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Patent Searching and Data


Title:
MULTI-CHAMBER SYRINGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/010631
Kind Code:
A1
Abstract:
Multi-chamber syringe (1) with a syringe body (2), of which the wall (3) encloses a hollow space (4), wherein the syringe body (2) has a syringe outlet (5) and an opening (6) for receiving a piston (7) displaceable in the hollow space (4), wherein at least one displaceable stopper (8) is arranged in the hollow space (4) and divides the hollow space (4) into a first chamber (9), for receiving a first substance, and a second chamber (10), for receiving a second substance, wherein the syringe body (2) has a channel (11) through which the first substance can flow from the first chamber (9) into the second chamber (10) when the stopper (8) is positioned in such a way that the channel (11) connects the first chamber (9) to the second chamber (10), wherein the channel (11) is formed by a material cutout in the wall (3), specifically on that side of the wall (3) facing towards the hollow space (4).

Inventors:
WEIDNER MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/002789
Publication Date:
January 24, 2013
Filing Date:
July 03, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SANNER GMBH (DE)
WEIDNER MANFRED (DE)
International Classes:
A61M5/28; A61M5/31; B29C45/44
Foreign References:
GB705392A1954-03-10
JP2007260349A2007-10-11
DE10356335A12005-06-23
DE10302248B32004-06-24
EP1092521A12001-04-18
EP0911046A21999-04-28
DE102007014281A12008-09-25
DE102007014281A12008-09-25
DE102007014281A12008-09-25
Attorney, Agent or Firm:
REISER & PARTNER (DE)
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Claims:
Mehrkammer-Spritze (1) mit einem Spritzenkörper (2), dessen Wandung (3) einen Hohlraum (4) umschließt, wobei der

Spritzenkörper (2) einen Spritzenauslass (5) und eine Öffnung (6) zur Aufnahme eines in dem Hohlraum (4) verschiebbaren Kolbens (7) aufweist, wobei in dem Hohlraum (4) zumindest ein verschiebbarer Stopfen (8) angeordnet ist, der den Hohlraum (4) in eine erste Kammer (9) zur Aufnahme eines ersten Stoffs und in eine zweite Kammer ( 10) zur Aufnahme eines zweiten Stoffs unterteilt, wobei der Spritzenkörper (2) einen Kanal ( 1 1) aufweist, durch den der erste Stoff aus der ersten Kammer (9) in die zweite Kammer ( 10) umströmen kann, wenn der Stopfen (8) derart positioniert ist, dass der Kanal ( 1 1) die erste Kammer (9) mit der zweiten Kammer (10) verbindet, dadurch

gekennzeichnet, dass der Kanal (1 1) durch eine auf der dem Hohlraum (4) zugewandten Seite der Wandung (3) ausgebildete Materialaussparung in der Wandung (3) gebildet ist.

Mehrkammer-Spritze nach Anspruch 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass der Kanal (1 1) als eine in Längsrichtung des Spritzenkörpers (2) verlaufende Nut ausgebildet ist.

Mehrkammer-Spritze nach Anspruch 2, dadurch

gekennzeichnet, dass der Kanal (1 1) einen ersten Abschnitt ( 12) aufweist, in dem der Nutgrund ( 13e) der Nut schräg zur

Mittelachse des Spritzenkörpers (2) verläuft.

Mehrkammer-Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal ( 1 1) einen zweiten Abschnitt (14) aufweist, in dem der Nutgrund ( 13) parallel zur Mittelachse des Spritzenkörpers (2) verläuft. Mehrkammer-Spritze nach Anspruch 4, dadurch

gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (12) näher an der Öffnung (6) und dass der zweite Abschnitt (14) näher an dem Spritzenauslass (5) gelegen ist.

Mehrkammer-Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Innendurchmesser des Spritzenkörpers (2) ausgehend von dem Spritzenauslass (5) in Richtung auf die Öffnung (6) erweitert.

Mehrkammer-Spritze nach Anspruch 6, dadurch

gekennzeichnet, dass zur Erweiterung des Innendurchmessers die Innenwand des Spritzenkörpers (2) unter einem

öffnungs winkel zur Mittelachse verläuft, wobei die Erweiterung des Innendurchmessers in Bereichen erfolgt und wobei der Öffnungs winkel des dem Kanal (1 1) zugeordneten ersten

Bereichs größer ist als der dem Spritzenauslass (5) zugeordnete zweite Bereich und der der Öffnung (6) zugeordnete dritte Bereich.

Mehrkammer-Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnung (6) des

Spritzenkörpers (2) eine ringförmige Griffplatte (15) zugeordnet ist.

Mehrkammer-Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzenkörper (2) aus einem Kunststoff-Spritzguss-Werkstoff, vorzugsweise aus Cyclo-Olefin- Copolymer gebildet ist.

Mehrkammer-Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Stopfen (8) und Kolben (7) aus einem elastomeren Werkstoff, vorzugsweise aus Bromobutyl- Kautschuk gebildet sind.

11. Mehrkammer- Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass Stopfen (8) und Kolben (7) mit umlaufenden Rippen (23) versehen sind.

12. Mehrkammer-Spritze nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzenkörper (2)

einschließlich des in seiner Wandung ausgebildeten Kanals (1 1) im Wege des Spritzgießverfahrens hergestellt ist.

13. Verfahren zur Herstellung einer Mehrkammer-Spritze nach

einem der vorherigen Ansprüche bei dem der Spritzenkörper (2) mittels Kunststoff-Spritzguss geformt wird, wobei der Kanal (1 1) während des Spritzguss-Vorgangs gleichzeitig mit der

Urformung des Spritzenkörpers (2) erzeugt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Urformung des Spritzenkörpers (2) und gleichzeitigen

Herstellung des Kanals (1 1) aus dem die Innenwand des

Spritzenkörpers (2) bildenden Kern ein Schrägschieber

hervorsteht und so auf der Innenwand des Spritzenkörpers (2) den in die Wandung (3) ragenden Kanal (1 1) bildet, wobei der Schrägschieber nach Abschluss des Spritzgießvorganges in den Kern eingezogen wird und danach der Kern in Richtung der Öffnung (6) aus dem Hohlraum (4) des Spritzenkörpers (2) herausgezogen wird.

Description:
Mehrkammer-Spritze

Die Erfindung betrifft eine Mehrkammer-Spritze mit einem

Spritzenkörper, dessen Wandung einen Hohlraum umschließt, wobei der Spritzenkörper einen Spritzenauslass und eine Öffnung zur

Aufnahme eines in dem Hohlraum verschiebbaren Kolbens aufweist, wobei in dem Hohlraum zumindest ein verschiebbarer Stopfen angeordnet ist, der den Hohlraum in eine erste Kammer zur Aufnahme eines ersten Stoffes und in eine zweite Kammer zur Aufnahme eines zweiten Stoffes unterteilt, wobei der Spritzenkörper einen Kanal aufweist, durch den der erste Stoff aus der ersten Kammer in die zweite Kammer umströmen kann, wenn der Stopfen derart positioniert ist, dass der Kanal die erste Kammer mit der zweiten Kammer verbindet.

Eine derartige Mehrkammer-Spritze ist aus der DE 10 2007 014 281 AI bekannt. Mehrkammer-Spritzen werden in der Medizin zur

Verabreichung von Präparaten verwendet, die aus mehreren Stoffen bestehen. Die Stoffe können dabei sowohl in flüssiger als auch in fester Form vorliegen. In einer als Doppelkammerspritze ausgebildeten Mehrkammer-Spritze befinden sich in dem Spritzenkörper vor der Verabreichung getrennt voneinander zwei Stoffe, wobei beide Stoffe durch einen in dem Spritzenkörper angeordneten Stopfen getrennt sind. Das zweite Ende des Spritzenkörpers ist durch einen Kolben verschlossen. Der Stopfen verhindert ein unabsichtliches, vorheriges Mischen beider Stoffe. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Stoffe untereinander unverträglich sind oder sich die Haltbarkeit der gemischten Stoffe reduziert.

Das Mischen der Stoffe erfolgt unmittelbar vor der Verabreichung. Dazu wird der Kolben in den Spritzenkörper eingedrückt, wodurch sich der Stopfen aufgrund des zwischen Kolben und Stopfen

befindlichen inkompressiblen Mediums in Richtung auf die Spitze bewegt. Der Spritzenkörper weist in etwa mittig einen Bypass auf, der aus einer Ausbuchtung der Wandung des Spritzenkörpers gebildet ist. Erreicht der Stopfen den Bypass strömt der zwischen Stopfen und Kolben befindliche Stoff in den vor dem Stopfen befindlichen

Hohlraum und vermischt sich mit dem dort befindlichen Stoff. Nach Abschluss des Mischvorgangs und nachdem die in dem Hohlraum befindliche Luft entfernt wurde, kann das mehrkomponentige Präparat verabreicht werden.

Bei dem aus der DE 10 2007 014 281 AI bekannten Gegenstand ist nachteilig, dass die Herstellung des Spritzenkörpers mehrerer Schritte bedarf und daher aufwendig ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehrkammer-Spritze zu entwickeln, welche insbesondere unter hygienischen

Gesichtspunkten einfach und darüber hinaus auch kostengünstig herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug. Zur Lösung der Aufgabe ist der Kanal durch eine auf der dem

Hohlraum zugewandten Seite der Wandung ausgebildete

Materialaussparung in der Wandung gebildet. Dabei kann die Materialaussparung so ausgebildet sein, dass der Außendurchmesser unverändert ist und kontinuierlich von dem Spritzenauslass zur Öffnung verläuft. Der Spritzenkörper weist dann hinsichtlich seines Außendurchmessers keinen Sprung auf, sondern verläuft

durchgehend und kontinuierlich. Die Materialaussparung wird mittels Urformung hergestellt. Dabei bewirkt die Materialaussparung über den gesamten Bereich des Kanals eine Reduzierung der Wandstärke. Bei dieser Ausgestaltung ist vorteilhaft, dass der Spritzenkörper äußerlich von einer einfachen Einkammerspritze nicht zu

unterscheiden ist, obwohl in der Innenwand ein Kanal ausgebildet ist, der als Bypass fungiert und zwei durch den Stopfen voneinander getrennte Kammern miteinander verbinden kann. Dies ermöglicht die Verwendung eines Spritzgießwerkzeuges, welches in Bezug auf die die Außenwand bildende Form identisch zu der Form eines für eine Einkammerspritze vorgesehenen Spritzgießwerkzeugs ist. Der

Spritzenauslass geht in eine Hohlspitze über, welche vorzugsweise in Form eines Luer-Konus oder Luer-Lock ausgebildet ist. Diese

Ausgestaltung ermöglicht die Befestigung handelsüblicher Kanülen auf dem Spritzenauslass.

Kolben und Stopfen können in verschiedenen Positionen in dem

Hohlraum des Spritzenkörpers angeordnet sein. In einer ersten

Position, der Lagerposition, befindet sich der Stopfen ausgehend von der Öffnung vor dem Kanal und der Spritzenauslass ist durch eine geeignete Dichtung, beispielsweise durch eine den Luer-Konus dichtend umgebende Kappe verschlossen. In der Lagerposition ist der Kolben im Bereich der Öffnung in dem Hohlraum angeordnet, wobei Kolben und Stopfen jeweils dichtend an der Innenwand des

Spritzenkörpers anliegen. Kolben und Stopfen begrenzen eine erste Kammer, während Stopfen und Spritzenauslass eine zweite Kammer begrenzen. In dieser Position ist der Kanal vollständig in der zweiten Kammer angeordnet. Durch Druck auf den Kolben bewegt sich der Stopfen aufgrund des in der ersten Kammer befindlichen Stoffs in Richtung auf den

Spritzenauslass bis der Stopfen in der Überströmposition zur Deckung mit dem Kanal gelangt. Sobald der Stopfen den Kanal überdeckt, verbindet der Kanal die erste Kammer mit der zweiten Kammer und der in der ersten Kammer befindliche Stoff strömt durch den Kanal in die zweite Kammer über. Der Stopfen verharrt in dieser Position bis der in der ersten Kammer befindliche Stoff vollständig in die zweite Kammer geströmt ist. Durch Druck auf den Kolben verkleinert sich das Volumen der ersten Kammer, bis der Kolben an dem Stopfen anliegt.

In dieser Position, der Gebrauchsposition, sind beide Medien

vollständig miteinander vermischt, ggf. kann der Mischvorgang durch zusätzliches Schütteln der Mehrkammer-Spritze unterstützt werden. Durch weiteren Druck auf den Kolben verkleinert sich auch das Volumen der zweiten Kammer, so dass die gegebenenfalls in der zweiten Kammer befindliche Luft ausströmt. Anschließend können die miteinander vermischten Stoffe appliziert werden.

Der Kanal ist vorzugsweise als eine in Längsrichtung des

Spritzenkörpers verlaufende Nut ausgebildet. Eine derartig

ausgebildete Nut ist besonders einfach herstellbar. In diesem

Zusammenhang ist denkbar, dass die Nut nach der Urformung des Spritzenkörpers in den Spritzenkörper eingebracht wird. Besonders bevorzugt wird die Nut jedoch bereits während der Urformung erzeugt, da sich bei dieser Herstellungsweise die Herstellungsschritte

reduzieren. Die Nut ist so ausgebildet, dass deren Längserstreckung größer ist als die Längserstreckung, die Dicke, des Stopfens. Dadurch ist gewährleistet, dass der Kanal beide Kammern miteinander verbindet, wenn der Stopfen den Kanal überdeckt. Es ist auch denkbar, über den Innenumfang des Spritzenkörpers verteilt, mehrere Kanäle vorzusehen. Bei dieser Ausgestaltung ist aufgrund des vergrößerten Volumenstroms ein beschleunigter Überströmvorgang ermöglicht.

Der Kanal kann einen ersten Abschnitt aufweisen, in dem der

Nutgrund der Nut schräg zur Mittelachse des Spritzenkörpers verläuft. Durch den schräg verlaufenden Abschnitt reduziert sich der

Querschnitt des Kanals kontinuierlich, was insbesondere in dem

Einströmbereich des Kanals zu einer Verbesserung der

Strömungsverhältnisse während des Überströmvorgangs führt. Des Weiteren ermöglicht der schräg verlaufende Abschnitt eine einfache Herstellbarkeit des Spritzenkörpers, insbesondere durch eine

Verbesserung der Entformbarkeit des zum Spritzgießwerkzeug gehörenden Kerns.

Der Kanal kann einen zweiten Abschnitt aufweisen, in dem der

Nutgrund parallel zur Mittelachse des Spritzenkörpers verläuft. Dieser Abschnitt ist vorzugsweise dem Bereich zugeordnet, in dem der

Stopfen in der Überströmposition den Kanal überdeckt. In diesem Bereich ergibt sich ein gleichbleibender Querschnitt ohne

Strömungshindernis .

Der erste Abschnitt ist vorzugsweise näher an der Öffnung und der zweite Abschnitt näher an dem Spritzenauslass gelegen. Hierbei ist vorteilhaft, dass sich die Strömungsverhältnisse während des

Einströmens des Stoffs in den Kanal verbessern. Der zweite Abschnitt kann hingegen im Bereich der zweiten Kammer in eine Kante münden, so dass der überströmende Stoff umgelenkt wird und sich dadurch der Mischvorgang mit dem in der zweiten Kammer befindlichen Stoff verbessert wird. Der Innendurchmesser des Spritzenkörpers kann sich ausgehend von dem Spritzenauslass in Richtung auf die Öffnung erweitern. Dabei ergibt sich eine wenigstens abschnittsweise konisch ausgebildete Innenwand des Spritzenkörpers. Diese Formgebung verbessert die Entformbarkeit des Kerns des Spritzgießwerkzeugs.

Zur Erweiterung des Innendurchmessers verläuft die Innenwand des Spritzenkörpers unter einem Öffnungswinkel zur Mittelachse. Dabei kann die Erweiterung des Innendurchmessers in Bereichen erfolgen, wobei insbesondere der Öffnungswinkel des dem Kanal zugeordneten ersten Bereichs größer sein kann als der dem Spritzenauslass zugeordneten zweite Bereich und/ oder der der Öffnung zugeordneten dritte Bereich. Die durch die Vergrößerung des Innendurchmessers sich bildenden konischen Schrägen werden auch als Formschrägen bezeichnet. Diese verbessern die Entformbarkeit des zum

Spritzgießwerkzeug gehörenden Kerns. Wird der Kanal in einem Zug mit der Urformung des Spritzenkörpers hergestellt, wird zur

Formgebung des Kanals ein Werkzeug benötigt, welches vorzugsweise aus dem Kern ausgebildet ist. Dieses Werkzeug kann allerdings scharfkantig ausgebildet sein, was während des Entformungsvorgangs Kratzer in der Innenwand des Spritzenkörpers verursachen kann. Aufgrund der in Bereich des Kanals angeordneten größeren

Formschräge, beziehungsweise unter einem größeren Winkel verlaufenden Querschnittserweiterung, wird der Kern samt Werkzeug zur Formung des Kanals während des Entformens bereits nach einer kurzen Wegstrecke freigestellt und weist keinen Kontakt zur

Innenwand des Spritzenkörpers mehr auf. Eine Kratzerbildung an der Innenwand wird dadurch vermieden. Des Weiteren steigt durch den sich in Richtung auf den

Spritzenauslass verringernden Durchmesser der Anpressdruck an den in dem Spritzenkörper geführten Stopfen an, während dieser sich von der Lagerposition in die Überströmposition bewegt. Dadurch ist auch sicher gestellt, dass der Stopfen in der Überströmposition verharrt während der Stoff überströmt. Der Öffnung des Spritzenkörpers kann eine ringförmige Griffplatte zugeordnet sein. Die Griffplatte dient als Griff während des

Verabreichens der Fluide und ermöglicht eine gezielte Steuerung des Kolbens. Aufgrund der ringförmigen Ausgestaltung ist der

Spritzenkörper während einer maschinellen Befüllung der

Mehrkammer- Spritze einfacher im Handling.

Der Spritzenkörper besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff- Spritzguss-Werkstoff, insbesondere aus Cyclo-Olefin-Copolymer.

Cyclo-Olefin-Copolymer ist ein amorphes und dadurch transparentes spritzgießfähiges Olefin. Ferner weist der Werkstoff neben hoher Steifigkeit und Härte eine gute Biokompabilität auf.

Stopfen und Kolben bestehen vorzugsweise aus einem elastomeren Werkstoff, insbesondere aus Bromobutyl-Kautschuk (BIIR).

Bromobutyl ist ein durch Halogene modifizierter Isobuten-Isopren- Kautschuk aus der Gruppe der synthetischen Elastomere. Bromobutyl zeichnet sich durch eine gute Beständigkeit gegen Säuren und Basen und eine sehr geringe Gasdurchlässigkeit aus. Dadurch können Stoffe über einen längeren Zeitraum in der Mehrkammer-Spritze gelagert werden.

Stopfen und Kolben können mit umlaufenden Rippen versehen sein. Die umlaufenden Rippen verbessern die Dichtwirkung von Stopfen und Kolben ohne das Gleitverhalten zu beeinträchtigen. Zur

Verbesserung des Gleitverhaltens und zur Vermeidung des

Rutschgleitens (Stick-Slip) können Stopfen, Kolben und Innenwand des Spritzenkörpers mit einer Beschichtung, vorzugsweise auf Silikon- Basis versehen sein. Vorzugsweise ist der Spritzenkörper einschließlich des in seiner Wandung ausgebildeten Kanals im Wege des Spritzgießverfahrens hergestellt. Hierbei ist vorteilhaft, dass der Spritzenkörper samt Kanal in einem Zug hergestellt wird, ohne dass zusätzliche nachgeschaltete Fertigungsschritte erforderlich sind. Dadurch vereinfacht sich die Fertigung der Mehrkammer-Spritze und die Herstellungskosten verringern sich. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer

Mehrkammer- Spritze nach einem der vorherigen Ansprüche wird der Spritzenkörper mittels Kunststoff-Spritzguss geformt, wobei der Kanal während des Spritzguss-Vorgangs gleichzeitig mit der Urformung des Spritzenkörpers erzeugt wird. Durch ein geeignetes Werkzeug, welches mit dem die Innenwand des Spritzenkörpers bildenden Kern des Spritzgießwerkzeugs wirkverbunden ist, ist eine integrative

Herstellung des Spritzenkörpers samt Kanal möglich.

Zur Urformung des Spritzenkörpers und gleichzeitigen Herstellung des Kanals kann aus dem die Innenwand des Spritzenkörpers bildenden Kern ein Schrägschieber hervorstehen und so auf der Innenwand des Spritzenkörpers den in die Wandung ragenden Kanal bildet, wobei der Schrägschieber nach Abschluss des Spritzgießvorganges in den Kern eingezogen wird und danach der Kern in Richtung der Öffnung aus dem Hohlraum des Spritzenkörpers herausgezogen wird. Der

Schrägschieber ist insbesondere im Hinblick auf seine geringen

Abmessungen vorteilhaft. Durch die geringen Abmessungen können in den Kern Kühleinrichtungen integriert werden, die bis in den Bereich des Spritzenauslasses ragen.

Einige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Mehrkammer-Spritze werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen, jeweils schematisch: Fig. 1 die Mehrkammer- Spritze im Schnitt in der Lagerposition;

Fig. 2 die Mehrkammer-Spritze im Schnitt in der

Umströmposition;

Fig. 3 die Mehrkammer-Spritze im Schnitt in der

Gebrauchsposition;

Fig. 4 die Mehrkammer-Spritze im Schnitt entleert;

Fig. 5 der Spritzenkörper in der Längsansicht;

Fig. 6 der Spritzenkörper in räumlicher Darstellung;

Fig. 7 der Spritzenkörper im Längsschnitt;

Fig. 8 der Spritzenkörper im Längsschnitt;

Fig. 9 im Detail der Kanal im Längsschnitt;

Fig. 10 die Querschnittserweiterung der Innenwand schematisch; Fig. 1 1 den Spritzenkörper im Querschnitt;

Fig. 12 das Spritzgießwerkzeug im Urformvorgang;

Fig. 13 den Spritzenkörper teilweise aus dem Spritzgießwerkzeug entformt;

Fig. 14 den Spritzenkörper vollständig aus dem

Spritzgießwerkzeug entformt. Figur 1 zeigt eine Mehrkammer-Spritze 1 mit einem Spritzenkörper 2, dessen Wandung 3 einen Hohlraum 4 umschließt. Der Spritzenkörper 2 ist als Spritzgussteil ausgebildet und besteht aus einem

transparenten, durchsichtigen und spritzgießfähigen Kunststoff von ausreichender Härte. Ein derartiger Werkstoff ist beispielsweise Cyclo- Olefin-Copolymer (COC). Der Spritzenkörper 2 weist einen

Spritzenauslass 5 auf, welcher die Form einer Spitze aufweist und sich in Richtung des freien Endes konisch verjüngt. Vorzugsweise weist der Spritzenauslass 5 die Form eines Luer-Konus auf. In einer weiteren Ausgestaltung kann der Spritzenauslass 5 auch ein Gewinde in Form eines Luer-Lock aufweisen. Der Spritzenauslass 5 ist mit einer Kappe 17 aus elastischem Kunststoff, vorzugsweise aus Bromobutyl (BIIR) verschlossen. Der Spritzenkörper weist eine Öffnung 6 zur Aufnahme eines in dem Hohlraum 4 verschiebbaren Kolbens 7 auf, wobei in dem Hohlraum 4 zumindest ein verschiebbarer Stopfen 8 angeordnet ist, der den

Hohlraum 4 in eine erste Kammer 9 zur Aufnahme eines ersten Stoffs und in eine zweite Kammer 10 zur Aufnahme eines zweiten Stoffs unterteilt. Die Stoffe können sowohl flüssig als auch pulverförmig vorliegen. Das Volumen der zweiten Kammer 10 ist so bemessen, dass die zweite Kammer 10 sowohl den Stoff der ersten Kammer 9 als auch den Stoff der zweiten Kammer 10 zuzüglich eines Zusatzvolumens zur Verbesserung des Mischvorgangs aufnehmen kann. Der Kolben 7 und der Stopfen 8 bestehen aus einem elastomeren Werkstoff,

vorzugsweise aus Bromobutyl-Kautschuk (BIIR). Der Stopfen 8 und der Kolben 7 sind zur Verbesserung der Dichtwirkung mit

umlaufenden Rippen 23 versehen.

Zur Verbindung von erster Kammer 9 und zweiter Kammer 10 weist der Spritzenkörper 2 einen Kanal 1 1 auf, durch den der erste Stoff aus der ersten Kammer 9 in die zweite Kammer 10 umströmen kann, wenn der Stopfen 8 derart positioniert ist, dass der Kanal 1 1 die erste Kammer 9 mit der zweiten Kammer 10 verbindet. Erfindungsgemäß ist der Kanal 1 1 durch eine auf der dem Hohlraum 4 zugewandten Seite der Wandung 3 ausgebildete Materialaussparung in der Wandung 3 gebildet. Der Kolben 7 ist mit einem Innengewinde versehen, in welches eine Kolbenstange 16 eingeschraubt ist.

Der Kolben 7 und der Stopfen 8 können in verschiedenen Positionen in dem Hohlraum 4 des Spritzenkörpers 2 angeordnet sein. In einer ersten Position, der Lagerposition, befindet sich der Stopfen 8

ausgehend von der Öffnung 6 vor dem Kanal 1 1 und der

Spritzenauslass 5 ist durch eine Kappe 17 verschlossen. In der

Lagerposition ist der Kolben 7 im Bereich der Öffnung 6 in dem Hohlraum 4 angeordnet, wobei Kolben 7 und Stopfen 8 jeweils dichtend an der Innenwand des Spritzenkörpers 2 anliegen. Kolben 7 und Stopfen 8 begrenzen die erste Kammer 9, während Stopfen 8 und Spritzenauslass 2 die zweite Kammer 10 begrenzen. In dieser Position ist der Kanal 1 1 vollständig in der zweiten Kammer 10 angeordnet.

Nach Entfernen der Kappe 17 bewegt sich der Stopfen 8 durch Druck auf den Kolben 7 aufgrund des in der ersten Kammer 9 befindlichen meist inkompressiblen Stoffs in Richtung auf den Spritzenauslass 5 bis der Stopfen 8 in der Überströmposition zur Deckung mit dem Kanal 1 1 gelangt. Diese Position ist in Figur 2 gezeigt.

Sobald der Stopfen 8 den Kanal 11 überdeckt, verbindet der Kanal 1 1 die erste Kammer 9 mit der zweiten Kammer 10 und der in der ersten Kammer 9 befindliche Stoff strömt durch den Kanal 11 in die zweite Kammer 10 über. Der Stopfen 8 verharrt in dieser Position bis der in der ersten Kammer 9 befindliche Stoff vollständig in zweite Kammer geströmt 10 ist. Dazu ist der Anpressdruck des Stopfens 8 an die Innenwand des Spritzenkörpers 2 so ausgelegt, dass die Kraft die zum Bewegen des Stopfens 8 in dem Spritzenkörper 2 erforderlich ist, größer ist als der Widerstand der dem durch den Kanal 1 1

strömenden Stoff entgegengesetzt wird. Durch Druck auf den Kolben 7 verkleinert sich das Volumen der ersten Kammer 9, bis der Kolben 7 an dem Stopfen 8 anliegt. Diese Position ist in Figur 3 gezeigt.

In dieser Position, der Gebrauchsposition, werden beide Stoffe miteinander vermischt und durch weiteren Druck auf den Kolben 7 verkleinert sich auch das Volumen der zweiten Kammer 10, so dass die gegebenenfalls in der zweiten Kammer 10 befindliche Luft ausströmt. Anschließend können die miteinander vermischten Stoffe appliziert werden, nachdem eine Nadel auf den Spritzenauslass 5 aufgesetzt wurde. In Figur 4 ist die Position von Kolben 7 und Stopfen 8 nach dem

Applizieren der beiden miteinander vermischten Stoffe gezeigt. Figur 5 zeigt eine Längsansicht des Spritzenkörpers 2 der zuvor beschriebenen Mehrkammer- Spritze 1. In der Ansicht sind die in dem Hohlraum 4 des Spritzenkörpers 2 angeordneten Einrichtungen, beispielsweise der Kanal 11 gestichelt dargestellt. Figur 6 zeigt denselben Spritzenkörper in räumlicher Darstellung. Es ist zu erkennen, dass der Öffnung 6 des Spritzenkörpers 2 eine

Griffplatte 15 zugeordnet ist, welche ringförmig ausgebildet ist.

Figur 7 zeigt den zuvor beschriebenen Spritzenkörper 2 im

Längsschnitt. Dabei ist in der Draufsicht der Kanal 11 dargestellt, welcher als eine in Längsrichtung des Spritzenkörpers 2 verlaufende Nut ausgebildet ist. Der Kanal 1 1 ist aus der Wandung 3 des

Spritzenkörpers 2 ausgebildet, wodurch die Wandung 3 in diesem Bereich eine verringerte Dicke aufweist.

Figur 8 zeigt den zuvor beschriebenen Spritzenkörper ebenfalls im Längsschnitt, wobei der Kanal 11 in dieser Darstellung ebenfalls geschnitten dargestellt ist. Dadurch ist zu erkennen, dass der Kanal 1 1 einen ersten Abschnitt 12 aufweist, in dem der Nutgrund 13 der Nut schräg zur Mittelachse des Spritzenkörpers 2 verläuft und einen zweiten Abschnitt 14 aufweist, in dem der Nutgrund 13' parallel zur Mittelachse des Spritzenkörpers 2 verläuft. Dabei ist der erste

Abschnitt 12 näher an der Öffnung 6 und der zweite Abschnitt 14 näher an dem Spritzenauslass 5 gelegen.

Figur 9 zeigt ausschnittsweise den in Figur 8 beschriebenen Kanal 1 1. Der Innendurchmesser des Spritzenkörpers 2 erweitert sich

ausgehend von dem Spritzenauslass 5 in Richtung auf die Öffnung 6. Die Erweiterung des Innendurchmessers verläuft jedoch nicht kontinuierlich, sondern bereichsweise. Dabei verläuft die Innenwand des Spritzenkörpers 2 unter einem Öffnungswinkel zur Mittelachse. Die Erweiterung des Innendurchmessers erfolgt in Bereichen, wobei der Öffnungswinkel des dem Kanal 1 1 zugeordneten ersten Bereichs größer ist als der dem Spritzenauslass 5 zugeordnete zweite Bereich und größer ist als der der Öffnung 6 zugeordnete dritte Bereich. Der zweite Bereich beginnt bei dem Spritzenauslass und endet an der ersten Linie 18, welche im Bereich des Kanals 1 1 zu erkennen ist. Der erste Bereich, der dem Kanal zugeordnete Bereich ist durch die erste Linie 18 und die zweite Linie 19 begrenzt. Der dritte Bereich beginnt an der zweiten Linie 19 und endet an der Öffnung 6. Der

Öffnungswinkel des zweiten Bereichs und des dritten Bereichs sind gleich und der Öffnungswinkel des ersten Bereichs ist größer als der Öffnungswinkel des zweiten Bereichs und des dritten Bereichs.

Diese Stufung der Öffnungswinkel ist in Figur 10 schematisch dargestellt.

Figur 1 1 zeigt den zuvor beschriebenen Spritzenkörper 2 im

Querschnitt. Im Bereich der Griffplatte 15 des Spritzenkörpers 2 ist ein Angussbereich 18 angeordnet. In diesem Bereich wird das Material des Spritzenkörpers 2 während des Spritzgießvorgangs zugeführt.

Die Figuren 12 bis 14 zeigen ein Herstellungsverfahren und ein

Werkzeug zur Herstellung eines Spritzenkörpers 2 für eine

Mehrkammer-Spritze 1 wie zuvor beschrieben. Der Spritzenkörper 2 wird im Spritzgießverfahren hergestellt, wobei der Kanal 11 während des Spritzguss-Vorgangs gleichzeitig mit der Urformung des

Spritzenkörpers 2 erzeugt wird. Dazu wird vor dem Zuführen des Werkstoffs aus dem die Innenwand des Spritzenkörpers 2 bildenden Kern 20 ein Schrägschieber 21 herausgefahren, welcher so auf der beim Zuführen des Kunststoffs sich bildenden Innenwand des

Spritzenkörpers 2 den in die Wandung 3 ragenden Kanal 11 bildet. Nach Abschluss des Spritzgießvorganges wird der Schrägschieber 21 in den Kern 20 eingezogen und der Kern 20 samt Spritzenkörper 2 von dem Spritzgießwerkzeug 22 entfernt, wie in Figur 14 zu erkennen ist. Anschließend wird der Kern 20 in Richtung der Öffnung 6 aus dem Hohlraum 4 des Spritzenkörpers 2 herausgezogen.