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Title:
MULTI-POLE SWITCHING DEVICE OF THE STRIP TYPE HAVING IMPROVED SWITCH-OFF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/193039
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relate to a switching device (1) of the strip type, which comprises a housing (2), a switching latch (3), and a plurality of switching shafts (4), which are rotatably supported in the housing (2) and are provided for actuating a plurality of switching contacts (5) and are connected among each other by means of at least one eccentrically supported push rod (6). In addition, the switching device (1a...1c) has a mechanical connection (8) between the switching latch (3) and one of the switching shafts (4) or the push rod (6). At least one of the switching shafts (4) comprises a plurality of switching assemblies (7).

Inventors:
TERHOEVEN PETER (DE)
HEINS VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/061601
Publication Date:
December 08, 2016
Filing Date:
May 23, 2016
Export Citation:
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Assignee:
EATON ELECTRICAL IP GMBH & CO (DE)
International Classes:
H01H71/10; H01H1/20; H01H3/46; H01H71/56; H02B1/21
Foreign References:
US20050174203A12005-08-11
DE19852713C12000-09-07
DE19852713C12000-09-07
US6369340B12002-04-09
Attorney, Agent or Firm:
EATON IP GROUP EMEA (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schaltgerät (la..lc] in Leistenbauform, umfassend

ein Gehäuse (2],

ein Schaltschloss (3],

mehrere im Gehäuse (2} drehbar gelagerte Schaltwellen (4], welche für die Betätigung mehrerer Schaltkontakte (5} vorgesehen sind und untereinander mit wenigstens einer exzentrisch gelagerten Schubstange (6} verbunden sind, und

eine mechanische Verbindung (8} zwischen dem Schaltschloss (3} und einer der Schaltwellen (4} beziehungsweise der Schubstange (6],

dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine der Schaltwellen (4} mehrere Schaltanordnungen (7} aufweist.

2. Schaltgerät (la..lc] nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Schaltanordnung (7} einen Kontaktarm (12} mit zumindest einem darauf angeordneten Kontakt (5} aufweist.

3. Schaltgerät (la..lc] nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen (A] der Schaltwellen (4} rechtwinkelig zu einer Längsachse (x] des Gehäuses (2} ausgerichtet sind.

4. Schaltgerät (la..lc] nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass ein auf dem Schaltschloss (3} angeordnetes Betätigungselement zum manuellen Öffnen und Schließen der Schaltkontakte (5} durch einen drehbar gelagerte Hebel (11} gebildet ist, dessen Drehachse parallel zur Achse (A] der Schaltwelle (4} ausgerichtet ist.

5. Schaltgerät (la..lc] nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf dem Schaltschloss (3} angeordnetes Betätigungselement zum manuellen Öffnen und Schließen der Schaltkontakte (5} durch einen drehbar gelagerte Hebel (11'} gebildet ist, dessen Drehachse parallel zu einer Tiefenrichtung (z] des Gehäuses (2} ausgerichtet ist.

6. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Schaltwellen (4} angeordnete Kontaktarme (12} in einer EIN-Stellung der zugeordneten Schaltkontakte (5} im Wesentlichen parallel zur Längsachse (x} des Gehäuses (2} ausgerichtet sind.

7. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Schaltwellen (4} angeordnete Kontaktarme (12} in einer EIN-Stellung der zugeordneten Schaltkontakte (5} im Wesentlichen rechtwinkelig zur Längsachse (x} des Gehäuses (2} ausgerichtet sind.

8. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch vier auf den Schaltwellen (4} angeordnete Kontaktarme (12], die vier Schaltpolen zugeordnet sind.

9. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch vier auf den Schaltwellen (4} angeordnete Kontaktarme (12], die zwei Schaltpolen zugeordnet sind.

10. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen im Schaltschloss (3} integrierten oder mit diesem direkt verbundenen

Überstromauslöser (14}.

11. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch einen im Schaltschloss (3} integrierten oder mit diesem direkt verbundenen

Fernauslöser (15}.

12. Schaltgerät (la..lc} nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen im Schaltschloss (3} integrierten oder mit diesem direkt verbundenen

Hilfskontakt (16}.

Description:
Mehrpoliges Schaltgerät in Leistenbauform mit verbesserter Abschaltung

TECHNISCHES GEBIET

Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät in Leistenbauform, das ein Gehäuse umfasst, ein Schaltschloss, mehrere im Gehäuse drehbar gelagerte Schaltwellen, welche für die Betätigung mehrerer Schaltkontakte vorgesehen sind und untereinander mit einer exzentrisch gelagerten Schubstange verbunden sind, sowie eine mechanische

Verbindung zwischen dem Schaltschloss und einer der Schaltwellen beziehungsweise der Schubstange.

STAND DER TECHNIK

Ein Schaltgerät in Leistenbauform der oben genannten Art ist prinzipiell bekannt.

Beispielsweise offenbart die DE 198 52 713 Cl dazu einen Leistungsschalter mit Schaltkontakten, Löschblechen, einem Schaltschloss, einem Bedienungshebel, einem Überstrom- und/oder Kurzschlussauslöser sowie Steckkontakten zum Anschluss elektrischer Leitungen. Der Leistungsschalter ist dreipolig ausgeführt und weist drei Schaltwellen auf, die untereinander mit einer Schubstange verbunden sind und mit einem Schaltschloss gekoppelt sind. Die Abmessungen der Leistenbauform sind beispielsweise durch Herstellerseitig festgelegte Nennstromabhängige Rastersysteme festgelegt.

Nachteilig ist an dieser Anordnung, dass der Schaltmechanismus wegen der bei einem Schaltvorgang zu bewegenden Massen und wegen der vergleichsweise hohen

Lagerreibung relativ träge ist. Nachteilig ist auch, dass gemäß der DE 198 52 713 Cl nicht mehr als drei Pole im begrenzten Bauraum einer Rasterteilung des festgelegten Rasters untergebracht werden können. Nach dem Stand der Technik wird zur

Verwirklichung eines vierpoligen Gerätes daher ein weiteres Leistenmodul benötigt.

Aus der US 6,369,340 Bl ist auch eine Anordnung bekannt, bei der mehrere

Schaltwellen mit Hilfe einer Verbindungsstange gekoppelt werden. Nachteilig ist an dieser Bauform, dass die auf Schub und Biegung beanspruchte Verbindungsstange relativ dünn ist und sich unter hoher Belastung stark verformt. Daher kommt es zu einer unerwünschten Relativdrehung zwischen den einzelnen Schaltwellen und zu stark unterschiedlichen und Undefinierten Schaltkräften an den Schaltkontakten.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG

Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Schaltgerät anzugeben.

Insbesondere sollen die bewegten Massen und die Lagerreibung bei einem mehrpoligem Schaltgerät in Leistenbauform verringert werden.

Diese Aufgabe wird mit einem Schaltgerät der eingangs genannten Art gelöst, bei dem zumindest eine der Schaltwellen mehrere Schaltanordnungen aufweist. Insbesondere sind genau zwei Schaltwellen mit jeweils mehreren (insbesondere mit jeweils genau zwei] Schaltanordnungen vorgesehen. Im Speziellen sind die Achsen der Schaltwellen rechtwinkelig zu einer Längsachse beziehungsweise parallel zu einer Breitenrichtung des Gehäuses ausgerichtet und insbesondere ist das Schaltgerät mehrpolig ausgebildet, im Speziellen vierpolig.

Durch die besondere Anordnung hat die Schubstange zwischen den Schaltwellen eine geringere Trägheit als bei bekannten Anordnungen, bei denen mehr als zwei

Schaltanordnungen hintereinander im Gehäuse angeordnet sind. Zudem sind auch weniger Lagerstellen für den Bewegungsmechanismus erforderlich, wodurch sich einerseits der Zusammenbau des Schaltgeräts vereinfacht, im Speziellen aber auch eine von den Lagern ausgehende Reibkraft reduziert wird. Wegen der geringeren bewegten Massen und der reduzierten Reibkraft ist der Schaltmechanismus deutlich

leichtgängiger als bei der bekannten Anordnung nach der DE 198 52 713 Cl. Im Speziellen gilt dies für ein Schaltgerät, bei genau zwei Schaltwellen mit jeweils genau zwei Schaltanordnungen vorgesehen sind. Dabei ergibt sich eine besonders gute Abstimmung zwischen Massenträgheit, Lagerreibung und erreichter Polzahl. Durch die besondere Anordnung der Schaltwellen kann generell auch eine Modulbauweise leicht verwirklicht werden, bei der auf der Schaltwelle je nach Anwendungsfall eine beliebige Anzahl an Schaltanordnungen angeordnet sein kann. Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Anordnung besteht darin, dass nunmehr im Speziellen vier Pole im begrenzten Bauraum einer Rasterteilung des festgelegten Leistenbauform-Rasters untergebracht werden können. Die vier Pole können nun in einem einzigen

Leistenmodul integriert werden. Die Schubstange ist hinsichtlich ihrer Längsrichtung quer zu den Drehachsen der Schaltwelle angeordnet (insbesondere rechtwinkelig dazu}. Das heißt, die Längsrichtung der Schubstange und die Drehachse einer Schaltwelle sind zueinander quer

ausgerichtet, insbesondere rechtwinkelig aufeinander. Zudem ist die Schubstange gelenkig beziehungsweise drehbar mit einer Schaltwelle verbunden, beispielsweise über einen Drehbolzen oder einen Kugelkopf Eine Schubstange kann wegen der gelenkigen Lagerung im Wesentlichen nur Zug- oder Druckkräfte übertragen, jedoch keine oder nur sehr geringe Biegekräfte, welche beispielsweise durch Reibkräfte in den Drehlagern der Schubstange hervorgerufen werden können. Die Schubstange verformt sich daher auch unter hoher Belastung nur minimal, sodass es zu keinen nennenswerten

Relativdrehungen zwischen den Schaltwellen kommt. Die Kontaktkräfte an den einzelnen Schaltkontakten sind daher im Wesentlichen gleich groß und gut

vorherbestimmbar.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Zusammenschau mit den Figuren.

Günstig ist es, wenn eine Schaltanordnung einen Kontaktarm mit zumindest einem darauf angeordneten Kontakt aufweist. Dadurch sind die Schaltkontakte im AUS- Zustand des Schaltgeräts relativ weit voneinander beabstandet.

Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die mechanische Verbindung zwischen dem

Schaltschloss und der Schaltwelle durch eine Schubstange gebildet ist. Dadurch kann eine den Schaltzustand des Schaltgeräts beeinflussende Bewegung im Schaltschloss leicht auf die Schaltwelle und in Folge auf die Schaltkontakte übertragen werden. Neben einer Schubstange sind aber auch andere Möglichkeiten zur Kopplung des

Schaltschlosses mit der Schaltwelle denkbar. Beispielsweise könnten dafür Zahnräder vorgesehen werden.

Günstig ist es auch, wenn ein auf dem Schaltschloss angeordnetes Betätigungselement zum manuellen Öffnen und Schließen der Schaltkontakte durch einen drehbar gelagerten Hebel gebildet ist, dessen Drehachse parallel zur Achse der Schaltwelle ausgerichtet ist. Dadurch kann das Schaltgerät manuell ein- und ausgeschaltet werden, beziehungsweise ist auch ein Schaltzustand an der Stellung des Hebels ablesbar. Die Betätigungsrichtung ist dabei in Längsrichtung des Gehäuses ausgerichtet. In einer weiteren günstigen alternativen Ausführungsform ist das Betätigungselement durch einen drehbar gelagerten Hebel gebildet, dessen Drehachse zu einer Tiefenrichtung des Gehäuses ausgerichtet ist. Dadurch können relative große Hebel vorgesehen sein, die leicht betätigbar sind.

Günstig ist es darüber hinaus, wenn auf den Schaltwellen angeordnete Kontaktarme in einer EIN-Stellung der zugeordneten Schaltkontakte im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Gehäuses ausgerichtet sind. Dadurch braucht die Schaltanordnung nur wenig Bauraum in der Tiefe des Schaltgeräts.

Besonders vorteilhaft ist es aber auch, wenn auf den Schaltwellen angeordnete

Kontaktarme in einer EIN-Stellung der zugeordneten Schaltkontakte im Wesentlichen rechtwinkelig zur Längsachse respektive parallel zu einer Tiefenrichtung des Gehäuses ausgerichtet sind. Dadurch kann der Bauraum in Längsrichtung des Gehäuses besonders gut ausgenützt werden.

Günstig ist es darüber hinaus, wenn das Schaltgerät vier auf den Schaltwellen angeordnete Kontaktarme aufweist, die vier Schaltpolen zugeordnet sind. Im Speziellen ist je ein auf der Schaltwelle angeordneter Kontaktarm je einem Pol zugeordnet.

Dadurch kann eine gute Sicherheit gegen elektrischen Überschlag zwischen den Polen erreicht werden. Die den Polen zugeordneten und an die Außenseite des Gehäuses geführten Stromleiter können beispielsweise für die Phasen LI, L2 und L3 sowie einem Nullleiter N vorgesehen sein.

Günstig ist es auch, wenn das Schaltgerät vier auf den Schaltwellen angeordnete Kontaktarme aufweist, die zwei Schaltpolen zugeordnet sind. Insbesondere ist ein Pol mehreren auf der Schaltwelle angeordneten Kontaktarmen zugeordnet. Auf diese Weise kann der Nennstrom je Pol vergrößert werden.

Günstig ist es zudem, wenn das Schaltgerät einen im Schaltschloss integrierten oder mit diesem direkt gekoppelten Überstromauslöser aufweist. Dadurch werden die

Schaltkontakte bei Überbelastung, beispielsweise im Kurzschlussfall, automatisch getrennt. Beispielsweise kann dies durch an sich bekannte Technologien, wie zum Beispiel mit einem Bimetall-Auslöser, einem elektrodynamischen Auslöser oder einer Kombination derselben erfolgen. Wegen des Überstromauslösers bildet das Schaltgerät bei dieser Ausführungsvariante nicht nur einen Lasttrennschalter, sondern einen Leistungsschalter aus.

Günstig ist es weiterhin, wenn das Schaltgerät einen im Schaltschloss integrierten oder mit diesem direkt gekoppelten Fernauslöser aufweist. Dadurch kann der Schaltzustand aus der Ferne beeinflusst werden, beispielsweise mit einem per Drahtleitung übermittelten Spannungsimpuls. Insbesondere kann das Schaltgerät damit aus der Ferne ausgeschaltet werden. Grundsätzlich können aber auch andere Technologien zur Fernsteuerung des Schaltgeräts eingesetzt werden, beispielsweise Funk.

Günstig ist es schließlich auch, wenn das Schaltgerät einen im Schaltschloss integrierten oder mit diesem direkt gekoppelten Hilfskontakt aufweist. Auf diese Weise kann der Schaltzustand aus der Ferne abgefragt werden. Beispielsweise wird dieser über eine Drahtleitung übermittelt. In einem sehr einfachen Fall wird der Hilfskontakt durch einen (von den Schaltpolen galvanisch getrennten] Schaltkontakt gebildet, dessen Schaltzustand synchron mit dem Schaltzustand der Hauptkontakte verändert wird. Grundsätzlich ist aber auch für den Hilfskontakt beziehungsweise die Fernabfrage der Einsatz anderer Technologien, wie zum Beispiel Funk, vorstellbar.

Unter einer "Integration" kann im obigen Zusammenhang insbesondere eine

Verdichtung der verschiedenen Funktionen in einer in sich abgeschlossenen Baugruppe verstanden werden. Insbesondere kann ein solcherart aufgebautes Schaltschloss auf einfache Weise in ein Gehäuse des Schaltgeräts eingesetzt werden und weist als Schnittstelle im Wesentlichen nur die Kopplung mit der Schaltwelle auf. Vorteilhaft können auch bestehende Schaltschlösser mit den erwähnten Zusatzfunktionen oder Schnittstellen dafür in dem neuen Schaltgerät weiterverwendet werden.

Unter einer "direkten Kopplung" kann insbesondere eine Anbindung des

Überstromauslösers des Fernauslösers und/oder des Hilfskontakts an das Schaltschloss verstanden werden, welche nicht über den Umweg der Schaltwelle erfolgt. Das heißt, dass beispielsweise ein Hilfskontakt nicht über die Schaltwelle betätigt wird, sondern direkt vom Schaltschloss aus, wenngleich der Hilfskontakt auch nicht zwangsläufig im Schaltschloss integriert ist, sondern baulich abgesetzt sein kann. Generell können die Schaltkontakte mehrere verschiedene Zustände beziehungsweise Stellungen einnehmen. In einer EIN-Stellung sind die Schaltkontakte geschlossen, und in einer AUS-Stellung sind die Kontakte durch manuelles Betätigen des Schutzschalters voneinander getrennt. In einer AUSGELÖST- Stellung sind die Schaltkontakte ebenfalls voneinander getrennt, allerdings erfolgt dies nicht manuell, sondern automatisch aufgrund eines Überstroms.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:

Fig. 1 einen Längsschnitt in schematischer Darstellung eines ersten Beispiels für ein Schaltgerät in Leistenbauform mit horizontal ausgerichteten Kontaktarmen;

Fig. 2 das Schaltgerät aus Fig. 1 in Draufsicht;

Fig. 3 wie Fig. 1, jedoch mit vertikal ausgerichteten Kontaktarmen;

Fig. 4 das Schaltgerät aus Fig. 3 in Draufsicht;

Fig. 5 wie Fig. 1, jedoch mit einem zusätzlichen Fernauslöser und einem

zusätzlichen Hilfskontakt und

Fig. 6 das Schaltgerät aus Fig. 5 in Draufsicht.

DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Die Figuren 1 bis 2 zeigen ein erstes, schematisch dargestelltes Beispiel eines

Schaltgeräts la in Leistenbauform. Die Fig. 1 zeigt das Schaltgerät la dabei im

Längsschnitt und die Fig. 2 in Draufsicht, wobei ausgewählte Teile im Inneren des Schaltgeräts la sichtbar dargestellt sind. Das Schaltgerät la kann somit als teilweise durchsichtig aufgefasst werden. Zur besseren Orientierung ist in den Figuren 1 bis 2 (und auch in den weiteren Figuren] ein xyz-Koordinatensystem eingezeichnet.

Das Schaltgerät la umfasst ein Gehäuse 2, ein Schaltschloss 3, mehrere im Gehäuse 2 drehbar gelagerte Schaltwellen 4, welche für die Betätigung mehrerer Schaltkontakte 5 vorgesehen sind und untereinander mit einer exzentrisch gelagerten Schubstange 6 verbunden sind, und eine mechanische Verbindung zwischen dem Schaltschloss 3 und einer der Schaltwellen 4 beziehungsweise der Schubstange 6. Das Schaltgerät la weist genau zwei Schaltwellen 4 mit jeweils zwei Schaltanordnungen 7 auf. Dabei sind zwei Schaltanordnungen 7 unterhalb des Schaltschlosses angeordnet und zwei links davon. Denkbar wäre aber auch, dass zwei Schaltanordnungen 7 links und zwei

Schaltanordnungen 7 rechts vom Schaltschloss 3 angeordnet sind. Denkbar wäre auch, dass je Schaltwelle 4 mehr als zwei Schaltanordnungen 7 vorgesehen sind.

Die Achsen A der Schaltwellen 4 sind rechtwinkelig zu einer Längsachse x

beziehungsweise parallel zu einer Breitenrichtung y des Gehäuses 2 ausgerichtet. Die mechanische Verbindung zwischen dem Schaltschloss 3 und der Schaltwelle 4 ist in dem konkret dargestellten Beispiel durch eine weitere Schubstange 8 gebildet. Die

Schubstange 8 kann dabei direkt mit einer der Schaltwellen 4 verbunden sein, beziehungsweise auch mit der Schubstange 6.

Die Schubstangen 6 und 8 sind hinsichtlich ihrer Längsrichtung zudem quer zu (hier sogar rechtwinkelig zu] den Drehachsen A der Schaltwellen 4 angeordnet und gelenkig beziehungsweise drehbar mit diesen verbunden. Im gezeigten Fall wird die gelenkige Lagerung über Drehbolzen bewerkstelligt, sodass eine Relativdrehung zwischen Schubstange 6, 8 um eine Drehachse möglich ist. Denkbar wäre aber beispielsweise auch der Einsatz von Kugelköpfen zur gelenkigen Verbindung zwischen der Schubstange 6, 8 und den Schaltwellen 4.

Die Schubstangen 6, 8 können wegen der gelenkigen Lagerung im Wesentlichen nur Zug- oder Druckkräfte übertragen, jedoch keine oder nur sehr geringe Biegekräfte. Letztere können beispielsweise durch Reibkräfte in den Drehlagern der

Schubstangen 6, 8 hervorgerufen werden. Die Schubstangen 6, 8 verformen sich daher auch unter hoher Belastung nur minimal, sodass es zu keinen nennenswerten

Relativdrehungen zwischen den Schaltwellen 4 kommt. Die Kontaktkräfte in den Schaltanordnungen 7 (respektive an deren Schaltkontakten 5} sind daher im

Wesentlichen gleich groß und gut vorherbestimmbar.

Der Einsatz von Schubstangen 6 und 8 ist zwar vorteilhaft, jedoch nicht zwingend. Denkbar wären auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise könnten die Schaltwellen 4 untereinander beziehungsweise mit dem Schaltschloss 3 über Zahnräder verbunden sein.

Das in den Figuren 1 bis 2 dargestellte Schaltgerät la ist mehrpolig, hier konkret vierpolig, ausgebildet. In den Figuren 1 und 2 sind dazu vier Schaltanordnungen 7 dargestellt, die auf den Schaltwellen 4 sitzen respektive mit dieser gekoppelt sind und die Anschlüsse 9 und 10 je nach Schaltstellung elektrisch verbinden oder auch nicht. Je eine Schaltanordnung 7 ist einem Pol zugeordnet. Rein beispielhaft sind dazu die drei Phasen LI, L2 und L3 sowie der Neutralleiter N dargestellt. Selbstverständlich kann das Schaltgerät la aber auch in einem anderen Spannungssystem eingesetzt werden. Auch die Anzahl der Schaltanordnungen 7 beziehungsweise Pole ist rein beispielhaft.

Selbstverständlich kann das Schaltgerät la auch weniger oder mehr

Schaltanordnungen 7 / Pole als dargestellt aufweisen.

In den Figuren 1 bis 2 ist weiterhin erkennbar, dass das Schaltgerät la ein auf dem Schaltschloss 3 angeordnetes Betätigungselement zum manuellen Öffnen und Schließen der Schaltkontakte 5 aufweist. Konkret ist diese Betätigungselement durch einen drehbar gelagerten Hebel 11 gebildet, dessen Drehachse parallel zu einer

Breitenrichtung y des Gehäuses 2 ausgerichtet ist. Alternativ kann das

Betätigungselement beispielsweise auch durch einen drehbar gelagerten Hebel 11' gebildet sein, dessen Drehachse zu einer Tiefenrichtung z des Gehäuses 2 ausgerichtet ist, so wie dies in der Fig. 1 mit einer punktierten Linie dargestellt ist. Mit dem Hebel 10 oder 10' kann das Schaltgerät 1 manuell ein- oder ausgeschaltet werden.

In dem dargestellten Zustand befinden sich das Schaltgerät la respektive die Kontakte 5 der Schaltanordnungen 7 in der EIN-Stellung. Wird der Hebel 10 betätigt, so verursacht ein nicht näher dargestellter, jedoch an sich bekannter Mechanismus im Schaltschloss 3 eine Bewegung der Schubstange 8 und in Folge eine Drehung der Schaltwellen 4. Damit einhergehend werden auch die auf den Schaltwellen 4 sitzenden Kontaktarme 12 und die darauf befestigten Kontakte 5 bewegt. Beim Ausschalten werden die Schaltwellen 4 im Uhrzeigersinn gedreht, sodass die auf den Kontaktarmen 12 sitzenden Kontakte 5 von den feststehenden Kontakten abheben und den zwischen den Anschlüssen 9 und 10 liegenden Strompfad trennen. Ein dabei entstehender Lichtbogen wird in einer

Löschkammer 13 gelöscht. In dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Beispiel sind die auf den Schaltwellen 4 angeordneten Kontaktarm 12 in einer EIN-Stellung der zugeordneten Schaltkontakte 5 im Wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung x des Gehäuses 2 ausgerichtet.

Vorteilhaft ist diese Anordnung besonders niedrig, wodurch sie vergleichsweise leicht in einem Gehäuse 2 in Leistenbauform untergebracht werden kann.

Denkbar ist aber auch, dass die auf den Schaltwellen 4 angeordneten Kontaktarme 12 in einer EIN-Stellung der zugeordneten Schaltkontakte 5 im Wesentlichen parallel zu einer Tiefenrichtung z des Gehäuses 2 ausgerichtet sind, so wie das in dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Beispiel der Fall ist. In diesem Beispiel sind die

Schaltanordnungen 7, umfassend die Kontakte 5, die Kontaktarme 12 und die

Löschkammern 13, gegenüber der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Lage um 90° gedreht. Ansonsten ist die Funktion des in den Figuren 3 und 4 dargestellten

Schaltgeräts lb äquivalent zu der Funktion des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Schaltgeräts la.

Abweichend von den Beispielen der Figuren 1 bis 4 könnten die Kontaktarme 12 in einer EIN-Stellung selbstverständlich auch schräg ausgerichtet sein.

Bei dem in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Schaltgeräten la, lb sind insgesamt vier auf den Schaltwellen 4 angeordnete Kontaktarme 12 vorgesehen, die jeweils zwei

Kontakte 5 aufweisen. Dabei ist je ein Kontaktarm 12 einer Schaltanordnung 7 je einem Pol (z.B. LI, L2, L3, N] zugeordnet. Dies ist zwar vorteilhaft, jedoch nicht zwingend für die Erfindung. Denkbar wäre beispielsweise auch, dass auf einem Kontaktarm 12 nur ein Schaltkontakt 5 angeordnet ist, mehrere auf dem Kontaktarm 12 angeordnete

Schaltkontakte 5 mehreren Polen zugeordnet sind oder dass ein Pol mehreren auf den Schaltwellen 4 angeordneten Kontaktarmen 11 respektive Schaltanordnungen 7 zugeordnet ist. Ganz generell sind die den Polen zugeordneten elektrischen Leiter an die Außenseite des Gehäuses 2 geführt und bilden dort die Anschlüsse 9 und 10.

Beispielsweise könnten zwei nach außen geführten Polen je zwei Schaltanordnungen 7 zugeordnet sein.

Die Figuren 5 und 6 zeigen schließlich eine weitere Variante eines Schaltgeräts lc, das dem Schaltgerät la aus den Figuren 1 und 2 sehr ähnlich ist. Allerdings weist das Schaltgerät lc neben dem Bereits in den Schaltgeräten la und lb vorhandenen optionalen Überstromauslöser 14, einen optionalen Fernauslöser 15 sowie einen optionalen Hilfskontakt 16 auf. In an sich bekannter Weise sorgt der

Überstromauslöser 14 im Überlastfall, beispielsweise bei Kurzschluss, für ein automatisches Trennen der Kontakte 5. Im Speziellen kann ein Bimetall-Auslöser, ein elektromagnetischer Auslöser oder eine Kombination derselben als

Überstromauslöser 14 vorgesehen sein. Auf diese Weise bildet das Schaltgerät la..lc nicht nur einen Lasttrennschalter, sondern einen Leistungsschalter aus. Mit Hilfe des Fernauslösers 15 kann das Schaltgerät lc zum Beispiel mit einem Spannungsimpuls in an sich bekannter Weise aus der Ferne ausgelöst, das heißt ausgeschaltet, werden. Der Hilfskontakt 16 kann wiederum dazu dienen, den Schaltzustand des Schaltgeräts 1 aus der Ferne abzufragen

Vorteilhaft ist es nun, wenn der Überstromauslöser 14 und/oder der Fernauslöser 15 und/oder der Hilfskontakt 16 im Schaltschloss 3 integriert oder mit diesem direkt gekoppelt sind. Insbesondere ist darunter zu verstehen, dass die genannten Baugruppen nicht über den Umweg einer Schaltwelle 4 funktional mit dem Schaltschloss 3 verbunden sind. Durch diese Maßnahmen ist es nun grundsätzlich möglich, dass bereits existierende Schaltschlösser 3, welche einen Überstromauslöser 14 und/oder einen Fernauslöser 15 und/oder einen Hilfskontakt 16 aufweisen oder für deren Einbau vorgesehen sind, für das Schaltgerät lc in Leistenbauform weiterverwendet werden. Selbstverständlich können der Überstromauslöser 14, der Fernauslöser 15 und der Hilfskontakt 16 einzeln oder in beliebiger Kombination mit dem Schaltschloss 3 verbunden oder in diesem integriert sein. Bei dem Schaltgerät lc ist der Hilfskontakt 16 jedoch nicht im Schaltschloss 3 integriert und auch nicht direkt mit diesem verbunden, sondern wird über einen der Kontaktarme 12 respektive eine der Schaltwellen 4 betätigt. Selbstverständlich können der Überstromauslöser 14, der Fernauslöser 15 und der Hilfskontakt 16 auch in dem Schaltgerät lb der Figuren 3 und 4 vorgesehen sein.

Durch die besondere Anordnung der Schaltwellen 4 kann generell eine Modulbauweise leicht verwirklicht werden, bei der auf der Schaltwelle 4 je nach Anwendungsfall eine beliebige Anzahl an Schaltanordnungen 7 angeordnet sein kann. Insbesondere kann aus den dargestellten vierpoligen Schaltgeräten la..lc leicht dadurch ein dreipoliges Schaltgeräten la..lc, indem eine der Schaltanordnungen 7 weggelassen wird. Abschließend wird weiterhin angemerkt, dass das Schaltgerät la..lc respektive dessen Bauteile nicht notwendigerweise maßstäblich dargestellt sind, welche daher auch andere Proportionen aufweisen können. Weiterhin kann ein Schaltgerät la..lc auch mehr oder weniger Bauteile als dargestellt umfassen. Lageangaben ( z.B.„oben",„unten", „links",„rechts", etc.] sind auf die jeweils beschriebene Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung des Schaltgeräts la..lc sinngemäß an die neue Lage anzupassen.

Schließlich wird angemerkt, dass sich die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung auf beliebige Art und Weise kombinieren lassen.