Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MONITORING OF HIGH-VOLTAGE OR MEDIUM-VOLTAGE EQUIPMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/161929
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (100, 200, 300) for high-voltage or medium-voltage technology, having: at least one connection (101), which is designed for connection to a high-voltage or medium-voltage conductor (102); a sensor system (103, 105, 107, 109, 111, 115), which is designed to determine a plurality of different physical and/or chemical measured values relating to the device and/or the conductor and/or the surroundings; and a communication system (121), in particular a wireless system, which is designed to receive the measured values from the sensor system and to transmit them to an entity (135) in a network.

Inventors:
HOLZAPFEL JOHANN (AT)
RENTSCHLER ALEXANDER (DE)
SCHIRRMACHER FLORIAN (DE)
WALLNER CHRISTIAN (DE)
WEIGT UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/054659
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 26, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02J13/00; H04Q9/00
Foreign References:
US20170048598A12017-02-16
EP2903297A12015-08-05
EP0231909A21987-08-12
US20080218148A12008-09-11
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (100, 200, 300) für Hoch- bzw. Mittelspan nungstechnik, aufweisend:

zumindest einen Anschluss (101), der zur Verbindung mit einem Hoch- bzw. Mittelspannungsleiter (102), insbesondere Kabel und/oder gasisolierter Leiter und/oder Freileitungslei ter, ausgebildet ist;

ein Sensorsystem (103, 105, 107, 109, 111, 115), das ausgebildet ist, mehrere verschiedene die Vorrichtung betref fende und/oder den Leiter und/oder die Umgebung betreffende physikalische und/oder chemische Messwerte zu bestimmen; ein, insbesondere drahtlos arbeitendes, Kommunikations system (121), das ausgebildet ist, die Messwerte von dem Sensorsystem zu empfangen und an eine Entität (135) in einem Netzwerk zu übertragen.

2. Vorrichtung gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei das Kommunikationssystem (121) ausgebildet ist, bidirektionale Kommunikation zu erlauben, um

Sensorkonfigurationsdaten zu erhalten und an das Sensor system (103, 105, 107, 109, 111, 115) zu übermitteln, welche das Sensorsystem insbesondere hinsichtlich Schutzfunktion und/oder Messfunktion und/oder Empfindlichkeit und/oder Abtastrate konfigurieren und/oder

Steuerdaten zu erhalten und an Komponenten der Vorrich tung zu übertragen, um einen Betrieb der Vorrichtung zu steuern; und/oder

Schutzsteuerdaten an Komponenten der Vorrichtung zu übertragen, um Schutzfunktionen der Vorrichtung zu steuern.

3. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner aufweisend:

ein Vorverarbeitungssystem (120), um die Messwerte zur Übertragung vorzubereiten, insbesondere zu digitalisieren und/oder mit Identifikationsdaten und/oder Zeitstempel zu versehen und/oder in mindestens ein Übertragungsdatenpaket zu konvertieren .

4. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messwerte

Standortdaten und/oder

Beschleunigung und/oder

Temperatur und/oder

Drehmoment und/oder

Druckbeanspruchung und/oder

Verweildauer

der Vorrichtung betreffen

und/oder

Strom und/oder

Spannung und/oder

Temperatur und/oder

Druck und/oder

Beschleunigung und/oder

Vibration und/oder

Feuchte

des Leiters betreffen, das mit der Vorrichtung verbunden ist.

5. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kommunikationssystem (121) ausgebildet ist, sich autonom bei der Entität (135), insbesondere einer Datenbank, und/oder im Netzwerk (130) bekannt zu machen und/oder anzumelden.

6. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Sensorsystem (121) ausgebildet ist, autark zu arbeiten, indem es die zum Betrieb erforderliche Energie drahtlos, insbesondere durch induktive Übertragung, erhält, und/oder über umgewandelte Abwärme.

7. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Entität (135) ausgebildet ist, einen Fertigungsprozess und/oder Transport und/oder Montage zu überwachen und/oder Betrieb und/oder das Produkt zu optimieren und/oder Quali tätssicherung durchzuführen.

8. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine Schaltanlage (switchgear) umfasst.

9. Verfahren für Hoch- bzw. Mittelspannungstechnik, aufwei send :

Bereitstellen einer Vorrichtung (100, 200, 300) mit einem Anschluss (101), der zur Verbindung mit einem Hoch- bzw. Mittelspannungsleiter (102) ausgebildet ist;

Bestimmen mehrerer verschiedener die Vorrichtung betref fender und/oder den Leiter und/oder die Umgebung betreffender physikalischer und/oder chemischer Messwerte;

Übertragen, insbesondere drahtlos, der Messwerte an eine Entität (135) in einem Netzwerk (130) .

10. Verfahren gemäß dem vorangehenden Anspruch, wobei das Verfahren während:

einer Herstellung und/oder

eines Transports und/oder

einer Montage und/oder

eines Betriebes und/oder

einer Wartung

der Vorrichtung ausgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Überwachung von Hoch- bzw. Mittelspannungsausstattung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik, und betrifft ferner ein Verfah ren für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik, wobei insbesonde re ein Produktlebenszyklus und/oder ein Herstellungsprozess oder/und ein Betrieb einer Ausstattung für Mittel- bzw.

Hochspannungs-Technik überwacht werden.

Eine Schaltanlage in der Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik ist eine Anlage, in der elektrische Energie verteilt oder umgespannt werden kann. Schaltanlagen, insbesondere ihre Sammelschienen, können Knoten von Hoch-, Mittel- bzw. Nieder spannungsnetzen bilden. Die bei den Schaltanlagen in dem Knoten ankommenden und abgehenden Leitungen können als als Abzweige bezeichnet werden, welche für Einspeisungen, Abgänge und Kupplungen zu anderen Netzknoten ausgebildet sein können. Über Schaltgeräte können die Abzweige einer Schaltanlage mit anderen Netzknoten verbunden werden. Die Schaltgeräte können z.B. Leistungs-Transistoren, Leistungsschalter, etc. umfas sen. Die Schaltanlage selbst kann sowohl in einem geschlosse nes Gebäude aufgestellt als auch als in Freiluftaufstellung ausgeführt sein, z.B. als ein oder mehrere Schaltzellen ausgebildet sein. Für einen sicheren Betrieb müssen die verschiedenen Komponenten der Schaltanlage überwacht werden.

Insbesondere können über den Produktlebenszyklus eines Gerä tes der Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik Informationen anfallen, die einerseits bekannt und zugänglich sind und andererseits nicht zugänglich sind und somit unbekannt sind. Bekannte Informationen sind z.B. geforderte Qualitätsprüfun gen, welche protokolliert und abgespeichert werden. Unter unbekannte Informationen fallen z.B. Umgebungsbeanspruchun gen, z.B. Beschleunigungen, Temperatur, Drehmomente, Druckbe- anspruchungen oder auch die Verweildauer bei gewissen Umge bungsbedingungen. Die Information fallen zu unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus des Gerätes an. Herkömmlicherweise ist es nicht möglich, den Zustand eines Gerätes der Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik seinem Lebenszyklus zuzuordnen.

Herkömmlicherweise erfolgt eine Qualitätssicherung von Gerä ten der Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik zu vorher festge legten Prüf Z eitpunkten . Die Ermittlung der produktrelevanten Informationen bei der Herstellung erfolgt in vorgesehenen Prüfbereichen, z.B. in Prüfzellen/Prüflaboratorien . Die Daten werden darin von Prüffeldeinrichtungen ermittelt, erfasst und dem Prüfobjekt zugeschrieben. Vom Transport zur Baustelle können Transportbeanspruchungen mittels Schockindikatoren an Transportbaugruppen überwacht werden. Bei der Inbetriebnahme werden relevante Informationen mittels Prüfeinrichtungen erfasst und die vorgesehene Sensortechnik für den Betrieb mit dem lokalen System verbunden. Es erfolgt somit herkömmlicher weise keine kontinuierliche Datenerfassung, die für die

Qualitäts- und Funktionsüberwachung genutzt werden könnte.

Technologie bedingt werden in dem Bereich von Hoch- und

Mittelspannungs-Anlagen die Prozessdaten der Anlagen mit Hilfe von Wandler-Sensoren erfasst. Diese Daten (z.B. Strom, Spannung, Temperatur, Druck, Beschleunigung (Vibration) , Feuchtigkeit etc.) werden drahtgebunden an ein übergeordnetes Auswertesystem übergeben. Die Versorgung der Wandler und Sensoren erfolgt auch drahtgebunden. Das Auswertesystem muss für jeden spezifischen Anwendungsfall separat parametrisiert werden. Die erfassten Daten können nur über weitere Sekundär systeme genutzt werden.

Herkömmlicherweise werden Messdaten wie Strom, Spannung, Temperatur, Druck, Beschleunigung (Vibration) , Feuchtigkeit, etc.) mit einem Sensor/Wandler gemessen. Je nach Messwert wird dieser anschließend drahtgebunden per Kabel an ein übergeordnetes Steuer-Schutzgerät übermittelt. Dazu müssen Kupfer- und Lichtwellenkabel durch die Anlage projektiert, verlegt und geprüft werden.

Somit ist die Überwachung von Ausstattung für die Mittel- bzw. Hochspannungs-Technik gemäß dem Stand der Technik auf wendig und erfordert eine komplexe Verkabelung. Dies gilt sowohl für einen Herstellungsprozess, einen Montageprozess oder auch während eines normalen Betriebes einer vollinstal lierten Schaltanlage.

Somit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren für Hoch- bzw. Mittelspan- nungs-Technik bereitzustellen, wobei zumindest einige der im Stand der Technik beobachteten Nachteile oder Probleme redu ziert oder gar beseitigt sind.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist bereitgestellt eine Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspan nungstechnik, aufweisend: zumindest einen Anschluss, der zur Verbindung mit einem Hoch- bzw. Mittelspannungsleiter, insbe sondere Kabel und/oder gasisolierter Leiter und/oder Freilei tungsleiter, ausgebildet ist; ein Sensorsystem, das ausgebil det ist, mehrere verschiedene die Vorrichtung betreffende und/oder das Kabel und/oder die Umgebung betreffende physika lische und/oder chemische Messwerte zu bestimmen; ein, insbe sondere drahtlos arbeitendes, Kommunikationssystem, das ausgebildet ist, die Messwerte von dem Sensorsystem zu emp fangen und an eine Entität in einem Netzwerk zu übertragen.

Die Vorrichtung kann insbesondere eine Schaltanlage umfassen, welche zum Verteilen oder Umspannen von Energie in einem Mittelspannungsnetz bzw. Hochspannungsnetz ausgebildet ist. Der zumindest eine Anschluss, der zur Verbindung mit einem Hoch- bzw. Mittelspannungskabel ausgebildet ist, kann eine Abzweigung implementieren, welche für Einspeisung und/oder Abgang von elektrischer Energie oder Kupplung zu anderen Netzknoten ausgebildet ist. Das Sensorsystem kann ein oder mehrere Sensoren umfassen, welche an verschiedenen Orten der Vorrichtung angeordnet sind, insbesondere an verschiedenen Komponenten der Vorrich tung angeordnet sind, um die physikalischen und/oder chemi schen Messwerte zu bestimmen. Die Vorrichtung kann mehrere (elektrische und/oder elektronische) Komponenten umfassen, bezüglich derer die Messwerte mittels des Sensorsystems bestimmt werden können. Das Sensorsystem kann auch Messwerte erfassen, welche sich auf eine in dem Kabel geführte elektri sche Energie (z.B. Strom und Spannung) beziehen. Die Umgebung betreffenden Messwerte können Bedingungen um die Vorrichtung herum betreffen, z.B. Wetterbedingungen, Temperatur, Druck, Feuchte, etc. Das Sensorsystem kann somit eine umfassende Überwachung der Vorrichtung ermöglichen.

Das Kommunikationssystem kann ein oder mehrere Module (welche z.B. auch in den Sensoren integriert sein können) umfassen und kann mit allen Sensoren des Sensorsystems kommunikativ entweder unidirektional oder bidirektional verbunden sein.

Die Messwerte der Sensoren des Sensorsystems können insbeson dere durch Funkübertragung, d.h. drahtlos an das Kommunikati onssystem übertragen werden und/oder drahtlos mittels des Kommunikationssystems an die Entität übertragen werden. Das Kommunikationssystem kann drahtgebunden oder drahtlos mit einem Kommunikationsnetzwerk verbunden sein, in welchem die Entität (z.B. ein Server mit einer Datenbank) befindlich ist. Das Kommunikationssystem kann somit teilweise drahtlos und teilweise drahtgebunden kommunizieren.

Das Sensorsystem kann ausgebildet sein, autark zu arbeiten, insbesondere kein besonders vorgesehenes Energieversorgungs system zu erfordern. Damit kann eine einfach aufgebaute

Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik bereitge stellt werden, welche eine Überwachung in verschiedenen

Lebensphasen, z.B. Herstellung, Transport, Installation und/oder Betrieb ermöglicht. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Kommunikationssystem ausgebildet, bidirektionale Kommuni kation zu erlauben, um Sensorkonfigurationsdaten zu erhalten und an das Sensorsystem zu übermitteln, welche das Sensorsys tem insbesondere hinsichtlich Schutzfunktion und/oder Mess funktion und/oder Empfindlichkeit und/oder Abtastrate konfi gurieren. Das Kommunikationssystem kann ausgebildet sein, Steuerdaten zu erhalten und an Komponenten der Vorrichtung zu übertragen, um einen Betrieb der Vorrichtung zu steuern. Das Kommunikationssystem kann ausgebildet sein, Schutzsteuerdaten an Komponenten der Vorrichtung zu übertragen, um Schutzfunk tionen der Vorrichtung zu steuern.

Die Sensorkonfigurationsdaten können erlauben, die verschie denen Sensoren des Sensorsystems zu konfigurieren, insbeson dere hinsichtlich der vorzunehmenden Messungen, z.B. Mess zeitpunkte, Abtastintervalle, Messverstärkungen etc. Das Kommunikationssystem kann z.B. Steuerdaten von einer Entität (z.B. Server) aus dem Netzwerk erhalten, welche z.B. von einem Betreiber der Vorrichtung bereitgestellt oder erzeugt wurden. Die Steuerdaten können z.B. Steuersignale an Kompo nenten der Vorrichtung umfassen, um z.B. bestimmte Verbindun gen zu dem mindestens einen Hoch- bzw. Mittelspannungsleiter zu schließen bzw. zu unterbrechen (z.B. mittels Leistungs schaltern und/oder Leistungstransistoren) anzusteuern. Die Schutzfunktionen der Komponenten können ausgebildet sein, die Vorrichtung vor Beschädigung zu schützen oder auch den An schluss vor Beschädigung oder Beeinträchtigung zu schützen.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Vorrichtung ferner ein Vorverarbeitungssystem auf, um die Messwerte zur Übertragung vorzubereiten, insbesondere zu digitalisieren und/oder mit Identifikationsdaten und/oder Zeitstempel zu versehen und/oder in mindestens ein Übertra gungsdatenpaket zu konvertieren. Die Sensoren des Sensorsystems können verschiedenartig ausge bildet sein und die Messwerte in jeweils spezifischen Forma ten bereitstellen . Das Vorverarbeitungssystem kann diese verschiedenen Formate oder Repräsentationsweisen in ein einheitliches Format umwandeln bzw. konvertieren und insbe sondere in ein einheitliches Übertragungsdatenformat überfüh ren, um, insbesondere drahtlos, ein einheitliches Übertra gungsdatenpaket oder mehrere Übertragungsdatenpakete für jeden Sensor des Sensorsystems an das Kommunikationssystem zu übertragen bzw. mittels des Kommunikationssystems an die Entität zu übertragen. Insbesondere kann das Kommunikations system für jeden Sensor des Sensorsystems ein Drahtlos- Übertragungsmodul umfassen, um die jeweiligen Messwerte von dem jeweiligen Sensor des Sensorsystems an die Entität zu übertragen. In dem Übertragungsdatenpaket kann z.B. die Art des Sensors, die Bedeutung des Messwertes, der Messzeitpunkt, die Abtastrate, die Empfindlichkeit usw. spezifiziert sein.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung be treffen die Messwerte Standortdaten und/oder Beschleunigung und/oder Temperatur und/oder Drehmoment und/oder Druckbean spruchung und/oder Verweildauer der Vorrichtung.

Alternative oder zusätzlich betreffen die Messwerte gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Strom und/oder Spannung und/oder Temperatur und/oder Druck und/oder Beschleunigung und/oder Vibration und/oder Feuchte

des elektrischen Leiters (z.B. über ein angeschlossenes

Kabel, eine angeschlossene Freileitung oder einen gasisolier ten Anschluss), das mit der Vorrichtung verbunden ist.

Somit kann eine umfassende Überwachung der Vorrichtung ermög licht werden. Damit kann eine Qualitätssicherung oder ein sicherer Betrieb der Vorrichtung sichergestellt werden.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Kommunikationssystem ausgebildet, sich autonom bei der Entität, insbesondere einer Datenbank (oder einem Server) , und/oder im Netzwerk bekannt zu machen und/oder anzumelden. Das Kommunikationssystem kann ein zentrales Kommunikations system sein, welches von allen Sensoren des Sensorsystems die entsprechenden Messwerte erhält. In anderen Ausführungsformen bilden separate Kommunikationsmodule aller Sensoren des Sensorsystems gemeinsam das Kommunikationssystem. In diesem Falle können die Kommunikationsmodule aller Sensoren des Sensorsystems ihre jeweiligen Messdaten (separat) an die Entität in dem Netzwerk übertragen, insbesondere drahtlos. In diesem Falle können die Kommunikationsmodule aller Sensoren des Sensorsystems auch ausgebildet sein, sich autonom bei der Entität bekannt zu machen und/oder anzumelden, um eine Kommu nikationssitzung einzuleiten.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Sensorsystem ausgebildet, autark (z.B. ohne (kabelgebun dene) Hilfe oder Unterstützung von außen, insbesondere ohne Kabelverbindung nach außen) zu arbeiten, indem es die zum Betrieb erforderliche Energie drahtlos, insbesondere durch induktive Übertragung (z.B. von einer naheliegenden Komponen te) oder eine enthaltene Batterie/Akkumulator, erhält, und/oder über umgewandelte Abwärme erhält. Insbesondere braucht das Sensorsystem somit nicht mittels eines elektri schen Energieversorgungskabels mit einer Energieversorgung verbunden sein. Insbesondere kann jeder einzelne Sensor des Sensorsystems ausgebildet sein, autark zu arbeiten. Damit kann eine Komplexität der Vorrichtung vermindert werden, und insbesondere kann ein Installationsaufwand des Sensorsystems vermindert sein.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Entität ausgebildet, einen Fertigungsprozess und/oder Transport und/oder Montage der Vorrichtung zu überwachen und/oder den Betrieb und/oder das Produkt zu optimieren und/oder Qualitätssicherung durchzuführen. Das Sensorsystem zusammen mit dem Kommunikationssystem ist somit in vielfältiger Weise in verschiedenen Lebensabschnit ten der Vorrichtung zur Überwachung einsetzbar.

Insbesondere kann die Vorrichtung eine Schaltanlage (Switch- gear) im Mittel- bzw. Hochspannungsbereich aufweisen.

Es sollte verstanden werden, dass Merkmale, welche individu ell oder in irgendeiner Kombination im Zusammenhang mit einer Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik beschrie ben, erläutert oder bereitgestellt sind, ebenso bzw. in entsprechender Abwandlung, individuell oder in irgendeiner Kombination für ein Verfahren für Hoch- bzw. Mittelspannungs- Technik angewendet werden können, und umgekehrt, gemäß Aus führungsformen der vorliegenden Erfindung.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist bereitgestellt ein Verfahren für Hoch- bzw. Mittelspannungs technik, aufweisend: Bereitstellen einer Vorrichtung mit einem Anschluss, der zur Verbindung mit einem Hoch- bzw.

Mittelspannungsleiters ausgebildet ist; Bestimmen mehrerer verschiedener die Vorrichtung betreffender und/oder den

Leiter und/oder die Umgebung betreffender physikalischer und/oder chemischer Messwerte; Übertragen, insbesondere drahtlos, der Messwerte an eine Entität in einem Netzwerk.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren während einer Herstellung und/oder eines Trans ports und/oder einer Montage und/oder eines Betriebes

und/oder einer Wartung der Vorrichtung ausgeführt.

Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Die Erfin dung ist nicht auf die illustrierten oder beschriebenen

Ausführungsformen beschränkt. Fig. 1 illustriert schematisch eine Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (auch als Sensorsystem bezeichnet)

Fig. 2 illustriert schematisch ein System (mit Netzwerk, Datenbank, Server) für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik, welches eine Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspannungs- Technik gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfin dung umfasst; und

Fig. 3 illustriert schematisch ein System für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik, welches eine Vorrichtung für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik gemäß einer anderen Ausführungs form der vorliegenden Erfindung umfasst.

Ähnliche oder gleiche Strukturen oder Merkmale sind mit

Bezugszeichen bezeichnet, die sich nur in der ersten Ziffer unterscheiden. Merkmale von verschiedenen Ausführungsformen können kombiniert werden.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung um fasst eine Vorrichtung multi-funktionale Sensorik. Die multi funktionale Sensorik (im Folgenden auch als Sensorsystem bezeichnet) sammelt kontinuierlich sämtliche relevanten

Informationen, verarbeitet diese und kann sie autark in einer Datenbank (Cloud) (z.B. einer Entität, insbesondere Computer- Server) abspeichern. Da unter anderem GPS-Daten, Beschleuni gungswerte und Temperaturverläufe gespeichert werden, kann der gesamte Herstellprozess der Vorrichtung auf Abweichungen überprüft werden. Zum Beispiel können im Fertigungsprozess Vibrationen von Fertigungsmaschinen mittels Beschleunigungs- Zeitverlauf erfasst werden. Ferner können Abläufe im Trans portprozess erfasst werden, wobei Transportbelastungen durch autarke Systeme gemeldet werden können. Dabei können Überbe anspruchungen zeitnah erfasst werden und Maßnahmen können sofort eingeleitet werden, um den Überbeanspruchungen entge gen zu wirken. Ferner können während der Montage bzw. der Inbetriebnahme Informationen mittels des Sensorsystems gesammelt werden. Allgemein können sich Sensoren des Sensorsystems selbständig im lokalen Netz anmelden bzw. bekanntmachen. Ferner können Sensoren des Sensorsystems, welche einzelnen Geräten zugeord net sind, miteinander kommunizieren und relevante Informatio nen austauschen. Ferner kann eine Überwachung während eines Betriebs bzw. einer Wartung mittels des Sensorsystems und des Kommunikationssystems erfolgen, wobei basierend auf dem

Betriebszustand der einzelnen Komponenten die Betriebsführung optimiert werden kann.

Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann eine kontinuierliche Überwachung des Produktlebenszyklus der

Komponenten der Vorrichtung für Mittel- bzw. Hochspannungs- Technik durchgeführt werden. Die produktrelevanten Daten können durch eine autarke Sensorik in einer übergeordneten Datenbank (Cloud) gespeichert werden und können durch diverse Auswertungsapplikationen weiterverarbeitet werden. Dabei können Fertigungsprozesse überwacht werden, Transport und Montageüberwachung durchgeführt werden, Betriebsoptimierung durchgeführt werden, Produktoptimierung durchgeführt werden und es kann eine Qualitätssicherung durchgeführt werden.

Die Sensoren des Sensorsystems können in der Lage sein, neben betriebsbedingten Größen (z.B. Temperatur, Spannung, Strom, Gasdichte) auch für den Lebenszyklus relevante Daten zu detektieren (z.B. Beschleunigung, Vibration, Feuchtigkeit, GPS-Daten) . Die Sensorik kann kontinuierlich und autark arbeiten und kann in der Lage sein, relevante Daten zur weiteren Verwendung in eine Datenbank zu übertragen, wofür das Kommunikationssystem herangezogen werden kann. Die Senso rik kann sich (z.B. über das verteilt oder zentral ausgelegte Kommunikationssystem) selbständig auf der Baustelle am loka len Netzwerk anmelden und während der Montage/Inbetriebnahme die relevanten Daten austauschen, um die Qualitätssicherung zu dokumentieren.

Der gesamte Lebenszyklus des Produktes kann kontinuierlich überwacht werden. Dadurch können Produktionsverbesserungen erreicht, Fehlleistungskosten reduziert und die Betriebsfüh rung optimiert werden.

Gemäß anderen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung wird das Sensorsystem zur Überwachung eines Betriebes der Vorrichtung für Mittel- bzw. Hochspannungs-Technik herangezo gen. Dabei kann die autark funktionierende Sensorik kontinu ierlich sämtliche relevanten Messwerte sammeln, diese verar beiten (z.B. digitalisieren) und sie autark und drahtlos übertragen bzw. weiterverarbeiten (z.B. in abgeleitete Werte umwandeln, für interne Verarbeitungsalgorithmen verwenden ...) . Der Datenfluss kann auch bidirektional erfolgen und somit ist eine Änderung der Sensorparameter der Sensoren des Sensorsys tems ermöglicht. Zum Beispiel kann eine Umschaltung von

Schutzfunktion auf eine Messfunktion bei Strommessung erfol gen, eine Genauigkeitsklassen-Anpassung kann erfolgen, eine Datenabtastrate kann gesetzt werden, etc.

Ein Sensor kann einer Komponente der Vorrichtung zugeordnet sein und kann sich (z.B. über das Kommunikationssystem bzw. ein dem Sensor zugeordneten Modul desselben) autonom an einer Anlagen-Datenbank anmelden (plug+play) . Notwendige Informati onen können direkt in der Datenbank abgelegt werden. Die Daten können im Sensor soweit vorverarbeitet werden (insbe sondere mittels eines Vorverarbeitungssystems) , dass die Algorithmen in der Datenbank höherwertige Funktionen (z.B. Schutz und Überwachung) ausführen können. Auf zusätzliche Hardware kann dabei verzichtet werden, indem „protection in the cloud" möglich wird. Einzige Funktion (z.B. Backup- Schutz, Vergleichswerterfassung, ...) werden im Sensor autark ausgeführt bzw. auch durch Kommunikation (via cloud) direkt mit einem oder mehreren Komponenten-Sensoren . Die Meldung bzw. der Steuerbefehl kann direkt an die betreffende Kompo nente erfolgen.

Durch Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können verschiedene Vorteile erreicht werden. Zum Beispiel kann eine Verkabelung vereinfacht werden und oder die Verlegung von Kabeln kann ganz entfallen. Es kann eine Einsparung von

Geräten und Reduktion der erforderlichen Steuer- und Schutz schränke erreicht werden, womit sich ein Platzbedarf reduzie ren kann. Weiter kann sich ein Engineering-Aufwand reduzie ren .

Die Sensorik kann kontinuierlich und autark arbeiten und in der Lage sein, relevante Daten zur weiteren Verwendung in eine Datenbank zu übertragen oder mit anderen Sensoren auszu tauschen. Dabei kann eine Datenübertragung mittels Wireless plug+play erfolgen. Der Sensor kann an bestehende Komponenten adaptiert werden und neue Komponenten können die Sensorik ab Werk integriert haben. Die Datenerfassung kann dezentral in alternativen Ausführungsformen ohne durchgehende Transparenz durchgeführt werden.

Fig. 1 illustriert schematisch eine Vorrichtung 100 für Hoch- bzw. Mittelspannungs-Technik gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die in Fig. 1 illustrierte Vorrich tung 100 umfasst mindestens einen Anschluss 101, der zur Verbindung mit einem Hoch- bzw. Mittelspannungsleiters 102 ausgebildet ist, um somit einen Abzweig zu implementieren.

Die Vorrichtung 100 umfasst ferner ein Sensorsystem bestehend aus einer Mehrzahl von Sensoren 103, 105, 107, 109, 111, 115 das ausgebildet ist, mehrere verschiedene die Vorrichtung 100 betreffende physikalische und/oder chemische Messwerte zu bestimmen und/oder physikalische und/oder chemische Messwerte zu bestimmen, die ein an den Anschluss 101 angeschlossenen elektrischen Leiter, z.B. Kabel oder gasisolierter Leiter oder Freileitungsleiter, betreffen, und/oder die Umgebung betreffende physikalische und/oder chemische Messwerte zu bestimmen. Insbesondere ist der Sensor 103 zum Bestimmen von Beschleunigungen ausgelegt, der Sensor 105 ist zum Bestimmen einer Position (via GPS) ausgelegt, der Sensor 107 ist zum Bestimmen einer Feuchte ausgelegt und der Sensor 109 ist zum Bestimmen der Temperatur ausgelegt. Der Sensor 111 kann zum Bestimmen von Strom und Spannung und der Sensor 115 kann zum Bestimmen von magnetischen Flüssen ausgelegt sein, welche an einem Kabel anliegen, welches an dem Anschluss 101 ange schlossen ist.

Die Vorrichtung kann verschiedene Komponenten 117, 119 umfas sen, welche zum Auswerten/Erfassen/Steuern von Messwerten verwendet werden und die einen normalen Betrieb der Vorrich tung, welche z.B. als eine Schaltanlage ausgebildet sein kann, ermöglichen. Die Sensoren kann jeweils einer oder mehreren Komponenten 117, 119 zugeordnet sein.

Die Vorrichtung 100 verfügt ferner über ein drahtloses Kommu nikationssystem 121, welches ausgebildet ist, die Messwerte von den Sensoren 103, 105, 107, 109, 111, 115 zu erhalten und insbesondere drahtlos an eine Entität 135 in einem Netzwerk 130 zu übertragen, insbesondere nach einer Aufbereitung durch ein Vorverarbeitungssystem 120. Die Übertragung der Messwerte kann somit über Funkwellen 123 an die Entität 135 erfolgen.

Somit können die Daten erfasst werden und drahtlos an ein übergeordnetes System geschickt werden. Dabei kann sich das Kommunikationssystem 121 selbst autark in einer Cloud (z.B. Netzwerk 130) anmelden (z.B. WLAN plug+play) . Ferner kann das Sensorsystem und/oder das Kommunikationssystem 121 eine autarke Versorgung, insbesondere Energieversorgung, haben. Ferner können das Sensorsystem und/oder das Kommunikations system die Messwerte insbesondere die Messdaten soweit vor verarbeiten, dass die Daten in der Cloud (insbesondere von der Entität, z.B. Computer-Server, 135) genutzt werden kön nen. Eine einfache Grundkonfiguration (Komponentenadressie rung, ...) kann über MLFB realisiert sein (z.B. mit DIP- Schalter) . Ein bidirektionaler Datenfluss kann zwischen dem Kommunikationssystem 121 und der Entität 135 und/oder den Sensoren erfolgen, um z.B. eine Umschaltung von Schutz- auf Messfunktion bei Strommessung zu ermöglichen, eine Genauig- keitsklassenanpassung zu ermöglichen, eine Datenabtastrate zu setzen, etc. Einzelne Funktionen (z.B. Backup-Schutz, Ver gleichswerteerfassung, ...) kann das Sensorsystem autark aus führen bzw. auch durch Kommunikation direkt mit einem oder mehreren Komponenten-Sensoren durchführen. Die Vorrichtung kann ferner eine Meldung und Steuerung seiner zugehörigen Komponenten übernehmen.

Fig. 2 illustriert schematisch eine Vorrichtung 200 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welche mit einem Netzwerk 230 (z.B. verbunden mit einer Cloud) verbunden ist. Die Vorrichtung 200 umfasst ein Kommunikationssystem 231 mit einer Anzahl von Zweigen 233, welche ermöglichen, mit Ausstattungskomponenten 239 zu verbinden. Ferner umfassen die Ausstattungskomponenten 239 Sensoren, welche gemäß Ausfüh rungsform der vorliegenden Erfindung überwacht werden können mittels eines nicht im Detail dargestellten Sensorsystems.

Die Messwerte des Sensorsystems werden als Messsignale 237 an eine Steuer- und Überwachungseinheit 235 (entspricht in Fig.

1 der Entität 135 in einem Netzwerk) , die mit einem nicht im Detail dargestellten Kommunikationssystem ausgestattet bzw. verbunden ist, übermittelt. Die Steuer- und Überwachungsein heit 235 ist über einen Kommunikationslink 241 (drahtlos oder drahtgebunden) mit dem Netzwerk 230 (z.B. das Internet oder ein Datensee) verbunden. Das Kommunikationssystem ist ausge bildet, die Messwerte von dem Sensorsystem zu empfangen und an die Entität 235 in dem Netzwerk 230 zu übertragen.

Die Sensoren des Sensorsystems können Energie aus ihrem

Umfeld als Versorgungsenergie erhalten werden (z.B. Induktion in den HV-Geräten, umgewandelte Abwärme, etc.) . Die Sensoren des Sensorsystems können sich einem umgebenden Netzwerk (z.B. drahtloses Netzwerk) selbständig bekannt machen und können z.B. signalisieren, welche Komponente überwacht wird und welche Art von Daten geschickt wird. In einer übergeordneten Cloud können die von den Sensoren erhaltenen Messdaten oder Messwerte verarbeitet werden, indem Algorithmen ablaufen, die der Sensor selber nicht mehr handhaben kann oder die aus anderen Stationen erfasst werden. Zeitkritische Funktionen können/sollen direkt von dem erfassenden Sensor an den aus führenden gesendet werden.

Fig. 3 illustriert schematisch eine weitere Vorrichtung 300 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, welche mit einem Netzwerk 330 verbunden ist. Die Vorrichtung 300 kann z.B. als eine Schaltanlage ausgebildet sein und umfasst ein Sensorsystem sowie ein Kommunikationssystem, welches in kommunikativ über Verschlüsselungsfunktionen mit dem Netzwerk 330 verbunden werden kann. Innerhalb des Netz werks 330 ist eine Entität 335 angeordnet, welche z.B. eine Datenbank enthalten kann, an welche die Messwerte, die in der Vorrichtung 300 erhalten sind, gesendet werden.