Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MOULD FOR DEEP-DRAWING FOILS AND FOR CASTING MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1988/007921
Kind Code:
A1
Abstract:
The mould (1, 2) is made of machinable porous material (6). This makes it possible to obtain intricately shaped deep-drawn foils without sacrificing quality. The machinability also makes it possible to obtain a variety of interchangeable inserts (15, 16, and 17) with individual moulding-surface sections.

Inventors:
HIRZEL THEODOR (CH)
Application Number:
PCT/CH1988/000074
Publication Date:
October 20, 1988
Filing Date:
April 08, 1988
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
UNIPORT POLYESTER FORMENBAU (CH)
HIRZEL THEODOR (CH)
International Classes:
B28B7/34; B29C33/38; B29C33/30; B29C33/40; B29C51/34; B29C51/36; B29C33/00; (IPC1-7): B29C33/38; B28B7/34
Domestic Patent References:
WO1983002251A11983-07-07
Foreign References:
US4631228A1986-12-23
EP0121929A21984-10-17
FR2188491A51974-01-18
FR2359691A11978-02-24
GB2167014A1986-05-21
DE2204584A11972-09-28
FR2196602A51974-03-15
Other References:
Glass & Ceramics, Band 41, No. 5/6, Mai/Juni 1984, Plenum Publ. Corp. (New York, US) V.M. Kaptsevich et al.: "Porous metal molds for plastic forming of ceramic parts", Seiten 238-240
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Formkörper mit mindestens einer formgebenden Oberfläche für das Tiefziehen von Folien, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass er aus mindestens einem Formkörperabschnitt aus Metallgranulat und Kunstharz besteht, wobei der durch schnittliche Korndurchmesser des Granulats im Bereich von 10 μm bis 450 μm liegt, und wobei die formgebende Ober¬ fläche vollständig und gleichmässig mit Poren durchsetzt ist und dass Mittel für im wesentlichen gleichmässig durch alle Poren stattfindenden Gasaustausch vorgesehen sind, wobei die formgebende Oberfläche jederzeit durch Feinbear¬ beitung in ihrer Oberflächenbeschaffenheit, insbesondere Glattheit, der Strukturabbildungsfähigkeit der tiefzuzie¬ henden Folie anpassbar ist.
2. 2: Formkörper nach Anspruch 1 , dadurch gekenn zeichnet, dass der durchschnittliche Korndurchmesser im Bereich von 45 μm bis 160 μm liegt.
3. Formkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass das Granulat aus unregelmässig geform¬ ten Körnern, vorzugsweise aus verdüstern und/oder gerisse nem Material besteht.
4. Formkörper nach einem der vorangehenden An¬ sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Granulat Alumi¬ niumgranulat und/oder Stahlgranulat und/oder Kupfergranu¬ lat vorgesehen ist.
5. Formkörper nach einem der vorangehenden Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunstharz Epoxid¬ harz vorgesehen ist.
6. Formkörper nach einem der vorangehenden Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, dass Granulat und Kunstharz in einem solchen Verhältnis vorgesehen sind, dass eine trockene Mischung vorliegt, bei welcher im wesentlichen jedes Granulatkorn nur mit einem dünnen Kunstharzfilm überzogen ist.
7. Formkörper nach einem der vorangehenden Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis 83 Ge¬ wichtsanteile Aluminiumgranulat mit Körnern von 45 μm bis 160 μm und 17 Gewichtsanteile Epoxidharz beträgt.
8. Formkörper nach einem der vorangehenden Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, dass die formgebende Ober¬ fläche Ausnehmungen für aus demselben Material wie der Formkörper bestehende Einsätze aufweist, welche indivi¬ duelle formgebende Oberflächenabschnitte aufweisen, wobei die Einsätze quer oder längs zu der Entformungsrichtung der formgebenden Oberfläche verschiebbar sind und insbe¬ sondere für Entformung eines Formteils in die jeweilige Ausnehmung einziehbar sind.
9. "Formkörper nach einem der vorangehenden Ansprü ehe, dadurch gekennzeichnet, dass er vorzugsweise am Rand der formgebenden Oberfläche entlang verlaufende Mittel für die Folienhalterung aufweist, wobei die Mittel für die Folienhalterung Hohlprofile, vorzugsweise Vierkantprofile aufweisen, welche bis auf einen Oberflächenbereich im Form körper versenkt sind, dass dieser Oberflächenbereich Oeff nungen aufweist und dass diese Profile unabhängig von der formgebenden Oberfläche unter Unterdruck setzbar sind. 10.' Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Form körper durch Abformung von einem Negativ oder durch maschi¬ nelle Bearbeitung eines Formkörperrohlings oder durch Zu¬ sammensetzen aus mehreren, abgeformten oder bearbeiteten Teilen hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn zeichnet, dass auf die formgebende Oberfläche eine poröse Metallschicht aufgebracht wird, vorzugsweise durch Flamm¬ spritzen.
11. Verwendung eines Formkörpers nach Anspruch 1 zum Tiefziehen von sich in Wärme befindenden Kunststoff folien.
12. Verwendung des Formkörpers nach Anspruch 1 , mit einer seine formgebende Oberfläche bedeckenden, tief gezogenen, als Trennmittelschicht wirkenden Kunststoff folie als Gussform für Werkstoffe, welche unterhalb der Erweichungstemperatur der Folie vergiess und anhärtbar sind.
13. Verwendung des Formkörpers nach Anspruch 19, mit einer seine formgebende Oberfläche bedeckenden tief¬ gezogenen Kunststoffolie als Gussform für Kunststoffe oder Mischungen mit Kunststoffanteil, insbesondere Poly merbeton und mörtel.
Description:
Formkörper zum Tiefziehen von Folien und Vergies- sen von Werkstoffen

Die Erfindung betrifft einen Formkörper nach An¬ spruch 1 und ein Verfahren zu dessen Herstellung nach An¬ spruch 10.

Die Anwendungsmöglichkeiten für solche Formkörper liegen auf dem Gebiet der Folienverformung, insbesondere plastischer Folien, des Folientiefziehens als solchem, etwa für Blisterpackungen oder ähnlichem, oder auch bei aus zu vergiessenden Formmassen, bei welchen beim Vergies- sen und Härtevorgang eine Temperatur, welche die als Trenn- mittel eingesetzte Folie nicht beschädigt, insbesondere ca. 250°C nicht überstiegen wird. Ein Hauptanwendungsge¬ biet betrifft die Herstellung von Gussteilen aus kunst- stof haltigen Materialien, insbesondere solche, welche Griess oder Granulat enthalten, aber auch zementgebundene oder wasserlösliche Formmassen.

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von tiefge¬ zogenen Folienabschnitten oder von vergossenen, aushär_- baren Werkstücken aus Materialien mit Kunststoffanteil sind bekannt. Als Materialien mit Kunststoffanteil sind insbesondere Verbundwerkstoffe aus Granulat mit Kunst¬ stoffbindemittel, Schaumstoffe, Gips oder ähnliche, durch einen chemischen Prozess aushärtende Materialien zu nen- .- nen. Dabei können die Granulatkörner metallisch oder nicht¬ metallisch sein und durchschnittliche Durchmesser von

einigen wenigen Mikrometer bis über 4 mm aufweisen. Wie weiter unten noch verdeutlicht wird, betrifft ein Haupt¬ anwendungszweck des erfindungsgemässen Formkörpers das Vergiessen von Polymerbeton oder -mörtel, wobei eine tief- gezogene Kunststoffolie als Trennmittelschicht verwendet wird.

Besonders für das Herstellen von Gussteilen aus den oben erwähnten Werkstoffen ist das Verfahren bekannt, Folien durch Wärme zu erweichen und pneumatisch auf eine formgebende Oberfläche zu pressen. Dies kann durch in der Form selbst erzeugten Unterdruck und/oder von aussen wir¬ kendem Ueberdruck erzielt werden.

Zur Durchführung dieses Verfahrens werden Form¬ körper eingesetzt, welche insbesondere an den verformungs- kritischen Konturen der formgebenden Oberfläche feine Lö¬ cher (Düsen) aufweisen. In der Regel werden diese Formkör¬ per aus vollem Kunststoff, auch aus Metall (Aluminium, Stahl) hergestellt und die notwendigen Löcher bzw. Düsen in den Formkörper hineingebohrt. Da für Vergussteile aus z.B. kunststoffhaltigem Werkstoff ein weites und sich ste¬ tig entwickelndes Anwendungsgebiet entsteht, wurden die Werkstoffmischungen sowie die entsprechenden Mischmaschi¬ nen stetig weiter entwickelt. Es fällt dabei auf, dass bis heute bei den Formen selbst kein wesentlicher Fortschritt erzielt worden ist um entsprechend die Haupthindernisse für eine wirtschaftliche Fertigung von Gussteilen aus kunststoffhaltigem Werkstoff bei der Form selbst liegen.

Die bis heute verwendeten Formwerkzeuge weisen die nachstehenden Nachteile auf: Die optimale Platzierung, Dichte und Fertigung der Bohrungen für die notwendigen Löcher bzw. Düsen ver¬ langt viel Erfahrung; eine Optimierung ist oft nur durch praktische Versuche möglich. Die Fertigung eines Form- körpers ist sehr aufwendig, Fehler im Formkörper können nachträglich nicht behoben werden. Weiter wärmen sich

Formkörper aus Kunststoff bei wiederholtem Tiefziehen von

Folien schnell auf und beschränken dadurch die Taktzeiten; dies trifft auch für Metallformen zu. Zudem ist der Bau der Fo mkörper insbeson¬ dere bei komplizierten Formkonturen aufwendig; für Mehr¬ fachformkörper können die Stückkosten nicht entscheidend reduziert werden. Als besonderer Nachteil fällt ins Ge¬ wicht, dass sehr feine Konturen in der formgebenden Ober¬ fläche und spezielle Flächenstrukturen kaum oder nur mit vielen, heikel anzubringenden Löchern realisierbar sind. In der Regel lässt sich nicht erreichen, dass sich die Folie vollständig und einwandfrei auf die formgebende

Oberfläche hinunter tiefziehen lässt und damit die formge¬ bende Oberfläche auf der Folie einwandfrei abgezeichnet wird. Damit besteht nicht nur ein Mangel in der Formge¬ bung der Folie; die Folie selbst ist auch nicht gut auf der formgebenden Oberfläche gehalten.

Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile zu überwinden und einen Formkörper zu schaffen, welcher einwandfreies Tiefziehen von Folien auf wirtschaftliche Weise ermöglicht und ins- oesondere die Abbildung feiner und feinster Strukturen bei geringen Toleranzen erlaubt. Dabei sollen ungewollte Struk¬ turen vermieden werden können. Weiter sollen Folien zu feingliedrigen und komplexen Formen tiefgezogen werden können. Diese Eigenschaften sollen ferner bei einer echa- nischen Bearbeitung des Formkörpers erhalten bleiben.

Für die Anwendung beim Vergiessen von Formmassen sollen zusätzlich die durchdas Schwinden und Schrumpfen von kunststoffhaltigen Vergussmassen auftretenden Probleme auf wirtschaf liche Art überwunden werden können.

Diese Aufgabe wird durch einen Formkörper nach An¬ spruch 1 sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung nach Anspruch 10 gelöst.

Der erfindungsgemäss'e Formkörper besitzt Mittel für Gasaustausch durch die Poren seiner formgebenden Ober-

fläche hindurch, so dass Folien pneumatisch gegen seine formgebenden Oberfläche gezogen bzw. gepresst werden kön¬ nen.

Dadurch, dass die formgebende Oberfläche vollstän¬ dig und gleichmässig mit Poren durchsetzt ist, kann die in Wärme gehaltene Folie vollständig und gleichmässig in Sekundenschnelle gegen die formgebende Oberfläche gepresst werden. Damit wird ein einwandfreies Anliegen der Folie an alle Konturen der formgebenden Oberfläche ermöglicht.

Für qualitativ hochstehende Produkte uss ein Form¬ körper ebensolcher Qualität vorliegen. Häufig zeigt es sich, dass bei komplizierten Gebilden bzw. Werkstückfor¬ men eine einwandfreie formgebende Oberfläche mit genügend geringen Toleranzen nicht auf Anhieb herzustellen ist. Ein entsprechender Ausschuss von fertigen Formkörpern ist die Folge. Da der erfindungsgemässe Formkörper durch seine spezielle MaterialZusammensetzung mechanisch nachbearbei¬ tet werden kann, ist hier die Lösung für die Herstellung von Formkörpern höchster Qualität insbesondere bezüglich der Masse von Masshaltigkeit gegeben. Mit Hilfe einer er¬ sten tiefgezogenen Folienabschnitts oder vergossenen Werkstücks können unerwünschte Abweichungen in der Pro¬ duktion erkannt werden und eine entsprechende Nachbearbei¬ tung des Formkörpers vorgenommen werden. Diese Nachbear- beitung kann auf beliebige Art, z.B. durch Bohren, Fräsen oder Schleifen erfolgen. Diese Möglichkeit zur mechani¬ schen Nachbearbeitung ist ein überraschender Effekt der erfindungsgemässen Materialzusammensetzung des Formkörpers. Poröse, aus Granulat und Kunststoffbindemittel bestehende - Körper herkömmlicher Art zeigen nämlich beim mechanischen Bearbeiten zwei Effekte: 1. verstopfen entlang der Schnitt¬ fläche die Poren aufgrund des schmierenden Kunststoffbinde¬ mittels und 2. reissen kleine Materialpartikel aus der Schnittfläche heraus, so dass diese nicht mehr einwandfrei glatt ist. Die oben beschriebenen Eigenschaf en der form¬ gebenden Oberfläche sowie des Formkörpers, soweit er aus

diesem Material hergestellt ist, werden erfindungsgemäss dann sichergestellt, wenn ein feinkörniges Granulat oder Gries mit im wesentlichen ohne Staubanteile verwendet wird. Dadurch wird ein Verstopfen der Poren verhindert. Weiter muss ein Optimum zwischen der Schüttdichte und damit erreichbare Festigkeit und Oberflächenglätte einer¬ seits und ausreichender Porosität für die Durchströmung andererseits gefunden werden. Dies wird dadurch erreicht, dass eine durchschnittliche Korngrösse von einer gewissen Bandbreite Verwendung findet. Bei einem bevorzugten Aus¬ führungsbeispiel besteht das Granulat aus einer Korngrös- senmischung von 450 μ , bei einem weiteren von 45-160 μm. Bei höchsten Ansprüchen an die formgebende Oberfläche des Formkörpers können Korngrössen von unter 40-45 μm verwen- det werden; da solche sich aber nur mit grossem Aufwand frei von Staubteilen aussieben lassen, ist deren Verwen¬ dung Spezialfallen vorbehalten. Wesentlich ist, dass im Granulat keine Körner unter 10 μm Durchmesser vorhanden sind, da diese zum Staubanteil des Granulats gehören. Weiter ist wichtig, dass das Granulat aus Körnern mit einer komplexen Form besteht. Damit bleiben auch bei hoher Schüttdichte noch Poren offen. Idealerweise wird deshalb ein Granulat aus verdüstern oder gerissenem Mate¬ rial, insbesondere Metall verwendet. Infrage kommt Alumi- nium, dieses ist leichtgewichtig und leicht bearbeitbar; Stahl, welcher billig ist, jedoch zum Oxidieren neigt und schwer ist; Kuper, welches eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist, aber teuer ist.

Das Granulat ist mit einem zunächst flüssigen, nach der Verarbeitung aber härtenden Bindemittel zu mi¬ schen. Dieses Bindemittel besteht aus einem Kunstharz. Damit wird bei der späteren mechanischen Bearbeitung die Gefahr des Ausreissens von Materialpartikeln aus der Schnittfläche vermieden. Epoxidharze haben sich für diesen Verwendungszweck besonders bewährt.

Die Mischung aus Granulat und Bindemittel soll eine

sogenannte "trockene Mischung" sein. Dies bedeutet, dass nach guter Durchmischung idealerweise jedes Granulatkorn nur mit einem dünnen Bindemittelfilm überzogen ist und z.B. in Höhlungen des komplex geformten Granulats kein freies Bindemittel mehr vorliegt. Auch damit wird die Po¬ renverstopfung wirksam vermieden.

Solch eine Mischung besteht dann, wenn z.B. 83 Ge- wichtsanteile von Aluminiumgranulat mit Körnern von 45-160 μm und 17 Gewichtsanteile Epoxidharz vermischt wird. Der erfindungsgemässe Formkörper, bestehend aus den oben beschriebenen Materialien, kann auf im wesentli¬ chen drei Arten hergestellt werden.

1. Herstellung der formgebenden Oberfläche sowie des gesamten Formkörpers mit Hilfe einer .Mutterform bzw. einem Negativ: Die Mutterform wird mit einem Trennmittel versehen; danach werden diejenigen Partien der Formfläche, welche nicht die spätere formgebende Oberfläche des her¬ zustellenden Formkörpers abbilden, laminiert (dieser Schritt kann auch am Schluss vollzogen werden) ; Einbrin- gen von pneumatischen Leitungen, Inserts und dergleichen, welche direkt in den porösen Formkörper eingearbeitet wer¬ densollen, in die Mutterform; Zusammenstellen und gute Vermischung der Mischung aus Granulat und Bindemittel; Einfüllen dieses Gemischs in die Mutterform, indem es vor- zugsweise durch ein Sieb gerieben wird^ schichtweise Ein- stampfeln und Rütteln des eingefüllten Gemisches in der Mutterform, Aushärten lassen des Formkörpers in der Mutter¬ form und anschliessend Vornahme einer Wärmebehandlung je nach dem verwendeten Granulat und Bindemittel; Entformen des Formkörpers, Befreiung von Trennmittel durch Waschen oder Schleifen und letztlich Äustempern zur Erreichung der optimalen Härte und/oder Festigkeit; Bedecken der Aussenflachen des Formkörpers mit Ausnahme seiner form¬ gebenden Oberfläche durch eine Oberflächenschicht, wel- ehe die Poren verschliesst. Dabei soll besonders angemerkt werden, dass, da der Formkörper mechanisch bearbeitbar ist,

Leitungen für Ueber- und Unterdruckerzeugung im Formkörper oder andere Armaturen auch nachträglich eingearbeitet wer¬ den können.

2. Mit Hilfe der oben angegebenen Vorgehensschrit- te wird ein poröser Formkörperblock beliebiger Kontur hergestellt und die gewünschte formgebende Oberfläche und mechanische Bearbeitung wie Bohren, Fräsen, Drehen und Schleifen usw. eingearbeitet.

3. Auf einen bestehenden porösen Formkörperblock welcher vorzugsweise mit den notwendigen Armaturen bereits ausgerüstet ist, wird ein zusätzlicher Formkörperblock aufgebracht. Dieser zusätzliche Formkörperblock kann eine formgebende Oberfläche besitzen, welche durch Vergiessen oder durch mechanische Bearbeitung hergestellt ist. Der Vorteil bei dieser dritten Art liegt darin, dass damit der erfindungsgemässe Formkörper aus Modulen " aufgebaut ist. Ein Unterdrück- oder Kühlmodul, welches die notwen¬ digen Armaturen enthält, bildet ein stets wiederverwend¬ bares Grundmodul. Auf dieses wird dann ein Modul mit einer formgebenden Oberfläche angebracht, indem beide Module z.B. aufgeraut werden und mit einer geeigneten Mischung aus Granulat und Bindemittel miteinander verbunden wer¬ den. Danach müssen nur noch Aussenflachen, welche nicht zur formgebenden Oberfläche gehören, der Verbindungsstel- le mit einer geeigneten Oberflächenschicht abgedeckt wer¬ den. Da der so entstandene Formkörperblock einwandfrei mechanisch ' bearbeitbar ist, kann das Modul mit der form¬ gebenden Oberfläche jederzeit wieder mechanisch abgetrennt werden. Dank diesen drei Alternativen zur Herstellung eines erfindungsgemässen Formkörpers kann stets das für den konkreten Fall kostengünstigste Herstellungsverfahren gewählt werden. Dabei kann z.B. nach überhaupt vorhande¬ nen Formkörpern oder nach bereitstehenden Bearbeitungs- einrichtungen usw. entschieden werden. Weiter besitzt der Formenbauer eine unbeschränkte Möglichkeit, das Werkzeug

ohne Qualitätseinbusse zu modifizieren oder zu reparieren. Es ist klar, dass sich auf diesem Weg schnell und mit we¬ nig Aufwand Formwerkzeuge herstellen lassen, welche auch für die Herstellung von Einzelstücken wie Muster und Pro- totypen nicht zuletzt in wirtschaftlicher Hinsicht geeig¬ net sind.

Besondere Ausführungsbeispiele von Formkörpern können die folgenden Merkmale aufweisen: Gewisse Bereiche im Formkörper können durch, kostengünstige,- vorzugsweise poröse Füllstoffe,.gebildet werden. Weiter sind grobkörnige oder grobporöse Zwischenschichten denkbar. Zur Erhöhung der Abriebfestigkeit insbesondere von scharfkantigen Kon¬ turen der formgebenden Oberfläche kann eine poröse Metali¬ schicht z.B. durch Flammspritzen aufgebracht werden. Zur Regelung der Temperatur können Heiz- und/oder Kühlelemen¬ te direkt in den Formkörper eingelassen werden. Weiter können Führungen, Befestigungselemente und ähnliches di¬ rekt in den Formkörper eingelassen sein. Die formgebende Oberlfäche kann Ausnehmungen aufweisen. In diese Ausneh- mungen werden Einsätze aus' demselben porösen Material eingelegt. Es sind aber auch Einsätze aus Stroh, Bambus, Leder usw. denkbar. Solche Einsätze können z.B. verschie¬ dene Nummern tragen und sind leicht und beliebig häufig auswechselbar. Weiter sind Einsätze denkbar, welche zum Entformen des Werkstücks in die Ausnehmungen zurückgezo¬ gen werden können. Weiter können in Entformungsrichtung mit Hilfe von Inserts verschieblich in den Ausnehmungen gehaltene Einsätze Anwendung finden. Damit sind Werkstück¬ formen realisierbar, welche üblicherweise nur mit geteil- ten Formen hergestellt werden können. Es wird speziell hervorgehoben, dass die letztgenannten Varianten nur da¬ rum realisiert werden können, weil das poröse, aus Granu¬ lat und Bindemittel bestehende Material entsprechend der Rezeptur der vorliegenden Erfindung mechanisch bearbeit- bar ist. Müssten solche Einsätze auf die übliche Weise durch Vergiessen hergestellt werden, wären die Kosten

astronomisch hoch.

Zusammenfassend werden durch den erfindungsgemäs- sen Formkörper die folgenden Vorteile erzielt: Feine, flächendichte Porosität, damit sind feinkonturige formge- bende Oberflächen und entsprechend feine Folienverformun¬ gen möglich; es sind sehr feine Oberflächen erreichbar, damit müssen keine ungewollte Folienmaserungen oder ein¬ strukturierte Oberflächen in Kauf genommen werden; durch die einwandfreie feine Porenverteilung folgen gute Strö- mungsverhältnisse, so dass hohe und schnelle Durchströ¬ mungsleistung, gute Kühlung und schnelle Taktzeiten des Folientiefziehens oder Vergiessens von kunststoffhaltigen Vergussmassen ermöglicht sind; durch den problemlosen Formenbau entfällt die notwendige Erfahrung für das. An- bringen von Löchern bzw. Düsen, es sind keine praktischen Verifikationsversuche notwendig; kostengünstiger Formen¬ bau irisbesondere ab Modell ist möglich, dies gilt vor allem für Mehrfachformen; die gleichmässige, volumendichte Poro¬ sität erlaubt Modifikationen und Reparaturen sowie Nach- bearbeitung der formgebenden Oberfläche, wobei die modifi¬ zierten oder geänderten Oberflächenabschnitte durchwegs von konstanter Qualität sind; und durch die hohe mechani¬ sche Festigkeit folgt eine lange Lebensdauer, damit sind feine Konturen und dünne Wandstärken möglich. Die nachstehenden Ausführungen dienen der Ver¬ deutlichung einiger weiter oben beschriebenen Punkte.

Vor allem Polymerbeton bzw. -mörtel besitzt als Werkstoff die folgenden Vorteile gegenüber Zement: Die Festigkeit ist höher, sogar die Druckfestigkeit beträgt das 1,5-fache; die Zugefestigkeit (Zerstörung des Werk¬ stoffs) beträgt das 5- bis 10-fache; die Reissdehnung be¬ trägt das 20- bis 100-fache; die Biegefestigkeit das 5- bis 10-fache; die Schlagfestigkeit (Zähigkeit) ist sehr viel höher; Armierungen (inserts) werden sehr präzise um- fasst und damit sehr gut gehalten; weiter ist sehr wesent¬ lich, dass die Wasseraufnähme viel kleiner und damit die

Frostbeständigkeit viel grösser ist, zudem ist das Harz d es Polymerbetons bzw. - örtels beklebbar und beschicht ¬ bar, so dass keine Gefahr besteht, dass Oberflächenbe- schichtungen wie beim Zement mit der Zeit abblättern. Wei- ter ist der Primärenergieverbrauch ca. 40 % kleiner.

Der Vorteil von insbesondere Polymerbeton gegen¬ über Stahl besteht im wesentlichen darin, dass der Kunst¬ stoff eine 6-fach höhere Dämpfung besitzt (Resonanzpro¬ bleme) ; dass die Isolation viel höher ist. Ein allgemeiner Vorteil besteht darin, dass die oben genannten Stoffe in der Regel eine schnelle Form¬ härte besitzen, d.h., dass innerhalb kurzer Zeit genügen¬ de Härte zum Entfor en vorliegt.

Entsprechend besteht ein grosses Bedürfnis, die- se Werkstoffe vergiessen zu können, nur so sind kompli¬ zierte Formgebungen überhaupt auf wirtschaftliche Weise erreichbar.

Sobald man versucht, einen wirtschaftlichen Giess- prozess zu erreichen, werden jedoch gewisse Nachteile der oben genannten Stoffe, insbesondere jedoch von Polymer¬ beton bzw. - örtel offenbar : Das Rohmaterial ist wesent¬ lich teurer als andere Stoffe wie z.B. Zement; für wirtschaftliche Fertigung muss damit der Giessprozess rationell und automatisierbar ausgestaltet sein. Weiter unterliegen diese Stoffe einem Schwund beim Aushärten, erschwerend kommt noch das Schrumpfverhalten dazu. Letz¬ teres ist abhängig von Granulat- und Harzanteil; es steigt mit sinkendem Granulat- und steigendem Harzanteil. Wird als Bindemittel Polyester gewählt, erreicht der Schwund die -Grössenordnung von Prozenten; im Falle von Epoxidharz die Grössenordnung von Promillen und im Falle von PMMA eine zwischen obigen Extremen liegende Grössenordnung. Daraus ergibt, sich, dass Schwund- und Schrumpfverhalten entscheidende Probleme beim Vergiessen dieser Werkstoffe darstellen. . .

Dem Problem des Schwindens kann in gewissem Mass

dadurch begegnet werden, dass der Formteil nach erreichen der Formhärte sofort entformt wird. Er kann dann in sta¬ bilem Zustand gelagert werden und ohne weitere Probleme entsprechend der WerkstoffZusammensetzung schwinden. Das Schrumpfen führt zu grösseren, bis heute nicht wirtschaftlich überwindbaren Nachteilen. Es führt bei binde ittelhaltigen oder weiteren mehrkomponentigen Form¬ massen zu unansehnlichen Endprodukten: Während dem Ver- giess- und Anhärteprozess findet an der Oberfläche der Vergussmasse eine gewisse Entmischung statt; die sich an¬ sammelnde Oberflächenkomponente besitzt grösseren Schwund als die unter der Oberfläche, also weiter innen gelegene Masse. Entsprechend bilden sich feine Schwundbilder in der sonst an sich glatt Oberfläche; dieser Vorgang wird durch die nicht zu vermeidende Trenn ittelschic t noch gefördert; die Formmasse kann sich leicht von der Guss¬ formoberfläche ablösen. Solche Probleme treten in ande¬ ren Fachgebieten, etwa beim Vergiessen von Beton, welcher praktisch ohne Schwund erhärtet oder beim Pressen von Ke- ramik nicht auf.

Seit vielen Jahren wurden wohl stetig Materialien und Mischanlagen verbessert; wegen der oben genannten charakteristischen Eigenschaften insbesondere des Kunst- harzbetons oder -mörtels konnten jedoch beim Vergiessvαr- gang selbst keine nennenswerten Fortschritte erzielt wer¬ den.

Ein Problem beim konventionellen Giessprozess besteht darin, dass die aushärtende Gussmasse sich mit der Wandoberfläche der. meist metallischen Gussform ver¬ bindet. Entsprechend muss eine Trennmittelschicht zwi¬ schen Form und Gussteil vorgesehen werden. Diese kann durch durch Aufspritzen oder Aufpinseln auf die formge¬ bende Oberfläche der Gussform gebracht werden. Solche herkömmliche Trennmittelschichten, die auf die Formfläche der Gussfcrm aufgespritz oder -gepinselt werden, um das Entfor en zu erleichtern, erweisen sich als ungeeignet,

wenn die Formmasse als Füllstoff ein scharfkantiges Gra ¬ nulat, z.B. Quarzsand, enthält. Das Granulat, das sich beim G iessprozess entlang der Formfläche bewegt, kann die Trennmittelschicht, vor allem bei wiederholter Be- nützung, stellenweise gänzlich aufkratzen. An den so entblössten Stellen der Formfläche ist die Wirkung des Trennmittels aufgehoben, und das Werkstück haftet unter Umständen so stark an der Formfläche, dass es nur mit grossem Kraftaufwand oder überhaupt nicht von der Guss- form getrennt werden kann. Auch wenn die Trennmittel¬ schicht nach jedem Vergiessvorgang an den beschädigten Stellen ne aufgebracht wird, stellen sich Probleme. Mit der Zeit wird die Trennmittelschicht an solchen Orten so dicht, dass das Werkstück als solches zu grosse Toleranzen aufweist. Auch feinere, die Entrormung an sich nicht sehr behindernde Kratzer in der Trennmittelschicht können Probleme verursachen: Beim Aushärten unterliegt das Formteil einem gewissen Schwund. Vor allem bei kom¬ plizierteren Formen ist es wichtig, dass sich die aushär- tende Formmasse entlang der formgebenden Oberfläche der Gussform etwas verschieben kann. Wird diese Verschiebung durch lokales Ankleben in der Form behindert, können im Formteil schädliche Eigenspannungen entstehen. Solche EigenSpannungen sind besonders dort unerwünscht, wo sie bevorzugt entstehen: in der Form von der Formmasse zu umfliessende Erhebungen sind der Einwirkung von Granulat besonders ausgesetzt und hinterlassen im Formteil Vertie¬ fungen, welche bei späterer Beanspruchung der Kerbwirkung unterstehen. Insbesondere die Herstellung von im Querschnitt

U-förmigeπ Teilen bereitet grosse Schwierigkeiten: Durch den auch bei nur Anharten lassen nicht vermeidbaren Schwund zieht sich die Formmasse zusammen, so dass die beiden Schenkel des U den zwischen ihnen liegenden Guss- ior teii umklammern. Durch diese Umklammerung ergibt sich eine Reibung, so dass für das Ξntformen ein so grosser

Kraftaufwand nötig wird, dass eine Beschädigung des erst halbharten Werkstücks häufig vorkommt. Lässt man anderer¬ seits das Werkstück vollständig aushärten, ist der Schwund und damit die Umklammerung so gross, dass in der Regel noch während dem Aushärteprozess Spannungsrisse auftre¬ ten. Ein weiteres Problem besteht darin, dass beim Ent- formen trotz des Schrumpfmechanismus teilweise an der Oberfläche liegendes Granulat die Trennmittelschicht zer¬ kratzt. Trotz dieser Probleme wurden bereits feingliedri¬ ge und dünnwandige Teile aus z.B. Polymerbeton bzw. - örtel hergestellt. Das entsprechende Verfahren ist aber ausserordentlich aufwendig und unwirtschaftlich: Die kon¬ ventionelle Form, bedeckt mit einer konventionellen Trenn- mittelschicht muss noch mit Gel-coat bedeckt werden. Dies ist eine Kunstharzflüssigkeit, welche, über der Trenn¬ mittelschicht aufgebracht, eine aushärtende Oberflächen- schicht in der Form bildet. Das entformte Werkstück be¬ sitzt dann eine sehr schöne glatte und glänzende Oberflä- ehe; das Ueberwinden der Schrump robleme muss aber mit gravierenden Nachteilen bezahlt werden: Das Werkstück besteht nicht mehr zu 100 Prozent aus dem vergossenen Kunststo f aterial, es hat eine Oberflächenschicht aus Gel-coat und ist in der Herstellung sehr teuer.

FR-PS 2 359 691 offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Betonfertigkeitar. mit Hilfe einer aus Metallprofilen gefertigten Schalung. Die Schalung besitzt Löcher, durch welche Luft abgesaugt werden kann, so dass eine über die Schalung gespannte thermoplastische ' Folie sich an den Schalungswänden anlegt. Damit ist auf der Schalung eine Trennschicht entstanden, welche an den Schalungswänden unverrückbar fest haftet und das Abgies- sen von Betonfertigteilen mit guter Oberflächenqualität ermöglich .

Versuche haben ergeben, dass insbesondere Poiy—

merbeton oder - örtel auf diese Weise nicht vergossen werden kann. Da die Trennschicht teilweise in die Boh¬ rungen der Schalung eingesogen wird und damit dort un¬ verrückbar festhaftet, sind die notwendigen geringen seit- liehen Verschiebungen für die Schwuncibewegungεn nicht zuverlässig gegeben. Weiter bilden sich bei den viel feiner gegliederten Formen für Kunststoffverguss da und dort Lufttaschen zwischen der Folie und der zwischen Luftlöchern liegenden Formober¬ fläche. Wesentlich ist zudem, dass das Schrumpfen nicht vermieden werden konnte.

CH PS 569 561 offenbart eine Vorrichtung, bei welcher durch Unterdr ck eine Trennmittelschicht in Form einer Gummihaut zum Anliegen an die Formoberfläche ge¬ bracht wird. Da es sich dabei um eine Presse handelt, genügt es, wenn die Gummihaut vor einem Arbeitsgang nur un¬ gefähr an der Formoberfläche anliegt. Ein präzises Anlie¬ gen der Gummihaut, insbesondere auch bei komplizierten formgebenden Oberflächen, war angesichts der in CH PS 569 561 erwähnten, unbefriedigenden Strcmungsver- hältnissenin der Form nicht zu erreichen.

Mit dem Problem, eine Haut oder Folie einwandfrei tie zuziehen, beschäftigen sich auch die Tiefzieher, wel¬ che z.B. Blisterpackungen herstellen. Ausgehend von Offen¬ barungen, wie z.B. FR-PS 2 359 691 wurden Holzformen her- gestellt, welche zahllose Bohrungen aufweisen. Für fein¬ gliedrige und komplizierte Formen konnte der an sich be¬ achtliche (weil einzige) Fortschritt auf die Dauer nicht befriedigen. Angeregt von der Offenbarung von FR-PS 2 359 691 sowie CH-PS 569 561 wurde dann versucht eine Kunst- stofform mit befriedigender Luftevakuierungsleistung, d.h. mit genügend gross ausgebildeten Luftkanälen herzu¬ steilen. Dazu wurde wie folg- vorgegangen: Entsprechend der gewünschten Form des herzustellenden Werkstücks wurde abzuschätzen versucht, an welchen Stellen besonders hoher Unterdruck erzeugt und damit, besonders hohe Evakuierungs- leistung gegeben sein muss. Danach wurde eine Mutterforrα

gebaut, in welche eine grosse Anzahl Nylonfäden, je nach der gewünschten Ξvakuierungsleistung, eingelegt wurde; danach konnte die Mutterform mit dem gewünschten Kunst¬ stoff ausgegossen werden, worauf sich die für die Werk- Stückherstellung notwendige (Tochter)Kunststoffgussfor bildete. Nach Erhärten wurden dann die Nylonfäden aus der Gussform herausgezogen, so dass die gewünschten Luftkanäle zur Verfügung standen. Die mit solchen Formen hergestellten Werkstücke befriedigten einigermassen. Der Aufwand zur Herstellung der Gussform ist jedoch ausserordentlich gross, zudem braucht es Formenbauer mit grosser Erfahrung und einem ausgesprochenen Gefühl für die notwendige Eva¬ kuierungsleistung. Zudem bestand immer wieder die Gefahr, dass bei einer bereits fertiggestallten Form festgestellt werden ussta, dass die Nylonfäcen und damit die Luftkanäle doch nicht optimal verliefen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die beschriebener.. Nachteile zu überwinden und ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen zu schaffen. Das Herstellungsverfahren soll dabei nur in untergeordneter Weise die Formgebung der Formteile bestimmen. Weiter soll der fertiggegossene Formtail einwandfrei entformt werden können, eine voll¬ ständig glatte, nicht geschrumpfte Oberfläche besitzen und im wesentlichen frei von Ξigensoannungen sein.

Für den Körper des mindestens einen Formabschnitts kann eine einheitliche Mischung aus Granulat und Bindemit¬ tel vorgesehen sein. Als Granulat eignen sich je nach dem Material der zu verarbeitenden Formmasse Körner aus ver¬ schiedenen Metallen, z.B. Aluminium, Stahl oder Kupfer. Das Bindemittel ist vorzugsweise ein Epoxidharz. Der den Körper umgebende Mantel kann im einfachsten Fall, insbe- sondere bei kleineren Gussformen, aus einem Laminat aufge¬ baut sein, unter Verwendung des gleichen Bindemittels, das in der Mischung für den Kern enthalten ist. Bei grösseren Gussformen ist zweckmässigerweise eine zusätzliche Hinter-

fütterung vorgesehen, die z.B. ebenfalls aus einem Kunst¬ harzbeton bzw. -mörtel bestehen kann. Alls zur Vervoll¬ ständigung der Gussform benötigten Armaturen, z.B. Be- festigungsmittel, sind vorzugsweise in den Formkörper bzw. in die Hinterfütterung eingegossen bzw. einlaminiert.

Eine einheitliche Mischung aus Granulat und Bin¬ demittel bedeutet natürlich nicht, dass nur eine Korn- grösse in dieser Mischung vorhanden ist. Die Granulat¬ körner werden beim Herstellen durch Sieben aussortiert; , „,_- jede Siebgrösse hat ihre Toleranzen, man sehe dazu die Datenblätter der Hersteller. Einheitliche Mischung bzw. "im wesentlichen gleichmässige Körnung" bedeutet also eine Körnung gleicher Grosse mit einem Toleranzbereich so, wie er vom Hersteller erhältlich ist. In diesem Zusammen- hang wird auch angemerkt, dass die Begriffe Polymerbeton bzw. -mörtel sich nur auf die unterschiedliche Korngrös- se des Materials beziehen.

Eine solche, aus im wesentlichen gleichmässiger Körnung aufgebaute Gussform kann leicht nachbearbeitet werden. Da nämlich keine aus verschiedenen Materialschichten aufgebaute Form vorliegt, besteht keine Gefahr, dass bei der Nachbearbei¬ tung die Oberflächenschicht durchstossen und damit die Form wertlos gemacht wird. So ist es denkbar, neue Aus- neh ungen in der Formoberfläche anzubringen oder, mit

Hilfe einer geringen Aushöhlung neu modellierte Erhöhun¬ gen in der formgebenden Oberfläche der Gussform zu ver¬ ankern. Selbstverständlich kann die formgebende Oberflä¬ che zur Toleranzverbessarung des Werkstücks z.B. in einem Schleif rozess geglättet werden.

Die erfindungsgemässe Lösung hat ausserdem den Vorteil, dass auf eine Trennmittalbeschichtung der Form¬ fläche verzichtet und stattdessen als Trennmittel in der - Gussform eine Folie aus thermoplastisch verformbaren Ma- terial, z.B. aus Polyvinylchlorid oder Polyäthylen, vor-

gesehen werden kann, die bei Unterdruck im Formkörper an der Formfläche dicht anliegt. Im Falle einer Gussform mit im wesentlichen konkaver Formfläche wird die Trennfolie durch Tiefziehen an die Formfläche herangeholt, während bei einer Gussform mit im wesentlichen konvexer Formfläche vorzugsweise eine Schrumpffolie verwendet wird, die sich unter Wärmeeinwirkung der Formfläche anpasst. Durch par¬ tielles Tiefziehen der Trennfolie lassen sich auch klei¬ nere Hohlräume, soganannte Formnester, in der Formfläche einwandfrei formgerecht auskleiden. Für die Entformung des Werkstückes kann die Trennfolie durch Ueberdruck im Formkörper von der Formfläche abgestossen und an das Werkstück gepresst werden. Sie kann dann einfach vom Werk¬ stück abgezogen werden oder als Verpackung am Werkstück verbleiben. Als Verpackung bietet die Trennfolie einen gewissen Schutz gegen Umwelteinflüsse, im Gegensatz zu einer wasserlöslichen Trennmittelschicht, die sich dazu weniger eignet. In gewissen Fällen, z.B. bei rauher Werk¬ stückfläche, lässt sich eine wasserlösliche Trennmittel- schient zudem nur schwer gänzlich entfernen, wobei die

Rückstände die Werkstückoberfläche unansehnlich erscheinen lassen und eine nachträgliche Oberflächenbehandlung, z.3. eir.eri Anstrich, erschweren. Auch dieser Nachteil entfällt bei Verwendung einer Trennfolie. Nicht nur dass die Trennfolie beim Schwinden des ar.härtenden Formteils gewissermassen als Schmiermittal wirk-, auch beim Ξntformen von z.B. im Querschnitt U-för- migan Tailan resultiert ein entscheidender Vorteil: Auch nur halbharte Formteile können einwandfrei entformt wer- den, da die Reibungskraft zwischen den Schenkein und dem von ihnen umfassten Gussformteil herabgesetzt ist. Zudem muss die Entformungskraf nicht am For tail salbst an¬ setzen; es kann auch einfach an der Trennfolie gezogen werde . Im Gegensatz zu anderen Giessverfahren, bei denen das Formwerkzeug einen zentralen Platz einnimmt und an diesem Platz die Ξin-

richtungen für den Betrieb des Formwerkzeuges, wie Antriebs- und Führungsmittel für das Zusammenführen und Auseinanderbewegen der einzelnen Gussformen, Vibratoren und Zuleitungen für einen Gas¬ oder Flüssigkeitsaustausch, fest installiert und für den Einsatz verschiedener Formv/erkzeuge eingerichtet sind, bildet z.B. bei der Verarbeitung von Kunstharzbeton-Formmassen die Betonmischmaschine den zentralen Teil der Verarbeitungsanlage, an den das Formwerk¬ zeug zur Aufnahme der Formmasse herangeführt werden muss. Eine Verarbeitungsanlage für diesen Zweck u fasst vorzugsweise mehrere Stationen, an denen ' das Formwerkzeug den verschiedenen Verfahrens¬ schritten unterworfen ist. Dies können beispiel weise sein: Eine Vorbereitungsstation, an der das Formwerkzeug zur Aufnahme der Formmasse vorbereitet wird (Einlegen von Treπnfolien, Zusammen¬ führen der Gussformeπ, Uπtεrdruckerzeugung, Te peraturein- Stellung), eine Giessstation, eine Polymerisierstation und eine Entfor ungsstation (Ueberdruckerzeugung, Auseinanderführen der Gussformen). Unter diesen Umständen ist es ∑weckmässig, die

Einrichtungen zum Betrieb des Formwerkzeuges diesem fest zuzu¬ ordnen, so dass das Formwerkzeug ein autonomes Giessaggregat darstellt, das mit beweglichen Zuleitungen für die Strom∑ufuhr und die Zu- und Abfuhr gasförmiger und/oder flüssiger Medien von Station zu Station transportiert wird.

Eine diesen Zweck erfüllende Ausführungsfor besteht z.3. bei einem Formwerkzeug mit wenigstens zwei Gussformen zur Bildung einer geschlossenen Hohlform darin, dass die Gussformen an einem fahrbaren Gestell befestigt sind und Führungsmittel zum Schiiessen und Oeffnen der Hohlform, Mittel zum Ansehtuss eines Ueber- oder Unterdruckerzeugers und Zuhalteeinrichtungen aufweisen. Zusätzlich kann am Gestell ein Vibrator angebracht sein.

Für die Verarbeitung von gas- und/oder flüssigkeitshaltigen Form¬ massen, z.B. für die Herstellung von Werkstücken aus Struktur¬ schaum, werden Formwerkzeuge mit metallischer Formfläche bevor¬ zugt. Eine metallische, glatt geschliffene Formflächε ist auch beim Einsatz von Trenπfolien vorteilhaft . Eine entsprechende Ausführungsform des erfindungsge ässan Formwerkzeuges kann darin bestehen, dass der Formkörper wenigstens im Nahbe-

reich der Formfläche als Füllstoff metallische Bestand ¬ teile aufweist, mit denen ein poröser, die Formfläche bil ¬ dender Metallbelag verbunden ist.

Der Formkörper kann im gesamten Metallgranulat, z.B. Stahl-, Aluminium- oder Kupferkörner enthalten. Aus Gewichts- und Kosten¬ gründen ist es jedoch in manchen Fällen vorte lhafter, wenn der Formkörper nur im Nahbereich der Formfl che eine Schicht aus Metallgranulat und im übrigen nichtmetallisches Granulat, z.B. Quarzsand, aufweist.

Zur Herstellung des Formwerkzeuges mit metallischer Formfläche wird erfindungsgemäss so verfahren, dass zunächst mit einem Ge¬ misch aus Granulat und Bindemittel der Formkörper gebildet wird, dass hierauf die den Metallbeiag erhaltende Formfläche des Form¬ körpers mechanisch bearbeitet und anschliessend sandgestrahlt wird, und dass hernach der Formkörper getempert und schliesslich der Metallbeiag auf die Formfläche aufgetragen wird.

Das Material für den Formkörper kann entweder als vorfabrizierter Block vorliegen, in den die Negativform mechanisch eingearbeitet wird, oder es kann in breiigem Zustand auf der Positivform ver- gössen werden. Eine mechanische Bearbeitung der Formfl che ist in jedem Fall erforderlich, um das blanke Metall des Granulats für die nachfolgende Verbindung mit dem Metallbelag hervorzuheben. Durch das Sandstrahlen der Formfläche wird das Harz von der Ober¬ fläche zurückgedrängt bzw. entfernt.

Mit der anschliessenden Temperung wird die erforderliche Form¬ bzw. Druckbeständigkeit des Formkörpers herbeigeführt, wobei sich die Keππgrössen (Temperatur, Dauer, usw.) der Temperung nach der späteren Verwendung des Formwerkzeuges, insbesondere nach dem Arbeitsdruck und der Arbeitstemperatur richten.

Für den Metallbelag kann z.B. Kohlenstoffstahl, Aluminium oder Kupfer verwendet werden, entsprechend dem Metallgranulat des Form ¬ körpers. Zum Auftragen des Metallbeiagεs auf die Formfläche be¬ dient man sich mit Vorteil des Flammspritzverfahrens, wobei der Auftrag ein- oder mehrschichtig erfolgen kann, je nach der ge-

wünschten Belagsstärke und Porosität. Vorzugsweise wird die Durch¬ lässigkeit des Formwerkzeuges durch die Porosität des Metall - bel ges bestimmt. Unter geeigneten Umständen kann der Metallbelag auch im galvanischen bzw. elektrolytischen Verfahren abgelagert werden.

Falls erforderl ch, kann die Formflache noch eine Nachbehandlung erfahren, z.B. in einem Schleifprozess geglättet werden.

Formwerkzeuge der beschriebenen Art eignen sich unter anderem für die Herstellung von Styroporerzeugnissen sowie von Sandformen (Kernen) für die Metall gi esserei .

Bei einer praktischen Ausführungsform besteht das Gemisch für den Formkörper ays Metallgranulat mit einer Korngrösse von 450 j und Epoxidharz als Bindemittel im Mischungsverhältnis von 82 Gewichts¬ teilen Granulat zu 18 Gewichtsteilen Harz. Die Temperung erfolgt während 12 Stunden bei einer Temperatur von 130°C, mit einer. Vor- und Nachtemperung von je 6 Stunden bei 60°C. Die Belagsstärke des

Metall belages liegt in der Grössenordnung von 0,1 mm.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb des er- findüngsge ässen Formwerkzeuges für die Verarbeitung von Kunst- harzbeton- oder -mörtel -Formmassen. Die Verarbeitung solcher Formmassen erfordert die Anwendung einer während des Giess- prozesses auf die Form assε einwirkenden Vibration, um zu ge¬ währleisten, dass alle Hohlräume der Form vollständig mit Form¬ masse ausgefüllt werden. Vor allem dann, wenn die Formmasse in einem un ¬ teren Gussformteil eingegeben wird und durch Eindrücken eines oberen Gussformteils in der Form verteilt werden soll, hat es sich gezeigt, dass dieses Verteilen durch Druck allein nicht erreicht werden kann. Kunstharzbeton oder -mörtai-Formmassen besitzen teilweise eine derart hohe Viskosität, dass bei genügendem Druck für einwand¬ freie Verteilung die in der Formmasse enthaltenen Granu¬ late die Formoberfläche irreparabel verletzen würden. Es hat sich nun gezeigt, dass beim Einsatz von Unwucht-Rütr-

leren in der Art, wie sie bei der Verarbeitung einheitli¬ cher Formmassan mit Erfolg angewandt werden, zum -Vergies¬ sen von Beton- bzw. Mörtelmischungen nicht geeignet sind, da sich die Beton- bzw. Mörtelbestandteile während des Giessprozesses entmischen, d.h. dass die Vibration zu einer ungieichmässigen Verteilung der Füllstoffe im Werkstück führt. Dies ist auf die exzentrische Schwingungsanregung bei Unwucht-Rüttlern zurückzuführen, welche Schwingungs¬ formen mit zentralen Schwingungsknoten und mit dem Abstand vo Schwingungsknotan zunehmenden Schwingungsamplituden ergibt. Die vom Zentrum radial nach aussen zunehmende stärkere Schwingungsanregung der Füllstoffe treibt letzte¬ re zur Abwanderung nach aussen und führt beispielsweise bei einem Werkstück in Form eines Behälters zu einer Anreiche- rung der Füllstoffe an der äusseren Behälterwandung und einer entsprechenden Verdünnung an der Innenwandung. Eine Entmischung der Mi chungsbestandteile ' lässt sich nun dadurch vermeiden, dass erf induπgscemäss das Formwerkzeug während des Giessprozesses einer Vibration mit einheitlich, z.B. ausschliess- lieh vertikal gerichteten Schwingungsamplituden ausgesetzt wird. Dazu kann zwar auch ein Unwucht-Rüttler eingesetzt werden, wenn die nicht vertikal gerichteten Schwingungskomponenten mit zusätz¬ lichen Mitteln genügend gedämpft werden. Vorteilhafter ist jedoch die Verwendung eines Vibrators mit einheitlicher Schwingungs ' - richtung.

Schwingungsrichtung, Amplitude und Frequenz richten sich dabei nach den Eigenschaften der individuellen Formmasse.

Eine insbesondere für die Verarbeitung dickflüssiger Formmassen geeignete Ausführungsform des erfiπdungsgεmässen Verfahrens zum Betrieb eines Formwerkzeuges mit wenigstens zwei, eine Ausseπfor und eine Innenform darstellenden Gussformen besteht darin, dass das erforderliche Quantum an Formmasse gänzlich in die noch offene Aussenfor eingefüllt und anschliessend die Innenform in die Aussenform gedrückt wird, wobei die Vibration während der Ver- drängung der Formmasse angewandt wird.

Die Erfindung wird anhand der in den Figuren dar¬ gestellten Ausführungsbeispiele noch etwas näher erläu¬ tert. Es zeigt:

Figur 1 schematisch einen zweiteiligen Formkörper für Herstellung von z.B. Blumenkisten,

Figur 2 schematisch einen Querschnitt durch einen einteiligen Formkörper,

Figur 3 schematisch einen der Formkörperabschnit¬ te von Figur 1, wobei dessen innerer Aufbau verdeutlicht ist,

Figur 4 schematisch einen weiteren Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Formkörper,

Figur 5 schematisch ein mit einem erfindungsgemäs¬ sen Formkörper ausgerüstetes Giessaggregat, und Figur 6 einen in einen die Armaturen aufweisenden

Gegenkörper einsetzbaren Formkörper.

Figur 1 zeigt einen erfindungsgemässen, zweiteili¬ gen Formkörper. Dargestellt sind die Formkörperabschnitte 1 und 2. Der Formkörperabschnitt 1 besitzt ein Unterdruck- röhr 3, welches sich in seinem Innern in die Aeste 4 und 5 verzweigt. Wird am Unterdruckrohr 3 Unterdruck angelegt, entsteht im gesamten, porösen Formkörperbereich 6 ein Luftstrom, welcher durch die Poren der formgebenden Ober¬ fläche 8 in den Formkörper eintritt, durch ihn hindurch- fliesst und durch das Rohr 3 den Formkörper wieder ver- lässt. Die Aussenflachen des Formkörpers sind mit einer die Poren verstopfenden Oberflächenschicht 9 bedeckt, so dass Luft nur durch die formgebende Oberfläche 8 in den Formkörper eintreten kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, von der Aussenseite her an die formgebende Ober¬ fläche 8 Ueberdruck anzulegen, wobei dann jedoch die Form¬ körper dieselben, oben beschriebenen Strömungsverhältnisse herrschen. Besonders wichtig ist es, dass aufgrund der gleichmässig feinen Porosität des Körpers ein nahezu gleich verteilter Luftstrom durch den Formkörper hindurch besteht.

Der Formkörperabschnitt 2 ist als Gegenstück zum Formkörperabschnitt 1 ausgebildet. Er besitzt eine poren¬ verstopfende Oberflächenschicht 9' sowie eine formgebende Oberfläche 8'. Ein Unterdruckrohr 3' erfüllt denselben Zweck wie das Unterdruckrohr 3'. Obschon mit jedem dieser Formkörperabschnitte eine Folie tiefgezogen werden kann ist leicht ersichtlich, dass die vorliegende Apparatur dem Vergiessen von kunststoffhaltigen Werkstoffen dienen soll. Nachdem die formgebenden Oberflächen 8, 8' mit einer Kunststoffolie belegt worden sind und an diesen Oberflä¬ chen 8, 8' mittels aufrechterhaltenem Unterdruck fest ge¬ halten werden, kann z.B. Polymerbeton in den Formkörper¬ abschnitt 1 gegeben werden. Da Polymcrbetcn in der Regel eine ausserordentlich hohe Viskosität aufweist, empfiehlt es sich nicht die Polymerbetonmasse nur durch Druck beim Zusammenfügen der Abschnitte 1 und 2 zu verteilen. Es hat sich gezeigt, dass mit Hilfe von Rütteln mit nur einer Schwingungsrichtung die Verteilung der Polymerbetonmasse am leichtesten erfolgt. Nachdem das vergossene Werkstück angehärtet ist, kann es entformt werden. Dies geschieht am leichtesten dadurch, dass durch die Unterdruckrohre 3,3' Ueberdruck angelegt wird, welcher die als Trennmittelschicht ausge¬ bildete Folie von den formgebenden Oberflächen 8,8' ab- hebt. Speziell im Fall des Formkörperabschnitts 2 ist es jedoch nützlich, wenn das angehärtete Formteil mit Hilfe der an den Rändern überstehenden Folie abgezogen werden kann. Nach einem ersten Abheben des Formteils von seiner formgebenden Oberfläche, hier der Fläche 8', können näm- lieh Undichtheiten entstehen, so dass das Anlegen von Ueberdruck nicht weiterhilft.

Figur 2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines Formkörpers mit mehreren Abschnitten mit sehr kom¬ pliziert ausgebildeter formgebenden Oberfläche 8. Selbst- verständlich könnte ein weiterer Formkörperabschnitt ein¬ gesetzt werden, um dem zu vergiessenden Werkstück, wie am

Beispiel von Figur 1 gezeigt, einen z.B. U-förmigen Quer¬ schnitt zu geben. Die poröse Formkδrpermasse 6 erstreckt sich nicht durch den gesamten Querschnitt des Formkörpers 10. Da gewisse Granulate, z.B. Aluminium- oder Kupfergra- nulate recht teuer sind,kann in den Bereichen 11 und 12 ein Füllstoff verwendet werden. Denkbar sind z.B. Sand oder Schaumstoff. Wichtig ist aber, dass die formgebende Oberfläche 8 derart von einem Bereich 13 aus porösem Ma¬ terial umgeben ist, dass eine einwandfreie -Luftströmung durch die Poren hindurch gegen die Aeste 4 und 5 des Un¬ terdruckrohres 3 bestehen kann. Es soll betont werden, dass für die Verlegung des Unterdruckrohres 3 mit seinen Aesten 4,5 dank der sehr guten Strömungseigenschaften im erfindungs_gemäss zusammengemischten porösen Material ein weiter Toleranzbereich besteht. Es sind also keine spe¬ ziellen Kenntnisse oder Erfahrungswerte nötig, um die Un¬ terdruckarmaturen im Formkörper zu verlegen. Weiter dar¬ gestellt sind Ausnehmungen 13,14 und 15 in der formgeben¬ den Oberfläche 8. Da diese Ausnehmungen im porösen Mate- rial eingearbeitet sind, unterscheiden sich ihre Oberflä¬ chen nicht von der restlichen formgebenden Oberfläche 8. Dies ist ausserordentlich wichtig, da auch durch die Ober¬ flächenabschnitte der Ausnehmungen 13,14 und 15 im gleichen Mass Luft hindurchstrδmen muss wie durch die formgebende Oberfläche 8. In die Ausnehmung 13 ist ein Einsatz 16 ein¬ gelegt. Dieser Einsatz besitzt einen individuellen Öber- flächenabschnitt 16'. In die Ausnehmung 14 ist ein Einsatz 17 eingelegt. Dieser Einsatz 17 besitzt einen individuel¬ len formgebenden Oberflächenabschnitt 18. Da der Oberflä- chenabschnitt 18 seitlich verlaufende Vertiefungen auf¬ weist, wäre eine Entformung des fertig vergossenen Werk¬ stücks nicht möglich, wenn nicht durch Einsatz 17 beim Entformen aus dem Formkörper 10 hinausbewegt werden könn¬ te. In die Ausnehmung 15 ist ein Einsatz 19 eingelegt. Dieser Einsatz besitzt einen individuellen Oberflächenab¬ schnitt 20. Auch dieser Oberflächenabschnitt besitzt eine

seitlich verlaufende Vertiefung, so dass für das Entfor- men des Werkstücks sichergestellt werden muss, dass der Einsatz 19 in die Ausnehmung 15 hineingezogen werden kann. Diese seitliche Verschiebung kann mittels des Hebels 21 bewirkt werden.

Es ist klar, dass mit Hilfe der oben beschriebenen Einsätze nicht nur ausserordentlich komplizierte Werk¬ stückformen ermöglicht werden, sondern ' dass auch zugleich die Teile von gewissen Werkstückserien einzeln oder zu mehreren individualisiert werden können. Der Einsatz 16 könnte z.B. an seinem formgebenden Oberflächenabschnitt 16' mit Nummern versehen sein.

Es darf nicht vergessen werden, dass beim Tief¬ ziehen der Folie 22 ein einwandfreies Anliegen letzterer auch auf den formgebenden Oberflächenabschnitten 16, 18 und 20 erfolgen muss. Dies ist nur dann möglich, wenn die Einsätze 16, 17 und 19 sehr genau in ihre Ausnehmungen eingepasst sind. Zudem müssen an den Grenzstellen zwischen Formkörper und Einsätzen genau dieselben Strömungsverhält- nisse wie im restlichen Formkörper herrschen. Diese Be¬ dingungen sind nur dann erfüllt, wenn die Porendichte und -qualität an den Oberflächen der Einsätze und der Ausneh¬ mungen genau dieselbe ist wie. im restlichen Formkörper. Dies wiederum konnte nur darum erreicht werden, weil das poröse Formkörpermaterial mechanisch bearbeitbar ist; nur so können mit vernünftigem Aufwand die Einsätze, die Aus¬ nehmungen hergestellt und mit geringster Toleranz jeweils eingepasst werden.

Auch aus einem weiteren Grund ist es notwendig, die erfindungsgemäss mögliche gleichmässige Porendichte und -qualität entlang der formgebenden Oberfläche aufrecht zu erhalten. Die durch die Heizung 28 erwärmte Folie muss nicht nur blitzschnell sondern auch gleichmässig gegen alle formgebenden Oberflächenabschnitte herabgezogen wer- den. Geschieht dies nicht gleichmässig, droht an einzel¬ nen Orten eine übermässige Verdünnung der Folie, während

an anderen Orten Falten gebildet werden können. Dies be¬ deutet nicht nur eine gleichmässige Durchströmung der Po¬ ren der formgebenden Oberfläche 8, sondern auch eine sehr hohe Evakuierungsleistung von etwa 80 Liter pro Quadrat- meter und Sekunde. Solch eine Evakuierungsleistung bei gleichzeitig sehr feinen Poren und glatter formgebender Oberfläche konnte bis heute noch nicht erzeugt werden. Weiter dargestellt in Figur 2 sind Folienhalte- rungsmittel 23. Diese sind als Vierkantrohre ausgebildet, welche im Formkörper versenkt sind und dem Rand der form¬ gebenden Oberfläche 8 entlang verlaufen. Vorzugsweise ist ein Oberflächenabschnitt der Profile 23 gerade in der Oberfläche des Formkörpers verlaufend anzuordnen. Die Fo- lienhalterung geschieht wie folgt: Eine Folie 22 wird über den Formkörper gelegt. Danach wird in den Profilen 23 23 Unterdruck erzeugt, so dass eine Luftströmung von aussen durch die Oeffnungen 24 in die Profile 23 hinein entsteht. Damit wird die Folie 22 an die Profile 23 angesogen und von diesen festgehalten. Sobald diese Halterung zuverläs- sig gegeben ist, kann die Heizung 28 zur Erwärmung der Folie 22 eingeschaltet werden. Unter Umständen kann es sich empfehlen, die Folie durch Anlegen von etwas Ueber¬ druck durch das Rohr 3 zu stützen, bis sie vollständig weich geworden ist. Sobald sich die Folie 22 erwärmt hat, wird Unterdruck an das Rohr 3 angelegt; die Folie 22 wird sich dann in Sekundenschnelle an die formgebende Oberflä¬ che 8 anlegen und deren feinste Konturen einwandfrei um¬ hüllen. Natürlich ist es auch denkbar von aussen her Ueber¬ druck anzuwenden, so dass durch das Rohr 3 nur verdrängte Luft entweicht►

Figur 3 zeigt einen weiteren, zum Formkörperab¬ schnitt 2 von Figur 1 ähnlichen Formkδrper. Wesentlich ist dabei, dass der Formkörper aus verschiedenen Schichten be¬ steht. Das Unterdruckrohr 3 mit seinen Löchern 25 ist in eine poröse Schicht 26 eingelassen, welche Granulatkörner entweder aus billigem Füllstoff wie Sand oder mit beson-

deren Eigenschaften z.B. geringes Gewicht aufweist. We¬ sentlich ist wiederum, dass die guten Strömungsverhält¬ nisse durch die Grenzflächen zwischen den Schichten nicht gestört werden. Figur 6 zeigt einen Formkörper 66 mit einem Gegen¬ körper 67. Dabei besteht der Gegenkörper 67 aus porösem Material, weist eine porenverstopfende Oberflächenschicht 9 sowie Unterdruck- bzw. weitere Armaturenanschlüsse 3 und 68 auf. Auf diese Weise ist es möglich, eine Luftströ- mung von aussen durch die innern Oberflächen 69 hindurch in den Unterdruckanschluss 3 zu erreichen. Wird nun der Formkörper 66 in den Gegenkörper 67 eingesetzt, so dass die einander entsprechenden Oberflächen 69 und 69' auf¬ einander zu liegen kommen, ergibt sich ein Durchström- effekt von der formgebenden Oberfläche 70 des Formkörpers 66 durch den Gegenkörper 67 zum Unterdruckrohr 3, wie wenn die Grenzflächen 69, 69' gar nicht vorhanden wären. Es leuchtet sofort ein, dass auf diese Weise günstig die ver¬ schiedensten Formkörper 66 hergestellt werden können und immer wieder in demselben Gegenkörper 67 zur Verwendung gelangen. Das Herstellen einer Form zum Tiefziehen oder zum Vergiessen von Formmassen mit Kunststoffanteil wird dadurch ausserordentlich günstig. „ Auch dies ist wiederum darum möglich, weil die Porendichte und -qualität in den Oberflächen 69, 69' trotz der notwendigen Bearbeitung für einwandfreies Aufeinanderpassen ohne weiteres gegeben ist.

Weiter wäre es denkbar, den Formkörper 66 auf einem als einfachen Quader ausgebildeten Gegenkörper 67 aufzusetzen. Die aufeinandergelangenden Oberflächen der beiden Körper müssen dann etwas aufgerauht und mit einer Schicht aus Granulat und Bindemittel miteinander verbun¬ den werden. Dies funktioniert ohne weiteres, da auch nach dem Aufrauhen der Oberflächen Porendichte und -qualität gegeben ist. Nach Gebrauch kann dann der eigentliche Form- körper 66 z.B. durch Sägen von seinem die Armaturen auf¬ weisenden Gegenstück abgetrennt werden. Nachstehend werden

noch einige Punkte im Zusammenhang mit den Figuren 4-6 näher erläutert.

Die Formkörper nach Figur 4 bilden zwei, eine Aus¬ senform 51 und eine Innenform 52 darstellende Gussformen zur Bildung einer Hohlform, z.B. für die Herstellung von Pflanzenkistchen aus Kunstharzmörtel. Jeder Formkörper besitzt einen Abschnitt 53 bzw. 54 aus porösem, bis an die Formfläche 55 bzw. 56 durchlässigem Kunstharzmörtel und einen den Kern nach aussen gasdicht abschliessenden ' Mantel 57 bzw. 58. Der Kunstharzmörtel ist beispielsweise eine Mischung aus Aluminiumgranulat und einem Epoxidharz, und die Formfläche 55 bzw. 56 wird durch einen porösen Aluminiumbelag gebildet. Der Mantel 57 bzw. 58 besteht aus einem" Laminat mit Epoxidharz als Bindemittel. Für den Gasaustausch von und zu der Formfläche 55 bzw. 56 sind im Mantel 57 bzw. 58 mehrere Durchlässe vorgesehen, die durch in den Formkörper eingegossene und einlaminierte Rohrstücke 59 bzw. 60 gebildet sind. An diesen Rohrstücken können Kupplungsmittel, z.B. Schnellkupplungen, für den Anschluss von Schlächen zur Verbindung der Formkörperab¬ schnitte 53,54 mit einem Ueber- oder Unterdruckerzeuger vorgesehen sein. Diese und weitere Einrichtungen., z.B. Unterbau mit Befestigungsmitteln, welche die Gussformen 51 und 52 vervollständigen, sind in der Zeichnung nicht dargestellt.

Vor dem Giessprozess werden die Formkörper 53 und 54 mit Trennfolien aus thermoplastischem Material ausge¬ rüstet, welche bei Unterdruck im Formkörper an den Form¬ flächen 55 und 56 dicht anliegen. Nach dem Giessprozess, d.h. beim Entformen des Werkstücks, werden diese Trenn¬ folien durch Ueberdruck im Formkörper von der Formfläche abgestossen. Der Giessprozess erfolgt bei diesem Ausfüh- rungsbeispiel in der Weise, dass das erforderliche Quan¬ tum an Formmasse gänzlich in die noch offene Aussenform 51 eingefüllt und anschliessend die Innenform 52 in die Aussenform 51 gedrückt wird, bis die Hohlform geschlossen

ist.

Die Durchlässe im Mantel des Formkörpers, z.B. bei der Aussenform sind vorzugsweise so angeordnet, dass an den Stellen, wo sich Formnester befinden, besondere Vakuum zonen entstehen, die nach dem Ansaugen der Trennfolie an den grossflächigen Formflächenteilen zusätzlich zur Wir¬ kung gebracht werden können, um die Trennfolie gänzlich in die Formnester hereinzuziehen.

Die Figur 5 zeigt schematisch ein komplett einge- richtetes Formwerkzeug für den Einsatz in einer Produk¬ tionsstrasse. Die Gussformen 31 und 32, die zusammen eine Hohlform etwa nach Figur 1 bilden, sind an einem Gestell angeordnet, das einen fahrbaren Untersatz aufweist. Der Untersatz besteht aus einem oberen Rahmen 33, einem unteren Rahmen 34, vier Eckstützen 35 und Rollen 36. Die Gussform 31 ist mit ihrem Unterbau 37 an einer unteren, auf dem oberen Rah¬ men 33 des Untergestells ruhenden Plattform 38 und die Gussform 32 ist mit ihrem Unterbau 39 an einer oberen Plattform 40 befestigt. Hydraulisch oder pneumatisch betriebene Arbeitszylinder 41 ver- binden die beiden Plattformen 38 und 40 und dienen zum Qeffnen, Schliessen und Zuhalten der Hohlform. An der oberen Plattform 40 besteht die Verbindung mit dem Arbeitszylinder bzw. mit deren Kolbenstangen 42 je aus einem lösbaren Schwenklager 43, so dass die obere Plattform 40 mit der Gussform 32 wahlweise auf die eine oder andere Seite hochgeschwenkt werden kann, wozu die Verbindung der Schwenklager einseitig zu lösen ist. Die Gussformen sind. für ihren Zusarnmenschluss zur Hohlform mit Führungen ausgerüstet, und zwar sind an der Gussform 32 Dorne 44 eingeformt, welche mit an der Gussform 31 eingeformten Kugel büchsen 45 zusammenarbeiten.

Zum Betrieb des Formwerkzeugs ist ein Vibrator vorgesehen. Im vor¬ liegenden Beispiel handelt es sich um einen gewöhnlichen Unwucht- Rüttler 46, dessen abgewinkelter Sockel 47 über einen Steg 48 an einer zwei Eckstützen 35 miteinander verbindenden Traverse 49 befestigt und über ein Kraftübertragungsglied 50 mit der unteren Plattform 38 verbunden ist. Damit kann die geschlossene Hohlform mit der Formmasse während des Giessverf ahrens in Vibration ver-

setzt v/erden. Damit auf die Plattform 38 nur Vibrationen mit einheitlich, im Beispiel senkrecht gerichteten Schwingungs¬ amplituden übertragen werden, sind zwischen dem Sockel 47 des Unwucht-Rüttlers 46 und dem Steg 48 einerseits und zwischen dem oberen Rahmen 33 und der unteren Plattform 38 andererseits Gummi¬ puffer 51 bzw. 52 vorgesehen, welche alle anders gerichteten Schwingungsamplituden soweit abdämpfen, dass sie praktisch keine Wirkung mehr haben. An die Stelle des Unwucht-Rüttlers 46 könnte ein unmittelbar an einer der Plattformen 38, 40 befestigter Vibra- tor mit einheitlicher Schwiπgungsrichtung treten.

Die beschriebenen Formwerkzeuge eignen sich für die Verarbeitung von Polymeren und Beton- und Mörtel arten mit allen gängigen Kunst¬ harzbindemitteln, sowie von Schaumstoffen, Gips und ähnlichen nicht et all i sehen Materialien, zur Herstellung von Gebrauchsgegen- ständen, Sani tärarti ein, technischen Artikeln und anderen Foπn- tεilen.