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Patent Searching and Data


Title:
MOLECULAR SIEVE ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/006156
Kind Code:
A1
Abstract:
The composite material disclosed comprises ultrafine molecular sieve material incorporated in a porous carrier material whose porous and channel structure has a cross-section many times, e.g. 1000-fold, greater and admits water and other molecules and particles. The pores of the molecular sieve material are so designed that neither water nor other molecules can penetrate directly into these primary pores. This is achieved using either a type of zeolite with pores of diameter less than approximately 3 Angstroem or a skin which renders the primary pores of the molecular sieve material impermeable to water and other molecules and particles.

Inventors:
LAUBE HANS-JUERGEN (CH)
Application Number:
PCT/CH1989/000002
Publication Date:
July 13, 1989
Filing Date:
January 06, 1989
Export Citation:
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Assignee:
LAUBE HANS JUERGEN (CH)
International Classes:
C01B39/50; A01N25/00; A61K33/00; A61L2/02; A61L15/18; A61L15/42; A61M1/36; A61P31/04; A61P39/02; A62B23/00; B01D39/00; B01D53/28; B01D71/02; B01J20/18; (IPC1-7): B01D39/00; B01J20/28
Foreign References:
US4606824A1986-08-19
US4081402A1978-03-28
GB2005019A1979-04-11
US4309247A1982-01-05
Other References:
See also references of EP 0357693A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Molekularsiebanordnung zur Filtration von Molekeln oder mi¬ kroskopisch kleinen Partikeln und Teilchen aus Gasen und Flüssigke en, dadurch gekennzeichnet, dass das Molekular siebmaterial in ein poröses Trägermaterial eingebunden ist und die Primärporen des Molekularsieb aterials derart be¬ schaffen sind, dass eine Ad/Absorption von Wasser und Gas¬ molekülen unterbleibt und keine direkte Beladung an den in¬ neren Oberflächen des Molekularsiebmaterials stattfindet.
2. Molekularsiebanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, dass das Molekularsieb eine Porengrösse von weniger als 3 Angström aufweist und in das poröse Trägermaterial mit einer Kanäler und Porengrösse grösser als 3 Angström einge¬ baut ist.
3. Molekularsiebanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Molekularsieb ein Zeolith der Analcit Gruppe ist, dessen Poren oder Kanäle eine Grosse von ca. 2,6 Angström aufweisen.
4. Molekularsiebanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, dass das Molekularsieb eine Porengrösse von mehr als 3 Angström aufweist und dessen Poren und Kanäle an der Obei— fl che des Molekularsiebtei Lehens oder granulates durch einen F lm oder eine Haut, die für Wassermoleküle undurch¬ lässig ist, verschlossen sind.
5. Molekularsiebanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich¬ net, dass der Film oder die Haut aus einem Metall besteht«.
6. Molekularsiebanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da¬ durch gekennzeichnet, dass das Materialcompound faserförmig ausgebi Idet i st .
7. Molekularsiebmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da¬ durch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial aus einem hit zebeständigen Sto'ff besteht.
8. Verwendung einer Molekularsiebanordnung nach einem der An¬ sprüche 1 bis 7 in einem flüssigen oder gasförmigen Medium zum Filtrieren und/oder Selektion eren von darin anhaltenen Molekülen, Partikeln und anderen Teilchen.
9. 9« Verwendung einer Molekulars ebanordnung nach Anspruch 8, be der der Molekularsiebanordnung ein Markiermittel eincompoun diert ist, welches das Erkennen und/oder Wiederausscheiden aus der Flüssigkeit oder dem Gas ermöglicht.
10. Verwendung einer Molekularsiebanordnung nach einem der An¬ sprüche 1 bis 7 als Filter für flüssige oder gasförmige Me¬ dien in Flüssigke ts oder Gasströmen zum Ausscheiden von darin enthaltenen Partikeln.
11. Verwendung einer Molekularsiebanordnung nach einem der An¬ sprüche 9 oder 10 zum Ausscheiden von Viren, Bakterien und dgl. aus Blut oder Blutplasma.
12. Verwendung einer Molekularsiebanordnung nach einem der An¬ sprüche 1 bis 7 in textilen Gebilden wie Matten, Operations und Taschentüchern, Verbandstoffen, Windeln und Hygienearti keln.
13. Verwendung einer Molekularsiebanordnung nach einem der An¬ sprüche 1 bis 7 in hygroskopischen Flüssigkeiten, Pasten oder Cremes zum Reinigen von Wunden oder als Pflanzenschutz zum Aufbringen auf der Oberfläche der Blätter zum Fernhalte von Erregern aus. der Umgebungsluft.
14. Verwendung einer Molekularsiebanordnung nach einem der An¬ sprüche 1 bis 7 als Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen zu Aufnahme von Partikeln, Viren, Bakterien und dgl. aus dem Magensaft .
Description:
MoLekularsiebanordnung

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Mo leku larsieban- ordπung gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1. Gegenstand der Erfindung sind Verwendungen der Molekularsieban¬ ordnungen gemäss den Ansprüchen 8 b s 14.

Natürliche und künstliche Zeo li th-Mo leku larsi ebe eignen sich zur Trennung von Mischungen anorganischer und organischer Stoffe, zur Entfernung unerwünschter Beimischungen aus Gasen und Flüs¬ sigkeiten. Eines der Verwendungsgebiete der Molekularsiebe ist heute die Trocknung von Gasen und Flüssigkeiten, beispielsweise Azeton, Butan, Toluol, etc.

Molekularsiebe werden auch verwendet zur Entfernung von Kohlen- monoxyd, Kohlenwasserstoff, Stickstoff, Methan, usw., aus Luft. Sie finden auch Verwendung in Ionenaustauschern.

Molekularsiebe im Sinne der Erfindung können aus natürlichen oder synthetischen Zeolithen bestehen, wobei synthetische Zeo¬ lithe häufig die gleiche Kristalstruktur wie natürliche Zeolithe aufweisen. Bei den natürlichen Zeolithen handelt es sich z.B. um Alu inosilicate, die die allgemeine Formel

Me 2 O.Al 2 0 3 -" SiO 2 -p H 2 O

haben, wobei Me das Ion des A Ika l.imeta l Is (n - 1), meistens Na oder K, oder des Erda Ikalimeta l Is " £Sn ~ 2), gewöhnlich Ca, sel¬ tener Ba, Sr und Mg, bezeichnet. Weiter werden darunter die mei¬ sten Ad/Absorbensi en verstanden.

Die Mechanik der Trennung von Molekeln aus flüssigen oder gas¬ förmigen Medien mittels Molekularsieben erfolgt durch Adsorp¬ tion, wobei - das Molekula s eb als Adsorbens wirkt und durch die Grosse und den energetischen Charakter seiner Oberfläche die Ad¬ sorption beeinflusst. Die Adsorption von Ionen, Molekülen oder Zusammenballungen von Molekülen und dergl. - den Adsorbaten - ist bedingt durch die energetischen Eigenschaften der Grenz¬ schicht zwischen den beiden Phasen. Die adsorbierten Molekel be¬ legen kontinuierlich die innere Oberfläche des Adsorbens und be¬ decken sie. Es tritt somit nach einer gewissen Zeit eine Sätti¬ gung ein, welche eine weitere Adsorption verhindert.

Für die bisher bekannten Trennprozesse wurden nur Molekularsiebe verwendet, deren Poren 3 Angström bzw. grösser als 3 Angström waren, um den Eintritt der aus Gasen oder Flüssigkeiten zu fil¬ trierenden Molekel zu ermöglichen, bzw. um die riesige innere Oberfläche der Molekulars ebe nutzbar zu machen.

Die Zeolithe der natürlichen Ana lei t-Gruppe, deren Poren in der Grössenordung von 2,6 Angström sind, haben als Molekularsiebe keine Verwendung gefunden, weil die zu adsorbierenden, bzw. zu absorbierenden Moleküle wegen ihrer Grosse nicht in die Primäi— poren des Ana Le t-Zeo lith eindringen können. Das kleinste Mole¬ kül, das Wassermolekül, misst nur ca. 2,9 Angström (vgl. MOLEKU¬ LARSIEBE von Otto Grubner, Pavel Jirü und Mi los Ralek, VEB Deut¬ scher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1968, Seite 27).

Die nachteiligen Eigenschaften der bekannten Molekularsiebe be¬ stehen darin, dass deren innere Oberflächen grundsätzlich direkt beladen werden und mit einem Adsorptivantei l von ca. 25 %, je nach Molekularsiebtyp, dann keine weiteren Molekeln mehr aufge¬ nommen werden können.

Die Beladung der inneren Oberflächen, der herkömmlichen Moleku- larsiebe erfolgt auch bereits beim Kontakt mit der Umgebungsluft bzw. durch die darin enthaltenen Wassermoleküle. Die Aufnahmeka¬ pazität ist folglich in doppelter Hinsicht beschränkt.

Hier schafft die Erfindung Abhilfe.

Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Molekularsiebanordnung zur Filtration von Molekeln oder mikroskopisch kleinen Partikeln aus Gasen oder Flüssigkei en zu schaffen, bei der die inneren Oberflächen des Molekularsiebes weder durch Wassermoleküle noch durch die fil¬ trierten Moleküle belegt werden können.

Es gelingt mit dem in einem Trägermaterial eingebauten Moleku¬ larsieb mit Porengrösse kleiner als 3 Angström (Primärporen), die zu f ltrierenden Molekel oder Partikel in die Poren- und Ka¬ nälestruktur des Trägermaterials hineinzubringen; die inneren Oberflächen des Molekularsiebes mit dessen Poren kleiner als 3 Angström bleiben weitgehend frei und behalten die statische La¬ dung (Coulomb* sehe Anziehung bei..

Die Poren- und Kanäle-Struktur des Trägermaterials kann Quer¬ schnitte aufweisen, welche bis zu einem Faktor 1000 und mehr grösser sind als die Poren des Mo lekularsiebes . In diese vei— hä Itni smässi g riesigen inneren Räume können entsprechend grös- sere Mengen von zu fi ltrierenden Teilchen eingelagert werden, bevor die statische Anz ehung des Adsorbens nicht mehr genügt, weitere geladene Teilchen in die Kan les ruktur des Trägermate¬ rials hineinzuziehen. Das im Trägermaterial vorhandene Wasser, das als Transportmedium dienen kann, wird durch einzulagernde geladenene Teilchen sukzessive aus den Kanälen verdrängt. Die Aufnahmefähigkeit hängt folglich zum einen von den Anziehungs¬ kräften des Zeoli thmateri a Ls ab; die Tei Ichen-, grösse der einge¬ lagerten geladenen Teilchen hat keinen wesentlichen Einfluss auf die mengenmässi ge Kapazität.

Dieser Mechani.s us bevorzugt somit polar hochwertige Teilchen und Partikel, z.B. Viren; ni ederwerti gere Moleküle können da¬ durch aus der Kan lestruktur, bzw. über die Trägermaterial-Ober¬ flächenporen wieder verdrängt werden. Es wird folglich auch eine Selektion möglich, die durch die geeignete Wahl der Kanälequer- s.chnitte und Oberflächenporen des Trägermaterials, d.h. durch

die Sekundärporen- und Kaπä lestruktur, gesteuert wird. Durch die Möglichkeit, Zeolithe mit Poren kleiner als 3 Angström in der erfindungsgemässen Molekularsiebanordnung direkt in wässerigen Medien einzusetzen, können Viren oder allgemein Erreger, aus Flüssigkeiten, z.B. Blut oder Blutplasma, ausfiltriert werden.

Vorzugsweise wird beim Einsatz in Blut das Materi a leompound aus Adsorbens- und porösem Trägermaterial mit Wasser vorbeladen, da¬ mit dem zu filtrierenden Medium kein Wasser, sondern einzig po¬ lar erfassbare Teilchen entzogen werden können. Bei einem Ein¬ satz in gasförmigem Medium kann auch eine Vorbeladung der Trä- germaterialhoh Iräume mittels eines innerten Gases erfolgen.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Materia leompounds ist die Einsparung an Energie bei der Desorption des Adsorptivs. Weil die eingelagerten Teilchen nur in der Kan lestruktur des Trägermateπ " a Is vorgelagert sind, nicht jedoch an den inneren Oberflächen des Zeo li thmateri a Is adsorbiert werden, so kann mit wesentlich weniger Energie und folglich auch geringeren Tempera¬ turen eine Regenerierung oder eine Ausspülung erfolgen. Die Wahl des Trägermaterials wird dadurch vereinfacht, d.h. es können auch Kunststoffe, z.B. in Form von Fasern als Trägermaterialien, mit riesiger Oberfläche und damit hoher Dynamik für wiedervei— wendbare Materi a l-Compounds Verwendung finden«

In nicht brennbare, poröse Trägermaterialien, z.B. Stein, Bims, Tonerden, geschäumte Metalle, etc., eincompoundi erte Adsorben- sien kleiner als 3 Angström können zur Reinigung von Abgasen an Verbrennungsmaschinen eingesetzt werden, wobei eine Regenerie¬ rung durch Auswaschen möglich ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kön¬ nen bei der Verwendung herkömml cher Zeolithe mit Poren grösser als 3 Angström, deren Poren z.B. verklebt werden, ähnliche Re¬ sultate erzeugt werden, wenn ZeoLithporen grösser als 3 Angström durch einen F Lm oder eine Haut, die undurchlässig für Wassermo- LeküLe ist, überspannt und verschlossen werden und damit der Eintritt von Wassermolekülen verhindert wird. Die Haut kann aus

Metall, z.B. Aluminium, bestehen. Die den Zeolithen bzw. Moleku¬ larsieben eigene Anziehungskraft kann dadurch nicht durch in der Kanä Lestruktur des Trägermaterials eingelagerte Wassermoleküle aufgehoben werden. Die Ad/Absorpti onskräfte der Mo leku larsi eb- teilchen mit Poren grösser als 3 Angström bleibt wie bei den Zeolithen mit Poren kleiner 3 Angström erhalten.

Im Vergleich zur Aktivkohle weist das erfi ndungsgemässe Mate- rialco pound folglich eine wesentlich höhere Dynamik, Kapazität, einen geringeren Energieaufwand bei der Desorption (Regenera¬ tion) und zudem bessere Formstabi lität auf. In Gestalt von Kap¬ seln oder Tabletten kann das Materia leompound anstelle von Ak¬ tivkohle, z.B. zum Aufnehmen von im Magen-/Darmsaft vorhandenen Partikeln wie Viren, Bakterien und dgl. eingenommen werden. Durch Beifügen von hartmagnetischen Zusätzen im Co pound kann dieses nach Durchlaufen einer Transportst recke im zu reinigenden Medium einfach zusammen mit den eingefangenen Partikeln wieder ausgeschieden werden.

Die grösste Dynamik der erf ndungsge ässen Produktes wird in Form von Fasern erreicht, da diese eine pro Gewichtseinheit sehr grosse Oberfläche aufweisen und dennoch, z.B. in Gestalt eines Vlieses, einfach in flüssigen und gasförmigen Medien zu handha¬ ben sind.

In der Gestalt von Faserschnitzeln, denen eine weitere Komponen¬ te beigegeben ist, kann das erfi ndungsgemässe " Materi al in Zirku¬ lation, z.B. in der Blutbahn eines Lebewesens, gebracht werden und ansch li essend durch entsprechende Mittel, z.B. Magnetf lder, wenn die zusätzliche Komponente magnetisch erfassbar ist, wieder aus der Zirkulation ausgeschieden werden. Da die zusätzliche Komponente vorzugsweise selbst keine Anziehungskraft aufweist, können Zusammenballungen in der Zirkulationsbahn vermieden wer¬ den.

Durch das Einbinden des erfindungsgemässen Materi a leompounds in vorzugsweise hygroskopische Flüssigkeiten, Salben oder Cremes kann der Zutritt von Erregern zu Wundstellen verhindert und zu¬ gleich auf der Wundstelle befindliche Erreger dieser entzogen werden .

ERSATZBLATT

Die Erfindung wird anhand von Beispielen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine stark vergrösserte Faser mit darin eingebauten Zeolithen,

Figur 2 eine synthetische Killerzelle Cin Gestalt eines Faser¬ schnitzels) in ca. zehntausendfacher Vergrösserung,

Figur 3 einen Querschnitt durch eine Faser mit Zeolithtei Lehen mit Porengrösse grösser als 3 Angström (beladen),

Figur 4 einen Querschnitt durch eine Faser mit Zeoli thtei Lehen mit Porengrösse kleiner als 3 Angström (unbeladen) und

Figur 5 eine vergrösserte Darstellung einer Pore bzw.- eines Ka¬ nals in einer Faser gemäss Figur 4.

In Figur 1 ist ein Abschnitt einer Faser 1 dargestellt, in wel¬ cher Zeolithe 2 in Form von feinstem Pulver oder Granulat einge¬ baut sind. Der Einbau der Zeolithe 2 in die Trägerstruktur, d.h. in das Material, aus dem die Faser 1 hergestellt ist, ist nicht Gegenstand dieser Erfindung. Es bestehen verschiedene Möglich¬ keiten, das Zeolithteil 2 während des Spinnvorganges der Faser 1 bei zufügen.

Die Faser 1 selbst besteht aus einem Material mit einer offenpo¬ rigen Struktur. Diese ermöglicht die Aufnahme bzw. Abgabe von Wasser und Wasserdampf. Wasserdampf aufnehmende Fasern 1 ohne Zeolithe 2 sind bekannt; ein Verfahren zur Herst llung einer soLchen Faser 1 wird z.B. in der EP-B1-0 029 949 und in der Zeitschrift Chemiefasern/Textil ndustrie, 31/82 (1981, Seiten 112 - 116) erläutert.

Wenn in einer solchen Faser 1, deren Poren 3 und Kanäle 4 einen Querschnitt von ca. 1000 nm und Zeolithteile 2 mit Primärporen- grösse grösser als 3 Angström eingebaut sind, so können damit Partikel 5 wie Viren, Bakterien und Moleküle 6 aus der Umgebung gefiltert werden, welche durch die Poren (Sekundärporen) 3 auf der Oberfläche des Trägermaterials in dieses eindringen können und von den Anz ehungskräften der Zeolithe 2 angezogen werden. Da Wassermoleküle 6 mit ca. 2,9 Angström immer kleiner als die (Primäi—) Poren 13 eines eingebauten herkömml chen 3-Angström- oder grösser als 3-Angström-Zeolithtypen sind und durch die Po-

ren 13 an die inneren Oberflächen der Zeolithe 2 gelangen, ist ein sinnvoller Einsatz in der freien flüssigen oder gasförmigen Phase in der freien Atmosphäre bzw. dem flüssigen Medium wegen kurzzeitiger Beladung mit Wassermolekülen nicht gegeben.

Die Anziehungskraf eines herkömmlichen Molekularsiebgranulat¬ korns nimmt durch die EinLagerung, d.h. Adsorption, von Molekü¬ len über seine Primärporen 13 demzufolge bis zu einer maximalen Beladung, d.h. von bis zu ca. 25 Gewichtsteilen, in der freien Atmosphäre stetig und schnell ab.

Werden nun erfi ndungsgemäss, wie in Figur 4 dargestellt, Zeo¬ lithe 2 mit einer Porengrösse kleiner als 3 Angström, z.B. 2,6 Angström, in die Faser 1 eingebaut, so können die durch die Ka¬ näle 4 einer porösen Faser 1 eintretenden Molekel, Partikel, etc., nur bis zum Nahbereich der eingebauten Zeo l thtei Lehen vordringen; ein Eintritt in die Primärporen 13 hingegen ist nicht möglich. Auch das Wassermolekül kann die Pri märporendurch- messer (z.B. 2,6 Angström) des Zeolithes 2 der Ana l cytgruppe nicht beladen (vgl. Figur 5). Auf diese Weise bleibt die Anzie¬ hungskraft der Zeolithe 2 weitgehend aufrechterhalten, und die Sekundärporenst ruktur des Trägermaterials, welche vorzugsweise im Nanometer/Mi kronbere eh gross gewählt wird, kann eine sehr grosse Menge von polar erfassbaren Teilchen, Molekeln, aber auch Bakterien, Viren, und dergl. aufnehmen und zurückhalten. Auch bei beladenen Trägermaterialkanälen 4 bleibt die Anziehungskraft der Zeoli thkri sta l le erhalten, so dass an Polarität höherwertige Teilchen durch die z.B. mit Wasser beladenen Kanälestruktur di¬ ffundieren können. Der entsprechende Teil an Wasser wird nach aussen verdrängt. Die weitere Beladung hört erst auf, wenn ein Gleichgewicht zwischen Adsorbens und Adsorptiv eintritt. Bindet man das Zeo lithmateri a l in Kunststoffe ein, so lässt sich das alkalische Zeolith-Materia L (PH-Wert ca. 11,5) auch in alka¬ liempfindlichen Substanzen verwenden, da ein direkter Kontakt mit dem zu reinigenden Medium, z.B. im Nahrungsmi ttelberei ch und Hygienebereich, nun verhindert wird. Als Trägerstoff eignet sich dazu beispielsweise Polyamid, Polyacryl, aber auch Aktivkohle; für hitzbeständige Verwendungen auch Erden oder Metalle.

Der erfindungsgemässe Mechanismus kann mit herkömmlichen Zeo¬ lithen 2 mit Poren grösser als 3 Angström angenähert auch er¬ reicht werden, indem die Poren 13 durch einen Film oder eine Haut wassermoleküldicht überspannt bzw. verschlossen werden. Die den Zeolithen bzw. Mikrosieben eigene Anziehungskraft kann da¬ durch nicht mehr durch in der Kanälβstruktur des Trägermaterials eingelagerte WassermoLeküle aufgehoben werden. Die Ad/Absorp- tionskräfte bLeiben wie bei den Zeolithen mit Poren kleiner als 3 Angström erhalten.

Wie bereits oben angedeutet, wird es nun möglich, z.B. Bakterien von einer Grosse von z.B. 2 Mikron oder Viren mit einer Grosse von z.B. zwischen ca. 8 und 400 nm, aus Flüssigkeiten oder aus der Gasphase zu trennen. Insbesondere die Viren weisen eine stark geladene Oberfläche auf und werden dadurch von der Ladung der im Trägermaterial eingebundenen Adsorbensien in die (sekun¬ däre) Kanälestruktur des Trägermaterials hineingezogen. Da die Wassermoleküle nicht in die Primärporen des Zeoliths eintreten können, verzögern sich die Viren in der Kanälestruktur des Trä¬ germaterials. Die Wassermoleküle werden nachfolgend sukzessive wieder durch die vom Zeolith angezogenen Teilchen aus der Kanä¬ lestruktur des Trägermateri als über deren Oberflächenporen ver¬ drängt. Das Wasser dient demzufolge als Transportmedium. Es wird möglich, durch ein mit Wasser vorbeladenes Trägermateri al ver¬ schiedenste Partikel, Bakterien und Viren, auch Pestizide aus der Umgebung anzuziehen und einzulagern.

Es ist beispielsweise möglich, einen Mund- und Nasenschutz mit aus Fasern und der erfindungsgemässen Molekularsiebanordnung hergestellten Vlies als Filter gegen das Eindringen von Viren und Bakterien usw. herzustellen und damit die Infektionen durch die Atemwege (Influenza, Schnupfen, Adeno- und Corona- wie Ruth¬ infektionen) und weitere Infektionen (Pocken, Röteln, Wildpok- ken, Mumps, Masern, etc.) zu verhindern. Durch die genannten Filter we.rden die an Tröpfchen, die beim Niessen entstehen, ge¬ bundenen Viren aufgefangen und zurückgehalten.

Die erf ndungsgemässe Textilfaser, Watte oder das Vlies kann als Wattebausch, als Atemschutzmaske, aber auch als Filter in Belüf- tungs- und Klimaanlagen eingesetzt werden.

Da die alkalischen Eigenschaften des Zeolithmaterials durch den Einbau in ein poröses Trägermaterial keinen Einfluss mehr auf die zu reinigenden Stoffe haben, ist es möglich, Blut und Plasma von darin enthaltenen Partikeln, wie Bakterien, Viren, etc., zu reinigen, indem letzteres durch einen mit entsprechend präpa¬ riertem Fasermaterial gefüllten Schlauch geleitet und dem men¬ schlichen oder tierischen Körper nach dem Durchleiten wieder zu¬ geführt wird.

Wird dem Compound zusätzlich noch hartmagne isches Metallmate¬ rial beigemengt, z.B. (MeC03 + Fe03), so können die in der zu reinigenden Flüssigkeit zirkuli erend-en Compouπd : tei Ichen, z.B. in Gestalt von Faserschnitzeln lokalisiert und auch wieder ausge¬ schieden werden. Diese Faserschnitzel haben folglich die Wirkung einer Killerzelle, die mit ihr in der Flüssigkeit mitschwimmende Partikel (Viren, Bakterien etc.) einfangen. Eine solche Killer¬ zelle kann beispielsweise aus porösen Material hergestellten Fa¬ serschnitzeln nach der erfindungsgemässen Molekularsiebanordnung bestehen. Die Poren CPri märporen) des synthetischen Zeolithkri- stalls weisen einen Durchmesser von weniger als 3 Angström, z.B. 2,6 Angström, auf. Die synthetische Faser besitzt eine Poren¬ struktur mit einem Durchmesser von z.B. 1000 Monometern. Das Fa¬ serschnitzel selbst weist einen Durchmesser von etwa 8 Mikron und eine Länge von 8 bis 10 Mikron auf, eine Grosse, die etwa einem T4-He Ifer lymphozyten entspricht. Als hartmagnetisches Ma¬ terial kann beispielsweise, wie oben bereits angeführt, MeC03 und Fe03, zugesetzt werden, und zwar in Form von vorgebranntem oder vorgesintertem und zu einer Tei Lchengrösse von etwa 0,2 Mi¬ kron gemahlenem Werkstoff.

Diese Faserschnitzel können einer Flüssigkeit, z.B. in die Blut¬ bahn oder Blutplasmakonserven, eingeschleust und nach einer ge¬ wissen Zeit mittels magnetischer Felder wieder ausgeschieden werden.

Zum Ausscheiden kann ein Faservliesmaterial gleicher Materialzu¬ sammensetzung wie die Faserschnitzel mit hartmagnetischen Teil¬ chen (und somit erfassbar) verwendet werden, wobei das Faser-

ERSA TZBLATT

vli esmateria L jedoch zusätzlich magnetisiert wurde und beim Durchfluss die magnetisch erfassbaren Faserschnitzel zurückhält.

Der Einsatz ist nicht nur in organischen Flüssigkeiten, sondern auch zur Filtrierung von flüssigen Nahrungsmitteln möglich, wo¬ bei die ' Fasern/Faserschnitzel, wenn nötig, vor deren Einsatz mit Wasser steril vorgeladen werden.

Die eben beschriebenen synthetischen Killerzellen können zur Isolierung von bekannten und unbekannten Erreger/Virustypen be¬ nutzt werden, wenn diese nach Durchlaufen der Blutbahn, bei¬ spielsweise durch Vakuumtechnik aus dem Materi a leompound extra¬ hiert werden. Selbstverständlich können synthetische Killerzel¬ len auch lokal in das Lymphatische System eingebracht werden. Zum besseren Verständnis der Grössenverhältni sse zeigt Figur 2 in ca. zehntausendfacher Vergrösserung eine synthetische Killei— zel le.

Mit den beschriebenen Verwendungen zum Einfangen von Viren, Bak¬ terien und dergl. kann der Mater aleompound in entsprechender Darreichungsform, z.B. m t einem hitzefesten Trägermaterial wie Tonerde, etc., zur Reinigung von Abgasen von Verbrennungsmotoren eingesetzt werden, z.B. am Ausgang des Schalldämpfers oder als separates Austauschteil.

Filter aus dem erfindungsgemässen Materi a Leompound können auch in Klima- und Lüftungsanlagen von Gebäuden und Fahrzeugen, auch Staubsaugern im Haushalt, eingesetzt werden und ermöglichen das Ausfiltrieren nicht nur von Staubpartikeln, sondern auch von ge¬ sundhe tsschädlichen Erregern (Viren, Bakterien etc.), da deren Zeolithmater-iaLantei l mit seinen Primärporen von ca. 2,6 Ang¬ ström nicht durch die allgegenwärtigen Wassermolekülen direkt beladen und deren Wirkung aufgehoben wird.

Ein Einsatz ist auch möglich als Einlage in Schuhen zur Verhin¬ derung der Einlagerung von Sporen, die zu Fusspi Iz führen kön¬ nen.

Weiter besteht die Möglichkeit, den Materi a Leompound zur Luft¬ trocknung in Fahrzeugluftdruckbremsen einzusetzen, wodurch ge¬ genüber dem herkömmlichen Zeoli thgranulat mit einer Primärporen-

grösse ab 3 Angström, eine etwa vierfache Aufnahmekapazi tat an Feuchtigkeit möglich ist, bzw. mit einem wesentlich geringeren Volumen gearbeitet werden . ann.

Ein weiterer Verwendungsbereich ist z.B. in Gestalt eines Faser¬ zopfes, dessen Fasern aus dem Materialco pound hergestellt sind, in Isoli erg lasabstandhaltern.

Mit dem Materialcompound hergestellte Einsätze in Verschlüssen von Behältnissen oder an deren inneren Oberflächen dienen dazu, den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen, bzw. den Inhalt zu ent¬ feuchten.

Eine weitere Verwendung des erfindungsgemässen Materi alcompounds in Gestalt von Fasern ist die Herstellung von Filtermatten, Ope- rations- und Taschentüchern, Windeln und anderen Hygienearti¬ keln. Die im Taschentuchmaterial (Zellulose) eingearbeiteten Fa¬ sern entziehen der auf dieses aufgebrachten Feuchtigkei die an¬ steckenden Partikel, wie Viren, etc. Die herkömmliche infektiöse Verbreitung durch das Tuch beim Wiedergebrauch wird dadurch sehr stark verringert. Analog können auch andere Tücher und Tampons im Hygienebereich mit der erfindungsgemässen Faser angereichert werden.

Bei grosstechnischen Anlagen können durch den Einsatz des Mate¬ ri a leompounds aus Wasser darin enthaltene Pestizide und dgl. ge¬ fi ltert werden, wobei eine Regeneration des Fi Itermateri a leom¬ pounds, wie bereits oben erwähnt, mit geringem Energieaufwand mögli ch ist.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Materi alcompounds ist das Einbinden von Viren auf Pflanzen. Wird das Materialcompound als Faserschnitzel z.B. mit Früchtewachs vermischt und durch Sprühen auf Pflanzen aufgebracht, so werden die Pflanzen vor Ei— regern, z.B. Tabakmosaik-Stäbchen, Viren von Tabakpf Lanzen, ge¬ schützt.

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