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Title:
MOTOR-DRIVEN ADJUSTING DEVICE AND METHOD FOR CONTROLLLING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/083957
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a simple control method for a motor-driven adjusting device (1) for use in a motor vehicle, which method allows a reliable operation of the adjusting device. The invention is characterized in that prior to any automatic adjusting process, at least one variable (T, M) influencing the performance characteristics of the adjusting device (1) is ascertained and evaluated. The adjusting process is only carried out if the one or every variable (T, M) has a value that is within a predetermined admissible range.

Inventors:
BUHLHELLER JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/000107
Publication Date:
July 17, 2008
Filing Date:
January 09, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BROSE FAHRZEUGTEILE (DE)
BUHLHELLER JUERGEN (DE)
International Classes:
E05F15/00; H02P1/02
Foreign References:
US20030048087A12003-03-13
US20020063542A12002-05-30
US6138068A2000-10-24
DE4411712A11995-10-12
Attorney, Agent or Firm:
TERGAU & POHL (Nürnberg, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Steuerverfahren für eine zum Einsatz in einem Fahrzeug vorgesehene motorische Stellvorrichtung (1 ), insbesondere einen Fensterheber, bei dem vor Beginn eines automatischen Stellvorgangs mindestens eine das Betriebsverhalten der Stellvorrichtung (1 ) beeinflussende Kenngröße (T 1 M) erhoben und ausgewertet wird, und wobei der Stellvorgang nur dann durchgeführt wird, wenn die oder jede Kenngröße (T 1 M) einen innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs liegenden Wert aufweist.

2. Steuerverfahren nach Anspruch 1 , wobei als Kenngröße eine für die Temperatur der Stellvorrichtung (1 ) charakteristische Temperaturmessgröße (T) erhoben wird.

3. Steuerverfahren nach Anspruch 2, wobei die Temperaturmessgröße (T) durch einen der Stellvorrichtung (1 ) beigeordneten Temperatursensor (9) gemessen wird.

4. Steuerverfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Temperaturmessgröße (T) ein zulässiger Temperaturbereich von 0 0 C bis +40 0 C zugeordnet ist.

5. Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei als Kenngröße eine Spannungsmessgröße (M) einer elektrischen Versor- gungsspannung der Stellvorrichtung (1 ) erhoben wird.

6. Steuerverfahren nach Anspruch 5, wobei der Spannungsmessgröße (M) ein zulässiger Spannungsbereich von OV bis 12V zugeordnet ist.

7. Steuerverfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Kenngröße (M) bzw. mindestens eine der Kenngrößen (M) für die Dauer eines automatischen Stellvorgangs derart geregelt wird, dass ihr Wert innerhalb s des zulässigen Bereichs liegt.

8. Steuerverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei anstelle des automatischen Stellvorgangs ein automatischer Sonderstellvorgang durchgeführt wird, wenn die Kenngröße (M) bzw. mindestens eine der o Kenngrößen (T 1 M) einen Wert aufweist, der innerhalb eines außerhalb des zulässigen Bereichs angeordneten Sonderbereichs liegt, und wobei sich der Sonderstellvorgang gegenüber dem erstgenannten Stellvorgang durch veränderte Einstellungen mindestens eines Betriebsparameters auszeichnet, durch die im Vergleich zu dem erstgenannten Stellvorgang das Schadensrisiko im Einklemmfall 5 ausgeschlossen oder reduziert ist.

9. Steuerverfahren nach Anspruch 8, wobei sich der Sonderstellvorgang gegenüber dem erstgenannten Stellvorgang durch eine niedrigere Stellgeschwindigkeit und/oder ein geringeres Maximalmo- 0 ment und/oder einen sanfteren Anlauf und/oder einen sanfteren Dichtungseinlauf auszeichnet.

10. Stellvorrichtung (1 ) zum Einsatz in einem Fahrzeug, insbesondere Fensterheber,

- mit einem Stellmotor (3), 5 - mit einer mit dem Stellmotor (3) gekoppelten Stellmechanik (4) zur Verstellung eines Fahrzeugteils (2) zwischen zwei Endstellungen (6,7), und

- mit einer Steuereinheit (8) zur Ansteuerung des Stellmotors (3), wobei die Steuereinheit (8) dazu ausgebildet ist, vor Beginn eines automatischen Stellvorgangs mindestens eine das Betriebsverhalten der Stellvorrich- 0 tung (1 ) beeinflussende Kenngröße (T 1 M) zu erheben und auszuwerten, und den Stellvorgang nur dann durchzuführen, wenn die oder jede Kenngröße (T,M) einen innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs liegenden Wert aufweist.

11. Stellvorrichtung (1 ) nach Anspruch 10, wobei die Steuereinheit (8) dazu ausgebildet ist, als Kenngröße eine für die Temperatur der Stellvorrichtung (1 ) charakteristische Temperaturmessgröße (T) zu er- heben.

12. Stellvorrichtung (1 ) nach Anspruch 11 , mit einem Temperatursensor (9) zur Messung der Temperaturmessgröße (T).

13. Stellvorrichtung (1 ) nach Anspruch 11 oder 12, wobei in der Steuereinheit (8) für die Temperaturmessgröße (T) ein zulässiger Temperaturbereich von 0 0 C bis +40 0 C hinterlegt ist.

14. Stellvorrichtung (1 ) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Steuereinheit (8) dazu ausgebildet ist, als Kenngröße eine Spannungsmessgröße (M) einer elektrischen Versorgungsspannung der Stellvorrichtung (1 ) zu erheben.

15. Stellvorrichtung (1 ) nach Anspruch 14, wobei in der Steuereinheit (8) für die Spannungsmessgröße (M) ein zulässiger

Spannungsbereich von OV bis 12V hinterlegt ist.

16. Stellvorrichtung (1 ) nach Anspruch 14 oder 15, wobei die Steuereinheit (8) dazu ausgebildet ist, die Kenngröße bzw. mindestens eine der Kenngrößen (M) für die Dauer eines automatischen Stellvorgangs derart zu regeln, dass ihr Wert innerhalb des zulässigen Bereichs liegt.

Description:

Beschreibung Motorische Stellvorrichtung und Steuerverfahren für eine solche

Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerverfahren für ein zum Einsatz in einem Fahr- zeug, insbesondere Kraftfahrzeug, vorgesehene motorische Stellvorrichtung. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Stellvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Motorische Stellvorrichtungen kommen im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik insbesondere als motorische Fensterheber zum Einsatz. Des Weiteren werden Stellvorrichtun- gen auch zur Verstellung sonstiger beweglicher Fahrzeugteile, insbesondere Schiebe- und Faltdächer, Fahrzeugtüren, Sitze, etc. eingesetzt. Eine solche Stellvorrichtung um- fasst üblicherweise einen elektrischen Stellmotor, der über eine Stellmechanik mit dem zu verstellenden Fahrzeugteil, im Falle eines Fensterhebers einer Fahrzeugscheibe, derart gekoppelt ist, dass das Fahrzeugteil entlang eines vorgegebenen Verfahrweges zwischen zwei Endstellungen verfahrbar ist. Im Falle eines Fensterhebers sind diese Endstellungen durch die Schließstellung und die öffnungsstellung der Fahrzeugscheibe vorgegeben.

Eine solche Stellvorrichtung kann üblicherweise zum einen manuell betätigt werden. Hierbei wird ein Stellvorgang nur dann ausgelöst, wenn ein Bediener eine entsprechende Bedientaste betätigt. Der Stellvorgang wird dabei nur für die Dauer dieser manuellen Betätigung aufrecht erhalten. Darüber hinaus kann eine herkömmliche Stellvorrichtung häufig auch für automatische Stellvorgänge herangezogen werden, die ohne einen manuell ausgelösten Steuerbefehl initiiert oder aufrecht erhalten werden. Eine automati- sehe Betätigung eines Fensterhebers findet beispielsweise beim öffnen und Schließen eines Kraftfahrzeug-Klappverdecks statt. Hierbei werden vor dem öffnen bzw. Schließen des Klappverdecks zunächst die Seitenscheiben des Kraftfahrzeugs ganz oder teilweise abgesenkt, und nach dem öffnen bzw. Schließen des Klappverdecks wieder in die Schließstellung verfahren.

Nach den in vielen Ländern geltenden Normen und gesetzlichen Regelungen muss für die automatische Betätigung einer Fahrzeugscheibe oder bestimmter anderer Fahrzeugteile unter bestimmten Bedingungen, z.B. bei abgeschaltetem Motor, ein Ein-

klemmschutz vorgesehen sein. Nach den in Europa geltenden Bestimmungen muss daher insbesondere sichergestellt sein, dass der Schließvorgang der Fahrzeugscheibe reversiert wird, wenn innerhalb eines öffnungsbereichs der Scheibe zwischen 200 mm und 4 mm gegenüber der Schließstellung der Scheibe dem Scheibenvorschub ein Wi- derstand von maximal 100 N entgegensteht.

Der indirekte Einklemmschutz wird herkömmlicherweise z.B. über eine Drehzahlerfassung des Stellmotors vorgenommen. Dabei wird ausgenutzt, dass die Drehzahl des Stellmotors - abgesehen von einer anfänglichen Einschwingphase und dem abschlie- ßenden Einlauf der Fahrzeugscheibe in eine Fensterdichtung - im Wesentlichen konstant ist. Die Erkennung eines Einklemmfalles beruht hierbei in der Regel auf einem Vergleich der gemessenen Drehzahl mit einem vorgegebenen Schwellwert, wobei der Einklemmschutz ausgelöst wird, wenn die Drehzahl den Schwellwert unterschreitet.

In der Einschwingphase zu Beginn eines Stellvorgangs und beim Einlaufen der Fahrzeugscheibe in die Dichtung ist die Drehzahl von Haus aus nicht konstant. Die Realisierung eines wirksamen Einklemmschutzes, insbesondere beim Einlaufen der Fahrzeugscheibe in die Dichtung, wird dadurch verkompliziert, dass das Betriebsverhalten der Stellvorrichtung, und hierüber insbesondere auch die abgetastete Drehzahl des Stell- motors, signifikant von bestimmten Betriebs- bzw. Umgebungsparametern abhängt. Zu diesen Parametern zählt insbesondere die Umgebungstemperatur der Stellvorrichtung.

Diese Temperaturabhängigkeit hat ihre Ursache einerseits darin, dass das Dichtungsmaterial abhängig von der Umgebungstemperatur unterschiedliche Materialeigenschaf- ten aufweist. Ferner sind auch die kinematischen Eigenschaften der Stellmechanik sowie des Stellmotors selbst in gewissem Umfang temperaturabhängig. Für einen festen Betriebspunkt kann man das Dichtungsprofil anlernen (adaptieren).

Das Verhalten der Stellvorrichtung ist weiterhin abhängig von dem Betrag der zugeführten Versorgungsspannung, insbesondere also der Batteriespannung einer Fahrzeugbatterie. Bei niedriger Batteriespannung, wie sie insbesondere bei ausgeschaltetem Motor und gegebenenfalls teilentladener Batterie gegeben ist, hat der Stellmotor natur-

gemäß eine vergleichsweise geringe Leistung, was sich wiederum auf die Motordrehzahl, und hierüber auch auf den Einklemmschutz auswirkt.

Es hat sich in der Praxis als außerordentlich aufwändig erwiesen, einen Einklemm- schütz bei einer komplexen Kinematik, insbesondere beim Einlaufen der Fahrzeugscheibe in die Dichtung dahingehend zu optimieren, dass er für alle Eventualitäten, insbesondere alle möglicherweise auftretenden Temperaturen und Batteriespannungen den gesetzlichen Anforderungen genügt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach realisierbares Steuerverfahren für eine motorische Stellvorrichtung anzugeben, das gleichzeitig einen sicheren Betrieb der Stellvorrichtung ermöglicht. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignete Stellvorrichtung anzugeben.

Bezüglich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, vor Beginn eines automatischen Stellvorgangs mindestens eine Kenngröße, die das Betriebsverhalten der Stellvorrichtung be- einflusst, zu erheben und auszuwerten. Im Zuge dieser Auswertung wird der Stellvor- gang nur dann durchgeführt, wenn die oder jede Kenngröße einen innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs liegenden Wert aufweist.

Bezüglich der zugehörigen Stellvorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 10. Danach umfasst die insbesondere als Fenster- heber ausgebildete Stellvorrichtung einen Stellmotor sowie eine Stellmechanik, die mit dem Stellmotor derart gekoppelt ist, dass durch Betätigung des Stellmotors mittels der Stellmechanik ein zu verstellendes Fahrzeugteil zwischen zwei Endstellungen verstellbar ist. Die Stellvorrichtung umfasst weiterhin eine insbesondere als Mikrokontroller oder integrierte Schaltung ausgebildete Steuereinheit zur Ansteuerung des Stellmotors. Die Steuereinheit ist hierbei schaltungs- und/oder programmtechnisch dazu ausgebildet, vor Beginn eines automatischen Stellvorgangs mindestens eine Kenngröße zu erheben und auszuwerten. Die Steuereinheit ist weiterhin dazu ausgebildet, den Stellvor-

gang nur dann durchzuführen, wenn die oder jede Kenngröße einen innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Bereichs liegenden Wert aufweist.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich ist, einen Einklemmschutz, insbesondere eine zugehörige Dichtungsadaption dahingehend zu optimieren, dass er in der weitaus überwiegenden Anzahl der in der Praxis vorkommenden Anwendungsfälle sicher und konform mit den gesetzlichen Vorschriften funktioniert. Erkanntermaßen wird die gesetzeskonforme Realisierung eines Einklemmschutzes dagegen insbesondere dadurch erschwert, dass auch eine Vielzahl von Betriebsbedingungen berücksichtigt werden müssen, die in der täglichen Praxis nur mit geringer Wahrscheinlichkeit oder nur sehr selten vorkommen. Solche außergewöhnliche Betriebsbedingungen sind beispielsweise durch sehr hohe und/oder sehr niedrige Temperaturen bzw. sehr hohe und/oder sehr niedrige Versorgungsspannungen gekennzeichnet.

Erkanntermaßen ist es weiterhin für solche außergewöhnlichen Betriebsbedingungen häufig gar nicht erforderlich, im Rahmen einer Stellvorrichtung automatische Stellvorgänge vorzusehen. Beispielsweise wird bei einem Kraftfahrzeug ein gegebenenfalls vorhandenes Klappverdeck mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht geöffnet werden, wenn die Außentemperatur den Gefrierpunkt unterschreitet. Es ist daher erkanntermaßen für diesen Fall auch nicht erforderlich, die für die Verdeckautomatik erforderliche automatische Scheibenbetätigung vorzusehen.

Ausgehend von diesen Erkenntnissen wird die Sicherheit des Einklemmschutzes nicht - wie nach herkömmlicher Methode - durch Berücksichtigung aller nur denkbaren Betriebssituationen, sondern durch Einschränkung des Einsatzes automatischer Stellvorgänge auf einen zulässigen Kenngrößenbereich erzielt, wobei außerhalb dieses Bereiches keine automatischen Stellvorgänge, zumindest aber keine sicherheitskritischen automatischen Stellvorgänge zugelassen werden und somit auch kein Einklemmschutz erforderlich ist. Hierdurch werden ohne Sicherheitseinbußen für die weitaus überwiegende Anzahl aller in der Praxis vorkommenden Anwendungsfälle automatische Stellvorgänge ermöglicht. Gleichzeitig wird die Realisierung des Einklemmschutzes signifi-

kant vereinfacht, zumal unwahrscheinliche und selten vorkommende Betriebsbedingungen nicht berücksichtigt werden müssen.

Alternativ werden im Rahmen der Erfindung automatische Stellvorgänge außerhalb des zulässigen Kenngrößenbereichs nicht gänzlich abgeschaltet, sondern mit veränderten Einstellungen mindestens eines Betriebsparameters durchgeführt, die das Schadensrisiko im Einklemmfall ausschließen oder zumindest reduzieren. Solche veränderte Parametereinstellungen sind insbesondere eine niedrigere Stellgeschwindigkeit und/oder ein geringeres Maximalmoment und/oder ein sanfterer Anlauf und/oder ein sanfterer Dichtungseinlauf. Als Anlauf wird der Verlauf der Stellgeschwindigkeit beim Anfahren der Stellvorrichtung bezeichnet. Als Dichtungseinlauf wird der Verlauf der Stellgeschwindigkeit beim Einlaufen der Fahrzeugscheibe in die Dichtung bezeichnet. In dieser Variante der Erfindung wird also zwischen einem automatischen (Normal- )Stellvorgang und einem zugehörigen automatischen Sonderstellvorgang mit den ver- änderten Parametereinstellungen unterschieden. Der Normalstellvorgang wird hierbei immer dann ausgeführt, wenn alle erhobenen Kenngrößen innerhalb des zulässigen Bereichs liegen. Der Sonderstellvorgang wird anstelle des zugehörigen Normalstellvorgangs dann ausgeführt, wenn eine oder mehrere Kenngrößen in einem Sonderbereich außerhalb des zulässigen Bereichs liegen.

Es können ferner auch zu einem Normalstellvorgang mehrere Sonderstellvorgänge mit kaskadenartig abgestuften Parametereinstellungen und entsprechend einander sukzessive vorgelagerten Sonderbereichen für die oder jede Kenngröße vorgesehen sein. Beispielsweise wird die Stellvorrichtung mit umso geringerer Stellgeschwindigkeit ge- fahren, je weiter eine der Kenngrößen von dem zulässigen Bereich entfernt ist.

In bevorzugter Ausführung des Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung werden als Kenngröße insbesondere eine für die Temperatur der Stellvorrichtung charakteristische Temperaturmessgröße und/oder eine Spannungsmessgröße einer elektrischen Versor- gungsspannung der Stellvorrichtung erhoben.

Die Temperaturmessgröße wird in einer zweckmäßigen Variante der Erfindung mittels eines der Stellvorrichtung beigeordneten Temperatursensors direkt gemessen. Der

Temperatursensor kann hierbei wahlweise in die Steuereinheit der Stellvorrichtung integriert oder ein separater Bestandteil der Stellvorrichtung sein. Alternativ hierzu kann als Temperaturmessgröße oder Grundlage für die Bemessung einer solchen auch eine Fahrzeugaußentemperatur herangezogen werden. Die Fahrzeugaußentemperatur wird in diesem Fall zweckmäßigerweise von einem Bordcomputer - im Rahmen dessen die Fahrzeugaußentemperatur meist ohnehin standardmäßig erhoben wird - zur Verfügung gestellt.

Als Spannungsmessgröße wird zweckmäßigerweise die Batteriespannung einer Fahr- zeugbatterie herangezogen. Die Spannungsmessgröße wird in bevorzugter Ausführung des Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung entweder von einer externen Fahrzeugsteuerung, insbesondere wiederum einem Bordcomputer, zur Verfügung gestellt. Alternativ hierzu kann die Spannungsmessgröße auch direkt durch die Steuereinheit der Stellvorrichtung erfasst werden.

Als der Temperaturmessgröße zugeordneter zulässiger Temperaturbereich hat sich insbesondere ein Temperaturbereich von etwa 0 0 C bis etwa +40 0 C als sinnvoll erwiesen. Für die Spannungsmessgröße hat sich entsprechend insbesondere ein zulässiger Spannungsbereich von 8V bis 12V als vorteilhaft erwiesen.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung geht über die bloße überprüfung, ob die bzw. jede Kenngröße, insbesondere also die Temperaturmessgröße und/oder die Spannungsmessgröße, innerhalb des jeweils zulässigen Bereichs liegt, hinaus. Vielmehr ist in dieser Variante vorgesehen, die Kenngröße oder zumindest eine der abgetasteten Kenngrößen aktiv derart zu regeln, dass der Wert dieser Kenngröße innerhalb des zulässigen Bereichs liegt. Wird also verfahrensgemäß festgestellt, dass vor Beginn eines automatischen Stellvorgangs die Kenngröße außerhalb des zulässigen Bereichs liegt, wird die Kenngröße zunächst derart modifiziert, dass sie in den zulässigen Bereich gelangt. Erst dann wird der automatische Stellvorgang gestartet. Anwendung findet diese Variante der Erfindung insbesondere bei einem Kraftfahrzeug mit geregelter Batteriespannung. In diesem Fall wird die Batteriespannung durch die Stellvorrichtung oder eine mit dieser zusammenwirkenden externen Steuereinheit des Kraftfahrzeugs für die Dauer eines Stellvorgangs entspre-

chend auf den zulässigen Spannungsbereich abgestimmt. Ferner wäre auch eine Anwendung dieser Verfahrensvariante auf die Temperaturmessgröße denkbar. Beispielsweise könnte bei sehr niedrigen Außentemperaturen im Vorfeld eines automatischen Stellvorgangs die Fensterdichtung geheizt werden, etc.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 bis 3 jeweils in einem schematischen Blockschaltbild drei Ausführungsvarianten einer als Fensterheber ausgebildeten motorischen Stellvorrichtung für eine Fahrzeugscheibe eines Kraftfahrzeugs.

Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt eine als Fensterheber ausgebildete Stellvorrichtung 1 zur motorischen Verstellung einer Fahrzeugscheibe 2.

Die Stellvorrichtung 1 umfasst einen elektrischen Stellmotor 3, der über eine Stellme- chanik 4 derart mechanisch mit der Fahrzeugscheibe 2 gekoppelt ist, dass die Fahrzeugscheibe 2 mittels des Stellmotors 3 entlang eines Verfahrweges 5 zwischen zwei Endstellungen, nämlich einer öffnungsstellung 6 und einer Schließstellung 7, verfahrbar ist.

Die Stellvorrichtung 1 umfasst weiterhin eine Steuereinheit 8, die durch einen Mikro- controller gebildet ist oder zumindest einen solchen umfasst. Die Stellvorrichtung 1 umfasst in der Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 zusätzlich einen Temperatursensor 9, der wahlweise in die Steuereinheit 8 integriert ist oder - wie dargestellt - ein mit der Steuereinheit 8 verschaltetes separates Teil der Stellvorrichtung 1 ist.

Dem Stellmotor 3 und der Steuereinheit 8 ist aus einer Fahrzeugbatterie 10 (die keinen eigentlichen Bestandteil der Stellvorrichtung 1 darstellt, und die deshalb in der Darstel-

lung gemäß Fig. 1 nur gestrichelt angedeutet ist) mit einer Versorgungsspannung V elektrisch versorgt.

Im Betrieb der Stellvorrichtung 1 erhebt der Temperatursensor 9 eine für die Tempera- tur der Stellvorrichtung 1 charakteristische Temperaturmessgröße T. Der Temperatursensor 9 ist hierzu in unmittelbarer Umgebung der Stellvorrichtung, insbesondere somit in einer Fahrzeugtür, angeordnet. Alternativ hierzu ist der Temperatursensor 9 in der Umgebung der Fahrzeugscheibe 2, insbesondere in einer mit der Fahrzeugscheibe 2 zusammenwirkenden Fensterdichtung angeordnet. Der Temperatursensor 9 führt die Temperaturmessgröße T der Steuereinheit 8 als Eingangsgröße zu.

Die Steuereinheit 8 ist wiederum zur Ansteuerung des Stellmotors 3, mithin zur Abgabe von Steuerbefehlen C, mit dem Stellmotor 3 verschaltet. Als Steuerbefehl C wird hierbei jegliches Signal bezeichnet, das den Stellmotor 3 zur Durchführung eines Stellvorgangs im Sinne einer Bewegung der Fahrzeugscheibe 2 in Richtung der öffnungsstellung 6 oder Schließstellung 7 veranlasst oder einen solchen Stellvorgang beendet. Die Erzeugung und Koordination der Steuerbefehle C erfolgt mittels eines in der Steuereinheit 8 implementierten Steuerprogramms.

Die Steuereinheit 8 kann einerseits manuell, andererseits automatisch zur Erzeugung und Abgabe solcher Steuerbefehle C veranlasst werden. Ein manueller Stellvorgang wird von einem Bediener durch Betätigung einer Bedientaste 11 ausgelöst, die in betätigtem Zustand ein entsprechendes Steuersignal S der Steuereinheit 8 als Eingangsgröße zuführt. Bei einem manuellen Steuervorgang steuert die Steuereinheit 8 den Stellmotor 3 stets derart an, dass die Fahrzeugscheibe 2 in die durch die Betätigung der Bedientaste 11 spezifizierte Richtung verfahren wird, solange die Bedientaste 11 betätigt wird oder bis bei fortgesetzter Betätigung der Bedientaste 11 eine der Endstellungen 6 oder 7 erreicht wird.

Ein automatischer Verstellvorgang unterscheidet sich hiervon dadurch, dass der Stellvorgang ohne eine entsprechend Bedienung der Bedientaste 11 gestartet und durchgeführt wird oder dadurch, dass ein Stellvorgang zwar durch eine Betätigung der Bedientaste 11 initiiert, jedoch auch nach Freigeben der Bedientaste 11 durch die Steuerein-

heit 8 fortgesetzt wird. Als Beispiel eines automatischen Stellvorgangs der ersteren Art umfasst die Steuereinheit 8 - zumindest in einer für den Einsatz einem Kraftfahrzeug mit Klappverdeck vorgesehenen Ausführungsvariante - im Rahmen des Steuerprogramms eine Verdeckfunktion. Im Rahmen dieser Verdeckfunktion senkt die Steuerein- heit 8 vor jedem öffnungs- oder Schließvorgang des Klappverdecks die Fahrzeugscheibe 2 aus der Schließstellung 7 um einen bestimmten Betrag ab. Nach Abschluss des öffnungs- bzw. Schließvorgangs des Klappverdecks bewirkt die Steuereinheit 8 eine Rückstellung der Fahrzeugscheibe 2 in die Schließstellung 7. Die Verdeckfunktion wird hierbei ausgelöst durch eine externe Steuereinheit 12 des Kraftfahrzeugs, die auch die Verdeckbewegung koordiniert, beispielsweise eine zentrale Fahrzeugsteuerung, ein Bordcomputer o. gl. Die externe Steuereinheit 12 ist hierbei zur Ansteuerung der Steuereinheit 8 mit letzterer über eine Datenübertragungsleitung 13, insbesondere einen CAN-Bus oder LIN-Bus, verbunden.

Als Beispiel eines automatischen Stellvorgangs der letzteren Art umfasst die Steuereinheit 8 im Rahmen des Steuerprogramms eine automatische Schließfunktion, bei der sie die Fahrzeugscheibe 2 bis zum Erreichen der Schließstellung 7 oder der öffnungsstellung 6 fortbewegt, wenn die Bedientaste 11 in der entsprechenden Richtung nur jeweils kurzzeitig angetippt wird.

Das in der Steuereinheit 8 implementierte Steuerprogramm ist dazu ausgebildet, vor Beginn eines jeden automatischen Stellvorgangs die Temperaturmessgröße T mit einem hinterlegten zulässigen Temperaturbereich zu vergleichen. Der Temperaturbereich ist beispielsweise als geschlossenes Temperaturintervall mit einer unteren Grenze von beispielsweise 0 0 C und einer oberen Grenz von beispielsweise 40 0 C definiert. Das Steuerprogramm ist dabei dazu ausgebildet, den automatischen Stellvorgang nur dann durchzuführen, wenn der Wert der Temperaturmessgröße T innerhalb des zulässigen Temperaturbereichs, d.h. zwischen O 0 C und 40 0 C liegt. Ergibt die Auswertung der Temperaturmessgröße T dagegen, dass der Wert derselben außerhalb des zulässigen Temperaturbereichs liegt, so lehnt die Steuereinheit 8 die Ausführung des automatischen Stellvorgangs ab. Im Falle eines automatischen Stellvorgangs der erstgenannten Art, insbesondere also der beschriebenen Verdeckfunktion, informiert die Steuereinheit 8 hierbei das Gerät, das den automatischen Stellvorgang anfordert, insbesondere also

die externe Steuereinheit 12. Im Falle eines automatischen Stellvorgangs der letztgenannten Art ist optional vorgesehen, dass die Steuereinheit 8 den diesen Stellvorgang auslösenden Bediener durch ein Ton- oder Lichtsignal oder eine alphanumerische Fehlermeldung darüber informiert.

Sofern und solange die Temperaturmessgröße T einen außerhalb des zulässigen Temperaturbereichs liegenden Wert aufweist, lässt die Steuereinheit 8 nur manuelle Stellvorgänge zu. Optional lässt die Steuereinheit 8 zusätzlich auch solche automatischen Stellvorgänge zu, zu deren Durchführung nach den gesetzlichen Anforderungen kein Einklemmschutz vorgeschrieben ist.

Alternativ hierzu sind in der Steuervorrichtung 8 ein automatischer Normalstellvorgang sowie ein Sonderstellvorgang definiert, wobei die Steuervorrichtung 8 den Stellmotor 3 in dem Sonderstellvorgang im Vergleich zu dem Normalstellvorgang mit einer verringer- ten Stellgeschwindigkeit und einem verringerten Maximalmoment antreibt. Der Normalstellvorgang wird hierbei dann ausgeführt, wenn der Wert der Temperaturmessgröße T in dem oben definierten zulässigen Bereich von beispielsweise 0° bis 40° liegt. Der Sonderstellvorgang wird dagegen dann ausgeführt, wenn der Wert der Temperaturkenngröße T in einem vorgegebenen Sonderbereich außerhalb des zulässigen Be- reichs, beispielsweise zwischen 40° und 60° liegt. Liegt der Wert der Temperaturkenngröße T auch außerhalb des Sonderbereichs, z.B. bei 70° oder -8°, so lässt die Steuereinheit 8 wiederum nur eine manuelle Durchführung des Stellvorgangs zu.

In einer Variante der Stellvorrichtung 1 gemäß Fig. 2 bezieht die Steuereinheit 8 die Temperaturmessgröße T nicht von einem stellvorrichtungseigenen Temperatursensor 9. Vielmehr wird der Steuereinheit 8 in dieser Ausführung von einer stellvorrichtungsexternen Steuereinheit 12, beispielsweise einem Bordcomputer, die Fahrzeugaußentemperatur als Temperaturmessgröße T über die Datenübertragungsleitung 13 zugeführt. Der Steuereinheit 8 wird in dieser Ausführung zusätzlich eine Spannungs- messgröße M zugeführt, die den aktuellen Spannungsbetrag der Versorgungsspannung V enthält. Die Spannungsmessgröße M wird der Steuereinheit 8 entweder - wie dargestellt - von der Fahrzeugbatterie 10 selbst oder von einer sonstigen Steuereinheit des Kraftfahrzeugs, insbesondere wiederum von einem Bordcomputer, zur Verfügung

gestellt. Alternativ hierzu kann die Spannungsmessgröße M auch intern durch die Steuereinheit 8 berechnet werden.

In dieser Ausführung wertet die Steuereinheit 8 vor Beginn eines automatischen Stell- Vorgangs sowohl die Temperaturmessgröße T als auch die Spannungsmessgröße M aus. Dabei wird der automatische Stellvorgang nur dann zugelassen, wenn die Temperaturmessgröße T innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Temperaturbereichs, und die Spannungsmessgröße M innerhalb eines vorgegebenen zulässigen Spannungsbereichs liegen. Als zulässiger Spannungsbereich ist insbesondere in der Steuereinheit 8 ein Spannungsintervall von OV bis 12V hinterlegt.

Eine in Fig. 3 dargestellte dritte Variante der Stellvorrichtung 1 ist zum Einsatz in einem Fahrzeug mit einer geregelten Fahrzeugbatterie 10 vorgesehen. In dieser Ausführung beschränkt sich die Funktion der Steuereinheit 8 nicht auf die reine überprüfung der Spannungsmessgröße M in Hinblick auf ihre übereinstimmung mit dem zulässigen Spannungsbereich. Vielmehr steuert die Steuereinheit 8, sofern sie im Vorfeld eines automatischen Stellvorgangs einen unzulässigen Wert der Spannungsmessgröße M feststellt, durch Abgabe eines Steuerbefehls B die Fahrzeugbatterie 10 derart an, dass die Versorgungsspannung V für die Dauer des Stellvorgangs auf einen innerhalb des zulässigen Spannungsbereichs liegenden Wert angehoben oder abgesenkt wird.

Im übrigen stimmen die Ausführungsvarianten der Stellvorrichtung gemäß Fig. 2 und Fig. 3 mit der Ausführungsform gemäß Fig. 1 überein.

Bezugszeichenliste

1 Stellvorrichtung

2 Fahrzeugscheibe

3 Stellmotor

4 Stellmechanik

5 Verfahrweg

6 öffnungsstellung

7 Schließstellung

8 Steuereinheit

9 Temperatursensor

10 Fahrzeugbatterie

11 Bediensatz

12 Steuereinheit

13 Datenübertragungsleitung

B Steuerbefehl

C Steuerbefehl

M Spannungsmessgröße

S Steuersignal

T Temperaturmessgröße

V Versorgungsspannung