.

Das Spannungsrissverhalten (ESC-Verhalten) unter Chemikalieneinwirkung wird an Stäben der Abmessung 80 mm x 10 mm x 4 mm untersucht gemäß DIN 53 449. Als Testmedium wird eine Mischung 60 Vol.-% Toluol und 40 Vol.-% Isopropanol verwendet. Die Probekörper werden mittels einer Kreisbogenschablone vorgedehnt und die Zeit bis zum Bruchversagen in diesem Medium als Funktion der Vordehnung bestimmt. Beurteilt wird bei den flammwidrig eingestellten Zusammensetzungen die minimale Vordehnung, bei der innerhalb von 5 min ein Bruchversagen eintritt. Bei den Zusammensetzungen ohne Flammschutzmittel wurde die Zeit bis zum Bruch-

versagen bei einer konstanten Randfaserdehnung von 0,8 % als Beurteilungskriterium herangezogen.

Die Bestimmung der Schmelzviskosität erfolgt nach DIN 54 811 bei 260°C und einer Scherrate von 1000 s-1 Das Brandverhalten der flammwidrigen Proben wurde nach UL-Subj. 94V an Stäben der Abmessung 127 mm x 12,7 mm x 1,5 mm gemessen.

Eine Zusammenstellung der Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bzw. daraus erhaltener Prüfkörper ist in der Tabelle 1 wiedergegeben.

Tabelle 1 Formmassen und ihre Eigenschaften V1 2 V2 2 Komponenten [Gew.-Teilel A (PC) 92,7 90,0 69,4 67, 4 B1 (ABS-Pfropfpolymer) 4,05** 3, 96** 12,9 12,5 B2 (SAN) - - 16,9 16, 4 C (Joncryl)-2, 9-2, 9 D (BDP) 2,3 2, 2-- E* (PTFE) 0, 45 0, 44- F1 (PETS) 0,4 0, 4 0,7 0,7 F2 (Stabilisator) 0,1 0,1 0,1 0,1 * wird eingesetzt als PTFE-Masterbatch gemäß Komponente E ** aus PTFE-Masterbatch Eigenschaften ESC (Bruch) 0, 8%/ 1, 2 %/- 5 min 5 min ESC (Bruch)--0, 8 % 0, 8 % 4 min 210 min UL94 V (1. 5 mm) V-0 V-0 L (260°C/1000s-1) [Pas] 530 494 286 242 ak [kJ/m2) 60 56 63 85 Vicat B120 [°C] 136 135 132 129 Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass durch Zusatz des niedermolekularen Vinylcopolymerisats sowohl die Schmelzefließfähigkeit als auch die Chemikalienresistenz (das ESC-Verhalten) verbessert wird. Flammwidrigkeitsverhalten, Kerbschlagzähigkeit und Wärmeformbeständigkeit bleiben im Rahmen der Messgenauigkeit unbeeinflusst.