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Title:
MULTI-PURPOSE RADIO TRANSMISSION SYSTEM FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/151830
Kind Code:
A1
Abstract:
A radio transmission system for a motor vehicle having at least one transmitting unit is configured to emit at least one first radio signal. The at least one transmitting unit is also configured to emit at least one smart car access signal (SCA signal) for communicating with an external communication device. At least one receiving unit is configured to receive the first radio signal emitted by the transmitting unit and at least one SCA signal which was emitted by the external communication device and/or by the at least one transmitting unit. A data processing device is configured to determine the presence of a person or a moving object in a vehicle interior and/or to detect a control gesture of a motor vehicle user on the basis of the first radio signal received by the receiving unit and/or an SCA signal received by the receiving unit. The data processing device is also configured to enable control of a vehicle function by the external communication device on the basis of an SCA signal which was emitted by an external communication device and received by the receiving unit.

Inventors:
WEGHAUS LUDGER (DE)
VON MACK HAUKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/062764
Publication Date:
August 17, 2023
Filing Date:
May 11, 2022
Export Citation:
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Assignee:
HELLA GMBH & CO KGAA (DE)
International Classes:
G01S7/41; G01S13/04; G06V40/10; G06V40/20; G07C9/00
Domestic Patent References:
WO2022115813A12022-06-02
Foreign References:
US20200309932A12020-10-01
EP3742195A12020-11-25
Attorney, Agent or Firm:
BEHR-WENNING, Gregor (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Ein Funkübertragungssystem (100) für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer Sendeeinheit (10), die dazu eingerichtet ist, zumindest ein erstes Funksignal auszusenden und zumindest ein Smart-Car-Access-Signal, SCA- Signal, zur Kommunikation mit einer externen Kommunikationsvorrichtung (50) auszusenden, und zumindest einer Empfangseinheit (20), die dazu eingerichtet ist, das von der Sendeeinheit (10) ausgesendete erste Funksignal und zumindest ein SCA-Signal, welches von einer externen Kommunikationsvorrichtung (50) und/oder von der zumindest einen Sendeeinheit (10) ausgesendet wurde, zu empfangen, wobei das Funkübertragungssystem (100) durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung (30) gekennzeichnet ist, die dazu eingerichtet ist,

(i) anhand des von der Empfangseinheit (20) empfangenen ersten Funksignals und/oder eines von der Empfangseinheit (20) empfangenen SCA-Signals die Anwesenheit einer Person oder eines beweglichen Objekts in einem Fahrzeuginnenraum zu ermitteln und/oder eine Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers zu erfassen, und

(ii) basierend auf einem von der Empfangseinheit (20) empfangenen SCA- Signal, welches von einer externen Kommunikationsvorrichtung (50) ausgesendet wurde, eine Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch die externe Kommunikationsvorrichtung (50) freizugeben.

2. Das Funkübertragungssystem (100) nach Anspruch 1 , wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (30) als ein Teil der zumindest einen Empfangseinheit (20) ausgebildet ist, und/oder wobei die zumindest eine Sendeeinheit (10) eine kombinierte Sende- und Empfangseinheit ist, und/oder wobei die zumindest eine Empfangseinheit (20) eine kombinierte Sende- und Empfangseinheit ist.

3. Das Funkübertragungssystem (100) nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 2, wobei die zumindest eine Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, das erste Funksignal mit Frequenzen aus einem Frequenzbereich zwischen 6 und 8 GHz auszusenden, und/oder die zumindest eine Empfangseinheit (20) dazu eingerichtet ist, zumindest ein Frequenzspektrum von 6 bis 8 GHz zu erfassen.

4. Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die zumindest eine Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, das erste Funksignal innerhalb von Sendefenstern mit vorbestimmter Sendedauer taktweise über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg auszusenden, und/oder die zumindest eine Empfangseinheit (20) dazu eingerichtet ist, das taktweise ausgesendete erste Funksignal zu empfangen, und/oder die zumindest eine Empfangseinheit (20) und/oder die zumindest eine Datenverarbeitungsvorrichtung (30) dazu eingerichtet ist, das taktweise Aussenden des ersten Funksignals durch die zumindest eine Sendeeinheit (10) zu steuern, insbesondere das taktweise Aussenden des ersten Funksignals durch die zumindest eine Sendeeinheit (10) mit den Aussendungen weiterer Sendeeinheiten (11 , 12) zeitlich zu synchronisieren.

5. Das Funkübertragungssystem nach dem vorangegangenen Anspruch, wobei die zumindest eine Empfangseinheit (20) und/oder die zumindest eine

Datenverarbeitungsvorrichtung (30) dazu eingerichtet ist, das taktweise Aussenden des ersten Funksignals durch die zumindest eine Sendeeinheit (10) und/oder durch weitere Sendeeinheiten (11 , 12) in Abhängigkeit von einem empfangenen SCA-Signal zeitlich zu synchronisieren.

6. Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (30) dazu angeordnet und ausgebildet ist, die Anwesenheit einer Person und/oder eines beweglichen Objekts und/oder eine Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers

(i) mittels einer ermittelten Signalverzögerung des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder einer ermittelten Signalverzögerung von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals, und/oder

(ii) mittels einer ermittelten Phasenverschiebung des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder einer ermittelten Phasenverschiebung von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals, und/oder

(iii) mittels einer ermittelten empfangenen Signalstärke des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder mittels einer ermittelten empfangenen Signalstärke von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA- Signals, und/oder

(iv) mittels einer ermittelten Verzerrung des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder mittels einer ermittelten Verzerrung von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals, zu ermitteln.

7. Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, weiter umfassend einen Empfänger (40), insbesondere einen Wireless-Personal-Area-Network- Empfänger, WPAN-Empfänger, der dazu eingerichtet ist, eine oder mehrere externe Kommunikationsvorrichtungen (50) zu detektieren und eine Detektionsnachricht, welche insbesondere Informationen über die Anzahl der detektierten Kommunikationsvorrichtungen enthält, an die zumindest eine Sendeeinheit (10) und/oder an die Empfangseinheit (20) und/oder an die Datenverarbeitungsvorrichtung (30) zu senden.

8. Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, das Senden des ersten Funksignals zumindest zeitweise auszusetzen, wenn die Empfangseinheit (20) ein SCA-Signal von einer externen Kommunikationsvorrichtung (50) empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtung (50) für ein SCA-Signal detektiert werden, und/oder die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, eine Frequenz oder einen Frequenzbereich des ersten Funksignals zu ändern, wenn die Empfangseinheit (20) ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung (50) empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen (50) für ein SCA-Signal detektiert werden, und/oder die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, eine Signalstärke des ersten Funksignals zu ändern, insbesondere zu reduzieren, wenn die Empfangseinheit (20) ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung (50) empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen (50) für ein SCA-Signal detektiert werden, und/oder die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, eine Signalstärke des ausgesendeten SCA-Signals zu ändern, insbesondere zu erhöhen, wenn die Empfangseinheit (20) ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung (50) empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen (50) für ein SCA-Signal detektiert werden.

9. Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, das erste Funksignal innerhalb von Sendefenstern mit vorbestimmter Sendedauer taktweise auszusenden, wenn die Empfangseinheit (20) kein SCA-Signal empfängt und/oder wenn keine Kommunikationsvorrichtung (50) für ein SCA-Signal detektiert wird, und eine Frequenz und/oder eine Signalstärke des taktweise gesendeten ersten Funksignals abhängig von

(i) einer Zeitdauer seit der letzten Erfassung eines SCA-Signals und/oder seit der letzten Detektion einer Kommunikationsvorrichtung (50) für ein SCA-Signal, und/oder

(ii) einer aktuellen Tagesszeit und/oder einem aktuellen Datum, und/oder

(iii) einer Umgebungstemperatur und/oder einer Fahrzeuginnentemperatur, und/oder

(iv) einem Ladezustand einer Fahrzeugbatterie, und/oder

(v) einer manuellen Systemeinstellung durch den Kraftfahrzeugnutzer, zu variieren und/oder das Aussenden des ersten Funksignals zu deaktivieren.

10. Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, zu einer Erstellung des ersten Sendesignals eine Information zu codieren und/oder die Information mit dem ersten Sendesignal auszusenden, und/oder die Sendeeinheit (10) dazu eingerichtet ist, das erste Sendesignal teilweise oder vollständig mit einem Rauschsignal, zum Beispiel mit einem weißen Rauschen, und/oder einem vorbestimmten Signalverlauf zu erstellen.

11 . Das Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch die externe Kommunikationsvorrichtung (50) die Freigabe eines Kraftfahrzeugzugangs für einen Kraftfahrzeug nutzer und/oder eine Kraftfahrzeugverriegelung umfasst.

12. Ein Kraftfahrzeug (1000) mit einem Funkübertragungssystem (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.

13. Das Kraftfahrzeug (1000) nach dem vorangegangenen Anspruch, wobei die zumindest eine Sendeeinheit (10) und/oder die zumindest eine Empfangseinheit (20) in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs (1000) angeordnet sind, und/oder die zumindest eine Sendeeinheit (10) und/oder die zumindest eine Empfangseinheit (20) an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs (1000) angeordnet sind.

14. Ein Verfahren zur Detektion einer Person oder eines beweglichen Objekts und/oder zur Erfassung einer Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers, umfasst die folgenden Schritte:

- Bereitstellen zumindest einer Sendeeinheit (10), welche an einem Kraftfahrzeug angeordnet und dazu eingerichtet ist, zumindest ein erstes Funksignal auszusenden und ein Smart-Car-Access-Signal, SCA-Signal, zur Kommunikation mit einer externen Kommunikationsvorrichtung (50) auszusenden; und

- Bereitstellen zumindest einer Empfangseinheit (20) welche an einem Kraftfahrzeug angeordnet und dazu eingerichtet ist, das von der Sendeeinheit (10) ausgesendete erste Funksignal und ein SCA-Signal, welches von einer externen Kommunikationsvorrichtung (50) und/oder von der zumindest einen Sendeeinheit (10) ausgesendet wurde, zu empfangen;

- Senden des ersten Funksignals mit der Sendeeinheit (10);

- Empfangen des ersten Funksignals mit der Empfangseinheit (20);

- Detektieren einer Anwesenheit einer Person oder eines beweglichen Objekts in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs und/oder einer Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeug nutzers anhand des von der Empfangseinheit (20) empfangenen ersten Funksignals und/oder eines von der Empfangseinheit (20) empfangenen SCA-Signals.

15. Das Verfahren nach dem vorangegangenen Anspruch, weiter umfassend zumindest einen der Schritte:

- Bereitstellen einer Kommunikationsvorrichtung (50) für ein SCA-Signal;

- Senden eines SCA-Signals mit der Kommunikationsvorrichtung (50);

- Empfangen des von der Kommunikationsvorrichtung (50) ausgesendeten SCA-Signals mit der Empfangseinheit (20); - Freigeben einer Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch die externe Kommunikationsvorrichtung (50), basierend auf dem empfangenen SCA-Signal, welches von der Kommunikationsvorrichtung (50) ausgesendet wurde.

Description:
Mehrzweckfunkübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug

Beschreibung

Hier werden ein Funkübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug mit einem Funkübertragungssystem und ein Verfahren zur Detektion einer Person oder eines Gegenstands im Innenraum eines Kraftfahrzeugs und/oder zur Erfassung einer Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers beschrieben.

Bekannte Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, können mit Hilfe einer Funkfernsteuerung geöffnet oder verriegelt werden. Die Funkfernsteuerung kann hierbei auch in Form eines "Smart Device", zum Beispiel eines "Smart Phone", bereitgestellt werden. Das "Smart Device" kann dazu eingerichtet sein, ein Funksignal mit kryptierten oder unkryptierten Befehlsdaten an eine Steuerung oder Datenverarbeitungsvorrichtung des Fahrzeugs zu senden, welche dann zum Beispiel ein Öffnen oder Verriegeln des Fahrzeugs veranlassten.

Bekannt ist weiter, dass ein "Smart Device" die kryptierten oder unkryptierten Steuerungssignale (auch "Smart-Car-Access-Signale" oder "SCA-Signale"), welche zum Beispiel das Öffnen oder Verriegeln des Fahrzeugs veranlassen, an in oder an dem Fahrzeug angeordnete Ultrabreitbandempfänger oder Ultrabreitbandanker (auch "Ultra-Wide-Band-Anker" oder "UWB-Anker") übertragen können, welche entweder in eine Steuerung des Fahrzeugs integriert sind oder die mittels Funkübertragung übermittelten Befehlsdaten an eine Fahrzeugsteuerung weiterleiten können.

Ein Nachteil hierbei ist, dass die UWB-Anker nur während eines Bruchteils einer Betriebs- oder Einsatzdauer des Fahrzeugs oder Kraftfahrzeugs Steuerungssignale ("SCA-Signale") mit einem "Smart Device" austauschen oder von diesem empfangen, nämlich nur dann, wenn eines oder mehrere "Smart Devices" in der Umgebung des Kraftfahrzeugs erkannt wurden und/oder eine Öffnung oder Verriegelung des Fahrzeugs durch einen Fahrzeugnutzer intendiert ist. In der verbleibenden Zeit, zum Beispiel während großer Teile einer Stand- oder Parkzeit des Kraftfahrzeugs, werden die UWB-Anker nicht zur Übertragung oder zum Empfang von SCA-Signalen benötigt oder genutzt.

Gleichzeitig müssen die UWB-Anker jedoch jederzeit dazu bereit sein, eine

Kommunikation, zum Beispiel mit einem "Smart Device", aufnehmen zu können und SCA-Signale, welche zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen dienen, zu empfangen und zu verarbeiten. Andernfalls wäre die ordnungsgemäße Funktion der UWB-Anker und/oder die Öffnung oder Verriegelung der Fahrzeuge über den Funkweg nicht sichergestellt. Den über weite Zeiträume inaktiven UWB-Ankern an oder in dem Fahrzeug kann daher bisher zumindest keine andere Daueraufgabe neben der Bereitschaft zum Empfang von SCA-Signalen zugewiesen werden, sodass vorhandene Ressourcen der Fahrzeugarchitektur über weite Zeiträume hinweg ungenutzt bleiben.

Es besteht daher die technische Aufgabe, ein Funkübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, welches einerseits vorhandene Ressourcen von in Kraftfahrzeugen angeordneten UWB-Ankern sinnvoll nutzt und andererseits in Koexistenz mit vorhandenen Smart-Car-Access-Funktionen betrieben werden kann, ohne diese Funktionen einzuschränken oder zu beeinträchtigen.

Diese Aufgabe wird durch ein Funkübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug nach dem Anspruch 1 , ein Kraftfahrzeug mit einem Funkübertragungssystem nach dem Anspruch 12 und ein Verfahren nach dem Anspruch 14 gelöst.

Eine Funktion, die durch ein Netzwerk von Ultrabreitbandempfängern und Ultrabreitbandsendern, d.h. UWB-Ankern, in oder an einem Kraftfahrzeug bereitgestellt werden kann, ist die Detektion einer Person, zum Beispiel in einem Bereich zwischen einer Sendeeinheit und einer Empfangseinheit bzw. im Innenraum des Fahrzeugs. Eine weitere Funktion, die durch ein Netzwerk von Ultrabreitbandempfängern und Ultrabreitbandsendern, d.h. UWB-Ankern, in oder an einem Kraftfahrzeug bereitgestellt werden kann, ist die Erfassung einer Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers, welcher sich innerhalb oder außerhalb des Kraftfahrzeugs befinden kann. Ein Netzwerk hat hierbei zumindest zwei Teilnehmer, nämlich zumindest einen Sender und einen Empfänger, wobei sowohl der zumindest eine Empfänger als auch der zumindest eine Sender auch als kombinierte Sende- und Empfangseinheiten ausgebildet sein können. Der zumindest eine Sender und der zumindest eine Empfänger des Netzwerks können in einer Variante auch einstückig durch eine einzige kombinierte Sende- und Empfangseinheit ausgebildet sein.

Ein hier beschriebenes Funkübertragungssystem für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einer Sendeeinheit ist dazu eingerichtet, zumindest ein erstes Funksignal auszusenden. Weiter ist die zumindest eine Sendeeinheit dazu eingerichtet, zumindest ein Smart-Car-Access-Signal, SCA-Signal, zur Kommunikation mit einer externen Kommunikationsvorrichtung auszusenden. Zumindest eine Empfangseinheit ist dazu eingerichtet, das von der Sendeeinheit ausgesendete erste Funksignal und zumindest ein SCA-Signal, welches von der externen Kommunikationsvorrichtung und/oder von der zumindest einen Sendeeinheit ausgesendet wurde, zu empfangen.

Eine Datenverarbeitungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, anhand des von der Empfangseinheit empfangenen ersten Funksignals und/oder eines von der Empfangseinheit empfangenen SCA-Signals die Anwesenheit einer Person oder eines beweglichen Objekts in einem Fahrzeuginnenraum zu ermitteln und/oder eine Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers zu erfassen.

Weiter ist die Datenverarbeitungsvorrichtung dazu eingerichtet, basierend auf einem von der Empfangseinheit empfangenen SCA-Signal, welches von einer externen Kommunikationsvorrichtung ausgesendet wurde, eine Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch die externe Kommunikationsvorrichtung freizugeben oder zu erlauben.

Die Datenverarbeitungsvorrichtung kann hierbei als ein Teil der zumindest einen Empfangseinheit ausgebildet sein. Die zumindest eine Sendeeinheit kann eine kombinierte Sende- und Empfangseinheit sein. Die zumindest eine Empfangseinheit kann eine kombinierte Sende- und Empfangseinheit sein.

Die zumindest eine Sendeeinheit kann dazu eingerichtet sein, das erste Funksignal mit Frequenzen aus einem Frequenzbereich zwischen 6 und 8 GHz auszusenden. Die zumindest eine Empfangseinheit kann dazu eingerichtet sein, ein Frequenzspektrum von zumindest 6 bis 8 GHz zu erfassen. In einer Variante können die zumindest eine Sendeeinheit und/oder die Empfangseinheit als UWB-Anker, d.h. als UWB- Sendeeinheit oder als UWB-Empfangseinheit oder als kombinierte UWB-Sende-und- Empfangseinheit, ausgebildet sein.

Die zumindest eine Sendeeinheit kann dazu eingerichtet sein, das erste Funksignal innerhalb von Sendefenstern mit vorbestimmter Sendedauer taktweise über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg auszusenden. Die zumindest eine Empfangseinheit kann dazu eingerichtet sein, das taktweise ausgesendete erste Funksignal zu empfangen. Weiter können die zumindest eine Empfangseinheit und/oder die zumindest eine Datenverarbeitungsvorrichtung dazu eingerichtet sein, das taktweise Aussenden des ersten Funksignals durch die zumindest eine Sendeeinheit zu steuern. Insbesondere können die zumindest eine Empfangseinheit und/oder die zumindest eine Datenverarbeitungsvorrichtung dazu eingerichtet sein, das taktweise Aussenden des ersten Funksignals durch die zumindest eine Sendeeinheit mit den Aussendungen oder Funksignalübertragungen weiterer Sendeeinheiten zeitlich zu synchronisieren und/oder abzustimmen.

Die zumindest eine Empfangseinheit und/oder die zumindest eine Datenverarbeitungsvorrichtung können dazu eingerichtet sein, das taktweise Aussenden des ersten Funksignals durch die zumindest eine Sendeeinheit und/oder durch weitere Sendeeinheiten in Abhängigkeit von einem empfangenen SCA-Signal zeitlich zu synchronisieren und/oder abzustimmen.

Ein taktweises Senden von Funksignalen kann zum Beispiel dadurch realisiert werden, dass ein Funksignal, zum Beispiel das erste Funksignal, jeweils innerhalb bestimmter Sendefenster oder "Timeframes" ausgesendet wird, wobei die Sendefenster oder "Timeframes" nicht unmittelbar zeitlich aufeinanderfolgen, sondern jeweils durch vorbestimmte Pausenzeiten, während denen kein Funksignal übertragen wird, unterbrochen sind.

Die Datenverarbeitungsvorrichtung kann weiter dazu angeordnet und ausgebildet sein, die Anwesenheit einer Person und/oder eines beweglichen Objekts und/oder eine Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers

(i) mittels einer ermittelten Signalverzögerung des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder einer ermittelten Signalverzögerung von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals, und/oder

(ii) mittels einer ermittelten Phasenverschiebung des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder einer ermittelten Phasenverschiebung von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals, und/oder

(iii) mittels einer ermittelten empfangenen Signalstärke des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals und/oder mittels einer ermittelten empfangenen Signalstärke von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA- Signals, und/oder

(iv) mittels einer ermittelten Verzerrung des ersten Funksignals und/oder des SCA- Signals und/oder mittels einer ermittelten Verzerrung von Reflektionspfaden des ersten Funksignals und/oder des SCA-Signals, zu ermitteln und/oder zu erfassen. In einer Variante kann die Datenverarbeitungsvorrichtung die von der zumindest einen Empfangseinheit empfangenen Signale, d.h. das erste Funksignal und weitere Signale wie zum Beispiel das SCA-Signal, über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg auswerten und so Normalwerte für verschiedene Parameter der empfangenen Signale (ggf. inkl. zumindest eines Teils der Reflektionspfade der Signale) bestimmen. Diese Normalwerte sind charakteristisch für einen bestimmten Raum zwischen der zumindest einen Sendeeinheit und der zumindest einen Empfangseinheit, zum Beispiel für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Normalwerte können für verschiedene Parameter der empfangenen Signale bestimmt werden, zum Beispiel für Signalverzögerungen, Reflektionen, Phasenverschiebungen, Signalstärken und/oder Verzerrungen der Funksignale entlang verschiedener Reflektionspfade. Stellt die Datenverarbeitungsvorrichtung fest, dass die von der Empfangseinheit empfangenen Signale Parameter aufweisen, welche von den zuvor ermittelten Normalwerten abweichen, kann auf ein Objekt oder eine Person im Raum zwischen der zumindest einen Sendeeinheit und der zumindest einen Empfangseinheit, welcher zum Beispiel der Innenraum eines Kraftfahrzeugs sein kann, geschlossen werden.

Weiter kann die Datenverarbeitungsvorrichtung, zum Beispiel anhand sich zyklisch wiederholender Signalveränderungen, ermitteln, dass es sich bei dem Objekt im Raum zwischen der zumindest einen Sendeeinheit und der zumindest einen Empfangseinheit um ein atmendes Tier oder einen atmenden Menschen handelt.

Optional kann das Funkübertragungssystem einen Empfänger, insbesondere einen Wireless-Personal-Area-Network-Empfänger, WPAN-Empfänger, aufweisen der dazu eingerichtet ist, eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen, zum Beispiel ein "Smart Phone", zu detektieren und eine Detektionsnachricht, welche insbesondere Informationen über die Anzahl der detektierten Kommunikationsvorrichtungen enthält, an die zumindest eine Sendeeinheit und/oder an die Empfangseinheit und/oder an die Datenverarbeitungsvorrichtung zu senden.

Mit anderen Worten kann der Empfänger oder WPAN-Empfänger, welcher zum Beispiel ein BluetoothO-Empfänger sein kann, die Präsenz einer Kommunikationsvorrichtung, z.B. eines "Smart Devices" oder "Smart Phones", in der Umgebung des Funkübertragungssystems feststellen und der zumindest einen Sendeeinheit und/oder der zumindest einen Empfangseinheit und/oder der Datenverarbeitungsvorrichtung eine entsprechende Detektionsnachricht zukommen lassen. Die Detektionsnachricht kann über einen hierfür vorgesehenen Funkkanal und/oder über einen Datenbus, welcher den Empfänger oder WPAN-Empfänger mit der zumindest einen Sendeeinheit und/oder der zumindest einen Empfangseinheit und/oder der Datenverarbeitungsvorrichtung verbindet, übertragen werden.

Die Sendeeinheit kann dazu eingerichtet sein, das taktweise Senden des ersten Funksignals zumindest zeitweise zu unterbrechen oder auszusetzen, wenn die Empfangseinheit ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen detektiert werden. Alternativ oder ergänzend kann die Sendeeinheit dazu eingerichtet sein, eine Frequenz oder einen Frequenzbereich des taktweise gesendeten ersten Funksignals zu ändern, wenn die Empfangseinheit ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen detektiert werden. Weiter kann die Sendeeinheit, alternativ oder ergänzend, dazu eingerichtet sein, eine Signalstärke des taktweise gesendeten ersten Funksignals zu ändern, insbesondere zu reduzieren, wenn die Empfangseinheit ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen detektiert werden. Zudem kann die Sendeeinheit, alternativ oder ergänzend, auch dazu eingerichtet sein, eine Signalstärke des ausgesendeten SCA-Signals zu ändern, insbesondere zu erhöhen, wenn die Empfangseinheit ein SCA-Signal von einer Kommunikationsvorrichtung empfängt und/oder wenn eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen detektiert werden.

Ferner kann die Sendeeinheit dazu eingerichtet sein, das erste Funksignal innerhalb von Sendefenstern mit vorbestimmter Sendedauer taktweise auszusenden, wenn die Empfangseinheit kein SCA-Signal von einer externen Kommunikationsvorrichtung empfängt und/oder wenn keine externe Kommunikationsvorrichtung detektiert wird. Weiter kann die Sendeeinheit gleichzeitig dazu eingerichtet sein, eine Frequenz und/oder eine Signalstärke des taktweise gesendeten ersten Funksignals abhängig von

(i) einer Zeitdauer seit der letzten Erfassung eines SCA-Signals und/oder seit der letzten Detektion einer Kommunikationsvorrichtung, und/oder

(ii) einer aktuellen Tagesszeit und/oder einem aktuellen Datum, und/oder

(iii) einer Umgebungstemperatur und/oder einer Fahrzeuginnentemperatur, und/oder

(iv) einem Ladezustand einer Fah rzeug batte rie, und/oder

(v) einer manuellen Systemeinstellung durch einen Nutzer des

Funkübertragungssystems, zu variieren. Alternativ oder ergänzend kann die Sendeeinheit auch dazu eingerichtet sein, das Aussenden des ersten Funksignals in Abhängigkeit von einem oder mehreren der voran genannten Kriterien (i) bis (v) zumindest zeitweise zu deaktivieren.

In einer Variante kann die Sendeeinheit dazu eingerichtet sein, zu einer Erstellung des ersten Sendesignals eine Information oder bestimmte Daten zu codieren und die Information oder die Daten mit dem ersten Sendesignal auszusenden /zu übertragen. In einem Beispiel kann die Sendeeinheit zum Beispiel Synchronisationsinformationen mit dem ersten Funksignal aussenden und mit der Empfangseinheit, welche insbesondere eine kombinierte Sende- und Empfangseinheit sein kann, unter Nutzung des ersten Funksignals kommunizieren. Ein die zumindest eine Sendeeinheit und die zumindest eine Empfangseinheit verbindender Datenbus kann hierdurch zumindest zeitweise deaktiviert werden. Alternativ oder ergänzend kann die Sendeeinheit dazu eingerichtet sein, das erste Sendesignal teilweise oder vollständig mit einem Rauschsignal, zum Beispiel mit einem weißen Rauschen oder einem rosa Rauschen, und/oder einem vorbestimmten Signalverlauf zu erstellen oder bereitzustellen.

Ein Vorteil des hier beschriebenen Funkübertragungssystems ist, dass einerseits eine Person im Innenraum eines Kraftfahrzeugs detektiert werden kann. Dieses kann aufgrund des ausgesendeten ersten Funksignals unabhängig davon geschehen, ob gerade ein SCA-Signal empfangen wird oder nicht. Die Personendetektion kann zum Beispiel einen Beitrag zu einem Diebstahlschutzsystem eines Kraftfahrzeugs leisten oder dazu dienen, Kinder und/oder Haustiere im Innenraum eines abgestellten Kraftfahrzeugs zu erkennen und im Falle einer Aufheizung des Fahrzeuginnenraums einen Alarm auszulösen. Auch bestimmte Steuerungsgesten eines Kraftfahrzeug nutzers, zum Beispiel eine Steuerungsgeste zur Öffnung eines Kraftfahrzeug kofferrau ms, können mit Hilfe des Funkübertragungssystems, insbesondere basierend auf dem von der Empfangseinheit empfangenen ersten Funksignal und/oder dessen Reflektionswegen, erfasst oder detektiert werden.

Wird ein SCA-Signal durch das Funkübertragungssystem empfangen, kann das Aussenden des ersten Funksignals wie vorangehend beschrieben angepasst werden, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung des Funkübertragungssystems einerseits SCA-Signale zur Steuerung von Kraftfahrzeugfunktionen erfassen und/oder verarbeiten kann und andererseits mit der Detektion von Personen oder Objekten, zum Beispiel von Personen im Innenraum des Kraftfahrzeugs, fortfahren kann. Zusätzlich oder alternativ zu den ersten Funksignalen, deren Aussendung zum Beispiel zur Gewährleistung ausreichender Empfangskapazitäten des Funkübertragungssystems für das SCA-Signal unterbrochen werden kann, kann das Funkübertragungssystem auch die von der zumindest einen Sendeeinheit ausgesendeten SCA-Signale und/oder deren Reflektionspfade zur Personen-, Gesten- oder Objektdetektion, zum Beispiel im Innenraum des Kraftfahrzeugs, (mit-)nutzen. Einerseits wertet das Funkübertragungssystem somit die mit dem SCA-Signal übertragenen Informationen aus, nämlich die Befehlsinformationen zum Öffnen oder zum Verriegeln eines Kraftfahrzeugs. Andererseits ist das Funkübertragungssystem auch dazu eingerichtet, anhand von Parametern des empfangenen SCA-Signals und/oder des empfangenen ersten Funksignals, z.B. anhand von Signalverzögerungen, Reflektionen, Phasenverschiebungen, Signalstärken und/oder Verzerrungen der Funksignale, Rückschlüsse auf die Präsenz von Objekten, Personen und/oder Tieren in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs zu ziehen. Die SCA-Signale zur Kommunikation mit der externen Kommunikationsvorrichtung und/oder das erste Funksignal können durch das Funkübertragungssystem somit mehrfach und für verschiedene Zwecke genutzt werden.

Die Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch die externe Kommunikationsvorrichtung kann zum Beispiel eine Freigabe eines Kraftfahrzeugzugangs für einen Kraftfahrzeug nutzer und/oder eine Kraftfahrzeugverrieglung umfassen. Alternativ oder ergänzend können auch beliebige andere Fahrzeugfunktionen durch eine externe Kommunikationsvorrichtung mit Hilfe der SCA-Signale gesteuert werden.

Ein Kraftfahrzeug kann eines der vorangehend beschriebenen Funkübertragungssysteme aufweisen. Die zumindest eine Sendeeinheit und/oder die zumindest eine Empfangseinheit können in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. In einer Variante können die zumindest eine Sendeeinheit und/oder die zumindest eine Empfangseinheit an einer Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordnet sein.

Das Funkübertragungssystem kann dazu eingerichtet sein, die Anwesenheit einer Person im Innenraum des Kraftfahrzeugs zu detektieren. Die Sendeeinheit und die Empfangseinheit können hierbei so im Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet sein, dass ein Raum zwischen der zumindest einen Empfangseinheit und der zumindest einen Sendeeinheit zumindest im Wesentlichen dem Innenraum des Kraftfahrzeugs entspricht. Ein Verfahren zur Detektion einer Person oder eines beweglichen Objekts und/oder zur Erfassung einer Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers, umfasst die folgenden Schritte:

- Bereitstellen zumindest einer Sendeeinheit, welche an einem Kraftfahrzeug angeordnet und dazu eingerichtet ist, zumindest ein erstes Funksignal auszusenden und ein Smart-Car-Access-Signal, SCA-Signal, zur Kommunikation mit einer externen Kommunikationsvorrichtung auszusenden; und

- Bereitstellen zumindest einer Empfangseinheit welche an einem Kraftfahrzeug angeordnet und dazu eingerichtet ist, das von der Sendeeinheit ausgesendete erste Funksignal und ein SCA-Signal, welches von einer externen Kommunikationsvorrichtung und/oder von der zumindest einen Sendeeinheit ausgesendet wurde, zu empfangen;

- Senden des ersten Funksignals mit der Sendeeinheit;

- Empfangen des ersten Funksignals mit der Empfangseinheit;

- Detektieren einer Anwesenheit einer Person oder eines beweglichen Objekts in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs und/oder einer Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeug nutzers anhand des von der Empfangseinheit empfangenen ersten Funksignals und/oder eines von der Empfangseinheit empfangenen SCA-Signals.

Optional kann das Verfahren weiter zumindest einen der folgenden Schritte umfassen:

- Bereitstellen einer Kommunikationsvorrichtung für ein SCA-Signal;

- Senden eines SCA-Signals mit der Kommunikationsvorrichtung;

- Empfangen des von der Kommunikationsvorrichtung ausgesendeten SCA-Signals mit der Empfangseinheit;

- Freigeben einer Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch die externe Kommunikationsvorrichtung, basierend auf dem empfangenen SCA-Signal, welches von der Kommunikationsvorrichtung ausgesendet wurde.

Zum besseren Verständnis der Erfindung dienen weiter die folgenden Zeichnungen.

Die Fig. 1 bis Fig. 4 zeigen hierbei jeweils schematisch und nicht maßstäblich einzelne Aspekte und Merkmale des Funkübertragungssystems und erläutern diese weiter. Die in den Zeichnungen gezeigten und im Folgenden beschriebenen Merkmale korrespondieren im Falle gleichlautender Bezeichnungen zu den vorangehend beschriebenen Merkmalen, wobei die zu den Zeichnungen korrespondierende Beschreibung jeweils Ausgestaltungsbeispiele für die einzelnen vorangehend beschriebenen Merkmale offenbart. Fig. 1 zeigt ein Beispiel für ein Funkübertragungssystem mit drei Sendeeinheiten und einer Empfangseinheit.

Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel für ein Funkübertragungssystem mit drei Sendeeinheiten und einer Empfangseinheit.

Fig. 3 zeigt ein Beispiel für ein Kraftfahrzeug mit einem Fu n kü be rtrag u n g ssyste m .

Fig. 4 zeigt ein Beispiel für die Detektion einer Person durch ein Fu n kü be rtrag u n g ssyste m .

Sofern nicht explizit anders angegeben, sind übereinstimmende oder in ihrer Funktion vergleichbare Komponenten und Bestandteile in den schematischen Fig. 1 bis 4 mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen.

Die Fig. 1 zeigt schematisch ein Funkübertragungssystem 100, welches zum Beispiel im Innenraum eines Kraftfahrzeugs (in der Fig. 1 nicht gezeigt) angeordnet werden kann. Das gezeigte Funkübertragungssystem 100 hat drei Sendeeinheiten 10, 11 , 12 und eine Empfangseinheit 20. Die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 sind dazu eingerichtet, jeweils Funksignale, darunter zumindest ein erstes Funksignal und/oder ein Smart- Car-Access-Signal, SCA-Signal, auszusenden. Die Empfangseinheit 20 ist dazu eingerichtet, die von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendeten Funksignale zu empfangen und ist mit einer Datenverarbeitungsvorrichtung 30 über einen Datenbus gekoppelt.

Neben den von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendeten Funksignalen kann die Empfangseinheit 20 gleichzeitig ein von einer Kommunikationsvorrichtung 50, welche im gezeigten Beispiel ein "Smart Phone" ist, ausgesendetes SCA-Signal empfangen. Das SCA-Signal ist ein Steuersignal für eine Fahrzeugfunktion und enthält zum Beispiel kryptierte Befehlsdaten zur Verriegelung oder Entriegelung eines Kraftfahrzeugs.

Die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 ist dazu eingerichtet, das empfangene SCA- Signal von der Kommunikationsvorrichtung auszuwerten und die Ausführung der ausgewerteten Befehlsdaten, zum Beispiel die Verriegelung oder Entriegelung des Kraftfahrzeugs, zu veranlassen. Mit anderen Worten tauschen das Funkübertragungssystem 100 und die Kommunikationsvorrichtung 50 SCA-Signale oder Steuerungssignale aus. Die Kommunikationsvorrichtung 50 empfängt SCA- Signale, die von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendet wurden, und die Empfangseinheit empfängt sowohl SCA-Signale, die von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendet wurden, als auch SCA-Signale, die von der Kommunikationsvorrichtung 50 ausgesendet wurden.

Wenn gerade kein SCA-Signal von einer externen Kommunikationsvorrichtung empfangen wird, senden die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 taktweise nach einem vorbestimmten Sendeplan. Die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 und die Empfangseinheit 20 sind hierzu miteinander und anhand eines gemeinsamen Zeitrasters synchronisiert. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 ermittelt anhand der von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendeten und von der Empfangseinheit 20 empfangenen Funksignale, ob sich eine Person oder ein Objekt in einem Bereich zwischen den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 und der Empfangseinheit 20 befindet. Dieses wird nachfolgend anhand der Fig. 4 noch näher erläutert. Zudem kann die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 anhand der von der Empfangseinheit 20 empfangenen Funksignale auch eine Steuerungsgeste eines Kraftfahrzeugnutzers erfassen oder ermitteln.

Wird ein von der Kommunikationsvorrichtung 50 gesendetes SCA-Signal empfangen, welches das gleiche Frequenzband wie die ersten Funksignale der Sendeeinheiten 10, 11 und 12 nutzt, können die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 die Frequenzbänder der ausgesendeten ersten Funksignale ändern, sodass diese den Empfang des von der externen Kommunikationsvorrichtung 50 ausgesendeten SCA-Signals durch die Empfangseinheit 20 nicht stören.

Alternativ oder ergänzend können die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 das Aussenden der ersten Funksignale zumindest zeitweise unterbrechen, wenn die Empfangseinheit ein von der externen Kommunikationsvorrichtung 50 ausgesendetes SCA-Signal empfängt. Weiter können die Sendeeinheiten 10, 11 , 12, ebenfalls alternativ oder ergänzend, eine Signalstärke des taktweise gesendeten ersten Funksignals reduzieren, wenn die Empfangseinheit 20 ein von der externen Kommunikationsvorrichtung 50 ausgesendetes SCA-Signal empfängt.

Ob und welche Anpassungen des Sendeverhaltens der Sendeeinheiten vorgenommen werden, kann zentral durch die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 und basierend auf einer Anzahl von mit der Empfangseinheit 20 kommunizierenden Kommunikationsvorrichtungen 50 für SCA-Signale ermittelt werden.

Basierend auf dem durch die Kommunikationsvorrichtung 50 gesendeten SCA-Signal veranlasst die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 eine Verriegelung oder Entriegelung des Kraftfahrzeugs. Gleichzeitig fährt die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 jedoch mit der Detektion von Personen im Innenraum des Kraftfahrzeugs fort, wobei hierzu die, ggf. geänderten, von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendeten ersten Funksignale genutzt werden. Ergänzend kann die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 jedoch auch die von der Empfangsvorrichtung 20 empfangenen SCA-Signale, welche von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 und/oder der Kommunikationsvorrichtung 50 ausgesendet wurden, zur Detektion von Personen oder Objekten im Fahrzeuginnenraum und/oder zur Erkennung von Steuerungsgesten des Kraftfahrzeug nutzers (mit-)auswerten. Wird das Aussenden von Funksignalen durch die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 zumindest zeitweise vollständig deaktiviert, zum Beispiel weil mehrere Kommunikationsvorrichtungen 50 für SCA-Signale gleichzeitig mit der Empfangseinheit 20 kommunizieren, sodass keine Empfangskapazitäten mehr für die Funksignale der Sendeeinheiten 10, 11 , 12 verbleiben, kann die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 die Detektion von Personen zumindest zeitweise auch ausschließlich basierend auf den empfangenen SCA-Signalen durchführen.

Die Fig. 2 zeigt, dass das Funksystem 100 zur Detektion von Kommunikationsvorrichtungen 50 ferner einen WPAN-Empfänger 40 aufweisen kann, der mit den Sendeeinheiten 10, 11 , 12, der Empfangseinheit 20 und der Datenverarbeitungsvorrichtung 40 über einen Datenbus verbunden ist. Je nach Ausführungsform kann der Datenbus ein physisch implementierter oder auch ein zumindest teilweise drahtloser Datenbus sein.

Wird keine Kommunikationsvorrichtung 50 für SCA-Signale detektiert, kann der gezeigte Datenbus zumindest zeitweise deaktiviert werden um Energie einzusparen. Zur zeitlichen Synchronisation der Sendeeinheiten 10, 11 , 12 und der Empfangseinheit 20 können auch die von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendeten ersten Funksignale genutzt werden, welche eine codierte Zeitinformation enthalten können. Die Empfangseinheit 20 kann als Sende- und Empfangseinheit ausgestaltet sein und die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 über ein eigenes Funksignal (nicht gezeigt) steuern und untereinander synchronisieren. Die von den Sendeeinheiten 10, 11 , 12 ausgesendeten ersten Funksignale mit den codierten Zeitinformationen werden auch zur Detektion von Personen, Objekten und/oder Steuerungsgesten genutzt.

Detektiert der WPAN-Empfänger 40 eine Kommunikationsvorrichtung 50, wird der Datenbus aktiviert und eine Detektionsmeldung wird von dem WPAN-Empfänger 40 an die Sendeeinheiten 10, 11 , 12, an die Empfangseinheit 20 und an die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 übermittelt. Die Empfangseinheit 20 baut anschließend eine Funkverbindung mit der Kommunikationsvorrichtung 50 auf und synchronisiert hierzu ihr Sendeverhalten mit der Kommunikationsvorrichtung 50. Ferner veranlasst die Empfangseinheit 20 auch die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 dazu, ihr Sendeverhalten an die Kommunikationsvorrichtung 50 anzupassen und sich mit dieser zeitlich zu synchronisieren. Die Komponenten des Funksystems 100 synchronisieren sich somit vollständig mit der Kommunikationsvorrichtung 50.

Die Fig. 3 zeigt ein Beispiel für ein Kraftfahrzeug 1000 mit einem im Fahrerinnenraum des Kraftfahrzeugs 1000 angeordneten Funksystem 100. Wie schematisch verdeutlicht, kann das Funksystem 100 auch gleichzeitig mit mehreren Kommunikationsvorrichtungen 50, 51 , 52 kommunizieren und/oder SCA-Signale austauschen, wobei in diesen Fällen eine vollständige Übertragungssynchronisierung der Empfangseinheit 20 und aller Sendeeinheiten 10, 11 , 12 mit allen Kommunikationsvorrichtungen 50, 51 , 52 nicht immer möglich ist. Die Sendeeinheiten 10, 11 , 12 können daher zu Vermeidung von Signalinterferenzen die Frequenzbänder der ausgesendeten ersten Funksignale ändern und/oder zumindest zeitweise das Aussenden der ersten Funksignale unterbrechen.

Die Fig. 4 zeigt die Detektion einer Person in einem Raum zwischen einer Sendeeinheit 10 und einer Empfangseinheit 20. Wie in der Fig. 4 gezeigt, ist ein Raum zwischen der Sendeeinheit 10 und der Empfangseinheit 20 jener Raum, der von Funksignalen, die von der Sendeeinheit 10 ausgesendet werden und von der Empfangseinheit 20 empfangen werden, durchlaufen wird. Die Funksignale können hierbei, ggf. auch mehrfach, gebrochen, reflektiert, verzögert, überlagert und/oder abgelenkt werden. Der Raum zwischen der Sendeeinheit 10 und der Empfangseinheit 20 ist also jener Raum, über den anhand einer Analyse der von der Empfangseinheit 20 empfangenen Signale Rückschlüsse gezogen werden können. Der Raum zwischen der Sendeeinheit 10 und der Empfangseinheit 20 kann zum Beispiel der Innenraum eines Kraftfahrzeugs sein. Die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 (in der Fig. 4 nicht gezeigt) kann die von der Empfangseinheit 20 empfangenen Signale über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg oder auch fortlaufend kontinuierlich auswerten und so Normalwerte für verschiedene Parameter der empfangenen Signale und/oder deren Reflektionspfade bestimmen. Diese Normalwerte sind charakteristisch für einen bestimmten Raum zwischen der Sendeeinheit 10 und der Empfangseinheit 20, zum Beispiel für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Normalwerte können für verschiedene Parameter der empfangenen Signale entlang der verschiedenen Reflektionspfade bestimmt werden, zum Beispiel für Signalverzögerungen, Reflektionen, Phasenverschiebungen, Signalstärken und/oder Verzerrungen der Funksignale.

Stellt die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 fest, dass die von der Empfangseinheit 20 empfangenen Signale Parameter aufweisen, welche von den zuvor ermittelten Normalwerten abweichen, kann auf ein Objekt oder auf eine Person im Raum zwischen der Sendeeinheit 10 und der Empfangseinheit 20, welcher zum Beispiel der Innenraum eines Kraftfahrzeugs sein kann, geschlossen werden. Auch vordefinierte Steuerungsgesten eines Kraftfahrzeugnutzers können so erkannt werden.

Weiter kann die Datenverarbeitungsvorrichtung 30, zum Beispiel anhand sich zyklisch wiederholender Signalveränderungen der erfassten Funksignale, ermitteln, dass es sich bei dem Objekt im Raum zwischen der Sendeeinheit 10 und der Empfangseinheit 20 um einen atmenden Menschen handelt.

Stehen die von der Sendeeinheit 10 ausgesendeten Funksignale aufgrund einer Priorisierung von SCA-Signalen einer Kommunikationsvorrichtung 50 zeitweise nicht zur Verfügung, kann die Detektion eines Objekts oder Menschen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs und/oder die Erkennung von Steuerungsgesten auch anhand einer Analyse der von der Sendeeinheit 10 ausgesendeten SCA-Signale fortgesetzt werden. Auch diese zur Kommunikation mit der Kommunikationsvorrichtung 50 dienenden Signale beinhalten zum Beispiel im Falle eines atmenden Menschen im Innenraum des Kraftfahrzeugs zyklisch auftretende Veränderungen einzelner Signalparameter, anhand derer die Datenverarbeitungsvorrichtung 30 die Präsenz einer Person detektieren kann.

Die vorangehend beschriebenen Varianten dienen lediglich dem besseren Verständnis der Struktur, der Funktionsweise und der Eigenschaften der hier offenbarten Gegenstände; sie schränken die Offenbarung nicht etwa auf die Ausführungsbeispiele ein. Die Fig. sind schematisch, wobei wesentliche Eigenschaften und Effekte zum Teil deutlich vergrößert dargestellt sind, um die Funktionen, Wirkprinzipien, technischen Ausgestaltungen und Merkmale zu verdeutlichen. Dabei können jede Funktionsweise, jedes Prinzip, jede technische Ausgestaltung und jedes Merkmal, welches/welche in den Fig. oder im Text offenbart ist/sind, mit allen Ansprüchen, jedem Merkmal im Text und in den anderen Figuren, anderen Funktionsweisen, Prinzipien, technischen Ausgestaltungen und Merkmalen, die in dieser Offenbarung enthalten sind oder sich daraus ergeben, frei und beliebig kombiniert werden, so dass alle denkbaren Kombinationen der beschriebenen Vorgehensweise zuzuordnen sind. Dabei sind auch Kombinationen zwischen allen einzelnen Ausführungen im Text, das heißt in jedem Abschnitt der Beschreibung, in den Ansprüchen und auch Kombinationen zwischen verschiedenen Varianten im Text, in den Ansprüchen und in den Fig. umfasst. Auch die Ansprüche limitieren nicht die Offenbarung und damit die Kombinationsmöglichkeiten aller aufgezeigten Merkmale untereinander. Alle offenbarten Merkmale sind explizit auch einzeln und in Kombination mit allen anderen Merkmalen hier offenbart.