Titel

Überwachungsanordnung und Verfahren zur Überwachung

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Überwachungsanordnung mit einem Zentralmodul und mindestens einem Clientmodul wobei dem Clientmodul Bilddaten bereitgestellt sind.

Kamerabasierte Überwachung findet im öffentlichen als auch im privaten und gewerblichen Bereich Einsatz. Dabei werden die von den Kameras aufgenommenen Bilder und/oder Videos zumeist an eine Zentrale zur Speicherung und/oder Auswertung übersendet. Häufig ist die Qualität der aufgenommenen Bilder und/oder Videos sehr gut, beispielsweise 4K, sodass deren Übertragung an die Zentrale einen großen Datenstrom bedeutet.

Beispielsweise beschreibt die Druckschrift DE 102018219067 Al ein Verfahren zur lokalen Komposition von personenbezogenen, verteilt gespeicherten Nutzerdaten. Dabei ist ein zentraler Zugriffsserver vorgesehen, der als Zugriffsknoten für einen Clientcomputer zur zentralen Koordination der Zugriffe dient.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Überwachungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Überwachung, ein Computerprogramm und ein Speichermedium. Bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den beigefügten Figuren.

Die Erfindung betrifft eine Überwachungsanordnung. Die Überwachungsanordnung umfasst ein Zentralmodul und mindestens ein Clientmodul, vorzugsweise eine Mehrzahl an Clientmodulen, beispielsweise mehr als zehn. Das Zentralmodul kann beispielsweise als ein Computer, Rechner, Server oder eine Cloud ausgebildet sein. Die Clientmodule sind vorzugsweise dezentral angeordnet, beispielsweise innerhalb eines Überwachungsbereichs. Die Überwachungsanordnung ist vorzugsweise zur Überwachung des Überwachungsbereichs ausgebildet.

Dem Clientmodul sind Bilddaten bereitgestellt. Die Bilddaten können Bilder, Einzelbilder oder Videos bilden und/oder umfassen. Beispielsweise sind die Clientmodule hierzu mit einer Kamera datentechnisch verbunden oder Teil einer Kamera. Die Bilddaten sind vorzugsweise qualitativ hochwertig, beispielsweise 4K oder HD. Das Clientmodul weist eine Analyseeinheit und eine Verarbeitungseinheit auf. Insbesondere können Verarbeitungseinheit und Analyseeinheit eine gemeinsame Einheit bilden. Die Analyseeinheit und/oder die Verarbeitungseinheit sind insbesondere als Softwareeinheiten ausgebildet, alternativ als Hardwareeinheiten, beispielsweise umfassend ein Rechnermodul, Prozessor oder eine Datenverarbeitungseinheit. Insbesondere sind der Analyseeinheit die Bilddaten bereitgestellt, insbesondere unverarbeitet, unkomprimiert und/oder in voller Qualität.

Die Analyseeinheit ist ausgebildet, in den Bilddaten Interessensbereiche zu detektieren und/oder zu bestimmen. Insbesondere wertet die Analyseeinheit hierzu die Bilddaten aus, beispielsweise mittels Bildauswertungsalgorithmen und/oder -verfahren, im Speziellen basierend auf Objekterkennung. Insbesondere ist die Analyseeinheit ausgebildet, ein neuronales Netz und/oder Maschine-Iearning-Algorithmen zur Bestimmung der Interessensbereiche anzuwenden. Interessensbereiche sind beispielsweise Abschnitte und/oder Bereiche der Bilddaten, insbesondere in Bildern oder Videos der Bilddaten, die von einem Benutzer und/oder für eine Aufgabe relevant und/oder von besonderem Interesse sind. Beispielsweise ist für einen Benutzer und/oder eine Anwendung selten das gesamte Bild und/oder Video von Interesse, zum Beispiel, ist der Hintergrund häufig irrelevant. Zum Beispiel ist für Anwendungen und/oder einen Benutzer ein statischer Bildbereich uninteressant oder von geringerem Interesse als bestimmte Objektarten, beispielsweise bewegte Objekte, Personen, Koffer oder Waffen. Die Interessensbereiche umfassen, zeigen und/oder beschreiben Bereiche in den Bildern der Bilddaten und/oder der Bilddaten, in denen für den Benutzer und/oder die Anwendung relevante und/oder interessante Objekte detektierbar sind. Beispielsweise sind Interessensbereiche Bereiche und/oder Abschnitte in Bildern, die Gesichter zeigen, Nummernschilder, Waffen oder sicherheitsrelevante Ereignisse. Insbesondere sind die Interessensbereiche begrenzte Abschnitte und/oder Bereiche innerhalb eines Bildes, eines Videos bzw. Videoframes. Im Speziellen ist die Analyseeinheit ausgebildet, für die detektieren Interessensbereiche Form, Position und/oder Lage als Zusatzdaten zu bestimmen und/oder bereitzustellen.

Die Verarbeitungseinheit ist ausgebildet, komprimierte Bilddaten zu generieren. Insbesondere werden die komprimierten Bilddaten basierend auf und/oder aus den Bilddaten generiert. Das Generieren der komprimierten Bilddaten erfolgt insbesondere unter Kenntnis und/oder Zuhilfenahme detektierter Interessensbereiche. Die komprimierten Bilddaten sind insbesondere zur Übersendung und/oder datentechnischen Übermittlung ausgebildet. Die komprimierten Bilddaten sind insbesondere codierte Bilddaten. Beispielsweise sind hierzu die Bilddaten codiert und komprimiert. Das Komprimieren und/oder Codieren erfolgt insbesondere unter Kenntnis und Verwendung detektierter Interessensbereiche, beispielsweise in dem die detektierten Interessensbereiche anders als Nicht-Interessensbereiche komprimiert und/oder codiert werden, im Speziellen das Interessensbereiche und Nicht-Interessensbereiche in unterschiedlicher Qualität komprimiert und/oder codiert werden.

Das Clientmodul umfasst eine Bereitstellungseinheit. Die Bereitstellungseinheit ist insbesondere zur datentechnischen Verbindung mit dem Zentralmodul ausgebildet, beispielsweise zur datentechnischen Kopplung des Clientmoduls mit dem Zentralmodul, vorzugsweise als drahtlose Verbindung oder als gemischte Verbindung umfassend drahtlose und kabelgebundene Verbindungsabschnitte. Die Bereitstellungseinheit ist ausgebildet, die komprimierten Bilddaten dem Zentralmodul bereitzustellen. Insbesondere kann die Bereitstellungseinheit ausgebildet sein, zusätzlich zu den komprimierten Bilddaten weitere auf den Bilddaten basierende codierte, komprimierte und/oder gepackte Bilddaten oder Daten zu übermitteln.

Das Zentralmodul umfasst eine Dekomprimierungseinheit. Die dekomprimierte Einheit ist insbesondere als eine Softwareeinheit ausgebildet, alternativ als eine Hardwareeinheit, beispielsweise umfassend eine Datenverarbeitungseinrichtung, einen Prozessor oder Computer. Die Dekomprimierungseinheit ist ausgebildet, basierend auf den komprimierten Bilddaten dekomprimierte Bilddaten zu bestimmen. Beispielsweise werden hierzu die komprimierten Bilddaten dekomprimiert, beispielsweise entpackt und decodiert. Die dekomprimierten Bilddaten sind insbesondere von einem Benutzer auswertbar und/oder einsehbar, beispielsweise durch Visualisierung auf eine Anzeige oder Verwendung in weiteren Auswertealgorithmen. Insbesondere zeigen die dekomprimierten Bilddaten die Bildabschnitte, welche Interessensbereiche zeigen und/oder zugeordnet sind, in einer erhöhten Qualität und/oder in einer Qualität, die zur weiteren Auswertung und/oder Verwendung mindestens nötig ist. Im Speziellen sind Nicht-Interessensbereiche in den dekomprimierten Bilddaten mit geringerer Qualität umfasst oder nicht umfasst.

Die Erfindung basiert auf der Überlegung, dass für Benutzer und/oder weitere Auswertungen gewisse Abschnitte in Bilddaten in höherer Qualität vorliegen müssen als andere, wobei die Übertragung der Bilder mit der erhöhten Qualität im gesamten Bildbereich unerwünscht ist, da dies die Übertragung von großen Datenmengen bedeuten würde. Durch das Übersenden von komprimierten Bilddaten, die auf der Kenntnis der detektierten Interessensbereiche erzeugt werden, kann so eine gezielte Übermittlung relevanter Bereiche mit erhöhter Qualität erfolgen, wobei gleichzeitig uninteressante Bereiche eine geringere Qualität aufweisen. Insbesondere erfolgt das Bestimmen der Interessenbereiche und das Generieren der komprimierten Bilddaten auf Seiten des Clientmoduls. Das Dekodieren erfolgt wiederum zentral im Zentralmodul, so das Clientmodul und Zentralmodul aufeinander abgestimmt sind. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass von einem Anbietermodul eine Komprimierungsapplikation und eine zugehörige Dekomprimierungsapplikation bereitgestellt ist und/oder beziehbar ist. Beispielsweise ist das Anbietermodul als ein App-Store, eine Datenbank eines Herstellers oder einer dritten Partei ausgebildet. Besonders bevorzugt werden Komprimierungsapplikation und zugehörige Dekomprimierungsapplikation als gemeinsames Applikationspaket bereitgestellt und/oder sind so beziehbar. Im Speziellen ist vom Anbietermodul eine Analyseapplikation beziehbar und/oder bereitgestellt, wobei die Analyseapplikation im Speziellen Teil des gemeinsamen Applikationspaketes aus Komprimierungsapplikation und Dekomprimierungsapplikation sein kann. Die Analyseapplikation ist insbesondere zur Ausführung durch die Analyseeinheit ausgebildet. Die Analyseapplikation ist beispielsweise zur Detektion der Interessenbereiche ausgebildet, beispielsweise basierend auf unterschiedlichen Objekten, Interessen, Benutzer und/oder Anwendungsinformationen. Insbesondere ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, die bereitgestellte Komprimierungsapplikation anzuwenden, auszuführen und/oder zu installieren, wobei durch Ausführung der Komprimierungsapplikation und/oder dessen Anwendung das Generieren der komprimierten Bilddaten erfolgt. Beispielsweise ist die Komprimierungsapplikation zur Kodierung und/oder Komprimierung der Bilddaten zu den komprimierten Bilddaten ausgebildet. Die Dekomprimierungseinheit ist ausgebildet, die zu der Komprimierungsapplikation zugehörige Dekomprimierungsapplikation zur Bestimmung der dekomprimierten Bilddaten auszuführen, anzuwenden und/oder installieren. Insbesondere ist die Überwachungsanordnung ausgebildet, jeweils die Komprimierungsapplikation und zugehörige Dekomprimierungsapplikation anzuwenden, auszuführen und/oder zu umfassen.

Insbesondere ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, bei Beziehen, Installieren, Ausführen und/oder Anwenden der Komprimierungsapplikation zu überprüfen, ob von der Dekomprimierungseinheit eine zugehörige Dekomprimierungsapplikation angewendet wird, installiert ist und/oder die Dekomprimierungseinheit zum Beziehen, Installieren, Anwenden und/oder Ausführen der zugehörigen Dekomprimierungsapplikation zu triggern und/oder dies zu veranlassen. Im Speziellen ist es vorgesehen, dass das Beziehen und/oder Installieren der Komprimierungsapplikation oder der Dekomprimierungsapplikation durch das Clientmodul oder Zentralmodul zur Installation und/oder zum Beziehen der jeweils zugehörigen Dekomprimierungsapplikation oder Komprimierungsapplikation führt. Beispielsweise wird von einem Clientmodul eine Komprimierungsapplikation oder Analyseapplikation bezogen und/oder installiert, sodass von der Verarbeitungseinheit oder dem Anbietermodul veranlasst wird, dass die Dekomprimierungseinheit die zugehörige Dekomprimierungsapplikation bezieht und/oder installiert. Diese Ausgestaltung basiert auf der Überlegung, dass Überwachungsanordnungen mit Clientmodul und Zentralmodul häufig nicht rückwärts kompatibel sind, beispielsweise sind bekannte Dekomprimierungsapplikationen in zentralen Modulen häufig inkompatibel mit den codierten Modulen auf der Clientseite. Durch die vorgeschlagene Erfindung ist die Kompatibilität beider Applikationen stets gegeben.

Optional ist es vorgesehen, dass das Zentralmodul als eine Cloud ausgebildet ist oder Teil einer Cloud ist. Das Zentralmodul und/oder die Cloud ist insbesondere zur Speicherung von Daten und/oder der zentralen Verarbeitung und/oder Auswertung von Daten, insbesondere Bilddaten, ausgebildet. Besonders bevorzugt umfasst das Zentralmodul und/oder die Cloud einen Prozessor, Arbeitsspeicher und/oder Speicherplatz besser und/oder größer als das Clientmodul.

Besonders bevorzugt umfasst die Überwachungsanordnung mindestens eine Überwachungskamera, kurz Kamera genannt, im Speziellen eine Mehrzahl an Überwachungskameras. Besonders bevorzugt entspricht die Anzahl der Überwachungskameras der Anzahl der Clientmodule. Die Überwachungskamera ist vorzugsweise als eine Farbkamera, im Speziellen als eine 4K und/oder HD Kamera ausgebildet. Die Überwachungskamera ist ausgebildet, die Bilddaten aufzunehmen und/oder bereitzustellen. Besonders bevorzugt ist es, dass die Überwachungskamera das Clientmodul umfasst und/oder das Clientmodul als eine Überwachungskamera ausgebildet ist. Alternativ ist das Clientmodul datentechnisch mit der Überwachungskamera verbunden. Im Speziellen ist jedes Clientmodul mit einer Überwachungskamera datentechnisch verbunden, alternativ ist ein Clientmodul mit einer Mehrzahl an Überwachungskamera zur Bereitstellung einer Mehrzahl an Bilddaten verbunden. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, die Bestimmung der Interessenbereiche sowie das Generieren der komprimierten Bilddaten dezentral durchzuführen, insbesondere innerhalb der Kamera und/oder in unmittelbarer datentechnischer Verbindung zur Überwachungskamera. Insbesondere ist so vorgesehen, dass von der Überwachungskamera durch Beziehen von Komprimierungsapplikationen und/oder Analyseapplikationen von einem Anbietermodul die Überwachungskameras für einen jeweiligen Benutzer und/oder Anwendung modifizierbar ist.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass die komprimierten Bilddaten die Interessenbereiche der Bilddaten und/oder Bereiche der Bilddaten bzw. der Bilder der Bilddaten, die zu den Interessensbereichen gehören, in einer höheren Qualität umfassen als Abschnitte und/oder Bereiche, die keine Interessensbereiche bilden. Insbesondere ist die höhere Qualität so gewählt, dass sie für den jeweiligen Benutzer und/oder die jeweilige Anwendung ausreichend ist, beispielsweise unreduziert und/oder 4K bzw. HD Bildabschnitte bilden. Die Nichtinteressensbereiche können insbesondere mit einer reduzierten Qualität und/oder einer Qualität gleich Null umfasst sein, wobei Qualität gleich Null einem Nichtübertragen und/oder Nichtumfassen der Nichtinteressensbereiche entspricht. Die Nichtinteressenbereiche können und/oder werden beispielsweise durch einen weiteren Datensatz und/oder Datenstrom dem Zentralmodul bereitgestellt, beispielsweise durch generelles Komprimieren und/oder Codieren der Bilddaten zu Übertragungsbilddaten, welche vorzugsweise den gesamten Bildbereich der Bilder mit reduzierter Qualität umfassen und/oder beschreiben. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, die Interessenbereiche in besserer Qualität dem Zentralmodul bereitzustellen und so nicht unnötig große Datenmengen zu übertragen, die für den Benutzer oder die Anwendung irrelevant wären.

Beispielsweise umfasst das Clientmodul eine Encodingeinheit. Die Encodingeinheit ist vorzugsweise ausgebildet, die Bilddaten zu Encodingdaten zu verarbeiten, beispielsweise durch generelles und/oder globales Codieren und/oder Komprimieren der Bilddaten, insbesondere unabhängig von den Interessensbereichen. Insbesondere ist die Encodingeinheit ausgebildet die Bilddaten in ihrer Qualität zu reduzieren und/oder in ihrer Datengröße zu reduzieren, beispielsweise durch Komprimieren und Codieren. Die Bereitstellungseinheit ist ausgebildet die Encodingdaten dem Zentralmodul bereitzustellen.

Besonders bevorzugt ist es, dass das Zentralmodul eine Decodingeinheit aufweist und eine Superpositionseinheit aufweist. Die Decodingeinheit ist beispielsweise ausgebildet, die Encodingdaten zu dekodieren und/oder zu entkomprimieren. Die Decodingeinheit bestimmt und/oder ermittelt basierend auf den Encodingdaten ein Decodingbild, wobei das Decodingbild beispielsweise dem Bild der Bilddaten in geringerer Auflösung, Qualität und/oder Detaildichte entspricht. Die Superpositionseinheit ist ausgebildet, basierend auf dem Decodingbild und den komprimierten Bilddaten ein Superpositionsbild zu generieren, beispielsweise durch Überlagern des Decodingbildes mit den in höherer Qualität umfassten Bildinhalten der komprimierten Bilddaten bzw. der Interessenbereiche. Das Superpositionsbild zeigt so Abschnitte, Bereiche und/oder Bildinhalte der Interessenbereiche in höherer Qualität und Nichtinteressenbereiche des Decodingbildes. Somit ist dem Benutzer und/oder der Anwendung ein Superpositionsbild bereitgestellt, dass die relevanten Bereiche in höherer Qualität umfasst und/oder zeigt als die anderen Bildbereiche. Insbesondere ist so das Generieren der Encodingdaten, der komprimierten Bilddaten, des Decodingbildes und des Superpositionsbilds auf unterschiedliche Module aufgeteilt.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, die komprimierten Bilddaten basierend auf einer Objektinformation eines Objekts im Interessensbereich zu bestimmen. Beispielsweise ist die Objektinformation eine Information, die den Typ, Art und/oder Bewegungsmöglichkeiten des zugehörigen Objekts beschreibt. Beispielsweise ist das Objekt ein Nummernschild, das in Form und Kennzeichen bereits in den komprimierten Bilddaten übertragen wurde, sodass statt der weiteren Übertragung des Bildinhalts des Interessensbereichs in den komprimierten Bilddaten eine Ansichtsänderung und/oder Bewegungsänderung des Objekts übermittelt wird, beispielsweise wie sich die Ansicht des bekannten Nummernschildes verändert und/oder transformiert. Dies erlaubt eine weitere Reduzierung des Datenstroms zur Übertragung der Bilddaten. Besonders bevorzugt ist es, dass die Bereitstellungseinheit ausgebildet ist, den Datenverkehr zwischen Clientmodul und Zentralmodul zu überwachen, beispielsweise die Auslastung der datentechnischen Verbindung. Die Verarbeitungseinheit ist ausgebildet, die komprimierten Bilddaten basierend auf der ermittelten Auslastung und/oder dem Datenverkehr zu bestimmen, beispielsweise komprimierte Bilddaten umfassend eine Mehrzahl an Interessensbereichen mit höherer Qualität zu bestimmen, wenn die Auslastung des Datenverkehrs gering ist wobei bei erhöhter Auslastung komprimierte Bilddaten mit weniger Interessensbereichen bestimmt und/oder übertragen werden. Beispielsweise ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, Interessensbereiche zu priorisieren und/oder ein Ranking zu erstellen.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, Interessenbereiche die bereits in komprimierten Bilddaten in höherer Qualität übertragen wurden, insbesondere mit einer Mindestqualität, wobei die Mindestqualität vorzugsweise Interessensbereichsabhängig ist, nachfolgend mit geringerer Qualität in den komprimierten Bilddaten vorzusehen. Beispielsweise werden Interessensbereiche die in den komprimierten Bilddaten bereits mit Mindestqualität oder mit allen wesentlichen und/oder benötigten Informationen übertragen wurden danach wie Nichtinteressenbereiche behandelt, beispielsweise nicht weiter mit höherer Qualität in den komprimierten Bilddaten vorgesehen werden.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bereitstellungseinheit ausgebildet ist, die komprimierten Bilddaten als progressiv codierte Bilddaten zu übertragen. Beispielsweise wird nach der Übertragung einer bestimmten Datenmenge an komprimierten Bilddaten und/oder nach einer Übertragung der relevanten Informationen in den Interessensbereichen eine Beschneidung der zu übertragenden Daten wie bei progressivem Encoding vorgesehen.

Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Übertragung von Daten zwischen einem Clientmodul und einem Zentralmodul. Einem Clientmodul sind die Bilddaten bereitgestellt und/oder werden die Bilddaten bereitgestellt, vorzugsweise von einer Kamera. Alternativ bildet das Clientmodul eine Kamera zur Aufnahme der Bilddaten. Im Clientmodul werden in den Bilddaten, insbesondere in den Bildern und/oder Videos der Bilddaten, Interessensbereiche detektiert, vorzugsweise basierend auf Bildauswertung und/oder Objekterkennung. Basierend auf den Bilddaten und den detektierten Interessensbereichen werden komprimierte Bilddaten bestimmt und/oder generiert und dem Zentralmodul bereitgestellt, insbesondere datentechnisch übersendet. Im Zentralmodul werden dekomprimierte Bilddaten zu den komprimierten Bilddaten bestimmt. Insbesondere erfolgt das Generieren der komprimierten Bilddaten mittels einer Komprimierungsapplikation und das Dekomprimieren und/oder Bestimmen der dekomprimierten Bilddaten mittels einer zur Komprimierungsapplikation zugehörigen Dekomprimierungsapplikation.

Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm, umfassend Befehle, die bewirken, dass die Überwachungsanordnung, insbesondere das Zentralmodul und/oder das Clientmodul, das Verfahren zur Übertragung von Daten zwischen dem Clientmodul und dem Zentralmodul ausführt.

Ferner betrifft die Erfindung ein computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.

Weitere Vorteile, Wirkungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den beigefügten Figuren und deren Beschreibung. Dabei zeigen:

Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer Überwachungsanordnung;

Figur 2 weiteres Ausführungsbeispiel einer Überwachungsanordnung mit Delta- Encoding;

Figur 3 Ausführungsbeispiel eine Überwachungsanordnung mit Berücksichtigung des Datenverkehrs.

Figur 1 zeigt eine Überwachungsanordnung 1. Die Überwachungsanordnung 1 umfasst mindestens ein Clientmodul 2 und ein Zentralmodul 3. Das Clientmodul 2 und das Zentralmodul 3 sind datentechnisch miteinander verbunden. Das Zentralmodul 3 ist beispielsweise zentral bei einem Hersteller, Sicherheitsdienstleister und/oder einer Überwachungszentrale angeordnet. Insbesondere bildet das Zentralmodul 3 eine Cloud. Das Clientmodul 2 ist dezentral, beispielsweise in einem Überwachungsbereich angeordnet. Der Überwachungsbereich ist mit Videokameras videotechnisch überwacht, wobei Bilddaten 4 dem Clientmodul 2 bereitgestellt werden. Die Bilddaten 4 sind insbesondere von hoher Qualität, beispielsweise HD oder 4K.

Das Clientmodul 2 umfasst eine Analyseeinheit 5 und eine Verarbeitungseinheit 6. Der Analyseeinheit 5 sind die Bilddaten 4 bereitgestellt, wobei der Verarbeitungseinheit 6 ebenfalls die Bilddaten 4 bereitgestellt sind sowie Ergebnisse und/oder Daten der Analyseeinheit 5.

Das Übertragen der gesamten Bilddaten 4 an das Zentralmodul 3 in der hohen Qualität würde zu einem großen Datenverkehr führen. Häufig sind nicht alle Bereiche und/oder Abschnitte von Bildern zur Weiterverarbeitung und/oder Auswertung. Die Überwachungsanordnung 1 ist ausgebildet, komprimierte Bilddaten dem Zentralmodul 3 bereitzustellen, sodass nur diese Bildbereiche in hoher Qualität übertragen werden, die in dieser Qualität benötigt werden. Die Überwachungsanordnung 1 weist den Vorteil auf, dass zur Generierung und zur Entschlüsselung der komprimierten Bilddaten beide Seiten, Zentralmodul 3 und Clientmodul 2, aufeinander abgestimmt und somit jederzeit kompatibel sind. Dies basiert auf der Überlegung beide Seiten, Zentralmodul 3 und Clientmodul 2, zu kontrollieren.

Von einem Anbietermodul 7 sind Applikationen beziehbar, insbesondere erwerbbar, herunterladbar und/oder skalierbar. Das Anbietermodul 7 ist beispielsweise ein App-Store. Vom Anbietermodul 7 sind insbesondere eine Komprimierungsapplikation 8, eine Dekomprimierungsapplikation 9 und eine Analyseapplikation 10 beziehbar. Beispielsweise ist ein Benutzer an bestimmten Bildbereichen und/oder Objekten bzw. Ereignissen in den Bilddaten 4 interessiert, beispielsweise an Gesichtern oder Nummernschildern. Hierzu kann der Benutzer eine Komprimierungsapplikation 8 beziehen und/oder herunterladen, die dem Generieren von komprimierten Bilddaten 11 dient, in denen die Bildabschnitte und/oder Bildbereiche mit diesen Objekten und/oder Ereignissen in erhöhter Qualität gegenüber anderen Bereichen umfasst und/oder gespeichert sind. Das Beziehen und/oder Installieren der Komprimierungsapplikation 8 führt automatisch und/oder veranlasst zum Installieren und/oder Verwenden der zugehörigen Dekomprimierungsapplikation

9 im Zentralmodul 3, insbesondere durch eine Dekomprimierungseinheit 12. Ferner kann durch das Verwenden und/oder Installieren der Komprimierungsapplikation 9 durch das Clientmodul 2 bzw. durch die Verarbeitungseinheit 6 veranlasst werden, eine zugehörige Analyseapplikation

10 auf der Analyseeinheit 5 zu installieren und/oder deren Verwendung durch die Analyseeinheit 5 zu veranlassen. Somit ist gewährleistet, dass Komprimierung, Dekomprimierung und insbesondere Analyse stets aufeinander abgestimmt sind und kompatibel zueinander.

Die Analyseeinheit 5 des Clientmodul 2 ist ausgebildet, die bereitgestellten Bilddaten 4 auszuwerten, insbesondere die von den Bilddaten 4 umfassten Bilder und/oder Videos auf das Vorliegen von Interessensbereichen zu untersuchen.

Die Interessensbereiche sind beispielsweise die Bildbereiche, die Objekte oder Ereignisse und zeigen, an denen ein Benutzer oder eine weitere Auswertung interessiert ist. Beispielsweise ist die Analyseeinheit 5 ausgebildet, mittels der Analyseapplikation 10 eine Objekterkennung und/oder Ereigniserkennung auf die Bilddaten 4 anzuwenden, insbesondere unter Verwendung von neuronalen Netzen. Als Ergebnis werden von der Analyseeinheit 5 die Interessensbereiche an die Verarbeitungseinheit 6 bereitgestellt, insbesondere ergeben sich durch die Interessensbereiche die verbleibenden Bildbereiche als Nichtinteressensbereiche.

Die Verarbeitungseinheit 6 ist ausgebildet, basierend auf den detektierten Interessensbereichen 14 und den Bilddaten 4 die komprimierten Bilddaten 11 zu bestimmen. Hierzu werden die Interessensbereiche 14 in den komprimierten Bilddaten 11 in höherer Qualität vorgesehen als Nichtinteressensbereiche. Insbesondere werden die so aufgebauten Bilder und/oder Bilddaten umfassend die Interessensbereiche und/oder Bildinhalte der Interessensbereiche codiert und komprimiert. Die komprimierten Bilddaten 11 sind dem Zentralmodul 3, insbesondere der Dekomprimierungseinheit 12 bereitgestellt. Ferner sind die komprimierten Bilddaten 11 einer Speichereinheit des Zentralmoduls 3 bereitgestellt. Die Dekomprimierungseinheit 12 ist ausgebildet, basierend auf den komprimierten Bilddaten 11 die dekomprimierten Bilddaten 16 zu bestimmen, beispielsweise durch Dekomprimieren und Dekodieren der komprimierten Bilddaten 11. Die dekomprimierten Bilddaten 16 werden beispielsweise durch eine Anzeigeeinheit angezeigt und/oder visualisiert. Im Speziellen sind von der Analyseeinheit 5 die Interessenbereiche 14 bereitgestellt, sodass in der Anzeige und/oder Visualisierung der dekomprimierten Bilddaten 16 die Interessensbereiche 14 beispielsweise hervorgehoben sind, beispielsweise durch Umrahmung oder farbliches Hinterlegen.

Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Überwachungsanordnung 1, wobei hier zur Generierung der komprimierten Bilddaten 11 eine Delta-Codierung vorgesehen ist. Dies basiert insbesondere auf der Überlegung, dass statt dem Kodieren und Komprimieren eines gesamten Bildes oder Frames, die Generierung der komprimierten Bilddaten das Kodieren und/oder Komprimieren von Delta-Bereichen vorsieht. Dies kann beispielsweise ein komplettes Bild oder ein Bildabschnitt sein. Beispielsweise ist im Falle eines detektierten Autounfalls das gesamte Bild in höchster Qualität, beispielsweise HD, an das Zentralmodul 3 zu übersenden. Dieses hochaufgelöste Bild kann insbesondere mit Encodingdaten überlagert werden, wobei beispielsweise die Encodingdaten eine übliche qualitätsreduzierte Komprimierung und Kodierung der Bilddaten 4 bildet.

Das Clientmodul 2 umfasst wie im Ausführungsbeispiel zu Figur 1 die Analyseeinheit 5 und die Verarbeitungseinheit 6. Ferner umfasst das Clientmodul 2 eine Encodingeinheit 18 und eine Decodingeinheit 19. Die Encodingeinheit 18 ist ausgebildet, Encodingdaten 20 zu generieren, die eine qualitätsreduzierte Kodierung und Komprimierung der Bilddaten 4 bilden. Die Encodingdaten 20 sind der Decodingeinheit 19 des Clientmodul 2 bereitgestellt, ferner sind die Encodingdaten 20 dem Zentralmodul 3, insbesondere einer Decodingeinheit 19 des Zentralmoduls 3, bereitgestellt. Die Decodingeinheit 19 ist ausgebildet, die Encodingdaten 20 zu dekodieren und/oder zu dekomprimieren, sodass die dekomprimierten, qualitätsreduzierten Bilder und/oder Bildinhalte erhalten werden.

Die Verarbeitungseinheit 6 ist ausgebildet, basierend auf den bereitgestellten Interessensbereichen 14, den Bilddaten 4 und den bereitgestellten dekomprimierten und dekodierten Encodingdaten 21 die komprimierten Bilddaten 11 zu generieren. Somit ist es möglich, dass die komprimierten Bilddaten 11 nur ein Delta umfassen, wobei das Delta beispielsweise den Unterschied der Interessensbereiche 14 zwischen den Bilddaten 4 und den qualitätsreduzierten dekomprimierten und dekodierten Encodingdaten 21 bilden. Die komprimierten Bilddaten umfassen somit im Wesentlichen den Bildinhalt der Interessensbereiche 14 der in den Encodingdaten 20 durch die Qualitätsreduzierung verloren gegangen ist.

Die Dekomprimierungseinheit 12 bestimmt basierend auf den komprimierten Bilddaten 11 die dekomprimierten Bilddaten 16, wobei hierzu von der Decodingeinheit 19 die dekodierten und dekomprimierten Encodingdaten 21 zur Superposition bereitgestellt sind. Die Anzeigeeinheit 17 kann so Bilder anzeigen, die die Interessensbereiche 14 in hoher Qualität basierend auf den komprimierten Bilddaten 11 zeigen und die Nichtinteressenbereiche basierend auf den Encodingdaten 20 mit geringerer Qualität zeigen. In der Speichereinheit 15 werden insbesondere die komprimierten Bilddaten 11, die Encodingdaten 20, die dekodierten und/oder dekomprimierten Encodingdaten 21 gespeichert.

Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Überwachungsanordnung 1 bei der die Generierung der komprimierten Bilddaten 11 unter Berücksichtigung des Datenverkehrs erfolgt. Hierzu umfasst das Zentralmodul 3 eine Managementeinheit 22 und das Clientmodul 2 umfasst eine Kommunikationsmanagementeinheit 23. Die

Kommunikationsmanagementeinheit 23 ist ausgebildet, die Auslastung des Datenverkehrs vom Clientmodul 2 zu Zentralmodul 3 zu bestimmen. Die Verarbeitungseinheit 6 ist dabei ausgebildet, die Generierung der komprimierten Bilddaten basierend auf diesen Daten zu planen und/oder durchzuführen. Beispielsweise ist die Verarbeitungseinheit 6 ausgebildet, komprimierte Bilddaten 11 mit einer Vielzahl an Interessensbereichen dann zu generieren, wenn der Datenverkehr bzw. die Auslastung gering ist, sodass größere Datenmengen übertragbar sind. Wird von der Kommunikationsmanagementeinheit 23 eine hohe Auslastung des Datenverkehrs zwischen Clientmodul 2 und Zentralmodul 3 bestimmt, wird von der Verarbeitungseinheit 6 das Generieren von komprimierten Bilddaten 11 mit weniger Interessensbereichen und/oder Interessensbereichen mit verringerter Qualität veranlasst, sodass eine Sicherstellung der Übertragung von Encodingdaten und komprimierten Bilddaten 11 zwischen Clientmodul 2 und Zentralmodul 3 gegeben ist.