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Title:
MOTOR VEHICLE AND METHOD FOR CONTROLLING AN ACTIVE CHASSIS COMPONENT OF A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/108891
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a motor vehicle (1) having a bodyshell (2) for accommodating at least one vehicle occupant (4, 5) and having a chassis (3) on which the bodyshell (2) is supported and which has at least one active chassis component (6) for providing driving safety functions and/or driving comfort functions, characterized by means for controlling the active chassis component (6) in dependence upon and entertainment device (7, 8) operated within the bodyshell (2) for at least one vehicle occupant (4, 5).

Inventors:
KLANK MICHAEL (DE)
THOMAE ACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/079013
Publication Date:
June 04, 2020
Filing Date:
October 24, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN (DE)
International Classes:
B60K35/00; B60G17/015; B60G17/018; B60G17/0195; B60G99/00; B60K37/06; B60R16/02; B62D6/00
Domestic Patent References:
WO2016197068A12016-12-08
Foreign References:
US20170129298A12017-05-11
US8380394B12013-02-19
DE102015002603A12016-09-01
DE102016225179A12018-07-05
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Claims:
Patentansprüche

1. Kraftfahrzeug (1 ) mit einer Karosserie (2) zur Aufnahme wenigstens eines Fahrzeuginsassen (4, 5) und mit einem Fahrwerk (3), auf dem sich die Karosserie (2) abstützt und das zumindest eine aktive Fahrwerkkomponente (6) zur Bereitstellung von Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahrkomfortfunktionen aufweist,

gekennzeichnet durch Mittel zur Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente (6) in Abhängigkeit einer innerhalb der Karosserie (2) für wenigstens einen Fahrzeuginsas sen (4, 5) betriebenen Unterhaltungseinrichtung (7, 8).

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteue rung in einem Zusammenhang mit wiedergegebenen Inhalten der Unterhaltungsein richtung (7, 8) erfolgt, insbesondere um wiedergegebene Inhalte für den wenigstens einen Fahrzeuginsassen (4, 5) intensiver erlebbar, realistischer und/oder auf sonstige Weise sinnlich wahrnehmbar zu machen.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die An steuerung der aktiven Fahrwerkkomponente (6) in Abhängigkeit der Unterhaltungs einrichtung (7, 8) bei stehendem Fahrzeug (1 ) erfolgt.

4. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente (6) in Abhängigkeit der Un terhaltungseinrichtung (7, 8) bei fahrendem Fahrzeug (1 ) erfolgt.

5. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem reinen Fahrbetriebsmodus die aktive Fahrwerkkomponente (6) aus schließlich dazu ansteuerbar ist, das Kraftfahrzeug (1 ) sicher und/oder komfortabel zu führen, während in einem Unterhaltungsmodus die aktive Fahrwerkkomponente (6) zusätzlich mit einem von der Unterhaltungseinrichtung (7, 8) abhängigen Steuer signal, insbesondere im Sinne einer Störgröße, beaufschlagbar ist.

6. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Fahrwerkkomponente (6) dazu nutzbar ist, die Karosserie (2) in Ab- hängigkeit der betriebenen Unterhaltungseinrichtung (7, 8) in rotatorische Bewegung, insbesondere in Wank-, Nick- und/oder Gierbewegung zu versetzen.

7. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Fahrwerkkomponente (6) dazu nutzbar ist, die Karosserie (2) in Ab hängigkeit der betriebenen Unterhaltungseinrichtung (7, 8) in translatorische Bewe gung, insbesondere in Fahrzeuglängs-, Fahrzeugquer- und/oder Fahrzeughochbe wegung zu versetzen.

8. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Unterhaltungseinrichtung um eine Einrichtung zur Tonwiederga be (7), insbesondere ein Radio, eine Tonabspieleinrichtung für gespeicherte oder gestreamte Medien, eine Freisprechanlage, und/oder um eine Einrichtung zur kombi nierten Bild- und Tonwiedergabe (8), insbesondere zur Videowiedergabe handelt.

9. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerkkomponente (6) um einen ak tiv verstellbaren Dämpfer und/oder eine aktive verstellbare Feder handelt.

10. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerkkomponente um einen aktiven Wankstabilisator handelt.

1 1 . Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerkkomponente um eine aktive Lenkung, insbesondere ein steer-by-wire-System handelt.

12. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerkkomponente um eine Kompo nente einer Fahrantriebseinrichtung und/oder Verzögerungseinrichtung des Fahr zeugs handelt.

13. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, gekennzeichnet durch Ein richtungen zur Gewährleistung eines autonomen Fährbetriebs, mit denen Beschleu- nigungs-, Brems- und Lenkmanöver des Kraftfahrzeugs (1 ) ohne menschliches Ein greifen selbständig durchführbar sind.

14. Kraftfahrzeug nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine aktive Fahrwerkkomponente (6) Teil eines aktiven Fahr werksystems zur Bereitstellung von Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahrkomfort funktionen ist.

15. Verfahren zur Ansteuerung einer aktiven Fahrwerkkomponente (6) eines Kraft fahrzeugs (1 ), insbesondere eines Kraftfahrzeugs gemäß einem der vorigen Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Fahrwerkkomponente (6) in Abhängig keit einer für wenigstens einen Fahrzeuginsassen (4, 5) betriebenen Unterhaltungs einrichtung (7, 8) angesteuert wird .

Description:
Kraftfahrzeug und Verfahren zur Ansteuerunq einer aktiven Fahrwerkkomponente eines Kraftfahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Karosserie zur Aufnahme wenigs tens eines Fahrzeuginsassen und mit einem Fahrwerk, auf dem sich die Karosserie abstützt und das zumindest eine aktive Fahrwerkkomponente zur Bereitstellung von Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahrkomfortfunktionen aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur An steuerung einer aktiven Fahrwerkkomponente eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.

Aus dem Stand der Technik bekannt sind Kraftfahrzeuge gemäß den oberbegriffli chen Merkmalen des Anspruchs 1 , insbesondere Kraftfahrzeuge, deren Fahrwerk zumindest eine aktive Fahrwerkkomponente aufweist, mit welcher sich Fahrsicher heitsfunktionen und/oder Fahrkomfortfunktionen bereitstellen lassen. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sei unter einer aktiven Fahrwerkkomponente eine Kompo nente zu verstehen, mit welcher sich der Zustand des Fahrwerks und/oder die Lage der sich darauf abstützenden Karosserie beeinflussen lässt. Eine derartige aktive Fahrwerkkomponente ist zu diesem Zweck mit einem Aktor ausgestattet, mit wel chem sich der mechanische Zustand des Fahrwerks und/oder die Lage der Karosse rie aktiv verstellen lässt. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung soll der Begriff aktive Fahrwerkkomponente weit auszulegen sein, insbesondere sollen darunter jeg liche Komponenten verstanden werden, mit denen sich die Karosserie des Fahr zeugs translatorisch und/oder rotatorisch (Wank-, Nick- und/oder Gierbewegungen) in deren Lage beeinflussen, d.h. allgemein bewegen lässt. Dazu zählen beispielswei se für sich gesehen bekannte aktive Dämpfer- und/oder Federelemente zur Abstüt zung der Fahrzeugkarosserie gegenüber radnahen Fahrwerkkomponenten, aktive Wankstabilisatoren, aktive Lenkungsysteme („steer-by-wire“) und dergleichen. Be wegungen der Karosserie in Fahrzeuglängsrichtung lassen sich unter anderem durch Fahrantriebskomponenten des Kraftfahrzeugs sowie durch Verzögerungseinrichtun gen, insbesondere Bremseinrichtungen des Kraftfahrzeugs beeinflussen, daher seien auch diese im Sinne der vorliegenden Anmeldung unter dem Begriff aktive Fahr werkkomponente zu verstehen. Ein Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren zur An steuerung einer aktiven Fahrwerkkomponente eines Kraftfahrzeugs gemäß Oberbe griff des Anspruchs 15 ist beispielsweise aus DE 10 2015 002 603 A1 bekannt, wo rauf beispielhaft verwiesen wird. Bei dem dort beschriebenen Kraftfahrzeug mit ei nem aktiven Fahrwerk ist jedes Rad über eine in seiner Länge verstellbare Aktorein heit an einem dem Rad zugeordneten Aufhängepunkt mit der Karosserie verbunden. Es wird die Neigung der Karosserie in zumindest einer Raumrichtung ermittelt, um in deren Abhängigkeit durch geeignete Ansteuerung einzelner Aktoreinheiten einen Neigungsausgleich der Karosserie herbeizuführen, womit sich durch Steigung oder Gefälle der Fahrbahn bedingte Neigungen der Karosserie zumindest in gewissem Maße kompensieren lassen.

Eine Nutzung aktiver Fahrwerkkomponenten für andere Zwecke ist ebenfalls be kannt. So lässt sich beispielsweise mit einem Kraftfahrzeug, das mit durch einen Ak tor in der Länge verstellbare Dämpfer pro Fahrzeugrad ausgestattet ist, eine Niveau verstellung der Karosserie durchführen, d. h. lässt sich die Lage der Karosserie in Fahrzeughochrichtung verstellen. Daneben sind aktive Fahrwerkkomponenten für Kraftfahrzeuge in Form von verstellbaren Wankstabilisatoren bekannt, mit denen sich das Wankverhalten der Karosserie aktiv beeinflussen lässt, in diesem Zusammen hang sei beispielhaft auf DE 10 2016 225 179 A1 verwiesen. Weitere aktive Fahr werkkomponenten zur Bereitstellung von Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahr komfortfunktionen sind ebenfalls für sich gesehen bekannt.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung für ein mit einer aktiven Fahrwerk komponente ausgestattetes Kraftfahrzeug einen zusätzlichen Nutzen für den bzw. die Fahrzeuginsassen zu schaffen. Insbesondere soll das Kraftfahrzeug hinsichtlich der Unterhaltung des bzw. der Fahrzeuginsassen verbessert sein. Daneben soll ein diesbezügliches Verfahren angegeben werden.

Die genannte Aufgabe wird zunächst gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkma lend des Anspruchs 1 . Es handelt sich dabei um ein Kraftfahrzeug mit einer Karosse rie zur Aufnahme wenigstens eines Fahrzeuginsassen und mit einem Fahrwerk, auf dem sich die Karosserie abstützt und das zumindest eine aktive Fahrwerkkomponen- te zur Bereitstellung von Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahrkomfortfunktionen aufweist. Erfindungsgemäß ist das Kraftfahrzeug gekennzeichnet durch Mittel zur Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente in Abhängigkeit einer innerhalb der Karosserie für wenigstens einen Fahrzeuginsassen betriebenen Unterhaltungsein richtung.

Das Kraftfahrzeug ist somit erfindungsgemäß mit Mitteln ausgestattet, die es erlau ben, die wenigstens eine aktive Fahrwerkkomponente abhängig vom Betrieb einer in der Karosserie befindlichen Unterhaltungseinrichtung anzusteuern. Auf für sich ge sehen bekannte Weise sind in Kraftfahrzeugen üblicherweise Unterhaltungseinrich tungen für einen oder mehrere der Fahrzeuginsassen vorgesehen. Diese können unterschiedlicher Art sein, um den oder die Insassen akustisch und/oder visuell wäh rend der Fahrt oder bei Fahrzeugstillstand zu unterhalten. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass sich die vom Fahrzeuginsassen erlebte Unterhaltung auf vorteilhafte Weise verbessern ließe, indem begleitend zum Betrieb der Unterhaltungseinrichtung eine Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente erfolgt. Durch die Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente lässt sich die Karosserie mit darin befindlicher Fahrzeuginsasse nämlich auch gezielt in Bewegungen versetzen. Es kann sich bei spielsweise um Bewegungen handeln, wie sie beim Autofahren, Fliegen oder beim Betrieb sonstiger Fahrzeuge auftreten. Auch können Erschütterungen oder Explosio nen auf diese Weise simuliert werden. Erfolgt die Ansteuerung der aktiven Fahrwerk komponente in geeigneter Weise korrespondierend mit der betriebenen Unterhal tungseinrichtung, so kann für den bzw. die Fahrzeuginsassen auf diese Weise ein verbessertes Unterhaltungserlebnis erzeugt werden. Vergleichend sei dazu verwie sen auf für sich gesehen bekannte aktiv bewegliche Kinosessel oder Fahrsimulato ren.

In vorteilhafter Weise erfolgt die Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente in einem Zusammenhang mit wiedergegebenen Inhalten der Unterhaltungseinrichtung. Beispielsweise kann zwischen dem Betrieb der Unterhaltungseinrichtung und der Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente ein inhaltlicher, ereignisabhängiger, stimmungsabhängiger, rhythmischer oder sonstiger Zusammenhang bestehen.

Durch eine zeitliche und/oder logische Kopplung zwischen Ansteuerung der aktiven Fahrwerkkomponente und Betrieb der Unterhaltungseinrichtung lässt sich beispiels weise eine szenenabhängige oder ambienteabhängige Bewegung der Karosserie erzeugen, wodurch insbesondere erreicht werden kann, dass die durch die Unterhal tungseinrichtung wiedergegebenen Inhalte für den wenigstens einen Fahrzeuginsas sen intensiver erlebbar, realistischer und/oder auf sonstige Weise sinnlich wahr nehmbar sind.

Grundsätzlich ist es denkbar, dass die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ansteue rung der aktiven Fahrwerkkomponente in Abhängigkeit der Unterhaltungseinrichtung bei stehendem Fahrzeug erfolgt. Dies bietet den Vorteil, dass die aktive Fahrwerk komponente in diesem Zustand des Kraftfahrzeugs nicht zur Bereitstellung von Fahr sicherheitsfunktionen und/oder Fahrkomfortfunktionen benötigt wird, somit also ex klusiv für die Intensivierung des Unterhaltungserlebnisses genutzt werden kann, oh ne Beeinträchtigung von Fahrsicherheit und/oder Fahrkomfort.

Alternativ oder ergänzend ist es denkbar, dass die Ansteuerung der aktiven Fahr werkkomponente in Abhängigkeit der Unterhaltungseinrichtung bei fahrendem Fahr zeug erfolgt. Insbesondere auf längeren Fahrtstrecken, beispielsweise bei monotoner Autobahnfahrt, erscheint es durchaus vertretbar, dass ein oder mehrere Fahrzeugin sassen beispielsweise eine visuelle Unterhaltungssendung in Form eines Films ver folgen, wobei das Filmerlebnis durch geeignete Ansteuerung der aktiven Fahrwerk komponente und dadurch verursachte Karosseriebewegungen unterstützt wird.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs sieht vor, dass in einem reinen Fahrbetriebsmodus die aktive Fahrwerkkomponente ausschließlich dazu ansteuerbar ist, das Kraftfahrzeug sicher und/oder komfortabel und führen, während in einem Un terhaltungsmodus die aktive Fahrwerkkomponente zusätzlich mit einem von der Un terhaltungseinrichtung abhängigen Steuersignal beaufschlagbar ist. Die zusätzliche Beaufschlagung wirkt dabei praktisch wie eine Störgröße auf die aktive Fahrwerk komponente, und verursacht eine gewollte Abweichung der aktiven Fahrwerkkompo nente von einem aus Sicherheit- und/oder Komfortaspekten idealen Zustand. In ei nem solchen Unterhaltungsmodus wäre zweckmäßigerweise jedoch eine zumindest ausreichend sichere und/oder komfortable Führung des Kraftfahrzeugs gewährleistet, die unterhaltenden Bewegungen korrespondierend mit dem Betrieb der Unterhal tungseinrichtung würden lediglich überlagernd in die Ansteuerung einfließen. Anders ausgedrückt, eine Priorisierung hinsichtlich Sicherheit und Komfort gegenüber Unter haltung erscheint zweckmäßig, so dass unterhaltungsbedingte Bewegungen nur in einem hinsichtlich Fahrsicherheit und Fahrkomfort tolerierbaren Rahmen durchge führt werden.

Wie bereits erwähnt, kann es sich bei einer aktiven Fahrwerkkomponente um ver schiedenartige Einrichtungen handeln, mit denen sich der Zustand des Fahrwerks und/oder die Lage der Karosserie aktiv beeinflussen lässt. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung lässt sich mit der aktiven Fahrwerkkomponente die Ka rosserie in rotatorische Bewegung, insbesondere in Wank-, Nick- und/oder Gierbe wegung versetzen.

Alternativ oder ergänzend ist die aktive Fahrwerkkomponente dazu nutzbar, die Ka rosserie in Abhängigkeit der betriebenen Unterhaltungseinrichtung in translatorische Bewegung, insbesondere in Fahrzeuglängs-, Fahrzeugquer- und/oder Fahrzeug hochrichtung zu versetzen.

Grundsätzlich kann es sich bei der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Un terhaltungseinrichtung um jede Art von Einrichtung handeln, mit welcher Fahrzeugin sassen unterhalten werden können. Vorteilhaft handelt es sich um eine Einrichtung zur Tonwiedergabe, insbesondere um ein Radio, eine Tonabspieleinrichtung für ge speicherte oder gestreamte Medien (Musik, Hörspiel), eine Freisprechanlage (Mobil- funk) und/oder um eine Einrichtung zur kombinierten Bild- und Tonwiedergabe, ins besondere zur Videowiedergabe.

Wie bereits eingangs erwähnt, sind unterschiedliche aktive Fahrwerkkomponenten aus dem Stand der T echnik für sich gesehen bekannt. Im Zusammenhang der vorlie genden Erfindung handelt es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerkkompo nente des Kraftfahrzeugs in vorteilhafter Weise um einen aktiv verstellbaren Dämpfer und/oder um eine aktiv verstellbare Feder. Dabei liefert ein Aktor ganz oder teilweise die Kräfte, die sonst passiv durch Dämpfer bzw. Feder erzeugt werden. Durch aktive Verstellung der Länge lässt sich der Höhenstand des betroffenen Rades gegenüber der Karosserie beeinflussen, je nach Ansteuerung einer oder mehrerer derartiger Komponenten lässt sich somit der Höhenstand der Karosserie, ein Nicken und/oder ein Wanken der Karosserie beeinflussen.

Alternativ oder ergänzend handelt es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerk komponente um einen aktiven Wankstabilisator. Es kann sich dabei um einen Wank- stabilisator der Vorderachse und/oder der Hinterachse handeln.

Alternativ oder ergänzend handelt es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerk komponente um eine aktive Lenkung insbesondere in Form eines sogenannten steer-by-wire-Systems.

Alternativ oder ergänzend handelt es sich bei der zumindest einen aktiven Fahrwerk komponente um eine Komponente einer Fahrantriebseinrichtung und/oder Verzöge rungseinrichtung des Fahrzeugs. Denn durch Nutzung der Fahrantriebseinrichtung, insbesondere des Fahrzeugmotors und/oder Getriebes bzw. durch Nutzung der Ver zögerungseinrichtung, insbesondere einer Bremseinrichtung des Fahrzeugs kann ebenfalls aktiv Einfluss genommen werden auf die translatorische Bewegung der Ka rosserie in Fahrtrichtung. Zudem lassen sich damit auch Nickbewegungen sowie bei Kurvenfahrt Wankbewegungen und Gierbewegungen erzeugen.

Die vorliegende Erfindung kann auf besonders vorteilhafte Weise zum Einsatz kom men bei einem Kraftfahrzeug, das gekennzeichnet ist durch Einrichtungen zur Ge währleistung eines autonomen Fährbetriebs, d.h. Einrichtungen mit denen Beschleu- nigungs-, Brems- und Lenkmanöver des Kraftfahrzeugs ohne menschliches Eingrei fen selbständig durchführbar sind. Bei einem autonom fahrenden Kraftfahrzeug kön nen sämtliche Insassen ihre Aufmerksamkeit vom Fährbetrieb des Kraftfahrzeugs abwenden und sich zur Entspannung dem Betrieb einer Unterhaltungseinrichtung widmen. Die unterhaltungsbedingten Bewegungen der Karosserie würden in diesem Fall zu keiner nachteiligen Ablenkung einer das Kraftfahrzeug bedienenden Fahr zeuginsasse führen. Zweckmäßigerweise ist die zumindest eine aktive Fahrwerkkomponente Teil eines aktiven Fahrwerksystems zur Bereitstellung von Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahrkomfortfunktionen.

Die eingangs genannte Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfahren zur Ansteue rung einer aktiven Fahrwerkkomponente eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 15. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Fahr werkkomponente in Abhängigkeit einer für wenigstens einen Fahrzeuginsassen be triebenen Unterhaltungseinrichtung angesteuert wird. Zu den Wirkungen sowie vor teilhaften Ausgestaltungen sei zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorigen Ausführungen bezüglich des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs verwiesen, welche gleichermaßen auf das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh rungsbeispiels beschrieben. Daraus ergeben sich auch weitere Funktionen und vor teilhafte Effekte der Erfindung. In Zeichnung zeigt die einzige:

Figur ein Kraftfahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der

Erfindung in schematischer Ansicht von oben.

Die einzige Figur zeigt ein Kraftfahrzeug 1 gemäß dem einzigen Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Ansicht von oben. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Karosserie 2 auf, in deren Fahrgastraum 1 1 zwei Fahrzeuginsassen 4, 5 Platz ge nommen haben. Die Karosserie 2 stützt sich über ein zeichnerisch nur angedeutetes Fahrwerk 3 gegenüber der Fahrbahn ab. Von dem Fahrwerk 3 sind in der Draufsicht zwei Vorderräder 9 und zwei Hinterräder 10 zumindest teilweise sichtbar dargestellt. Die Vorderräder 9 sind einer Vorderachse (gestrichelte Linie), die Hinterräder 10 ei ner Hinterachse (gestrichelte Linie) zugeordnet. Das Fahrwerk 3 ist als aktives Fahr werk ausgestaltet, dazu weist es vier verstellbare Dämpfer 6 auf, von denen jeder verstellbare Dämpfer 6 einem der vier Räder des Kraftfahrzeugs 1 zugeordnet ist.

Die aktiv verstellbaren Dämpfer 6 sind jeweils auf für sich gesehen bekannte Weise so ausgeführt, dass sich der Höhenstand des jeweiligen Rades mittels eines dem aktiven Dämpfer 6 zugeordneten Aktors (nicht näher dargestellt) verstellen lässt. Das auf diese Weise vorliegende aktive Fahrwerk 3 des Kraftfahrzeugs 1 stellt im üblichen Fährbetrieb des Kraftfahrzeugs 1 Fahrsicherheitsfunktionen und/oder Fahr komfortfunktionen für das Kraftfahrzeug 1 bereit.

Wie der Figur zu entnehmen, hat ein Fahrzeuginsasse 4 im Kraftfahrzeug 1 mit Blick in Vorwärtsrichtung des Kraftfahrzeugs 1 Platz genommen, während ein weiterer Fahrzeuginsasse 5 in Gegenrichtung im Fahrgastraum 11 Platz genommen hat. Fahrzeuginsasse 4 folgt einem Hörspiel, das über eine akustische Tonwiedergabe einrichtung 7 abgespielt wird. Gleichzeitig oder zu einem späteren Zeitpunkt folgt Fahrzeuginsasse 5 einem über eine Videoübergabeeinrichtung 8 abgespielten Film. Auf erfindungsgemäße Weise werden die aktiv verstellbaren Dämpfer 6 abhängig vom Betrieb der akustischen Tonwiedergabeeinrichtung 7 bzw. der Videowiederga beeinrichtung 8 angesteuert und versetzen die Karosserie 2 in Bewegungen, die in inhaltlichem Zusammenhang mit wiedergegebenen Inhalten der Einrichtungen 7 bzw 8 stehen. Das jeweilige Unterhaltungserlebnis des Fahrzeuginsassen 4 bzw. 5 wird auf diese Weise intensiver erlebbar, realistischer und/oder auf sonstige Weise sinn lich wahrnehmbar.

Das Kraftfahrzeug 1 kann währenddessen fahren oder sich im Stillstand befinden. Insbesondere wenn es sich wie im gezeigten Beispiel bei dem Kraftfahrzeug 1 um ein autonom fahrendes Kraftfahrzeug handelt, kann die Unterhaltung der Fahrzeu ginsassen 4 bzw. 5 vom Fährbetrieb unbeeinträchtigt erfolgen. Es sei angemerkt, dass es sich bei den in der Figur gezeigten aktiv verstellbaren Dämpfern 6 lediglich um beispielhafte aktive Fahrwerkkomponenten handelt. Alternativ oder ergänzend können auch andere, bereits zuvor beschriebene Komponenten zum Einsatz kom men. Bezuaszeichen Kraftfahrzeug

Karosserie

Fahrwerk

Fahrzeuginsasse

Fahrzeuginsasse

aktiv verstellbarer Dämpfer

akustische Tonwiedergabeeinrichtung Videowiedergabeeinrichtung

Vorderräder

Hinterräder

Fahrgastraum