Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MOTOR-DRIVEN HANDPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/130649
Kind Code:
A1
Abstract:
In a motor-driven handpiece (1), which has a grip sleeve (2) with a head area (5) for mounting a tool, in particular for the preparation of tooth substance and/or bone substance, the head area (5) is at least partially surrounded or encapsulated by a thermoplastic material which, compared to the material of the rest of the grip sleeve (2), has a lower thermal conduction value.

Inventors:
SAUTER JOHANNES (DE)
HECKENBERGER HANS (DE)
GUGEL BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/056245
Publication Date:
November 18, 2010
Filing Date:
May 07, 2010
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KALTENBACH & VOIGT (DE)
SAUTER JOHANNES (DE)
HECKENBERGER HANS (DE)
GUGEL BERND (DE)
International Classes:
A61C1/16; A61C1/08
Domestic Patent References:
WO2006106189A12006-10-12
Foreign References:
US6350124B12002-02-26
US4884968A1989-12-05
DE102004011314A12005-09-22
EP0670148A11995-09-06
EP1230906A12002-08-14
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
THUN, Clemens (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Motorisch betriebenes Handstück (1), welches eine Griffhülse (2) mit einem Kopfbereich (5) zur Halterung eines Werkzeugs insbesondere für die Präparation von Zahn- und/oder Knochensubstanz aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfbereich (5) zumindest teilweise mit einem thermoplastischen Material umgeben bzw. ummantelt ist, welches im Vergleich zu dem Material der restlichen

Griffhülse (2) einen niedrigeren Temperaturleitwert aufweist.

2. Motorisch betriebenes Handstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfbereich (5) vollständig mit dem thermoplastischen Material umgeben bzw. ummantelt ist.

3. Motorisch betriebenes Handstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfbereich (5) mit dem thermoplastischen Material umspritzt ist.

4. Motorisch betriebenes Handstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Material in Form einer lösbaren Kappe (10) an dem Kopfbereich (5) befestigt ist.

5. Motorisch betriebenes Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Material zumindest partiell mit Erhebungen bzw. Vorsprüngen versehen ist.

6. Motorisch betriebenes Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erscheinungsbild des thermoplastischen Materials, insbesondere dessen Farbe, temperaturabhängig ist.

7. Motorisch betriebenes Handstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Material einen niedrigeren Temperaturleitwert als Metall aufweist.

8. Kappe (20) zur Verwendung mit einem motorisch betriebenen Handstück (1), welches eine Griffhülse (2) mit einem Kopfbereich (5) zur Halterung eines Werkzeugs insbesondere für die Präparation von Zahn- und/oder Knochensubstanz aufweist, wobei die Kappe (10) dazu ausgebildet ist, lösbar an dem Kopfbereich (5) befestigt zu werden, und aus einem thermoplastischen Material gebildet ist, welches einen niedrigeren Temperaturleitwert als Metall aufweist.

9. Kappe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Kappe (10) zumindest partiell mit Erhebungen bzw. Vorsprüngen versehen ist.

10. Kappe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Erscheinungsbild des thermoplastischen Materials, insbesondere dessen Farbe, temperaturabhängig ist.

Description:
Motorisch betriebenes Handstück

Die vorliegende Erfindung betrifft ein motorisch betriebenes Handstück gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, welches eine Griffhülse mit einem Kopfbereich zur Halterung eines Werkzeugs insbesondere für die Präparation von Zahn- und/oder Knochensubstanz aufweist.

In der Zahnmedizin werden therapeutische Maßnahmen nach wie vor in erster Linie mit Hilfe von zahnärztlichen Handstücken durchgeführt, welche ein Werkzeug zur abhebenden Bearbeitung von Zähnen aufweisen und antreiben. Üblicherweise werden hierbei so genannte Bohrhandstücke verwendet, welche an ihrem vorderen Endbereich ein drehbar gelagertes Werkzeug in Form eines Bohrers aufweisen, mit dessen Hilfe die Zahnsubstanz abtragend bearbeitet wird. Während in der Vergangenheit überwiegend Turbinenantriebe eingesetzt wurden, finden in letzter Zeit vermehrt zahnärztliche Handstücke Verwendung, bei denen als Antriebseinheit ein Elektromotor vorgesehen ist, der den Bohrer antreibt.

Während der Durchführung der Behandlung befindet sich der Kopfbereich des zahnärztlichen Handstücks mit dem Bohrer üblicherweise innerhalb des Mundraums des Patienten oder zumindest in der Nähe hiervon. Dieser Bereich des Patienten ist verhältnismäßig schmerzempfindlich, weshalb Sorge dafür getragen werden sollte, dass Beeinträchtigungen des Patienten möglichst vermieden werden.

Die vorliegende Erfindung befasst sich nunmehr mit dem Problem, dass beispielsweise eine längere Benutzung des Antriebs, insbesondere jedoch evtl. Defekte an dem Antrieb oder dessen Antriebsstrang zu einer Überhitzung des Handstücks führen könnten, welche letztendlich Verbrennungen bei dem Patienten hervorrufen können. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Risiko derartiger Verbrennungen für den Patienten zu reduzieren.

Die Aufgabe wird durch ein motorisch betriebenes Handstück mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Kappe zur Verwendung bei einem entsprechenden motorisch betriebenen Handstück gemäß Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Gedanken, den Kopfbereich des Handstücks zumindest teilweise mit einem Material zu umgeben bzw. zu ummanteln, mit dessen Hilfe eine Wärmeisolation erzielt wird.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dementsprechend ein motorisch betriebenes Handstück vorgeschlagen, welches eine Griffhülse mit einem Kopfbereich zur Halterung eines Werkzeugs insbesondere für die Präparation von Zahn- und/oder Knochensubstanz aufweist, wobei erfindungsgemäß der Kopfbereich zumindest teilweise mit einem thermoplastischen Material umgeben bzw. ummantelt ist, welches im Vergleich zu dem Material der restlichen Griffhülse des Handstücks einen niedrigeren Temperaturleitwert aufweist. Der Temperaturleitwert des thermoplastischen Materials ist dabei insbesondere niedriger als derjenige von Metallen.

Der Kopfbereich kann vollständig mit dem thermoplastischem Material umgeben bzw. ummantelt sein, wobei in diesem Fall bspw. denkbar wäre, den Kopfbereich mit dem thermoplastischen Material zu umspritzen. Alternativ hierzu wäre es allerdings auch denkbar, das thermoplastische Material in Form einer lösbaren Kappe an dem Kopfbereich anzubringen. Diese Kappe kann dann in einfacher Weise über den Kopfbereich übergestülpt werden, zu Reinigungs- und/oder Sterilisationszwecken allerdings auch wieder von dem Handstück entfernt werden.

Das thermoplastische Material kann partiell mit Erhebungen bzw. Vorsprüngen versehen sein, so dass letztendlich aufgrund der reduzierten Kontaktfläche mit dem Patienten Verbrennungen weitestgehend vermieden werden können.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass das Erscheinungsbild des thermoplastischen Materials temperaturabhängig ist. Insbesondere könnte ein Material gewählt werden, dessen Farbe sich mit der

Temperatur ändert, so dass nicht nur eine Übertragung von Wärme verhindert sondern gleichzeitig auch angezeigt wird, wenn aufgrund bspw. eines Defekts an dem Handstück die Temperatur ungewollt stark steigt. Hierdurch kann also die Betriebssicherheit des Handstücks nochmals verbessert werden.

Erfindungsgemäß wird ferner eine Kappe zur Verwendung mit einem motorisch betriebenen Handstück vorgeschlagen, welches eine Griffhülse mit einem Kopfbereich zur Halterung eines Werkzeugs insbesondere für die Präparation von Zahn- und/oder Knochensubstanz aufweist, wobei die Kappe dazu ausgebildet ist, lösbar an dem Kopfbereich befestigt zu werden, und aus einem thermoplastischen Material gebildet ist, welches einen niedrigeren Temperaturleitwert als Metall aufweist.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 und 2 Ansichten eines erfindungsgemäß ausgestalteten motorisch betriebenen Handstücks,

Fig. 3 und 4 Ansichten des vorderen Endbereichs des erfindungsgemäßen Handstücks, und

Fig. 5 bis 8 Ansichten einer Variante einer erfindungsgemäßen Kappe zur Verwendung bei einem zahnmedizinischen Handstück.

Die Fig. 1 und 2 zeigen ein zahnmedizinisches Bohrhandstück, welches allgemein mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist und eine längliche, im mittleren Bereich leicht abgewinkelte Griffhülse 2 aufweist. Am rückwertigen Ende der Griffhülse 2 ist ein Kupplungsbereich 3 ausgebildet, über den das Handstück 1 an einen - nicht näher dargestellten - Versorgungsschlauch eines zahnärztlichen Behandlungsplatzes angeschlossen werden kann. Über diesen Versorgungsschlauch wird dem Handstück 1 einerseits elektrische Energie zugeführt, andererseits werden auch Behandlungsmedien wie Luft und/oder Wasser übertragen, die bspw. zum Reinigen und/oder Kühlen der zu bearbeitenden Stelle genutzt werden. Vorzugsweise ist hierbei der Kupplungsbereich 3 derart ausgestaltet, dass das Handstück 1 gegenüber dem Versorgungsschlauch frei drehbar ist.

Am vorderen Ende der Griffhülse 2 ist ein Kopfbereich 5 ausgebildet, der insbesondere Mittel zur Aufnahme und Halterung eines zahnärztlichen Bohrers aufweist. Insbesondere ist am unteren Ende des Kopfbereichs eine Einstecköffnung 6 (siehe

Fig. 3) ausgebildet, in welche der Schaft des Bohrers eingeführt werden kann. Mittels eines speziellen Spannmechanismusses innerhalb des Kopfbereichs 5 wird dann der Bohrer zuverlässig und drehbar derart gehalten, dass er im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Griffhülse 2 ausgerichtet ist. An der gegenüberliegenden Seite der Einstecköffnung 6 ist ein Druckknopf 7 zum Lösen des Spannmechanismusses angeordnet.

Die Griffhülse 2 dient ferner auch der Aufnahme einer Antriebseinheit, bei der es sich insbesondere um einen Elektromotor handeln kann. Derartige Elektromotoren kommen in letzter Zeit verstärkt zum Einsatz, da sie im Vergleich zu den bislang überwiegend verwendeten Turbinenantrieben bessere Steuerungsmöglichkeiten eröffnen. So können insbesondere die Drehzahl und das Drehmoment des Bohrers besser und feiner eingestellt werden. Der Elektromotor ist dann über entsprechende Kupplungen und Antriebswellen mit der Bohreraufnahme in dem Kopfbereich 5 gekoppelt, so dass die Drehung der Motorwelle auf den Bohrer übertragen werden kann.

Wird nunmehr der Motor dauerhaft betrieben oder liegt ein Defekt an dem Motor oder an den Mitteln zur Übertragung der Drehung auf den Bohrer vor, so besteht die Gefahr, dass sich das Handstück 1, insbesondere dessen Kopfbereich 5 erwärmt. Eine übermäßige Erwärmung kann hierbei zu scherzhaften Verbrennungen im Mundbereich des Patienten führen, welche vermieden werden sollen. Hierzu ist entsprechend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4 eine spezielle Kappe 10 vorgesehen, welche nachfolgend näher beschrieben wird.

Die Kappe 10 stellt eine Schutzkappe dar, mit deren Hilfe im Falle einer übermäßigen Erhitzung des Handstücks 1 bzw. des Kopfbereichs 5 eine Wärmeisolation erzielt werden soll. Die Kappe 10 besteht hierzu aus einem thermoplastischen Material, welches im Vergleich zu dem Material der restlichen Griffhülse 2 einen niedrigen Temperaturleitwert aufweist. Insbesondere sollte der Temperaturleitwert des Materials der Kappe 10 unterhalb des Leitwerts von Metall, insbesondere von Stahl liegen. Die Kappe 10 ist hierbei derart geformt, dass sie in einfacher Weise auf den vorderen Endbereich der Griffhülse 2 mit dem Kopfbereich 5 aufgestülpt werden kann. Sie weist hierzu einen vorderen Ringbereich 11 auf, der im aufgesetzten Zustand den Kopfbereich 5 des Handstücks 1 nahezu vollständig umschließt. Von diesem

Ringbereich 11 erstreckt sich ein Auflagebereich 12 zur Seite, der entsprechend den Darstellungen der Fig. 1 bis 4 die obere Hälfte des vorderen Endes der Griffhülse 2 umgibt. Das Material der Kappe 10 ist thermoplastisch und weist dementsprechend eine gewisse Flexibilität auf. Die Abmessungen der Kappe 10 sind nun derart, dass die Kappe 10 auf den vorderen Endbereich der Griffhülse 2 des Handstücks 1 aufgeschnappt werden kann und dort sicher und zuverlässig sitzt. Gleichzeitig besteht allerdings bei dieser Lösung auch wiederum die Möglichkeit, die Kappe 10 zu entfernen, um bspw. das Handstück 1 zu reinigen oder die Kappe 10 zu reinigen bzw. zu sterilisieren. Vorzugsweise ist hierzu das Material der Kappe 10 derart, dass wiederholte Reinigungen bzw. Sterilisationen möglich sind. Alternativ hierzu wäre es allerdings auch denkbar, die Kappe 10 mit dem Handstück 1 zu verkleben.

Die Verwendung der Schutzkappe 10 mit den niedrigen Temperaturleitwert (vorzugsweise < 5 W/mK) führt nun dazu, dass selbst bei einer größeren Erhitzung des Kopfbereichs 5 des Handstücks keine Wärme von der Kappe 10 nach außen übertragen wird. Die Gefahr bzw. zumindest die Schwere von Verbrennungen bei Defekten des Handstücks im Mundraum eines Patienten kann hierdurch deutlich reduziert werden.

Die Fig. 5 bis 8 zeigen eine alternative Ausführungsform einer Kappe 10, welche in ihrem Aufbau grundsätzlich der Kappe der Fig. 1 bis 4 gleicht. Die Besonderheit liegt nunmehr darin, dass die Außenfläche insbesondere des Ringbereichs 11 mit einer Struktur 13 versehen ist, welche in einem regelmäßigen Muster angeordnete Erhebungen bzw. Vorsprünge aufweist. Durch diese Maßnahme wird die Kontaktfläche bei einer Berührung insbesondere von Weichteilen im Mundraum des Patienten weiter reduziert, so dass eine zusätzliche Sicherheit besteht.

Alternativ zu den dargestellten Ausführungsbeispielen, bei denen lösbaren Kappen auf den vorderen Endbereich des Handstücks aufgesetzt werden, wäre es auch denkbar, das Handstück mit einer entsprechenden Beschichtung, bspw. einer Lackierung oder dergleichen zu versehen. Hier sind entsprechende Lacke oder Materialien, insbesondere Rilsan bekannt, welche genutzt werden könnten, um den Kopfbereich vollständig oder zumindest teilweise zu beschichten bzw. zu umspritzen. Auch der Entriegelungsknopf 7 könnte hierbei beschichtet werden.

Ferner könnte vorgesehen sein, dass das Material der Kappe bzw. das unmittelbar auf das Handstück aufgebrachte thermische Isolationsmaterial derart gestaltet ist, dass dessen Erscheinungsbild von der Temperatur abhängig ist. Insbesondere könnte ein Material verwendet werden, welches bei einem Anstieg der Temperatur seine Farbe ändert, wodurch für einen Benutzer des Handstücks relativ schnell das Auftreten eines Defekts erkennbar wäre, der zu einem ungewünschten Temperaturanstieg führt. Durch diese Maßnahme könnte also zusätzlich die Betriebssicherheit erhöht werden.

Insgesamt können dementsprechend mit den erfindungs gemäßen Maßnahmen Verbrennungen im Mundbereich eines Patienten vermieden oder zumindest stark abgeschwächt werden.