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Title:
MULTI-LAYERED FILM AND BUILDING FACADE ELEMENT HAVING A COATING MADE OF A MULTI-LAYERED FILM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/005681
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multi-layered film (1), comprising a base layer (2) on the basis of a polyvinyl chloride (PVC) containing a plasticizer, a covering layer (3) which firmly adheres to the base layer (2) and contains a UV stabilizer, wherein a PVC-free copolymer on the basis of acrylates is inserted as a plasticizer into the base layer (2).

Inventors:
MAYER SABINE (DE)
KNIERIM MARION (DE)
ALBRECHT ASTRID (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/065674
Publication Date:
January 12, 2017
Filing Date:
July 04, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HORNSCHUCH AG K (DE)
International Classes:
B32B27/00; B32B7/02; B32B7/12; B32B27/06; B32B27/08; B32B27/18; B32B27/22; B32B27/30
Foreign References:
US20140287204A12014-09-25
DE4032139A11992-04-16
JPH1084788A1998-04-07
US20120164364A12012-06-28
US20070009752A12007-01-11
US20030212178A12003-11-13
Attorney, Agent or Firm:
WAGNER, Matthias (DE)
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Claims:
Mehrschichtige Folie (1), umfassend

- eine Grundschicht (2) auf der Basis von einen Weichmacher

enthaltendem Polyvinylchlorid (PVC),

- eine haftfest mit der Grundschicht (2) verbundene, einen UV- Stabilisator enthaltende Deckschicht (3),

dadurch gekennzeichnet, dass

als Weichmacher in der Grundschicht (2) ein PVC-freies Copolymer auf Basis von Acrylaten eingesetzt ist.

Mehrschichtige Folie (1) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (2) einen Anteil a an PVC aufweist mit 30 % < a < 80 %.

Mehrschichtige Folie (1) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (2) einen Anteil b des PVC-freien Copolymers auf Basis von Acrylaten aufweist mit 20 % < b < 50 %.

Mehrschichtige Folie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (2) einen Anteil c eines

Thermostabilisators aufweist mit 1 % < c 5 %.

Mehrschichtige Folie (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) als UV-Schutzfolie auf

Acrylatbasis ausgebildet ist.

Mehrschichtige Folie (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) als PMMA/PVDF- Folie ausgebildet ist.

7. Mehrschichtige Folie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) als Lack auf

Acrylatbasis mit UV-Absorbern ausgebildet ist.

8. Mehrschichtige Folie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) UV-Absorber aufweist mit einem Anteil d mit 0,2 % < d < 3 %.

9. Mehrschichtige Folie (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) sterisch gehinderte Amine (engl. Hindered Amine Light Stabilizer, HALS) als Lichtschutz aufweist mit einem Anteil e mit 0,2 % < e < 3 %.

10. Mehrschichtige Folie (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (2) und/oder die

Deckschicht (3) phenolische und/oder phosphithaltige Co-Stabilisatoren aufweist.

11. Mehrschichtige Folie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (2) und die Deckschicht (3) thermisch laminiert sind und einen Verbund bilden.

12. Mehrschichtige Folie (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass die Grundschicht (2) bedruckt und/oder eingefärbt ist.

13. Mehrschichtige Folie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,

dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (3) geprägt ist. Gebäudefassadenelement mit einer Beschichtung aus der mehrschichtigen Folie (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 13.

Gebäudefassadenelement nach Anspruch 14, das als Fensterprofil ausgebildet ist.

Description:
Mehrschichtige Folie und Gebäudefassadenelement mit einer Beschichtung der mehrschichtigen Folie

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine mehrschichtige Folie, die eine

Deckschicht mit einem UV-Schutz und eine Grundschicht auf der Basis von Polyvinylchlorid (PVC) aufweist. Sie betrifft weiter ein

Gebäudefassadenelement, insbesondere ein Fensterprofil, mit einer

Beschichtung aus der Folie.

Derartige Folien sind bekannt, beispielsweise in der Form von Folien zur Beschichtung von der Sonnenstrahlung und anderen Witterungseinflüssen ausgesetzten Oberflächen wie Fensterprofilen, Garagentoren, Türfüllungen, Fassadenteilen etc. Sie sollen eine hohe Lebensdauer aufweisen und trotz Belastung durch Sonnenlicht (dabei hauptsächlich der UV-Anteil mit einer Wellenlänge zwischen 300-400nm), Temperatur und andere

Witterungseinflüsse ohne nennenswerte Verfärbung und Veränderung fest mit dem Untergrund verbunden bleiben. Um für die Applikation flexible PVC-Folien zu erreichen, werden üblicherweise äußere Weichmacher eingesetzt. Eine

Migration des Weichmachers kann jedoch zu einer Spannungsrissbildung in der acrylischen Deckfolie und möglicherweise eine Verminderung des T g derselben führen, was eine Veränderung des Verhaltens gegenüber Migrationsprozesse zur Folge hat und die Lebensdauer des Produktes herab setzt.

Auch besteht die Möglichkeit, dass sich der Weichmacher, durch bestimmte Umgebungsbedingungen begünstigt, durch Migration an der unteren

Grenzfläche der PVC-Folie anreichert und Verklebungen dadurch negativ beeinflusst werden könnten. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Folie der eingangs genannten Art anzugeben, bei der das Problem der Migration des

Weichmachers und deren Auswirkungen gelöst wird.

Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des unabhängigen

Schutzanspruchs. Weitere Ausführungsformen und Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine mehrschichtige Folie angegeben, die eine Grundschicht auf der Basis von einen Weichmacher enthaltendem Polyvinylchlorid (PVC) und eine haftfest mit der Grundschicht verbundene, einen UV-Stabilisator enthaltende Deckschicht umfasst. Als weich- und flexibelmachende Komponente wird in der Grundschicht ein PVC-freies Copolymer auf Basis von Acrylaten eingesetzt.

Neben der Grundschicht und der Deckschicht kann die Folie auch weitere Schichten aufweisen. Typischerweise, aber nicht zwingend, ist die Deckschicht transparent.

Der Einsatz eines PVC-freien acrylischen Copolymers als weichmachende Rezepturkomponente, wie es beispielswiese im Handel erhältlich ist als Kane Ace CSR3, hat den Vorteil, dass eine Migration des Weichmachers verhindert wird. Wie experimentell gezeigt werden konnte, finden bei der

erfindungsgemäßen mehrschichtigen Folie auch nach einer Bestrahlungsdauer von über 26 000 Stunden und einer Dosis von über 50 000 MJ/m 2 keine

Beeinträchtigung oder Zerstörung der Deckschicht und kein Abbau von PVC statt. Im Gegensatz dazu kam es bei bekannten Folien nach 17 000 Stunden und einer Bestrahlungsdosis von 33 320 MJ/m 2 zum Abbau von PVC und zu einer Zerstörung der Deckschicht.

Demnach werden die bislang üblichen, äußeren Weichmacher durch flexible, polymere Weichmacher auf Acrylatbasis ersetzt, wodurch sich eine Reduktion der Migration des Weichmachers und damit eine deutlich verlängerte Lebensdauer der mehrschichtigen Folie, insbesondere in der Außenanwendung, ergibt. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Grundschicht einen Anteil a an PVC auf mit 30 % < a < 80 %. Ein Anteil b des PVC-freien

Copolymers auf Basis von Acrylaten kann in der Grundschicht insbesondere 20 % < b < 50 % betragen. Die Grundschicht kann darüber hinaus einen Anteil c eines Thermostabilisators aufweisen mit 1 % < c < 5 %.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Deckschicht als UV-Schutzfolie auf Acrylatbasis ausgebildet. Ihre Dicke kann beispielsweise zwischen 30 Mikrometern und 100 Mikrometern betragen.

Die Deckschicht kann alternativ auch als PMMA/PVDF-Folie

(Polymethylmethacrylat- und/oder Polyvinylidenfluorid-Folie) ausgebildet sein. Eine weitere Alternative ist der Einsatz eines Lacks auf Acrylatbasis mit UV- Absorbern als Deckschicht.

Für die Verwirklichung des UV-Schutzes durch die UV-Stabilisatoren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Deckschicht UV-Absorber auf mit einem Anteil d mit 0,2 % < d < 3 %.

Alternativ oder zusätzlich kann die Deckschicht sterisch gehinderte Amine (engl. Hindered Amine Light Stabilizer, HALS) als UV-Stabilisatoren aufweisen mit einem Anteil e mit 0,2 % < e < 3 %. Dabei können verschiedene HALS- Typen kombiniert werden.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Grundschicht und/oder die

Deckschicht phenolische und/oder phosphithaltige Co-Stabilisatoren auf. Beispielsweise kann organisches Phosphit mit einem Anteil zwischen 0,2% und 1 % als Co-Stabilisator eingesetzt werden. In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Grundschicht und die

Deckschicht thermisch laminiert und bilden einen Verbund. Die mehrschichtige Folie kann so im Ganzen weiterverarbeitet und beispielsweise zur Beschichtung von Oberflächen eingesetzt werden. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Grundschicht bedruckt und/oder eingefärbt mit witterungsbeständigen organischen oder anorganischen Pigmenten. Alternativ oder zusätzlich kann auch die Deckschicht geprägt sein. Dadurch lassen sich Dekorfolien beispielsweise in Holzoptik gestalten. Die Herstellung der Grundschicht erfolgt bevorzugt durch Kalandrieren. Ein Bedrucken der Grundschicht kann beispielsweise im Tiefdruckverfahren erfolgen. Durch thermisches Laminieren kann die Grundschicht mit einer Deckschicht auf PMMA-Basis verbunden werden, anschließend kann eine Struktur/Narbe eingebracht werden.

Eine transparente Deckfolie auf Acrylatbasis kann mit verschiedenen UV- Absorbern und HALS-Typen im Extrusionsverfahren hergestellt werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein

Gebäudefassadenelement mit einer Beschichtung aus der mehrschichtigen Folie angegeben. Bei dem Gebäudefassadenelement kann es sich um einen Bereich einer Außenfassade handeln, um eine Türfüllung, um ein Garagentor, um Paneele oder um Vorsatzschalen. Das Gebäudefassadenelement ist somit farbbeständig und pflegeleicht.

Die Verarbeitung der Folie zu einer Beschichtung erfolgt beispielsweise durch Profil-ummantelung, Coil-Coating, 2D-Flächenkaschierung (Warm- und

Kaltverklebung) oder Plattenextrusion mit thermischer Kaschierung der Folie. Insbesondere wird die mehrschichtige Folie zur Beschichtung von

Fensterprofilen eingesetzt. Insbesondere Kunststofffensterrahmen können durch den Einsatz der mehrschichtigen Folie als Beschichtung eine hochwertige Optik bei gleichzeitig hervorragender Haltbarkeit erhalten.

Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Figur näher beschrieben. Darin zeigt die einzige Figur schematisch eine

mehrschichtige Folie gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.

Die mehrschichtige Folie 1 weist in der gezeigten Ausführungsform eine

Grundschicht 2 auf der Basis von Polyvinylchlorid (PVC) auf, die einen

Weichmacher enthält. Als Weichmacher ist ein PVC-freies Copolymer auf Basis von Acrylaten eingesetzt. Die Grundschicht 2 hat eine Dicke di von 120

Mikrometern. Die Dicke di kann beispielsweise zwischen 70 und 300

Mikrometern betragen.

Auf der nicht gezeigten Oberseite der Grundschicht 2 ist eine Deckschicht 3 angeordnet und haftfest mit dieser verbunden. Sie kann als Acrylatfolie, als PMMA/PVDF-Folie oder als Lack, z.B. auf Acrylatbasis ausgebildet sein. Die Deckschicht 3 hat bei Ausführung als eine Dicke d2 von 50 Mikrometern. d2 kann beispielsweise zwischen 30 und 100 Mikrometern betragen. Bei

Ausführung der Deckschicht 3 als Lackschicht liegt die Dicke d2 bei 3 bis 10 Mikrometern.

Die Oberseite 4 der Deckschicht 3 bildet die Oberseite der Folie 1. Sie kann somit unmittelbarer Sonneneinstrahlung, die durch die Pfeile 5 angedeutet ist, ausgesetzt sein. Die Deckschicht 3 weist daher UV-Stabilisatoren auf, die die Lichtbeständigkeit der Folie 1 erhöhen.

Die Grundschicht 2 kann auf ihrer Unterseite in der gezeigten Ausführungsform eine Haftvermittlerschicht 6 aufweisen. Die Haftvermittlerschicht 6 dient dazu, die Folie 1 auf eine zu beschichtende Oberfläche, beispielsweise ein

Fensterprofil, aufzubringen und dauerhaft mit dieser zu verbinden. Die Folie 1 weist insgesamt eine Dicke D auf, die mindestens der Summe aus di und d2 entspricht und die im gezeigten Ausführungsbeispiel bei 210 Mikrometern liegt. Grundsätzlich kann D beispielsweise zwischen 100 und 400 Mikrometern betragen.

Die Zusammensetzung der Folie 1 ist in Tabelle 1 angegeben. Teilweise sind hinter den das konkrete Beispiel betreffenden Mengenangaben in Klammern die vorteilhaften Bereiche angegeben.

Tabelle 1

Rohstoff Anteil in %

PVC 52,5 (30-80) acrylisches Copolymer (PVC-frei, 35 (20-50) dient als Weichmacher)

Thermo-Stabilisator 2,6

Lichtschutz, bestehend aus 0,9

Absorber 0,45 (0,2-3)

NOR-HALS 0,45 (0,2-3)

Co-Stabilisator

organisches Phosphit 0,4 (0,2-1 )

Acryl. Prozesshilfs mittel 0,6

Epoxidiertes Sojabohnenöl 6,9

Acrylische Gleitmittel

+Ti02/Pigmente (zusätzl. zugesetzt) +15

Bezugszeichenliste

1 mehrschichtige Folie

2 Grundschicht

3 Deckschicht

4 Oberseite

5 Pfeil

6 Haftvermittlerschicht di Dicke

d2 Dicke

D Dicke